Biogas professionell. - Kaufmann Landtechnik GmbH
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<strong>Biogas</strong> <strong>professionell</strong>.<br />
Erfahrungen aus der Praxis
Inhalt<br />
Maissilage als Kosubstrat:<br />
Qualitätsanforderungen<br />
im Überblick.................6-11<br />
Für den <strong>Biogas</strong>-Einsatz optimiert:<br />
Der JAGUAR von CLAAS..............12-17<br />
Praktiker berichten<br />
über Ihre Erfahrungen...................18-21
Rund um die<br />
leistungsfähige<br />
Logistik ..........................22-27<br />
AGRO-BioGas:<br />
Komplett-Software für<br />
<strong>Biogas</strong>anlagen<br />
......................................28-29<br />
Der wirtschaftliche Erfolg einer <strong>Biogas</strong>anlage hängt von<br />
vielen Faktoren ab. So gilt es, nicht nur die Technik der<br />
<strong>Biogas</strong>anlagen zu optimieren, sondern auch, die individuellen<br />
Kosten zur Beschaffung der nachwachsenden<br />
Rohstoffe durchzurechnen. Damit Ihre Planungen auf<br />
sicheren Füssen stehen, sollten Sie sich von den Experten<br />
der Landwirtschaftskammern und -Ämtern bzw,<br />
anderen Organisationen, z.B. vom Fachverband <strong>Biogas</strong>,<br />
beraten lassen.<br />
Die richtigen Partner brauchen Sie auch für die Ernte-,<br />
Transport- und anderen Feldarbeiten rund um die Substratbeschaffung.<br />
Lohnunternehmer und Maschinenringe<br />
stehen als leistungsfähige Dienstleister mit optimaler<br />
Technik und hoher Schlagkraft zur Verfügung.<br />
Dabei gilt es, nicht den billigsten, sondern den leistungsfähigsten<br />
und zuverlässigsten Partner zu gewinnen.<br />
Denn was nutzt Ihnen ein niedriger Preis, wenn<br />
die Technik später in der knappen Erntezeit versagt?<br />
Damit schließt sich der Bogen zu CLAAS. „Erfolg<br />
ernten“ heißt hier die Devise. Weltweit ist CLAAS bei<br />
vielen landwirtschaftlichen Großbetrieben und <strong>Landtechnik</strong>-Dienstleistern<br />
der führende Partner, der ihnen<br />
die richtige Technik liefert: Angefangen beim Feldhäcksler<br />
für die Ernte von Silomais-, Gras- oder Ganzpflanzensilage,<br />
über den Mähdrescher für Getreide,<br />
Körnermais und CCM bis hin zu den leistungsfähigen<br />
Traktoren sowie Teleskopladern. Damit zählt CLAAS<br />
auch zu den wichtigen Partnern für den erfolgreichen<br />
Betrieb von <strong>Biogas</strong>anlagen.<br />
Wegen des hohen Ertrags- und Energiepotentials<br />
steht der Silomais bei den NawaRo-Anlagen derzeit an<br />
1. Stelle. Mit der vorliegenden Broschüre hat CLAAS<br />
deshalb eine Vielzahl von Informationen über die Silomaisernte<br />
und -logistik zusammengestellt. Damit sollen<br />
Ihnen Anregungen und Impulse an die Hand gegeben<br />
werden, so dass Sie die Wirtschaftlichkeit der Substratbeschaffung<br />
immer weiter optimieren können.<br />
Georg Döring<br />
Produktmanager Feldhäcksler<br />
3
4<br />
Für alle Substrate<br />
Gärrest-<br />
Ausbringung<br />
• Transport und<br />
Ausbringung<br />
gerüstet…<br />
Betrachtet man die Wirtschaftlichkeit von <strong>Biogas</strong>anlagen,<br />
so wird oft nur über die Technik und Kosten der<br />
Anlagen selbst diskutiert. Doch die Wirtschaftlichkeit<br />
hängt in entscheidendem Masse auch von den Herstellkosten<br />
der Substrate, der Substratqualität sowie<br />
dem Aufwand für die Gärrestverwertung ab. Bis zu<br />
50% der Kosten, davon gehen viele Expertenberechnungen<br />
aus, entfallen auf diese Verfahrensteile, die der<br />
eigentlichen <strong>Biogas</strong>produktion vor- und nachgelagert<br />
sind (siehe Übersicht 1).<br />
Übersicht 1: Kostenanteile bei der <strong>Biogas</strong>produktion<br />
<strong>Biogas</strong>anlage<br />
ca. 50 %<br />
• Gaserzeugung<br />
• Stromerzeugung<br />
• Endlager<br />
Bereitstellung<br />
Nawa<br />
Ro-Substrate<br />
• Saat, Düngung,<br />
Pflanzenschutz<br />
• Ernte und Transport<br />
• Silokosten<br />
• Substratvorlage<br />
Wie sich die Kosten der Substratbeschaffung im<br />
Einzelnen zusammensetzen, stellt die Übersicht 2<br />
(Seite 5) am Beispiel Silomais dar. Da je nach Anlage<br />
und Region unterschiedliche Verhältnisse auftreten,<br />
sollen die hier aufgeführten Zahlen nur der groben<br />
Orientierung dienen.<br />
Es zeigt sich, dass bei über 50% der Kostenpositionen<br />
(Verfahrensschritten 1 b bis 3 sowie 5 und 6) Maschinen<br />
aus dem CLAAS Programm zum Einsatz kommen<br />
können. Das entspricht, wenn man die <strong>Biogas</strong>herstellung<br />
aus nachwachsenden Rohstoffen als Komplettverfahren<br />
betrachtet, einem Anteil von rund 25% an<br />
der gesamten Wertschöpfung.<br />
Für CLAAS leitet sich daraus die Verpflichtung ab,<br />
nicht nur bei der bereits angebotenen Technik hohe<br />
Leistungen mit geringstmöglichen Kosten optimal zu<br />
kombinieren; vielmehr werden auch neue Maschinen,<br />
neue Verfahren und Verfahrenskombinationen entwickelt,<br />
um weitere Rationalisierungseffekte bei der<br />
Substratbeschaffung möglich zu machen.<br />
Schon beim Blick in die nähere Zukunft wäre es aber<br />
zu wenig, sich im Hinblick auf nachwachsende Rohstoffe<br />
für <strong>Biogas</strong>anlagen nur auf Silomais zu konzentrieren.<br />
Denn die zunehmende regionale Dichte von<br />
<strong>Biogas</strong>anlagen sowie die rasant steigende Durchschnittsgröße<br />
der neu geplanten Anlagen, die bis zu<br />
ganzen <strong>Biogas</strong>-Parks reichen, zeigen jetzt, dass nicht<br />
mehr ausreichend betriebsnahe Flächen für den Silomaisanbau<br />
zur Verfügung stehen.<br />
So steigen die Transportentfernungen, und damit<br />
reduziert sich die relative Vorzüglichkeit von Silomais –<br />
trotz seines hohen Energiegehaltes. Weil die Silomais-<br />
Ernte bei relativ geringem Trockensubstanz- und<br />
hohem Wassergehalt stattfinden muss, sind die Transportkosten<br />
hier überproportional hoch. So erhöhen<br />
sich die Aufwendungen für die Beschaffung von Silomais<br />
um 250 bis 350 €/ha, wenn die Transportentfernungen<br />
von 2 auf 20 km steigen. Das entspricht
Übersicht 2: Aufteilung der Substratbeschaffungskosten am Beispiel Silomais<br />
Verfahrensschritt Kostenanteil<br />
1 a.) Anbau: Produktionsmittel/Zinsansatz 43 %<br />
1 b.) Anbau: Feste und variable Maschinenkosten 17 %<br />
2.) Überbetriebliche Ernte 12 %<br />
3.) Überbetrieblicher Transport zum Silo (2 km Entfernung) 5 %<br />
4.) Gemeinkosten 3 %<br />
5.) Feste und variable Silokosten 13 %<br />
6.) Siloentnahme und Substratvorlage am Fermenter 7 %<br />
Substratkosten frei Fermenter 100 %<br />
zusätzlichen Kosten von bis zu 25 % und hat dementsprechende<br />
Auswirkungen auf die Wirtschaftlichkeit.<br />
Deshalb arbeiten die Maiszüchter weiterhin mit Hochdampf<br />
an neuen Sorten, um den Energieertrag pro<br />
Hektar weiter zu erhöhen. Erprobt werden auch neue<br />
kombinierte Ernte- und Transportverfahren unter Einbeziehung<br />
des Lkw-Transportes, um die Beschaffungskosten<br />
zu senken. Eine dezentrale Lagerung,<br />
neue Energiefruchtfolgen sowie weitere Alternativen<br />
stehen ebenfalls als Lösungen in der Diskussion.<br />
Während das Transportkostenproblem in der Vergangenheit<br />
bei vielen Anlagenplanungen noch nicht ausreichend<br />
berücksichtigt wurde – vielmehr ging man<br />
zumeist pauschal von 2 bis 4 km Transportentfernungen<br />
aus – findet derzeit vielerorts ein Umdenken statt:<br />
Eine <strong>Biogas</strong>anlage zu planen und zu bauen, und erst<br />
dann zu klären, wie und wo die Substrate beschafft<br />
werden können – das war gestern. Heute wird<br />
zunächst die Frage beantwortet, welche Substrate zu<br />
welchen Konditionen zu beschaffen sind, und danach<br />
die Anlage entsprechend geplant und ausgelegt.<br />
Sicher ist auf jeden Fall, dass zukünftig verstärkt auch<br />
Corn-Cob-Mix (CCM) und Getreide als Substrate für<br />
die <strong>Biogas</strong>produktion genutzt werden. Sie verursachen<br />
zwar höhere Produktionskosten, können aber bei<br />
Trockensubstanz-Gehalten von ca. 60 bzw. 90 %<br />
geerntet werden, so dass die Transportkosten deutlich<br />
geringer ausfallen. Mit zunehmender Transportentfernung<br />
zwischen den Ernteflächen und <strong>Biogas</strong>anlagen<br />
wird somit die Stromerlös- und Kostendifferenz zwi-<br />
schen Silomais und den Alternativsubstraten zunehmend<br />
kleiner und kehrt sich schließlich um. Dieser<br />
Trend verstärkt sich, wenn man auch die Kostenunterschiede<br />
beim Transport der Gärreste berücksichtigt.<br />
Als Konsequenz zeigt sich tatsächlich immer häufiger<br />
in der Praxis: Ab 10 bis 20 km Entfernung – je nach<br />
den regionalen Verhältnissen – gilt CCM als die<br />
kostengünstigere Alternative, ab 20 bis 25 km das<br />
Getreide. CLAAS, einer der größten Erntemaschinenund<br />
Traktorenhersteller, ist auch hier gut gerüstet und<br />
bietet für die Beschaffung dieser Substrate ebenfalls<br />
die optimalen Maschinen und Verfahrensketten an.<br />
CLAAS Mähdrescher bei der Ernte von<br />
Corn-Cob-Mix (CCM).<br />
<strong>Biogas</strong><br />
5
6<br />
Silage als Kosubstrat<br />
in <strong>Biogas</strong>anlagen.<br />
Dr. Johannes Thaysen von der Landwirtschaftskammer<br />
Schleswig-Holstein gibt eine Übersicht zum biologischen<br />
Ablauf der Methangasbildung sowie zum Einsatz<br />
der Kosubstrate.<br />
Beim Abbau organischer Masse zu <strong>Biogas</strong> laufen die<br />
in der Übersicht 1 dargestellten Schritte ab: a) Hydrolyse,<br />
b) Säurebildung, c) Essigsäurebildung und<br />
d) Methanbildung. Es entsteht daraus neue Biomasse<br />
oder Wärme. Näheres zur Masse- und Trockensubstanzbilanz<br />
des Prozesses ist von REINHOLD (2005)<br />
beschrieben. Das gebildete Gasgemisch besteht ca.<br />
Schematische<br />
Darstellung des<br />
anaeroben Abbaus<br />
Übersicht 1<br />
Niedere Fettsäuren<br />
(Propionsäure, Buttersäure)<br />
zu 2/3 aus Methan und zu 1/3 aus Kohlendioxid. Die<br />
beteiligten Bakterien und insbesondere die Methanmikroben<br />
stellen unterschiedliche Ansprüche an Sauerstoff,<br />
Temperatur, Nährstoffversorgung, pH-Wert. Weiterhin<br />
spielt die Art der Fermentation (Nass- oder<br />
Trocken) sowie der Anlagentyp mit seiner Verweildauer<br />
und Raumbelastung eine Rolle. Schließlich muss die<br />
Misch- und Pumpfähigkeit sicher sein. Manche Substrate<br />
müssen zerkleinert werden, um die organische<br />
Masse besser abbauen zu können und Schwimmschichten<br />
zu vermeiden, die in bestimmten Fermenterbauarten<br />
unbeherrschbar werden.<br />
Ausgangsmaterial<br />
(Eiweiße, Kohlenhydrate, Proteine)<br />
Hydrolyse<br />
Einfache organische Bausteine<br />
(Aminosäuren, Fettsäuren, Zucker)<br />
Säurebildung<br />
Essigsäurebildung<br />
Weitere Produkte<br />
(Milchsäure, Alkohole usw.)<br />
Essigsäure Methanbildung H2 + CO2<br />
<strong>Biogas</strong><br />
CH4 + CO2
Von der Gülle zu nachwachsenden<br />
Rohstoffen<br />
Die landwirtschaftliche <strong>Biogas</strong>erzeugung entwickelte<br />
sich ausgehend vom Einsatz flüssiger Wirtschaftsdünger.<br />
So kam früher aufgrund der größeren vorhandenen<br />
Mengen, des höheren Trockenmassegehaltes<br />
(TM) und damit des höheren Gasbildungspotenzials<br />
vor allem Rindergülle zum Einsatz.<br />
Die für den Gasbildungsprozess entscheidenden Substratparameter<br />
sind der Trockensubstanzgehalt, der<br />
organische Trockenmassegehalt (oTM), die Methanausbeute<br />
und die Methankonzentration.(Übersicht 2)<br />
Übersicht 2: <strong>Biogas</strong>relevante Parameter der<br />
Wirtschaftsdünger (REINHOLD, 2005)<br />
Art TM % o TM % Methanausbeute Methangehalt 1)<br />
d.TM m 3 /kg oTM x d %<br />
Rindergülle 6-12 80 200 55<br />
Schweinegülle<br />
Geflügel-<br />
2-8 80 240 60<br />
trockenkot 45-65 75 325 65<br />
Rindermist 20-30 80 250 55<br />
1) ohne Luftzufuhr infolge der biologischen Entschwefelung<br />
Mit der Novellierung des Erneuerbare-Energien-<br />
Gesetz 2004 wurden ökonomische Rahmenbedingungen<br />
geschaffen, die den Einsatz von<br />
nachwachsenden Rohstoffen in <strong>Biogas</strong>anlagen<br />
ökonomisch sinnvoll machen.<br />
Beim Einsatz dieser Kosubstrate sind folgende<br />
Kriterien von Bedeutung:<br />
- zeitliche und mengenmäßige Verfügbarkeit (die<br />
Einsatzzeit eines Produktes sollte nicht unter sechs<br />
Wochen liegen, um eine ausreichende Adaptation<br />
des Prozesses zu gewährleisten)<br />
- Kenntnis der Produkteigenschaften, wie oTS<br />
(organischer Trockensubstanzanteil),<br />
weitere Inhaltsstoffe (incl. flüchtige Fettsäuren,<br />
Schwermetalle und Prozesshemmer)<br />
- Aussagen zur notwendigen Aufbereitung der<br />
Produkte (z. B. Häckseln der Silage, Quetschen<br />
von Getreide)<br />
- Kosten der Kosubstrate<br />
- Nährstoffgehalte der Gärreste. Die ökonomische<br />
Nährstoffwirkung ist gegen die Ausbringungskosten<br />
zu saldieren.<br />
Kosubstrate zur <strong>Biogas</strong>erzeugung<br />
Prinzipiell eignen sich alle Feldfrüchte für die <strong>Biogas</strong>erzeugung.<br />
Hohe Rohfettgehalte führen zu hohen<br />
Gasausbeuten. Zucker wird schnell konvertiert.<br />
Ungünstig sind Fruchtarten, die einen höheren<br />
Ligninanteil (z. B Stroh, Landschaftspflegegras) mit<br />
einem geringen Futterwert aufweisen (Übersicht 3).<br />
Übersicht 3: Methanerträge verschiedener Substrate<br />
Verfahrenstechnische Unterschiede zwischen den<br />
Feldfrüchten lassen sich am Beispiel der Substrate<br />
Silage und Getreide gut erkennen. Beim Einsatz von<br />
Silage wird eine große Menge Wasser (600-700 kg/t)<br />
zugeführt. Zusätzlich sind die Silierverluste sowie evtl.<br />
anfallender Gärsaft zu berücksichtigen.<br />
Der Einsatz von Getreide hingegen erfordert geringere<br />
TS-Gehalte des Grundsubstrates. Bei großen Mengen<br />
ist zusätzliche Flüssigkeitszufuhr, z.B. durch Rezirkulation<br />
von <strong>Biogas</strong>gülle, erforderlich. Charakteristisch ist<br />
auch der geringere Prozesswärmebedarf. Daher ist<br />
Getreide eher für Schweinegülle, bzw. für Anlagen aus<br />
Schweinezuchtbetrieben geeignet, die einen hohen<br />
Wärmebedarf haben. Bei der weiteren Beurteilung von<br />
Kosubstraten ist auch die Methanbildung zu beachten<br />
(Übersicht 4).<br />
<strong>Biogas</strong><br />
7
Art TM % oTM % Methanertrag Methangehalt 1)<br />
d.TM m 3 /kg oTM %<br />
Maissilage 32 (28-35) 95<br />
GPS-Silage 40 (bis 50) 95 300-400 52-54<br />
Getreide 86 95<br />
8<br />
Ubersicht 4: <strong>Biogas</strong>spezifische Kennwerte<br />
}<br />
1) ohne Luftzufuhr infolge der biologischen Entschwefelung<br />
Kenngrößen wie Verweilzeit und Raumbelastung hängen<br />
von der Umsetzbarkeit der Substrate zu Methan<br />
ab. So können z.B. Rüben aufgrund des hohen<br />
Zuckergehaltes schnell abgebaut und daher bei hoher<br />
Raumbelastung und kurzer Verweilzeit vergoren werden.<br />
Demgegenüber ist Maissilage aufgrund des<br />
höheren Faseranteils mit einer längeren Verweilzeit<br />
und einer geringeren Reaktorbelastung zu fahren.<br />
Eine Substrataufbereitung, z.B. das Quetschen von<br />
Getreide oder das Zerkleinern von Silage (JOHANN-<br />
SEN, 2005), erhöht die Abbauraten bzw. ermöglicht<br />
es, mit kleineren Faulräumen bei höheren Belastungsstufen<br />
zu arbeiten.<br />
Kenngrößen für die Silagequalität<br />
Der Gebrauchswert einer Silage hängt von verschiedenen<br />
Kenngrößen ab (s. Übersicht 5). Wichtigstes<br />
Kriterium ist der TM-Gehalt bzw. der organische Anteil<br />
an der TM (oTM-Gehalt). Unterhalb einer TM-Grenze<br />
von 28 bis 30 % kann sich Gärsaft bilden, der eine<br />
große Verlustquelle darstellt. Verhindern lässt sich das<br />
nur durch eine genügende Abreife bei Silomais bzw.<br />
hohe Körneranteile bei GPS. Wenn dennoch Gärsaft<br />
Übersicht 5: Kenngrössen Silage für <strong>Biogas</strong>ausbeute<br />
Kenngrößen Einheit Zielwert<br />
Organische Trockenmasse % oTM > 90<br />
Sandgehalt % TM < 2<br />
Verdaulichkeit der OM<br />
(Gasbildung HFT), ELOS<br />
% TM > 75<br />
pH < 4,2 bei 30 %<br />
Ammoniak % NH3-N < 10 %<br />
Essigsäure % TM > 2,0<br />
Buttersäure % TM < 0,3<br />
aerobe Stabilität Tage > 3<br />
fließt, sollte er entweder gebunden oder aufgefangen<br />
werden und der Anlage zugeführt werden.<br />
Anorganische Anteile, insbesondere der Sand/<br />
Erdanteil, müssen so gering wie möglich gehalten<br />
werden, denn aus Ihnen kann kein Gas gebildet werden<br />
(Ausnahme sind essentielle Mineralstoffe und<br />
Spurenelemente). Analog zur Tierfütterung entscheidet<br />
die Verdaulichkeit (hier die Abbaubarkeit) der<br />
organischen Masse über die Methanausbeute. Da die<br />
Ligninverbindungen weitestgehend unverdaulich sind,<br />
kann eine hohe Gasausbeute nur aus rechtzeitig<br />
geschnittenem Material mit hoher Verdaulichkeit realisiert<br />
werden. Bei stärkehaltigen Silagen ist hier der<br />
Korn bzw. Kolbenanteil maßgebend.<br />
Hinsichtlich der Säuerung als Folge des Silierprozesses<br />
ist eine milchsäurebetonte Silierung (mit der<br />
Folge eines in Abhängigkeit vom TM-Gehalt niedrigen<br />
pH-Wertes) anzustreben. Anders als bei der Rinderfütterung<br />
spielt Essigsäure für die Methanausbeute<br />
eine Sonderrolle: Ihr Anteil kann höher sein als für die<br />
Tierfütterung gefordert. Hintergrund ist die zentrale<br />
Rolle der Essigsäure im Abbauprozess (siehe Übersicht<br />
1). Lässt sich dieses z.B. durch den Einsatz von<br />
Silierzusätzen erreichen, wird gleichzeitig die für die<br />
Entnahmequalität der Silage so entscheidende aerobe<br />
Stabilität und hygienische Qualität (Schimmelfreiheit,<br />
Nacherwärmung) optimiert.<br />
Qualitätssilage ist das A und O<br />
Ziel einer kostengünstigen und verlustarmen Silagebereitung<br />
und -lagerung bis hin zur Einspeisung muss<br />
es also sein, abraumfreies Futter mit hohem<br />
Energiewert und bester Gärqualität ohne Nacherwärmung<br />
und Verschimmelung zu produzieren.<br />
Silagen mit schlechten Gärqualitätsnoten geben<br />
weniger Gas und gefährden durch ihren Besatz an<br />
Schadmikroben (Clostridien, Listerien, Hefen und<br />
Schimmelpilze) die Kontinuität der Gasbildung.<br />
Um höchste Qualität bis zur Einspeisung in die Anlage<br />
zu sichern, sind hochwertige Pflanzenbestände, die<br />
Ernte im optimalen Entwicklungszustand, eine sachgerechte<br />
Konservierung und ein Silomanagement<br />
nach guter fachlicher Praxis erforderlich. Details dazu<br />
werden im nächsten Beitrag beleuchtet.<br />
Optimale Maistruktur für<br />
<strong>Biogas</strong>anlagen.
Maissilage für <strong>Biogas</strong>anlagen<br />
– das sollten Sie beachten.<br />
Bei Maissilage für <strong>Biogas</strong>anlagen ist die spätere<br />
Gasausbeute umso höher, je besser es gelingt, die<br />
richtigen Sorten im optimalen Reifestadium zu ernten,<br />
eine intensive Zerkleinerung zu erreichen und die<br />
Silierverluste zu minimieren. Dr. Johannes Thaysen<br />
von der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein,<br />
Abteilung Pflanzenbau/<strong>Landtechnik</strong> beschreibt, worauf<br />
sie achten müssen.<br />
Für die <strong>Biogas</strong>erzeugung ideal sind ertragreiche Silomaissorten<br />
mit einem hohem Eiweiß-, Fett- und<br />
Stärkegehalt. Am besten eignen sich Sorten, die eine<br />
vergleichbar grüne Restpflanze (hohe Verdaulichkeit)<br />
und einen hohen Zuckergehalt aufweisen (AMON et<br />
al. 2004). Die für die jeweiligen Regionen interessanten<br />
Sortimente werden von den Länderdienstellen<br />
geprüft, z. T. liegen schon Gasmessungen der Sorten<br />
vor. Bei der Sortenwahl sollten Sie sich an den<br />
Empfehlungen der Offizialberatung orientieren.<br />
Erntezeitpunkte und TM-Gehalte<br />
In der Reife und damit in der Festlegung des optimalen<br />
Erntetermins unterscheiden sich die „<strong>Biogas</strong>sorten“<br />
kaum von den „Futtersorten“. Silomais für die<br />
<strong>Biogas</strong>erzeugung sollte das Stadium der Teigreife der<br />
Körner jedoch auch in weniger günstigen Jahren<br />
erreichen. Spätreife Sorten liefern zwar oft höhere<br />
Frischmasseerträge (d.h. höhere Wassergehalte =<br />
höherer Transportaufwand), bringen jedoch bei der<br />
Gausausbeute nicht immer bessere Werte.<br />
Entscheidend ist der Ertrag an vergärbarer Masse!<br />
Für die Ernte bei optimalen TM-Gehalten von 28 bis<br />
33 % steht nur ein relativ kurzer Zeitraum zur<br />
Verfügung. Es kann daher einzelbetrieblich sinnvoll<br />
sein, verschieden abreifende Sorten anzubauen, oder<br />
zeitlich gestaffelt – entsprechend den Abreifegraden<br />
auf verschiedenen Bodentypen – zu ernten. Die<br />
Länderdienststellen und das DMK führen<br />
Reifeprognosen für die verschiedenen Sortentypen<br />
und Verwendungszwecke durch, die Sie nutzen sollten.<br />
Häcksellänge und -qualität,<br />
Körneraufbereitung, Überlängen<br />
Verschiedene Untersuchungen (JOHANNSEN, 2005),<br />
(FNR, 2005), (KTBL, 2004) haben gezeigt, dass eine<br />
intensive Zerkleinerung von Silagen bei sonst gleichen<br />
Fermentationsbedingungen höhere Gasausbeuten<br />
bringt. Daher müssen Sie bei der Festlegung der<br />
Häcksellängen zwischen dieser Anforderung, der<br />
Verdichtbarkeit des Materials, dem Anlagentyp und<br />
dem Dieselverbrauch einen Kompromiss finden.<br />
Übersicht 6 enthält Empfehlungen zu Häcksel- und<br />
Schnittlängen, Körneraufbereitung, hygienischer<br />
Silagequalität und Anlagentyp. Demnach sollte die<br />
Spannbreite der Häcksellängen zwischen 4 und 7 mm<br />
(theoretisch) liegen, außerdem eine intensive Körnerzerkleinerung<br />
durch die Crackerwalzen erfolgen. Die<br />
Intensität der Körneraufbereitung muss dabei umso<br />
höher sein, je weiter die Körner abgereift sind.<br />
Für die Häcksellänge gilt: Je größer der Gesamt-TM-<br />
Gehalt bei der Ernte ist, umso wichtiger ist es, die<br />
oben genannten Empfehlungen einzuhalten, da mit<br />
zunehmender Abreife auch eine Zunahme des<br />
Fasergehaltes einhergeht. Dies bewirkt eine schlechtere<br />
Verdichtbarkeit und eine geringere Gasausbeute.<br />
Hier ist bei der Silierung etwas<br />
schiefgelaufen.<br />
<strong>Biogas</strong><br />
9
10<br />
10<br />
Zu Überlängen, z. B durch lange Lieschblätter, kann<br />
es v.a. bei höheren Abreifegraden kommen. Überlängen<br />
entstehen, wenn die Vorpressung im Einzug des<br />
Häckslers abnimmt, weil die zugeführte Pflanzenmatte<br />
dünner wird, z.B. beim Anhalten für den Wechsel der<br />
Transportfahrzeuge oder beim Rein- und Rausfahren<br />
Übersicht 6: Anforderungen an Maissilage als Kosubstrate 1) für <strong>Biogas</strong>anlagen<br />
kleiner Fermenter + Nachgärer großer Fermenter +<br />
Kenngrössen 1 Fermenter oder großer Fermenter mit Nachgärer mit > 10 m 3 /kW<br />
bis 5 m 3 /kW elektr. Leistung 5 - 10 m 3 /kW elektr. Leistung elektr. Leistung<br />
Verweildauer kurz (< 40 Tage) mittel (40-60 Tage) lang (> 60 Tage)<br />
Raumbelastung hoch mittel niedrig<br />
Methangasausbeute unterer Wert Standardwert hoch<br />
m 3 /t FM (relativ) 80 - 90 100 > 110<br />
Anforderungen an Maissilage<br />
als Koferment<br />
1) Je größer die Anlage ist, desto geringer kann der Gülleanteil (bis 0) werden. Bei sehr geringen Gülleanteilen<br />
muss zur pH-Wert-Stabilisierung evtl. eine pH-Regulation (z. B. mit Kalkzusatz) praktiziert werden (optimal pH-Wert: 7,2 – 8,0)<br />
2) Silage-Hygienequalität muss mit abnehmender Güllemenge optimal sein<br />
Silage-Hygiene<br />
Maissilage ist zwar leicht silierbar, neigt aber auch zur<br />
aeroben Instabilität. Nacherwärmende bzw. schimmelbelastete<br />
Silagen erniedrigen die Gasausbeute und<br />
können in Extremfällen den <strong>Biogas</strong>prozess sogar zum<br />
Erliegen bringen!<br />
Zur sicheren Vermeidung dieser Risiken gibt es DLGgeprüfte<br />
Zusätze, die als Flüssigprodukte während<br />
des Häckselns zugeführt werden sollten. Hinweise zur<br />
Mittelwahl, Dosiergeräte sowie Bezugsquellen-<br />
aus dem Pflanzenbestand. Übersteigt der Anteil der<br />
Überlängen in der Silage einen Wert von 5%, so<br />
können abhängig von der jeweiligen Pump- und<br />
Rührtechnik Probleme entstehen. Außerdem erhöht<br />
sich die Gefahr der Schwimmdeckenbildung.<br />
- Häcksellänge < 5 mm 5 – 7 mm 5 – 7 mm<br />
- TM - Gehalt > 33 % 28 (30) – 33 % 28 (30) – 33 %<br />
- Körneraufbereitung erforderlich abhängig von Abreife abhängig von Abreife<br />
und Verweildauer und<br />
Verweildauer<br />
- Überlängen- bzw. abhängig von Anlagensystem abhängig von Anlagensystem abhängig von Anlagensystem<br />
Lieschenanteile und Rührtechnik und Rührtechnik und Rührtechnik<br />
- Silagehygiene 2)<br />
- Hefen < 10 4 < 10 4 < 10 4<br />
- Pilze < 10 2 < 10 2 < 10 2<br />
nachweise enthält die 7. Auflage des „Handbuches<br />
Futterkonservierung“, das Sie beim Autor bestellen<br />
können.<br />
So erreichen Sie eine hohe<br />
Verdichtung im Fahrsilo<br />
Der Ablauf der Gärprozesse und die Lagerstabilität im<br />
Silo hängen sehr stark von der Qualität der Verdichtung<br />
ab. Ist die Verdichtung unzureichend, dringt<br />
Sauerstoff in das Silo ein, was das Wachstum uner-<br />
<strong>Biogas</strong> – ein Massengeschäft
wünschter Keime wie Hefen und Schimmelpilze fördert<br />
und zur Nacherwärmung führt. So gilt es, bei der<br />
Einlagerung ins Fahrsilo mit dem Walzschlepper oder<br />
-radlader einen hohen Verdichtungsdruck zu erreichen.<br />
Der Kontaktflächendruck (kg/cm 2 ), der durch<br />
die Reifen des Walzfahrzeuges auf den Silostock<br />
wirkt, wird zum einen über das Gewicht des Fahrzeugs<br />
und zum anderen über den Reifendruck und<br />
die Reifenaufstandsfläche beeinflusst. Folgende<br />
Regeln gelten gilt für die Verdichtung:<br />
• 2 bis 3,5 bar Reifendruck<br />
• Auf Zwillingsreifen verzichten, möglichst<br />
schmale Reifen einsetzen<br />
• Maximal 30 cm Schichtdicke (ansonsten<br />
zu geringe Tiefenwirkung)<br />
• Walzgeschwindigkeit 4 bis 6 km/h<br />
• Mehrfache Überfahrt (mindestens dreimal).<br />
Je höher die Ernteleistung des Häckslers, umso höher<br />
werden die Anforderungen an die Arbeitsorganisation,<br />
um diese Empfehlungen umzusetzen. Für das Gewicht<br />
der Walzschlepper gilt die folgende Faustregel:<br />
Bergeleistung des Häckslers<br />
(Tonne Frischmasse je h)<br />
--------------------------- = erforderliches Walzgewicht<br />
4<br />
Schon 50 t/h Bergeleistung erfordern mindestens<br />
12,5 t Walzgewicht.<br />
Die Geometrie der Silos richtet sich nach dem<br />
Vorschub, der im Winter bei 1,5 m/Woche und im<br />
Sommer bei 2,5 m/Woche liegen sollte. Bei schmalen<br />
Silos und zugleich hoher Ernteleistung sollten zwei<br />
Silos angelegt werden, so dass parallel eingelagert<br />
und mit zwei Walzfahrzeugen verdichtet werden kann.<br />
Bei ausreichend großen Entnahmemengen und hoher<br />
Ernteleistung sind Silos mit mindestens 7 bis 8 m<br />
Breite zu empfehlen, die eine zügige Befüllung und<br />
intensives Verdichten ermöglichen. Die maximale<br />
Füllhöhe beträgt 4 m, außerdem sollten die Längen<br />
der Silos flexibel erweiterbar sein.<br />
Silos mit Folie abdecken!<br />
Aufgrund der großen Einspeisemengen in <strong>Biogas</strong>anlagen<br />
sind auch die Silos in Länge, Breite und<br />
Höhe relativ groß. Da zudem die TM-Gehalte relativ<br />
niedrig und der Zerkleinerungsgrad eher hoch<br />
sind, kann man Siloanlagen ohne Seitenwände<br />
eigentlich nicht mehr in ausreichendem Maße verdichten.<br />
Silos ohne Seitenwände müssen bei entsprechenden<br />
Höhen sehr flach und mit langen<br />
Flanken angelegt werden, was viel Platz erfordert.<br />
Fahrsiloanlagen mit festen Silowänden bieten<br />
im Vergleich zu Freigärhaufen deutliche Vorteile:<br />
bessere Möglichkeiten der Verdichtung und eine<br />
geringere Silooberfläche (weniger Problemzonen).<br />
Auch die Verdichtung der Randbereiche lässt sich<br />
in einem Silo mit schräg stehenden Wänden (sog.<br />
Traunsteinersilos) problemloser durchführen.<br />
Teilweise beobachtete Praxis ist die „Nicht- oder<br />
Getreideeinsaatabdeckung“. Das ist nicht zu<br />
empfehlen!<br />
Denn einerseits kommt es dabei zu hohen TMund<br />
Energieverlusten, andererseits dringt ständig<br />
Regenwasser in den Haufen ein, so dass die<br />
Silage auch in unteren Schichten verdirbt;<br />
Nacherwärmung und Schimmelbildung sind die<br />
Folgen. Erhebungen und ökonomische Berechnungen<br />
von NUSSBAUM (2005) weisen aus, dass<br />
sich die Praxis der Nichtabdeckung z.B. für Mais–<br />
silage weder aus arbeits- noch aus betriebswirtschaftlicher<br />
Sicht lohnt.<br />
Die Folienindustrie ist gefordert, möglichst bald<br />
Folien mit größeren Breiten herzustellen, so dass<br />
auch auf Großsilos eine nahtlose Abdeckung<br />
möglich wird. Während sich Silokies-Säcke für die<br />
Kantensicherung und Riegelbildung eignen, können<br />
Spanngurte anstatt der Reifenscheiben eine<br />
Alternative für die Sicherung der Abdeckmaterialien<br />
darstellen.<br />
Dr. Johannes Thaysen,<br />
Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein,<br />
Abteilung Pflanzenbau/<strong>Landtechnik</strong><br />
Tel. 04331-841427;<br />
E-Mail: jthaysen@lksh.de<br />
Große <strong>Biogas</strong>anlagen – große Siloanlagen.<br />
<strong>Biogas</strong><br />
11
Besser mit dem<br />
12<br />
JAGUAR…<br />
Das Konzept des Jaguar ...<br />
Nicht umsonst ist das Konzept des JAGUAR das<br />
Erfolgsrezept des Marktführers! Nach über 20 Jahren<br />
Erfahrung und kontinuierlicher Weiterentwicklung laufen<br />
mittlerweile 20.000 Maschinen weltweit erfolgreich<br />
im Praxiseinsatz. Die Erfahrungen der Praktiker<br />
bestätigen einen günstigen Kraftstoffverbrauch und<br />
höchste Durchsatzleistungen. Nicht nur für Silomais in<br />
<strong>Biogas</strong>anlagen sondern auch für eine Vielzahl anderer<br />
Erntegüter lässt sich die gewünschte Häckselqualität<br />
schnell und einfach erreichen. Der Einstell- und<br />
Bedienkomfort für den Fahrer ist hoch. Zugleich gibt<br />
es viele Vorsatzgeräte, um eine hohe Auslastung<br />
sicherzustellen. Und natürlich – den "Vertriebspartner<br />
vor der Haustüre" sowie den CLAAS Service!<br />
Aufs Kraftstoffsparen programmiert<br />
Wichtigste Merkmale des JAGUAR sind das geringere<br />
Eigengewicht, kraftsparende mechanische Antriebe für<br />
Aggregate und Allrad, vier effiziente Vorpresswalzen,<br />
die sich radial um die Trommel bewegen, ein geradliniger<br />
Gutfluss ohne Umlenkung – im Vergleich zu<br />
hydraulischen Antrieben spart das Kraft und Kraftstoff.<br />
Damit zählt der JAGUAR zu den verbrauchsgünstigsten<br />
Maschinen in den jeweiligen Leistungsklassen.<br />
Geht man von einer systembedingen Kraftstoffersparnis<br />
in Höhe von ca. 10 % aus, was Praxiseinsätze zeigen,<br />
so errechnet sich bereits ein beachtlicher Verbrauchsvorteil:<br />
Für einen Häcksler der oberen<br />
Leistungsklasse, der jedes Jahr 250 Stunden im Mais<br />
und 250 Stunden im Gras arbeitet, errechnet sich eine<br />
Krafstoffeinsparung von rund 4.000 Liter pro Jahr bzw.<br />
rund 20.000 Liter über einen Zeitraum von fünf Jahren.<br />
Dabei gilt unabhängig vom Häcksler-Hersteller im Bio-<br />
gasbereich: Je kürzer Mais gehäckselt wird, desto<br />
größer wird der Kraftstoffverbrauch und desto geringer<br />
der Durchsatz pro Stunde. „Häcksellängen von etwa 5<br />
mm“ empfiehlt deshalb auch der Biomasse-Experte<br />
Dr. HansJörg Nussbaum vom Bildungs- und Wissenszentrum<br />
Aulendorf im Landwirtschaftlichen Wochenblatt<br />
Baden Württemberg.<br />
Häckselqualität vom Besten<br />
Die V-förmige Anordnung der Messer auf der Häckseltrommel<br />
(jeweils zwei Messer auf einer Ebene) ermöglicht<br />
einen ziehenden und vor allem Kraft sparenden<br />
Schnitt. Messer und Gegenschneide arbeiten mit dem<br />
Praxisspaltmaß von 0,02 mm. Das Schnittlängenspektrum<br />
reicht von 3,5 bis 15 mm (V 28 Trommel)<br />
bzw. 4 bis 17 mm (V 24 Trommel).<br />
Trommel und Messeranzahl hat CLAAS optimal auf<br />
den großen Querschnitt des Einzugskanals (1.080<br />
bzw. 1.314 cm 2 ) abgestimmt, so dass der JAGUAR bis<br />
an die Leistungsgrenze des Motors gefahren werden<br />
kann. Das sichert maximale Durchsatzleistung und<br />
Effektivität. Aufgrund des großen Kanalquerschnitts ist<br />
der JAGUAR mit maximal 28 Messer bestens gerüstet,<br />
um im Silomais-Einsatz für <strong>Biogas</strong>anlagen einen niedrigen<br />
spezifischen Kraftstoffverbrauch sicherzustellen.<br />
Messer-Gegenschneideneinstellung<br />
Aufgefasertes Häckselgut bietet maximale<br />
Oberfläche für die Microorganismen.
Weil Silomais den Mikroorganismen größtmögliche<br />
Angriffsflächen bieten muss, ist vor allem auch ein<br />
mechanischer Aufschluss der Pflanzen wichtig. Der<br />
JAGUAR ist mit Reibeinrichtungen und individueller<br />
CORN CRACKER Drehzahl bestens dafür gerüstet.<br />
Der Einsatz von Reibleisten oder Reibböden unterstützt<br />
das Auffasern der Pflanzenteile. Beim CORN<br />
CRACKER hingegen entscheiden der Crackerspalt,<br />
der Zustand der Crackerzähne und die Drehzahldifferenz<br />
über die Intensität von Kornaufschluss und Spindelzerkleinerung.<br />
Optimal mit dem HD-CRACKER<br />
Speziell für den Silomais-Einsatz stellt CLAAS den „HD<br />
<strong>Biogas</strong> Cracker“ zur Verfügung. Mit einem aggressiven<br />
Sägezahnprofil auf den beiden Walzen (jeweils 80<br />
Zähne) sowie 30 % Drehzahldifferenz zwischen den<br />
Vorpreßdruck<br />
V24 / V 28 Messertrommel<br />
Zustand Messer<br />
und Messerart<br />
Walzen-Ausschlag<br />
radial<br />
Walzen kann er auch die seitlichen Oberflächen des<br />
Häckselgutes optimal auffasern und aufbereiten. So<br />
entstehen weitere Angriffsflächen für die Mikroorganismen.<br />
Zustand CC-Walzen<br />
1 2 3<br />
Entscheidend für die Häckselqualität …<br />
1 Reibboden kurz<br />
Zustand<br />
Gegenschneide<br />
2 Reibleiste<br />
Crackerspalt<br />
3 Drehzahldifferenz<br />
20 / 30 / 60 %<br />
Abstand Messer /<br />
Gegenschneide<br />
<strong>Biogas</strong><br />
13
14<br />
Für <strong>Biogas</strong> ideal<br />
Um der EU-Dokumentationsverordnung für die Vergabe<br />
von Fördergeldern nachzukommen, müssen die<br />
Lieferanten von <strong>Biogas</strong>anlagen einen schlagbezogenen<br />
Nachweis für die jeweiligen Energieträger führen.<br />
Hier bietet der JAGUAR eine komfortable Ertragsmessung:<br />
Per QUANTIMETER lassen sich u.a. die Fläche<br />
QUANTIMETER-Durchflußmessung<br />
• Kundenaufträge anlegen<br />
• Motorstunden in (h)<br />
• Einzugsstunden in (h)<br />
• Erträge in (t/ha)<br />
• Fläche in (ha) anzeigen<br />
• Durchsatz darstellen in (t/h) und<br />
• Durchsatz in (t) pro Auftrag<br />
• Dieselverbrauch erfassen in (L) (L/ha) L/h)<br />
Diese Daten können mittels eines Ausdrucks festgehalten<br />
werden.<br />
Fazit: Eine leistungsgerechte Kundenabrechnung.<br />
Aufsteigen und Geschwindigkeit der Vorpresswalzen wird<br />
mit einem Kalibrierfaktor verrechnet.<br />
Gegenwiegen erhöht die Genauigkeit der Ertragsangaben.<br />
In der Praxis waren die Kunden mit einer Differenz von<br />
zwei Prozent absolut einverstanden.<br />
in ha, die Erträge in t/ha, der Durchsatz in t/h oder die<br />
Gesamterntemenge in t pro Auftrag messen und darstellen.<br />
In Kombination mit der Ertragsmessung können<br />
optional mit Hilfe der GPS-Positionsdaten die<br />
jeweiligen Ertragskarten erstellt werden.
Hoher Bedienkomfort<br />
Der Bedienkomfort des JAGUAR entlastet den Fahrer.<br />
Wartungs- und Pflegeroutinen lassen sich schnell und<br />
einfach erledigen, was die Haltbarkeit und Leistungsfähigkeit<br />
der Aggregate erhöht und Stillstandszeiten<br />
verringert. Das Messerschleifen und die Gegenschneideneinstellung<br />
lassen sich komfortabel aus der Kabine<br />
heraus erledigen – der Garant für stets scharfe Messer<br />
und weniger Kraftstoffverbrauch.<br />
Für andere Servicearbeiten bietet die intelligente Konzeption<br />
des JAGUAR ebenfalls eine optimale Zugänglichkeit.<br />
So lässt sich der CLAAS Häcksler mit wenigen<br />
Handgriffen von Gras- auf Maiseinsätze umrüsten:<br />
Den Grasschacht durch den CORN CRACKER ersetzen<br />
und umgekehrt – das erledigen Sie beim JAGUAR<br />
ohne den umständlichen und zeitraubenden Einsatz<br />
von Hilfsmitteln wie Seilwinde etc. Desweiteren lassen<br />
sich Siliermittel von der Kabine aus über das CIS Terminal<br />
dosieren.<br />
15<br />
<strong>Biogas</strong>
16<br />
Die guten<br />
Vorsätze<br />
für <strong>Biogas</strong>.<br />
Mehr Biss mit dem neuen ORBIS seitliche Bodenanpassung bis zu +/- 4° zu. Auch auf<br />
Für den Silomais-Einsatz bietet CLAAS ab 2007 das<br />
komplett neu entwickelte Maisgebiss ORBIS mit 6,00<br />
m und 7,50 m Arbeitsbreite an. Besondere Merkmale<br />
des neuen Konzepts sind seine Einsatzflexibilität, der<br />
geradlinige Gutfluss, die kompakte Bauweise, kraftsparende<br />
Antriebe sowie niedrigere Verschleißkosten.<br />
Daraus ergeben sich viele Vorteile für die Praxis:<br />
• Auch bei unterschiedlichen Reihenweiten,<br />
Engsaaten sowie Unterwuchs hinterlassen die<br />
neuen Gebisse einen flächigen Schnitt und fasern<br />
die Schnittflächen an den Stoppeln optimal auf.<br />
• Als Folge des neu konzipierten Gutflusses werden<br />
die Pflanzen sehr gradlinig zu den Einzugskegeln vor<br />
den Vorpresswalzen geführt: Optimale Voraussetzungen<br />
für eine konstante Häckselqualität.<br />
• Die kompakte Bauweise mit verkürztem Abstand zur<br />
Vorderachse verbessert das Einsatzverhalten bei<br />
Kurvenfahrten und am Vorgewende. Mit rund 2.700<br />
kg Eigengewicht werden Vorderachslasten von<br />
12.000 kg erreicht. Ein Pendelrahmen lässt eine<br />
der Straße hat der Fahrer eine hervorragende Sicht<br />
über das zusammengeklappte Maisgebiss.<br />
• Aufgrund optimierter Antriebsstränge mit verringerter<br />
Getriebeanzahl ist der Kraftbedarf und damit<br />
der Kraftstoffverbrauch gering. Bei geringen Anlaufdrehmomenten<br />
können die ORBIS Gebisse auch<br />
unter Volllast eingeschaltet und reversiert werden.<br />
• Verschleißarmut und hohe Wartungsfreundlichkeit<br />
aller Komponenten runden das praxisgerechte<br />
Konzept der neuen Maisgebisse ab.<br />
CLAAS Häcksler mit einer Pick-up bei der Grassilagebergung<br />
(links), mit dem DIRECT DISC Schneidwerk bei der<br />
Ernte von Ganzpflanzensilage. (oben)
Mehr Auslastung<br />
Darüber hinaus bietet CLAAS eine Vielzahl weiterer<br />
Vorsatzgeräte für den JAGUAR an. So findet kurz<br />
gehäckseltes Gras bei verschiedenen <strong>Biogas</strong>anlagetypen<br />
durchaus Anwendung als Gärsubstrat. D.h. relativ<br />
geringe Aufwüchse sowie häufiges, schlagkräftiges<br />
Mähen sind angesagt. Innerhalb der CLAAS PROFI-<br />
LINE z.B. schaffen die Mäheinheiten COUGAR 1400<br />
oder der XERION mit einem DISCO 8550 die Grundlagen<br />
für den Einsatz des Schwaders LINER 3000 und<br />
den JAGUAR Häcksler mit seiner leistungsstarken<br />
Pick-up. Dank des CONTOUR Systems kann der<br />
Fahrer den Auflagedruck individuell an die Bodenbedingungen<br />
anpassen und sorgt so, in Kombination<br />
mit dem dritten Stützrad in der Mitte, für beste Erntequalität.<br />
Auch die Ganzpflanzensilage erfährt durch <strong>Biogas</strong><br />
einen Aufschwung. Ob Getreide, Leguminosen, Zwischenfrüchte,<br />
Grünroggen oder Sudangras – das neue<br />
DIRECT DISC 520 mit einem integrierten Pendelrahmen<br />
sorgt für ein sauberes Schnittbild und ist absolut<br />
vielseitig einsetzbar. Es zeichnet sich durch eine<br />
enorme Durchsatzleistung aus und kann auf Wunsch<br />
auch mit einem LASERPILOT zur Bestandskantenerfassung<br />
ausgerüstet werden.<br />
Wird Wert auf hohe Energie gelegt, z.B. bei weiten<br />
Transportentfernungen, heißt die Alternative Lieschkolbenschrot<br />
(LKS). Der sechs- oder achtreihige CONS-<br />
PEED Pflücker erntet die energiereichen Kolben sowie<br />
ca.15 % der Restpflanze. Zusatzausrüstungen im<br />
Häcksler sorgen für das Schroten. So wird LKS – bei<br />
gewünschtem Aufbereitungsgrad – eine echte Alternative<br />
zu CCM.<br />
<strong>Biogas</strong><br />
17
18<br />
Das sagt die Praxis.<br />
Gerd Thoben (Mitte) und sein Lohnunternehmer<br />
Ludger Kruse (rechts). Thoben betreibt eine 500 KW-<br />
<strong>Biogas</strong>anlage.<br />
Lohnunternehmer Ludger Kruse,<br />
Scharrelerdamm, Kr. Cloppenburg<br />
Kundenzufriedenheit wird bei Lohnunternehmer Kruse<br />
groß geschrieben. Das heißt: Höchste Qualitätsansprüche<br />
– sowohl in der Silomaisernte, aber auch in der<br />
Ganzpflanzensilage und im Gras. Einer seiner Kunden,<br />
Gerd Thoben, betreibt eine 500 KW-<strong>Biogas</strong>anlage.<br />
Thoben kann die hohe Häckselqualität des JAGUAR<br />
bestätigen, da er die Silagequalität von der LUFA untersuchen<br />
lässt. Je nach Maissorte wird hier bei 30 bis 32<br />
% TS geerntet.<br />
Wichtig ist für Thoben nicht nur die komplette Erntekette<br />
mit Häcksler, drei Transportfahrzeugen und zwei Walzschleppern<br />
à 14 Tonnen, sondern auch die schnelle<br />
Abdeckung des Silos mit Folie. „So etwas muss aus<br />
einer Hand kommen", bestätigt Gerd Thoben.<br />
Die 500 KW-Anlage der Bioenergie Marhorst <strong>GmbH</strong>.<br />
Lohnunternehmer Jens Schäfer und Henning Honholt<br />
von der Marhorst <strong>GmbH</strong>: Die Erfahrung zeigt, dass 6 bis<br />
7 mm die richtige Schnittlänge ist, um ein wirtschaftliches<br />
Ergebnis zu erreichen.<br />
Lohnunternehmer Jens Schäfer,<br />
Affinghausen, Kreis Diepholz<br />
„Mit der Arbeitsqualität des neuen JAGUAR 890 sind<br />
unsere Kunden absolut zufrieden – und wir natürlich<br />
auch“, berichtet Lohnunternehmer Jens Schäfer aus<br />
Affinghausen. „Darüber hinaus zeichnet sich der<br />
JAGUAR durch einen eindeutig günstigen Spritverbrauch<br />
aus.“<br />
Silomais für <strong>Biogas</strong>anlagen häckselt Schäfer auf 6 bis<br />
7 mm Länge. Die Erfahrung zeigt, dass dies die richtige<br />
Länge ist, um ein wirtschaftliches Ergebnis zu<br />
erreichen. Abgerechnet wird das Maishäckseln nach<br />
Tonnen – ein Modus, mit dem auch die Kunden zufrieden<br />
sind.
Die 500 KW-Anlage seines Kunden Bioenergie Marhorst<br />
<strong>GmbH</strong> wird mit Silomais und Schweinegülle<br />
gefüttert; die Verweildauerbeträgt 90 Tage. Rund 25<br />
Tonnen Mais müssen der Anlage jeden Tag zugeführt<br />
werden. Die hohe Gasausbeute der Anlage führt Henning<br />
Honholt von der Marhorst GbR u.a. auf die gute<br />
Häckselqualität, d.h. die aufgefaserte Struktur des<br />
Maissubstrates zurück. Von anfänglich 26 % Trockensubstanz<br />
im Mais soll zukünftig aber bei 28 bis 30 %<br />
Trockensubstanz gehäckselt werden.<br />
Wichtig ist für Henning Honholt außerdem, dass der<br />
Lohnunternehmer eine komplette Häckselkette anbietet<br />
und zugleich eine optimale Verdichtung der Silage<br />
sicherstellt. Lohnunternehmer Schäfer, der bisher mit<br />
zwei Walzschleppern arbeitete, will deshalb zukünftig<br />
auf einen hoch ballastierten XERION umsteigen.<br />
Qualitätsuntersuchungen bei der LUFA bestätigen die<br />
Häckselqualität.<br />
Lohnunternehmer Erhard Meyer,<br />
Hude-Vielstedt, Kreis Oldenburg<br />
Lohnunternehmer Erhard Meyer aus Hude-Vilstedt im<br />
Kreis Oldenburg häckselt Mais nicht nur für <strong>Biogas</strong>betriebe,<br />
sondern auch für den eigenen Viehbestand. Die<br />
550 Rinder, davon 150 Milchkühe (durchschnittlich<br />
9000 Liter Milchleistung, 4,24 % Fett) benötigen täglich<br />
ca. 10 Tonnen Silage von bester Qualität.<br />
„Eine <strong>Biogas</strong>anlage arbeitet wie der Tiermagen, allerdings<br />
ohne Wiederkäuen“, weiß Erhard Meyer. „Dementsprechend<br />
ist die Fütterung der Mikroorganismen in<br />
einer <strong>Biogas</strong>anlage sehr sensibel zu handhaben. Bei<br />
der Substrateinbringung zeigt sich eindeutig, dass eine<br />
aufgefaserte Maisstruktur enorm wichtig ist, um größtmögliche<br />
Oberflächen zu erreichen und damit den<br />
Mikroorganismen eine möglichst große Angriffsfläche<br />
zu bieten. Es hat sich beim Häckseln gezeigt, dass gut<br />
angerauhter bzw. aufgefaserter Mais sich homogen im<br />
Gärsubstrat vermischt. Bei kurzen Häcksellängen und<br />
Maispartikeln mit glatten Schnittflächen kann es zu<br />
Sinkschichten im Gärbehälter kommen, die erhebliche<br />
Probleme in der Anlage verursachen. Die Schnittlänge<br />
steht erst an zweiter Stelle. Unsere Landwirte sind mit<br />
der Qualität unseres neuen JAGUAR 890 und seiner<br />
stufenloser Schnittlängeneinstellung absolut zufrieden.“<br />
Mathias Meyer Junior: „Bei der Substrateinbringung<br />
zeigt sich, dass eine aufgefaserte Maisstruktur enorm<br />
wichtig ist, um größtmögliche Oberflächen zu erreichen.<br />
Die Schnittlänge steht erst an zweiter Stelle.“<br />
19<br />
<strong>Biogas</strong>
20<br />
Lohnunternehmer Werner<br />
Kleemann, Heede, Kreis Emsland<br />
Auch im Lohnunternehmen Kleemann kommen zwei<br />
JAGUAR 870 unter anderem für die Ernte im <strong>Biogas</strong>mais<br />
zum Einsatz. Kleemann häckselt derzeit jeweils<br />
240 ha Mais für zwei <strong>Biogas</strong>anlagen in seiner Region.<br />
Da die Hof-Feld-Entfernungen immer größer werden,<br />
arbeiten auch hier komplette Ketten: Jeweils ein<br />
Häcksler, drei 45 m 3 -Transportfahrzeuge sowie zwei<br />
Radlader. Ein Teleskoplader übernimmt später die<br />
Entnahme aus dem Silo. Kunde Heinz Hunfeld<br />
betreibt eine 530 KW Anlage mit drei Fermentern.<br />
Gefüttert wird die Anlage mit Gülle und Hähnchenmist<br />
sowie rund 30 Tonnen Silomais/Tag und einer Tonne<br />
CCM/Tag. Einmal pro Woche werden Proben aus der<br />
Anlage gezogen. Analysen bestätigen die Qualität der<br />
Kosubstrate. „Bei Silomais liefern Schnittlängen von 5<br />
bis 7 mm eine optimale Gasausbeute“, so Heinz Hunfeld.<br />
Das hält zudem Kraftstoffverbrauch und Erntekosten<br />
der beiden sparsamen JAGUAR 870 im vernünftigen<br />
Rahmen. So steht auch hier die Wirtschaftlichkeit<br />
an erster Stelle - und die haben Lohunternehmer Kleemann<br />
und Heinz Hunfeld fest im Griff.<br />
Kunde Heinz Hünfeld, Hans-Hermann und Werner<br />
Kleemann: „Bei Silomais liefern die üblichen Schnittlängen<br />
von 5 bis 7 mm eine optimale Gasausbeute.“<br />
Lohnunternehmer Bernhard<br />
Lübbers, Lindern,<br />
Kreis Cloppenburg<br />
Lohnunternehmer Bernhard Lübbers betreibt eine<br />
eigene <strong>Biogas</strong>anlage mit 500 KW. Neben relativ<br />
frühem Silomais sowie möglichst kurz gehäckseltem<br />
Gras mit hohem Eiweißgehalt kommen hier zusätzlich<br />
Roggen und CCM zum Einsatz, um die Energiedichte<br />
zu erhöhen. Da die Anlage mit nur einem Fermenter<br />
bei einer Verweildauer von ca. 30 Tagen arbeitet,<br />
werden gerade an den Mais sehr hohe Qualitätsansprüche<br />
gestellt. Gute Erfahrungen im Hinblick auf die<br />
Gasausbeute hat Bernhard Lübbers mit 7 mm Schnittlänge<br />
bzw. 5,5 mm (bei steigendem TS Gehalt)<br />
gemacht.<br />
Da Lübbers für drei weitere Anlagen häckselt, kommt<br />
er zur Zeit auf eine Erntefläche von ca. 800 ha Mais<br />
pro Jahr allein für <strong>Biogas</strong> – und die Nachfrage steigt<br />
weiter. Er arbeitet aus Überzeugung mit JAGUAR<br />
Häckslern, darunter als jüngste Maschine ein JAGUAR<br />
890.<br />
Lohnunternehmer Bernhard Lübbers: Gute Erfahrungen<br />
bei der Gasausbeute mit 7 mm Schnittlänge bzw.<br />
5,5 mm (bei steigendem TS Gehalt).<br />
Maximale Gasausbeute dank modernster<br />
Computerüberwachung
Lohnunternehmen Helmut Bley,<br />
Ellerbrock, Kreis Oldenburg<br />
Im Umkreis des Lohnunternehmens Bley stehen die<br />
<strong>Biogas</strong>anlagen zuhauf. So erntet Lohnunternehmer<br />
Bley (JAGUAR 860, 880, 900) für insgesamt elf <strong>Biogas</strong>anlagenbetreiber,<br />
deren Flächen teilweise bis<br />
zu 20 km entfernt liegen. „Nur komplette Ernteketten<br />
machen da Sinn, um bei den Häckslern hohe Durchsatzleistungen<br />
zu erreichen. Ein günstiger Kraftstoffverbrauch<br />
und die gute Häckselqualität, mit der unsere<br />
Kunden sehr zufrieden sind, sprechen für den<br />
JAGUAR“, so Bernhard Bley, der Betriebsleiter.<br />
Bestätigen kann dies Willi Peters aus Ellerbrock, der<br />
eine 500 KW <strong>Biogas</strong>anlage betreibt. Bei 29 Tonnen<br />
Maissilage, die täglich benötigt werden, fordert auch<br />
er beste Silagequalität. Der Mais wird bei mindestens<br />
28 % Trockenmasse geerntet. Eine Schnittlänge von 5<br />
bis 6 mm hält Willi Peters für ideal. Entscheidend ist<br />
auch für ihn die komplette Erntekette seines Lohnunternehmers<br />
Bley, denn für Willi Peters steht die<br />
Schlagkraft bei der Maisernte mit an erster Stelle.<br />
Lohnunternehmer Bernhard Bley und Kunde Willi<br />
Peters: Der Mais wird bei mindestens 28 % Trockenmasse<br />
geerntet. Eine Schnittlänge von 5 bis 6 mm hält<br />
Willi Peters für ideal.<br />
<strong>Biogas</strong><br />
21
22<br />
Ernte und<br />
Logistik<br />
leistungsfähig<br />
kombiniert.<br />
Je größer die Erntemengen, je weiter die Transportstrecken,<br />
desto interessanter wird das FIELD<br />
SHUTTLE Konzept – es kombiniert die leistungsfähige<br />
Häckslertechnologie des JAGUAR 890 bzw. 900 mit<br />
besonders schlagkräftigen Transportmöglichkeiten. In<br />
Deutschland kommt überwiegend der FIELD<br />
SHUTTLE CSL mit einem 35 m 3 -Bunker und seitlicher<br />
Überladung zum Einsatz: Während das Häckselgut<br />
kontinuierlich in den hinten aufgebauten Bunker<br />
gehäckselt wird, kann der Bunker hydraulisch schräg<br />
gestellt und das Erntegut per Kratzketten auf parallel<br />
fahrende Transportfahrzeuge seitlich überladen werden.<br />
Im Vergleich zum herkömmlichen Ernteverfahren<br />
können so Wartezeiten z.B. am Vorgewende, beim<br />
Fahrzeugwechsel oder beim Anschneiden eines Feldstückes<br />
eingespart werden.<br />
Eine zweite Variante ist der mit einem Hochkipp-Bunker<br />
ausgerüstete FIELD SHUTTLE: Ist der Bunker voll,<br />
fährt die Maschine zum Vorgewende und hebt den<br />
kompletten Bunker auf Entladehöhe an, um das Erntegut<br />
rückwärts auf Transportfahrzeuge zu überladen.<br />
Diese Technik ist vor allem dann sinnvoll, wenn große<br />
Transporteinheiten wie z.B. LKW das Erntegut für<br />
einen schnelleren und kostengünstigen Straßentransport<br />
übernehmen sollen.
<strong>Biogas</strong><br />
23
24<br />
Einer kann<br />
mehr:<br />
Der XERION.<br />
Dass er nicht nur als Zugmaschine bei der schweren<br />
Bodenbearbeitung eingesetzt, sondern als Systemtraktor<br />
auch bei anderen Arbeiten ausgelastet werden<br />
kann, ist nur einer von vielen Vorteilen des XERION.<br />
Gerade das aber macht den 335 PS starken CLAAS<br />
Traktor besonders interessant.<br />
Rund um die Ver- und Entsorgung von <strong>Biogas</strong>anlagen<br />
kommt der XERION bei Transportarbeiten, als schwerer<br />
Walzschlepper sowie bei der Gärrestausbringung<br />
und -Einarbeitung zum Einsatz. So kann er z.B. vor<br />
Innerbetrieblich darf der XERION auf 30 t aufballastiert werden.<br />
einem 60 m 2 -Abschiebewagenauflieger mit speziellen<br />
Vorteilen überzeugen: Günstige Schwerpunktlage, 50<br />
km/h Transport-Geschwindigkeit bei niedrigen und<br />
kraftstoffgünstigen Drehzahlen (Stufenlos-Getriebe),<br />
hohe Wendigkeit am Silo (Allradlenkung).<br />
Als Walzschlepper auf dem Fahrsilo hingegen schafft<br />
er eine hohe Verdichtung des Silohaufens. Aufgrund<br />
der Rahmenbauweise ist ein zulässiges Gesamtgewicht<br />
(Straßenfahrt) von 18 Tonnen erlaubt, bei innerbetrieblichen<br />
Einsätzen bis zu 30 Tonnen. So kann der<br />
XERION als Walzschlepper zwei Standard-Großtraktoren<br />
ersetzen; damit spart man eine Arbeitskraft,<br />
zugleich wird die Arbeit am Silo einfacher und übersichtlicher.<br />
Vorteilhaft ist auch die Hundeganglenkung,<br />
weil sie spurversetztes Walzen ermöglicht; die Einzelradlasten<br />
betragen bei optimaler Ballastierung dann<br />
immer noch bis zu 4,5 oder sogar 7,5 Tonnen.<br />
Zugleich bleibt der Kraftstoffverbrauch niedrig, denn<br />
aufgrund hoher Kraftreserven kann der XERION auch<br />
riesige Silagemengen bei niedrigen Drehzahlen den<br />
Haufen hochschieben.<br />
Zur Erinnerung:<br />
120 t/h = 30 t Walzgewicht<br />
4<br />
siehe Aussage Dr. Thaysen, Seite 11
Gärrest-Ausbringung mit niedrigem<br />
Kraftstoffverbrauch<br />
Mit 335 PS Motorleistung, vier gleich großen Rädern<br />
und optimaler Gewichtsverteilung zieht der XERION<br />
größte Anhänge- oder Aufsattelfässer problemlos mit<br />
den geforderten Endgeschwindigkeiten über das<br />
Land, sogar mit angebautem Bodenbearbeitungsgerät.<br />
Eine Alternative zu Anhänge- oder Aufsattelfässern<br />
ist der Einsatz eines Aufbaufasses (bis 15 m 2 ) auf<br />
dem XERION SADDLE TRAC bzw. dem TRAC VC (bei<br />
gedrehter Kabine). Mit dieser Ausrüstung lässt sich der<br />
XERION wie ein Gülleselbstfahrer nutzen, behält aber<br />
den Vorteil, dass man ihn auch für andere Arbeiten einsetzen<br />
kann. Auch das neu entwickelte Schwanenhalsfass<br />
ist eine interessante Alternative zu herkömmlichen<br />
Anhängefässern. Hier wird eine Stützlast von<br />
7 Tonnen zwischen den Achsen des XERION eingeleitet,<br />
was die Traktion zusätzlich erhöht.<br />
Besondere Vorzüge bietet bei allen Ausbringsystemen<br />
die optional erhältliche Leistungshydraulik des<br />
XERION. Damit lassen sich schon bei geringen Motordrehzahlen<br />
hohe Leistungen für den Antrieb der Ölmotoren<br />
am Ausbringfass bereitstellen, so dass man<br />
extrem niedrige Kraftstoffverbrauchswerte erreicht.<br />
<strong>Biogas</strong><br />
25
26<br />
SCORPION –<br />
der Teleskoplader<br />
von CLAAS<br />
Für innerbetriebliche Umschlags- und Transportarbeiten<br />
bietet CLAAS seit 2005 die neue Baureihe SCOR-<br />
PION an: Fünf verschiedene Typen, drei mögliche<br />
Motorisierungen (75, 88 und 103 kW nach ISO 9249<br />
TIER III), Teleskoparme mit 6,25 m, 7,10 m oder 8,95<br />
m Hubhöhe sowie Hubkräfte von 3,3 t bis 4,1 t.<br />
Kompakt und wendig zugleich (Allradlenkung, 3,60 m<br />
Wenderadius) verfügt der SCORPION über eine geräumige<br />
Komfortkabine mit Panorama-Verglasung – für<br />
eine freie 360°-Rundumsicht. Mit niedrigem Schwerpunkt<br />
ist die Standsicherheit des SCORPIONs hoch.<br />
Mit dem neuen stufenlosen VARIPOWER Antrieb können<br />
Geschwindigkeiten (stufenlos von 0 bis 40 km/h)<br />
und Schubkräfte je nach Arbeit automatisch optimal<br />
aufeinander abgestimmt werden. Sämtliche Ladefunktionen<br />
und der Fahrtrichtungswechsel lassen sich<br />
bequem und einfach per JOYSTICK ausführen. Die<br />
Hydraulik des Teleskoparms wird über ein LOAD-<br />
SENSING-SYSTEM beschickt, das bis zu 150 l Öl pro<br />
Der SCORPION beim Befüllen des Feststoffdosierers<br />
(oben) und beim Silageschieben (rechts).<br />
Minute fördert, so dass man schon bei geringer Motordrehzahl<br />
hohe Leistungen erzielen kann. Eine zuschaltbare<br />
Schwingungstilgung sowie eine Endlagendämpfung<br />
im Teleskoparm ermöglichen ein absolut<br />
kräfteschonendes Arbeiten.<br />
Der SCORPION im <strong>Biogas</strong>einsatz<br />
Bei Landwirt Armin Ohmstede in Bockhorn bei Wilhelmshaven<br />
arbeitet seit Mitte 2006 ein SCORPION<br />
9040. <strong>Biogas</strong>erfahrung hat Ohmstede, der zusammen<br />
mit seinem Vater, seinem Sohn Andre und einem Auszubildenden<br />
einen 130 ha-Betrieb samt Milchviehherde<br />
und Mastschweinehaltung bewirtschaftet, schon<br />
seit 2001: Angefangen mit einer 100 kW-Anlage, die<br />
zunächst auf 180 kW und zuletzt 2005 auf 500 kW<br />
aufgestockt wurde. Die ca. 400 kW Abwärme der<br />
Anlage nutzen Ohmstedes für eine Brennholztrocknung,<br />
die Beheizung von Schweinstall, Betriebswerkstatt,<br />
Wohnhaus sowie Altenteil. Darüber hinaus beliefern<br />
sie 19 Wohnhäuser in der Nachbarschaft mit<br />
Wärme.<br />
Die Substrate für die <strong>Biogas</strong>anlage stammen von ca.<br />
250 Hektar Maissilage, die zum Teil von benachbarten<br />
Landwirten zugekauft werden. Hinzu kommen 350<br />
Tonnen Getreide und rund 40 ha CCM. Die tägliche<br />
Futterration, die auf zwei Befüllungen aufgeteilt ist,<br />
beträgt (Anfang 2007) rund eine Tonne Roggen, 500<br />
kg CCM sowie 20 bis 22 Tonnen Silomais neben rund<br />
3 m 3 Gülle.
Nach der letzten Erweiterung der <strong>Biogas</strong>anlage auf<br />
500 kW stand fest, dass ein Teleskoplader angeschafft<br />
werden sollte. „4 Jahre haben wir unsere Anlage mit<br />
einem Frontlader-Traktor beschickt, aber da sind<br />
Grenzen gesetzt“, berichtet Armin Ohmstede. „Vor<br />
dem Kauf haben wir zunächst vier führende Hersteller<br />
zur Vorführung hier gehabt und die Maschinen ausführlich<br />
im praktischen Einsatz getestet“, so Ohmstede<br />
weiter. „Die anderen Fabrikate waren auch gut, aber<br />
vor allem der Wohfühlfaktor für den Fahrer bei der<br />
Arbeit sowie die Kraft bei Schubarbeiten haben uns<br />
beim SCORPION am besten gefallen.“<br />
Die Entscheidung fiel dabei bewusst für den größten<br />
SCORPION 9040: Neben dem 8,95 m langen Teleskoparm<br />
bietet er den Vorteil eines längeren Radstands,<br />
was sich wie ein starkes Kontergewicht auswirkt und<br />
wesentlich bessere Arbeitsmöglichkeiten bietet: „Damit<br />
können wir bei unseren Entnahmehöhen (bis 8 m am<br />
Silo) fast alles machen, ohne dass wir gleich die Kippgrenze<br />
erreichen,“ berichtet Armin Ohmstede. Von<br />
Vorteil ist der lange Radstand zudem bei Straßenfahrt,<br />
denn der SCORPION läuft auch bei 40 km/h ohne<br />
Schwingungen und absolut ruhig. Im ersten halben<br />
Jahr nach der Anschaffung hat der SCORPION bei<br />
Ohmstedes bereits rund 600 Stunden gearbeitet. Zu<br />
seinen Aufgaben zählt vor allem das Füttern der<br />
Anlage: Zweimal täglich werden fünf bis sechs Schaufeln<br />
(2,5 m 2 ) vom Silohaufen geholt, um sie in die Feststoffdosierer<br />
einzufüllen – und das, ohne groß zu teleskopieren.<br />
Beim Silageschieben und -walzen während der Maisernte,<br />
zusammen mit anderen Walzfahrzeugen, überzeugte<br />
der SCORPION ebenfalls: Mit kleiner Reifenauf-<br />
standsfläche (ohne Zwillingsbereifung) verdichtete er<br />
die Silage – bei 9,3 Tonnen Leergewicht – besser als<br />
alle anderen Walzfahrzeuge, z.B. ein 12-Tonnen-Radlader<br />
mit Zwillingsbereifung. Mit seinem hydrostatischen<br />
Antrieb war er auch beim Silageschieben im<br />
Vergleich zum gleich starken Radlader (Wandler-<br />
Maschine) besser.<br />
Er lässt sich vielseitig einsetzen“, loben Armin und<br />
Andre Ohmstede den SCORPION. „Mit dem langen<br />
Arm können wir z.B. auch die Rührwerke für Reparaturen<br />
oder Servicearbeiten aus den Behältern heben.“<br />
Im Detail nennen sie viele weitere Argumente, die für<br />
den SCORPION sprechen. Der Kabinen-Komfort ist<br />
hervorragend, auch für den gut 2 m großen Junior<br />
Andre Ohmstede, Mit dem JOYSTICK in der rechten<br />
Hand lassen sich sämtliche Laderfunktionen sowie<br />
Vorwärts-/Rückwärtsfahrt bequem bedienen. Die Sicht<br />
aus der Kabine gefällt ebenfalls gut. Dazu Andre Ohmstede:<br />
„Mit der durchgehenden Scheibe gibt es keine<br />
Kanten, die im Blickfeld liegen.“ Der Kraftstoffverbrauch<br />
liegt bei durchschnittlich nur 8,5 Liter/Stunde –<br />
auch das ist ein guter Wert!<br />
Armin und Andre Ohmstede in 26345 Bockhorn.<br />
<strong>Biogas</strong><br />
27
28<br />
AGRO-BioGas –<br />
die Komplett-Software<br />
für <strong>Biogas</strong>anlagen.<br />
Mit zunehmender Größe der <strong>Biogas</strong>anlagen steigt<br />
auch die Anzahl der Flächen für die Substratgewinnung<br />
und -ausbringung. Kann man als Betreiber einer<br />
kleineren <strong>Biogas</strong>anlage das Flächen- und Mengenmanagement<br />
noch mit Hilfe von Notizzetteln und „im<br />
Kopf“ erarbeiten, wird dies mit zunehmender Größe<br />
der Anlagen immer schwieriger – schließlich sogar fast<br />
unmöglich.<br />
Mit AGRO-BioGas hat die CLAAS Tochtergesellschaft<br />
AGROCOM deshalb eine Komplett-Software für die<br />
verschiedenen Planungs-, Dokumentations- und Kontrollaufgaben<br />
entwickelt. Dabei geht es nicht um die<br />
Steuerung der <strong>Biogas</strong>anlage selbst, sondern um die<br />
komplexen Abläufe, die vor und nach der Anlage anfallen.<br />
AGRO-BioGas dokumentiert und verarbeitet<br />
sämtliche Zahlen und Daten über Stoffe und Mengen,<br />
die der <strong>Biogas</strong>anlage zugeführt werden ebenso wie die<br />
Gärrest-Mengen und ihre nutzbringende Verwertung.<br />
So ist das Programm nicht nur ein ideales Planungsinstrument,<br />
es vermag zudem eine „permanente Stoff-<br />
Bilanz“ zu erstellen.<br />
Von der Vielzahl der Möglichkeiten seien hier nur einige<br />
vorgestellt: Die Substratanbauflächen lassen sich als<br />
Daten aus Ackerschlagkarteien übernehmen, oder,<br />
wenn sie per Flächenvermessungssoftware erfasst<br />
worden sind, von dort importieren. Hier, wie bei allen<br />
anderen Datentransfers auch, unterstützt AGRO-Bio-<br />
Gas die Standard-Schnittstelle Agro XML. Dem Programmnutzer<br />
steht schließlich ein umfassender<br />
Überblick zur Verfügung: Wo stehen welche Flächen<br />
zur Verfügung, wo steht z.B. Mais mit welchen Qualitäten,<br />
wie weit sind die Transportwege? Räumliche Lage<br />
und Entfernungen der Flächen lassen sich auf Übersichtskarten<br />
darstellen.<br />
Während der Ernte können die Substratmengen entweder<br />
von Hand eingegeben, einfacher aber über<br />
Schnittstellen zur Betriebswaage oder per Chip aus<br />
der Ernteerfassungs-Software des CLAAS Häckslers<br />
übernommen werden. Das Programm berücksichtigt<br />
dabei, welche Mengen von welchem Lieferanten angeliefert<br />
werden, und nutzt das integrierte Lieferscheinund<br />
Rechnungswesen. Außerdem wird der schlagbezogene<br />
Nachweis für den Verbleib der Energieträger<br />
entsprechend EU-Dokumentationsverordnung generiert.<br />
Mit den Anlieferungsdaten steht schließlich ein<br />
Überblick zur Verfügung, in welchem Lagerbehälter<br />
welche Mengen an Substraten zur Verfügung stehen.<br />
Werden alle weiteren Lagerbewegungen erfasst, lässt<br />
sich jederzeit ermitteln, wie lange die Energieträger-<br />
Vorräte für den Betrieb der Anlage reichen.<br />
Planung und Dokumentation sind auch im Anschluss<br />
an die <strong>Biogas</strong>- und Stromproduktion wieder gefragt:<br />
AGRO-BioGas berechnet, auf welche Flächen welche<br />
Mengen <strong>Biogas</strong>gülle – entsprechend der Nährstoffbilanz<br />
der verschiedenen Schläge – ausgebracht werden<br />
können, und dokumentiert auch hier die tatsächlichen<br />
Abläufe. Besonders komfortabel erfolgt das z.B. über<br />
eine Schnittstelle zu AGRO-NET mobile edition, einer<br />
Per Chipkarte können Daten aus der Ernteerfassungs-<br />
Software des CLAAS Häckslers in das Programm<br />
übernommen werden.
Handheld-kompatiblen Software, mit der sich GPSunterstützt<br />
die Transportwege und -mengen sowie<br />
Ausbringflächen bei der Gärrestausbringung dokumentieren<br />
lassen. Auch für den Prozessabschnitt der<br />
Gärrest-Verwertung werden bei Bedarf wiederum Lieferscheine<br />
und Rechnungen am PC generiert.<br />
Alles in allem ist AGRO-BioGas von AGROCOM ein<br />
hochinteressantes und umfassendes Tool für <strong>Biogas</strong>anlagenbetreiber.<br />
Neben der Dokumentation der Produktionsprozesse,<br />
dem Management von Ressourcen<br />
und Kapazitäten sowie der Lagerverwaltung bietet es<br />
eine Vielzahl von Auswertungsfunktionen, um die Wirtschaftlichkeit<br />
zu überprüfen. Damit ist es eine ideale<br />
Management-Hilfe. Interessant ist das Programm vor<br />
allem auch für solche Anlagenbetreiber, die im Verbund<br />
und/oder mit vielen Lieferanten zusammenarbeiten.<br />
So verwaltet AGRO-BioGas z.B. auf einer <strong>Biogas</strong>anlage<br />
mit 1 MW elektrischer Anlagenleistung rund<br />
2.000 Hektar Substratfläche, die auf ca. 1.300<br />
Schläge verteilt sind.<br />
Für mehr Informationen:<br />
AGROCOM <strong>GmbH</strong> & Co. Agrarsystem KG,<br />
33179 Bielefeld, tel.: 0521-2079-0,<br />
Ansprechpartner: Olaf Wißwedel,<br />
wisswedel@agrocom.com<br />
"Von Praktikern für Praktiker"<br />
“AGRO-BioGas ist ein Programm von Praktikern für<br />
Praktiker, das auch wir unseren <strong>Biogas</strong>kunden empfehlen“,<br />
berichtet Christian Grotholt, einer von zwei<br />
Geschäftsführern der 2G Energietechnik <strong>GmbH</strong> aus<br />
48619 Heek. Die 2G Energietechnik <strong>GmbH</strong> ist ein<br />
auf den <strong>Biogas</strong>-Nutzungsbereich spezialisierter<br />
Anlagenbauer mit eigener BHKW-Fertigung. Im Jahr<br />
2006 hat das Unternehmen rund 100 Anlagen (von<br />
100 kW bis 1 MW) mit insgesamt ca. 28.000 kW ans<br />
Netz genommen.<br />
„Je größer heute die Anlagen werden“, so Grotholt,<br />
„desto schwieriger wird es für den Betreiber, die<br />
Beschaffungsseite und das Ausbringen der Restnährstoffe<br />
zu überschauen. Mit AGRO-BioGas<br />
besteht die Möglichkeit, die Abläufe zu systematisieren,<br />
zu archivieren und auszuwerten. Je mehr Controlling<br />
möglich ist, desto besser kann man sich später<br />
noch einmal die Entwicklungen vor Augen führen.<br />
Es sind ja die kleinen Stellschräubchen, die über<br />
Erfolg und Misserfolg entscheiden."<br />
Christian<br />
Grotholt von<br />
der 2G<br />
Energietechnik<br />
<strong>GmbH</strong> im<br />
Gespräch mit<br />
seinem Kunden<br />
Johannes<br />
Wolters aus<br />
Nienborg.<br />
<strong>Biogas</strong><br />
29
30<br />
Immer für Sie bereit –<br />
Die Einsatzsicherheit des JAGUAR ist groß, doch sollte<br />
der Häcksler einmal ausfallen, steht die ganze Kette<br />
still. Jede Stunde Ausfallzeit einer Häckslerkette kostet<br />
schnell bis zu 400 Euro, umgerechnet auf einen Einsatztag<br />
sind das gleich mehrere Tausend Euro. Unzufriedene<br />
Kunden, die nicht pünktlich bedient werden<br />
können, sind da noch nicht einmal berücksichtigt.<br />
Ein optimaler Service ist also genauso wichtig wie die<br />
Technik der Maschinen. Bei CLAAS gehört dieser Service<br />
deshalb zur Unternehmens-Philosophie. So steht<br />
Ihnen ein enges Netz kompetenter CLAAS Vertriebs–<br />
partner zur Verfügung, die mit den erforderlichen Diag–<br />
nosesystemen und Spezialwerkzeugen ausgerüstet<br />
sind, um Wartungs- und Reparaturarbeiten schnell<br />
Der CLAAS Service.<br />
und kostengünstig durchzuführen. Die Weiterbildung der<br />
Werkstatt-Mitarbeiter erfolgt über regelmäßige Schulungen.<br />
Damit ist Ihr Vertriebspartner immer auf dem neuesten<br />
Stand der Technik und kann, wenn erforderlich,<br />
schnell und kompetent helfen. Unterstützt wird er dabei<br />
vom Serviceteam des CLAAS Kundendiensts aus Ihrem<br />
regionalen Komptenzzentrum.<br />
Bei Ersatzteilen hingegen kommt es auf eine hohe Verfügbarkeit<br />
sowie ein schnelles, funktionierendes Logistikkonzept<br />
an. Das CLAAS Ersatzteilkonzept beginnt<br />
ebenfalls bei Ihrem Vertriebspartner, wo alle vor Ort<br />
benötigten Verschleiß- und Reparaturteile abholbereit<br />
liegen.
Regionales CLAAS Centrum<br />
Regionales CLAAS Centrum<br />
mit Gebrauchtmaschinenzentrum<br />
Zentrales Ersatzteillager,<br />
CLAAS weltweit<br />
CLAAS Stammsitz<br />
Wichtige Begriffe bei der <strong>Biogas</strong>produktion<br />
Substrat = Zur Vergärung bestimmter Stoff.<br />
Kosubstrat = Zur Vergärung bestimmter organischer Stoff,<br />
der kein Wirtschaftsdünger ist.<br />
Fermenter = Behälter, in dem der mikrobiologische Abbau<br />
des Substrats und gleichzeitig die <strong>Biogas</strong>bildung stattfindet.<br />
Raumbelastung: Organischer Anteil des in den Fermenter<br />
eingebrachten Gutes, bezogen auf das nutzbare Fermentervolumen<br />
pro Zeiteinheit.<br />
Verweilzeit = Aufenthaltszeit eines Substrates im Fermenter<br />
Der Vertriebspartner steht online mit seinem jeweiligen<br />
CLAAS Gebietsersatzteillager in Verbindung.<br />
Insgesamt sieben Gebietsersatzteillager in<br />
Deutschland verfügen über so gut wie alle ORIGI-<br />
NAL Ersatzteile, die in den Regionen benötigt werden.<br />
An verkehrsgünstigen Standorten gelegen<br />
sind sie für Vertriebspartner und Kunden in maximal<br />
2,5 Stunden erreichbar. Bestellungen, die bis<br />
22:00 Uhr eingehen, sind per Nachtversand pünktlich<br />
vor Arbeitsbeginn vor Ort. Zusätzlich gibt es<br />
den CLAAS PLUS-Express innerhalb des Erntedienstes:<br />
Montags bis freitags vor 08:30 Uhr<br />
bestellte Teile sind am gleichen Tag spätestens um<br />
14:00 Uhr beim CLAAS Vertriebspartner.<br />
Alle Gebietsersatzteillager sind mit dem übergeordneten<br />
Zentralersatzteillager in Hamm-Uentrop vernetzt.<br />
Jüngste Neuerung im CLAAS Ersatzteilkonzept<br />
ist der „24 Stunden Ersatzteil-Service an 365<br />
Tagen im Jahr“. Seit Mai 2006 hat CLAAS damit<br />
die Erreichbarkeit des Ersatzteilservice für den<br />
CLAAS Vertriebspartner auf 24 Stunden an 365<br />
Tagen im Jahr ausgebaut. Erfolgt z.B. in den<br />
Nachtstunden eine Bestellung durch den Vertriebspartner,<br />
kann sie von Hamm-Uentrop aus sofort<br />
auf den Weg gebracht werden.<br />
Ersatzteilservice - rund um die Uhr.<br />
Gasausbeute = Relation zwischen dem eingebrachten Substrat<br />
und der in Abhängigkeit von der Verweilzeit erreichten<br />
Gasbildung.<br />
Methangas = farbloses, geruchloses und ungiftiges Gas.<br />
Verbrennt zu Kohlendioxid und Wasser.<br />
Organischer Trockensubstanzanteil (oTM) = um den Wasseranteil<br />
und die anorganische Substanz verringerter Anteil<br />
eines Stoffgemisches.<br />
Gärrest: <strong>Biogas</strong>substratrest, also der Teil des <strong>Biogas</strong>substrates,<br />
der den Fermenter nicht als Gas verlässt.<br />
www.claas.de<br />
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CLAAS Vertriebsgesellschaft mbH<br />
Münsterstrasse 33<br />
33428 Harsewinkel<br />
Tel.: +49 5247 12-1144<br />
www.claas.de<br />
256 065.0