IMPRESSIONEN UND PERSPEKTIVEN 2/2005 - Bad Wildungen
IMPRESSIONEN UND PERSPEKTIVEN 2/2005 - Bad Wildungen
IMPRESSIONEN UND PERSPEKTIVEN 2/2005 - Bad Wildungen
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<strong>IMPRESSIONEN</strong> <strong>UND</strong> <strong>PERSPEKTIVEN</strong><br />
Liebe Mitbürgerinnen<br />
und Mitbürger,<br />
liebe Gäste unserer<br />
<strong>Bad</strong>estadt,<br />
die Zeit der Veränderung, des<br />
Bauens, aber auch der vielen<br />
Umleitungen in <strong>Bad</strong> <strong>Wildungen</strong><br />
neigt sich dem Ende zu. Die Stadt<br />
ist gerüstet für das große Fest vom<br />
15. April bis zum 3. Oktober:<br />
Die 3. Hessische Landesgartenschau<br />
2006.<br />
Mit ihrer harmonischen Verbindung<br />
aus reizvollem Stadtbild, vielfältigem<br />
Kulturangebot, unverfälschter<br />
Natur, sympathischer<br />
Gastlichkeit und touristischem<br />
Angebot lockt die bekannte nordhessische<br />
Kur- und Kulturmetropole<br />
neben Kurgästen und Urlaubern<br />
auch viele Tagesbesucher an.<br />
Das Gartenschaugelände liegt<br />
mitten in der Stadt und ist<br />
Bestandteil einer neuen grünen<br />
Achse, die vom Bahnhof im Osten<br />
bis nach Reinhardshausen im<br />
Westen reicht. Der ca. 2,5 km<br />
lange barrierefreie und behindertengerechte<br />
Hauptweg im Gartenschaugelände<br />
lädt zum bequemen<br />
Spaziergang durch dieses<br />
attraktive „Grüne Band“ ein.<br />
Das einmalige Garten- und<br />
Naturerlebnis beginnt im neu gestalteten<br />
Königsquellenpark vor<br />
herrlicher Kulisse. Hier thront über<br />
der Wildeaue das barocke Schloss<br />
Friedrichstein – direkt gegenüber<br />
der malerischen Altstadt. Die Aue<br />
selbst präsentiert sich als reizvoller<br />
naturnaher Park der Heilquellen.<br />
Hier wie dort begleiten eindrucksvolle<br />
zeitgenössische Kunstwerke<br />
den Besucher. Der einladende Quellentunnel<br />
verbindet das Wildetal<br />
mit dem Bornebachtal. Vorbei an<br />
der idyllischen Lindenmühle führt<br />
der Weg zu weiteren Höhepunkten<br />
des Gartenschaugeländes: Die originell<br />
gestaltete Sport- und Spielaue<br />
im mittleren Teil des Bornebachtales<br />
ist spannender Bewegungs-<br />
und Erlebnisraum für alle<br />
Altersgruppen.<br />
Als Attraktionen des oberen Bornebachtales<br />
gelten, eingerahmt<br />
von üppigem goldgelbem Wechselflor,<br />
die Erfahrungsgärten, die<br />
Goldenen Gärten, das Gartenforum<br />
und der Kaiserblick mit dem<br />
„Unterirdischen Garten“.<br />
Die Sonnentreppe ist imposantes<br />
Bindeglied zwischen dem Gartenschaugelände<br />
und dem historischen<br />
Kurpark, der über einen<br />
attraktiven Waldabschnitt Reinhardshausen<br />
anbindet.<br />
In dieser letzten Ausgabe der<br />
„Landesgartenschau genau“ zeigen<br />
wir Ihnen Impressionen aus<br />
den nahezu fertig gestellten Bereichen<br />
der Bachwiesentäler. Lustwandeln<br />
Sie über das Landesgartenschau-Gelände.<br />
Schauen Sie<br />
genau und freuen Sie sich auf das<br />
Live-Erlebnis in 2006.<br />
Ihr Landesgartenschau-Team<br />
2/<strong>2005</strong>
2<br />
Freiräume ermöglichen Weitsicht,<br />
eröffnen den Blick in mehrere<br />
Richtungen, geben Bewegungsfreiheit<br />
nach außen, vermitteln<br />
Zufriedenheit, Harmonie und<br />
das Gefühl der Freiheit nach<br />
innen. Der Betrachter begibt sich<br />
selbst auf die Suche, wenn er sich<br />
der Skulptur nähert. Die Öffnung<br />
bietet dem Betrachter einen Rahmen<br />
für das Panorama von Landschaft<br />
und Stadt und öffnet symbolisch<br />
den Blick auf die Zukunft.<br />
<strong>Bad</strong> <strong>Wildungen</strong> im Focus: „Freiraum“ von Simon Stiegeler<br />
Seit dem 15. April <strong>2005</strong> – exakt<br />
ein Jahr vor Eröffnung der 3. Hessischen<br />
Landesgartenschau lenkt<br />
die Figur „Freiraum“ von Simon<br />
Stiegeler den Focus auf <strong>Bad</strong> <strong>Wildungen</strong>.<br />
Die erste von zwölf vorgesehenen<br />
Skulpturen auf dem<br />
Kunstwanderpfad „ars natura“<br />
steht an der Feldgemarkung<br />
unweit des Galgenberges östlich<br />
der Straße nach Wenzigerode.<br />
Wie soeben erst angekommen<br />
erscheint der Sandstein, der den<br />
Anschein erweckt, als schwebe er<br />
Angekommen: „Arrived“ von Peter Paul Medzech<br />
Gartenräume zum Verweilen<br />
noch über der Metallspirale, um,<br />
allmählich langsamer werdend,<br />
tiefer in sie hineinzutrudeln. Oder<br />
ist der mit überraschender Leichtigkeit<br />
schwebende schwere Stein<br />
doch schon an seinem ihm zugedachten<br />
Ort angekommen und<br />
verharrt dort in Balance mit den<br />
ihn tragenden Kräften?<br />
„Arrived“ bringt sinnbildlich Technik<br />
und Natur in Balance. Sanft<br />
trägt hier das technisch geformte<br />
Metall den Stein, fängt ihn auf,<br />
bewahrt ihn. Die Natur zu nutzen<br />
Verführerische Früchte im Kabinett der Tugend<br />
ohne ihr zu schaden ist der tragende<br />
Gedanke des Bildhauers<br />
Peter Paul Medzech. Jedoch ohne<br />
zu beschönigen, denn das Gleichgewicht<br />
ist stets labil, kann nach<br />
dieser oder jener Seite kippen.<br />
Schon jetzt zeigt sich das Bornebachtal<br />
im prächtigen Kleid.<br />
An der Stützmauer mit den vergoldeten<br />
Baumtrögen faszinieren<br />
die Goldenen Gärten. Die Erfahrungsgärten<br />
sind bis auf wenige<br />
Ausstattungselemente fertig gestellt.<br />
Die Landschaft ist mit einer<br />
sanften Hügeligkeit abgerundet,<br />
so dass das Bachwiesental harmonisch<br />
und märchenhaft wirkt.<br />
Mit einem kompetenten Gästeführer<br />
an Ihrer Seite wird Ihr Spaziergang<br />
durch die Landesgartenschau<br />
mit der einen oder anderen Anekdote<br />
gewürzt und die Ideen der<br />
Landschaftsarchitekten bildhaft erläutert.<br />
Sie werden Wissenswertes<br />
über die Natur, über Gartenkunst<br />
und vieles andere erfahren.<br />
Gruppenführungen durch das<br />
Landesgartenschau-Gelände können<br />
bei Vorbestellung schon jetzt<br />
gezielt für 2006 gebucht werden.<br />
Das Kabinett der Tugend zeigt<br />
sich als unnahbarer, von Dornen<br />
umrankter Garten. Weiße und zart<br />
rosafarbene Blüten spiegeln die
Ein blühendes Gartenband Üppige Farben und Formen im Kabinett der Wollust<br />
Reinheit des Gartens. Und doch ist<br />
bei aller Tugendhaftigkeit ein kleiner<br />
Makel im Garten: ein schmaler<br />
Pfad führt zu einem einladenden<br />
Himmelbett. Niemand weiß, wer<br />
wirklich im tugendhaften Bett<br />
liegt und was darin geschieht ...<br />
Der Salon der Wiederkehr ist<br />
als Staudengarten gestaltet. Jedes<br />
Jahr werden die dort gesetzten<br />
Stauden den Garten in ein goldenes<br />
Blütenmeer verwandeln, das<br />
bis in den Winter hinein den Besucher<br />
mit leuchtenden Farbtupfern<br />
erfreut. Heckenfenster machen<br />
von außen neugierig auf das<br />
Innere des Gartens bzw. durchbrechen<br />
die Grenzen der Anlage.<br />
Im Kabinett der Wollust stehen<br />
sich Weiblichkeit und Männlichkeit<br />
gegenüber. Die so sehr<br />
gegensätzlichen Erscheinungsformen<br />
bilden trotz aller Kontraste<br />
einen einheitlichen Gartenraum.<br />
Klare Linien, kühle Farben und<br />
spitze Strukturen markieren den<br />
Bereich der Männlichkeit, weiche<br />
Formen, üppiger Wuchs und kräftige<br />
Farben herrschen in der weiblichen<br />
Hälfte vor. Ein rotes Herz<br />
pocht vor Leidenschaft auf jeder<br />
Gartenseite.<br />
Mauer der Weiblichkeit<br />
„Meine Vision der Weiblichkeit<br />
war die von schwimmenden,<br />
schwebenden und fliegenden<br />
Goldene Stauden im Salon der Wiederkehr Die Königin der Blumen im Salon der Ewigkeit<br />
3
Auf den Wolken liegen im Kabinett der Muße<br />
4<br />
Frauengestalten, die mit den Wellen<br />
und Schwingungen sich ihrer<br />
Feminität voll hingeben und ihre<br />
Körper genießen,“ erklärt die<br />
Künstlerin Anja Meier, „Im Verlauf<br />
der Arbeit entstanden Bilder des<br />
Ursprungs, des Wachstums, des<br />
Knospens und Erblühens, des Reifens<br />
und der Frucht.<br />
Da Blumen und Blüten schon<br />
immer Schmuck der Frauen und<br />
Sinnbild der Weiblichkeit waren,<br />
ist die fünfte Figur eine Maya-Frau<br />
im traditionellen weißen Gewand<br />
Ein strahlender Platz im Salon der Vergänglichkeit<br />
mit Blütenstickerei und Blütenschmuck<br />
im Haar geworden. Diese<br />
bildet dann auch den direkten<br />
Kontakt zur Landesgartenschau.“<br />
sich dann vielleicht für eine Ewigkeit<br />
in unser Gedächtnis einprägen.<br />
Wer sich selbst auf einen<br />
Thron setzt kann einen Hauch dieser<br />
Ewigkeit spüren und wird<br />
selbst Königin oder König.<br />
Das Kabinett der Muße - ein<br />
Garten für alle Müßiggänger. Hier<br />
kann man in den Himmel entschweben<br />
und die Sonne genießen.<br />
Die wiegenden Wolkenliegen<br />
vermitteln den Eindruck des<br />
Schwebens. Einfach mal an gar<br />
Gartenszenerie im Kabinett der Eitelkeit<br />
nichts denken und die Natur<br />
genießen, umrahmt von weißen<br />
Wolken aus lockeren Blüten, entspannen,<br />
sich der Muße hingeben.<br />
Ein strahlender Platz inmitten<br />
von üppigen Wechselflor-Flächen:<br />
Der Salon der Vergänglichkeit<br />
ist den einjährigen Blumen gewidmet.<br />
Jeweils für einen Sommer<br />
erstrahlt der Garten in überschwänglichem<br />
Glanz, um danach<br />
Ein Thron für die Königin der<br />
Blumen im Salon der Ewigkeit,<br />
dem Rosengarten. Edle Materialien<br />
und die Faszination, die von<br />
dieser Blume ausgeht schaffen<br />
einen ganz besonderen Raum.<br />
Auch die Ewigkeit besteht aus<br />
Augenblicken. Diese Augenblicke<br />
zeigen sich beim Erblühen einer<br />
jeden einzelnen Rosenblüte, die Leuchtende Farbtupfer bis in den Winter hinein<br />
im Winter zur Ruhe zurück zu<br />
kehren. Die Großartigkeit dieser<br />
kurzen Lebensperiode der Blumen<br />
entschädigt uns für die lange Wartezeit<br />
während der Wintermonate.<br />
Auf der breiten Promenade flanieren,<br />
sich im Spiegel betrachten,<br />
andere beobachten, sich in Szene<br />
setzen. Das Kabinett der Eitelkeit<br />
bietet alle Möglichkeiten der<br />
Darstellung und Selbstdarstellung.<br />
Aber Vorsicht: Der Garten führt in<br />
eine Sackgasse ...<br />
Der Geräuschvolle Garten<br />
spricht den Gehörsinn an. Beläge,<br />
Pflanzen und Materialien werden<br />
nach den Geräuschen ausgesucht,<br />
die sie durch Berührung erzeugen.<br />
Ein Klangelement regt zum<br />
Bespielen an. Auf dem Belag<br />
zeichnen sich Ohrformen ab. Den<br />
„Klang“ tragen die ausgewählten<br />
Pflanzen schon im Namen.<br />
Knallerbsenstrauch und Trompetenblumen,<br />
Glockenblumen und
Wimpernsitze am Augenbeet im Sehenswerten Garten<br />
Küchenschelle, Taubnessel und<br />
Purpurglöckchen, Frühlingsschelle<br />
und Knackweide bestimmen das<br />
Pflanzenbild. Einen zusätzlichen<br />
Reiz bilden die „Spione“, Hörlöcher<br />
mit denen man das Murmeln<br />
des Bornebachs im Garten vernimmt<br />
oder Gespräche auf der<br />
weit entfernten Gartenbank<br />
belauschen kann.<br />
Der Sehenswerte Garten bietet<br />
Training für den Sehsinn.<br />
Durch „Gucklöcher“ kann die<br />
Umgebung mit einem veränderten<br />
Alles für den Tastsinn im Gefühlvollen Garten<br />
Blickwinkel betrachtet werden. Es<br />
ergeben sich für den Besucher<br />
überraschende Ansichten. Farbige<br />
Scheiben und Bodenbeläge in<br />
Kontrastfarben oder aber in nahe<br />
verwandten Farben schulen das<br />
Sehen. Ein augenförmiges Beet<br />
zeigt die bunte Vielfalt der Pflanzenwelt<br />
und bietet auf „Sitzwimpern“<br />
Platz zum Ausruhen. Durch<br />
die dunkle Hecke werden die<br />
leuchtenden Farben des Gartens<br />
besonders hervorgehoben. Der<br />
gesamte Garten vermittelt dem<br />
Besucher, Teil eines bunten Kaleidoskops<br />
zu sein.<br />
Die Nase und der Geruchssinn<br />
sind Thema des Wohlriechenden<br />
Gartens. Hier kann der Besucher<br />
ein Potpourri verschiedener Pflanzendüfte<br />
genießen, ohne sich dabei<br />
tief nach unten bücken zu müssen.<br />
Die sogenannten Duftmoleküle<br />
sind von der Windseite abge-<br />
wandte offene Räume, in denen<br />
sich das Aroma bestimmter Pflanzen<br />
ganz besonders gut wahrnehmen<br />
lässt. In diesem Garten macht<br />
man sich zu Nutze, dass verschiedene<br />
Pflanzen ihren Duft zu unterschiedlichen<br />
Tageszeiten verströmen.<br />
So ergeben sich im Tagesverlauf<br />
immer wieder neue Dufterlebnisse.<br />
Der Gefühlvolle Garten lädt<br />
die Besucher ein, die Schuhe auszuziehen<br />
und barfuß die Untergründe<br />
zu erfühlen. Der Boden<br />
dieses Garten ist zellenförmig<br />
unterteilt und aus unterschiedlichen<br />
Materialien gestaltet. Runde<br />
und kantige Steine, Holzhäcksel<br />
oder feiner Sand bilden die Untergründe.<br />
Mit bloßen Füßen wird<br />
Ein Mundbeet zum Sitzen im Geschmackvollen Garten<br />
der Unterschied besonders gut<br />
erfahrbar. Auch die Möblierung<br />
und Bepflanzung ist auf den Tastsinn<br />
ausgerichtet: Tonkrüge mit<br />
Füllung, Pflanzen und Skulpturen<br />
mit unterschiedlichen Oberflächen,<br />
behandelte und unbehandelte<br />
Hölzer schaffen die Möglichkeit,<br />
Materialien mit Füßen und<br />
Händen zu erfühlen. Weiche Blätter,<br />
Dornen und verschiedene Rinden<br />
vermitteln ein eher selten<br />
beachtetes Pflanzenbild.<br />
Ein großes mundförmiges<br />
„Sofa“ mit rotem Mosaik weist<br />
darauf hin, dass es in dem<br />
Geschmackvollen Garten um<br />
Ein Spiel- und Ruheraum: das Weiden-Tipi<br />
5
Würfelbecherhaus in Alices Wunderland<br />
6<br />
die Geschmacksnerven geht. Obst,<br />
Gemüse und Gewürzkräuter werden<br />
hier angebaut und dürfen<br />
probiert werden. In großen Tontöpfen<br />
werden exotische Früchte<br />
vorgestellt. Erklärende Tafeln<br />
beschreiben die Nutzung der einzelnen<br />
Pflanzen und bieten<br />
Anreize und Ideen, Früchte,<br />
Gemüse und Kräuter selbst anzubauen<br />
und zu verarbeiten.<br />
Fantastischer Kletterspaß mit Mikado und Domino<br />
Eine kleine Auenlandschaft mit<br />
Grünflächen dient als stadtnaher<br />
Picknickplatz für Familien und<br />
kann als Gymnastikwiese genutzt<br />
werden.<br />
Bequeme „Vogelnester“ direkt am<br />
Bach laden zum Ausruhen ein und<br />
„Enten“ im Aue-Bereich fordern<br />
Kinder zum Spielen heraus. Im<br />
Schatten lichter Birken stehen verschiedene<br />
Tische für Brettspiele.<br />
Ein Spiel- oder Ruheraum um sich<br />
zurück zu ziehen oder zu verstecken:<br />
Das Weiden-Tipi und<br />
andere Objekte zeigen die vielfältigen<br />
Möglichkeiten, den eigenen<br />
Garten zu gestalten.<br />
Übergroße bekannte Spielfiguren<br />
und Spielelemente lassen<br />
die Kinder in eine Fantasiewelt<br />
eintauchen, die uns an die<br />
Geschichte von Alice im Wunderland<br />
erinnert.<br />
Paradiese für Hobby-Gärtner<br />
Eine Sandfläche bildet den Kleinkinderspielbereich.<br />
Aus der Böschung<br />
ziehen zwei Wasserbahnen,<br />
die sich im beliebten Matschbereich<br />
treffen und bis zum Bornebach<br />
führen. Das markanteste<br />
Element ist hier das "Würfelbecher-Haus",<br />
aus dem die Würfel<br />
herausfallen, die als Spieltisch<br />
oder Sitzwürfel genutzt werden<br />
können.<br />
Quellentunnel – Durchbruch und Ausblick<br />
Besonders familienfreundlich<br />
entstanden in Nachbarschaft zu<br />
dem Spielplatz und dem Sportfeld<br />
die Freizeitgärten. Hier können<br />
Sie auf einem Spaziergang vielfältige<br />
Impressionen sammeln. Von<br />
der Bornebachstraße, dem neuen<br />
barrierefreien Hauptweg oder dem<br />
südlichen Höhenweg aus gewinnt<br />
man Einsichten in die individuell<br />
gestalteten Gartenräume – so vielfältig<br />
wie auch die Menschen, die<br />
darin leben und wirtschaften.<br />
Wie kaum ein anderes Projekt<br />
steht der Tunnelbau am Riesendamm<br />
symbolisch für den sprichwörtlichen<br />
„Durchbruch“ einer<br />
Stadtentwicklung, die durch die<br />
Ausrichtung der 3. Hessischen<br />
Landesgartenschau richtig in Gang<br />
gesetzt wurde.<br />
Als Teilstück eines überregionalen<br />
Wegekonzeptes verbindet der<br />
Quellen-Tunnel auf großzügige
Ein Paradies für Flusskrebse in der Wilde-Aue<br />
Weise die beiden Talauen des Bornebachs<br />
und der Wilde.<br />
Der weite Durchgang erscheint<br />
durch seine Ausstattung fast saalartig.<br />
Blaue Innenwände verstärken<br />
die Wirkung der Weite - die<br />
Assoziation mit Wasser liegt nahe.<br />
Die farbliche Wirkung wird durch<br />
die gewählte Beleuchtung verstärkt.<br />
Das Blau der Wände wirkt<br />
auf die Besucher beruhigend,<br />
Atemfrequenz und Pulsschlag<br />
werden herabgesetzt, ein angenehmes<br />
Gefühl der Entspannung<br />
tritt ein.<br />
Abendliche Sinfonie am Aqua-Choros<br />
Nicht erst seit den Renaturierungsmaßnahmen<br />
bieten die Bachwiesentäler<br />
einen wertvollen Lebensraum<br />
für seltene Tier- und<br />
Pflanzenarten. An einem Sonntagnachmittag<br />
entdeckten Spaziergänger<br />
in der Wilde einen Flusskrebs.<br />
Das sehr stattliche Tier lebt<br />
wohl schon einige Zeit in unseren<br />
Gewässern. Der Krebs hielt sich an<br />
den Trittsteinen zur Schlossquelle<br />
auf, um dann weiter in die Richtung<br />
des erweiterten Feuchtbiotops<br />
zu schwimmen.<br />
Der Biotopgürtel am Fuße<br />
des Schlossberges ist ein Lehrgarten<br />
in Sachen „ökologische<br />
Nischen“. In einer beispielhaften<br />
Nistmauer sind verschiedene Nisthilfen<br />
für Vögel und Insekten<br />
vorgesehen. Auf kleinen Flächen<br />
werden zusätzlich Wiesenansaaten<br />
mit unterschiedlichen Schwer-<br />
punkten zu sehen sein, z.B. eine<br />
Schmetterlingswiese oder eine<br />
Wiesensaummischung.<br />
Ausstattungselemente wie Spinnenrahmen,<br />
Insektenniststeine<br />
oder Vogeltränke kommen hinzu<br />
und dienen dazu, die Tiere in<br />
einem naturnahen Lebensraum zu<br />
beobachten.<br />
Treffend beschrieb Christian<br />
Fleischhauer 1925 die Königsquelle<br />
und ihre Umgebung:<br />
„Lachender Sonnenschein liegt<br />
über dem Kurpark mit seinen<br />
alten Bäumen, Sträuchern und<br />
Blumenbeeten. Murmelnd fliesst<br />
der Wildebach durch die Anlagen.<br />
Lachender Sonnenschein im Königsquellenpark<br />
Und nun stehen wir am Quellenhaus,<br />
treten ein und schauen auf<br />
die Wasser, die aus der Tiefe steigen.<br />
Jahraus, jahrein quillt das<br />
Wasser herauf mit einer Temperatur<br />
von 9,5°C. Unaufhörlich sprudeln<br />
sie empor, die Kohlensäurebläschen,<br />
die, bald gross, bald<br />
klein, ungezählt aus der Tiefe steigen,<br />
dem wallenden Wasser vorauseilen,<br />
an der Oberfläche leise<br />
knisternd zerschellen. Das Wasser<br />
ist leicht bekömmlich und wird<br />
wegen seiner leichten Verdaulichkeit<br />
auch vom schwächsten<br />
Magen vertragen und als Tafelwasser<br />
geschätzt.“<br />
Das Murmeln des Baches für alle Sinne<br />
7
8<br />
Vom 15. April – 3. Oktober 2006<br />
Insgesamt 172 Tage wird die<br />
3. Hessische Landesgartenschau in<br />
<strong>Bad</strong> <strong>Wildungen</strong> andauern.<br />
Bereits zur Eröffnung locken<br />
über 200.000 Blumenzwiebeln<br />
und tauchen die neu angelegten<br />
Beete des Wechselflors in stimmungsvolle<br />
Farbfolgen. Klassische<br />
Frühjahrsbilder unterstreichen diesen<br />
Eindruck: Ein buntes Band,<br />
das den gesamten Hauptweg<br />
begleitet und so in angenehmer<br />
Weise durch die Gartenschau<br />
führt. Dieses Bild wechselt bereits<br />
Mitte Mai, Sommerblüher werden<br />
gepflanzt und bestimmen mit<br />
üppigen Farben und fantastischer<br />
Vielfalt das Bild bis in den Herbst.<br />
Vom Kurpark bis zum Königsquellenpark<br />
oder umgekehrt – an<br />
jeder Stelle lassen sich außergewöhnliche<br />
gärtnerische Inszenierungen<br />
bestaunen, findet sich<br />
Kurioses oder Wissenswertes und<br />
natürlich jede Menge Anregungen<br />
für den eigenen Garten.<br />
Alleine die sieben Goldenen<br />
Gärten sind den Besuch der Landesgartenschau<br />
wert und zeigen<br />
stimmungsvoll, dass ein Garten<br />
mehr ist als die Summe vieler<br />
Pflanzen auf einer begrenzten Fläche.<br />
Es wird schwer fallen, einen<br />
echten Lieblingsplatz zu benennen,<br />
denn auch die Erfahrungsgärten<br />
wetteifern um die Gunst<br />
der Besucher, bestechen durch<br />
Ideenreichtum und laden zum<br />
Verweilen ein.<br />
Auf dem Weg zum Riesendamm<br />
liegen weitere interessante Ausstellungsthemen.<br />
Im Beitrag „Grabgestaltung“ erhält<br />
der Besucher stimmungsvolle Eindrücke.<br />
Auch bei den „Kleinen<br />
Paradiesen“ wird die Vielfalt und<br />
Kreativität der hessischen Gärtner<br />
anschaulich präsentiert.<br />
Der Schaubeitrag „Wald und<br />
Natur“, der „Reha-Garten“, der<br />
„Gräsergarten“ an der neugefassten<br />
Schlossquelle und das<br />
„Grüne Klassenzimmer“ sind weitere<br />
Beispiele für bunte Unterhaltung<br />
in prachtvoller Natur.<br />
Ein besonderes gärtnerisches<br />
Angebot wird im Jahre 2006<br />
die sanierte Wandelhalle in den<br />
Mittelpunkt des Interesses rücken.<br />
Bunt, kreativ, abwechslungsreich<br />
und mit den unterschiedlichsten<br />
Themen kommen 14 traumhafte<br />
Blumenschauen daher.<br />
Zu dem ohnehin schon hochklassigen<br />
<strong>Bad</strong> Wildunger Kulturprogramm<br />
wird ein umfangreiches<br />
Veranstaltungsprogramm geboten:<br />
Ein großartiges Konzert für Liebhaber<br />
des Swing und der Bigband-<br />
Musik, das neue Familien-Musical<br />
von Christian Berg, „Die Prinzen“<br />
mit ihren Ohrwürmern, die Geschwister<br />
Hofmann, Andy Borg<br />
und der Edelweiß Express mit<br />
ihren größten Erfolgen der Volksmusik,<br />
ein Drehorgel-Festival, die<br />
hr-Bigband mit dem Starsolisten<br />
Johnny Griffin aus den USA, das<br />
bedeutende und überregional<br />
bekannte Jazz-Festival und sehr viel<br />
mehr.<br />
Entdecken Sie faszinierende<br />
Meisterleistungen der Gartenbaukunst,<br />
tauchen Sie ein in paradiesische<br />
Erlebniswelten und genießen<br />
Sie Kunst, Kultur und Musik für die<br />
ganze Familie - besuchen Sie diese<br />
einmalige Gartenschau!<br />
Gern steht Ihnen das Team der Landesgartenschau jederzeit für Fragen,<br />
Anregungen und Wünsche zur Verfügung.<br />
Umfangreiches Informationsmaterial erhalten Sie in der Geschäftsstelle<br />
der Landesgartenschau <strong>Bad</strong> <strong>Wildungen</strong> 2006 GmbH.<br />
Schlachthofstraße 1, in 34537 <strong>Bad</strong> <strong>Wildungen</strong>.<br />
Telefon: (0 56 21) 75 2006 · Fax: (0 56 21) 75 200 -75<br />
E-Mail: landesgartenschau2006@bad-wildungen.de<br />
Internet: www.landesgartenschau-bad-wildungen.de<br />
Impressum Herausgeber und Rechte: Landesgartenschau <strong>Bad</strong> <strong>Wildungen</strong> 2006 GmbH;<br />
Konzept und Planung: landschaftsarchitekturbüro plancontext, Berlin;<br />
Logo: Miriam Willnat AGD; Fotos: LGS GmbH; Andreas Gründel;<br />
Umsetzung: Staatsbad <strong>Bad</strong> <strong>Wildungen</strong> GmbH; Druck: Bing & Schwarz, Korbach<br />
Irrtum und Änderungen vorbehalten.