Rundschreiben Oktober 2012 - SLK
Rundschreiben Oktober 2012 - SLK
Rundschreiben Oktober 2012 - SLK
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Laufende Bioinspektionen – Häufigste Abweichungen<br />
Die <strong>SLK</strong> hat einen Großteil der<br />
heurigen Bioinspektionen bereits<br />
durchgeführt. Bei der Auswertung<br />
der festgestellten Abweichungen<br />
und Verbesserungsmaßnahmen<br />
war ersichtlich, dass in den folgenden<br />
Bereichen erhöhter<br />
Handlungsbedarf in der Umsetzung<br />
besteht.<br />
Vollständigkeit bzw. Aktualität der<br />
Betriebsbeschreibung<br />
Vielfach waren die Betriebsbeschreibungen<br />
unvollständig bzw.<br />
die vorhandenen Dokumente<br />
nicht mehr aktuell.<br />
Die Betriebsbeschreibung muss<br />
folgendes beinhalten:<br />
• Flächenverzeichnis mit dazugehörigem<br />
Flächenplan (z.B.<br />
Mehrfachantrag)<br />
• Hof- und Gebäudeplan (Grundriss-Skizze)<br />
• Bestandesverzeichnisse der<br />
gehaltenen Tierarten<br />
• Aufstellung über die erzeugten<br />
Produkte samt Rezepturen für<br />
die Ab-Hof-Vermarktung<br />
Unzureichende Eingangs- und<br />
Ausgangsbuchführung<br />
Beim Zu- und Verkauf von<br />
Betriebsmitteln, Tieren oder Produkten<br />
lagen teilweise keine<br />
Belege vor bzw. waren die notwendigen<br />
Dokumente unvollständig.<br />
Dadurch war es auch nicht<br />
möglich, eine Wareneingangsprüfung<br />
durchzuführen.<br />
Grundsätzlich gilt, dass für jeden<br />
Zu- oder Verkauf ein Beleg<br />
(Lieferschein und/oder Rechnung)<br />
vorliegen muss. Dies ist<br />
vor allem für folgende Zu- und<br />
Verkäufe relevant.<br />
• Zukauf von Betriebsmittel, wie<br />
Futtermittel, Düngemittel, Pflanzenschutzmittel,<br />
Saatgut<br />
• Zukauf von Produkten/Zutaten<br />
für die Verarbeitung/Direktvermarktung<br />
• Zukauf- und Verkauf von Tieren<br />
• Verkauf der erzeugten Produkte<br />
einschließlich der Direktvermarktung<br />
Fehlende bzw. nicht dokumentierte<br />
Wareneingangsprüfung<br />
Dies bedeutet, dass bei der<br />
Warenübernahme zu überprüfen<br />
ist, ob auf der Ware und dem<br />
Begleitpapier ein Biohinweis<br />
angebracht ist bzw. ob die gelieferte<br />
Ware mit den Angaben auf<br />
den Belegen übereinstimmt.<br />
Ist dies in Ordnung, so muss der<br />
Lieferschein bzw. die Rechnung<br />
gegengezeichnet werden (auch<br />
der Übertrag der Daten in die<br />
Aufzeichnungen des Betriebes<br />
wird als Wareneingangsprüfung<br />
akzeptiert).<br />
Fehlende Nachvollziehbarkeit<br />
beim Auftrieb von Tieren auf<br />
Almen od. Gemeinschaftsweiden<br />
Der Auftrieb von Tieren auf Almen<br />
bzw. Gemeinschaftsweiden war<br />
durch die nicht vorliegende Weidemeldung<br />
bzw. Almauftriebsliste<br />
vermehrt Grund für eine Bean-<br />
Konventioneller Grundfutterzukauf<br />
Die Ausnahme, dass Salzburger<br />
Biobetriebe Grundfutter bis zu<br />
30% (im Lungau 35%) von der<br />
Gesamtjahresfuttermenge konventionell<br />
einsetzen dürfen, ist<br />
mit 15.05.<strong>2012</strong> ausgelaufen.<br />
Das heißt, seit diesem Datum<br />
müssen wieder sämtliche Grundfutterzukäufe<br />
biologisch erfolgen.<br />
standung.<br />
Durch das Fehlen der Unterlagen<br />
war keine Sicherstellung vorhanden,<br />
dass die Tiere auf biokonformen<br />
Flächen weiden.<br />
Eine Beweidung ist nur auf Flächen<br />
von anerkannten Biobetrieben<br />
bzw. Umstellungsflächen im<br />
zweiten Umstellungsjahr möglich.<br />
Weiters gelten Almen die im<br />
Rahmen der Alpungs- und Behirtungsprämie<br />
bewirtschaftet werden<br />
als biokonform.<br />
Anbindehaltung von Rindern in<br />
Kleinbetrieben - Einhaltung der<br />
Mindestvoraussetzungen<br />
Bei der Anbindehaltung von Rindern<br />
in Kleinbetrieben wurde vermehrt<br />
beanstandet, dass den Tieren<br />
nicht mindestens 2x/Woche<br />
Zugang zu Freigelände (Auslauf/<br />
Weide) gewährt wird.<br />
Die Gewährung von Auslauf und/<br />
oder Weide ist eine wesentliche<br />
Grundvoraussetzung für die Inanspruchnahme<br />
der Kleinbetriebsregelung.<br />
Bei nicht ordnungsgemäßer<br />
Umsetzung besteht auch die<br />
Gefahr, dass die geforderten 24<br />
Punkte bei der Bewertung des<br />
Tiergerechtheitsindex (TGI) nicht<br />
erreicht werden können. Bestimmungen für die Bio-Mastkaninchenhaltung<br />
- Änderungen<br />
im Lebensmittelcodex A8<br />
Konventionell zugekauftes<br />
Grundfutter welches noch am<br />
Biobetrieb lagernd ist, muss entfernt<br />
werden.<br />
Einzelbetriebliche Ausnahmen<br />
aufgrund von Katastrophenfällen<br />
oder Ähnlichem sind nur nach<br />
Genehmigung durch die Behörde<br />
möglich.<br />
Tiergesundheit am Biobetrieb<br />
Ziel der Krankheitsvorsorge ist in<br />
erster Linie die Vorbeugung durch<br />
die Wahl geeigneter Rassen, die<br />
Verwendung hochwertiger Futtermittel,<br />
eine angemessene Besatzdichte,<br />
ein optimales Tierhaltungsmanagement<br />
und die geeignete Unterbringung<br />
und Haltung.<br />
Zur Behandlung im Krankheitsfall<br />
dürfen in der Biolandwirtschaft<br />
selbstverständlich auch chemischsynthetische<br />
allopathische Tierarzneimittel<br />
einschließlich Antibiotika<br />
verwendet werden, sofern diese aus<br />
tierärztlicher Sicht nötig sind.<br />
Aufzeichnungspflicht<br />
Alle Behandlungen mit Tierarzneimitteln<br />
sind vom Tierhalter mittels Aufzeichnungen<br />
zu dokumentieren.<br />
Üblicherweise sind sämtliche Angaben<br />
auf den Abgabescheinen der<br />
Tierärzte angeführt bzw. bei zulässiger<br />
eigener Anwendung zu ergänzen.<br />
Die Verordnung von Medikamenten<br />
für Tiere darf ausschließlich<br />
durch den Tierarzt erfolgen.<br />
Die Pflicht zur Aufzeichnung gilt auch<br />
beim Einsatz homöopathischer und<br />
pflanzlicher Tierarzneien.<br />
Behandlungshäufigkeit<br />
Üblicherweise darf ein Tier in der Biolandwirtschaft<br />
maximal drei Behandlungen<br />
pro Jahr haben. Bei jährlich<br />
mehr als drei voneinander unterschiedlichenKrankheitsbehandlungen<br />
verliert ein Tier den Biostatus<br />
Für die Haltung von Biomastkaninchen<br />
hat es im Österreichischen<br />
Lebensmittelcodex A8<br />
Änderungen im Bereich Tierzukauf<br />
gegeben bzw. wurde eine<br />
Empfehlung für die Haltung von<br />
Zuchtkaninchen ergänzt. Details<br />
sind auf der Homepage der <strong>SLK</strong><br />
in der Rubrik Biolandwirtschaft ><br />
Biorichtlinien verfügbar.<br />
und muss danach konventionell vermarktet<br />
oder neuerlich auf Bio umgestellt<br />
werden.<br />
Als Behandlung ist nicht die einmalige<br />
Verabreichung eines Medikaments<br />
zu sehen, sondern die<br />
Behandlung der Krankheit vom<br />
Beginn bis zur Ausheilung. Bei Tieren,<br />
welche im Regelfall kürzer als<br />
ein Jahr leben, darf nur maximal eine<br />
Behandlung erfolgen.<br />
Impfungen, Parasitenbehandlungen<br />
und behördlich verordnete Maßnahmen<br />
sind von dieser Regelung ausgenommen.<br />
Alle Informationen zu diesem Thema<br />
sind auch im „Leitfaden für die Tierbehandlung<br />
am Bio-Betrieb“ zu finden<br />
Leitfaden für die<br />
Tierbehandlung am Bio-Betrieb<br />
Wartezeiten<br />
In der Biolandwirtschaft besteht die<br />
Verpflichtung zur Verdoppelung der<br />
gesetzlichen Wartezeit. Die Warte-<br />
Ansuchen auch bei konv. ungebeiztem<br />
Gemüsesaatgut<br />
Bei jenen Gemüsesorten, die in<br />
der Biosaatgutdatenbank gelistet<br />
sind, ist jedenfalls Biosaatgut zu<br />
verwenden.<br />
Ist Biosaatgut dieser Sorten laut<br />
Datenbank ausverkauft, ist bei<br />
der <strong>SLK</strong> eine individuelle Ausnahmegenehmigung<br />
für konventionelles<br />
Saatgut derselben Sorte<br />
zu beantragen.<br />
zeit beginnt immer am ersten Tag<br />
nach Beendigung der Behandlung.<br />
Für Arzneimittel ohne gesetzlich<br />
vorgeschriebene Wartezeit muss in<br />
der Biolandwirtschaft jedenfalls eine<br />
Wartezeit von 48 Stunden eingehalten<br />
werden.<br />
Bei homöopathischen Präperaten<br />
mit höheren Potenzen (ab D4 bzw.<br />
C2) ist keine Wartezeit erforderlich.<br />
Beispiel Anwendung von Trockenstellern:<br />
Werden Kühe am Biobetrieb mit<br />
Euterinjektoren trockengestellt und<br />
die Verabreichung dieses Mittels<br />
erfolgt üblicherweise früher als 35<br />
Tage vor dem Abkalben, so beträgt<br />
die gesetzliche Wartezeit 5 Tage. Die<br />
Wartezeit für Biobauern endet damit<br />
also 10 Tage nach dem Abkalben<br />
bzw. nach Laktationsbeginn.<br />
Erfolgt die Verabreichung weniger<br />
als 35 Tage vor dem Abkalben so<br />
beträgt die gesetzliche Wartezeit 40<br />
Tage, für Biobetriebe damit also 80<br />
Tage ab Behandlung.<br />
Beim Verkauf von Tieren oder tierischen<br />
Produkten wie z.B. Milch,<br />
ist also für den Bereich Tiermedizin<br />
und verabreichte Medikament größte<br />
Sorgfalt geboten.<br />
Im Zweifelsfall kann ein kurzer Anruf<br />
bei der <strong>SLK</strong>, beim Bioverband (z.B.<br />
Bio Austria) oder beim Bioreferat<br />
der Landwirtschaftskammer Klarheit<br />
schaffen.<br />
Das Ansuchen kann auf der <strong>SLK</strong>-<br />
Homepage herunterladen werden<br />
oder wird auf Anfrage gerne<br />
zugeschickt.<br />
Links:<br />
Biosaatgutdatenbank:<br />
www.slk.at >> Links >> Betriebsmittel<br />
Saatgutansuchen:<br />
www.slk.at >> Biolandswirtschaft<br />
>> Formulare und Downloads<br />
<strong>Rundschreiben</strong> Nr. 2 / Okt. <strong>2012</strong> <strong>Rundschreiben</strong> Nr. 2 / Okt. <strong>2012</strong><br />
Stand: Mai 2011<br />
Allgemeines aus dem Richtlinienbereich