Axamer Zeitung Nr. 43 (0 bytes) - Gemeinde Axams - Land Tirol
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ersten Fachschulabsolventen um bescheidenes<br />
Salär oder gratis die Pläne zeichneten.<br />
Heute sind Spezialisten mit der Planung<br />
befasst. Einigen Projekten im Ort haben<br />
sie ihren Stempel aufgedrückt. So zum Beispiel<br />
Baumeister Ing. Hans Leitner bei der<br />
Renovierung von Häusern und des Widums,<br />
DI Georg Cernusca als Bausachverständiger<br />
und im Wohnbau, Ing. Kurt<br />
Lichtblau beim Post- und Vereinsgebäude.<br />
Abwanderer und Auspendler:<br />
1836 bestätigt eine in Kopie vorliegende<br />
Urkunde (Fz: 83), dass einige Personen<br />
(siehe Faszikel) als Maurer im Zillertal bei<br />
einem Hausbau in Verwendung standen.<br />
Sie erhielten dafür anteilig Meister- und<br />
Schnurgeld.<br />
1878 forderte das Bezirks-Statthalteramt<br />
zu Sissach von der Bezirkshauptmannschaft<br />
den Heimatschein des Josef Hell,<br />
Maurergesell, da er sich dort niederlassen<br />
und das Meisterrecht ausüben will.<br />
Die um die Wende vom 19. in das 20. Jahr-<br />
18<br />
axams<br />
hundert bauliche Entwicklung der <strong>Land</strong>eshauptstadt,<br />
insbesondere der dort notwendige<br />
Wohnbedarf, verlangte Bauarbeiter<br />
aller Sparten. Das Mittelgebirge, vor<br />
allem das westliche, und das Sellraintal<br />
waren nachwuchsstark und stadtnah und boten<br />
daher ein nutzbares Reservoir. Viele<br />
seit Jahrhunderten hier verwurzelte Namen<br />
kann man in Innsbrucker Stadtteilen<br />
wiederfinden. Die Randgemeinden wie<br />
Hötting, Pradl oder Wilten boten Quartiermöglichkeiten.<br />
Die Einbindung war<br />
nicht schwierig, waren diese Kommunen<br />
doch selbst anfangs noch bäuerlich geprägt.<br />
Der große Bauboom nach 1945:<br />
Nach der bitteren Wirtschaftslage der<br />
Dreißigerjahre des 20. Jahrhunderts wendete<br />
der nach dem Krieg beginnende Bauboom<br />
vielen Arbeitern, besonders zahlreichen<br />
Maurern, Zimmerern und Helfern die<br />
grenzenlose Notlage. Zudem verbesserten<br />
sich die Verkehrsverhältnisse, und so begann<br />
das große Pendeln.<br />
Auch die im Krieg entstandenen Schäden<br />
erforderten mannigfachen manuellen Einsatz.<br />
Viele gute Poliere kamen aus <strong>Axams</strong><br />
und den umliegenden <strong>Gemeinde</strong>n.<br />
Die Älteren in unserem Dorf erinnern sich<br />
gewiss noch an die romantischen Postbusse.<br />
Nach ausreichend genossener Luftzufuhr<br />
während der Fahrt kam man zu guter Letzt<br />
staubbedeckt in <strong>Axams</strong> an.<br />
Der Schnurfer (Rucksack) war zu dieser<br />
Zeit ein Markenzeichen der Bauarbeiter,<br />
diente er doch als Speisekammer für die tägliche<br />
Versorgung. Meist konnte man den<br />
Zweck schon äußerlich erkennen. Ob er<br />
auch manchmal anderer Nutzung diente, ist<br />
nicht aktenkundig.<br />
Die Neunerl- und Marendepausen waren<br />
schließlich ein bäuerlich überkommener<br />
Kultakt und sorgten für Gespräche und<br />
manchen Scherz. Es war damals kein Salonberuf,<br />
sondern harte Handarbeit. Dementsprechend<br />
war auch der Flüssigkeitsbedarf.<br />
Die Vollbeschäftigung brachte auch im örtlichen<br />
Bereich Schwung in die Bauwirt-<br />
Mitteilung über Arbeit und Entlohnung von Franz Kapferer und Sohn Johann aus <strong>Axams</strong>, sowie 3 Götzner Maurer bei einem Hausbau im Zillertal.