Gruß aus Frauenkirchen 2/2008
Gruß aus Frauenkirchen 2/2008
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13. Juni - Heiliger<br />
Antonius von Padua<br />
„Tod und Irrtum, Unglücksstund,<br />
Satan Aussatz eiligst weichen,<br />
Kranke stehen auf gesund“, so<br />
heißt es in einem alten Lied über<br />
den Heiligen Antonius.<br />
Tod, Irrtum, Unglückstund,<br />
das Wirken des Satans, Aussatz<br />
und Krankheiten. Sind das<br />
nicht Erfahrungen, die wir alle<br />
in unserem Leben immer wieder<br />
machen müssen? Wir wünschen<br />
uns ein Leben in Fülle und doch<br />
werden wir mit Krankheit und<br />
Tod konfrontiert. Wir sehnen uns Antoniusstatue im Wiener Kloster<br />
nach der Wahrheit und sind doch umgeben von allerlei Irrtümern. Glück<br />
wünschen wir uns, aber Unglück trifft uns. Dieses alte Lied sagt uns, daß<br />
alles Unglück und selbst der Satan sich erschrecken vor diesem Heiligen<br />
und sich eiligst davonmachen. Im Wiener Franziskanerkloster wird<br />
nach altem Brauch drei Tage vor dem Festtag des Heiligen eine lebensgroße<br />
Antoniusstatue in der Kirche aufgestellt. Das hat regelmäßig dazu<br />
geführt, dass wir Brüder und so mancher Kirchenbesucher sich beim<br />
Anblick der Statue immer wieder erschreckt haben, weil wir es nicht<br />
gewohnt waren, daß der Hl. Antonius im Prespyterium steht. Wir sind<br />
es gewohnt, daß er hoch oben, auf einem Sockel, auf dem Altar oder an<br />
der Kirchenfassade plaziert ist. Aber in den Tagen seines Festes wird er<br />
einer von uns. Er steht auf unserem Niveau, er will mit uns sein und eine<br />
Strecke unseres Weges mit uns gehen.<br />
Mir ist manchmal fast vorgekommen, daß er gelächelt hat, als wir<br />
seine uralte Statue in die Kirche geschleppt haben. Er ist gerne<br />
bei uns, so wie ein Franziskaner immer gerne unter seinen Brüdern ist.<br />
Ich meine, daß es gar nicht so schlecht ist, sich von ihm ein wenig erschrecken<br />
zu lassen. Sind wir nicht alle in Gefahr, im Getriebe des Alltags<br />
uns so an wichtige Dinge zu gewöhnen, daß wir sie gar nicht mehr