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Keine Armut<br />

THEMEN-MAPPE MIT METHODEN, AKTIONS-IDEEN UND POSITIONEN<br />

In einfacher Sprache


Das Jugendwerk der AWO<br />

Das Jugendwerk vertritt die Rechte und Interessen von allen und für<br />

alle Kinder und Jugendliche. Wir sind ein demokratischer Verband. Wir setzen<br />

uns offen gegen Rassismus ein. Wir stehen für Freiheit, Gerechtigkeit,<br />

Solidarität, Gleichheit, Toleranz und Emanzipation. Dies sind unsere Grundwerte.<br />

Wir füllen sie mit Leben und setzen sie in unserer täglichen Arbeit um.<br />

Wir stellen Forderungen an Menschen, die politische Entscheidungen treffen.<br />

Für ein gutes und schönes Leben<br />

Für ein gutes und schönes Leben<br />

Das Projekt Für ein gutes und schönes Leben (FegusL) des<br />

Landes jugendwerks der AWO NRW beschäftigt sich mit der Agenda 2030<br />

für nachhaltige Entwicklung. Wir haben fünf Schwerpunkte, welche besonders<br />

für Kinder und Jugendliche wichtig sind. Die Schwerpunkte lauten keine Armut,<br />

gesunde und verantwortungsvolle Ernährung, Bildung und Beschäftigung,<br />

Gerechtigkeit und nachhaltiger Konsum.<br />

Besuch uns unter www.gutesundschoenesleben.de und schau Dir<br />

unsere Materialien und Informationen zu den Themen-Bereichen an.<br />

Hintergrund-Information<br />

Agenda 2030<br />

Im Jahr 2015 haben sich Menschen aus der ganzen Welt<br />

getroffen und die Agenda für nachhaltige Entwicklung geschrieben.<br />

Das Wort Agenda bedeutet „was getan werden muss“. Da die<br />

Agenda bis zum Jahre 2030 umgesetzt werden soll, spricht man<br />

von Agenda 2030.<br />

In der Agenda 2030 werden 17 Ziele beschrieben. Die<br />

Ziele sind für ein gutes und schönes Leben für alle Menschen.<br />

Die Ziele sind gut für die Umwelt und schützen sie. Die Ziele sind<br />

auch eine große Herausforderung. Alle Staaten arbeiten zusammen<br />

an diesen Zielen. Die Politiker*innen sollen Entscheidungen für die<br />

Erfüllung der Ziele treffen. Die Wirtschaft soll ihre Arbeit an den<br />

Zielen ausrichten.<br />

Doch nicht nur Politik und Wirtschaft können die Agenda<br />

2030 umsetzen. Jede einzelne Person kann einen Teil dazu beitragen.<br />

Auch Du kannst dafür sorgen, dass Du und Deine Mitmenschen ein<br />

gutes und schönes Leben führen können.<br />

2


Keine Armut<br />

und die Agenda 2030<br />

Kriterien sind Punkte,<br />

die erfüllt werden sollen.<br />

Andere Wörter sind<br />

Eigenschaften oder<br />

Merkmale.<br />

Materieller Mangel<br />

wird in der Fach-Sprache<br />

materielle Deprivation<br />

genannt. Deprivation<br />

bedeutet Mangel oder<br />

Verlust. Mit materiellem<br />

Mangel ist gemeint, dass<br />

jemand nicht genug Geld<br />

hat und deswegen bestimmte,<br />

wichtige Dinge<br />

oder Gegenstände nicht<br />

besitzt.<br />

Grund-Bedürfnisse<br />

sind essenzielle oder<br />

dringliche Bedürfnisse.<br />

Dazu gehören satt zu sein,<br />

ein Dach über dem Kopf<br />

zu haben und soziale<br />

Kontakte.<br />

Ziel 1 der Agenda für nachhaltige Entwicklung<br />

ist das am höchsten gesteckte Ziel. Alle Staaten sollen<br />

Armut bis 2030 beenden. In jeder Form und überall.<br />

Nach dem derzeitigen Stand kann das bis 2030 nicht erfüllt<br />

werden. Denn die Armut wird steigen. Vor allem in den<br />

afrikanischen Ländern südlich der Sahara. Ausbeutung und Ungleichheit, Kriege<br />

und die Folgen des Klima-Wandels gefährden die Erfüllung des Ziels.<br />

In Deutschland soll Armut auch begrenzt werden. Armut wird<br />

in Deutschland durch eine Bewertung der Europäischen Union (EU)<br />

gemessen. Nach neun Kriterien wird bewertet, ob ein Mensch unter einem<br />

materiellen Mangel leidet. Die Kriterien dafür sind zum Beispiel, ob eine<br />

Person die Miete oder Heiz-Kosten zahlen kann. Oder sich eine Woche Urlaub<br />

im Jahr leisten kann. Und ob die Person sich eine Wasch-Maschine, einen<br />

Fernseher oder ein Telefon leisten kann.<br />

Formen von Armut<br />

Absolute Armut<br />

Absolute oder extreme Armut bedeutet: Ein Mensch hat weniger<br />

als 1,90 US Dollar pro Tag zur Verfügung. Das sind circa 1,70 Euro. Menschen,<br />

die extrem arm sind, können ihre Grund-Bedürfnisse kaum erfüllen. Armut<br />

ist eng verknüpft mit Hunger und schlechter gesundheitlicher Versorgung.<br />

Viele Menschen in extremer Armut besitzen kein Bargeld. Sie leben häufig nur<br />

von dem was sie selbst anbauen können.<br />

Seit 1990 hat sich die Zahl der Menschen in extremer Armut mehr<br />

als halbiert. Dennoch waren im Jahr 2015 noch 736 Millionen Menschen<br />

von extremer Armut betroffen. Das ist 9-mal die Bevölkerung Deutschlands.<br />

Fast die Hälfte aller von extremer Armut betroffenen Menschen sind Kinder<br />

unter 14 Jahren.<br />

Von extremer Armut betroffen:<br />

oder weniger pro Tag<br />

736 Millionen<br />

3


Multi-dimensionale Armut<br />

Armut bedeutet mehr als kein Geld<br />

zu haben. Armut betrifft viele Bereiche, hat also<br />

viele Dimensionen. Man spricht deswegen von<br />

multi-dimensionaler Armut. Ein Mensch leidet<br />

an multi-dimensionaler Armut, wenn sie*er einen<br />

eingeschränkten oder keinen Zugang zu Bildung,<br />

Gesundheits-Versorgung oder Grund-Versorgung<br />

hat. Mit Grund-Versorgung sind zum Beispiel<br />

Sanitär-Anlagen, Wasser und Energie gemeint.<br />

Circa 1,5 Milliarden Menschen sind von multidimensionaler<br />

Armut betroffen.<br />

Relative Armut<br />

Von relativer Armut wird häufig in Ländern gesprochen, in denen es kaum<br />

extreme Armut gibt. Wie in Deutschland. Armut wird im Vergleich zum Wohlstand<br />

der anderen Menschen in dem Land betrachtet. Nach EU-Definition gilt eine<br />

Person als arm, wenn sie über weniger als 60 % des mittleren Einkommens des<br />

Landes verfügt, in dem sie lebt. 15,5 % 1 der Bevölkerung in Deutschland<br />

war 2018 armuts-gefährdet.<br />

500 € 1000 € 1000 € 1000 € 2000 € 2500 € 5000 €<br />

mittleres Einkommen<br />

Mittleres Einkommen<br />

wird in der Fach-Sprache<br />

Median-Einkommen<br />

genannt. Das mittlere<br />

Einkommen ist nicht das<br />

Durchschnitts-Einkommen.<br />

So wird das mittlere<br />

Einkommen berechnet:<br />

alle Einkommen werden<br />

der Höhe nach geordnet.<br />

Das Einkommen, das<br />

genau an der mittleren<br />

Stelle steht, ist das mittlere<br />

Einkommen.<br />

1 Statista (2020): Armutsgefährdungsquote in Deutschland 2005 bis 2018<br />

Kinder-Armut und<br />

Jugend-Armut in Deutschland<br />

In Deutschland waren 2017 21 Prozent aller Kinder und Jugendlichen<br />

von dauerhafter oder wieder-kehrender Armut betroffen. Das ist mehr als jedes<br />

fünfte Kind!<br />

Kinder-Armut und Jugend-Armut hängt mit der Armut der Eltern<br />

zusammen. Wenn die Eltern keine Arbeit finden oder nur ein geringes Einkommen<br />

haben, hat das einen hohen Einfluss auf das Leben der Kinder.<br />

Wenig Geld kann dazu führen, dass die Kinder oder Jugendlichen keine gesunde<br />

und gute Ernährung bekommen. Dadurch können sie sich nicht wie andere Kinder<br />

entwickeln. Auch die Teilhabe am sozialen, kulturellen und gesellschaftlichen<br />

Leben hängt häufig vom Einkommen der Eltern ab. Damit meint man zum<br />

Beispiel: Schwimmbad-Besuche oder Museums-Besuche, Zugang zu Büchern<br />

oder Veranstaltungen. Eine dauerhaft eingeschränkte Teilhabe hat nachweislich<br />

schlechte Auswirkungen auf die schulischen Leistungen der Kinder. Das beeinflusst<br />

das spätere Berufs-Leben.<br />

Armut im Kindes-Alter oder Jugend-Alter verringert die Möglichkeit<br />

als erwachsene Person ein selbstbestimmtes Leben ohne Armut zu führen. Doch<br />

Armut ist kein Automatismus. Der Übergang ins junge Erwachsenen-Alter ist<br />

eine Chance der Armut zu entwachsen. Dafür sind vor allem gleiche Bildungs-<br />

Chancen und eine gute und existenz-sichernde Arbeit notwendig.<br />

Armut im Kindes- und<br />

Jugend-Alter kann zu<br />

mangelnder Ernährung,<br />

mangelnder Gesundheit,<br />

weniger Teilhabe und<br />

schlechteren<br />

Chancen in der<br />

Schule führen.<br />

Als Automatismus<br />

bezeichnet man etwas, das<br />

von selbst geschieht. Man<br />

sagt auch es geschieht<br />

automatisch. Gehen ist<br />

ein Beispiel für einen<br />

Automatismus, da Du<br />

nicht darüber nachdenken<br />

musst, was Du tust.<br />

4


Positionen<br />

des Jugendwerks<br />

€<br />

Das Jugendwerk der<br />

AWO spricht sich deutlich<br />

gegen Armut aus.<br />

aus dem Grundsatzprogramm von 2012<br />

Armut widerspricht den Grundwerten der Emanzipation<br />

und Solidarität. Menschen in Armut haben weniger Möglichkeiten.<br />

Sie sind in ihrer eigenständigen Entwicklung eingeschränkt. Sie<br />

sind eingeschränkt ein selbst-bestimmtes Leben zu führen. Dass<br />

Armut in der Gesellschaft akzeptiert wird, ist unsolidarisch.<br />

Globale Gerechtigkeit<br />

und Generationengerechtigkeit<br />

aus dem Positions-Papier „Kinderarmut abschaffen“ von 2019<br />

Keine Armut<br />

Das Jugendwerk hat ein Positions-Papier „Kinder-Armut abschaffen!“ geschrieben. Darin sagt das Jugendwerk:<br />

Kinder-Armut ist ein Skandal. Kinder-Armut muss abgeschafft werden! Kinder-Armut ist ungerecht, denn Kinder können<br />

sich nicht eigenständig aus der Armut befreien.<br />

Das Jugendwerk schlägt eine Lösung vor: die Kinder-Grundsicherung. Jedes Kind ist gleich viel Wert.<br />

Deswegen steht jedem Kind eine Kinder-Grundsicherung zu. Im Moment bekommen manche Kinder mehr und manche<br />

Kinder weniger Geld vom Staat. Das liegt an dem Steuer-System. Es behandelt Kinder nicht gleich. Kinder aus ärmeren<br />

Familien bekommen weniger Geld. Das Jugendwerk fordert: Umverteilung von Reichtum. Reichtum soll Kindern und<br />

Jugendlichen in Armut zugute-kommen.<br />

Kita ist die<br />

Abkürzung für<br />

Kinder-Tagesstätten.<br />

Die Kinder-Grundsicherung allein reicht nicht, um Kinder-Armut<br />

und Jugend-Armut zu beenden. Das Jugendwerk schlägt weitere Lösungen vor:<br />

Kinder-Armut folgt aus der Armut der Eltern. Die Armut der Eltern muss<br />

gestoppt werden. Deswegen fordert das Jugendwerk: gute und existenz-sichernde Arbeit.<br />

Dafür soll der Mindest-Lohn erhöht werden. Dafür brauchen die Menschen gerechte<br />

Arbeits-Verträge. Sie müssen fristlos sein. Das gibt den Menschen mehr Sicherheit.<br />

Armut hat Auswirkungen auf die Wohnungs-Situation. Menschen mit wenig<br />

Geld sind mehr auf günstige Wohnungen angewiesen. Das Jugendwerk fordert: Der Staat<br />

muss mehr sogenannte „Sozial-Wohnungen“ zur Verfügung stellen. Dabei sollen keine<br />

„Armuts-Viertel“ entstehen.<br />

Kinder-Armut hat negative Folgen für die Bildung und Teilhabe der Kinder.<br />

Deswegen fordert das Jugendwerk: mehr soziale und kulturelle Möglichkeiten ausbauen.<br />

Dazu gehören die Förderungen von öffentlichen Einrichtungen. Zum Beispiel: Sport-<br />

Einrichtungen, Schulen, Kitas, Bibliotheken oder Jugend-Zentren. Dazu gehört auch ein<br />

kostenloses und gutes Mittagssen in Schulen und Kitas.<br />

5


Das bedingungslose<br />

Grund-Einkommen<br />

aus dem Grundsatzprogramm und aus dem sozial-politischen Konzept des<br />

Jugendwerks der AWO „Wohlstand, Baby!“ von 2008<br />

Die Kinder-Grundsicherung soll Kinder-Armut beenden. Doch auch<br />

erwachsene Menschen sollten nicht in Armut leben müssen. Dafür hat das<br />

Jugendwerk auch einen Lösungs-Vorschlag. Das Jugendwerk fordert: das<br />

bedingungslose Grund-Einkommen.<br />

Das bedingungslose Grund-Einkommen (kurz: BGE) ist eine bestimmte<br />

Summe an Geld. Es ist bedingungslos. Das bedeutet: ob ein Mensch das BGE<br />

bekommt, ist an keine Bedingung geknüpft. Es wird nicht geprüft, ob die Person<br />

das Geld braucht. Es ist egal, ob die Person arbeitet. Jeder Mensch darf das BGE<br />

bekommen.<br />

Das Jugendwerk fordert das BGE, weil es allen Menschen ein selbst-<br />

bestimmtes Leben ermöglicht. Es ermöglicht allen Menschen Teilhabe. Es<br />

reduziert Armut und schafft soziale Gerechtigkeit.<br />

Wohlstand ist ein Menschen-Recht<br />

aus „Wohlstand ist Menschenrecht – Wider die neoliberale Dekadenz“ von 2010<br />

Das Jugendwerk hat ein Positions-Papier „Wohlstand ist Menschen-<br />

Recht – Wider die neo-liberale Dekadenz“ geschrieben. Das Jugendwerk<br />

bezieht Stellung zu der Politik 2010. Zwei Jahre vorher gab es eine sogenannte<br />

Finanz-Krise oder auch Banken-Krise. Staaten zahlten Milliarden Euro für die<br />

Rettung der Banken.<br />

In der Finanz-Krise hat hat mensch gesehen, dass der Neo-Liberalismus<br />

nicht funktioniert. Der Staat musste in die Wirtschaft eingreifen. Die Banken<br />

wurden von den Staaten gerettet. Fehl-Spekulationen wurden vom Staat aufgefangen.<br />

Doch private Gewinne durften größten-teils behalten werden. Das ist<br />

ungerecht. Das Jugendwerk fordert: Gewinne sollen vermehrt an den Staat gehen.<br />

Das wäre ein Vorteil für die gesamte Gesellschaft. Der Staat soll für den strukturellen<br />

Wohlstand zuständig sein. Das Jugendwerk fordert: Eine Wirtschafts-<br />

Politik und eine Sozial-Politik, die für alle Menschen ein gutes Leben ermöglicht.<br />

Das Jugendwerk fragt sich auch: Warum wurde so viel Geld für die<br />

Rettung der Banken ausgegeben? Warum ist das eine Krise? Warum ist es keine<br />

Krise, dass es noch Armut gibt?<br />

Andere Wörter für<br />

Bedingung sind Voraussetzung<br />

oder Bedarf.<br />

Neo-Liberalismus ist<br />

ein Wirtschafts-Konzept.<br />

Neo-liberal bedeutet<br />

übersetzt „neue Freiheit“.<br />

Der Wirtschaft wird freien<br />

Lauf gelassen. Der Staat<br />

greift möglichst nicht in die<br />

Wirtschaft ein. Der Staat<br />

trifft dafür Vorkehrungen:<br />

Öffentliche Güter werden<br />

privatisiert und staatliche<br />

Leistungen reduziert.<br />

Das bedeutet, dass große<br />

Wirtschafts-Unternehmen<br />

sehr viel Macht haben.<br />

Spekulation bedeutet:<br />

Eine Person, eine Bank oder<br />

ein Unternehmen kauft<br />

etwas mit dem Gedanken,<br />

dass der Wert in Zukunft<br />

steigt. Zum Beispiel ein<br />

Haus oder eine Wohnung.<br />

Bei einer Fehl-Spekulation<br />

hat die Person, das Unternehmen<br />

oder die Bank<br />

etwas Falsches gekauft,<br />

denn der Wert steigt nicht,<br />

sondern sinkt. So entstehen<br />

Verluste.<br />

Das Jugendwerk kritisiert das<br />

weltweite wirtschaftliche Konzept. Von der<br />

neo-liberalen Politik profitieren reiche Länder.<br />

Neo-liberale Politik führt zu mehr Armut im<br />

Globalen Süden. Das Jugendwerk fordert:<br />

Wohlstand ist ein Menschen-Recht. Alle<br />

Menschen, egal wo sie geboren wurden oder<br />

leben, sollen das Recht auf Wohlstand haben.<br />

Dafür muss die Armut überall auf der Welt<br />

beendet werden. Besonders Kinder und<br />

Jugendliche dürfen nicht mehr in Armut leben.<br />

Die Bezeichnungen Globaler Süden oder Länder des<br />

Globalen Südens sind ein Versuch, die Position verschiedener<br />

Länder wertfrei zu beschreiben. Die Bezeichnung<br />

ist nicht geographisch zu verstehen. Länder des<br />

Globalen Südens sind in einer gesellschaftlich, wirtschaftlich<br />

und politisch benachteiligten Position. Sie wurden<br />

in der Vergangenheit oftmals von europäischen Ländern<br />

beherrscht. Die Länder des Globalen Nordens haben<br />

oftmals eine bessere Position und größeren Wohlstand.<br />

6


Workshops und Methoden<br />

Keine Armut<br />

€<br />

Geeignet für<br />

Bildungs-Veranstaltungen<br />

Art<br />

Workshop<br />

Alter<br />

ab 14 Jahren<br />

Dauer<br />

3 Stunden<br />

Material<br />

Plakate, Stifte,<br />

ggf. Beamer, Laptop,<br />

Präsentation,<br />

Material von AWO International<br />

Workshop<br />

„Keine Armut“<br />

Die Teilnehmer*innen lernen die verschiedenen<br />

Dimensionen von Armut kennen. Sie beschäftigen<br />

sich mit globaler Armut. Die Teilnehmer*innen<br />

erlernen was Ziel 1 der Agenda 2030 bedeutet. In<br />

Gruppen-Arbeiten erarbeiten die Teilnehmer*innen<br />

die Merkmale von Armut und die Auswirkungen<br />

von Armut. Die Teilnehmer*innen sammeln Ideen,<br />

wie Armut beendet werden kann.<br />

Findest du auf: www.gutesundschoenesleben.de<br />

Workshops und Methoden<br />

Keine Armut<br />

Geeignet für<br />

Bildungs-Veranstaltungen,<br />

Art<br />

Methoden, Diskussionen<br />

Alter<br />

je nach Methode,<br />

ab 12 Jahren<br />

Dauer<br />

jeweils 20–45 Minuten,<br />

die Methoden sind miteinander<br />

kombinierbar<br />

Methoden-Sammlung<br />

„Armut“<br />

Auf der Themen-Seite „Keine Armut“ findest Du<br />

verschiedene Methoden zum Thema Armut. Die<br />

Methoden können aufeinander aufbauend oder<br />

einzeln durchgeführt werden. Die Methoden<br />

beschäftigen sich zum Beispiel mit den Formen<br />

von Armut, Privilegien oder dem Teufels-Kreis der<br />

Armut. Die Methoden regen dazu an, sich mit<br />

den politischen Maßnahmen gegen Armut kritisch<br />

auseinander-zusetzen. Die Teilnehmer*innen<br />

erkennen die Viel-Schichtigkeit von Armut und den<br />

Bedarf an kombinierten Lösungs-Ansätzen.<br />

Findest du auf: www.gutesundschoenesleben.de<br />

7


Workshops und Methoden<br />

Keine Armut<br />

Geeignet für<br />

Bildungs-Veranstaltungen<br />

Art<br />

Methoden-Sammlung/<br />

Workshops<br />

Alter<br />

ab 14 Jahren<br />

The Winner takes it all?!<br />

Methoden für die politische Bildung<br />

zu sozialer Ungleichheit<br />

In der Sammlung befindet sich Bildungs-Material<br />

zum Thema soziale Ungleichheit. Wissen zu<br />

Ungleichheit wird kritisch und wissenschaftlich<br />

belegt vermittelt. Die Methoden vermitteln nicht<br />

nur die Situation in Deutschland. Sie vermitteln<br />

auch die Situation in anderen Ländern. Sie zeigen<br />

die Auswirkungen unseres Verhaltens in Deutschland<br />

für andere Länder. Die Methoden behandeln<br />

zwei Schwerpunkte. Der erste Schwerpunkt ist<br />

das Thema Kolonialismus und die Folgen. Der<br />

zweite Schwerpunkt ist das Thema Ungleichheit<br />

im Kapitalismus.<br />

Findest du auf:<br />

der Download-Seite des Bundesjugendwerk der AWO NRW.<br />

Die Sammlung ist eine Zusammenarbeit von Bundesjugendwerk der<br />

AWO e. V., AWO International e. V., Brot für die Welt Evangelisches<br />

Werk für Diakonie und Entwicklung e. V. und EPIZ e. V.<br />

8


und weiter geht’s<br />

Links zum Anklicken<br />

Weiterlesen<br />

Eine aktuelle Sammlung<br />

an Zahlen und Fakten zum Thema<br />

Armut in Deutschland findest du auf<br />

der Seite der Bundes-Zentrale für<br />

politische Bildung.<br />

Mehr über die Kinder-<br />

Grundsicherung erfährst Du unter<br />

www.kinderarmut-hat-folgen.de.<br />

Informationen auf Englisch<br />

findest Du von den Vereinten Nationen<br />

Sustainable Development Goals<br />

Knowledge Platform; The 2019 Global<br />

Multidimensional Poverty Index (MPI);<br />

The Sustainable Development Goals<br />

Report 2019 oder von der Weltbank<br />

Poverty<br />

Warum Armut kein Automatismus<br />

sein muss, kannst Du hier<br />

nachlesen: Institut für Sozialarbeit<br />

und Sozialpädagogik (2019): Wenn<br />

Kinderarmut erwachsen wird – wie<br />

gelingt der Ausstieg aus der Armut?<br />

Ausprobieren<br />

Auf der Webseite<br />

der World Poverty Clock kann<br />

man sehr anschaulich sehen,<br />

wie viele Menschen derzeit<br />

von extremer Armut betroffen<br />

sind. World Poverty Clock<br />

heißt frei übersetzt „Welt-<br />

Armuts-Uhr“. Die World<br />

Poverty Clock kann schätzen,<br />

wie sich die Armut bis zum<br />

Jahr 2030 entwickeln wird.<br />

An der Seite steht die derzeitige „Poverty Escape Rate“. Das<br />

bedeutet, wie viele Menschen derzeit extremer Armut entkommen.<br />

Die Ziel-Rate von 1,7 Menschen pro Sekunde. Das Ziel absolute Armut<br />

zu beenden kann bis 2030 nur erfüllt werden, wenn jede Sekunde im<br />

Schnitt 1,7 Menschen aus der absoluten Armut befreit werden.<br />

Die „Poverty Escape Rate“ und die Ziel-Rate stimmen nicht überein.<br />

Deswegen geht man davon aus, dass extreme Armut bis 2030 nicht<br />

beendet wird.<br />

Weiter unten auf der Homepage sind die einzelnen Länder<br />

mit Farben markiert. Die Farben zeigen, ob es dort auch in Zukunft<br />

absolute Armut geben wird. Man erkennt: In Asien kann extreme<br />

Armut größten-teils beendet werden. In den Ländern in Afrika südlich<br />

der Sahara wird das Ziel nicht erreicht. In einigen Ländern steigt die<br />

absolute Armut bis 2030 sogar.<br />

Aber Achtung: Die Angaben berufen sich oftmals auf<br />

Schätzungen. Es ist nicht möglich, die Anzahl der Menschen, die von<br />

Armut betroffen sind, so genau und in Echt-Zeit zu berechnen. Die<br />

„World Poverty Clock“ soll eher für das Thema sensibilisieren, als ganz<br />

genaue Daten zu liefern.<br />

Anschauen<br />

Das Kinder-Nachrichten-Magazin<br />

erklärt „Kinderarmut<br />

in Deutschland“. Den Begleit-Text<br />

findest Du unter dem Titel auf<br />

logo.de und das Video unter<br />

dem Titel auf Youtube. Weitere<br />

Videos zu SDG 1 und dem<br />

Wert Freiheit findest Du unter<br />

www.wirarbeitendran.awo.org.<br />

Aktiv werden<br />

Am 17. Oktober findet der internationale<br />

Tag zur Beseitigung von Armut statt.<br />

An diesem Tag gibt es weltweit Aktionen, um<br />

auf Armut aufmerksam zu machen. Wenn Du<br />

in deinem Alltag etwas gegen Armut unternehmen<br />

möchtest, kannst Du zum Beispiel<br />

• gelesene Bücher oder Spielsachen spenden<br />

• Hilfe anbieten, wenn Du eine obdachlose<br />

Person siehst<br />

• wohltätige Gaststätten, in denen man die<br />

Mahlzeiten anderer mitfinanzieren kann,<br />

unterstützen<br />

• fair gehandelte Produkte kaufen und so die<br />

angemessene Bezahlung von Bäuerinnen<br />

und Bauern sichern<br />

• Dich mit Protesten für gerechte Bezahlung<br />

solidarisieren<br />

9


Impressum<br />

Herausgeber<br />

Landesjugendwerk der AWO NRW<br />

Graf-Adolf-Straße 72–74<br />

40210 Düsseldorf<br />

buero@ljw-nrw.de<br />

www.ljw-nrw.de<br />

In Zusammenarbeit mit<br />

AWO Bundesverband e. V.<br />

Heinrich-Albertz-Haus<br />

Blücherstraße 62/63<br />

10961 Berlin<br />

nachhaltigkeit@awo.org<br />

www.awo.org<br />

Die Publikation entstand im Rahmen des Projekts Für ein gutes und schönes<br />

Leben des Landesjugendwerks der AWO NRW. Das Projekt wurde gefördert<br />

von der Stiftung Umwelt und Entwicklung NRW.<br />

Verantwortlich<br />

Torsten Otting, Geschäftsführer<br />

Landesjugendwerk der AWO NRW<br />

Text<br />

Laura Sevenich<br />

Für ein gutes und schönes Leben<br />

Redaktion<br />

Miriam Pleuger<br />

Mit freundlicher Unterstützung der<br />

Design<br />

Marischka Lutz Grafikdesign<br />

Druck<br />

Buchdruckerei.de, Berlin<br />

gedruckt auf 100% Recyclingpapier<br />

Die Publikation wurde in Zusammenarbeit mit dem AWO Bundes verband e. V.<br />

erstellt und von der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit<br />

(GIZ) GmbH im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaftliche<br />

Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) gefördert. Für den Inhalt der<br />

Publikation ist das Landesjugendwerk der AWO NRW verantwortlich; die<br />

hier dargestellten Positionen geben nicht den Standpunkt von der Deutschen<br />

Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit GmbH und des Bundesministeriums<br />

für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung wieder.<br />

Bildnachweis<br />

S.5/7 Maus: Marius Brüggendiek.<br />

2. Auflage<br />

Erschienen Februar 2021<br />

Gefördert durch<br />

Mit Mitteln des<br />

natureOffice.com<br />

|<br />

22G-BSC-675399<br />

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