Great Lakes Nord / Süd - Stadt Konstanz
Great Lakes Nord / Süd - Stadt Konstanz
Great Lakes Nord / Süd - Stadt Konstanz
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Häuserzeilen werden<br />
sukzessive modernisiert<br />
30 Mehrfamilienhäuser mit 228 Wohnungen<br />
in der Markgrafen-, Alemannen-,<br />
Klingenberg- und Reichenaustraße<br />
hat die Firma Doser und<br />
Partner im Januar 2010 von einem<br />
Konzern als Gesamtpaket gekauft. Die<br />
Häuserzeilen aus den 1930er und<br />
1950er Jahren werden sukzessive<br />
renoviert, modernisiert und auf den<br />
aktuellen Energiestandard gebracht.<br />
„Das wird im Laufe der Zeit realisiert.<br />
Sobal ein Mieterwechsel ansteht, wird<br />
saniert“, erklärt Geschäftsführer Timo<br />
Doser. Die Zwei- bis Drei-Zimmer-<br />
Wohnungen seien ideal für Singles und<br />
Pärchen. Der Eigentümer verspricht:<br />
„Es werden Mietwohnungen bleiben.“<br />
Der Grund, warum sich er und sein<br />
Geschäftsführer-Kollege Joachim R.<br />
Seemann für den Kauf dieser Häuserzeilen,<br />
bei denen es sich großteils um<br />
vormaligen sozialen Wohnungsbau<br />
handelt, entschieden haben, liege in<br />
der Attraktivitätssteigerung des <strong>Stadt</strong>teils<br />
begründet. „Dieses Viertel gewinnt<br />
an Beliebtheit“, ist Doser überzeugt,<br />
und: „Es ist zentral und stadtnah.“<br />
So werde der <strong>Stadt</strong>teil Petershausen<br />
nicht nur durch Neubauten,<br />
sondern auch durch sanierte Altbauten<br />
noch ansprechender. (as)<br />
Baulicher Lückenschluss<br />
in der Hussenstraße<br />
Doser und Partner haben gemeinsam<br />
in der Hussenstraße direkt neben<br />
Karstadt eine innerstädtische Baulücke<br />
geschlossen. Für die zeitgenössische<br />
Architektur des neuen Wohn- und<br />
Geschäftshauses, das in Kürze fertiggestellt<br />
wird, zeichnet der <strong>Konstanz</strong>er<br />
Architekt Tobias Kraus verantwortlich.<br />
Das Gebäude ist komplett in Leichtbeton<br />
erstellt. Die Wände sind 50<br />
Zentimeter stark. Damit wird der<br />
Standard eines Niedrigenergiehauses<br />
erreicht, betont Projektentwickler<br />
Timo Doser, der das Objekt bereits vor<br />
Fertigstellung weiterverkauft hat. Die<br />
Grundstücksfläche mit zehn Metern<br />
Breite und einer Tiefe von 30 Metern<br />
wurde optimal genutzt. Typisch in der<br />
<strong>Konstanz</strong>er Altstadt sind Vorder- und<br />
Hinterhäuser, die durch Laubengänge<br />
verbunden sind.<br />
Seite 7<br />
<strong>Great</strong> <strong>Lakes</strong> <strong>Nord</strong>: Wohnen und<br />
Nahversorgung an einem Platz.<br />
Interview und Informationen<br />
zum Großprojekt auf den<br />
Seiten 3 bis 6<br />
<strong>Konstanz</strong> erhält ein neues Eingangsportal.<br />
Mit der Bebauung der <strong>Great</strong>-<br />
<strong>Lakes</strong>-Areale an der Reichenaustraße<br />
werden Gäste wie Einheimische künftig<br />
mit einer schöneren Optik vor den<br />
Toren der <strong>Stadt</strong> begrüßt. Auf Hochtouren<br />
läuft die Bebauung des nördlichen<br />
Ex-Industrie-Gebiets. Dort entsteht<br />
ein Komplex mit der konzeptionellen<br />
Mischung aus Einzelhandel,<br />
Gewerbe und Wohnraum vor allem<br />
auch für Familien.<br />
Die Flächen entlang der Reichenaustraße<br />
liegen schon lange brach. Im<br />
Juni 2002 ist eine 136-jährige Indus-<br />
................................................<br />
„Der Wohnpark Seerhein wird Ende<br />
2011 fertig sein.“<br />
triegeschichte zu Ende gegangen,<br />
nachdem sich Degussa aus <strong>Konstanz</strong><br />
zurückgezogen hatte. Das Unternehmen<br />
stellte einst Produkte für die<br />
Pharma- und Nahrungsmittelindustrie<br />
her. Nach der Abkehr von <strong>Konstanz</strong><br />
verwilderten die Areale zusehends und<br />
boten dem Betrachter zuletzt ein<br />
wenig ansehnliches Bild.<br />
Doch es geht aufwärts. Einen entscheidenden<br />
Teil an der Entwicklung<br />
entlang dem Seerhein trägt Doser und<br />
Partner Baugesellschaft mbH. An<br />
deren Spitze stehen Timo Doser und<br />
Joachim R. Seemann als Geschäftsführer.<br />
Sie entschieden sich zum Kauf<br />
der <strong>Great</strong>-<strong>Lakes</strong>-Flächen nördlich und<br />
südlich der Reichenaustraße. Daraus<br />
sollten sich Vorteile für viele Seiten<br />
herauskristallisieren – vor allem aber<br />
für die Bürger. Sie können nicht nur<br />
auf neuen Wohnraum zurückgreifen,<br />
der laut Timo Doser vor allem für junge<br />
Familien attraktiv sein soll. Nein, der<br />
gesamte <strong>Stadt</strong>teil Petershausen wird<br />
sich auch unter Berücksichtigung<br />
vieler anderer Projekte verändern.<br />
Auf einer Gesamtfläche von 8000<br />
Quadratmetern entsteht auf dem<br />
nördlichen <strong>Great</strong>-<strong>Lakes</strong>-Gelände der<br />
Handels- und Wohnkomplex. Die<br />
gesamte Fläche misst 14 000 Quadratmeter.<br />
Das Gebäude trägt fortan den<br />
Namen Wohnpark Seerhein. Im Erdgeschoss<br />
wird der in <strong>Konstanz</strong> bekannte<br />
Einzelhändler Jürgen Norbert Baur<br />
einen neuen Edeka Frischemarkt<br />
eröffnen. Auf etwa 4000 Quadratmetern<br />
wird er die rund 50 000 Artikel<br />
anbieten. Im ersten und zweiten Obergeschoss<br />
beherbergt das Gebäude<br />
Bürgermeister Kurt Werner<br />
wertet die Bauprojekte in Petershausen<br />
als Musterbeispiel<br />
für <strong>Stadt</strong>entwicklung.<br />
Seite 8<br />
Sie verändern einen <strong>Stadt</strong>teil<br />
Doser und Partner gestalten<br />
die <strong>Great</strong>-<strong>Lakes</strong>-<br />
Areale an der Reichenaustraße<br />
neu. Die Großprojekte<br />
ergeben eine<br />
neue Optik vor den Toren<br />
der <strong>Stadt</strong><br />
VON PHILIPP ZIEGER<br />
................................................<br />
Timo Doser, Geschäftsführer<br />
................................................<br />
Eine Firma mit gutem Namen<br />
Das Unternehmen Doser und<br />
Partner ist weithin bekannt<br />
und hat sich einen guten Namen<br />
gemacht<br />
Kernkompetenzen der Doser und<br />
Partner Baugesellschaft mbH liegen<br />
neben der Neubauerstellung auch im<br />
Bereich der Altbausanierung. Mit der<br />
Entwicklung der <strong>Great</strong>-<strong>Lakes</strong>-Areale<br />
<strong>Nord</strong> und <strong>Süd</strong> hat die Firma das bislang<br />
größte Projekt in Angriff genom-<br />
men. Das Immobilienunternehmen<br />
aus <strong>Konstanz</strong> wurde 1991 von Heinz<br />
Doser zusammen mit seinem Sohn<br />
Timo gegründet. 2005 zog sich Heinz<br />
Doser allerdings zurück, seitdem ist<br />
Joachim R. Seemann als zweiter Geschäftsführer<br />
und Mitgesellschafter<br />
vor allem für den Bereich Finanzierungen<br />
verantwortlich.<br />
Wenn sich Doser und Partner für ein<br />
Objekt entscheiden, liegt dieses zumeist<br />
in sehr guten Lagen. Für den Bau<br />
beauftragt das Unternehmen fast<br />
ausschließlich örtliche Handwerker,<br />
mit denen es schon seit Jahren zusammenarbeitet<br />
– das gilt auch für die<br />
Vor dem Modell: Timo Doser (links) und Joachim R. Seemann sind stolz darauf, wie sich das nördliche <strong>Great</strong>-<strong>Lakes</strong>-Areal entwickeln wird. Auf<br />
dem Gelände wird eine Mischung aus Gewerbe, Einzelhandel und Wohnen entstehen. BILD: HANSER<br />
Architekturbüros. Ein weiterer Service<br />
von Doser und Partner, die ihren<br />
Hauptsitz noch an der Fischenzstraße<br />
39 haben, ist ein umfassender Service<br />
rund um Immobilenkauf. Das schließt<br />
auf Wunsch auch ein Finanzierungsangebot<br />
mit ein. In den vergangenen<br />
Jahrzehnten hat sich das Portfolio der<br />
Baugesellschaft stark vergrößert.<br />
Kontakt: Doser und Parnter Baugesellschaft<br />
mbH, Fischenzstraße 39, 78462 <strong>Konstanz</strong>,<br />
Telefonnummer 0 75 31 / 1 31 10. (phz)<br />
Im Internet:<br />
www.doser.eu<br />
zirka 525 Parkplätze. Der Wohnraum<br />
schließt sich darüber an: 38 Eigentumswohnungen<br />
und zehn Mietwohnungen.<br />
„Das Dach ist als Parklandschaft<br />
angelegt. Von dort aus<br />
können die Bewohner in ihre Häuser<br />
und Wohnungen“, erläutert Timo<br />
Doser. Des Weiteren bietet das Gebäude<br />
noch Platz für Arztpraxen,<br />
Drogeriemarkt, Apotheke und weitere<br />
Einzelhandelsflächen.<br />
Für den Entwurf zeichnet ein Freiburger<br />
Büro verantwortlich. Dabei<br />
hatten Doser und Partner dieses anfangs<br />
gar nicht auf der Rechnung. 20<br />
Architektenteams hatte die <strong>Konstanz</strong>er<br />
Baugesellschaft für einen Wettbewerb<br />
zum Wohnpark Seerhein eingeladen.<br />
Die Gruppe K9 sowie Melder und<br />
Binkert baten von selbst darum, teilnehmen<br />
zu dürfen. Und deren Entwürfe<br />
setzten sich letztendlich durch.<br />
Somit entsteht ein für <strong>Konstanz</strong> ungewöhnliches<br />
Projekt, das das <strong>Stadt</strong>-<br />
bild nachhaltig verändern wird. Es<br />
wird flächensparend in die Höhe<br />
gebaut und später auch eine Verbindung<br />
zum südlichen <strong>Great</strong>-<strong>Lakes</strong>-<br />
Areal – wo auf dem Büro, Hotel und<br />
Gastronomie entstehen wird – aufnehmen:<br />
Ein Grünstreifen führt den<br />
Fußgänger über beide Areale zum<br />
späteren Uferweg am gesamten Seerhein.<br />
Entsprechende Flächen haben<br />
Doser und Partner der <strong>Stadt</strong> zur Gestaltung<br />
zur Verfügung gestellt, damit<br />
sie den Boulevard vom Herosépark bis<br />
zur Schänzlebrücke anlegen kann.<br />
Und eine einheitliche Architektur auf<br />
<strong>Nord</strong>- und <strong>Süd</strong>gelände ist angestrebt:<br />
Auch für den südlichen Teil konnten<br />
Doser und Partner das Freiburger Büro<br />
gewinnen.<br />
Auf dem nördlichen Gelände an der<br />
Reichenaustraße geht es Schlag auf<br />
Schlag. Ende 2011 werde der Wohnpark<br />
Seerhein bereits fertig sein, verspricht<br />
Geschäftsführer Timo Doser.<br />
Das Team von Doser und Partner vor dem Firmensitz. In den vergangenen Jahrzehnten hat sich<br />
das Unternehmen einen guten Ruf erarbeitet. BILD: DUP
2 Urbanes Wohnen<br />
Starke Partner bei der <strong>Stadt</strong><br />
Eine Projektentwicklung<br />
ist zumeist auch mit der<br />
<strong>Stadt</strong>entwicklung verbunden.<br />
Schützenhilfe gibt<br />
zum Beispiel die Wirtschaftsförderung<br />
der<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Konstanz</strong><br />
VON PHILIPP ZIEGER<br />
................................................<br />
Auf dem Weg, den <strong>Great</strong>-<strong>Lakes</strong>-Flächen<br />
neues Leben einzuhauchen,<br />
hatte die Baugesellschaft Doser und<br />
Partner Schützenhilfe. Sie arbeitete<br />
auch eng mit der <strong>Stadt</strong> <strong>Konstanz</strong> zusammen.<br />
Es seien teils harte, aber<br />
konstruktive Gespräche gewesen,<br />
erinnert sich Wirtschaftsförderer<br />
Friedhelm Schaal. Dabei habe auf viele<br />
Faktoren geachtet werden müssen,<br />
fügt er hinzu.<br />
Ein Bauträger kann nicht einfach<br />
einen Komplex auf sein erworbenes<br />
Gelände stellen und in diesen einen<br />
Einkaufsladen integrieren. Er tritt in<br />
den Dialog mit der <strong>Stadt</strong>verwaltung,<br />
um gemeinsam ein stadtbaulich verträgliches<br />
Konzept zu erarbeiten. Das<br />
war bei Doser und Partner ebenfalls<br />
der Fall. Aus zahlreichen Gesprächen<br />
seien alle Seiten zufrieden gegangen.<br />
Wirtschaftsförderer Friedhelm Schaal<br />
betont einen Aspekt, der aus Sicht der<br />
<strong>Stadt</strong>verwaltung und damit Wirtschaftsförderung<br />
wichtig gewesen sei:<br />
„Wir müssen das Seerhein-Center<br />
schützen und eine Verträglichkeit mit<br />
dem neuen Zentrum herstellen.“<br />
Durch ein spezielles Gutachten sei<br />
unter anderem eruiert worden, welche<br />
Auswirkung der neue Edeka Frischemarkt<br />
von Jürgen Norbert Baur im<br />
Erdgeschoss des Wohnparks Seerhein<br />
auf die weiteren Einkaufsmärkte in der<br />
unmittelbaren Umgebung hat. Fakt<br />
sei, so Schaal, dass der Einzelhandelsmarkt<br />
diese Ansiedlung vertrage. „Wir<br />
haben noch Bedarf an einem Vollsortimenter“,<br />
sagt er auf die <strong>Stadt</strong> und<br />
den <strong>Stadt</strong>teil Petershausen bezogen.<br />
Doch nach Fertigstellung des Wohnparks<br />
Seerhein sei der Bedarf an Lebensmittelangebot<br />
gedeckt. Generell<br />
sei die Zahl von 1,9 Quadratmeter<br />
Verkaufsfläche des Gesamthandels auf<br />
einen Einwohner jedoch ein niedriger<br />
Wert, so Schaal.<br />
800 Existenzgründungen gebe es<br />
jährlich in <strong>Konstanz</strong>. Die Wirtschaftsförderung<br />
konzentriere sich dabei<br />
ANZEIGE<br />
darauf, angehenden Technologieunternehmen<br />
erste Hilfestellung zu<br />
geben. Bei Gründung anderer Wirtschaftsbereiche<br />
unterstützten zum<br />
Beispiel die Kammern. Schaal und<br />
seine Mitarbeiter vermitteln Räume,<br />
etwa im Technologiezentrum. Wichtigste<br />
Aufgabe der Wirtschaftsförderung<br />
sei es aber, bereits bestehenden<br />
Betrieben ein Partner zu sein und<br />
eine Vermittlerrolle übernehmen zu<br />
können, schlicht: ihren Bestand zu<br />
pflegen. Drittes Standbein ist die Neuansiedlung<br />
von Unternehmen. Friedhelm<br />
Schaal weiß jedoch, dass das in<br />
<strong>Konstanz</strong> schwer ist, weil es in der<br />
<strong>Stadt</strong> an Flächen fehlt. Eine Niederlassung,<br />
wie sie Centrotherm am Seerhein<br />
nahe der Schänzlebrücke neu<br />
baut, sei ein „großer Wurf“. Das Solarunternehmen<br />
mit Hauptsitz in Blaubeuren<br />
wird unweit des Kompetenzzentrums<br />
und <strong>Great</strong> <strong>Lakes</strong> <strong>Süd</strong> entstehen.<br />
Unter Berücksichtigung der<br />
Hofgärten auf dem Heroséareal sagt<br />
Friedhelm Schaal mit Blick auf die<br />
Projekte von Doser und Partner: „<strong>Konstanz</strong><br />
erhält ein neues, ein der <strong>Stadt</strong><br />
angemessenes Eingangsportal“, freut<br />
er sich auf die Veränderungen an der<br />
Reichenaustraße. „Auf diese Entwicklung<br />
kann man stolz sein.“<br />
NR. 212 | K<br />
DIENSTAG, 14. SEPTEMBER 2010<br />
„<strong>Konstanz</strong> erhält ein der <strong>Stadt</strong> angemessenes Eingangsportal“, bewertet Wirtschaftsförderer Friedhelm Schaal die Projekte von Doser und Partner. Die Wirtschaftsförderung stand im ständigen<br />
Austausch mit den Projektentwicklern. BILD: SCHERRER<br />
Die Bebauung des <strong>Great</strong>-<strong>Lakes</strong>-Areals ist eines der größten derzeitigen Bauprojekte<br />
Das ehemalige Areal <strong>Great</strong> <strong>Lakes</strong> wird bebaut und verändert das Erscheinungsbild des <strong>Konstanz</strong>er<br />
<strong>Stadt</strong>teils Petershausen. MONTAGE: ZVG<br />
Auf dem Areal des früheren chemisch-pharmazeutischen<br />
Unternehmens <strong>Great</strong> <strong>Lakes</strong> an<br />
der Reichenaustraße entsteht ein neues<br />
städtisches Quartier<br />
➤ <strong>Great</strong> <strong>Lakes</strong>: Auf der jetzigen Industriebrache<br />
am Seerhein stand seit dem<br />
19. Jahrhundert eine Holzessigfabrik.<br />
1879 übernahmen die Brüder Bantlin<br />
die Anlagen und gründeten die Chemische<br />
Fabrik <strong>Konstanz</strong>. Seit 1902 war<br />
Degussa Anteilseigner der neugegründeten<br />
Holzverkohlungsindustrie AG.<br />
1991 verkaufte Degussa das Werk an<br />
<strong>Great</strong> <strong>Lakes</strong> Chemical. Das Unternehmen<br />
produzierte Spezialprodukte für<br />
die Pharma- und Nahrungsmittel-<br />
Projektführender Architekt für Franz-Liszt-Straße, Zeppelinstraße und Fischerstraße<br />
Entwurf I Planung I Ausführung<br />
Tragwerksplanung<br />
Wir bedanken uns für die vertrauensvolle<br />
Zusammenarbeit und wünschen<br />
weiterhin viel Erfolg.<br />
Wirtschaftsförderung<br />
Planungsbüro Suppa & Caré<br />
Fischer + Leisering<br />
Ingenieurgesellschaft mbH<br />
Zahlen aus dem Amt für Wirtschaftsförderung:<br />
➤ Betriebe: Es gibt in <strong>Konstanz</strong><br />
4022 Betriebe mit einer Wertschöpfung<br />
von 4,2 Milliarden Euro pro<br />
Jahr. 2,05 Milliarden erbringt das<br />
verarbeitende Gewerbe, davon 780<br />
Millionen Euro das Handwerk. Der<br />
Einzelhandel hat eine Wertschöpfung<br />
von 532 Millionen Euro, der<br />
Tourismus von 91 Millionen Euro.<br />
industrie. Im Juni 2002 wurde das Werk<br />
geschlossen, eine 136-jährige Industriegeschichte<br />
war zu Ende. Die <strong>Konstanz</strong>er<br />
Bauträger-Gesellschaft Doser<br />
und Partner hat das Grundstück 2005<br />
gekauft.<br />
➤ <strong>Nord</strong>gelände: Im nördlichen Bereich,<br />
zwischen Reichenau- und Schneckenburgstraße,<br />
werden neben dem<br />
neuen Verbrauchermarkt 48 Wohneinheiten<br />
gebaut. Das teilt sich in 24<br />
Gartenhofhäusern, 13 Reihenhäusern<br />
sowie in ein Lofthaus auf. In einem<br />
Kopfbau sind weitere zehn Wohnungen<br />
untergebracht. Außerdem wird es<br />
etwa 525 Parkplätze geben, rund 390<br />
Mainaustraße 32<br />
78464 <strong>Konstanz</strong><br />
➤ Größen: Neun Betriebe in <strong>Konstanz</strong><br />
haben über 250 Mitarbeiter,<br />
61 zwischen 50 und 249 Mitarbeiter,<br />
312 zwischen zehn und 49 Mitarbeiter,<br />
3640 Betriebe beschäftigten<br />
bis zu neun Menschen.<br />
➤ Wirtschaftsförderer: Die Abteilung<br />
der <strong>Stadt</strong> hat derzeit fünf<br />
Mitarbeiter. An der Spitze des Amts<br />
steht seit 2007 Friedhelm Schaal.<br />
Zuvor war er zu 50 Prozent Geschäftsführer<br />
des <strong>Stadt</strong>marketings<br />
und zu 50 Prozent Wirtschaftsförderer.<br />
(phz)<br />
davon sollen für Handel und Gewerbe<br />
sein. Zudem gibt es Gewerbe und<br />
Praxenflächen.<br />
➤ <strong>Süd</strong>gelände: Im Bereich zwischen<br />
Reichenaustraße und Seerhein entstehen<br />
ein neues 120-Betten-Hotel<br />
und moderne Büros, die flexible Räume<br />
bieten. In die alte Fabrikanten-Villa<br />
kommen ebenfalls Büroräume. Des<br />
Weiteren ist eine Erlebnisgastronomie<br />
im benachbarten Laborgebäude plus<br />
Biergarten geplant. Die Erschließung<br />
der Flächen bietet der <strong>Stadt</strong> die Chance,<br />
die Uferpromenade vom Herosé-<br />
Areal bis zur Schänzlebrücke zu verlängern.<br />
(sk)<br />
78462 <strong>Konstanz</strong> I Fischenzstr. 39<br />
Tel. 0 75 31 / 28 47 30<br />
Tel.: 0 75 31/8 92 66-60<br />
Fax: 0 75 31/8 92 66-89<br />
Heizung<br />
Lüftung<br />
Sanitär<br />
Engen<br />
Gerwigstr. 33<br />
07733-505870
NR. 212 | K<br />
DIENSTAG, 14. SEPTEMBER 2010<br />
VON PHILIPP ZIEGER<br />
................................................<br />
Für Jürgen Norbert Baur bedeutet der<br />
neue Frischemarkt an der Reichenaustraße<br />
eine Herausforderung. Er<br />
wird, unter dem Namen der Edeka<br />
<strong>Süd</strong>west, seine neunte Filiale mit<br />
Vollsortiment eröffnen und mit dieser<br />
will er sein Einzugsgebiet nochmals<br />
erweitern: bis nach Zürich und Villingen-Schwenningen,<br />
sagt er.<br />
Der Geschäftsmann ist in <strong>Konstanz</strong><br />
bekannt für sein Angebot. In der <strong>Stadt</strong><br />
betreibt er bereits fünf Edeka Frischemärkte,<br />
zuletzt hat er eine Niederlassung<br />
an der Riedstraße im <strong>Stadt</strong>teil<br />
Wollmatingen eröffnet. Weitere Filialen<br />
sind in Hilzingen, Gottmadingen,<br />
Mengen und Friedrichshafen. Mit der<br />
dann neunten an der Reichenaustraße<br />
im Wohnpark Seerhein hat er sich ein<br />
ganz hohes Ziel gesteckt. Jürgen Norbert<br />
Baur, auch Vorstandsmitglied des<br />
Treffpunkts als Interessengemeinschaft<br />
der Händler, will seinen Kunden<br />
ein noch umfassenderes Angebot<br />
liefern. Auf 4000 Quadratmetern Verkaufsfläche<br />
wird dann die in <strong>Konstanz</strong><br />
größte Auswahl aus dem Edeka-Sortiment<br />
stehen: etwa 50 000 Artikel. Es<br />
werden, einschließlich Konzessionären,<br />
rund 140 Arbeitsplätze entstehen.<br />
„Wir zielen auf ein weites Umfeld<br />
ab“, sagt Jürgen Norbert Baur im Gespräch.<br />
Das soll heißen: Er will Kunden<br />
aus einem noch größeren Einzugsgebiet<br />
als bisher eine riesige Produktvielfalt<br />
offerieren. Etwa 390 Parkplätze<br />
wird Edeka auf der zweiten und dritten<br />
Etage des Wohnparks Seerhein anbieten.<br />
Es werde „ein sehr frauenfreundliches<br />
Parkhaus“, schildert der Geschäftsmann.<br />
Rollsteigen werden zum<br />
Frischemarkt führen, den Kunden<br />
stehen mehrere Aufzüge zur Verfügung.<br />
Und auch in den Räumen des Vollsortimenters<br />
sollen die Einkaufenden<br />
Komfort erhalten. „Wir wollen die<br />
Verkaufsflächen breit und groß halten“,<br />
sagt Jürgen Norbert Baur und:<br />
„Wir setzen komplett auf Frische.“ Sein<br />
Urbanes Wohnen 3<br />
Ein neues Einkaufszentrum<br />
Jürgen Norbert Baur will<br />
ein noch größeres Edeka-<br />
Sortiment bieten. In seiner<br />
neunten Filiale schafft<br />
er rund 140 Arbeitsplätze<br />
Fritz Auer ist ein weithin anerkannter<br />
Architekt und Vorsitzender des<br />
Beirats für Architektur und <strong>Stadt</strong>gestaltung.<br />
Im Interview spricht er<br />
über die Baukultur in <strong>Konstanz</strong><br />
Wie beurteilen Sie die städtebauliche<br />
Entwicklung und jetzige Situation in<br />
<strong>Konstanz</strong>?<br />
<strong>Konstanz</strong> hat das Kapital der historischen<br />
Kernstadt, an dem sich auch die<br />
Qualität von Neubaumaßnahmen messen<br />
lassen muss, ohne Bestehendes<br />
nachzuahmen. Im weiteren Umraum<br />
der <strong>Stadt</strong> sehe ich viele Chancen, auf<br />
diese Herausforderung zu reagieren.<br />
Welche Kriterien legen Sie im Gestaltungsbeirat<br />
bei der Beurteilung von<br />
Planungen, Ideen und Konzepten an?<br />
Zunächst geht es dabei darum, ob sich<br />
ein gewisser architektonischer Qualitätsstandard<br />
erkennen lässt, der auf die<br />
Herausforderung einer stadtbilderträglichen<br />
Implantation reagiert. Dabei<br />
kann das Beurteilungskriterium weder<br />
das moderate Wegducken noch die<br />
selbstverliebte Zurschaustellung sein.<br />
Wie reagieren aus Ihrer Sicht die Bauherren<br />
und deren Architekten auf Ihre<br />
Kritik?<br />
Der Gestaltungsbeirat ist noch relativ<br />
„jung“ und der Dialog mit den Bauherren<br />
und ihren Architekten noch etwas<br />
ungeläufig. Ich bin aber überzeugt,<br />
dass, wie die Erfahrung in Regensburg<br />
Geschäftsmann Jürgen Norbert Baur wird seine neunte Filiale mit Vollsortiment eröffnen, und<br />
zwar im Neubau in der Reichenaustraße. BILD: SCHERRER<br />
Credo sei: Was der Wochenmarkt an<br />
ausgewählten Tagen biete, will Edeka<br />
permanent führen. Vor allem regionale<br />
Produkte nähmen einen hohen Stellenwert<br />
ein.<br />
Jürgen Norbert Baur versteht seinen<br />
neunten Einkaufsmarkt als Ergänzung<br />
des bisher bestehenden Angebots in<br />
Petershausen und <strong>Konstanz</strong>. Es habe<br />
vorab vier Analysen zur Verträglichkeit<br />
der neuen Niederlassung gegeben.<br />
„Wir wollen uns nicht selbst kannibalisieren“,<br />
sagt er. Im näheren wie weiteren<br />
Umkreis betreibt Jürgen Norbert<br />
Baur ebenfalls Märkte. Er wisse zwar,<br />
dass sich Kundenströme von einem<br />
bereits bestehenden Edeka-Geschäft<br />
„<strong>Konstanz</strong> hat viele Chancen“<br />
Fritz Auer, Mitglied des Gestaltungsbeirats<br />
der <strong>Stadt</strong> <strong>Konstanz</strong>. BILD: HANSER<br />
gezeigt hat, die Bauwerber zunehmend<br />
den kritischen Rat des Gremiums suchen<br />
und schätzen, wohl zum einen aus<br />
besserer Einsicht, zum anderen aber<br />
auch in der berechtigten Hoffnung, dadurch<br />
ihr Vorhaben sicherer genehmigt<br />
zu bekommen.<br />
Manche Bauherren kritisieren, der<br />
Beirat verzögere den Baustart, wenn<br />
Entwürfe ein zweites und drittes Mal<br />
vorgelegt werden sollen. Verkennen<br />
diese die Chance auf einen fachlichen<br />
Rat von Experten?<br />
Der Kern der Antwort ist mit der Ant-<br />
zum neuen verlagern werden. Es bestehe<br />
aber ausreichend Potenzial zur<br />
Gewinnung neuer Edeka-Kunden.<br />
Edeka wird das gesamte Erdgeschoss<br />
im neuen Wohnpark Seerhein übernehmen.<br />
Baur wird dort nicht nur<br />
seinen eigenen Markt betreiben. Weitere<br />
Einzelhändler werden in die Etage<br />
einziehen: zum Beispiel mit einer<br />
Drogerie, einer Apotheke und einer<br />
Bäckerei, vorgesehen seien auch eine<br />
Bankfiliale und ein Blumenladen.<br />
Somit erhält Petershausen ein neues<br />
beachtliches Einkaufszentrum.<br />
Im Internet:<br />
www.edeka-baur.de<br />
Zur Person<br />
Fritz Auer, Jahrgang 1933, hat Büros in<br />
Stuttgart und München. Seit 1993 ist er<br />
Professor für Entwerfen an der Staatlichen<br />
Akademie der Bildenden Künste<br />
Stuttgart, von 1985 bis 1992 war er<br />
Professor für Baukonstruktion und<br />
Entwerfen an der FH München. Nach<br />
Studium und diversen Aufenthalten<br />
stieg er 1966 beim Büro Behnisch und<br />
Partner ein. 1972 erhielt er mit seinen<br />
Kollegen den Hugo-Häring-Preis für den<br />
Entwurf des Olympiaparks München.<br />
Seit 1980 hat er das akutelle Büro Auer<br />
und Weber. Anfang 2009 wurde er<br />
Mitglied im neu gegründeten Beirat für<br />
Architektur, <strong>Stadt</strong>planung und Landschaftsgestaltung<br />
und ist dessen<br />
Vorsitzender.<br />
wort auf die vorgehende Frage unmittelbar<br />
verbunden. Deshalb legen wir im<br />
Beirat Wert auf eine relativ frühzeitige<br />
Information und Diskussion über ein<br />
jeweiliges Bauvorhaben, weil dadurch<br />
schon in der konzeptionellen Phase beratend<br />
die Weichen gestellt werden<br />
können für die positive Weiterentwicklung<br />
eines Projekts. Insofern wäre allen<br />
Bauinteressierten zu empfehlen, sich<br />
den Rat dieses Gremiums frühzeitig<br />
einzuholen, um Fehlplanungen und<br />
Zeitverzögerungen zu vermeiden.<br />
FRAGEN: PHILIPP ZIEGER<br />
Wir bedanken uns für die gute Zusammenarbeit !<br />
Ralf Schieß<br />
Max-Stromeyer-Str. 53 A<br />
78467 <strong>Konstanz</strong><br />
Tel. (+49) 171-360 95 63<br />
Fax (+49) 75 31-3 61 14 80<br />
www.derschiess.de<br />
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4 Urbanes Wohnen<br />
Der neue Wohnpark<br />
für Petershausen<br />
Parkraum ist in <strong>Konstanz</strong> knapp. Deshalb haben sich die Architekten (Freiburger Büro K9 sowie<br />
Melder und Binkert) beim Entwurf des neuen kleinen Einkaufszentrums und des Wohnparks<br />
Seerhein an der Reichenaustraße etwas einfallen lassen. In das erste und zweite Obergeschoss<br />
haben sie ein Parkhaus eingezogen. Die Stellflächen teilen sich Kunden des Edeka<br />
Frischemarkts, der weiteren Einzelhandelsgeschäfte sowie die Mieter und Eigentümer der<br />
Wohnanlage auf dem Dach. Etwa 390 Parkplätze sind für Kunden. Doser und Partner als<br />
Projektentwickler war es wichtig, ein frauenfreundliches Parkhaus einzurichten. Der Edeka<br />
Frischemarkt wird über Rollsteigen erreichbar sein. Auf dem Niveau der Stellflächen wird auch<br />
eine Pelletheizung installiert. Anhand dieser regenerativen Energie wird das gesamte Gebäude<br />
mit Wärme versorgt.<br />
Der Nahverkehr ist in <strong>Konstanz</strong> wichtig. Und auch der Wohnpark Seerhein soll einfach zu<br />
erreichen sein. Die Projektentwickler haben bereits eine Fläche des gesamten, rund 13 500<br />
Quadratmeter großen Geländes für die <strong>Stadt</strong>werke reserviert. Damit soll ein Anschluss an das<br />
Bus-Liniennetz gewährleistet werden. Davon würde die gesamte Umgebung profitieren, denn<br />
bislang ist dieser Bereich an der Reichenaustraße noch nicht erschlossen. In einigen Gehminuten<br />
vom Wohnpark entfernt ist der Bahnhof Petershausen. An diesem halten Züge des<br />
Seehas sowie der Schwarzwaldbahn. Verkehrstechnisch gesehen ist der Wohnpark Seerhein<br />
mit dem Auto gut zu erreichen. Er liegt an der Reichenaustraße als Hauptzufahrt nach <strong>Konstanz</strong>.<br />
So wird einmal der Wohnpark Seerhein an der Reichenaustraße<br />
aussehen. Mit ihm verändert sich das städtebauliche<br />
Bild Petershausens. Das Gebäude vereint<br />
Einzelhandel, Gewerbe und Wohnkultur auf hohem<br />
Niveau. BILD: DUP<br />
NR. 212 | K<br />
NR. 212 | K<br />
DIENSTAG, 14. SEPTEMBER 2010 DIENSTAG, 14. SEPTEMBER 2010<br />
Urbanes Wohnen 5<br />
Die Edeka <strong>Süd</strong>west wird im Erdgeschoss<br />
des Wohnparks Seerhein<br />
einen Frischemarkt einrichten, den<br />
der in <strong>Konstanz</strong> bekannte Jürgen<br />
Norbert Baur betreiben wird. Auf<br />
rund 4000 Quadratmetern Fläche<br />
will er ein besonders großes Edeka-<br />
Angebot schaffen: rund 50 000<br />
Artikel soll der Vollsortimenter später<br />
vorhalten. Es entstehen einschließlich<br />
Konzessionären etwa 140 Arbeitsplätze.<br />
Baur will durch Frische<br />
und regionale Produkte überzeugen<br />
– so, wie das die Kunden von ihm in<br />
den bisherigen acht Filialen auch<br />
außerhalb von <strong>Konstanz</strong> gewohnt<br />
sind. Zuletzt hat er eine Niederlassung<br />
an der Riedstraße im <strong>Stadt</strong>teil<br />
Wollmatingen eröffnet (im Bild<br />
Marktleiter Horst Fetscher). Mit dem<br />
neuen Angebot an der Reichenaustraße<br />
will Jürgen Norbert Baur<br />
ein Einzugsgebiet bis Zürich und<br />
Villingen-Schwenningen erreichen.<br />
„Die Kunden lieben Vielfalt – aber<br />
die Qualität muss passen“, sagt<br />
Jürgen Norbert Baur. BILD: AS<br />
Unbeschwertes Wohnen auch für Kinder.<br />
Das versprechen die Bauherren, Doser<br />
und Partner. Auf dem Dach des Wohnparks<br />
Seerhein wird, wie auch der Name<br />
sagt, ein begrünter Park entstehen. In<br />
dessen Mitte erhalten die Kinder einen<br />
Spielplatz. Wer noch mehr Freiraum<br />
wünscht, ist innerhalb weniger Minuten<br />
am Seerhein, entlang dessen ein Boulevard<br />
entstehen wird. Der Herosépark lädt<br />
zudem zum Verweilen ein. Von dort aus<br />
führt die Rad- und Fußgängerbrücke in die<br />
Innenstadt. Nahe dem Wohnpark Seerhein<br />
gibt es Kindergärten und auch<br />
Schulen sind innerhalb kürzester Zeit zu<br />
erreichen wie auch das Hallenbad und<br />
Rheinstrandbad. Ansprechpartner zum<br />
Projekt sind Doser und Partner unter der<br />
Telefonnummer 07531/1 31 10, im Internet:<br />
www.doser.eu BILD: DPA<br />
Ein Apothekenzeichen: Dieses<br />
wird künftig auch im Erdgeschoss<br />
des Wohnparks Seerhein zu<br />
sehen sein. Edeka <strong>Süd</strong>west<br />
zeichnet für die gesamte Etage<br />
verantwortlich und will nicht nur<br />
Flächen für eine Apotheke vorhalten.<br />
Auch ein Drogeriemarkt<br />
und Bäckerei sollen Einzug<br />
halten. Eine Bankfiliale und ein<br />
Blumenladen sind ebenfalls<br />
vorgesehen. Zudem werden im<br />
Wohnbereich des Komplexes<br />
Praxen eingerichtet. Somit wird<br />
an der Reichenaustraße ein<br />
großes Maß an Grundversorgung<br />
entstehen. In der unmittelbaren<br />
Umgebung lassen sich zudem<br />
viele weitere Einkaufsmöglichkeiten<br />
finden wie Elektronikfachmarkt,<br />
Bürogeschäft sowie<br />
mehrere Discounter, zu diesen<br />
der Edeka Frischemarkt von<br />
Jürgen Norbert Baur im neu<br />
entstehenden Wohnpark Seerhein<br />
künftig eine gute Ergänzung<br />
darstellen soll. BILD: DPA<br />
Das besondere am Wohnpark auf dem Dach: Jeder Bewohner wird seinen eigenen geschützten<br />
Bereich erhalten. Durch die Gestaltung soll ein Maß an Privatsphäre eingehalten<br />
werden. Bei der Außengestaltung haben die Bauherren, Doser und Partner, die<br />
Architekten vom Freiburger Büro K9 sowie Melder und Binkert mit dem Landschaftsarchitekten<br />
Andreas Krause zusammengearbeitet. Zu erreichen sind die obersten Etagen<br />
über gesonderte Aufzüge. Beim Innenausbau der Wohnungen und Häuser können die<br />
künftigen Eigentümer Wünsche anmelden. Dabei achten die Bauherren auf einen hochwertigen<br />
Standard. So wird in den Wohnungseinheiten massives Parkett verlegt, bodentiefe<br />
Fensterelemente sollen für größtmögliche Durchflutung mit Naturlicht sorgen. Der<br />
gesamte Gebäudekomplex entsteht auf Niedrigenergiebasis. Fertigstellung der Anlage<br />
wird Ende 2011 sein. Die auf der fünften Etage befindlichen Penthouse-Wohnung hat eine<br />
Fläche von 222 Quadratmeter. Wie die anderen Einheiten bietet auch diese eine große<br />
Rundumsicht über die Umgebung. Eine drei Meter hohe Schallglaswand schützt die<br />
Bewohner vor Lärm von der Reichenaustraße. (Bild gibt Illustrationsbeispiel wieder)<br />
Hier spielt sich das Leben ab. Die Wohnnutzung im und auf dem Wohnpark Seerhein erstreckt<br />
sich vom dritten bis zum fünften Obergeschoss. Es werden 38 Eigentumswohnungen entstehen:<br />
24 Gartenhofhäuser, 13 Reihenhäuser sowie ein Lofthaus (inklusive Flächen für<br />
Praxen). Außerdem bieten Doser und Partner zehn Mietwohnungen an. Die Resonanz ist<br />
bereits sehr groß. Über 40 Prozent der Wohneinheiten seien bereits verbindlich reserviert,<br />
erläutert Geschäftsführer Timo Doser. Vor allem junge Familien sollen hier die Möglichkeit auf<br />
bezahlbares Eigentum erhalten. Der Quadratmeter kostet zwischen 2500 und 2600 Euro. Die<br />
Wohnungen sind zwischen 48 und 222 Quadratmeter groß, die Häuser zwischen 112 und 195<br />
Quadratmeter. Bei der Außenfassade haben Doser und Partner sowie die Architekten auf<br />
massive Kliniker gesetzt. Ihnen liegt an einer hochwertigen und gleichmaßen pflegeleichten<br />
Gestaltung. (Bild gibt Illustrationsbeispiel wieder)
6 Urbanes Wohnen<br />
Das Projekt <strong>Great</strong> <strong>Lakes</strong> <strong>Süd</strong>: So ähnlich könnte das Panorama am Seerhein mit den Neubauten sowie den sanierten Altbauten künftig aussehen. MONTAGE: DUP<br />
<strong>Great</strong> <strong>Lakes</strong> <strong>Süd</strong>: ein Sahnestück am Seerhein<br />
Hier werden Gastronomie,<br />
Hotel und Gewerbe<br />
angesiedelt und die<br />
Fabrikantenvilla saniert<br />
VON AURELIA SCHERRER<br />
................................................<br />
„<strong>Great</strong> <strong>Lakes</strong> ist bislang unser größtes<br />
Projekt“, stellt Timo Doser von Doser<br />
und Partner fest. „Im Jahr 2005 haben<br />
wir das Areal gekauft. Ich bin froh,<br />
wenn es jetzt mal losgeht.“ Verhandlungen,<br />
Architektenwettbewerbe und<br />
dergleichen haben viel Zeit und Geld<br />
gekostet, stellt Doser fest. Aber er ist<br />
überzeugt, dass sich die Investition<br />
lohnt, denn gerade die Industriebrache<br />
<strong>Great</strong> <strong>Lakes</strong> <strong>Süd</strong> direkt am Seerhein<br />
ist „ein Sahnestückchen von<br />
<strong>Konstanz</strong>“, befindet er, der eben dieses<br />
direkt am Rheinufer gelegene Areal<br />
städtebaulich aufwerten will. „Es hat<br />
uns gereizt, den <strong>Stadt</strong>eingang neu zu<br />
gestalten“, erklärt Timo Doser, der mit<br />
seiner Baugesellschaft Doser und<br />
Partner hier klassische Projektentwicklung<br />
betrieben hat. „Uns ist das Gelände<br />
angeboten worden“, so Doser. Ein<br />
Zeichen, dass die <strong>Konstanz</strong>er Firma<br />
einen anerkannten Ruf hat. Doser und<br />
Partner haben das Projekt entwickelt,<br />
Baugenehmigungen eingereicht und<br />
dann Teilstücke wieder verkauft.<br />
Doser und Partner schließen mit<br />
ihren Bauvorhaben die Lücke zwischen<br />
der Ansiedlung von Centrotherm<br />
sowie der Realisierung eines<br />
Grünstreifens direkt an der neuen<br />
Rheinbrücke und der <strong>Stadt</strong> am Seerhein<br />
auf dem ehemaligen Herosé-<br />
Gelände. Ein klassischer Lücken-<br />
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Das ehemalige Laborgebäude wird saniert. Im sogenannten „Rheingeschoss“ wird eine<br />
großzügige Erlebnisgastronomie etabliert. Im Hintergrund die Villa Bantlin. BILDER: SCHERRER<br />
schluss also.<br />
Zwei Gebäude bleiben erhalten: Die<br />
denkmalgeschützte Villa Bantlin samt<br />
kleinem Gartenhäuschen sowie das<br />
vormalige Laborgebäude. „Letztgenanntes<br />
wäre eigentlich abgebrochen<br />
worden, aber wir wollen es erhalten,<br />
weil es uns gefällt“, sagt Timo<br />
Doser, der eine Vorliebe für alte Gebäude<br />
hat. Er findet es im Gesamtkontext<br />
architektonisch überaus reizvoll,<br />
„wenn zwei Altbauten zwischen<br />
den neuen Achsen stehen und ein<br />
Bezug zu früher erhalten bleibt“, so der<br />
Projektentwickler. „Natürlich wäre es<br />
wirtschaftlicher gewesen, einen Neubau<br />
mit hoher Ausnutzung zu erstellen“,<br />
gibt er zu, aber das ehemalige<br />
Laborgebäude hat es ihm angetan. Im<br />
zweiten Obergeschoss wird sich Doser<br />
und Partner ansiedeln, das steht schon<br />
fest. Im ersten Obergeschoss wird es<br />
weitere Gewerbeeinheiten geben und<br />
im Erdgeschoss – Doser spricht ausschließlich<br />
vom „Rheingeschoss“ –<br />
gibt es eine großzügige Erlebnisgas-<br />
tronomie, auf die sich der <strong>Konstanz</strong>er<br />
Bauherr schon freut. Timo Doser ist<br />
bereits mit einem bekannten <strong>Konstanz</strong>er<br />
Gastronomen im Gespräch.<br />
„Es wird ein großes Restaurant mit<br />
insgesamt rund 2000 Quadratmetern<br />
Fläche“, erläutert Doser. Das bestehende<br />
Gebäude wird in Richtung<br />
Rhein durch einen eingeschossigen<br />
Flachdachanbau ergänzt. Das Dach<br />
des Neubaus werde als Terrasse genutzt.<br />
Das künftige Restaurant werde<br />
zudem über einen großzügigen Biergarten<br />
verfügen. Genauer gesagt:<br />
„Unter der Blutbuche“, so Doser, der<br />
von dem einzigartigen Baum, der als<br />
Naturdenkmal eingestuft ist,<br />
schwärmt. „Das wird richtig gut“, ist er<br />
schon jetzt überzeugt. Zumal der<br />
Seeuferweg schließlich bis zur neuen<br />
Rheinbrücke entlang geführt wird.<br />
„Wir haben für den Außenbereich den<br />
selben Landschaftsarchitekten beauftragt,<br />
der den Seeuferweg gestaltet,<br />
damit alles zusammenpasst und aus<br />
einem Guss ist“, erläutert Timo Doser.<br />
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Die Fabrikantenvilla wurde 1883 erbaut und<br />
in Kürze aufwändig saniert.<br />
Glänzende Augen bekommt Karl<br />
Fischer vom <strong>Konstanz</strong>ert Ingenieurbüro<br />
Fischer + Leisering, wenn er von der<br />
Fabrikanten-Villa Bantlin spricht, die<br />
zwischen besagter Rotbuche und der<br />
Reichenaustraße liegt. Er und sein<br />
Kollege Olaf Leisering haben sich<br />
nämlich in das 1883 erbaute Haus<br />
verliebt und es erworben. „Damit<br />
bekommen wir mit unserem Ingenieurbüro<br />
endlich eine angemessene<br />
Bleibe, wo wir uns ganz nach unseren<br />
Bedürfnissen ausbreiten können“,<br />
formuliert Fischer und ergänzt: „Es ist<br />
genau das Richtige für uns.“ Bekannt<br />
ist das Ingenieurbüro insbesondere<br />
auch für die Sanierung von historischen<br />
Gebäuden. „Wir restaurieren<br />
viel“, sagt Kurt Fischer, und gibt unter<br />
anderem das <strong>Konstanz</strong>er Konzilgebäude<br />
sowie das Reichenauer Marienmünster<br />
als Beispiele an.<br />
Jetzt macht sich das Ingenieurbüro<br />
daran, der Villa Bantlin den Ursprungszustand<br />
zurückzugeben. „Man muss<br />
es fein und behutsam angehen“, stellt<br />
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NR. 212 | K<br />
DIENSTAG, 14. SEPTEMBER 2010<br />
Hotel und Büros<br />
Direkt im Anschluss an die im Westen<br />
des Rheinufers gelegene Firma Centrotherm<br />
(nahe der neuen Rheinbrücke)<br />
werden sich auf einer etwa 4500<br />
Quadratmeter großen Grundstücksfläche,<br />
das die Bauträger- und Projektentwicklerfirma<br />
Bollinger aus Basel<br />
bereits gekauft hat, zwei Neubaukomplexe<br />
anschließen: Ein Hotel sowie<br />
ein Bürogebaude. Das Hotel – Timo<br />
Doser spricht von „Drei Sterne plus“ –<br />
wird über sieben Geschosse, das sich<br />
anschließende Bürogebäude über fünf<br />
Geschosse verfügen. Die Fertigstellung<br />
ist für Anfang 2012 geplant.<br />
Fischer fest, denn dieses architektonische<br />
Kleinod sei unwiederbringlich.<br />
Deshalb ärgert er sich auch, dass das<br />
denkmalgeschützte Gebäude Zerstörungswut<br />
zum Opfer gefallen ist.<br />
Kachelöfen wurden ebenso wie Holztüren<br />
kaputtgeschlagen und das Treppengeländer<br />
gestohlen. Für Fischer<br />
unverständlich, wie man so mit Kulturgut<br />
umgehen kann. Umso mehr wird<br />
die Ingenieurgesellschaft Fischer und<br />
Leisering investieren müssen, um der<br />
ehemaligen Fabrikanten-Villa wieder<br />
Stolz und Charme vergangener Zeiten<br />
zu verleihen. Timo Doser freut sich,<br />
dass er mit Fischer + Leisering die<br />
idealen Eigner der Villa gefunden hat,<br />
denn „es ist ein tolles Haus; so kann<br />
man heute gar nicht mehr bauen“.<br />
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NR. 212 | K<br />
DIENSTAG, 14. SEPTEMBER 2010<br />
Lückenschluss in moderner Formsprache<br />
Eine Baulücke in der<br />
Hussenstraße wird mit<br />
Wohn- und Geschäftshaus<br />
geschlossen<br />
VON AURELIA SCHERRER<br />
................................................<br />
Viele <strong>Konstanz</strong>er erinnern sich noch<br />
gut an den Imbiss direkt neben Karstadt<br />
in der Hussenstraße. Es war ein<br />
kleiner, flacher Bau, der zwischen dem<br />
hohen Ensemble stand. Die Grundstücksfläche<br />
mit zehn Metern Breite<br />
und einer Tiefe von 30 Metern hingegen<br />
wirkte eher ungünstig. Jedoch<br />
nicht für die Bauherren Doser und<br />
Partner und erst recht nicht für den<br />
Architekten Tobias Kraus, der architektonische<br />
Qualität walten ließ und ein<br />
interessantes Wohn- und Geschäftshaus<br />
plante. „Ein sehr puristischer,<br />
moderner Stil“, beschreibt Timo Doser<br />
begeistert, der die zeitgenössische<br />
Antwort in der historischen Innenstadt<br />
als überaus gelungen empfindet.<br />
................................................<br />
„Die Leichtbetonwände sind 50<br />
Zentimeter stark. So haben wir die<br />
burghaft, schützenden, massiven<br />
Altstadtgebäude in modernes Material<br />
übersetzt.“<br />
Tobias Kraus, Architekt<br />
................................................<br />
Natürlich haben Doser und Partner<br />
das Grundstück Hussenstraße gekauft,<br />
denn „Fußgängerzone ist immer spannend“,<br />
so Timo Doser. Baustellen in<br />
der Altstadt, das weiß Doser aus Erfahrung,<br />
„sind immer kompliziert“.<br />
Schrecken lässt er sich davon nicht,<br />
vielmehr geht er mit Bedacht vor. Aus<br />
gutem Grund hat er auf Unterkellerung<br />
des neuen Wohn- und Geschäftshauses<br />
verzichtet. Das Risiko,<br />
dass die nebenliegenden Gebäude<br />
Schaden nehmen könnten, war ihm zu<br />
groß. Bauen in der Innenstadt hat für<br />
Doser immer einen besonderen Reiz.<br />
„Hier gibt es wunderschöne, alte Häuser.<br />
Und es ist höchst interessant,<br />
wenn man ein neues Gebäude entwickeln<br />
und einen ansprechenden<br />
Übergang schaffen kann.“ Und das sei<br />
dem Architekten Tobias Kraus gelungen,<br />
so Doser.<br />
Augenscheinlich wirkt der Grundstückszuschnitt<br />
absolut ungünstig.<br />
„Ungünstig gibt es nie“, sagt Architekt<br />
Tobias Kraus lachend, „eher span-<br />
................................................<br />
„Es ist ein sehr puristischer,<br />
modernen Stil.“<br />
Timo Doser, Bauherr<br />
................................................<br />
nend.“ Er dachte zunächst vielmehr,<br />
dass die Wohnflächen nicht sehr gut<br />
belichtbar sein würden. „Aber wir<br />
haben die <strong>Süd</strong>seite von Karstadt“, das<br />
heißt: viel Sonne. Typisch in der Altstadt<br />
sind Vorder- und Hinterhäuser,<br />
die mittels Laubengängen verbunden<br />
sind. Auch in der Hussenstraße sind sie<br />
des Öfteren zu finden. Genau dieses<br />
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Wohnen auf hohem Niveau: Architekt Tobias Kraus blickt von einem der zahlreichen Balkone<br />
der Maisonette-Wohnung auf die Hussenstraße.<br />
Hier der schmale Seitenflügel, der Vorderund<br />
Hinterhaus verbindet.<br />
Hussenstraße<br />
➤ Lückenschluss: Doser und Partner<br />
haben in der Hussenstraße die 300<br />
Quadratmeter große Baulücke zwischen<br />
Karstadt und einem Wohn- und Geschäftshaus<br />
geschlossen.<br />
➤ Wohn- und Geschäftshaus: In dem<br />
fünfgeschossigen Neubau sind drei etwa<br />
120 Quadratmeter große Fünf-Zimmer-<br />
Wohnungen mit knapp 20 bis über 120<br />
Quadratmeter großen Terrassen ent-<br />
Prinzip übertrug Kraus in die zeitgenössische<br />
Bauvariante und konzipierte<br />
ein Vorderhaus, das mit schmalen<br />
Seitenflügeln mit dem Hinterhaus<br />
verbunden ist. Auf diese Weise sind –<br />
mit Ausnahme des obersten Geschosses<br />
– pro Etage je eine interessante<br />
Wohnung entstanden. Raumhohe<br />
Fensterfronten sorgen für viel Licht.<br />
Zwei Zimmer liegen direkt zur Hussenstraße.<br />
Daran anschließend präsentiert<br />
sich die Wohnküche, die bereits<br />
zum Innenhof – Tobias Kraus spricht<br />
von einem Patio-Hof – gelegen ist und<br />
daher über natürliches Licht verfügt,<br />
mit nebenliegendem Bad. Durch einen<br />
schmalen Laubengang ist die Verbindung<br />
zum sogenannten Hinterhaus<br />
gewährt, wo nochmals ein Raum samt<br />
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Die Baulücke neben Karstadt (links) ist jetzt<br />
geschlossen.<br />
standen. Im ersten Obergeschoss wurde<br />
eine rund 180 Quadratmeter große Bürofläche<br />
realisiert, während im Erdgeschoss<br />
ein mehr als 240 Quadratmeter großes<br />
Ladenlokal zuzüglich Nebenflächen entstanden<br />
ist.<br />
➤ Verkauft: Doser und Partner haben<br />
das Neubauobjekt bereits während der<br />
Bauphase an einen Anleger verkauft. „Wir<br />
übergeben schlüsselfertig“, so Timo Doser,<br />
der mit Fertigstellung im Oktober rechnet.<br />
Wohnungen und Geschäftsräume werden<br />
vermietet. (as)<br />
Bad zur Verfügung steht. Eine Ausnahme<br />
stellt lediglich die Maisonette-<br />
Wohnung in den beiden obersten<br />
Geschossen dar. Hier wurde das Hinterhaus<br />
quasi als modernes „Gartenhaus“<br />
gestaltet.<br />
Beeindruckend an diesem Neubau<br />
sind die Materialien. „Wichtig war uns,<br />
dass im gesamten Gebäude dasselbe<br />
Material verwendet wird“, so Kraus. Er<br />
hat sich für Leichtbeton entschieden.<br />
Dafür gibt es gleich mehrere Gründe.<br />
Das Material habe optisch eine Ähnlichkeit<br />
mit dem gegenüberliegenden,<br />
historischen Sandsteingebäude. Die<br />
Leichtbetonwände, die über eine gute<br />
Dämmfähigkeit verfügen, sind 50<br />
Zentimeter stark. So werde der Niedrigenergiehaus-Standard<br />
erfüllt. „So<br />
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Die Grundstücksfläche wurde ideal genutzt. Hier die Perspektive vom Hinterhaus auf das<br />
Vorderhaus. BILDER: SCHERRER<br />
haben wir die burghaft, schützenden,<br />
massiven Altstadtgebäude in modernes<br />
Material übersetzt“, so Kraus.<br />
Leichtbeton habe zudem den Vorzug,<br />
dass er ebenso diffusionsoffen sei wie<br />
ein Ziegelbauwerk. Gleichzeitig speichere<br />
er ideal die Wärme. „Es ist ein<br />
Material, das alle Fähigkeiten beinhaltet“,<br />
so Kraus. Der Leichtbeton<br />
werde jedoch weder verputzt, noch<br />
verkleidet.<br />
Der Achitekt weiß, dass Beton oft<br />
kalt und hart wirkt. Er hat deshalb<br />
Eichenfenster und Eichenparkettböden<br />
gewählt, denn „das gibt dem<br />
Ganzen Wärme zurück“.<br />
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Obere Blatt 8, 78253 Eigeltingen, Tel. 0 77 74/85 65, Fax 0 77 74/92 09 84<br />
Vielen Dank für die<br />
Zusammenarbeit<br />
• Rollläden • Vorbaurollladen<br />
• Markisen • Jalousien<br />
• Insektenschutz • Reparaturen<br />
• Roll- und Kipptore<br />
Rollläden/Jalousien Roth · Waldstraße 5 · 78262 Gailingen<br />
Tel. 0 77 34/93 15 66 · 0 77 34/93 15 67 · Mobil 0176/62 52 57 61<br />
sonnenschutzmontagen.roth@t-online.de
8 Urbanes Wohnen<br />
„Wir ernten jetzt die Früchte“<br />
hungsweise deutlich aufgewertet.<br />
Petershausen verändert<br />
sich. Baubürgermeister<br />
Kurt Werner über die<br />
vielen Bauprojekte<br />
In Petershausen laufen derzeit zahlreiche<br />
große Bauprojekte: <strong>Stadt</strong> am Seerhein,<br />
Kompetenzzentrum, <strong>Great</strong> <strong>Lakes</strong><br />
<strong>Nord</strong> und <strong>Süd</strong>, Umgestaltung Bahnhof<br />
Petershausen... So viele beinahe zeitgleich<br />
ablaufende Baumaßnahmen gab<br />
es selten, oder?<br />
Die städtebauliche Konsolidierung des<br />
<strong>Stadt</strong>teils Petershausen ist aktuell das<br />
größte <strong>Stadt</strong>entwicklungsprojekt von<br />
<strong>Konstanz</strong>. Es war eine einmalige Chance,<br />
die Flächen zu erwerben und die<br />
Konversionsmöglichkeiten für die Innenentwicklung<br />
zu nutzen. Jetzt ernten<br />
wir die Früchte einer vorausschauenden<br />
Grundstückspolitik auf der Basis<br />
qualifizierter städtebaulicher Planungen<br />
und Instrumente zur Förderung der<br />
<strong>Stadt</strong>erneuerung.<br />
Wird der <strong>Stadt</strong>teil einfach zugebaut?<br />
Nein, selbstverständlich nicht. Vielmehr<br />
handelt es sich um eine überaus<br />
vernetzte Konzeption mit einer Abfolge<br />
von überwiegend vier- bis fünfgeschossiger<br />
innerstädtischer Bebauung mit<br />
öffentlichen, halböffentlichen und privaten<br />
Freiräumen. Bebauung und Freiflächennutzung<br />
stehen in einem ausgewogenen<br />
Verhältnis. Es ist ein Musterbeispiel<br />
für eine ressourcenbewusste<br />
<strong>Stadt</strong>entwicklung in der Tradition der<br />
„Europäischen <strong>Stadt</strong>“.<br />
Petershausen erhält eine ganz neue<br />
Optik. Wie wird das neue Gesicht aussehen?<br />
Petershausen ist heute sehr fragmentiert;<br />
seeufernahe Flächen, die im Zuge<br />
der Industrialisierung überbaut wurden,<br />
können für die Öffentlichkeit als<br />
Erholungsflächen genutzt werden, zum<br />
Beispiel die Uferpromenade und der<br />
Herosépark. Das Gesicht wird deutlich<br />
homogener und attraktiver. Vor allem<br />
werden die Infrastruktur und die öffentlichen<br />
Räume verbessert, bezie-<br />
ANZEIGE<br />
Welche Auswirkungen haben die Großprojekte<br />
auf den <strong>Stadt</strong>teil und die Gesamtstadt?<br />
Unser Ziel ist es, neben der zentralen<br />
Altstadt auch die <strong>Stadt</strong>teile aufzuwerten.<br />
Das wird jetzt exemplarisch umgesetzt.<br />
Die Altstadt wird deshalb nicht<br />
„ausbluten“, denn sie bleibt der Mittelpunkt<br />
mit ihrer Vielzahl oberzentraler<br />
Einrichtungen und in Jahrhunderten<br />
gewachsener baulicher Qualität.<br />
Wirkt sich das Plus an Wohnbebauung<br />
positiv auf das hohe Immobilien-Preisniveau<br />
aus?<br />
Der Wohnungsmarkt wird sich zwar<br />
leicht entspannen, aber das wird leider<br />
nicht die Preise reduzieren. <strong>Konstanz</strong><br />
stellt sich aufgrund seiner Qualitäten<br />
und attraktiven Lage als hochpreisig<br />
dar. Da nicht beliebig Wachstumsmöglichkeiten<br />
vorhanden sind, werden wir<br />
es nicht schaffen, die Preise zu reduzieren.<br />
Zudem wachsen kontinuierlich die<br />
Ansprüche der Menschen, beispielsweise<br />
der Wohnflächenbedarf, ist in<br />
den letzten Jahren von etwa 30 Quadratmeter<br />
pro Person auf über 40 Quadratmeter<br />
pro Person gestiegen. Man<br />
lebt einen gewissen Luxus, im Vergleich<br />
zu vielen anderen Ländern.<br />
Bei begrenzten Bauflächen denkt man<br />
sofort an das Stichwort Nachverdichtung.<br />
Ist das die einzige Möglichkeit, die<br />
bleibt?<br />
Nein, natürlich gibt es nicht nur Nachverdichtung,<br />
es geht auch darum, Baulücken<br />
zu schließen, Dachausbauten<br />
und Aufstockungen zu ermöglichen<br />
und vorrangig Investitionen im Bestand<br />
zu fördern. Von uns wird nicht angestrebt,<br />
jeden Hinterhof zu bebauen.<br />
Durch eine auf den jeweiligen Ort bezogene<br />
stadtraumstärkende Innenentwicklung<br />
wird die vorhandene Infrastruktur<br />
genutzt, besser ausgelastet<br />
und damit langfristig gesichert. Urbane<br />
Dichte und qualitätsvolle Freiräume<br />
bedingen sich gegenseitig und steigern<br />
die Wohn- und Lebensqualität in der<br />
<strong>Stadt</strong>.<br />
Was wünschen Sie sich als Baubürgermeister<br />
von Investoren?<br />
Ich wünsche mir, dass Investoren zur<br />
Baubürgermeister Kurt Werner setzt auf qualifizierte städtebauliche Planungen. BILD: SCHERRER<br />
baukulturellen Qualitätssteigerung ihre<br />
Entwicklungsvorstellungen frühzeitig<br />
mit dem Baudezernat abstimmen,<br />
um bereits im Vorfeld die richtigen Weichen<br />
zu stellen, für die Integration ihrer<br />
Bauprojekte in unsere zukunftsorientierte<br />
<strong>Stadt</strong>entwicklung.<br />
Mit der Wandlung in Petershausen wird,<br />
wie Sie schon angedeutet haben, auch<br />
eine optische Verbesserung erzielt. Was<br />
ist notwendig, um die nicht gerade<br />
charmante Eingangssituation im Industriegebiet<br />
zu verbessern?<br />
Die <strong>Stadt</strong> befindet sich in einem ständigen<br />
Wandlungsprozess. Die Eingangs-<br />
situation in Staad wurde bereits verbessert,<br />
ebenso wie die Vernetzung von Petershausen<br />
mit der Altstadt optimiert<br />
wird. Auch im Industriegebiet wird sich<br />
noch einiges verbessern: durch stetige<br />
Bauberatung von Einzelmaßnahmen,<br />
zum Beispiel, sowohl durch die Verwaltung<br />
wie auch durch die Mitwirkung<br />
des Gestaltungsbeirates. Im Zuge des<br />
B33-Ausbaus hat bereits mit den umfangreichen<br />
Baumpflanzungen eine<br />
deutliche Aufwertung begonnen. Ressourcenbewusste<br />
<strong>Stadt</strong>entwicklung ist<br />
eine Daueraufgabe.<br />
FRAGEN: AURELIA SCHERRER<br />
Einige Beispiele von Neubau- und Sanierungsobjekten in <strong>Konstanz</strong><br />
Zahlreiche Projekte haben Doser und Partner<br />
seit Firmengründung 1991 gestemmt. Besonders<br />
profiliert hat sich das <strong>Konstanz</strong>er<br />
Unternehmen gerade bezüglich Altbausanierung.<br />
Die Verbesserung des <strong>Stadt</strong>bildes war<br />
seit jeher ein wesentliches Firmenziel. Damit<br />
nicht genug: Die Realisierung von Neubauobjekten<br />
bis hin zur weitreichenden, umfangreichen<br />
Projektentwicklung runden das<br />
Portfolio der Firma ab. Das Wirken ist vielfältig<br />
und reicht von der Gestaltung individueller<br />
Designer-Villen bis hin zur Entwicklung großer<br />
Gewerbeobjekte, wie beispielsweise das<br />
Areal Oberlohn, auf dem heute unter anderem<br />
ein Baumarkt, ein Fast-Food-Restaurant sowie<br />
eine Disco angesiedelt sind. Auch das Gebäude<br />
Fischenzstraße 39, das aus der Jahrhundertwende<br />
stammt, wurde von außen<br />
saniert und das ehemalige Lager im Untergeschoss<br />
in drei große Wohnungen mit eigenem<br />
Garten umgebaut. Im Erdgeschoss fand die<br />
Firma Doser und Partner ihr Domizil. Die neu<br />
entstandenen Wohnungen wurden von den<br />
Käufern ausgebaut. Jetzt liebäugelt die Firma<br />
damit, nach erfolgter Sanierung des ehemaligen<br />
<strong>Great</strong>-<strong>Lakes</strong>-Labors, selbst direkt an den<br />
<strong>Konstanz</strong>er Seerhein zu ziehen. Nachfolgend<br />
vier Beispiele der Bauprojekte von Doser und<br />
Partner.<br />
In diesem Haus logierte bereits Goethe. Prachtbau in der Seestraße. BILD: HAN Zwei Mehrfamilienhäuser in Staad.<br />
➤ Marktstätte: Ein Glanzlicht in der<br />
Firmengeschichte war die Sanierung<br />
des „Haus zum goldenen Adler“ an der<br />
Marktstätte 8 sowie des nebenliegenden<br />
Gebäudes Brotlaube 1 im Jahr<br />
2000. Gerade erstgenanntes Objekt<br />
wurde schon immer aufgrund seiner<br />
exzellenten Lage geschätzt; bereits<br />
Luis Napoleon und Johann Wolfgang<br />
von Goethe wussten dies zu würdigen.<br />
Die historische Bausubstanz wurde<br />
grundlegend saniert und modernisiert.<br />
➤ Seestraße: Das Wohn- und Geschäftshaus<br />
Seestraße 1, erbaut um<br />
1900, zählt zu den schönsten und<br />
repräsentativsten Gebäuden in <strong>Konstanz</strong>.Doser<br />
und Partner realisierten<br />
im Jahr 2001 eine Teilsanierung nach<br />
den Vorgaben des Denkmalschutzes.<br />
Das Dachgeschoss wurde ausgebaut<br />
und luxuriöse Wohnungen gebaut.<br />
Herzstück ist die großzügige Dachterrasse,<br />
von der Timo Doser immer noch<br />
schwärmt.<br />
➤ Renkenweg 22a: Im <strong>Konstanz</strong>er<br />
<strong>Stadt</strong>teil Staad, 200 Meter vom Seeufer<br />
entfernt, errichteten Doser und Partner<br />
zwei Mehrfamilienhäuser mit zehn<br />
Wohnungen sowie elf Tiefgaragenstellplätzen.<br />
Die Wohnungen verfügen<br />
über Seesicht und zeichnen sich durch<br />
hochwertige Ausstattung aus. Für das<br />
gelungene Projekt zeichnet unter<br />
anderem das Planungsbüro Rocco<br />
Suppa verantwortlich, mit dem Doser<br />
und Partner oft zusammenarbeiten.<br />
SPAREN SIE SICH<br />
DEN WEG ZUM DISCOUNTER<br />
NR. 212 | K<br />
DIENSTAG, 14. SEPTEMBER 2010<br />
Zur Person<br />
Kurt Werner, Jahrgang 1950, studierte<br />
nach seiner Bauzeichnerlehre Architektur<br />
und <strong>Stadt</strong>planung an der Staatsbauschule<br />
München und an der Technischen<br />
Universität Berlin. Bevor er im<br />
Jahr 2006 Baubürgermeister der <strong>Stadt</strong><br />
<strong>Konstanz</strong> wurde, war er zunächst Leiter<br />
der Abteilung „Bebauungsplanung und<br />
<strong>Stadt</strong>gestaltung“ im <strong>Stadt</strong>planungsamt<br />
Regensburg, welches er zwischen 1993<br />
und 2006 leitete.<br />
Historische Villa und Neubau. BILDER: ZVG<br />
➤ Zeppelinstraße 11: Direkt im <strong>Konstanz</strong>er<br />
Musikerviertel hat Doser und<br />
Partner auf dem großzügigen Grundstück<br />
in der Zeppelinstraße 11/Franz-<br />
Liszt-Straße 8 eine alte Villa umgebaut<br />
sowie einen dreigeschossigen Neubau<br />
errichtet. Im südlichen Teil wurde<br />
zusätzlich ein Fünf-Familienhaus<br />
errichtet. Hochwertige Wohnungen<br />
mit gehobener Ausstattung und großen<br />
Terrassen wurden realisiert und<br />
schon längst verkauft.