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argumente - Jobcenter Dortmund

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entwickeln _ Projekt „Bord-Stewardessen“<br />

herzlich willkommen im team!<br />

› eine QuAlifizierungsmAssnAhme entsteht – teil 2<br />

es ist 5.55 uhr. zugleiter manuel scholz trommelt sein team im<br />

<strong>Dortmund</strong>er serviceCenter der Db Ag zusammen: drei zugbegleiter<br />

und drei servicekräfte. unter ihnen ist auch timo Weischner. Anfang<br />

des Jahres hat er bei der Deutschen bahn Ag die Ausbildung<br />

zum „steward in der bordgastronomie“ begonnen, eine Qualifizierungsmaßnahme<br />

für langzeitarbeitslose, die von der Deutschen<br />

bahn Ag gemeinsam mit der JobCenterArge <strong>Dortmund</strong> entwickelt<br />

wurde. seit einem monat absolviert timo Weischner nun die praktikumsphase.<br />

nach ersten lernfahrten gilt er bereits als vollwertiger<br />

teamplayer, ist unterschiedliche strecken gefahren, hat verschiedene<br />

schichten übernommen und zahlreiche Kollegen kennengelernt.<br />

heute geht die fahrt im iCe zunächst nach münchen. Am <strong>Dortmund</strong>er<br />

hauptbahnhof wird timo Weischner erst wieder am nächsten<br />

morgen gegen 9.24 uhr sein.<br />

18_ <strong>argumente</strong><br />

Kaum ist die Crew in den ICE eingestiegen,<br />

bricht rege Geschäftigkeit aus. Die<br />

Zugbegleiter regeln die Jobübergaben,<br />

der Zugleiter begrüßt die Fahrgäste: „Ich bin Ihr<br />

Zugchef und begleite Sie mit meinem Team ...“<br />

Timo Weischner richtet die Bar des Bord-Bistros<br />

ein. Jeder Handgriff sitzt: Kaffeemaschine flott<br />

machen, Frühstück vorbereiten, Getränke kühl<br />

stellen. Die ersten Fahrgäste strömen in den Zug.<br />

Viele blinzeln noch schlaftrunken, andere haben<br />

schon geschäftig das Handy am Ohr. Der Zug<br />

setzt sich in Bewegung und nimmt Fahrt auf.<br />

Timo Weischner erhält die ersten Bestellungen<br />

von den Kollegen, die im Bistro bedienen.<br />

Besonders Kaffee ist am frühen Morgen<br />

gefragt. Der macht müde Passagiere munter. Das<br />

ist Timo Weischner schon seit circa 4.30 Uhr. Er<br />

hat keinen Job für Schlafmützen! Wenn morgens<br />

sein Wecker schrillt, ist er sofort auf den Beinen.<br />

Denn eines haben ihm seine Ausbilder von<br />

Anfang an eindringlich vermittelt: „Der Zug<br />

wartet nicht auf dich. Du musst deinen Dienst<br />

immer pünktlich antreten. Wenn du einmal verpennst,<br />

müssen die Schichtkollegen deine Arbeit<br />

mitmachen. Und wenn du mehrmals verpennst,<br />

übernehmen andere deinen Job für immer.“<br />

Geschickt befüllt er einen Caddy, mit dem<br />

auch er sich auf eine erste Tour durch den Zug<br />

macht. „Am-Platz-Service“ steht auf dem Programm.<br />

„Haben Sie einen Wunsch?“ „Möchten<br />

Sie Zucker zum Kaffee?“ Ruhig und freundlich<br />

bedient er die Fahrgäste, gleicht dabei behende<br />

die Kurvenlagen des Zugs bei Tempo 200 aus.<br />

Er erntet das ein oder andere müde Lächeln, hin<br />

und wieder ein nettes Wort, überwiegend ein<br />

wortkarges „Ja“ oder „Nein“. Ein elegant gekleideter<br />

Herr kann seinen Platz nicht erreichen.<br />

Der Mann vom Bistro-Service steht ihm mit<br />

entwickeln _ Projekt „Bord-Stewardessen“<br />

Das ist jetzt der feste Arbeitsplatz von Timo Weischner: das Bord-Bistro im ICE. Fotos (2): Joe Kramer<br />

seinem Caddy im Weg. Unwirsch drängelt er sich vorbei. Timo Weischner<br />

behält die Ruhe und wünscht einen „Guten Morgen!“<br />

Auch das hat er in seiner Ausbildung gelernt: Immer ruhig und<br />

freundlich zu bleiben, auch wenn die Fahrgäste es nicht sind. Und er<br />

macht seine Sache gut. „Ich habe ja vor meiner Arbeitslosigkeit in der Gastronomie<br />

gearbeitet, da gehörte Freundlichkeit einfach mit zum Geschäft“,<br />

berichtet er. Auch die Handfertigkeit und Sicherheit beim Servieren und<br />

Kassieren kommt ihm jetzt bei seinem Bahn-Job zugute. Der Schichtdienst,<br />

das frühe Aufstehen, die Hektik, wenn es im Zug voll wird – all das macht<br />

dem 29-Jährigen nichts aus. „Ich bin so froh, wieder arbeiten zu können“,<br />

sagt er. Und das bei einem Unternehmen, das unterschiedliche interne<br />

Fortbildungsmöglichkeiten und Aufstiegschancen bietet.<br />

Das bestätigt auch Martin Herting, Servicemanager der Deutschen<br />

Bahn AG und verantwortlich für die Qualifizierungsmaßnahme zum<br />

Bord-Steward: „Die Deutsche Bahn AG hat ein durchlässiges Karrieresystem.<br />

Wer gut in seinem Job ist, sich engagiert und unsere internen<br />

Seminare besucht, kann von der Servicekraft oder vom Zugbegleiter bis<br />

zur Führungskraft aufsteigen!“ Ob Timo Weischner oder die anderen Teil-<br />

nehmer der Qualifizierungsmaßnahme diese Chance wahrnehmen?<br />

Blicken wir zurück: 75 Kandidaten empfahl die JobCenterARGE<br />

<strong>Dortmund</strong>, an den Informationsveranstaltungen der Deutschen Bahn AG<br />

zum Thema „Bord-Stewards“ teilzunehmen. 54 stellten sich daraufhin<br />

den Vorstellungsgesprächen. 26 hielten die Experten von der Deutschen<br />

Bahn AG für geeignet, die anspruchsvolle Qualifizierung erfolgreich zu<br />

durchlaufen. Nach der arbeitsmedizinischen Untersuchung konnten im<br />

März 18 Kandidaten mit dem Lehrgang beginnen, 14 davon haben bis zum<br />

Ende durchgehalten. „Von diesen 14 Lehrgangsteilnehmern werden wir<br />

13 in eine Festanstellung übernehmen“, berichtet Martin Herting. Auch<br />

Timo Weischner gehört demnächst zu festen Crew. Er erfährt die frohe<br />

Nachricht zwischen Essen und Düsseldorf, zwischen Orangensaft und<br />

Schinkenbrötchen. „Sie sind freundlich, immer zuverlässig und pünktlich<br />

und Sie verstehen das Service-Geschäft“, lobt ihn sein Ausbildungsleiter.<br />

„Herzlich willkommen im Team der Deutschen Bahn AG.“ q<br />

Sie wollen mehr wissen?<br />

Wenden Sie sich an Matthias.Doeth@arge-sgb2.de!<br />

<strong>argumente</strong> _19

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