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Mega Mulinga – ein typisches Bördedorf in der Mitte Deutschlands /Seite 2 von 8<br />
KV. 1666<br />
(5) Jgs. Hans Bertram ~ 1664 3 Wochen nach Ostern Jfr. Agneta Heydecke, des Richters<br />
Tochter in Zens, Schwester der Frau Noah Hof 23.<br />
Ehestiftung zwischen beiden in Zens am 25. Februar 1664. Sein Hof hatte 6 Hufen Land,<br />
wovon 3 eigen (=bei Hof 10) und 3 verpachtet (=bei Hof 24) waren (diese letztern identisch<br />
mit den 3 Hufen bei Hof 24).<br />
Der Bräutigam Hans Bertram kauft seinen Hof für 1000 Thaler (d. h. er nimmt ihn kaufweise<br />
an; ob er Geschwister hatte oder ob er sich mit den Geschwistern seines Vaters kaufweise<br />
auseinandersetzte, die noch Erbansprüche auf Hof 24 hatten?)<br />
Hans Bertram wurde Schöppe 1676 und Richter 1678. – Er bewohnte Hof 10, während er auf<br />
Hof 24 einen Hofmeister hält.<br />
1663 ist Hans Lüdecke auf Hof 24 gestorben bzw. verzogen.<br />
Nachdem seine Mutter im August 1682 gestorben war, findet sich im Kirchenbuch kein<br />
weiterer Familieneintrag. Hans Bertram zog nach Calbe a/S.; er wurde dort churfürstlicher<br />
Postmeister; 1686 beim Regierungs-Antritt haben seine Kurfürstl. Durchlaucht (v. Preussen)<br />
das Postamt zu Calbe angelegt u. Joh. Bertram zum Postmeister verordnet. Ordinäre und<br />
Extraposten beförderten 2 und mehrmals in der Woche Briefe und Personen in der Richtung<br />
nach Halle und Magdeburg. (cf. Hertel Gesch. der Stadt Calbe 1904, S. 125). Schon vor 1686<br />
hatte Calbe ein Postamt. An seiner statt wurde hiesiger Richter der Halbspänner Joa. Chr.<br />
Hoff in Hof 27, der als solcher im Tauf-Reg. 1683, 10. (October) erwähnt ist.<br />
Vielleicht hat Hans Bertram nach dem Tode seiner Mutter aus Furcht vor der Pest 1682 das<br />
Dorf verlassen, wie solches vom Schlosshauptmann J. A. von Krosigk sicher bezeugt ist (cf.<br />
Bericht Reineckes de. 1692).<br />
Im Tauf-Reg. 1680, 7 ist Hans Bertram noch als Richter erwähnt.<br />
1683 wurde dem Postmeister Bertram in Calbe verboten, Wein zu verkaufen, damit der<br />
Ratskellerwirt nicht geschädigt würde. (cf. Hertel, Gesch. der Stadt Calbe 1904, S. 118)<br />
Postmeister Johann Bertram in Calbe a/S. war wohl zugleich dortiger Krämer (T. R. 1691, 5).<br />
Er borgte von der hiesigen Kirche 100 Thaler im J. 1704, die 1709 zurückgezahlt wurden. Des<br />
Postmeisters Joh. Bertram Frau Anna (= 2te Frau des Joh. Bertram oder die Frau des Sohnes,<br />
der gleichfalls Hans heißen mochte?) ist hier Pathe 1706 (T. R. 1706, 7).<br />
Als Johann Bertram um 1682 von hier verzog, übergab er die Bewirthschaftung des ganzen<br />
Ackers von Hof 24 wie von Hof 10 einem Hofmeister (cf sub Hof 24).<br />
Das Gehöft 10 war vermutlich, bis es an Hoppe (6) kam, seit 1682 vermiethet.<br />
Kinder: des Hans Bertram ~ Agnete Heydecke, die hier geboren sind:<br />
1. Agathe * 1666; Pathe 1680 7; sie ist unter den Schulkindern 1674 nicht erwähnt.<br />
2. Moritz * 1668; er besucht 1674 die Schule; ein Pate ist der Schuster Hans Bertram (aus<br />
Calbe? wo sein Sohn Moritz Bürger wird 1676) ein Onkel des Kindtaufvaters aus Hof 24?<br />
3. Margarethe * 1671; –<br />
4. Susanne * 1674; –<br />
KV. 1705.<br />
(6) Hans Hoppe † 1717, 60 J. alt, bisheriger Halbspänner und Schustermeister auf Hof 30 ~<br />
1686 Anna geb. Kuhlmann, † 1707, verwittwet gewesene Schulmeister bzw. Stadtschreiber<br />
Eichel ~ 1708 Wwe. Lea Regina Franke. Er erwarb 1696 den Hof 10 (ohne dessen Acker),<br />
und zog seinen Halbspänneracker 73 Mg. von Hof 30 zu Hof 10, der fortan ein<br />
Halbspännergut wurde; ebenso zog er das Stück Pfarrlehensgarten (51 Quadratruthen) vor der<br />
Wasserpforte (südlich des Hofes 16 gelegen) von seinem frühern Hof 30 zu Hof 10, bei dem<br />
es bis ins 19. Jahrh. blieb.<br />
Im J. 1713 ist Hans Hoppe als „Meister, Schenke und Ackersmann“ bezeichnet; er hatte also<br />
dazumal die Gemeindeschenke in Pacht.<br />
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