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Die Tiefenrüttelverfahren - der Keller Grundbau GmbH

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Prospekt 10-02 D<br />

<strong>Die</strong> Tiefenrüttel-<br />

verfahren


Inhalt<br />

<strong>Tiefenrüttelverfahren</strong><br />

im Überblick ......................... 3<br />

Rütteldruckverfahren .......... 4<br />

Rüttelstopfverfahren ........... 6<br />

Pfahlartige Gründungselemente<br />

............................... 8<br />

Varianten <strong>der</strong><br />

<strong>Tiefenrüttelverfahren</strong> ........ 10<br />

Kontrolle..............................11<br />

Adressen ............................ 12<br />

<strong>Die</strong> <strong>Tiefenrüttelverfahren</strong> sind<br />

vielseitige Systeme zur Baugrundverbesserung<br />

und dienen<br />

vor allem <strong>der</strong> Gründung von<br />

Bau werken auf nicht aus reichend<br />

tragfähigem Baugrund.<br />

<strong>Keller</strong> entwickelte den Tiefenrüttler<br />

(Patent 1934), <strong>der</strong> zunächst<br />

nur zur Verdichtung<br />

von Sand und Kies, also von<br />

grob körnigen Böden, eingesetzt<br />

wurde.<br />

Heute verbessert <strong>Keller</strong> mit<br />

einer Vielzahl unterschiedlicher<br />

Rüttler und Verfahren<br />

die ver schiedensten Lockergesteins<br />

böden.


<strong>Tiefenrüttelverfahren</strong> im Überblick<br />

Der Baugrund<br />

Üblicherweise beschreibt ein Baugrund gutach<br />

ten den Boden. Genügen die Eigenschaften<br />

des Baugrundes nicht den geplanten<br />

Beanspruchungen, empfehlen sich die <strong>Tiefenrüttelverfahren</strong><br />

zur Baugrundver bes serung.<br />

Sie können bis in nahezu beliebige Tiefen ausgeführt<br />

werden.<br />

Der Tiefenrüttler<br />

Der zylindrisch geformte Tiefenrüttler ist<br />

etwa 3 bis 5 m lang und ca. 2 t schwer.<br />

Als wesentliches Element enthält <strong>der</strong> Rütt ler<br />

eine elektrisch angetriebene Unwucht, die<br />

ihn in horizontale Schwingungen versetzt. Er<br />

wird mit Aufsatzrohren an die vorgesehene<br />

Arbeitstiefe angepaßt und dabei von Kränen,<br />

Baggern o<strong>der</strong> speziell entwickelten Trägergeräten<br />

(Tragraupen) geführt.<br />

<strong>Die</strong> Verfahren<br />

Tiefenrüttler werden in drei Verfahren eingesetzt,<br />

die sich hinsichtlich <strong>der</strong> Wirkungsweise<br />

und <strong>der</strong> Lastabtragung unterscheiden. Das<br />

Gründungskonzept wird deshalb von <strong>Keller</strong><br />

oftmals in enger Zusammenarbeit mit dem<br />

Baugrundgutachter und dem Statiker entwickelt.<br />

Mit dem Rütteldruckverfahren werden<br />

grob körnige Böden in sich selbst verdichtet.<br />

Beim Rüttelstopfverfahren werden in<br />

gemischt- und feinkörnigen, nicht ver dichtungsfähigen<br />

Böden lastabtragende Säu len<br />

aus Kies o<strong>der</strong> Schotter eingebaut.<br />

Anwendungsgrenzen <strong>der</strong> <strong>Tiefenrüttelverfahren</strong><br />

Siebdurchgang [Gew. %]<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

Ton Schluff<br />

Rüttelstopfverfahren<br />

Sand<br />

Mit dem dritten Verfahren werden pfahlartige<br />

Gründungselemente hergestellt, über die<br />

ver hältnismäßig hohe Lasten abgetragen werden<br />

können, wenn ein dauern<strong>der</strong> tragfähiger<br />

Verbund mit Stopfsäulen nicht gewährleistet<br />

ist.<br />

<strong>Die</strong> Ausführung<br />

Bei <strong>der</strong> Ausführung wird <strong>der</strong> schwingende<br />

Rüttler bis zur vorgesehenen Verbesserungstiefe<br />

in den Baugrund versenkt, und dann<br />

wird je nach Verfahrensart von unten nach<br />

oben Boden verdichtet, eine Stopfsäule aufgebaut<br />

o<strong>der</strong> ein pfahlartiges Gründungselement<br />

hergestellt.<br />

<strong>Die</strong> Vorteile<br />

<strong>Die</strong> Tiefenverdichtungsverfahren sind sehr anpassungsfähig,<br />

und die Ausführungszeiten sind<br />

verhältnismäßig kurz. Nachfolgende Bauarbeiten<br />

können meistens in kurzem räum lichen<br />

und zeitlichen Abstand folgen, und auf dem<br />

verbesserten Baugrund kann wie bei üblichen<br />

Flachgründungen gebaut werden. Dadurch<br />

sind die <strong>Tiefenrüttelverfahren</strong> beson<strong>der</strong>s wirtschaftlich.<br />

Ein weiterer Vorteil liegt in <strong>der</strong> Umweltverträglichkeit.<br />

Es werden natürliche Stoffe eingebaut.<br />

Der Bodenaustrag ist dabei verhältnismäßig<br />

gering.<br />

Übergangs-<br />

bereich<br />

Rütteldruckverfahren<br />

Kies Steine<br />

0,002 0,006 0,02 0,06 0,2 0,6 2,0 6,0 20 60<br />

Korngröße [mm]<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

Das Prinzip des<br />

Rüttelprozesses<br />

3


Verdichtung unter<br />

Flächenlasten<br />

Verdichtung unter<br />

Fundamenten<br />

4<br />

Verlänge-<br />

rungs rohr<br />

elastische<br />

Kupplung<br />

Wasser-<br />

o<strong>der</strong><br />

Luftzufuhr<br />

E-Motor<br />

Unwucht<br />

Spitze<br />

Das Rütteldruckverfahren<br />

in grobkörnigen Böden<br />

Gerät und Ausührung<br />

<strong>Die</strong> Verdichtung grobkörniger Böden erfolgt<br />

am wirkungsvollsten durch Rüttler mit einer<br />

eher niedrigen Frequenz, die für eine Bo deneigenverdichtung<br />

am geeignetsten sind. Der<br />

Rüttler wird üblicherweise an einem Kran<br />

o<strong>der</strong> Bagger hängend eingesetzt. Das Versenken,<br />

aber auch das Verdichten, kann durch<br />

mehr o<strong>der</strong> weniger kräftige Wasserspülung<br />

über integrierte Leitungen erleichtert bzw.<br />

verbessert werden. <strong>Die</strong> Verdichtung von<br />

unten nach oben erfolgt in vorher festgelegten<br />

Hebungsstufen und Zeitintervallen. <strong>Die</strong><br />

Verdich tungs leistung ist vom wirkungsvollen<br />

Rüttler und darüber hinaus vom Baugrund<br />

abhängig.<br />

Bodenmechanische Aspekte<br />

Unter dem Einfluß <strong>der</strong> Schwingungen des<br />

Rüttlers werden die Bodenkörner in einem<br />

Einflußbereich, <strong>der</strong> von Boden, Gerät und<br />

Verfahrensweise abhängt, in eine dichtere<br />

Lagerung gebracht. Je nach Bodenbeschaffenheit<br />

und Verdichtungsaufwand tritt eine<br />

Volumenvermin<strong>der</strong>ung ein, die bis zu 15 %<br />

betragen kann.<br />

Lagerungsdichte des Bodens<br />

vorher nachher<br />

Das Gründungskonzept<br />

<strong>Die</strong> Reichweite <strong>der</strong> Verdichtung beim einzelnen<br />

Verdichtungsvorgang hängt von vielen<br />

Einflußparametern ab. <strong>Keller</strong> verfügt über<br />

einen reichen Erfahrungsschatz, um ein an gemes<br />

senes Gründungskonzept zu erstellen. <strong>Die</strong><br />

optimale Anordnung <strong>der</strong> Verdichtungspunkte<br />

läßt sich jedoch am besten über Versuche<br />

erreichen, bei denen unterschiedliche Rastermaße<br />

und Verfahrensweisen getestet werden.<br />

Bei guter Verdichtung können große Lasten<br />

mit Flächenpressungen bis zu 1 MN/m² ab getragen<br />

werden.<br />

Das Verfahren<br />

1 Einfahren<br />

Der vibrierende Rüttler dringt, unterstützt<br />

durch die Spülkraft des Wassers, bis zur geplanten<br />

Tiefe in den Boden ein. Dabei werden Bodenfeinteile<br />

mit dem Rücklaufwasser ausgespült.<br />

Nach dem Erreichen <strong>der</strong> End tiefe wird <strong>der</strong><br />

Wasserfluß reduziert.<br />

Durch eine entsprechende Anordnung <strong>der</strong><br />

Verdichtungszentren lassen sich Bodenkör per<br />

beliebigen Ausmaßes verdichten. <strong>Die</strong> erzielte<br />

Bodenverdichtung ist mittels Sondierungen<br />

einfach und wirtschaftlich nach zu weisen.


Natürlich gelagerte o<strong>der</strong> auch künstlich aufgeschüttete Sande und Kiese sind<br />

oftmals zu locker und unterschiedlich gelagert, um für eine bestimmte Bebauung<br />

brauchbar zu sein. Mit Tiefenrüttlern von <strong>Keller</strong> läßt sich die Lagerungsdichte<br />

unabhängig vom Grundwasserstand erhöhen und vergleichmäßigen.<br />

2 Verdichten<br />

<strong>Die</strong> Bodenverdichtung erfolgt<br />

in Stufen von unten nach oben.<br />

Sie erfaßt einen Bodenzylin<strong>der</strong><br />

von bis zu 5 m Durchmesser.<br />

<strong>Die</strong> Erhöhung des<br />

Verdichtungs grades zeigt sich<br />

in einer steigenden Stromaufnahme<br />

des Rüttler motors.<br />

Rüttler mit Absenk trichter<br />

3 Nachfüllen<br />

Um den Rüttler herum<br />

bildet sich ein Absenktrichter,<br />

<strong>der</strong> mit angefahrenem<br />

Material (A) o<strong>der</strong><br />

vorhandenem Material (B)<br />

gefüllt wird. Hierzu sind<br />

bis zu 15 % des behandelten<br />

Volumens er for<strong>der</strong>lich.<br />

4 Abschließen<br />

Nach durchgeführter<br />

Rütteldruckverdichtung<br />

wird die Ober fläche abgezogen<br />

und mit einem<br />

Ober flächenrüttler nachverdichtet.<br />

Son<strong>der</strong>anwendungen<br />

Mit Tiefenrüttlern können auch schlanke<br />

Bauelemente wie Dalben, Erdanker o<strong>der</strong><br />

Stahlprofile in sandigen Böden ver senkt<br />

und dauerhaft verankert werden.<br />

Ein weiteres Anwendungsfeld ist die<br />

Herstellung von verdichteten Wand- und<br />

Sohlbereichen zur Vermin<strong>der</strong>ung <strong>der</strong><br />

Wasserdurchlässigkeit.<br />

Schon 1939 wurden<br />

auf einer Baustelle in<br />

Berlin 35 m Ver dichtungstiefe<br />

erreicht.<br />

Mittlerweile liegen<br />

die maximalen Verdichtungstiefen<br />

bei<br />

über 50 m.<br />

Tiefe<br />

0<br />

–1<br />

–2<br />

–3<br />

–4<br />

–5<br />

–6<br />

–7<br />

–8<br />

–9<br />

–31<br />

–32<br />

–33<br />

–34<br />

–35<br />

–48<br />

–49<br />

–50<br />

5


6<br />

Material-<br />

schleuse<br />

Rüttler- und<br />

Materialrohr-<br />

verlängerung<br />

(Vorratsbehälter)<br />

elastische<br />

Kupplung<br />

E-Motor<br />

Material-<br />

rohr<br />

Unwucht<br />

Material-<br />

auslaß<br />

Rüttelstopfverfahren in gemischt­<br />

und feinkörnigen Böden<br />

Gerät und Ausführung<br />

Meistens wird bei <strong>der</strong> Rüttelstopfverdichtung<br />

<strong>der</strong> Schleusenrüttler eingesetzt, bei dem<br />

grob körniges Zugabematerial mit Druckluftunterstützung<br />

an <strong>der</strong> Rüttlerspitze austritt.<br />

Wegen <strong>der</strong> erfor<strong>der</strong>lichen speziellen Ausrüstung<br />

wurden Tragraupen mit Mäklerführung<br />

entwickelt, die einen zusätzlichen Andruck<br />

beim Versenken und Verdichten ermöglichen<br />

(Aktivierung). Beim Rüttelstopfverfahren<br />

wird in alternierenden Schritten gearbeitet.<br />

Der beim Rütt ler hub austretende Kies o<strong>der</strong><br />

Schotter wird beim Andrücken verdichtet und<br />

seitlich in den Boden verdrängt. Auf diese<br />

Weise entstehen Stopfsäulen, die im Verbund<br />

mit dem Boden die Lasten abtragen.<br />

Bodenmechanische Aspekte<br />

Soweit in gemischt- und feinkörnigen Böden<br />

durch horizontale Schwingungen und seitliche<br />

Verdrängung noch eine Verdichtung erreicht<br />

werden kann, was in erster Linie vom Grad<br />

<strong>der</strong> Wassersättigung abhängt, ist dieser<br />

Verbes serungsanteil wie beim Rütteldruck verfahren<br />

zu bewerten.<br />

Das Rüttelstopfver fahren in seiner reinen<br />

Form geht dagegen davon aus, daß <strong>der</strong> umgebende<br />

Boden selbst nicht verdichtet wird. <strong>Die</strong><br />

Ver besserung beruht auf <strong>der</strong> höheren Steifigkeit<br />

und dem größeren Scher wi<strong>der</strong>stand <strong>der</strong><br />

eingebrachten Rüttelstopfsäule.<br />

Bemessungsdiagramm für<br />

Rüttelstopfverdichtung<br />

Verbesserungsfaktor<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

ϕ S = 45.0°<br />

ϕ S = 42.5°<br />

ϕ S = 40.0°<br />

ϕ S = 37.5°<br />

μ B = ⅓<br />

ϕ S = 35.0°<br />

2 3 4 5 6 7 8 9 10 11<br />

Flächenverhältnis A / A S<br />

Das Gründungskonzept<br />

Während sich die Bodeneigenverdichtung<br />

durch Sondierungen verhältnismäßig einfach<br />

nachweisen läßt, kann die Wirkung <strong>der</strong> Stopfverdichtung<br />

in situ nur mit Belastungsversuchen<br />

geprüft werden. <strong>Keller</strong> hat jedoch zuverlässige<br />

Bemessungsmethoden entwickelt,<br />

in die die Geometrie <strong>der</strong> Stopfsäulen und<br />

<strong>der</strong> Reibungswinkel des Zugabematerials einfließen.<br />

Gründungstechnisch wird ein durch<br />

Stopfverdichtung verbesserter Boden wie<br />

Das Verfahren<br />

1 Vorbereiten<br />

Mit <strong>der</strong> Rüttlertrag rau pe<br />

wird <strong>der</strong> am Mäkler geführte<br />

Schleusenrütt ler über<br />

dem eingemes senen Punkt<br />

ausgerichtet und das Gerät<br />

hy drau lisch abgestützt. Ein<br />

Frontla<strong>der</strong> belädt den Materialkübel.<br />

1<br />

0,8<br />

0,6<br />

0,4<br />

0,2<br />

2 Füllen<br />

Der Materialkübel wird<br />

am Mast hochgefahren und<br />

entleert seinen Inhalt in die<br />

Schleuse. Nach dem Schließen<br />

<strong>der</strong> Schleu senklappe<br />

unterstützt Preßluft den Materialfluß<br />

zur Austrittsstelle<br />

an <strong>der</strong> Rüttlerspitze.<br />

normaler Baugrund behandelt. <strong>Die</strong> zulässige<br />

Sohl pressung liegt nach erfolgter Stopfverdichtung<br />

etwa zwischen 150 und 400 kPa.<br />

Setzungsermittlung für<br />

Einzelfundamente<br />

Setzungsverhältnis s/s ∞ *<br />

0 4 8 12 16 20 24 28<br />

bezogene Tiefe t/d<br />

* s∞ = Setzung einer unendlich gedachten Lastfläche<br />

1600<br />

900<br />

400<br />

225<br />

100<br />

64<br />

36<br />

16<br />

9<br />

4<br />

1<br />

Anzahl Stopfsäulen


Gemischt­ und feinkörnige Böden besitzen oft eine ungenügende Tragfähigkeit.<br />

Übersteigen die feinkörnigen Anteile 10–15 %, ist eine ausreichende Eigenverdichtung<br />

nicht mehr zu erwarten. Dann kommt das Rüttelstopfverfahren zur<br />

Verbesserung in Frage. <strong>Die</strong>ses Verfahren ist auch für die Verbesserung von<br />

grobkörnigen Anschüttungen aus Bauschutt, Schlacke o<strong>der</strong> Abraum geeignet.<br />

3 Einfahren<br />

Der Rüttler verdrängt<br />

und durchfährt den Boden<br />

bis zur geplanten<br />

Tiefe, unterstützt von<br />

austreten<strong>der</strong> Druckluft<br />

und <strong>der</strong> Kraft <strong>der</strong> Mastwinden.<br />

Aushubsohle nach<br />

Rüttelstopfverdichtung<br />

4 Verdichten<br />

Nach dem Erreichen <strong>der</strong><br />

Endtiefe wird <strong>der</strong> Rüttler<br />

etwas angehoben, wobei<br />

das Zugabematerial unter<br />

Druckluft in den sich bildenden<br />

Hohlraum eintritt.<br />

Beim Wie<strong>der</strong>versen ken<br />

wird dieses in den Boden<br />

gedrückt und verdichtet.<br />

5 Abschließen<br />

So baut sich die Rüttelstopf<br />

säule in alternierenden<br />

Schritten bis zur geplanten<br />

Höhe auf. Beim Herrichten<br />

des Feinplanums ist eine<br />

Nachverdichtung <strong>der</strong> Aushubsohle<br />

o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Einbau<br />

einer Ausgleichsschicht erfor<strong>der</strong>lich.<br />

Vorteile <strong>der</strong> Arbeit mit dem<br />

Schleusenrüttler:<br />

• Zugabematerial tritt immer an <strong>der</strong> Rüttlerspitze<br />

aus, wodurch eine kontinuierliche<br />

Säule erzeugt wird.<br />

• Es ist nur ein einmaliger Einfahrvorgang<br />

erfor<strong>der</strong>lich.<br />

• Ein Einbrechen <strong>der</strong> Bodenöffnung bei<br />

kritischen Böden ist durch Druckluftunterstützung<br />

nicht möglich.<br />

• Durch die Mäklerführung werden die<br />

Stopfsäulen senkrecht hergestellt.<br />

• Es wird kein Wasser als Spüleinsatz<br />

verwendet, daher keine Ver schlam mung<br />

<strong>der</strong> Arbeitsebene.<br />

<strong>Die</strong> Rüttelstopfverdichtung<br />

wurde Ende<br />

<strong>der</strong> fünfziger Jahre entwickelt.<br />

Ohne beson<strong>der</strong>e<br />

Aufrüstung ist ein Arbeiten<br />

mit Schleuse und Tragraupe<br />

bis in etwa 20 m<br />

Tiefe möglich.<br />

Tiefe<br />

0<br />

–1<br />

–2<br />

–3<br />

–4<br />

–5<br />

–6<br />

–7<br />

–8<br />

–9<br />

–13<br />

–14<br />

–15<br />

–16<br />

–17<br />

–18<br />

–19<br />

–20<br />

7


Herstellung von<br />

Betonstopfsäulen<br />

8<br />

Pfahlartige Gründungselemente<br />

Betonstopfsäulen (BSS) und<br />

Fertigmörtelstopfsäulen (FSS)<br />

Gerät und Ausführung<br />

<strong>Die</strong>se Gründungselemente werden in <strong>der</strong><br />

gleichen Weise hergestellt, wie im Rüttelstopf<br />

verfahren beschrieben.<br />

Als Zugabematerial wird beson<strong>der</strong>er Beton<br />

<strong>der</strong> Güte C 8/10 bis C 25/30 eingebaut. <strong>Die</strong>ser<br />

verhält sich wie das Zugabematerial bei<br />

<strong>der</strong> Rüttelstopfverdichtung. Verdichtungseffekte<br />

auf den umgebenden Boden durch Rütteln<br />

und Verdrängung werden dadurch nicht<br />

geschmälert.<br />

Bodenmechanische Aspekte<br />

<strong>Die</strong> Wirkung <strong>der</strong> Gründungselemente entspricht<br />

weitestgehend <strong>der</strong> von Pfählen.<br />

Das Gründungskonzept<br />

Für Betonstopfsäulen und Fertig mör telstopfsäulen<br />

besitzt <strong>Keller</strong> eine allgemeine<br />

bauaufsichtliche Zulassung.<br />

Beim Gründungsentwurf wird für diese<br />

Grün dungs elemente ein äußeres Tragver halten<br />

angegeben, das durch eine Vielzahl von<br />

Probebelastungsergebnissen nach DIN 1054<br />

belegt ist. Je nach anstehendem Baugrund und<br />

verwendetem Material können zulässige Belastungen<br />

bis zu 900 kN erreicht werden.<br />

Betonstopfsäulen und beson<strong>der</strong>s Fertigmörtelstopfsäulen<br />

lassen sich sehr gut mit <strong>der</strong><br />

normalen Rüttelstopfverdichtung kombinie-<br />

Tragraupe<br />

nicht tragfähiger Baugrund<br />

tragfähiger Baugrund<br />

Versenken Ausformen des Fußes<br />

Aktivierung<br />

Rüttler mit<br />

Materialrohr<br />

Materialaustritt<br />

Säulenfuß<br />

Ausgegrabene Betonstopfsäule<br />

ren, indem <strong>der</strong> untere o<strong>der</strong> obere Teil <strong>der</strong><br />

Säulen unverfestigt bleibt und somit gewisse<br />

Pufferzonen bildet. Derartige Säulen werden<br />

als Teilvermörtelte Stopfsäulen bezeichnet.<br />

Material-<br />

zugabe<br />

Herstellen <strong>der</strong> Säule


Sie werden angewendet, wenn feinkörnige Böden keinen tragfähigen Verbund<br />

mit Stopfsäulen bilden können. Ebenso bei Vorhandensein erheblicher organischer<br />

Bodenbestandteile, die sich zersetzen o<strong>der</strong> schrumpfen können, o<strong>der</strong> bei<br />

höheren Belastungen.<br />

Betonrüttelsäulen (BRS)<br />

Ausgegrabene Betonrüttelsäule<br />

Rüttler mit<br />

Betonrohr<br />

Tragraupe<br />

nicht tragfähiger Baugrund<br />

tragfähiger Baugrund<br />

Betonrüttelsäule<br />

im Querschnitt<br />

Vorbereiten zum Einfahren<br />

Aktivierung<br />

Beton-<br />

pumpe<br />

Fertigbeton<br />

Gerät und Ausführung<br />

Betonrüttelsäulen werden in ganzer Länge aus<br />

pumpfähigem Beton <strong>der</strong> Güte C 20/25 hergestellt.<br />

Hierbei wird die Fußtragfähigkeit durch<br />

mehrmaliges Heben und Senken des Rüttlers<br />

verbessert, während <strong>der</strong> Schaft wegen <strong>der</strong><br />

hohen inneren Festigkeit des Betons in einem<br />

Zuge erstellt wird.<br />

Bodenmechanische Aspekte<br />

Bei den Betonrüttelsäulen wird auf die gezielte<br />

Verdichtung des umgebenden Bodens<br />

verzichtet. Wie bei den an<strong>der</strong>en pfahlartigen<br />

Gründungselementen kann aber im<br />

Fußbe reich eine hochgradige Verbesserung<br />

ausgeführt und damit eine beson<strong>der</strong>s hohe<br />

Trag fähigkeit und geringe Verformung erzielt<br />

werden.<br />

Das Gründungskonzept<br />

Für Betonrüttelsäulen besitzt <strong>Keller</strong> ebenfalls<br />

eine allgemeine bauaufsichtliche Zulassung.<br />

Betonrüttelsäulen sind im Schaft in <strong>der</strong> Regel<br />

mit Durchmessern zwischen 40 und 60 cm<br />

schlanker als die an<strong>der</strong>en pfahl arti gen Gründungselemente.<br />

<strong>Die</strong> Belastung kann je nach<br />

anstehendem Baugrund und entsprechend einer<br />

möglichen Fußausbildung bis zu 1200 kN<br />

betragen.<br />

Einfahren und<br />

Ausformen des Fußes<br />

Materialaustritt<br />

Säulenfuß<br />

Herstellen des<br />

Schaftes<br />

Herstellung von<br />

Betonrüttelsäulen<br />

9


10<br />

Varianten <strong>der</strong> <strong>Tiefenrüttelverfahren</strong><br />

Mehrfachrüttler und<br />

Unterwasserverdichtung<br />

Rütteldruckverdichtungen großer Flächen<br />

über und unter Wasser können mit Mehrfachrüttlern<br />

ausgeführt werden.<br />

Ton, Lehm<br />

Sandstein<br />

Bei Stopfverdichtungen unter Wasser, zum<br />

Beispiel zur Gründung von Kaimauern o<strong>der</strong><br />

Brückenpfeilern, wird Schotter über eine<br />

spezielle Feststoffpumpe zur Rüttlerspitze<br />

gepumpt und dann in den Untergrund eingerüttelt.<br />

weicher Boden<br />

Fels<br />

ausgebaggert und mit<br />

Sand aufgefüllt<br />

Feststoffpumpe<br />

Rüttelstopfverdichtung<br />

ohne Schleusenrüttler<br />

Bei geeignetem Baugrund kann das Rüttelstopfverfahren<br />

auch im Bagger- o<strong>der</strong> Kranbetrieb<br />

ausgeführt werden. Dabei wird mit<br />

Wasserspülung o<strong>der</strong> trocken gearbeitet.<br />

<strong>Die</strong> Spülhilfe dient zum schnelleren Einfahren,<br />

zum Offenhalten des Ringraumes um den<br />

Rüttler und fallweise zur Herstellung großer<br />

Säulendurchmesser.<br />

Es kann auch Recyclingmaterial verwendet<br />

werden.


Kontrolle<br />

Bei allen <strong>Tiefenrüttelverfahren</strong> können elektronische<br />

Meßgeräte eingesetzt werden, um<br />

eine zuverlässige, gleichmäßige Ausführung<br />

sicherzustellen und zu dokumentieren.<br />

Das Meßgerät<br />

Zur Prozeßsteuerung, Kontrolle und Registrie<br />

rung können wichtige Herstellungsdaten<br />

eines jeden Verdichtungsvorganges gemessen,<br />

gespeichert und als Aufmaßbeleg ausgedruckt<br />

werden.<br />

<strong>Die</strong> Meßeinrichtung besteht aus<br />

• Steuerpult im Führerhaus <strong>der</strong> Tragraupe,<br />

• Zentraleinheit mit Datenspeicher und<br />

• PC mit Drucker im Baubüro.<br />

Programm: <strong>Tiefenrüttelverfahren</strong> (3.0.0)<br />

Inventar: 9130517 Baustelle: 1234173<br />

Los: 0 Punkt: 241 lfd. Nr.: 15<br />

Datum: 15.10.08 Zeit: 05:10:47 Intervall: 4 sek<br />

Wichte: 1.5 kN/m<br />

Legende:<br />

Zeit<br />

[sek]<br />

0<br />

500<br />

1000<br />

1500<br />

2000<br />

1<br />

2<br />

Tiefe<br />

[m]<br />

Vorschub<br />

[m/min]<br />

Andruck<br />

[bar]<br />

0<br />

5<br />

10<br />

15<br />

-40<br />

-20<br />

0<br />

20<br />

40<br />

0<br />

200<br />

400<br />

Punktdauer: 34.33 min max. Tiefe: 10.00 m rel. Gewicht: 0.58 t/m<br />

Strom<br />

[A]<br />

0<br />

50<br />

100<br />

150<br />

Ereignis Uhrzeit Tiefe Elektr. Susp. Gewicht Gewicht Neigung Neigung<br />

Energie Punkt Netto Gesamt Rts/Lks Vor/Zur<br />

Nr. Art Bezeichnung hh:mm:ss [m] [kVAh] [cbm] [t] [t] [Grad] [Grad]<br />

01 09 Punkt Anfang 05:10:47 0.1 0.00 0.00 2.98 2.98 -0.2 +0.3<br />

02 10 Punkt Ende 05:45:08 0.1 21.03 0.00 2.79 5.77 -0.4 +0.2<br />

<strong>Die</strong> Meßwerte<br />

Beim Verdichtungsvorgang werden verschiedene<br />

Baustellendaten automatisch registriert.<br />

Werte wie Zeit, Tiefe, Vorschub, Andruck<br />

und Stromaufnahme können darüber hinaus<br />

grafisch dargestellt werden. Bei Bedarf ist es<br />

auch möglich, den Energieaufwand zu registrieren.<br />

Bedienpult und<br />

Zentraleinheit des<br />

Meßgerätes M5<br />

Belastungsversuche sind<br />

eine gute Möglichkeit, die<br />

Verbesserung des Bodens<br />

zu prüfen<br />

11


www.<strong>Keller</strong><strong>Grundbau</strong>.de<br />

www.<strong>Keller</strong><strong>Grundbau</strong>.at<br />

www.keller-mts.ch<br />

www.<strong>Keller</strong><strong>Grundbau</strong>.com<br />

Ein Unternehmen <strong>der</strong> <strong>Keller</strong> Group plc

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