Gute im Neuen Jahr! - BBS Köllitsch eV
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Peter Lada (70/73) und Uwe Hellriegel (78/81)<br />
Alles <strong>Gute</strong><br />
<strong>im</strong> <strong>Neuen</strong> <strong>Jahr</strong>!<br />
Foto (wev.) vom Jolkafest 2008<br />
Nr. 26 – Dezember 2009<br />
Messe „Partner Pferd" ruft!<br />
Bettina Kaiser stellt die Planung vor<br />
Gedanken zum Vereinsjahr<br />
Dr. Andrea Schmidt zu aktuellen Themen<br />
Die Tierzüchterin Christine<br />
Christine Gresch (75/78) in Mühlberg/E.<br />
Wir unter uns<br />
Fotonachrichten<br />
Coellitsch-Mews<br />
Das Neueste vom LVG<br />
"Brandt-Besuch" in <strong>Köllitsch</strong><br />
Anneliese Brandt (49/52) 60 <strong>Jahr</strong>e danach wieder <strong>im</strong> Ort<br />
Teestunde bei Kristina<br />
Die Tierärztin lobt das „Echo"<br />
Schläger-Schmidt<br />
Uta Schnabel porträtiert „Kraft-Schmidt" (79/82)<br />
Treffen an der Kriebsteintalsperre<br />
Alf Maszunat und Annett Fritsch organisierten<br />
20 <strong>Jahr</strong>e Abitur<br />
<strong>Jahr</strong>gang 86/89 traf sich in <strong>Köllitsch</strong><br />
30 <strong>Jahr</strong>e Abitur<br />
Familie Paulenz berichtet vom Treffen in Wittenberg<br />
40 <strong>Jahr</strong>e Abitur<br />
In Schmannewitz war die Klasse 67/69 a beisammen<br />
Mit fünfzig <strong>Jahr</strong>en ins Museum<br />
Christine Wallburg ruft zum Klassentreffen (69/71) auf<br />
Vom Stallburschen zum Grafen<br />
Frank Weise (87/90) <strong>im</strong> Barockverein Dresden<br />
Bettiiie, zieh!<br />
Bettina Richter (80/83) weiterhin sportlich unterwegs<br />
Qualitätsfleischerzeugung Rind<br />
Dr. Golze von der Landesanstalt betrachtet<br />
„Deichelmauke" zu Weihnachten<br />
Der Koch Torsten Linde gibt Anregungen<br />
BUGA in Schwerin<br />
Mit dem Fahrrad bei den Gärtnern<br />
Ochelige Schneepilze<br />
Oktoberwanderung bei Schnee<br />
„Kinder"-Fotowettbewerb bis März<br />
Wir brauchen eure Links für die Vereinsseite!<br />
Das Vereinsjahr 2010<br />
Vielfältige Angebote sind geplant<br />
„Partner Pferd" <strong>im</strong> Bild<br />
Die Veranstaltung findet <strong>im</strong> Januar 2010 statt<br />
Nächstes Echo: Sommer 2010<br />
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Das Glück der Erde liegt auf<br />
dem Rücken der Pferde. Jeder,<br />
der reitet und Pferde liebt,<br />
wird mir beipflichten. Und jedes<br />
<strong>Jahr</strong> aufs Neue freue ich<br />
mich auf die PARTNER PFERD,<br />
die den Auftakt für das sportliche<br />
Reitjahr darstellt.<br />
Sportlich, aber anders geht es<br />
auch auf der HAUS – GARTEN<br />
– FREIZEIT weiter. Zum 20.<br />
Geburtstag steht die Glashalle<br />
unter dem Motto „Sommer“.<br />
In einem mediterranen Ambiente<br />
präsentiert die Verbrauchermesse sportliche und weitere<br />
Aktivitäten für draußen. Im Jubiläumsjahr prägen und<br />
verschenken wir unter anderem 10.000 „goldene“ Eier mit<br />
der Aufschrift „20 <strong>Jahr</strong>e HAUS – GARTEN – FREIZEIT“.<br />
Gojko Mitić gibt Autogrammstunde<br />
am Messe-Sonnabend<br />
Vom 21. bis 24. Januar 2010 ist es wieder so weit: Die PART-<br />
NER PFERD öffnet zum 13. Mal ihre Tore für alle Reitsportler<br />
und Pferdeliebhaber. In den drei Bereichen Ausstellung,<br />
Sport und Show wartet die Fach- und Publikumsveranstaltung<br />
wieder mit Altbewährtem, Besonderheiten und einigen<br />
Am 23. Oktober verstarb Carsten Gless (65/68).<br />
Der <strong>BBS</strong> <strong>Köllitsch</strong> e.V. gab die nachfolgende<br />
Kondolenz auf der bereitgestellten<br />
Netzseite des Leipziger<br />
Volleyballvereines ab:<br />
Mit tiefer Betroffenheit müssen wir<br />
die Nachricht entgegennehmen, dass<br />
unser „Leo“ nicht mehr unter uns<br />
weilt. 1965 begann er in <strong>Köllitsch</strong><br />
(bei Torgau) seine landwirtschaftliche<br />
Lehre, die ihn auch zum Abitur<br />
führte. Carsten machte damals<br />
Volleyball bei uns populär, war<br />
aber auch DDR-Meister <strong>im</strong> heute Sommerbiathlon genannten<br />
MMK. Neben seinen sportlichen Vorzügen war er vor allem<br />
ein hoch geschätzter Freund, ein Mensch, den Ehrlichkeit und<br />
Opt<strong>im</strong>ismus auszeichneten. „Leos“ Späße und sein Mutterwitz<br />
werden genauso bleiben, wie uns seine Zielstrebigkeit <strong>im</strong> Privaten<br />
wie <strong>im</strong> Sport noch lange gegenwärtig sein werden.<br />
Diese Kondolenz wird <strong>im</strong> Namen seiner damaligen Klasse,<br />
vom Traditionsverein mit tausend Mitgliedern und von<br />
Wilfried Vetterlau, Freund, Mitlehrling und gemeinsamer<br />
DHfK-Student, abgegeben.<br />
Zur Gedenkfeier auf dem Leipziger Südfriedhof erschienen<br />
über 200 Trauergäste, darunter auch ehemalige Wegbegleiter<br />
aus <strong>Köllitsch</strong>er Zeiten.<br />
Ein Artikel über Carsten Gless erschien <strong>im</strong> 7.„Echo", Seite 15.<br />
Kurzmeldungen<br />
Leipziger Messe: „Partner Pferd" ruft!<br />
Leo, ein Nachruf<br />
Neuigkeiten auf. Neu ist beispielsweise der Ausstellungsbereich<br />
Country. Hier präsentieren sich regionale und überregionale<br />
Aussteller und zeigen Produkte, angefangen von Einrichtungs-<br />
und Dekorationsgegenständen bis hin zu hochwertiger Reitmode.<br />
Im kommenden <strong>Jahr</strong> erwarten die Messeorganisatoren<br />
mehr als 250 Aussteller, mit verschiedenen Produkten für<br />
Pferd und Reiter. Der „Winnetou des Ostens“, Gojko Mitić,<br />
wird am 23. Januar 2010 auf die PARTNER PFERD kommen<br />
und seinen Fans in einer Autogrammstunde am Stand des<br />
Landesverbandes Pferdesport in der Halle 1 zwischen 18.00<br />
und 19.00 Uhr Rede und Antwort stehen.<br />
Neben dem Ausstellungsbereich erwarten die Teilnehmer die<br />
vier Top-Sportarten Springen, Vierspänner-Fahren, Dressurreiten<br />
und Voltigieren. Erneut ist Leipzig <strong>im</strong> <strong>Jahr</strong> 2010 Gastgeber<br />
für die Qualifikation der Springreiter für den Rolex FEI<br />
World Cup sowie für die Weltcup-Qualifikation der Vierspänner-Fahrer,<br />
den FEI World Cup Driving. Die internationalen<br />
Turniere sind traditionell der Auftakt des Reitsportjahres.<br />
Zudem verzaubern Spitzen-Voltigierer und elegante Dressurreiter<br />
das Publikum an allen vier Wettkampftagen.<br />
Wer sich das Spektakel nicht entgehen lassen möchte, der<br />
sollte sich jetzt schon die Karten sichern. Tickets gibt es seit<br />
dem 1. September 2009 online unter www.ticketgalerie.de,<br />
unter der Vorverkaufsnummer (0341) 141414 oder an den<br />
bekannten Vorverkaufsstellen.<br />
Bettina Kaiser (74/77)<br />
Land der hohen Berge<br />
Endlich habe ich mir einen alten Wunsch erfüllt – mit vier<br />
Freunden war ich von Anfang Oktober bis Anfang November<br />
einen Monat lang in Nepal – dort, wo ein freundliches<br />
Volk die höchsten Berge der Welt bewacht.<br />
In den drei Wochen des Trecks habe ich Massentourismus und<br />
traumhaft ruhige Momente erlebt, die beeindruckende Kulisse<br />
der 8000er gesehen, aber auch wunderbar grün-bunte subtropische<br />
Natur. Ich habe mich am Tag der Überschreitung des<br />
Renjo La – mit 5356 m der höchste Punkt unserer Wanderung<br />
bis zur Erschöpfung verausgabt (und mit dem Rauchen aufhören<br />
müssen ...). Ein freier Kopf, bildschöne Ausblicke und das<br />
Gefühl von Einmaligkeit waren Belohnung genug.<br />
Die Reise war anstrengend, spannend, interessant. In vielen Momenten<br />
wurde mir klar, wie gut es uns doch geht und mit wie<br />
wenig Mitteln andere Menschen ihr Leben meistern müssen.<br />
Mehr <strong>im</strong> Sommer-„Echo"! Eure Kerstin Rückriem (75/78)<br />
<strong>BBS</strong>@koellitschverein.de www.koellitschverein.de
Dr. Andrea Schmidt (87/90) begleitete <strong>im</strong> Herbst 2009 Anneliese Brandt be<strong>im</strong> Rundgang<br />
durch das neue <strong>Köllitsch</strong>. Anneliese gehörte zum ersten Lehrlingsjahrgang 1949. Andreas<br />
Bericht findet ihr auf den Seiten 8 und 9.<br />
Wieder liegt ein „Echo" vor uns, wieder haben es Redakteur<br />
Wilfried E. Vetterlau, die Autoren, die Fotografen und das<br />
Lektorat rechtzeitig vor dem Weihnachtsfest geschafft. Und<br />
wieder lautete die Prämisse: Mögen sich möglichst viele Leserinnen<br />
und Leser angesprochen fühlen, indem die unterschiedlichsten<br />
<strong>Jahr</strong>gänge, Berufsbilder und Lebenswege porträtiert<br />
werden. Falls es doch den einen oder anderen geben<br />
sollte, der „Wieder keiner von uns dabei“ ausruft, der sei an<br />
die Vielzahl der Aktivitäten erinnert, an denen jeder teilhaben<br />
kann:<br />
Klassentreffen<br />
Im Echo regelmäßig reich bebildert die Zusammenkünfte<br />
einzelner Klassen oder Klassenstufen. Der Verein unterstützt<br />
Euch bei der Suche nach Adressen, so beispielsweise geschehen<br />
bei den Treffen der <strong>Jahr</strong>gänge 1961/64 (Abiturienten),<br />
1969/71 und 1982/85. Erfreulicherweise liefern Klassentreffen<br />
auch <strong>im</strong>mer wieder neue Anregungen für Echo-Artikel<br />
(Der „Stallbursche“, der zum „Grafen“ wurde, gehört zum<br />
<strong>Jahr</strong>gang 1987/90, der sich in diesem <strong>Jahr</strong> zum vorgezogenen<br />
Abitur-Jubiläum traf.). Verdächtig ruhig ist es bei den<br />
Klassen 1967/70, 1968/70, 1972/75 und 1977/80, die <strong>im</strong><br />
nächsten <strong>Jahr</strong> ein rundes Jubiläum feiern. Wäre das kein passender<br />
Anlass für ein Wiedersehen?<br />
In jedem Fall wäre eine kurze Information an die Echo-Redaktion<br />
sinnvoll, damit auch die Bilder von Eurem Treffen in<br />
der Zeitung erscheinen.<br />
Männer<br />
Edgar Nönnig 2002 am Pik Lenin 6600 m<br />
Peter Wächtler 2009 Kil<strong>im</strong>andsch. 5895 m<br />
Stefan Frauenhe<strong>im</strong> 2005 Mount Kenya 4890 m<br />
Joach<strong>im</strong> Janda 1993 Breithorn 4165 m<br />
P. Jarosch, D. Hoppe 2006 am Mt. Kenya 3700 m<br />
Klaus Weinert 2005 S<strong>im</strong>ilaun 3019 m<br />
Heiko Hanske 2009 Hohe Weiße 3005 m<br />
Wilfried Vetterlau 1998 Hochkönig 2941 m<br />
Klaus Böhme 1988 Musala 2925 m<br />
Peter Lada 2009 Texel-Gruppe 2875 m<br />
Verein aktuell<br />
Andrea Schmidt merkt an<br />
Bergziegen<br />
www.koellitschverein.de<br />
Hier findet ihr neben aktuellen Informationen zum Vereinsleben<br />
über 5000 Fotos – Bilder aus unserer Lehrzeit, Bilder<br />
von Klassen- und Vereinstreffen und Aufnahmen vom heutigen<br />
<strong>Köllitsch</strong>. Die bereits beachtliche Sammlung wird ständig<br />
erweitert, sicherlich habt auch ihr noch schlummernde<br />
Schätze, an denen sich die Besucher der Internetseite erfreuen<br />
können und mit denen wir alte Erinnerungen aufleben<br />
lassen können.<br />
Gegenwärtig suchen wir eure privaten, geschäftlichen oder<br />
betrieblichen Links und wollen damit die vorhandene Sammlung<br />
deutlich erweitern und übersichtlicher machen. Man<br />
kann sich ab 2010 dann doppelt wiederfinden, denn es wird<br />
eine Systematik nach Klassenstufen und ein Suchschema nach<br />
Themen geben.<br />
Lest dazu bitte den Aufruf auf Seite 30!<br />
Wanderfahrten<br />
In diesem <strong>Jahr</strong> standen unter anderem eine Radtour auf dem<br />
Elberadweg in der Meißner Weingegend, eine Brocken-<br />
besteigung und eine Tour in der Sächsischen Schweiz auf<br />
dem Programm. Ex-Melker und Lehrer, Familienmitglieder<br />
und Freunde klettern, wandern, radeln, singen, kochen gemeinsam<br />
oder erjagen das Pilzgericht für das Abendessen.<br />
Hier gilt: Der Verein organisiert Unterkunft und Rahmenprogramm,<br />
die zumeist geringen Kosten trägt jeder Teilnehmer<br />
selbst. Auch für 2010 gibt es schon Pläne, das Osterzgebirge<br />
oder die Oberlausitz zu erkunden, meldet Euch einfach!<br />
Viel Spaß be<strong>im</strong> Lesen des diesjährigen Winterechos wünscht<br />
Andrea Schmidt (1987/1990).<br />
Frauen<br />
Kerstin Spiegel 2000 Aconcagua 6969 m<br />
Katrin Duderstadt 2006 Kil<strong>im</strong>andscha. 5895 m<br />
Bettina Richter 2003 Thorung La 5416 m<br />
Kerstin Rückriem 2009 Renjo La 5356 m<br />
U. Jarosch, H. Hoppe 2006 am Mt. Kenya 3700 m<br />
Petra Weinert 2005 S<strong>im</strong>ilaun 3019 m<br />
Katja Hanske 2009 Hohe Weiße 3005 m<br />
Steffi Duchow 1984 Musala 2925 m<br />
Gertraude Böhme 1988 Musala 2925 m<br />
Petra Lada 2009 Texel-Gruppe 2875 m<br />
<strong>BBS</strong>@koellitschverein.de www.koellitschverein.de<br />
3
4<br />
Lebenswege Landwirtschaft<br />
Tierproduzentin Christine<br />
Christine Gresch (Schröter, 75/78) ist Rinderzüchterin in Mühlberg/E.<br />
Schauplatz des Wiedersehens war die agra 2009 in Leipzig.<br />
Unter den Besuchern meines Standes von CRV Holland<br />
Genetics (Bullensperma) erkannte ich, der Autor Volkmar<br />
Schleider (74/77, links <strong>im</strong> Bild), ein bekanntes Gesicht aus<br />
Packischer Zeiten. Christine (Bildmitte, rechts Lehrmeister Lothar<br />
Wolf) lernte damals ab 1975 in <strong>Köllitsch</strong>.<br />
Wir verabredeten gleich einen „Echo"-Termin bei ihr <strong>im</strong> he<strong>im</strong>ischen<br />
Mühlberg/Elbe, denn die Rinderzucht ist nach wie<br />
vor das uns beide verbindende Thema.<br />
Zum Termin lernte ich zunächst ihren Ehemann Hans-Jürgen,<br />
die Hovawart Hündin Lara und das naturnahe Gehöft kennen.<br />
In netter Runde erzählte Christine dann von ihrem Umweg<br />
nach Packisch und den Wegen danach.<br />
Der Start in die landwirtschaftliche Laufbahn begann mit<br />
Hindernissen.<br />
Der Wohnort Mühlberg/E. gehörte zum Bezirk Cottbus (seit<br />
1815 nicht mehr Sachsen) und somit war Packisch nicht der<br />
eigentlich genehmigte Ausbildungsstandort. Mit väterlicher<br />
Hilfe konnte das Problem aber gelöst werden.<br />
Christine bezeichnet ihren Lebensweg als ungebrochene<br />
Biographie.<br />
Die ersten Wochen mit He<strong>im</strong>weh waren schnell vergessen<br />
und so lief auch die Zeit der Lehre ohne größere Probleme<br />
ab. Als Höhepunkt kann sie sich an die agra erinnern, die als<br />
RGW-Schau sehr groß aufgezogen war. Hierzu war sie zur<br />
Tierbetreuung vier Wochen lang in Markkleeberg.<br />
Kontakte bestehen noch über Seminar- und Klassentreffen.<br />
Dabei war das letzte Klassentreffen gut organisiert, aber zeitlich<br />
nicht so glücklich gewählt, meint Christine, da es fast mit<br />
dem großen <strong>Köllitsch</strong>treffen zusammen traf. Dadurch wurde<br />
manchen Klassenkameraden die Teilnahme an beiden Veranstaltungen<br />
„wegorganisisert".<br />
Eine engere Trefffrequenz findet noch mit Iris Herrmann (<strong>im</strong><br />
oberen Bild links, vormals Juraschka) und Heike Langner<br />
(vormals Stürmer) statt. Heike lernt ihr hier näher kennen:<br />
www.meyers-gasthof-audenhain.de/.<br />
Berufsleben<br />
Nach erfolgreichem Tierproduktionsstudium in Leipzig ging<br />
es zurück zur LPG Mühlberg.<br />
1984 wurde „ihre“ Milchviehanlage für 860 Kühe eingeweiht.<br />
Über 55 Mitarbeiter mit Werkstattpersonal, Tagschichtkräften<br />
und anderen Angestellten bewirtschafteten die Anlage.<br />
Dann kam der harte Sanierungskurs unter markwirtschaftlichen<br />
Bedingungen.<br />
Heute hat Christine noch drei Mitarbeiter für 330 Milchkühe<br />
in der umgebauten Milchviehanlage.<br />
Die Tiere werden vorwiegend auf Stroh gehalten und geben<br />
gut 9500 kg Milch pro Kuh und <strong>Jahr</strong>.<br />
Ihr Mann Hans-Jürgen ist gleichzeitig ihr Chef als Abteilungsleiter.<br />
Die Agrargenossenschaft ist in drei Abteilungen geglie-<br />
<strong>BBS</strong>@koellitschverein.de www.koellitschverein.de
dert, welche <strong>im</strong> kollegialen Wettbewerb<br />
sehr selbstständig agieren. Nach meinen<br />
Eindruck findet <strong>im</strong> Betrieb der<br />
echte Genossenschaftsgedanke seine<br />
Entsprechung. Hierzu wird je Mitglied<br />
in einen Beteiligungsfond eingezahlt,<br />
wovon die Mitglieder/Beschäftigten<br />
nach ihrem Ausscheiden aus dem<br />
Berufsleben profitieren können.<br />
Auch die aktiv Beschäftigten bekommen<br />
abhängig vom <strong>Jahr</strong>esergebnis einen<br />
Bonus in Form von Gutscheinen,<br />
welche innerhalb des Betriebs zum<br />
Tanken, zur Autoreparatur <strong>im</strong> eigenen<br />
Autohaus, zum Kauf von Futtermitteln<br />
oder Tieren für die individuellen<br />
Tierhaltung u.a. verwendet werden<br />
können.<br />
Für die Mitarbeiter wurden eine Renten-<br />
und eine Unfallversicherung, die<br />
auch den Privatbereich einschließt,<br />
abgeschlossen.<br />
Das gute soziale Umfeld <strong>im</strong> Betrieb<br />
zeigt sich auch in den Aktivitäten der Mitarbeiter zum Beispiel<br />
<strong>im</strong> Erfindungsgeist. Dieser mündete in der Entwicklung<br />
eines Stapelwagens für Großballen. Die Nachfrage geht über<br />
Deutschland hinaus, diese Wagen werden auch nach Ungarn<br />
und Dänemark exportiert.<br />
Auch spezielle Sensoren zur Wasserstandsregulierung der Tränken<br />
<strong>im</strong> Milchviehstall sind eine eigene Entwicklung auf Initiative<br />
eines Schlossers.<br />
Ebenfalls führt Christine die geringe Fluktuation Ihrer Mitarbeiter<br />
an, wo sie <strong>im</strong> Prinzip dieselbe Besatzung hat, mit der<br />
sie 1991 in die Markwirtschaft gestartet ist.<br />
Lebenswege Landwirtschaft<br />
Seidenhühner sind eine uralte, kleinwüchsige<br />
Rasse aus dem ostasiatischen Raum. Sie haben<br />
fünf Zehen und eine schwarzblaue Haut. Die<br />
Federn wirken ausgefranst und fellartig. Sie sind<br />
flugunfähig, können in niederer Umzäunung gehalten<br />
werden.<br />
Australorps wurden erst um 1920 in Australien<br />
erzüchtet, die Zwergenform ist noch jünger. Sie<br />
haben ein schwarzgrünlich sch<strong>im</strong>merndes Federnkleid<br />
und gelten als gute Zweinutzungsrasse (Eier<br />
und Fleisch).<br />
Kosten senken!<br />
Trotz herber Einschnitte auch bei der<br />
Reduzierung der Mitarbeiter bleibt<br />
die Agrargenossenschaft wichtigster<br />
Ansprechpartner und Förderer in<br />
den Kommunen und sie ist größter<br />
Arbeitgeber in der Region.<br />
Ärgerlich, meinen Christine und<br />
Hans-Jürgen, ist das geringe Verständnis<br />
in der Bevölkerung, welche das<br />
verfälschte Bild der Landwirtschaft<br />
<strong>im</strong> Kopf hat; das der Fördermittel-<br />
abzocker und Umweltverschmutzer<br />
(methangasproduzierende Kühe). Selbst<br />
bei Seminartreffen, wo viele nach der<br />
Wende in landwirtschaftsferne Berufe<br />
wechselten, trifft man auf diese Vorurteile,<br />
meint Christine.<br />
Die Bauerndemonstrationen, bei denen<br />
aus großen Entfernungen Traktoren<br />
nach Berlin rollten und viel Dieselabgase<br />
in die Luft pusteten, sieht sie aber<br />
selbst nicht als förderlich für das Ansehen der Landwirtschaft an.<br />
Familie und Seidenhühner<br />
Man spürt, dass Christine und ihr Mann beruflich und privat<br />
eine absolute Einheit bilden.<br />
Über lange Zeit waren die jetzt 27 und 21 <strong>Jahr</strong>e alten Söhne<br />
die wichtigste Lebensbeschäftigung außerhalb der Tagesarbeit.<br />
Sie gehen jedoch inzwischen als Tierarzt bzw. Gärtner<br />
eigene Wege.<br />
So sind Seidenhühner und Zwergaustralorps und die Grundstückspflege<br />
für beide Partner jetzt Ausgleich für Traktoren<br />
und Kuh.<br />
Bericht: V.S., Fotos: Volkmar Schleider, Vereinsarchiv<br />
<strong>BBS</strong>@koellitschverein.de www.koellitschverein.de<br />
5
6<br />
Nach Talk <strong>im</strong> Schloss nun aufs Riverboat<br />
Ein Pädagogischer Rat en miniature fand <strong>im</strong> Oktober 2009<br />
<strong>im</strong> Schloss Triestewitz statt. Anlass waren zahlreiche Jubiläen<br />
<strong>im</strong> ehemaligen Kollegium der <strong>BBS</strong>.<br />
Hierzu waren durch Familie Hinkelmann die jeweils "jungen<br />
Wilden" der späten 60er sowie der 70er <strong>Jahr</strong>e eingeladen<br />
worden. Die zwar schon etwas angegrauten Männer<br />
und Frauen erwiesen sich jedoch als kein bisschen leise oder<br />
müde. Nach einem echten Packischer Schafsgulasch (Dank an<br />
Kurznachrichten unter uns<br />
Peter Wächtler<br />
(71/74) bestieg mit<br />
Ehefrau Kirsten den<br />
höchsten Berg Afrikas,<br />
den Kil<strong>im</strong>andscharo<br />
in Tanzania.<br />
5895 m brachten<br />
ihn auf Platz zwei<br />
der Bergziegenliste<br />
(Seite 3).<br />
Tolle Bilder findet<br />
ihr unter Leserfotos<br />
auf unserer Netzseite.<br />
Edgar Nönnig (67/69) war auf seiner Bergtour durch die Königskordilleren<br />
auch am Titicacasee in Bolivien. Auf der Seite<br />
http://picasaweb.google.de/bergety/Bolivien2009 könnt<br />
ihr wunderschöne Reisebilder betrachten. Der umtriebige<br />
Bergsteiger (bis 6600 m!) strebt Gipfelsiege auf den höchsten<br />
Bergen aller Länder Europas an. Ein Drittel der 43 Projekte<br />
ist bereits erledigt. Mehr: www.thonhausen.de/berg.htm<br />
Familie Griethe) wurde gespielt, geschwatzt und machten<br />
Fotos die Runde.<br />
"Packisch war unsere schönste Zeit!" Hierauf wurde bis Mitternacht<br />
so manches Glas geleert. Man beschloss, sich bald<br />
wieder in größerem Rahmen – wie be<strong>im</strong> legendären "Talk<br />
<strong>im</strong> Türmchen" 2003 – zu treffen. Am 5. Juni 2010 soll dazu<br />
das "Riverboat" in <strong>Köllitsch</strong> zu einer Elbkreuzfahrt ablegen<br />
(siehe Seite 31).<br />
Gabriele Hinkelmann (geb. Stamm)<br />
Der Meraner Höhenweg führt zwischen 1000 und 3000<br />
Meter Höhenlage über 100 km durch Südtirol (jetzt Italien).<br />
Eine private Wandertruppe mit Ute und Peter, Wanderleiter<br />
Klaus, Peter und Petra, Klaus und Petra, Knipser wev., Heiko<br />
und Katja beging den alpinen Steig. Die Rucksackwanderung<br />
führte von Hütte zu Hütte (Nachtlager). Bilder mit Texten<br />
auf www.vetterlau.de, Steckenpferde, Letzte Reisen.<br />
<strong>BBS</strong>@koellitschverein.de www.koellitschverein.de<br />
Andrea Liebau<br />
(Greger, 80/83)<br />
sucht einen echten<br />
hölzernen Melkschemel<br />
für ihr<br />
Häuschen <strong>im</strong> Cottbuser<br />
Grünen.<br />
Die Angestellte der<br />
Deutschen Notenbank<br />
erreicht man unter Andrea.Liebau@gmx.de<br />
oder über die Redaktion<br />
(s. Impressum).
Da haben wir den Sprachsalat: „<strong>Köllitsch</strong>-Muhs" soll Modernität<br />
und etwas ganz Besonderes vorgaukeln! Getreu der letzten<br />
Glosse von Peter Lada <strong>im</strong> Sommerecho zum WBDEO.<br />
<strong>Köllitsch</strong>er Lehrlinge hatten Nase vorn<br />
Das <strong>Jahr</strong> 2009 war für unsere <strong>Köllitsch</strong>er Lehrlinge wieder ein<br />
sehr erfolgreiches!<br />
Die Zwischen- und Abschlussprüfungen zum Land- bzw. Tierwirt<br />
konnten alle mit Erfolg absolvieren. Zwei unserer Lehrlinge<br />
sind dabei besonders hervorzuheben:<br />
Sebastian Tanner, der bereits <strong>im</strong> Februar vorzeitig<br />
seine Lehre zum Landwirt mit Note „1“ beendete und <strong>im</strong> November<br />
neben der Arbeit auf dem eigenen Hof die weiterführende<br />
Ausbildung zum staatlich geprüften Wirtschafter in der<br />
Landwirtschaft aufgenommen hat.<br />
Janek Neumann, der <strong>im</strong> Sommer die Lehre als jahrgangsbester<br />
Tierwirt des Landkreises Nordsachsen beendete.<br />
Er wird nach einjährigem Berufseinsatz in <strong>Köllitsch</strong> <strong>im</strong> Oktober<br />
2010 ein Fachschulstudium zum Techniker in der Landwirtschaft<br />
an der Fachschule Freiberg/Zug aufnehmen.<br />
Bereits <strong>im</strong> April dieses <strong>Jahr</strong>es fand in <strong>Köllitsch</strong> wieder ein Landesausscheid<br />
des Freistaates Sachsen zum Berufswettbewerb<br />
(BWB) der Deutschen Landjugend in den Sparten Landwirt<br />
(LW) und Tierwirt (TW) statt. Hierbei zeigten unsere Lehrlinge<br />
Almut Kempe (2. Lj, LW) und Janek Neumann (3. Lj, TW),<br />
dass sie mit den verschiedenen Aufgaben aus Theorie und<br />
Praxis hervorragend zurechtkamen. So konnten sich am Ende<br />
Almut Kempe über einen zweiten Platz bei den Landwirten<br />
und Janek Neumann über den Sieg bei den Tierwirten freuen.<br />
Letzteres hieß, dass Janek für den Bundesausscheid des BWB in<br />
Nienburg/Niedersachsen qualifiziert war, wo er einen beachtenswerten<br />
4. Platz unter 30 Teilnehmern belegte.<br />
Im September galt es für unsere Tierwirt-Lehrlinge, sich be<strong>im</strong><br />
regionalen Melkwettbewerb des Landkreises Nordsachsen zu<br />
Janek und Almut<br />
Im Gegensatz zu „Backpoint" u.Ä. haben wir jedoch etwas zu<br />
bieten. „Coellitsch-Mews" bringt künftig das Neueste für euch,<br />
brandaktuell aus dem LVG und den Orten der Lehrzeit.<br />
beweisen. Maria Jänchen (3. Lj, TW), Susann Pielock (3. Lj,<br />
TW) und Samuel Mieth (2. Lj, TW) beteiligten sich in der<br />
Sparte Fischgrätenmelkstand Alle Fotos: LVG/Puhlmann<br />
und belegten am Ende den<br />
1., 2. und 4. Platz. Für die<br />
Siegerin Maria Jänchen heißt<br />
es nun, sich gründlich auf<br />
den Landesmelkwettbewerb<br />
des Freistaates Sachsen, der<br />
vom 8. bis 12. Februar 2010<br />
<strong>im</strong> Lehr- und Versuchsgut<br />
<strong>Köllitsch</strong> ausgetragen wird,<br />
vorzubereiten.<br />
Herzlichen Glückwunsch<br />
unseren erfolgreichen Lehrlingen!<br />
Sabine Stietzel<br />
Sebastian Tanner<br />
<strong>BBS</strong>@koellitschverein.de www.koellitschverein.de<br />
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8<br />
Jeder Ex-<strong>Köllitsch</strong>er kann sich angesichts der gewaltigen Veränderungen<br />
in und um <strong>Köllitsch</strong> nur verwundert die Augen<br />
reiben. Auch wenn meine Lehrzeit noch nicht so lange zurückliegt<br />
wie die von Anneliese Brandt (1949, <strong>Köllitsch</strong>: Ein weiblicher<br />
Lehrling! – siehe Echo Nr. 25), gibt es bei jedem Besuch<br />
in unserem ehemaligen<br />
Lehrbetrieb etwas Neues<br />
zu entdecken – seien<br />
es nun Stall- oder<br />
Verwaltungsgebäude,<br />
Straßen oder auch die<br />
überwältigenden Einrichtungen<br />
für die jetzigen<br />
Lehrlinge. Dies<br />
war auch bei unserem<br />
Ortstermin <strong>im</strong> Oktober<br />
2009 nicht anders:<br />
Unter kundiger Führung<br />
von Ute Jarosch<br />
(seit 1978) besahen sich<br />
Anneliese Brandt, Prof.<br />
Götz Brandt, Wilfried<br />
Vetterlau und Andrea<br />
Schmidt das <strong>Köllitsch</strong><br />
von heute.<br />
Der Speicher<br />
Vom Turm des Speichers aus überwachte der Frauenaufseher<br />
die Landarbeiterinnen bei der Feldarbeit. Dass er sich damit bei<br />
den Opfern seiner Tätigkeit nicht sonderlich beliebt machte,<br />
leuchtet wohl jedem ein, und so geschah es eines Tages während<br />
der Feldarbeit, dass er von der Frauenbrigade überfallen<br />
und seiner Beinkleiner entledigt wurde und in Unterhosen<br />
ins Büro zurückkehrte. Immer wieder klingt in den Erzählungen<br />
aus den alten Zeiten die unzureichende Nahrungsmittel-<br />
versorgung durch. Daher wurde bei der abendlichen Speicherkontrolle<br />
auch so manche „Zuckerprobe“ entwendet und der<br />
späteren Qualitätskontrolle durch die Lehrlinge unterzogen.<br />
Der restaurierte Speicher setzt nun mit seiner wunderschönen<br />
Fassade und dem markanten Türmchen ein Glanzlicht <strong>im</strong> heutigen<br />
<strong>Köllitsch</strong>: Im Erdgeschoss die rustikale Kantine, die auch<br />
als Versammlungsraum genutzt werden kann, in den Obergeschossen<br />
Computerarbeitsplätze sowie Lehrkabinette zum<br />
Thema Milchverarbeitung, Wurstproduktion und nachwachsende<br />
Rohstoffe.<br />
Besuch in <strong>Köllitsch</strong><br />
„Brand(t)heißer" Besuch in <strong>Köllitsch</strong><br />
Das liebe Vieh<br />
Zum <strong>Köllitsch</strong>er Tierbestand zählen heute neben der Milch- und<br />
der Mutterkuhherde noch 140 Sauen sowie 400 Schweine auf<br />
der Prüfstation. Zudem werden 240 Muttern mit Nachzucht<br />
gehalten, während die landwirtschaftliche Wildtierhaltung mit<br />
Dam- und Sikawild auf 4,5 ha eher eine Exotenstellung einn<strong>im</strong>mt.<br />
Die Tiere dienen zu Forschungszwecken und auch als<br />
Lehrmaterial für Ausbildungskurse (z.B. „Wurst und Schinken<br />
aus Wild“).<br />
In den vierziger/ fünfziger <strong>Jahr</strong>en hatte <strong>Köllitsch</strong> <strong>im</strong> Bereich der<br />
Rinderzucht noch kaum Bedeutung. Es gab nur einen kleinen<br />
Kuhstall in Korgitzsch, während der Schwerpunkt des Betriebes<br />
auf der Schweinezucht (Stall in Korgitzsch) und der Schafzucht<br />
lag. Hier existierte je eine Herde in <strong>Köllitsch</strong> (Schäfer Pietzschke)<br />
und in Packisch (Schäfer Zirpka, der seine Herde über die<br />
Elbe führte, um sie dem Zugriff der russischen Armee zu entziehen).<br />
Die Tierbestände wurden ansonsten zumeist von sogenannten<br />
Wanderschweizern betreut. Dies waren zwar zum Teil<br />
erfahrende Fachleute, die sich jedoch ihre Unabhängigkeit zu<br />
bewahren suchten. Wenn ihnen also die Arbeitsbedingungen<br />
nicht zusagten, waren sie verschwunden.<br />
Die Maschinenhalle<br />
In der Maschinenhalle wird man vom Anblick der Technik schier<br />
überwältigt, modernste starke Traktoren und Bodenbearbeitungsgeräte<br />
für die praktische Lehrunterweisung der Auszubildenden,<br />
die damit fünf Hektar beackern. Früher war es für die Lehrlinge<br />
weitaus wichtiger, mit einem Ochsengespann umgehen zu können.<br />
So wurde die Milch mittels Ochsenkarren transportiert. Die<br />
Intelligenz des Zugtiers kam dem Milchfahrer häufig zupass: Wenn<br />
es abends mal wieder etwas später geworden war, konnte er seinen<br />
Ochsen beruhigt alleine mit dem Milchwagen über die Elbfähre<br />
schicken – weder der Ochse noch die Fährleute fanden etwas<br />
dabei. Auch die Anfahrt an die Laderampe gelang dem guten Tier<br />
alleine deutlich besser als unter menschlicher Anleitung, wie Anneliese,<br />
die wegen Sehnenscheidenentzündung zum Milchfahren<br />
abkommandiert war (!), feststellen musste. Das Zugtier jedoch einmal<br />
vom gewohnten Weg abzubringen, gestaltete sich schwierig:<br />
Als sie einmal einen Umweg zum Sattler einlegen musste, war dies<br />
dem Ochsen nicht zu vermitteln. Er wollte geradewegs in den<br />
he<strong>im</strong>atlichen Stall und hatte für die Notwendigkeit, das reparierte<br />
Lederzeug abzuholen, nur ein verächtliches Schnauben übrig. Die<br />
Landmaschinen dieser Zeit erwiesen sich nicht weniger launisch.<br />
Zum Starten des Deutz-Schleppers wurden Lunten <strong>im</strong> Verbrennungsraum<br />
gezündet. Lunten waren nicht <strong>im</strong>mer verfügbar. Also<br />
wurde als Ersatz Löschpapier gezündet, welches Anneliese aus Ber-<br />
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lin mitbrachte, denn <strong>Köllitsch</strong> verfügte weder damals noch heute<br />
über eine gut sortierte Papeterie.<br />
Freizeitbereich <strong>im</strong> Wohnhe<strong>im</strong><br />
Das heutige Lehrlingswohnhe<strong>im</strong> hat mit der früheren Unterbringung<br />
etwa so viel zu tun wie der kl<strong>im</strong>atisierte Schlepper<br />
mit dem Ochsenkarren. Modern eingerichtete Z<strong>im</strong>mer, Fitnessraum,<br />
Billardtisch, Dartbord und eine Kleinfeld-Turnhalle<br />
dienen zur Abendgestaltung <strong>im</strong> großstadtfernen <strong>Köllitsch</strong>. Annelieses<br />
Erinnerungen an Freizeitvergnügen sind dagegen eher<br />
spärlich: Tanzabende fanden <strong>im</strong> fernen Torgau und <strong>im</strong> nahen<br />
Belgern statt: Während ersteres mit Hilfe eines vollgummi-<br />
bereiften Fahrrads erreicht wurde (Anneliese auf der Stange,<br />
ein Junge auf dem Gepäckträger, der Dritte musste trampeln),<br />
konnte letzteres häufig zu Fuß aufgesucht werden. Da die Elbe<br />
damals noch keine ausgebaggerte Fahrrinne hatte, konnte sie<br />
bei niedrigem Wasserstand durchwatet werden.<br />
Ausbildung heute<br />
Nur wenige Lehrlinge absolvieren heute ihre gesamte praktische<br />
Ausbildung in <strong>Köllitsch</strong>. Vielmehr lernen die angehenden<br />
Land- und Tierwirte das meiste in ihrem he<strong>im</strong>atlichen Betrieb<br />
und ergänzen die Ausbildung durch Wochenkurse. So erhält<br />
der Lehrling aus einem Rinderbetrieb in <strong>Köllitsch</strong> zusätzliches<br />
Wissen in der Schweinehaltung, wer zu Hause nichts als Weizen<br />
und Rüben sieht, erfährt in <strong>Köllitsch</strong> etwas über den Anbau<br />
nachwachsender Rohstoffe. Kurse zum Pflanzenschutz werden<br />
ebenso angeboten wie Fortbildungen zur Käse- und Wurstproduktion<br />
oder Direktvermarktung. Die gewaltigen Investitionen<br />
in die Lehrlingsausbildung zahlen sich aus, berichtet Ute. Viele<br />
Kurse sind lange vor Beginn bereits ausgebucht. In Berufswettbewerben<br />
sind <strong>Köllitsch</strong>er Lehrlinge häufig auf den vorderen<br />
Plätzen zu finden. Die gute Ausbildung bringt auch auf dem Ar-<br />
beitsmarkt Pluspunkte: <strong>Köllitsch</strong>er Lehrlinge sind gesucht, Anrufe<br />
von Betrieben, die neue Mitarbeiter suchen und diese aus <strong>Köllitsch</strong><br />
rekrutieren wollen, sind keine Seltenheit.<br />
Fachlich war die Ausbildung damals nur wenig wertvoll, aber<br />
arbeiten habe ich gelernt, erinnert sich Anneliese. Sie musste als<br />
Abiturientin damals kämpfen, um gleichfalls zur Berufsschule<br />
Besuch in <strong>Köllitsch</strong><br />
gehen zu dürfen – eine willkommene Gelegenheit, um nach<br />
der schweren körperlichen Arbeit einmal auszuruhen. Es gab<br />
keinen Lehrausbilder. Wir lernten von den Landarbeitern während<br />
der Arbeiten.<br />
Nach der Lehre studierte Anneliese Landwirtschaft, arbeitete danach<br />
am Institut für Agrarökonomie, kam dann <strong>im</strong> Zuge der<br />
Kampagne „Industriearbeiter aufs Land“ in die wirtschaftsschwache<br />
LPG „Elbeland“ Axien und kehrte nach erfolgreicher Entwicklung<br />
dieser LPG wieder nach Berlin zurück. Nachdem sie ihr<br />
viertes Kind bekommen hatte, besuchte sie den Tierzuchtleiterlehrgang<br />
der VVB (Vereinigung Volkseigener Betriebe) Tierzucht<br />
und legte die Prüfung als „Staatlich anerkannter Tierzuchtleiter“<br />
ab, wurde anschließend in den damaligen Landwirtschaftsrat geworben<br />
(später das Ministerium für Land-, Forst- und Nahrungsgüterwirtschaft<br />
der DDR). Dort arbeitete sie 25 <strong>Jahr</strong>e auf dem Gebiet der<br />
Ökonomie der Tierproduktion und Tierzucht. Durch die Zusammenarbeit<br />
mit der VVB Tierzucht wusste Anneliese, dass es in <strong>Köllitsch</strong> die<br />
Berufsausbildung mit Abitur gab und schickte ihre Tochter Katja, die<br />
Tierarzt werden wollte, dorthin zur Ausbildung (86/89).<br />
Und während wir durch die Rinderanlage streifen, die verschiedenen<br />
Haltungssysteme bewundern, dem Roboter be<strong>im</strong> Melken<br />
und dem Automaten be<strong>im</strong> Entmisten zusehen, kommen<br />
wir zu dem Schluss: Lehrlingsausbildung in <strong>Köllitsch</strong> verdient<br />
nach wie vor das Prädikat „empfehlenswert“.<br />
Dr. Andrea Schmidt (87/89) Fotos: wev.<br />
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Lebenswege – Tierärztin<br />
Dr. Kristina Rottmayer praktiziert in Leipzig und schätzt das „Echo"<br />
Lob und Anerkennung sind der Schmierstoff unserer Seelen,<br />
wir brauchen sie wie die Luft zum Atmen (wev.).<br />
Kristina Rottmayer (Zschaubitz, 84/87) hatte die „Echo"-Macher<br />
bereits mehrfach gelobt. Wir besuchten sie, um nachzufragen.<br />
Im Leipzig-Wahrener Nachwende-Neubau (Foto u.) befindet<br />
sich die Kleintierpraxis unten, folgedessen kredenzt die Hausherrin<br />
den Tee in der gediegenen privaten Etage darüber.<br />
Eigentlich ist mittwochvormittags sprechstundenfrei. Das Telefon<br />
weiß davon leider nichts – eine Katzenmutti hat Fragen,<br />
sie bekommt beruhigende Tipps.<br />
„Mach bloß keine Werbung für mich!", eröffnet die attraktive<br />
junge Frau <strong>im</strong> lässigen Alltagsschurz, „diese kleine Praxis<br />
sollte nur ein Zubrot sein, damit ich mich in Ruhe der heranwachsenden<br />
Kinder widmen kann. Tatsächlich aber ist mein<br />
Terminkalender voll!"<br />
Ehemann Jörg führt in Leipzig-Gohlis die florierende „große"<br />
Haus- und He<strong>im</strong>tierpraxis der Tierarztfamilie.<br />
Jörg war einst in ihrer Seminargruppe, doch Kristina blieb länger<br />
an der Universität. Als sie dann doch die Forschung verließ,<br />
wollte sie sich nicht in Jörgs Praxis eingliedern lassen, wollte ein<br />
Stück Unabhängigkeit behalten.<br />
Mit dem Hausbau eröffnete sich die Gelegenheit, das Untergeschoss<br />
zu ihrer beruflichen Basis auszubauen.<br />
Kristinas Zielstrebigkeit und Engagement (Abi eins, erfolgreiche<br />
Promotion) brachten der Haustierpraxis unweit des Wahrener<br />
Rathauses bald größeren Zulauf. Stolz sitzt sie vor den vielen<br />
Dankesgrüßen zufriedener Patienteneltern <strong>im</strong> Wartez<strong>im</strong>mer<br />
Modell (Foto unten).<br />
Das Gespräch beginnt mit einem Rückblick auf die Lehrzeit:<br />
Teestunde bei Kristina<br />
„Es ist schon erstaunlich, wo man jetzt <strong>im</strong>mer wieder auf <strong>Köllitsch</strong>er trifft!“<br />
Sie erinnert sich an viele ehemalige Mitstudenten oder -lehrlinge<br />
<strong>im</strong> „Echo", oder lernt sie <strong>im</strong> täglichen Leben neu kennen.<br />
„Das macht auch das <strong>Köllitsch</strong>er Echo für mich und meinen<br />
Mann so interessant! Erst suche ich nach Bekannten, dann aber<br />
lese ich alle Artikel, besonders die Lebenswege. Wohin es so<br />
einige verschlagen hat – selbst eine Tänzerin ist dabei! Diesen<br />
Artikel fand ich besonders gelungen".<br />
Die „rote <strong>BBS</strong>"<br />
„Klasse, dass ihr dieses Thema angeschnitten habt, das war mutig<br />
und richtig, denn es hat uns ja damals alle in irgendeiner<br />
Weise berührt. In den Beiträgen wurde nun endlich mal darüber<br />
offen gesprochen".<br />
Wo Kristina in der Zeit der „zwei Meinungen" stand?<br />
„Ich habe mich zurückgehalten, war ja so froh, eine Abi-Stelle zu<br />
haben. In der POS ging es darum, wer einen EOS-Platz in unserer<br />
leistungsstarken Klasse bekommen würde? Schließlich war das<br />
Gerücht offen, dass eine Kandidatin wohl zur Jungen Gemeinde<br />
ginge und konfirmiert sei. Oh, je! Hatte man mich verzinkt?<br />
Meine Eltern entsprachen schon der gewollten „Farbenlehre"<br />
nicht und nun dieser bedrohende Vorwurf! Der Direktor und<br />
mein Elternhaus fanden mit der BMA in <strong>Köllitsch</strong> eine Ausweich-<br />
Möglichkeit, bevor die Sache öffentlich ausgetragen wurde."<br />
„Und dann bist du mit zur Jungen Gemeinde von Packisch<br />
aus gegangen?"<br />
„Nein, ich erzählte nicht mal den Z<strong>im</strong>merkolleginnen von<br />
meiner christlichen Orientierung. So war diese Zeit – man<br />
hatte Ziele, und 1989 war von niemandem zu erahnen."<br />
Teilten ein Flachbauz<strong>im</strong>mer: Anne-Katrin, Karin, Kristina (v.l., X)<br />
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X<br />
X<br />
X
„Anne-Katrin Schell soll wohl jetzt Rost heißen? Ich habe den<br />
Kontakt leider verloren. Mit der Dritten <strong>im</strong> Z<strong>im</strong>mer, Karin Wilhelm,<br />
gibt es wenigstens vereinzelte Telefonate."<br />
"Dann war Packisch für dich mehr als das angesprochene,<br />
komplizierte Thema?"<br />
„Unbedingt! Es war ein wichtiger und prägender Lebens-<br />
abschnitt. Weg von Zuhause und in der Gemeinschaft vieler<br />
junger Leute – man lernte miteinander klarzukommen, schloss<br />
Freundschaften und verliebte sich ..."<br />
Kristina legt zwei Fotobücher vor, lenkt das Gespräch weiter.<br />
„Die Lehrzeit war so vielfältig – wir erkundeten sogar das ruinöse<br />
Adelwitz. Vor allem aber erfüllte sich mein Berufswunsch".<br />
Familienliebe und Afrika<br />
In Südafrika, Gambia und Kenia sah sie später die Tiere<br />
der Kindheitsträume.<br />
Die Tierbeobachtungsfahrten<br />
faszinieren die<br />
gesamte Familie und<br />
so sind die kommenden<br />
Fernfahrten mit<br />
dem Thema „Afrika"<br />
vorbelegt.<br />
In den Fotobüchern<br />
sieht man die Hingabe<br />
der ambitionierten<br />
Fotografin Kristina.<br />
Die Bilder von den<br />
Kindern überwiegen<br />
jedoch. Eine glückliche<br />
Familie ist ihr<br />
besonders wichtig.<br />
Stolz präsentiert sie<br />
Lebenswege – Tierärztin<br />
zwei CDs, worauf beeindruckende Tanzbilder zu finden sind.<br />
Paul (11) und Karla (9) üben <strong>im</strong> Tanzklub „StK Impuls" Leipzig<br />
die Standard- und lateinamerikanischen Tänze. Vom Zusehen<br />
bekamen die Eltern inzwischen selbst Appetit, und bauen sich<br />
damit ein neues Steckenpferd auf.<br />
Paul spielt des Weiteren Fußball, Karla betreibt Voltigieren in<br />
Böhlitz-Ehrenberg. „Und wen trifft man bei Wettkämpfen?<br />
– Ines Burkhardt aus dem <strong>Köllitsch</strong>er <strong>Jahr</strong>gang mit ihrer Adelwitzer<br />
Truppe! Über den vorjährigen „Echo"-Beitrag von Ines<br />
habe ich mich besonders gefreut."<br />
Inzwischen schrillte die Praxisglocke – natürlich, es ist ja sprechstundenfrei!<br />
Die Katzenmutti stellt ihren Schützling vor (u.l.).<br />
Das <strong>Gute</strong> am „Echo"<br />
„In unserer Vereinszeitung blättere ich gern, die Themen sind<br />
bunt gefächert, jede Seite ist lesenswert. Da muss unhe<strong>im</strong>lich<br />
viel Mühe drinstecken?"<br />
Wir verweisen darauf, dass sich in der Zeitung eine wesentliche<br />
Komponente der Lehrzeit fortsetzt: Gemeinschaftsgeist<br />
und Füreinander-Einstehen. Zwischen den Einzahlungen Hunderter<br />
als Basis liegen die Interviews, viel Orga-Kleinkram, das<br />
Setzen und Gestalten, die Arbeit des Lektors – bis dass viele<br />
fleißige Hände be<strong>im</strong> Verpacken zugreifen.<br />
Kristina fügt an: „Ich habe noch nie bemerkt, dass jemand in einem<br />
Beitrag fertiggemacht wurde. Die Berichte sind <strong>im</strong>mer fair."<br />
„Ja, ich blättere auch gerne in dem Heftchen!", wirft der hinzugekommene<br />
Ehemann Jörg ein. Er war kein „<strong>Köllitsch</strong>er",<br />
hatte aber gemeinsam mit Kristina ein Studien-Praktikum in<br />
<strong>Köllitsch</strong> und Packisch absolviert. „Ich finde es gut, dass ihr<br />
ohne entblößte Mädchen, störende Werbung oder den üblichen<br />
Sensationsquatsch auskommt. Hut ab!"<br />
Weiteres zu Rottmayers Praxen: www.tierarzt-leipzig.de<br />
Mit Fotoeisen und Notizblock be<strong>im</strong> Tee war wev. (65/85)<br />
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12<br />
Viele kennen das: Arbeit,<br />
Familie – viel Zeit ist <strong>im</strong><br />
täglichen Alltag verplant.<br />
Manchmal bleiben dabei<br />
leider Freundschaften auf<br />
der Strecke.<br />
Die Anfrage des <strong>BBS</strong>-Vereins<br />
nach fleißigen Zeitungspackern<br />
für das Sommer-<br />
„Echo“ in Leipzig kam deshalb<br />
gerade recht, konnte<br />
ich doch damit ein längst<br />
fälliges Treffen mit meinem<br />
Schulfreund Uwe Schmidt<br />
(79/82) verbinden.<br />
Wenn ich an Uwe denke,<br />
fällt mir natürlich der von<br />
Herrn Schubert gegebene<br />
(gegenteilig gemeinte) Spitzname<br />
„Schläger-Schmidt“ ein. Ich nenne ihn „Kraft-Schmidt“,<br />
was ihn viel besser charakterisiert.<br />
Unscheinbar war Uwe für mich nie, obwohl er nicht in dieses<br />
typische Jungenbild passte, welches man als Mädchen hatte.<br />
Aber was ist schon typisch?<br />
Uwe ist für mich ein Unikat. Intelligent, sensibel, mit einer<br />
großen Portion an Humor und Witz, vor allem ist er aber ein<br />
Kämpfer.<br />
Nach der Lehre ging es für ihn zur Armee. Problematisch für diesen<br />
Schöngeist, denn die Macht eines Apparates kann Menschen<br />
kaputt machen. Die Erinnerungen belasten ihn noch heute.<br />
Später: Studium in Mühlhausen als Landschaftsarchitekt, Arbeit<br />
in Magdeburg, dann in Leipzig bei verschiedenen Planungs-<br />
büros in der Freiraum- und Landschaftsplanung.<br />
In Leipzig angekommen, traf ich bald auf Uwe <strong>im</strong> Stadtgarten<br />
Connewitz, den er leitet. Nach einer herzlichen Begrüßung führte<br />
er mich durch die Anlage und erklärte mir vieles genauer.<br />
Seit zehn <strong>Jahr</strong>en arbeitet er an verschiedenen Projekten für<br />
Natur- und Artenschutz in Leipzig und Umgebung. Die Anlage<br />
in Connewitz wurde bis Ende der achtziger <strong>Jahr</strong>e als Schulgarten<br />
der damaligen Hildebrandschule genutzt. Seit 1993 wird er von<br />
Mitarbeitern und Freunden des „Ökolöwe – Umweltbund Leipzig<br />
e.V." als naturnah gestalteter und biologisch-ökologischer Schau-<br />
Beliebter Dauerbrenner: Stockbrot am Lagerfeuer<br />
Lebenswege – Landschaftsgestaltung<br />
„Schläger-Schmidt"<br />
und Besuchergarten (bei freiem Eintritt öffentlich zugänglich)<br />
bewirtschaftet.<br />
Kräuterquark beginnt be<strong>im</strong> SELBST-Ernten!e sich schinden<br />
Heute ist der Garten eine paradiesische Stadt-Oase mit verschiedenen<br />
Bereichen, wie Nutzgarten, Kräuter-, Duft- und Bauerngarten,<br />
Wiesen, einem „wilden“ Waldbereich, sowie Elementen<br />
wie Teich, Trockenmauer, Lehmbackofen, Apfel-Murmel-Bahn,<br />
„Riesen-Vogelnest“, einem Räuberlager zum Weiterbauen, einer<br />
Kräuterspirale, einem Weidenlabyrinth und vielem anderen.<br />
Hier kann sich jeder zum biologischen Gärtnern beraten lassen<br />
bzw. Anregungen holen, ebenso zum naturnahen und konsequent<br />
kindgerechten Gestalten von Gärten, Höfen, Schulhöfen<br />
und Geländen von Kindertagesstätten.<br />
Vielfältige Naturerlebnis- und Bildungsangebote können von<br />
Jung und Alt genutzt werden, seien es Entdeckungsreisen in<br />
die Welt der Insekten, Spinnen und Würmer, ornithologische<br />
Führungen oder „Land-Art-Aktionen“, d.h. kreatives Gestalten<br />
und Bauen mit Naturmaterial <strong>im</strong> Kleinen und <strong>im</strong> Großen – von<br />
Krabbeltieren aus Walnussschalen bis zum Riesen-Mandala auf<br />
der Wiese.<br />
Auch die Kräuterkunde wird hier großgeschrieben, und man<br />
lernt, dass z.B. Butter und Quark nicht nur mit den üblichen<br />
Kräutern wie Petersilie, Dill oder Schnittlauch, sondern auch mit<br />
Löwenzahn, Brennnessel, Wegerich oder Borretsch- und Ringelblumenblüten<br />
verfeinert werden können.<br />
Überhaupt spielt hier die umwelt- und erlebnispädagogische<br />
Komponente eine große Rolle. Da dem Landschaftsarchitekten<br />
Konzert der Musikschule Leipzig <strong>im</strong> Stadtgarten<br />
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der pädagogischen Hintergrund fehlt, hat er sich seit etwa zehn<br />
<strong>Jahr</strong>en selbst reingefitzt.<br />
Uwe berichtet, dass er den Stadtgarten <strong>im</strong> Auftrage des Ökolöwen<br />
seit drei <strong>Jahr</strong>en leitet. Vieles trägt seine Handschrift.<br />
Uwe dankt der Autorin Uta für die Organisation des Treffens 2007 sich<br />
Und die Programmpalette ist umfangreich! Seien es die Gestaltung<br />
eines außergewöhnlichen Kindergeburtstages, thematische<br />
Projekttage oder die drei jahreszeitlichen Gartenfeste<br />
(Frühlingsfest, Sommer-Märchen-Fest und Herbstfest).<br />
Zielgruppen sind vor allem Stadtkinder von Kindergarten bis<br />
Grundschule – denn in diesem Alter werden entscheidende<br />
Grundhaltungen geprägt, z.B. gegenüber der Natur und anderen<br />
Lebewesen. Aber auch Ältere kommen gern in den Stadtgarten,<br />
bis hin zu Blinden und Gehörlosen.<br />
Und der Zulauf ist groß – es herrscht ein Riesenbedarf bei Kindergärten<br />
und Schulen an solchen Angeboten. Kinder können<br />
hier ihr verstecktes Potential entfalten.<br />
Auf unserem Rundgang erzählte „Schmidti“, wie die Stadtkinder<br />
zuweilen unsicher <strong>im</strong> Umgang mit Naturmaterialen<br />
sind, kennen sie doch vielleicht nur Computerspiele. Möglichkeiten<br />
zum Austoben und Schmutzigmachen gibt es nicht viele,<br />
und richtig miteinander spielen wird oft nicht mehr erfahren.<br />
Hier lernen sie mit Holz, Sträuchern und anderen Materialien<br />
Hütten, ja sogar ganze Zwergendörfer zu bauen, eingebunden<br />
in schö-nen Geschichten über Feen und Elfenkönige.<br />
Das Schönste dabei ist zu erleben, dass die Kinder sich gegen-<br />
seitig helfen. Jeder ist Baumeister, jeder hat seine kleine Aufgabe,<br />
es gibt weniger Streit untereinander und die Freude an dem<br />
Erschaffenen ist groß, nachhaltig und motivierend.<br />
Lebenswege – Landschaftsgestaltung<br />
Ich konnte erleben, mit wie viel Engagement, Leidenschaft und<br />
Liebe Uwe, seine Mitarbeiter und freiwillige Helfer dort arbeiten<br />
– das ist mit Geld nicht aufzuwiegen.<br />
Neben seiner Arbeit als Projektleiter gibt Uwe – gemeinsam<br />
mit einer Kollegin an einer Grundschule seiner He<strong>im</strong>atstadt<br />
Gr<strong>im</strong>ma – 14tägig einen Kurs unter dem Motto „Natur für die<br />
Sinne, Sinn für die Natur“.<br />
Das ist so eine Art Schulgartenunterricht, nur auf höherem Niveau.<br />
Da werden Igelkisten zur Überwinterung, kombinierte<br />
Blumen-Nistkästen oder kleine Wasserräder gebaut, Getreide<br />
und Kartoffeln angebaut (samt Vogelscheuche), Tiere, Pflanzen,<br />
Lebensräume erkundet ... Ja, Natur ist billiger als teure<br />
Spielgeräte, vor allem aber vielfältiger und lehrreicher!<br />
Von „Schmidtis“ Engagement bin ich sehr beeindruckt.<br />
Er unterstützt auch Kindergärten und Schulen bei der Gestaltung<br />
ihrer Freianlagen. Die „gestylten“, oft sehr kühl, eckig und<br />
unharmonisch wirkenden Schulhöfe haben seiner Auffassung<br />
nach wenig mit naturnaher und kindgemäßer Gestaltung zu<br />
tun. Hier greift er gern beratend ein und vergießt sein Herzblut.<br />
Auch abends hatten wir bei mildem Wetter auf dem Balkon<br />
die Möglichkeit viel zu reden. Ich fragte ihn: „Wie tankst Du<br />
auf, um Deine Projekte und Visionen mit so viel Engagement<br />
anzugehen?“.<br />
Da sind nicht nur viele langjährige Freunde, wie Thomas Spillmann<br />
(gleicher <strong>Jahr</strong>gang), sondern auch viele Hobbys denen<br />
er nachgeht, um <strong>im</strong>mer wieder sein seelisches Gleichgewicht<br />
zu finden.<br />
Eines davon ist der Biodanzakurs „Das getanzte Leben“ in<br />
Leip-zig, den er seit <strong>Jahr</strong>en besucht. Hier geht es <strong>im</strong> weiteren<br />
Sinne um Bewegung, Musik, Ausdruck von Gefühlen (auch sogenannten<br />
„negativen“) und Genuss. Sehr anspruchsvoll, sehr<br />
interessant, sehr tiefgehend.<br />
Meine Erkenntnis an diesem Wochenende: Es ist so schön, alte<br />
Freundschaften aufleben zu lassen und zu festigen. Man kann<br />
so viel lernen!<br />
Ich bin stolz auf Schmidti, hat er doch viele Höhen und Tiefen<br />
in seinem Leben gemeistert. Für mich ist er ein Stehaufmännchen,<br />
das sich nicht unterkriegen lässt, deswegen bleibt er für<br />
mich „Kraft-Schmidt“.<br />
Text: Uta "Spießi"-Schnabel (79/83)<br />
Fotos: Uwe Schmidt (79/82), Vereinsarchiv.<br />
Auf www.ökolöwe.de kann man sich unter „Projekte“ über<br />
den Stadtgarten, seine Öffnungszeiten und anderes informieren<br />
und ein paar schöne Fotos anschauen!<br />
Reizvoll für Eltern, Oma, Opa: Zwergendorf-Bau mit Naturmaterial Hier trommelt der Chef noch selbst!<br />
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14<br />
19 <strong>Jahr</strong>e Abitur – Lauenhain<br />
Anett Fritsch hatte sich be<strong>im</strong> IV. Traditionstreffen 2008 in <strong>Köllitsch</strong><br />
anstacheln lassen, endlich ein Wiedersehen des <strong>Jahr</strong>ganges<br />
1987/90 auf den Weg zu bringen. Zunächst machte sie sich<br />
anhand der Anschriftenliste des <strong>BBS</strong>-Vereins auf die Suche nach<br />
Verschollenen. Bald war in Alf Maszunat ein Mitorganisator<br />
gefunden. Der aufrufenden Doppelseite <strong>im</strong> Weihnachtsecho<br />
2008, ließen die beiden <strong>im</strong> Frühjahr 2009 einen netten Einladungsbrief<br />
folgen.<br />
September 2009, „Waldhotel" Lauenhain an der Kriebsteintalsperre<br />
– von 45 Gesuchten, waren 33 anwesend! „Ein super<br />
Ergebnis", fand Annett und führt in ihrem Bericht desweiteren<br />
an:„... und so war auch die St<strong>im</strong>mung. Viele Begebenheiten<br />
von damals wurden aufgefrischt, wir haben gelacht, Bilder angeschaut<br />
und Bilder gemacht, aber es wurde auch die Zukunft<br />
<strong>Jahr</strong>gangstreffen<br />
nicht vergessen. Einige fragten, warum wir diese unrunden 19<br />
<strong>Jahr</strong>e Schulabgang feiern? Ganz einfach: <strong>im</strong> nächsten <strong>Jahr</strong> werden<br />
viele von uns „40“, da haben wir doch keine Zeit mehr.<br />
Vorsicht! Nun könnte sich die Gästeliste sogar erweitern.<br />
Nur wenige Leute haben noch etwas mit Landwirtschaft zu tun.<br />
1990 war unsere Ausbildung zu Ende, der Umsturz hat dabei<br />
sicherlich eine Rolle gespielt.<br />
Das Feiern und Trinken haben wir natürlich nicht verlernt. Drei<br />
Uhr morgens haben wir der Bedienung Feierabend gegeben.<br />
Nur eine Frage blieb ungeklärt: Wer organisiert das nächste<br />
Treffen? Also liebe A-Klasse, bitte nicht erst nach 19 <strong>Jahr</strong>en!"<br />
Bericht: anmahema (Anett Fritsch), Fotos: wev.<br />
Mehr Bilder: www.koellitschverein.de/?q=node/237<br />
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<strong>Jahr</strong>gangstreffen<br />
20 <strong>Jahr</strong>e Abitur – <strong>Köllitsch</strong><br />
Im Juni 2009 lud der <strong>Jahr</strong>gang 1986/89 zum 20-jährigen<br />
Abiturtreffen. 27 Ehemalige, viele mit Ihren Lebenspartnern,<br />
folgten der Einladung und trafen sich in <strong>Köllitsch</strong>, um ihre<br />
Vergangenheit noch einmal aufzufrischen. Ute Jarosch und<br />
Dr. Ilka Steinhöfel vom <strong>BBS</strong>-Verein hatten für uns nach einem<br />
Begrüßungskaffee eine Führung durch die Anlage organisiert.<br />
Mit altem und neuem Fachwissen rund ums liebe Tier<br />
machten wir uns auf den Weg nach Packisch ins alte LWH.<br />
Das verregnete Wetter passte gut zu den Zuständen dort.<br />
Nach mühevoller Erkundung des Urwaldes und der verfallenen<br />
Gemäuer ging es nach Adelwitz zum fröhlichen Beisammensein.<br />
Hier gesellten sich noch die Klassenlehrer Frau Bahr<br />
und Herr Alex zu uns.<br />
Bei Klängen originaler Orwo-Kassetten von damals wurden<br />
Erinnerungen, Bilder und alte Anekdoten ausgetauscht.<br />
Text/Fotos: Ralf Dietze, Mehr Bilder: www.koellitschverein.de/?q=node/268<br />
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16<br />
Klassentreffen<br />
30 <strong>Jahr</strong>e Abitur – Wittenberg<br />
Wir (76/79 b) hatten einiges zu feiern: 30 <strong>Jahr</strong>e Abi, 20 <strong>Jahr</strong>e<br />
Nachwende/DDR-Leben, die ersten 50-Jährigen ... Also ging<br />
es auf Einladung von Wolle und Antje nach Lutherstadt Wittenberg,<br />
wo ja Umbrüche geschichtlich belegt sind. Letztlich<br />
Steffi, Marion, "Luutzi" und "Speck" (Horst-Joach<strong>im</strong>). Bei bestem<br />
Wetter und guter Laune dann zurück ins Elbe-Camp zum Fototermin.<br />
Die Füße und Gelenke qualmten! Bei untergehender<br />
Sonne war der beste Fotoort schwer zu finden. Der Abend füllte<br />
sich mit Familien- und Lehrzeitgeschichten, Kesselgulasch,<br />
Retro-Musik, und einem “Reifetest“, den "James" (Uwe Rei-<br />
MR<br />
MR MR<br />
MR<br />
wev.<br />
freuten wir uns über 18 „Ehemalige“ und die Ex-Lehrer Volker<br />
und Wilfried. Nach dem Fußmarsch über die Elbe hörten wir<br />
Historisches und Anekdoten von „Herrn Käthe“ (Katarina von<br />
Bora) und ihrem Martin Luther, gewürzt mit Witzeleien von<br />
niger) gewann. Es ist <strong>im</strong>mer wieder schön, wie jeder an seinen<br />
Eigenheiten zu erkennen ist, trotz der gelebten <strong>Jahr</strong>e.<br />
Nach kurzer Nacht ging‘s dann wieder zurück ins Normaldasein.<br />
Bericht: Wolle und Antje (Freuen uns schon auf 2014!)<br />
Fotos: wev. und MR (Marion Rutenberg)<br />
Mehr Bilder: www.koellitschverein.de/?q=node/235<br />
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wev.<br />
MR<br />
wev.<br />
wev.<br />
Wolle und Antje präsentieren<br />
das Domizil des Treffens, den<br />
Brückenkopf bei Wittenberg<br />
wev.
Klassentreffen<br />
40 <strong>Jahr</strong>e Abitur – Schmannewitz<br />
Abitur und Facharbeiterbrief innerhalb von zwei <strong>Jahr</strong>en <strong>im</strong><br />
Anschluss an die zehnte Klasse?<br />
Es gab diesen Schulversuch in den sechziger <strong>Jahr</strong>en in der<br />
DDR. Man musste sich ab der neunten Klasse entschieden<br />
haben und erwarb in einer speziellen Landwirtschaftsklasse<br />
bereits an der POS Kenntnisse und Fertigkeiten <strong>im</strong> künftigen<br />
Berufsabschluss.<br />
An der <strong>BBS</strong> <strong>Köllitsch</strong> durchliefen erstmals mit Lehrbeginn 1965<br />
und letztmalig 1969 junge Leute diese Ausbildung.<br />
Bald zeigte sich, dass es nur ein schneller Weg zu einem verkürzten<br />
Abitur war, landwirtschaftliche Studiengänge belegten<br />
nur wenige dieser Absolventen. Manche plagten sich zudem<br />
später mit dem Nachholen nicht gebotener Wissengebiete<br />
(musische Fächer).<br />
Diese "Kurz-<strong>Köllitsch</strong>er" beschritten dennoch beachtenswerte<br />
Lebenswege, jede anderslautende Behauptung wäre falsch.<br />
Frank Weitze (Fotos/Bericht) erzählt vom Treffen 2009:<br />
„Wir gehörten dem <strong>Jahr</strong>gang 1967 bis 1969 an und haben<br />
mittlerweile unser fünftes Klassentreffen gefeiert. Dieses Mal<br />
trafen sich neben unserem geliebten Klassenlehrer Dr. Stamm<br />
elf ehemalige Mitschüler (von 18) wieder.<br />
Nach einem Begrüßungskaffee unternahmen wir bei schönstem<br />
Herbstwetter einen gemütlichen Spaziergang durch den<br />
Kurort Schmannewitz. Im Strandbad kehrten wir ein, um unsere<br />
vom vielen Erzählen trocken gewordenen Kehlen wieder<br />
etwas anzufeuchten.<br />
Am Abend trafen wir uns zum gemeinsamen Abendessen <strong>im</strong><br />
Ferienhotel „Wiesenhof", eine für solche Treffen sehr empfehlenswerte<br />
Herberge mit Restaurant."<br />
Weitere Bilder: www.koellitschverein.de/?q=node/269<br />
Grün unterlegt: Redaktionelle Anmerkung.<br />
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18<br />
Klasse begann ich die Lehre als Rinderzüchterin in der LPG<br />
Staritz, wohnte in Plotha und lernte in Ammelgoßwitz. Von<br />
der Schule in Belgern konnten wir unser Ziel, <strong>Köllitsch</strong>, bereits<br />
sehen. Von 1969 bis 1971 gehörte ich zu dem letzten<br />
Durchgang, der Abitur und Facharbeiterbrief in nur zwei <strong>Jahr</strong>en<br />
erwerben konnte.<br />
Für mich als Einzelkind war die Gemeinschaft <strong>im</strong> Packischer<br />
Lehrlingswohnhe<strong>im</strong> eine Zeit, die mich wesentlich geprägt<br />
hat. Die Fahrt <strong>im</strong> „E<strong>im</strong>ecke-Expreß“, der am Sonntagabend<br />
die Lehrlinge vorm Torgauer Bahnhof abholte, st<strong>im</strong>mte uns<br />
auf die neue Woche ein. Manchmal waren wir wie die Heringe<br />
in das hölzerne Transportmittel gezwängt, und mit deftigen<br />
Liedern ging es ab in Richtung zweite He<strong>im</strong>at.<br />
Neben Schule und Ausbildung nahm ich auch die mannigfaltigen<br />
Freizeitangebote wahr.<br />
Da ich seit meinem zwölften Lebensjahr Pferdenärrin bin,<br />
trainierte ich <strong>im</strong> Packischer Reitstall weiter für das Springreiten.<br />
Wolf Lahr hat uns damals für die Reitturniere fit<br />
gemacht. Ein gutes Konditionstraining war aber auch der<br />
militärische Mehrkampf, für den ein großer Teil unserer Klasse<br />
seine Laufrunden drehte, und ich mich als „Flintenweib“<br />
bewährte. Dann gab es da noch die große Zeit der Singeclubs.<br />
Auch in Packisch trafen sich aus verschiedenen Klassenstufen<br />
Sangesfreudige zu wöchentlichen Proben und gelegentlichen<br />
Auftritten.<br />
Bald musste die berufliche Richtung festgelegt werden. Ich<br />
bewarb mich für ein Studium an der Fachschule für Veterinärmedizin<br />
in Beichlingen.<br />
Lebenswege - Landwirtschaft und Wendeknick<br />
Mit fünfzig kommt man ins Museum<br />
Mit großem Interesse lese ich <strong>im</strong>mer die Berichte von den<br />
„In-<strong>Köllitsch</strong>-Gelernten“, welche verschiedenen Richtungen<br />
sie in ihrem Leben beschreiten und wo es sie überall auf der<br />
Welt hin verschlägt.<br />
Ich habe das Sachsenland beruflich nie verlassen, bin ganz<br />
in der Nähe von <strong>Köllitsch</strong> geblieben und arbeite seit langem<br />
nicht mehr in der Landwirtschaft, bin aber endlich wieder bei<br />
den „Viechern“.<br />
Auf den Spuren der Tierliebe<br />
Ich wuchs <strong>im</strong> kleinbäuerlichen Betrieb meiner Eltern in Weidenhain<br />
bei Torgau auf, wo ich mich beizeiten für Tiere aller<br />
Art begeisterte. Für den Berufswunsch Tierarzt bot sich damals<br />
ein idealer Bildungsweg an. Bereits mit der neunten<br />
Unsere Klasse 1971 <strong>im</strong> Packischer Schulhof<br />
Christine Wallburg (Richter, 1969/71)<br />
Als frischgebackene Veterinäringenieurin kam ich in meinen<br />
He<strong>im</strong>atkreis Torgau zurück und wurde zuerst in der Milchviehanlage<br />
des Trossiner VEG eingesetzt. Bei ihren Lehrgängen<br />
<strong>im</strong> „Melkkarussel" lernte ich jüngere <strong>Köllitsch</strong>er Lehrlinge<br />
kennen. Später war ich dann als „Impfknecht“ (lach!) für<br />
Gemeinschaftspraxen des Veterinärwesens in mehreren LPG<br />
unterwegs. Ich fand die Arbeit in den Betrieben vielseitiger,<br />
da man dabei verschiedene Tierarten betreute.<br />
Wie man ins Museum kommt<br />
Ab 1987 orientierte ich mich beruflich neu und nahm eine<br />
Arbeit be<strong>im</strong> VEB Tierzucht Markkleeberg als Instrukteur für<br />
Schweinezucht auf. Nach meiner Einarbeitung wurde ich in<br />
den Kreisen Torgau und Oschatz eingesetzt.<br />
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Als mit der politischen<br />
Wende die<br />
Zeit der großen<br />
Umstrukturierungen<br />
begann, schulte ich<br />
zur Bürokauffrau<br />
um und arbeitete für<br />
sieben <strong>Jahr</strong>e in einer<br />
Firma für Pumpentechnik.<br />
Mit Landwirtschaft<br />
hatte ich<br />
nun nichts mehr zu<br />
tun, und Tiere waren<br />
zu Hause lediglich<br />
Hund, Katzen<br />
und Kaninchen.<br />
Neben der Büroarbeit<br />
ließ ich mich<br />
als Stadtführer für<br />
Torgau ausbilden<br />
und bekam ab 2001 eine Anstellung be<strong>im</strong> Torgauer Museum.<br />
Mit Elan stürzte ich mich in die neue Herausforderung und<br />
entdeckte dabei, dass mir diese Tätigkeit sehr entsprach.<br />
Es gab viel zu lernen, um als Quereinsteiger neben den Fachleuten<br />
zu bestehen, und ich hatte kein Problem damit, dass<br />
man um die 50 ins Museum kommt. Das war meine persönliche<br />
Wende.<br />
Schwerpunkt in dieser Zeit war der Aufbau des „Torgauer<br />
Museumspfades". Museale Einrichtungen an verschiedenen<br />
Stellen in Torgau, sollten neben dem kulturgeschichtlichen<br />
Museum in der „Alten kurfürstlichen Kanzlei“ ganz spezielle<br />
Einblicke in die Stadtgeschichte vermitteln. Momentan gehören<br />
fünf einzelne Museen dazu.<br />
Anlässlich der 2. Sächsischen Landesausstellung („Glaube und<br />
Macht“, Torgau, 2004), wurden wir mit Kleidern <strong>im</strong> Renaissancestil<br />
ausgestattet (Bild oben). Seither führe ich die Touristen<br />
in dieser Aufmachung wieder nebenberuflich, denn die<br />
Anstellung lief aus. Zu meinen Führungsangeboten gehört<br />
auch das unterirdische Torgau. So kann ich anhand der alten<br />
Keller einiges über die spätmittelalterliche Stadtbebauung<br />
und das Bierbrauen erzählen.
Torgaus Geschichte ist viel interessanter als sie uns in der<br />
DDR-Zeit (nicht) vermittelt wurde! In den hundert <strong>Jahr</strong>en<br />
rund um Luther war man Residenzstadt und Regierungssitz<br />
Sachsens, hier lebten und wirkten die Kurfürsten. Erst nach<br />
der Niederlage in der Schlacht bei Mühlberg/E. (1547) wurde<br />
die heutige Landeshauptstadt Dresden in diesen Rang erhoben.<br />
Torgau versank zur Kleinstadt, wurde nach der preußischen<br />
Übernahme (1815), wie Wittenberg, eine Festungsstadt<br />
gegenüber des eigentlichen Mutterlandes.<br />
Davon erzähle ich euch mehr bei meinen Führungen, die ihr<br />
weiterhin mit mir absprechen könnt (siehe unten).<br />
„Hundehotel" Graditz<br />
Seit längerem bin ich <strong>im</strong> Graditzer „Hundehotel" bei Frau<br />
Schneider beschäftigt und bemühe mich gemeinsam mit ihr,<br />
den vierbeinigen Gästen den Aufenthalt dort so angenehm<br />
wie möglich zu gestalten, wenn Herrchen und Frauchen ver-<br />
reist sind. Da Frau Schneider regelmäßig mit ihrem Rüden<br />
„Igor“ als Therapiehund unterwegs ist, sind die anderen fünf<br />
Tiere ihrer Zucht ebenfalls mit in meiner Pflege. Neben den<br />
üblichen Arbeiten bei der Tierbetreuung, ist das Ausführen<br />
der Hunde ein wichtiger Bestandteil <strong>im</strong> Tagesplan. Die Spaziergänge<br />
an den Graditzer Pferdekoppeln entlang halten<br />
nicht nur die Hunde in Bewegung und bei guter Laune.<br />
Was mich heute besonders freut und interessiert, ist die andere<br />
Herangehensweise an Tiererziehung, was damit erreicht<br />
wird, wie man vieles aus einem ganz anderen Blickwinkel<br />
Tierliebe – Anbindehaltung<br />
Lebenswege - Landwirtschaft und Wendeknick<br />
betrachtet und das die sogenannten „Tierflüsterer“ gar keine<br />
Zauberer sind.<br />
So führte mein kurvenreicher Weg vom ehemaligen „Impfknecht“<br />
über die Wende zur „Kellerassel“ und hoffentlich<br />
weiter zum „Hundeversteher“.<br />
Geblieben ist trotz alle dem die Tierliebe. Ich bin weiterhin<br />
als Freizeitreiterin unterwegs, auch wenn ich mich nur<br />
<strong>im</strong> Westernsattel „spazieren tragen“ lasse. Fahrradfahren ist<br />
rund um Torgau ideal, und <strong>im</strong> Winter gehe ich einmal in der<br />
Woche zum Orientalischen Tanz.<br />
Familie ist mir das Wichtigste!<br />
Oberste Priorität hat für mich wie eh und je die Familie, die<br />
sich in den letzten <strong>Jahr</strong>en mit Schwiegersöhnen vergrößerte.<br />
Leider sind alle deutschlandweit ausgeflogen, und auch mein<br />
Mann arbeitet die ganze Woche auswärts. Trotz der Entfer-<br />
Familie Wallburg (v.l.) Claudia, Christine, Sylvia und Hartmut<br />
nungen sind wir <strong>im</strong>mer noch eine starke Gemeinschaft und<br />
Torgau bleibt der zentrale Anlaufpunkt.<br />
Bereits seit 1984 sind wir Stadtmenschen geworden und fühlen<br />
uns dort sehr wohl.<br />
Besonders stolz bin ich auf meine Töchter. Claudia ist Ingenieurin<br />
für Gartenbau in Erfurt, Sylvia studiert Touristikmanagement<br />
in Stralsund.<br />
Text und Fotos: Christine Wallburg, geb. Richter<br />
03421. 710836 oder chris.wallburg@t-online.de<br />
Tierliebe – Katzenmutti Tierliebe – Pferdenärrin<br />
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19
20<br />
Lebenswege – Künstlerisches Schaffen<br />
Vom Stallburschen zum Grafen<br />
Barocke Umrahmung der Baumpflanzung in Moritzburg<br />
Welch wundersame Wege das Leben gehen kann, zeigt der<br />
Werdegang von Frank Weise (87/90) aus Dresden. Nach seinem<br />
Abi mit Berufsausbildung in Packisch arbeitete er noch<br />
zwei Monate bei den Schafen in der Delegierungs-LPG. Den<br />
Zivildienst be<strong>im</strong> städtischen Bauhof Roßwein zog er dem<br />
Bund vor. Aber wie sollte es nun weitergehen? Zurück zur<br />
Landwirtschaft oder eine andere Richtung einschlagen? 1991<br />
folgte er seinen Großeltern nach Aachen und absolvierte dort<br />
eine kaufmännische Ausbildung. Der dortige Dialekt brachte<br />
ihn anfangs fast zur Verzweiflung. Doch schnell fand er Freunde<br />
in der neuen He<strong>im</strong>at. Seit 1998 arbeitet Frank nun schon als<br />
kaufmännisch-technischer Angestellter bei der holländischen<br />
Fa. Boels.<br />
Mit der Flut 2002 und der damit verbundenen Expansion der<br />
Firma spülte es Frank in die alte He<strong>im</strong>at zurück und sogar ein<br />
Stück darüber hinaus bis nach Dresden. Als er kurz darauf seine<br />
jetzige Frau Silvia kennenlernte, die er 2008 heiratete, ahnte<br />
er noch nichts von seinem rasanten Aufstieg in „adlige“ Kreise.<br />
Bereits seit ihrer Kindheit machte sie klassische Musik und war<br />
nebenberuflich kulturell sehr aktiv.<br />
Geschichte zum Greifen nah<br />
2005 kamen beide dann erstmals mit der sächsischen Geschichte<br />
des Augusteischen Zeitalters (1694 - 1763) hautnah<br />
in Berührung. Während sich seine Frau in Robe als Mätresse<br />
an die Seite des starken Augusts gesellte, dokumentierte Frank<br />
noch alles als Paparazzo. Es dauerte kein <strong>Jahr</strong>, da zog er selbst<br />
historische Bedienstetenkleidung an, um <strong>im</strong> Kreis der Historiendarsteller<br />
nicht aus dem Rahmen zu fallen. Inzwischen fanden<br />
weitere Freunde und Bekannte Interesse an diesem Hobby und<br />
Königstreffen zum 2. Großsedlitzer Gartenfest<br />
Tanzen wie "Lady Bump"<br />
schlossen sich der damaligen Interessengemeinschaft „Dresdner<br />
Barock“ an. Sie reisten zu Historientreffen und lernten<br />
Gleichgesinnte aus ganz Deutschland kennen, die sie mit offenen<br />
Armen in ihrer Gemeinschaft willkommen hießen.<br />
Mit Gleichgesinnten Geschichte leben<br />
2007 war die Interessengemeinschaft so eng zusammengewachsen,<br />
dass sich diese am 8. April als „Traditionsverein<br />
Dresdner Barock“ mit Silvia Weise als Vorsitzender institutionalisierte,<br />
nicht zuletzt um dem Wunsch der Historienfreunde<br />
nach einer Veranstaltung in Dresden nachzukommen, sondern<br />
auch, um bei staatlichen und städtischen Ämtern und Behörden<br />
eher Gehör zu finden. Seit 2009 wacht Frank als Schatzmeister<br />
über Hab und Gut des Vereins. Die Vereinsarbeit ist<br />
weit mehr, als edle Roben auszuführen und <strong>im</strong> Mittelpunkt<br />
der Öffentlichkeit zu stehen. Dieser Nebeneffekt stellt sich<br />
ganz von selbst ein. Das Hauptanliegen besteht darin, historische<br />
Ereignisse und Fakten wieder ans Tageslicht und der Öffentlichkeit<br />
zur Kenntnis zu bringen. Und wie können höfische<br />
Etikette, Geschichte, Tafelsitten, Mode, Musik, Tanz, Spiele,<br />
Handarbeit und vieles mehr besser präsentiert werden, als<br />
dass die Vereinsmitglieder zu thematischen Veranstaltungen<br />
Geschichte leben. Unter anderem bis nach Potsdam, Grefrath,<br />
Marbach am Neckar und gar Österreich ist der Verein schon<br />
zu Veranstaltungen gereist, die sich zum Großteil über das ganze<br />
Wochenende erststrecken. Nicht nur zivil-, sondern auch<br />
militärhistorische Darsteller sind mit von der Partie, die dann<br />
ihr historisches Zelt als Nachtlager <strong>im</strong> Biwak aufschlagen. Nun<br />
hat das Adelsvolk bis auf Ausnahmen <strong>im</strong> 18. <strong>Jahr</strong>hundert nicht<br />
<strong>im</strong> Zeltlager genächtigt, sondern zog feste Behausungen, ins-<br />
Der Oberküchenmeister heizt ein Stand eines Garnisonshandwerkers<br />
mit Fachliteratur und selbstgefertigten<br />
Orden und Tressen<br />
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Das leinene Nachtlager August des Starken<br />
besondere die noblen, vor. Doch sind es gerade die Stunden<br />
nach den Verpflichtungen, in denen gemütlich am Lagerfeuer<br />
zusammengesessen, Wissenswertes ausgetauscht, alte Lieder<br />
ges ungen, Freundschaften geknüpft und vertieft werden. Daher<br />
nächtigen auch die Vereinsmitglieder in leinenen Behausungen,<br />
die dann natürlich mit Kronleuchter, Teppich, Brokatdecken,<br />
Samtkissen und dergleichen vornehmer ausgestattet<br />
sind. Bis zu ergebenen Bediensteten hat es <strong>im</strong> Verein bisher<br />
nicht gereicht, sodass in inoffizieller Runde die hochedlen Damen<br />
und Herren zu ihren eigenen Bediensteten werden.<br />
Der unaufhaltsame Aufstieg<br />
Kurz nach Vereinsgründung besaß auch Frank seine erste Robe<br />
und stieg zum Baron von Ossig, Gesellschafter bei Hofe, auf.<br />
Im Mai dieses <strong>Jahr</strong>es wurde er aufgrund seiner Verdienste von<br />
Kurfürst Friedrich August I. von Sachsen (August dem Starken)<br />
in den Grafenstand erhoben und führt seither den Titel Graf<br />
von Weißenberg zu Ossig. Aber nach getaner Pflicht steigt er<br />
doch gern wieder in die Bedienstetenkleidung und stellt sich<br />
an den Kessel oder das Rost überm offenen Feuer. Dort bruzzelt<br />
und rühert er, was seine Frau Silvia an historischen Rezepten<br />
ausgegraben hat und brockt die Suppe ein, die die Vereinsmitglieder<br />
gemeinsam mit großem Genuss auslöffeln dürfen.<br />
Mit dem Dresdner Lustlager hat der Verein inzwischen auch<br />
eine eigene Veranstaltung etablieren können, die nun Historienfreunde<br />
vom nah und fern nach Dresden lockt.<br />
Die zahlreichen Erlebnisse des Vereinsjahres 2009 werden in<br />
einem <strong>Jahr</strong>esrückblick am 16. Januar 2010 in Dresden reflektiert<br />
und der Öffentlichkeit vorgestellt.<br />
Kaffeekränzchen der Damen<br />
Lebenswege – Künstlerisches Schaffen<br />
Abschiedsessen unter sächsischer Flagge in Marbach am Neckar mit<br />
Historienfreunden aus ganz Deutschland<br />
Feiern in barocker Weise<br />
Inzwischen hat Silvia Weise so viele Fakten, Erkenntnisse und<br />
Informationen aus dieser Zeit zusammengetragen, dass ganze<br />
Feste und Feiern in diesem Rahmen stattfinden können. So hat<br />
sie sich 2008 mit der Agentur STORIED EVENTS selbstständig<br />
gemacht, um Feierlustigen ein besonderes und einmaliges Erlebnis<br />
zu ermöglichen. Ausgelassen gefeiert hat schon August<br />
der Starke, das ist ja bekannt. Wie, das kann man nun selbst<br />
erleben. Das Angebot reicht von einer nachgestellten barocken<br />
Trauzeremonie, über angemessene Räumlichkeiten, Dekoration,<br />
Speisen nach Originalrezepten, Musik, Tanz, Spiele, historischeGäste<br />
bis hin<br />
zu Servicepersonal<br />
in<br />
historischer<br />
Kleidung,<br />
Verleih hist<br />
o r i s c h e r<br />
R o b e n ,<br />
Stadtspaziergängen<br />
in Dresden<br />
Da ist Musik drin – das Kurfürstlich Sächsische Barockensemble<br />
und vielem<br />
mehr. Frank unterstützt<br />
sie dabei mit<br />
Rat und Tat, soweit<br />
es seine beruflichen<br />
Pflichten zulassen.<br />
Er kann sich gut vorstellen,<br />
irgendwann<br />
in die Agentur mit<br />
einzusteigen.<br />
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Text: Silvia Weise<br />
Fotos:<br />
TDB und<br />
STORIED EVENTS<br />
Viel mehr <strong>im</strong> www:<br />
dresdner-barock.de<br />
storied-events.de<br />
Links daneben:<br />
Die Hochzeit von<br />
Silvia und Frank<br />
Weise<br />
21
22<br />
Gellendes Mädchengekreisch auf dem Volleyballfeld: der gegnerische<br />
Ball scheint unaufhaltbar niederzugehen. Mit letztem Einsatz<br />
hechtet Bettina Richter (80/83) und baggert das Gerät so<br />
kraftvoll über das Netz, dass es <strong>im</strong> Feld der Flako-Mädels landet.<br />
Punkt, Satz und Sieg! Der erste (und einzige) Gewinn bei den<br />
Kreismeisterschaften der Torgauer Berufsschulen kann gefeiert<br />
werden.<br />
Bettina Richter, damals<br />
„Betti" oder<br />
„Schnatt" (Schweigen<br />
war nie ihr Ding), war<br />
schon zu Packischer<br />
Zeiten eine Sportlerin<br />
auf vielen Gebieten.<br />
Nur Dauerlauf mag<br />
sie noch heute nicht.<br />
Be<strong>im</strong> obligatorischen<br />
„Rund um Packisch"<br />
schlauchte sie gerne<br />
hinter Lys Reuscher,<br />
um auf eine gute Zeit<br />
zu kommen.<br />
Natürlich gehörte sie<br />
zur Schulauswahl der<br />
"Sportlichsten Mädchen" und erreichte bei der Leichtathletik respaktable<br />
Ergebnisse.<br />
Eben so geboren? Nein! Ihre Eltern nahmen sie bereits <strong>im</strong> zarten<br />
Alter mit ins Paddelboot und auch sonst spielte der Sport in der<br />
Leipziger Familie eine gute Rolle.<br />
Bettina hielt nie etwas vom Fernsehglotzen, bewegte sich lieber<br />
draußen mit Gleichgesinnten. Bevor sie nach Packisch kam, konnte<br />
sie mit ihrer Volleyballmannschaft (BSG „Geophysik" Leipzig)<br />
bis zur Bezirksklasse aufsteigen.<br />
Lehre und Studium strichen vorüber, auch der Drang nach „Schnel-<br />
ler – Höher – Weiter" ließ nach, der Sporthunger jedoch blieb.<br />
Sächsische Schweiz<br />
In einer männerfreien Periode lotste sie eine Freundin in das Kletterparadies<br />
Elbsandsteingebirge. Die Diplomingenieurin auf dem<br />
Gebiet der Virologie an der Landesuntersuchungsanstalt in Leipzig<br />
wurde dabei von einem Virus befallen, der sie nie mehr losließ<br />
und den sie liebt. Naturnähe und sportliche Herausforderung, das<br />
Betti be<strong>im</strong> Abseilen<br />
von der Lokomotive in Rathen<br />
Lebenswege - Sport über Zwanzig<br />
Bettiiiiie, zieh!<br />
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Regelmäßigen Spreewaldpaddeleien<br />
folgten u.a. Touren in Skandinavien<br />
passt bestens in Bettis Lebensphilosophie. Ist sie mal nicht auf<br />
großer Tour rund um den Globus, dann trifft man sie garantiert<br />
in der Felsenwelt bei Dresden. Inzwischen bewältigt sie<br />
Klettertouren bis zur Schwierigkeit VII c. Das Vorstellungsvermögen<br />
der Laien ist damit überfordert, denn der Ungeübte<br />
schwitzt seinen Mut bereits an einer Schwierigkeit I aus, eine<br />
"II" setzt technisches und körperliches Training voraus.<br />
Hochgebirgstouren<br />
Das Felsklettern ist die Grundausbildung für Touren <strong>im</strong> Hochgebirge.<br />
Bettina lernte mit Steigeisen und Eispickel umzugehen,<br />
übt in ihrer Bergsteigersektion auch heute <strong>im</strong>mer wieder<br />
das Verhalten bei Unfällen <strong>im</strong> ewigen Eis und Schnee sowie<br />
das Bergen von Verletzten.<br />
1996 ging sie zum ersten Mal nach Nepal, ein <strong>Jahr</strong> danach<br />
griff ihre Gruppe dort die Annapurna (8091 m) an. Sie überschritt<br />
dabei am Thorung-La-Pass mit 5416 m die größte von<br />
ihr bewältigte Höhe.<br />
Ihren Gipfelrekord erreichte sie in Ecuador/Südamerika auf<br />
dem Yanaurcu (4535 m).<br />
Ihre Fotoalben erzählen von weiteren Hochgebirgstouren in Neuseeland,<br />
Kanada und vielen Ländern Europas. Trotzdem blickt sie<br />
anerkennend und neidvoll<br />
auf die Netzseite<br />
von Edgar Nönnig<br />
(67/69), der inzwischen<br />
am Projekt weit<br />
vorangekommen ist,<br />
die höchsten Gipfel aller<br />
europäischen Länder<br />
zu besteigen<br />
(<strong>BBS</strong>-Netzseite, Links).<br />
Bei allen Unternehmungen<br />
wird fleißig<br />
fotografiert. Bettina<br />
erreicht auch in dieser<br />
Sparte gefühlvolle und<br />
überdurchschnittliche<br />
Ergebnisse.<br />
Das Bild rechts zeigt unsere<br />
"Schnatt" am Monte<br />
Albano in der Gardasee-<br />
Region (Italien).
Lebenswege - Sport über Zwanzig<br />
Gipfelsturm am Großvenediger Blick in gewaltige Tiefen<br />
Trekkingtour in Schweden<br />
Radsport, Kanu, Rollschuh<br />
Bergsteigen und Felsklettern reichten Bettina für die Balance von<br />
Körper und Geist, für die aktive Erholung, und ihren Hunger auf<br />
Naturerlebnisse bald nicht mehr aus. Ein teures Wettkampfrad bot<br />
neue Herausforderungen. Auf nach Schweden, und die 304 km<br />
"Rund um den Vätternsee" in Angriff genommen! 16 Stunden hat<br />
sie nur benötigt, 24 Stunden waren die Norm des Vernstalters.<br />
Neuseenlandclassics<br />
2009 nahm sie an den "Neuseenclassics" <strong>im</strong> Leipziger Südraum<br />
teil. Der "Fläming-Skate" wurde auf Rollen ausprobiert, in Skandinavien<br />
gabs eine Paddeltour.<br />
Die Hochleistungsgedanken hat sie verjagt, sie betreibt ihre<br />
„Abenteuer mit sich" sehr bewusst und <strong>im</strong>mer in der Geborgenheit<br />
von Gruppen. Sport und gemeinsamer Spaß – das wird Bettina<br />
Richter auch morgen sein. Text: wev., Fotos: B. Richter<br />
Glücklich <strong>im</strong> Ziel nach 304 km Betti, die Fotografin<br />
„Rafting“ bei Niedrigwasser<br />
Kanadische Landschaft Fläming-„Skate", trotzdem nicht bei Altenburg<br />
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Alles was zählt<br />
– Ankommen!<br />
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24<br />
Wissenschaft – Tierproduktion<br />
Erzeugung und Vermarktung von Qualitätsrindf leisch<br />
Dr. Manfred Golze (Foto rechts, <strong>BBS</strong>-Stand zur agra 2009)<br />
betrachtet an der Landesanstalt für Umwelt, Landwirtschaft<br />
und Geologie in <strong>Köllitsch</strong> die Erzeugung tierischer Produkte<br />
unter wissenschaftlichen Aspekten. Wir möchten euch über das<br />
aktuelle Forschungsgeschehen in <strong>Köllitsch</strong> auf dem Laufenden<br />
halten und präsentieren seine Untersuchung zu „Erzeugung<br />
und Vermarktung von Qualitätsrindfleisch“ in Auszügen.<br />
Es gilt, auf der einen Seite Grünlandaufwüchse zu verwerten,<br />
auf der anderen Seite Überschüsse abzubauen. Somit ist die<br />
Weidenutzung extensiv zu gestalten. Dieses ist mit Fleischrinder-<br />
und Mutterkuhherden gut möglich. Mit stärkerer Extensivierung<br />
soll die Produktivität je Hektar verringert werden.<br />
Rinderhaltung <strong>im</strong> Wandel der Zeiten<br />
Zeitrahmen Produktionsziele Besonderheiten<br />
Bis ca. 1940<br />
-<br />
Ca. 1940-1990<br />
Seit ca. 1990<br />
- Erzeugung organischen Düngers<br />
- Verbesserung der Bodenfruchtbarkeit<br />
- Erzeugung von Arbeit, Milch und Fleisch<br />
- spezialisierte Rinderhaltung in Milch- und<br />
Fleischerzeugung<br />
- spezialisierte Rinderhaltung in Milch- und<br />
Fleischerzeugung<br />
- neben hinreichender Quantität treten Qualitätsaspekte<br />
und Kostenmin<strong>im</strong>ierung in den<br />
Vordergrund<br />
Rindfleischqualität u. Mutterkuhhaltung<br />
Dieser Themenkomplex unterliegt zahlreichen Einflussgrößen.<br />
Die wichtigsten nach Ansicht des Autors sollen hier aufgeführt<br />
werden. Das sind:<br />
- die richtige Wahl der Rasse bzw. des Genotyps dem Futterangebot<br />
des Standortes angepasst,<br />
- die richtige Wahl der Rasse bzw. des Genotyps für das gewünschte<br />
Produktionsziel,<br />
- eine dem Verfahren, dem Produktionsziel und der Kategorie<br />
angepasste Vermarktung,<br />
<strong>Köllitsch</strong>er Fleischrinder (Foto: Schuhmann, Dresden)<br />
- vorwiegend Mehrzweckrassen<br />
- keine künstliche Besamung<br />
- Rindfleischproduktion über Schlachtkühe aus der Milchproduktion,<br />
Zugochsen, Zuchtbullen und Kälber<br />
- hohe Produktivität<br />
- weitgehende Standortabhängigkeit<br />
- milchbetonte Zweinutzungsrinderrassen<br />
- Rindfleischproduktion über Jungbullen (Anteil von 50 – 53 %),<br />
abgehende Milchkühe (30 – 32 %) sowie durch Färsen, Kälber<br />
- hochproduktive Milchproduktion mit Spezialrassen führt<br />
zum Freiwerden von Grünlandflächen<br />
- Nutzung des extensiven Grünlands für Mutterkühe angepass<br />
ter Spezialrassen<br />
- qualitativ hochwertiges Rindfleisch durch intensiv gemästete<br />
Jungbullen aus der Mutterkuhhaltung und reifes Rindfleisch<br />
über Ochsen und Färsen aus Weidenutzung<br />
- ein opt<strong>im</strong>ales Endgewicht entsprechend Rasse, Typ, Kategorie<br />
und Standort,<br />
- die Einhaltung aller Hygienenormen <strong>im</strong> gesamten Haltungsprozess<br />
sowie <strong>im</strong> Schlachtprozess einschließlich der exakten<br />
Kühlung. Dieses trifft <strong>im</strong> besonderen für die Direktvermarktung<br />
vor Ort zu.<br />
- eine exakt organisierte Fleischreifung je Produkt, Rasse, Kategorie<br />
und Alter der Tiere, um somit die Genussqualität des<br />
Fleisches zu erhöhen und das wertvolle Produkt auch so be<strong>im</strong><br />
Verbraucher zu etablieren.<br />
<strong>Köllitsch</strong>er L<strong>im</strong>ousin-Kuh mit Kalb (Foto: Schuhmann, Dresden)<br />
<strong>BBS</strong>@koellitschverein.de www.koellitschverein.de<br />
Foto: wev.
Erkenntnisse aus Untersuchungen von<br />
Robustrindern<br />
Langsam gewachsene Rinder erzeugen ein sehr aromatisches,<br />
eiweißreiches und fettarmes Fleisch, welches jedoch in ungereiftem<br />
Zustand bezüglich der Zartheit nicht genügt. Ochsen<br />
der Rasse Galloway zeigen <strong>im</strong> Vergleich zu Bullen, dass sie<br />
einen etwas höheren Fettgehalt haben und damit eine geringere<br />
Scherkraft, das heißt, bessere Zartheit als Bullen. Dieses<br />
trifft in der Regel für vergleichsweise gehaltene Rinder in allen<br />
Belangen zu, wenn das Alter nicht entsprechend wesentliche<br />
Unterschiede aufweist.<br />
Mächtiges <strong>Köllitsch</strong>er Tier (Foto: Schuhmann, Dresden)<br />
Die Ergebnisse können mit folgenden Punkten zusammengefasst<br />
werden:<br />
- Die extensive Weidenutzung mit Mutterkuh- und Fleischrinderherden<br />
führt zu einer Reduzierung der Flächenleistung.<br />
Nach Untersuchungen ist es möglich, dass die Flächenleistung<br />
um 30 – 50 % je nach Weideverfahren und angepasster Besatzstärke<br />
zu erzielen ist.<br />
- Die Wüchsigkeit des Standortes und der Futterwert best<strong>im</strong>men<br />
die Milchleistung der Mütter und somit Wachstum und<br />
Mastleistung der Jungtiere. Die Kälber nehmen in der Regel bei<br />
extensiven Weideverfahren und Standorten 100 – 120 g weniger<br />
zu und wiegen oftmals <strong>im</strong> Vergleich zum Zeitpunkt des<br />
Absetzens 25 – 50 kg weniger. Das heißt, es wird auch die<br />
Absatzleistung reduziert.<br />
- In einer anschließenden intensiven Mast wird diese Verlangsamung<br />
nicht <strong>im</strong>mer mit Zunahmen kompensiert. So verlängert<br />
sich die Mast um 3 – 4 zum Teil auch 6 – 8 Monate, da<br />
nicht alle Genotypen gleicher Weise mit einem kompensatorischen<br />
Wachstum antworten. Oftmals führt eine sehr extensive<br />
Jugendentwicklung auch zu wenig Verdauungsraum und demzufolge<br />
wenig Möglichkeiten, dieses <strong>im</strong> Mastabschnitt wieder<br />
aufzuholen.<br />
- Die Muskelflächen erreichen bei extensiver Aufzucht und<br />
Mast nicht ganz die Fläche <strong>im</strong> Vergleich zu intensiv aufgezogenen<br />
Tieren. Auch bei anschließender intensiver Mast ist dieses<br />
nicht der Fall. Es kann aber dazu kommen, dass die Fettflächen<br />
und die stärkere Fettauflagerung, da heißt mehr Fett, nicht <strong>im</strong>mer<br />
bei guter Marmorierung zu verzeichnen ist.<br />
- Die Tiere werden älter und haben trotz etwas höherem<br />
Fettgehalt aufgrund ihres höheren Alters ein etwas zäheres<br />
Fleisch.<br />
Wissenschaft – Tierproduktion<br />
Diese ersten fünf Untersuchungsgegenstände weisen die intensive<br />
Jugendaufzucht und Mast bezüglich Leistung und Qualität<br />
als positiv <strong>im</strong> Vergleich zur extensiven aus. Die extensiv aufgezogenen<br />
und gemästeten Rinder haben für eine Reihe von<br />
Verbrauchern und unter best<strong>im</strong>mten Gesichtspunkten aber<br />
ebenfalls hervorragende Qualitätskriterien. Diese sind:<br />
- Nach einer angepassten Reifung des Fleisches ist es möglich,<br />
die Zartheit und somit den Genusswert des Fleisches zu<br />
verbessern und das vom Verbraucher erwünschte langsam<br />
wachsende aromatische Rindfleisch mit hohem Genusswert<br />
zu erhalten. Bei einem entsprechenden Zuschnitt können der<br />
Schlachtkörperwert und die Wertschöpfung aus dem Schlachtkörper<br />
verbessert und wertvolle Produkte erzeugt werden.<br />
- Eine Imageaufwertung kann auf jeden Fall dieses langsam<br />
gewachsene Rindfleisch mit höchsten Grün- und Grobfutteranteilen<br />
in der Futterration erfahren und werden die Fettsäure<br />
und das Aroma des Fleisches betrachtet. Der hohe Anteil Weidefutter<br />
führt dazu, dass ein höherer Anteil ungesättigter und<br />
somit gewünschter Fettsäuren <strong>im</strong> Vergleich zu intensiv aufgezogenen<br />
Rindern zu verzeichnen ist. Auch das Aroma ist wesentlich<br />
beeinflusst.<br />
- Ein großer Anteil der Verbraucher möchte solche Mengenware<br />
kostengünstig haben. Daher ist es unerlässlich, dass durch<br />
gute Reifung, guten Zuschnitt und demzufolge durch einen<br />
höheren Genusswert das Rindfleischangebot den besonderen<br />
Verbraucherwünschen angepasst wird.<br />
Zusammenfassung und Schlussfolgerung<br />
Die Anforderungen des Verbrauchers <strong>im</strong> Hinblick auf Bezug<br />
von Fleisch werden für die Fleischrindzüchter und Mutterkuhhalter<br />
erfüllt. Das Marktsegment angehobener Qualitätsware<br />
mit hohen Zuschnittanteilen an Steakfleisch kann beliefert<br />
werden.<br />
Es empfiehlt sich, eine differenzierte Angebotspalette mit<br />
Jungmastrindern (Bullen, Färsen, Weidekälbern) und reifen<br />
Marktprodukten wie Ochsen und Färsen anzubieten. Wichtig<br />
ist, dass die richtige Rasse oder der geeignete Genotyp für das<br />
entsprechende Produktionsziel verwendet werden.<br />
Eine weitere wesentliche Voraussetzung für die Sicherung der<br />
Rindfleischqualität besteht <strong>im</strong> Erzielen opt<strong>im</strong>aler Endgewichte<br />
entsprechend Rasse, Kategorie und Produktionsziel.<br />
Für zahlreiche Produkte aus der Mutterkuhhaltung ist die Vermarktung,<br />
opt<strong>im</strong>al angepasst, zu gestalten. Dabei ist teilweise<br />
die Direktvermarktung unerlässlich. Besonders wichtig für die<br />
Sicherung der Qualität ist bei fast allen Produkten die Reifung<br />
des Fleisches. Erst hierdurch ist ein hoher Gebrauchs- und Genusswert<br />
zu sichern.<br />
Zusammenfassung: Dr. agr. A. Schmidt (87/90)<br />
Idylle auf <strong>Köllitsch</strong>er Weide (Foto: Schuhmann, Dresden)<br />
<strong>BBS</strong>@koellitschverein.de www.koellitschverein.de<br />
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Theorie und Praxis<br />
Festtägliches vom Rind<br />
Welches Essen und Trinken hält Leib und Seele zusammen? Oder<br />
fallen uns zu dieser Weisheit mehr gegenteilige Beispiele ein?<br />
Ich bin schon einige <strong>Jahr</strong>e als Koch tätig. Zunächst als Küchenhilfe<br />
<strong>im</strong> Berggasthof<br />
„Riederstein“ am<br />
Tegernsee, dann<br />
schon als Koch <strong>im</strong><br />
Wellnesshotel „Hubertus“<br />
in Balderschwang<br />
(Allgäu),<br />
später in der gutbürgerlichen<br />
Küche<br />
der „Erntekranzbaude“<br />
in Oppach.<br />
Es folgten einige<br />
<strong>Jahr</strong>e in der gehobenenGastronomie<br />
<strong>im</strong> „Erbgericht“<br />
Tautewalde.<br />
Zur Zeit arbeite ich<br />
<strong>im</strong> Betriebsrestaurant<br />
der Trumpf Sachsen<br />
GmbH in Neukirch.<br />
Die Erfahrungen aus meinem Erstberuf in der Landwirtschaft<br />
haben mich auf diesem Weg nie ganz losgelassen.<br />
Überall wird Rind verarbeitet. Mir ist wichtig, unser Hintergrundwissen<br />
zu unterstreichen. Wo kommen diese Tiere her?<br />
Wie wurden sie aufgezogen?<br />
Als Produktionsleiter, später Direktor des Volkseigenen <strong>Gute</strong>s<br />
Pommritz habe ich Vermarktung und Schlachtung der Mastbullen<br />
miterlebt.<br />
Jeder Fleischesser sollte wissen, was abläuft, bis das Stück Fleisch<br />
in der Kühltheke liegt. Damals gab es noch eine Schlachtstelle in<br />
Görlitz, keine 40 Kilometer von Pommritz entfernt. Diese Strukturen<br />
existieren nicht mehr. Wir sind „globalisiert.“<br />
Unser Hüftsteak kommt nun aus Argentinien oder anderen fernen<br />
Weltteilen. Dafür wird oft gnadenlos Regenwald zerstört.<br />
Der Terror der Ökonomie fordert seinen Tribut.<br />
Bedenklich ist, dass der Kunde oder Gast nur den Preis <strong>im</strong> Auge<br />
hat. Die oben genannten Gesichtspunkte spielen so gut wie keine<br />
Rolle. Rindfleisch ist zur Massenware verkommen und wird<br />
in diversen Schnellrestaurants fein zerkleinert mit etwas Plastespielzeug<br />
feilgeboten – was könnte man darin Kostensenkendes<br />
verstecken?<br />
Ein kleines Licht am Horizont sind die wenigen Direktvermarkter<br />
– Landwirte welche ihre Produkte innerhalb nachvollziehbarer<br />
Kreisläufe vertreiben (z.B. <strong>im</strong> Spreewald). Der etwas höhere<br />
Preis dieser Ware wird durch den Aufwand gerechtfertigt, hinter<br />
dem auch Personen stehen, die eine nachhaltige Lebensphilosophie<br />
vertreten.<br />
Rinder sind etwas Besonderes, sie waren ein wichtiger Baustein<br />
unserer kulturellen Entwicklung. Geschlachtet wurden sie nur<br />
<strong>im</strong> Ausnahmefall, denn sie waren Basis der häuslichen Ökonomie.<br />
Sie gaben die tägliche Milch und leisteten Zugarbeiten.<br />
Aktuell gibt es 1,3 Milliarden Tiere weltweit. Sie spielen in allen<br />
Lebensbereichen eine Rolle: als Werbeträger, Rohstofflieferant,<br />
Spielzeug. In manchen Gegenden der Erde werden sie <strong>im</strong>mer<br />
noch als Heilige verehrt.<br />
Ob die Küche nun gutbürgerlich, mediterran, französisch, asiatisch<br />
oder anderweitig ausgefallen ist spielt keine Rolle.<br />
Das Produkt sollte frisch, regional und nachhaltig, ehrlich produziert<br />
worden sein.<br />
Hier ein Rezept aus der Oberlausitz, meiner gewonnenen He<strong>im</strong>at<br />
(geboren in Doberschütz/Eilenburg):<br />
Oberlausitzer Deichelmauke<br />
500 g Rindfleisch<br />
Wurzelwerk (Karotte, Sellerie, Lauch)<br />
2 Lorbeerblätter<br />
Pfeffer, Pfefferkörner, P<strong>im</strong>ent, Majoran, Salz, Kümmel<br />
1 kg Kartoffeln<br />
300 ml Rinderbrühe<br />
50 g Speck<br />
3 mittelgroße Zwiebeln<br />
Das Fleisch mit dem zerkleinerten Wurzelwerk, einer geschnittenen<br />
Zwiebel, einem Lorbeerblatt, Majoran, Pfeffer und Salz<br />
kochen. Das Fleisch ausstechen, abkühlen lassen und in mundgerechte<br />
Würfel schneiden.<br />
Von der Brühe ca. 300 ml beiseite stellen. Die werden für den<br />
Deich benötigt.<br />
Die Fleischwürfel in den verbliebenen Fond geben und warm<br />
stellen.<br />
Die in der Zwischenzeit geschälten und in Salzwasser gekochten<br />
Kartoffeln abgießen und zerstampfen. Mit der gut abgeschmeckten<br />
Rinderbrühe zu einem cremigen Brei (ein Stich Butter<br />
erhöht den Wohlgeschmack) verrühren.<br />
Das Sauerkraut mit Speck und Zwiebeln leicht anköcheln, geriebene<br />
Möhre, Lorbeerblatt, Kümmel in etwas Apfelsaft bissfest<br />
garen.<br />
Den Kartoffelbrei in die Mitte des Tellers geben und eine kleine<br />
Mulde hineindrücken. In diesen Deich kommen die Feischwürfel<br />
und etwas Brühe. Mit dem Sauerkraut servieren.<br />
<strong>Gute</strong>n Appetit!<br />
Viele Grüße aus der Lausitz von Torsten Linde (78/81, alias P.P.)<br />
Fotos: T. Linde (Enkel des langjährigen <strong>BBS</strong>-Direktors Paul Linde)<br />
Redaktionelle Anmerkung "Deichelmauke":<br />
"Mauke" ist eine versächselte Übernahme des tschechisch/sorbischen<br />
Begriffs für Teig, Brei (über "mouka", sprich mo:uka).<br />
"Deichel" ist ein kleiner Teich in Sachsen, wir haben weiche Teiche.<br />
<strong>BBS</strong>@koellitschverein.de www.koellitschverein.de
Am 18.09.09 trafen sich aktive Blumenfreunde des <strong>Köllitsch</strong>vereins<br />
um bei Helli (Uwe Hellriegel, 78/81) in Banzkow das<br />
Basislager aufzuschlagen. Tags darauf sollte der Sturm auf die<br />
Schweriner Bundesgartenschau erfolgen, um den Blütenrausch<br />
zu erleben.<br />
Der erste kleinere „Rauschzustand“ ergab sich aber schon am<br />
Freitag bei einer kleiner Nachfeier von Hellis Geburtstag.<br />
Fast pünktlich laut Ablaufplan wurden die Drahtesel gesattelt<br />
und es ging durch die Landschaft der Lewitz.<br />
Am Störkanal entlang (Abfluss des Schweriner Sees zur Elde)<br />
fuhren wir etwa 15 km durch weite Wiesenlandschaften und<br />
genossen die schönen Ausblicke. Einblicke gab es von Helli als<br />
ortskundigem Reiseleiter bei kurzen Pausen während der für<br />
manche ungewohnten Fahrradfahrt.<br />
Verein aktiv<br />
Radpartie nach Schwerin<br />
Leider reichte die Zeit nicht aus, um an allen interessanten<br />
Stellen zu verweilen.<br />
Nach einer Kaffepause auf dem Markt von Schwerin mit<br />
Domblick ging es recht schnell am Schloss vorbei, wo gerade<br />
noch Zeit war den, schw<strong>im</strong>menden Inseln einen Besuch abzustatten.<br />
Hier rauschten ein- und zweijährige Ziergraskombinationen<br />
inmitten von grünblauen Wasserglasscherben.<br />
Zurück nach Banzkow wählten wir eine andere Route. Für<br />
ein Abstecher in das Rauschen der Waldlewitz fehlten dann<br />
aber doch Zeit und Kondition. Stattdessen besuchten wir<br />
noch das Dorfmuseum in Banzkow, worin sehr liebevoll das<br />
frühere Dorfleben nachgestaltet war. In Gesprächen mit Helli<br />
konnte man das Feuer spüren, wie er als engagierter Interessenvertreter<br />
seiner Dorfgemeinschaft tätig ist und wir erlebten<br />
Helli als perfekten Gastgeber. Ein zweiter Grillabend mit<br />
guten Gesprächen bei Helli und seiner tollen Familie war der<br />
Endpunkt vor der Abreise am Sonntag.<br />
Die Gruppe sagt Herzlichen Dank.<br />
Schwerin begrüßte uns mit unterschiedlichen Ansichten des<br />
Stadtpanoramas einschließlich des schönen Schlossblicks.<br />
Ein erster Blick auf die BUGA mit einer Blütenkaskade und<br />
Sichtachse zum Schloss machte neugierig.<br />
Die Runde begann bei einem schwachblumigen Bier und einer<br />
Bratwurst, wobei den Preisen wohl der Pfeffer als Pflanze<br />
Pate stand.<br />
Ein ungewöhnlicher, aber fesselnder Themenpark war der<br />
Ort, wo die Grabkultur und -kunst <strong>im</strong> Mittelpunkt stand.<br />
Weiter ging es durch verschiedene gestaltete Landschaften<br />
zur eigens für die BUGA errichteten Pontonbrücke über den<br />
Schweriner See zur Schlossinsel. Ziel war der Rosengarten,<br />
wo einige von uns ihre neue Lieblingsrose einschließlich Duftprobe<br />
für Neupflanzungen zu Hause entdecken wollten.<br />
Fazit: Die Gruppe hätte sicher noch einige Teilnehmer mehr<br />
vertragen, aber so war es in der Gruppe leicht, sich bei den<br />
Organisationsfragen unproblematisch zu verständigen. Der<br />
Zeitplan zur Radtour war eng, sodass etwas zu wenig Zeit für<br />
den BUGA-Besuch vorhanden war.<br />
Die Lewitz ist derzeit noch ein Gehe<strong>im</strong>tipp für Natur- und<br />
Radwanderbegeisterte.<br />
Tipp: Besucht die Gegend bevor sich eventuell der Massentourismus<br />
entwickelt (www.lewitz-landschaft.de).<br />
Bericht: Volkmar Schleider (74/77)<br />
Fotos: V.S. und Kurt Sommerfeld (78/81)<br />
Mehr Bilder: www.koellitschverein.de/?q=node/236<br />
<strong>BBS</strong>@koellitschverein.de www.koellitschverein.de<br />
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28<br />
„Wenn‘s draußen schneit, sind die Schalksnarren nicht weit!"<br />
Unter diesem Motto herrschte bei unserer Herbstwanderung<br />
bald eine kuschelige St<strong>im</strong>mung. „Ein schönes Ochelende ...",<br />
begann Andrea Schmidt zu fabulieren und wev. setzte angesichts<br />
der Gummibärentorte Utes fort: "Jib mich bitte ooch so<br />
Gruppenbild von 2002 nachgestellt<br />
Röhrlingspilze reagieren auf tiefe Temperaturen oft „giftig". Wir<br />
suchten deshalb nach frostverträglichen Arten, wie etwa den<br />
Walters Gruß.<br />
Verein aktiv<br />
Ochelige Schneepilze<br />
Herbstwanderung in der sexy Schweiz 2009<br />
een Ochel!" Den sorbischen Begriff „Ochel" kennt man heute<br />
unter „Ukelei" und meint einen Weißfisch. Weiß war es Mitte<br />
Oktober draußen bereits geworden, Wald- und Straßensperrungen<br />
wurden am Vorabend bekannt. Vor der Baude<br />
ochelte deshalb freitagochelds ein Ochelfall vom Ochelfelsen ...<br />
Austernseitling. Oh Gott, welche Farben! Und dann auch noch<br />
Lamellen, wie die „Giftpilze" Champignon und Pfifferling!<br />
Beide Fotos: Peter Wächtler<br />
Apfeldiebe PKK – Pilzkontrollkommission am Werk<br />
Foto: Peter Wächtler<br />
Ochelfall an der Ochelbaude<br />
<strong>BBS</strong>@koellitschverein.de www.koellitschverein.de<br />
Ottos Ochelfund<br />
Der vorzügliche<br />
violette Rötelritterling
Die Barbarine am Pfaffenstein<br />
Zur schönen Aussicht<br />
Martina und der aufpumpbare BH<br />
Unsre LPG<br />
hat hundert Gänse ...<br />
Malerblick am Malerweg<br />
Schunkelrunde<br />
Verein aktiv<br />
Ritter Prunzelschütz<br />
Der Elblachs ist wieder da! Leider ein Rohrkrepierer.<br />
Packisch-Quiz<br />
"He, Joe" - Version Torfrock<br />
Liebes Reisebüro,<br />
mich hat das Wochenende alles in allem<br />
50 Euro ohne Dich gekostet.<br />
Dafür hatte ich:<br />
An- und Abfahrt, zwe<strong>im</strong>al schlafen, viermal<br />
essen, dazu eine Gebirgs- und Pilzführung,<br />
musikalische Umrahmung, Quiz mit Preisen,<br />
warmherziges Miteinander und keinerlei<br />
Zwänge einer Hotelordnung.<br />
Weshalb verlangst Du soviel Geld von mir?<br />
Sieh bitte ein, dass ich auch 2010 lieber mit<br />
dem <strong>BBS</strong>-Verein auf Entdeckungstour gehe!<br />
Weitere Bilder der Wanderung:<br />
www.koellitschverein.de/?q=node/240<br />
Man kommt auf der Vereinsseite auch<br />
dahin über BILDER - NEUZEIT - VER-<br />
EINSWANDERUNGEN - BERGTOU-<br />
REN.<br />
Ungezeichnete Fotos u. Text: wev.<br />
<strong>BBS</strong>@koellitschverein.de www.koellitschverein.de<br />
Schrammsteinaussicht<br />
29
30<br />
Die Internetzseite www.koellitschverein.de wächst kontinuierlich.<br />
Gegenwärtig sind bereits über 5000 Fotos in mehr<br />
als 150 Abteilungen abrufbar.<br />
Beinahe jeder ehemalige <strong>Köllitsch</strong>er kann sich inzwischen finden,<br />
denn es gibt umfangreiche Sammlungen zu Klassentreffen<br />
und „Bilder der Lehrzeit" in der Rubrik „Klassen".<br />
Über die Veranstaltungen des Vereines berichten 50 Unterthemen,<br />
dabei sind allein 16 Wanderungen in der Sächsischen<br />
Schweiz.<br />
Grundlagen dafür sind das Vereinsarchiv und die Zusendungen<br />
der Leserschaft.<br />
Dennoch suchen wir weiterhin nach euren Fotos, denn es<br />
gibt noch Lücken. Wer unveröffentlichte Schätze hat, sollte<br />
Verbindung mit uns aufnehmen (siehe Impressum/Rückseite),<br />
damit wir die Bildübernahme besprechen können.<br />
Registrierung:<br />
Von Eintragungen in das Gästebuch abgesehen, kann sich jedermann<br />
frei auf der Seite bewegen. Vor Gästebucheintragungen<br />
wollen wir die „<strong>Köllitsch</strong>nähe" prüfen, deshalb die Registratur.<br />
Kontaktanzeigen der leichten Mädels werden damit vermieden.<br />
Ausschreibung:<br />
Bis zu zehn Einzelfotos können eingesendet werden. Zusätzlich<br />
darf eine Serie (bitte kennzeichnen!) teilnehmen.<br />
Abgebildete Kinder bis 16 <strong>Jahr</strong>e alt.<br />
Mindestgröße auf Papier ist 6 mal 9 cm, bzw. 1000 Pixel<br />
breit/72 dpi bei elektronischer Versendung.<br />
Gesucht sind das beste Einzelbild, die interessanteste Serie<br />
und der gefälligste Gesamteindruck unter allen Einsendern.<br />
Preise:<br />
Kalender mit besten Wettbewerbsbildern für die drei Sieger.<br />
Kalender: April 2010 bis März 2011.<br />
Hauptgewinn: Teilnahme.<br />
Beste Fotos <strong>im</strong> Sommerecho 2010.<br />
Einsendeschluss: 1. März 2010.<br />
Wertung: 1. April auf Netzseite, später <strong>im</strong> "Echo".<br />
Ab 1. April werden die Klarnamen der Autoren veröffentlicht,<br />
bis dahin bleiben die Teilnehmer anonym.<br />
Verein aktuell<br />
5000 Bilder <strong>im</strong> Netz!<br />
Aktueller Schwerpunkt „Links"!<br />
Viele von euch haben auf privaten, gewerblichen oder<br />
betrieblichen Netzseiten Interessantes mitzuteilen.<br />
Wir möchten deshalb unsere Rubrik „Links" aktualisieren<br />
und erweitern.<br />
Sendet darum bitte an bbs@koellitschverein.de eure<br />
Anschriften <strong>im</strong> Weltnetz! Einige Bemerkungen dazu wären<br />
dienlich, wir stellen sie mit ein.<br />
„Links" werden wir künftig nach Themen und Klassenstufen<br />
unterteilen, sodass die Netzanschriften zwe<strong>im</strong>al<br />
auftauchen. Beispielsweise wird dann Heike Hoppes betrieblicher<br />
Link www.sachsenmilch.de unter "Landwirtschaft"<br />
und unter Klasse 1985/88 zu finden sein.<br />
„Kinder"-Wettbewerb bis März<br />
Teilnehmerin A "Die Perle"<br />
Der neue Fotowettbewerb begann bereits auf unserer Weltnetzseite<br />
und er wird am 1. März beendet.<br />
Die Sieger stehen am 1. April fest und können das auf unserer<br />
Seite erfahren: www.koellitschverein.de.<br />
Im „Sommerecho" erfolgen Endauswertung und Veröffentlichung<br />
der schönsten Beiträge.<br />
Teilnehmen kann jeder Leser dieser Zeitung, übrigens auch<br />
mit sehr alten Bildern! Selbst das eigene Konterfei darf unter<br />
der Bedingung eingesendet werden, dass man darauf höchstens<br />
16 <strong>Jahr</strong>e alt war.<br />
Bilder von sich, seinen Kindern und Enkeln hat eigentlich jeder,<br />
niemand braucht für die Teilnahme Bilder zu stehlen!<br />
Schnöde wäre es, wenn man sich Kinderfotos irgendwoher<br />
„organisiert". Aus dem familiären Album sollten die Werke schon<br />
stammen, müssen jedoch keine Familienmitglieder darstellen!<br />
Beispiel für eine Kleinstserie. Ab zwei Bildern n<strong>im</strong>mt man teil.<br />
Beispiel ältere Fotos: Auch Bilder „vor Nachttopfs Zeiten" möglich!<br />
<strong>BBS</strong>@koellitschverein.de www.koellitschverein.de
6. bis 13. März<br />
(Lenzing)<br />
21. bis 23. Mai<br />
(Wonnemond)<br />
20. bis 21. Juni<br />
(Brachet)<br />
Juli (Heuert)<br />
„Sommerecho"<br />
Dezember (Julmond)<br />
„Weihnachtsecho"<br />
Anregungen für 2010<br />
15. bis 17.<br />
Oktober (Gilbhart)<br />
Arbeitsplan des Vereines<br />
Das Vereinsjahr 2010<br />
Wintersportwoche in Ober-Kleinaupa<br />
Der Ort liegt in eintausend Meter Höhe und<br />
trägt heute den ins Tschechische übersetzten<br />
Namen Horni Mala Upa. Die Reise ist ausgebucht.<br />
In Sichtweite der Schneekoppe können<br />
Langlauf und Abfahrt betrieben werden.<br />
Unser allein besetztes Haus hat sogar ein kleines<br />
Schw<strong>im</strong>mbecken.<br />
Bis Krummhübel (Karpacs/PL) 20 Autominuten.<br />
Oberlausitz „Zurück zur Natur"<br />
Cunewalde, Besuch bei Torsten Linde. Brotbacken,<br />
Kochkurs, alternative Ernährung, Tai-<br />
Chi, Wanderung zum Bileboh, Besichtigung<br />
Bautzen,<br />
Lindes haben den ehemaligen Dorfgasthof zu<br />
einem erlebenswerten Grundstück nichtalltäglicher<br />
Lebensform künstlerisch und naturnah<br />
umgestaltet.<br />
„Wasser" – Maltertalsperre<br />
Gastgeber Dr. Lutz Kretzschmar (75/78) empfängt<br />
die naturhungrigen Wasserratten an der<br />
Maltertalsperre.<br />
Drachenbootfahren, Talsperrenwanderung<br />
(auch in der Staumauer), und Einführung in<br />
das Angeln.<br />
Am Lagerfeuer soll es etwas Fischiges zwischen<br />
unsere „Kiemen" geben – Petri Heil!<br />
Keine Vereinsveranstaltungen, jedoch werden einige <strong>Köllitsch</strong>er<br />
dort dabei sein!<br />
„Bunter Herbstwald"<br />
Nochmals in die Ochelbaude bei Porschdorf!<br />
Wanderziel könnte diesmal das abseitige Gebiet<br />
des Zschand sein.<br />
Zu erreichen vom Kirnitzschtal zum Zeughaus<br />
und dann Richtung böhmische Grenze.<br />
Bei bisher 16 Vereinswanderungen <strong>im</strong> Felsgebirge<br />
fällt die Wahl nichtbegangener Routen<br />
langsam schwerer.<br />
MMK-Treffen aller <strong>Köllitsch</strong>er und einiger EOSler<br />
In der Sächsischen Schweiz wird gewandert. Unterkunft voraussichtlich<br />
Katzsteinbaude Cunnersdorf mit dazugehörigem KK-Schießstand.<br />
Angesprochen sind die <strong>BBS</strong>-Mehrkämpfer aller Zeiten, die<br />
Freunde der EOS Torgau werden speziell eingeladen.<br />
Termin: Voraussichtlich 24. April 2010<br />
Kollegium der <strong>BBS</strong><br />
Ein kleiner Pädagogischer Rat (siehe Seite 6) „beschloss" eine Wiederholung<br />
des gelungenen Stelldicheins von 2003.<br />
Dazu werden alle ehemaligen <strong>BBS</strong>-Angestellten zu einer Schiffsfahrt<br />
auf der Elbe eingeladen. Wegen des begrenzten Platzangebots wird<br />
um Voranmeldung an gstamm@gmx.de oder den Verein gebeten.<br />
Voraussichtlicher Termin: 5. Juni 2010 (Tag der offenen Tür des LVG)<br />
2010 erscheinen die Nummern 27 und 28<br />
Wir suchen neben interessanten Lebenswegen besonders Musiker,<br />
Maler, Dichter und Poeten sowie Sportler.<br />
Gern verbreiten wir natürlich Klassentreffberichte, Fotos aus der<br />
Lehrzeit und interessante Bilder von Urlaubsreisen in aller Welt. Bei<br />
Reisen sind wir auf landwirtschaftliche Aspekte neugierig.<br />
Partner Pferd – Leipziger Messe 21. bis 24. 01. 2010<br />
„Tag der offenen Tür" des LVG <strong>Köllitsch</strong> 05. 06 2010<br />
Stelzenfestspiele bei Reuth 25. bis 27. 06. 2010<br />
Partner Pferd – Weltcupfinale 27.04. bis 01.05. 2011<br />
<strong>BBS</strong>@koellitschverein.de www.koellitschverein.de<br />
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Mehr zur Messe „Partner Pferd 2010" auf der Seite 2<br />
Foto: Leipziger Messe