Artikelzusammenfassung - Natur und Landschaft
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Artikel 1<br />
Die deutschen Zusammenfassungen der Artikel aus<br />
<strong>Natur</strong> <strong>und</strong> <strong>Landschaft</strong> 5-2012<br />
Der Fischotter (Lutra lutra) in Schleswig-Holstein – Signatur einer<br />
rückwandernden, bedrohten Wirbeltierart <strong>und</strong> Konsequenzen für den<br />
<strong>Natur</strong>schutz<br />
Von Veronika Grünwald-Schwark, Frank E. Zachos, Ann-Christin Honnen, Peter<br />
Borkenhagen, Frauke Krüger, Jeanine Wagner, Arne Drews, Anna Krekemeyer,<br />
Heiko Schmüser, Andreas Fichtner, Steffen Behl, Ulrich Schmölcke, Hanna<br />
Kirschnick-Schmidt <strong>und</strong> Robert S. Sommer<br />
Zusammenfassung<br />
Der Fischotter (Lutra lutra) gehört zu den am stärksten gefährdeten Säugetierarten<br />
Europas <strong>und</strong> ist Zielart in vielen <strong>Natur</strong>schutzprojekten. Während der Otter noch 1950<br />
überall in Schleswig-Holstein (S-H) verbreitet war, ist der Bestand bis Mitte der<br />
1980er-Jahre fast ausgestorben. Seit Anfang der 1990er-Jahre kann eine<br />
kontinuierlich ansteigende Wiederausbreitung in S-H festgestellt werden. Der<br />
Ursprung der Wiederbesiedlung liegt, wie ein Vergleich genetischer Profile zeigt, vor<br />
allem in Mecklenburg-Vorpommern sowie zu einem geringeren Teil in Dänemark. Es<br />
kann erwartet werden, dass die Fischotterpopulation Schleswig-Holsteins in den<br />
kommenden Jahren weiterhin von der Zuwanderung aus Dänemark <strong>und</strong><br />
Mecklenburg-Vorpommern profitiert. Die daraus resultierende erhöhte genetische<br />
Variabilität ist eine günstige Ausgangsposition für die weitere Stabilisierung des<br />
Bestands. Ein Großteil der Gewässersysteme in S-H wurde als potenzieller<br />
Ausbreitungsraum für Fischotter eingeschätzt <strong>und</strong> in zahlreichen Fällen als Korridor-<br />
Suchraum ausgewiesen, in dem der Fischotter bei zukünftigen Umweltplanungen<br />
besonders berücksichtigt werden sollte. Unter der Voraussetzung, dass dem<br />
Lebensraum <strong>und</strong> den Wanderbedingungen für Fischotter bei raumplanerischen<br />
Belangen in Zukunft ausreichende Beachtung zukommt, kann eine sehr positive<br />
Zukunftsprognose für die Entwicklung des Fischotterbestands in S-H gegeben<br />
werden.
Artikel 2<br />
Ehrenamtlich erhobene Daten verbessern hessenweite Verbreitungsmodelle<br />
der FFH-relevanten Haselmaus (Muscardinus avellanarius)<br />
Von Jorge A. Encarnação, Julia Nöding, Tobias E. Reiners <strong>und</strong> Nina I. Becker<br />
Zusammenfassung<br />
Viele Wald bewohnende Säugetiere sind durch ihre versteckte <strong>und</strong> nachtaktive<br />
Lebensweise schwer zu erfassen. Amtlich erhobene Daten sind daher meist nicht<br />
flächendeckend <strong>und</strong> damit unzureichend, um die Verbreitung einer Art landesweit<br />
abschätzen zu können. Für die FFH-relevante Haselmaus (Muscardinus<br />
avellanarius) gibt es in Hessen neben den amtlich erhobenen Daten (Hessen-Forst<br />
FENA) ebenfalls ehrenamtlich erhobene Daten (NABU e. V.) zu Vorkommen von<br />
Haselmäusen. In dieser Studie wurde mit Hilfe von GIS-Methodik sowie<br />
Verbreitungsmodellen getestet, ob sich amtlich <strong>und</strong> ehrenamtlich erhobene<br />
Datensätze gegenseitig bestätigen <strong>und</strong> ergänzen. Die Ergebnisse zeigen, dass die<br />
Verbreitungsmodelle durch den NABU-Datensatz an Modellgüte <strong>und</strong> Aussagekraft<br />
gewinnen. Durch den kombinierten Datensatz war es möglich, eine realistische<br />
flächendeckende Prognose der potenziellen Verbreitung für die Haselmaus in<br />
Hessen zu erstellen. Diese Studie verdeutlicht den hohen Wert ehrenamtlich<br />
erhobener Daten für Wissenschaft <strong>und</strong> angewandten Artenschutz.
Artikel 3<br />
<strong>Natur</strong>schutzfunktionen <strong>und</strong> -potenziale von außerörtlichen<br />
Straßenbegleitflächen, dargestellt am Beispiel des BayernNetz-<strong>Natur</strong>-Projekts<br />
„Biotopverb<strong>und</strong> Wertachauen“ im Landkreis Augsburg<br />
Von Britta Richert <strong>und</strong> Arne Friedmann<br />
Zusammenfassung<br />
Die Straßenbegleitflächen der Gemeinde-, Kreis- <strong>und</strong> Staatsstraßen zwischen<br />
Bobingen <strong>und</strong> Hiltenfingen im Landkreis Augsburg wurden hinsichtlich ihrer<br />
<strong>Natur</strong>schutzfunktionen <strong>und</strong> -potenziale untersucht. Die Funktionsermittlung erfolgte<br />
auf der Gr<strong>und</strong>lage der Ermittlung <strong>und</strong> Bewertung der Artendiversität, der Anzahl<br />
seltener sowie geschützter Pflanzenarten <strong>und</strong> -gesellschaften, der Anzahl seltener<br />
<strong>und</strong> geschützter Tagfalterarten sowie der Eignung der Straßenbegleitflächen als<br />
Biotopverb<strong>und</strong>strukturen. Dabei lag der Untersuchungsschwerpunkt auf der<br />
Vernetzung der im Auwald an der Wertach noch existierenden Heidebiotope.<br />
Diese Erhebungen ergaben, dass die Straßenbegleitflächen im Untersuchungsraum<br />
etwa ein Drittel der Gebietsflora beherbergen. Obwohl einige Arten der Heiden <strong>und</strong><br />
Magerrasen auf den Straßenbegleitflächen wachsen, konnte keine Phytozönose<br />
ermittelt werden, die in ihrer Artenzusammensetzung <strong>und</strong> Artenvielfalt denen der<br />
Heiden <strong>und</strong> Magerrasen an der Wertach entspricht. Einige Heidearten nutzen die<br />
Straßenbegleitflächen aber als Korridore <strong>und</strong> Refugialbiotope. Gleiches gilt für die<br />
ermittelten 16 Tagfalterarten, von denen die Hälfte gesetzlich geschützt ist.<br />
Seltene <strong>und</strong> geschützte Pflanzenarten kamen vereinzelt vor – allerdings bis auf<br />
wenige Ausnahmen nur in geringen Populationsgrößen.
Artikel 4<br />
Vilmer Thesen zu Lebensstilen <strong>und</strong> <strong>Natur</strong>schutz<br />
Von Lieske Voget-Kleschin, Thomas Potthast, Reinhard Piechocki, Konrad Ott<br />
<strong>und</strong> Norbert Wiersbinski<br />
Ohne Zusammenfassung