physikgeschichte - Austrian Physical Society
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Mitteilungsblatt der Österreichischen Physikalischen Gesellschaft<br />
© Copyright 2003 by Richard deGaris Doble<br />
2006/4 Rückblick und Ausblick des Präsidenten<br />
Dezember Physik-Nobelpreise 2006<br />
2006 Personen, Projekte<br />
Physikgeschichte<br />
Protokoll Jahreshauptversammlung 2006
"Transporter-Kasten:<br />
3,5 t bis 12 t<br />
und Kühlkoffer"<br />
WIEN<br />
Wien 3 hat Tag und Nacht für Sie geöffnet!<br />
Wien 3. Schlachthausgasse 38 Tel: 01/717 50-0<br />
Wien 12. Breitenfurter Straße 77 Tel: 01/8042011-0<br />
Wien 22. Wagramer Straße 124<br />
Tel: 01/2033501-0<br />
OBERÖSTERREICH<br />
Linz (*) Wiener Straße 166 Tel: 0732/343030<br />
Wels Gunskirchner Straße 1 Tel: 07242/43601<br />
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Graz (*) Keplerstraße 93-95 Tel: 0316/717330<br />
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Mo – Sa: 7:30 Uhr bis 18:00 Uhr<br />
So- & Feiertage: 10:00 Uhr bis 18:00 Uhr
INHALT<br />
Editorial<br />
Physik in Österreich<br />
3<br />
Rückblick und Ausblick 4<br />
Fachausschuss Festkörper 5<br />
Uni Salzburg<br />
Physik international<br />
5<br />
Nobelpreis 2006<br />
Physikgeschichte<br />
6<br />
Boltzmann 8<br />
Fachtagung<br />
Aktuelles<br />
9<br />
Tagungen 10<br />
Jahreshauptversammlung 11<br />
Ausschreibungen<br />
Physik und Gesellschaft<br />
18<br />
Science on Stage 12<br />
Projekte 13<br />
Personen 15-17<br />
IMPRESSUM<br />
Medieninhaber:<br />
Österreichische Physikalische<br />
Gesellschaft<br />
http://www.oepg.at<br />
Herausgeber und für den Inhalt<br />
verantwortlich:<br />
Univ. Prof. Dr. Max E. Lippitsch<br />
Karl-Franzens-Universität<br />
Institut für Physik<br />
Universitätsplatz 5<br />
8010 Graz<br />
Tel. +43 (316) 380-5192<br />
Fax +43 (316) 380-9816<br />
e-mail: office@oepg.at<br />
Verlags- und Herstellungsort: Graz<br />
Zum Titelbid: Einen Blick auf Strukturen<br />
in der kosmischen Hintergrundstrahlung<br />
gibt uns der Satellit COBE.<br />
Heuer wurde dafür der Physik-Nobelpreis<br />
verliehen (S. 6)<br />
EDITORIAL<br />
Sehr geehrte Leserin,<br />
sehr geehrter Leser!<br />
Die Zeiten sind schlecht: Drei Monate nach<br />
der Wahl haben wir immer noch keine<br />
Regierung, die globale Klimaerwärmung<br />
vermiest uns den Winterurlaub und sogar<br />
erscheint mit beträchtlicher<br />
Verspätung.<br />
Wen kümmert’s? Auch ohne Regierung<br />
bricht unsere Republik nicht zusammen,<br />
die Tourismusbranche versichert treuherzig,<br />
dass Winterurlauber doch nicht wegen<br />
des Schnees zu uns kämen, und die<br />
Physiker hat es noch nie sonderlich interessiert,<br />
ob ihre Gesellschaft etwas leistet<br />
oder nicht.<br />
Allerdings: Für die ersten beiden Miissstände<br />
bin ich nur sehr indirekt verantwortlich.<br />
Bei der Wahl habe ich („der Wähler“)<br />
sichtlich nicht klar genug mein Kreuz gemacht,<br />
deshalb haben wir jetzt das Kreuz<br />
mit den Koalitionsverhandlungen. Das<br />
Weltklima leidet wohl auch unter der Tatsache,<br />
dass ich nur unwillig die Segnungen<br />
des öffentlichen Verkehrs annehme<br />
und außerdem Wert auf ein wohl temperiertes<br />
Wohnzimmer lege. Aber so wirklich<br />
an mir allein liegt es nicht, dass uns<br />
diese Dinge plagen. Das verspätete Erscheinen<br />
von ist allerdings<br />
unbestreitbar allein meine Sache. Für die<br />
ich mich auch entsprechend verantworten<br />
muss. Was hiermit geschehen soll.<br />
Es mag wie eine Ausrede klingen, aber<br />
neben der Geschäftsführung der ÖPG<br />
habe ich noch einen bürgerlichen Beruf<br />
- Physiker an der Universität (wenn<br />
man das unter der Definition von „bürgerlicher<br />
Beruf“ durchgehen lassen<br />
will). Und da ergeben sich manigfache<br />
Unbillen, die sich schon verzögernd<br />
auf die Erfüllung der Geschäftsführerpflichten<br />
auswirken können.<br />
Als da sind: Geblockte Hauptvorlesung<br />
aus Experimentalphysik, die einen<br />
in erstaunlichem Ausmaß beschäftigt,<br />
auch wenn man seit Jahrzehnten mit dem<br />
Stoff befasst ist, Physik ist halt immer<br />
wieder fordernd; Spezialvorlesungen, Seminare,<br />
Privatissima; daneben die (für den<br />
Laien zugegebener Maßen etwas fern liegende)<br />
Frage, warum das Quenchen der<br />
Fluoreszenzabklingkurven heteroleptischer<br />
Rutheniumkomlexe sich nicht durch<br />
das ohnehin schon bis zum Aberwitz verfeinerte<br />
Computermodell fitten lässt ... Und<br />
schließlich: Das Bachelor-Studium. Als<br />
Vorsitzender der Curricula-Kommission ist<br />
man verantwortlich für die Entstehung ei-<br />
nes sinnvollen Curriculums,<br />
noch dazu im Einklang mit<br />
der Sorbonne-Erklärung,<br />
der Bologna-Deklaration,<br />
den Communiqués von<br />
Prag, Berlin und Bergen,<br />
dem European Credit<br />
Transfer and Accumulation<br />
System, Peer-Review-fähig,<br />
nach einem Stufenmodell<br />
gegliedert, modularisiert<br />
und, und ... Sitzungen, Besprechungen,<br />
Entwürfe,<br />
Konsultationen. Da wird die<br />
Zeit knapp für andere Arbeiten.<br />
Das ist sicher eine sinnvolle Arbeit. Es ist<br />
vernünftig, durch eine gemeinsame Basis<br />
für die Studien in Europa die Mobilität<br />
junger Wissenschafter zu erleichtern. Aber<br />
was ist innerhalb von Österreich? Alle Universitäten<br />
sind mit der gleichen Aufgabe<br />
konfrontiert - sollte nicht auch hier eine gemeinsame<br />
Basis erforderlich sein? Wie<br />
leicht wird es Studierenden der Physik<br />
gemacht, im eigenen Land ihre Universität<br />
zu wechseln, ohne dass Nerven aufreibende<br />
Anrechnungsprozeduren und verschiedenste<br />
nachzuholende Lehrveranstaltungen<br />
erforderlich sind? Wäre nicht<br />
gerade eine Gesellschaft wie die ÖPG, die<br />
für sich in Anspruch nimmt, „die physikalischen<br />
Wissenschaften in Forschung,<br />
Entwicklung und Unterricht zu fördern“<br />
dazu berufen, sich um die gemeinsame<br />
Basis des Physikstudiums in ganz Österreich<br />
zu kümmern, um sicherzustellen,<br />
„dass ein Wechsel des Studienortes<br />
innerhalb eines Landes nicht schwieriger<br />
wird als ein solcher ins europäische<br />
Ausland“, wie der scheidende Präsident<br />
Helmut Rauch in seinem Rück- und<br />
Ausblick (S. 4) so richtig anmerkt.<br />
Apropos Präsident: Ab 1.1.2007 hat die<br />
ÖPG einE PräsidentIN, Monika Ritsch-<br />
Marte aus Innsbruck. Dieses im besten<br />
Sinn des Wortes historische Ereignis sollten<br />
wir gebührend zur Kenntnis nehmen,<br />
es gibt Hoffnung, dass unsere Gesellschaft<br />
die Bedürfnisse der Zeit erkannt hat.<br />
Es ist auch zu hoffen, dass das Gleiche in<br />
vielen Physikinstituten passiert - etwa bei<br />
anstehenden Berufungen.<br />
Mit besten Wünschen für die kommendne<br />
Feiertage<br />
Ihr (säumiger) Geschäftsführer<br />
NR. 4/2005 3
PHYSIK IN ÖSTERREICH<br />
Nach meiner zweiten zweijährigen<br />
Amtszeit als Vorsitzender der Österreichischen<br />
Physikalischen Gesellschaft<br />
sollen in einem kurzen Rückblick<br />
die wesentlichsten Erfolge und<br />
einige aktuelle Bemerkungen zur Situation<br />
und zur Zukunft der Gesellschaft<br />
gemacht werden.<br />
Fest überzeugt<br />
bin ich<br />
davon, dass<br />
sich der Stellenwert<br />
der<br />
Physik in den<br />
beiden letzten<br />
Jahren<br />
deutlich erhöht<br />
hat, was<br />
durch einige<br />
Fakten belegt<br />
werden soll.<br />
· Das “Weltjahr<br />
der Physik<br />
2005“ hat<br />
viele Gesellschaftsgruppen<br />
motiviert,<br />
sich mit Fragen<br />
und Anliegen<br />
der<br />
Physik zu beschäftigen.<br />
Die Jahrestagung in Wien,<br />
verbunden mit der öffentlichen Show<br />
“spiel.raum.physik“ hat tausende Besucher<br />
angelockt. Auch in anderen Universitätsstädten<br />
haben viel besuchte<br />
Veranstaltungen stattgefunden, die<br />
auch in der Öffentlichkeit Aufmerksamkeit<br />
erregt haben. Der Geschäftsführer<br />
unserer Gesellschaft, Max Lippitsch,<br />
hat bei der Organisation dieser weltweiten<br />
Aktivitäten nicht nur in Österreich,<br />
sondern auch im internationalen Bereich<br />
eine bedeutende Rolle gespielt<br />
und dabei Dank und Anerkennung verdient.<br />
Die Wiener Veranstaltungen aus<br />
diesem Anlass wurden von Gero Vogl,<br />
und seinem Team mit großem Einsatz<br />
gestaltet, wofür an dieser Stelle<br />
ebenfalls herzlich gedankt sei.<br />
· In den beiden Jahren wurden etliche<br />
nationale und internationale Preise an<br />
österreichische Physiker vergeben:<br />
4 N R. 4/2006<br />
RÜCKBLICK - AUSBLICK<br />
HELMUT RAUCH<br />
Max Planck Medaille 2005: Peter Zoller,<br />
Universität Innsbruck<br />
Wittgenstein Preis 2005: Rudi Grimm,<br />
Universität Innsbruck<br />
Wilhelm Leibnitz Preis 2005: Ferenc<br />
Krausz, nun MPI-Quantenoptik, Garching<br />
Dirac Medaille 2006: Peter Zoller, Universität<br />
Innsbruck<br />
King Faisal Preis 2006: Anton Zeilinger,<br />
Universität Wien<br />
Wittgenstein Preis 2006: Jörg<br />
Schmiedmayer, TU Wien<br />
Schrödinger Preis 2006: Rainer Blatt,<br />
Universität Innsbruck<br />
Ludwig Wittgenstein Preis 2006: Helmut<br />
Rauch, TU Wien<br />
Ignaz L. Lieben Award 2006: Andrius<br />
Baltuska, TU Wien<br />
START Preise: H. Häffner und P.<br />
Schmidt, beide Universität Innsbruck<br />
· Auch einige zum Teil spektakulär wirkende<br />
Berufungen sollen Erwähnung<br />
finden:<br />
R. Alkofer: Universität Graz<br />
A. Baltuska: TU Wien<br />
S. Bühler-Paschen: TU Wien<br />
C. Gattringer: Universität Graz<br />
J. Schmiedmayer: TU Wien<br />
F. Verstraete: Universität Wien<br />
· Die bei der heurigen Generalversammlung<br />
neu verabschiedeten Statuten<br />
der Gesellschaft tragen den neueren<br />
Entwicklungen im Vereinsrecht<br />
Rechnung und gestatten so eine weitere<br />
positive Entwicklung der ÖPG.<br />
Allerdings sind nicht alle Vorgänge um<br />
die Physik so positiv zu bewerten wie<br />
die eben erwähnten und es verbleiben<br />
eine Menge unerledigter Probleme für<br />
das neue ÖPG Präsidium:<br />
- Die Einführung des Bakkalaureatund<br />
Master-Studiums, welches speziell<br />
der Harmonisierung der Ausbildung<br />
in Europa dienen soll, erfolgte und erfolgt<br />
im wesentlichen unter Ausschaltung<br />
der Fachgesellschaften. Das<br />
scheint auch der Grund dafür zu sein,<br />
dass bisher keine Harmonisierung der<br />
Ausbildung innerhalb Österreichs erkennbar<br />
ist. Hier wäre wohl ein Pendant<br />
zur deutschen “Konferenz der<br />
Fachbereiche Physik“ wünschenswert,<br />
um zu gewährleisten, dass ein Wechsel<br />
des Studienortes innerhalb eines<br />
Landes nicht schwieriger wird als ein<br />
solcher ins europäische Ausland.<br />
- Auch die Diskussion und Entscheidungsfindung<br />
über eine Elite-Universität<br />
(ISTA - Institute for Science and<br />
Technology Austria) ist weitgehend<br />
ohne Einschaltung der Fachgesellschaften<br />
erfolgt, und die Frage der speziell<br />
für Forschung im Bereich der Physik<br />
notwendigen Infrastruktur blieb<br />
bisher völlig unbeantwortet. Es bleibt<br />
zu hoffen, dass auch in Österreich bestehende<br />
Exzellenz-Cluster, die sich im<br />
wesentlichen aus Schwerpunktprogrammen<br />
und Spezialforschungsbereichen<br />
des FWF entwickelt haben,<br />
verstärkt Beachtung finden und rationale<br />
Gründe für eine Standortwahl Gehör<br />
finden.<br />
· In der Bundesrepublik wurden in den<br />
letzten Wochen entscheidende Schritte<br />
in Richtung „Eliteuniversitäten“ (Zukunftskonzepte)<br />
gesetzt wodurch der<br />
Wettbewerb um die besten Köpfe auch<br />
mit österreichischen Universitäten angeheizt<br />
werden wird. Beachtenswert<br />
ist, dass bei der Festlegung dieser Eliteuniversitäten<br />
die bereits bestehenden<br />
Exzellenz-Cluster und Doktorandenkollegs<br />
eine entscheidende Rolle<br />
spielten, aber auch die Professionalität<br />
der Universitätsgremien in die Bewertung<br />
einging. Auch in Österreich<br />
sollte man sich fragen, ob derartige<br />
Qualitätsmerkmale nicht generell einzufordern<br />
wären.<br />
Zum Schluss sei nochmals auf sehr<br />
erfreuliche Aspekte im Vereinsleben<br />
Bezug genommen. Die Wahl von Frau<br />
Monika Ritsch-Marte zur Präsidentin<br />
der ÖPG und die weitere Verfügbarkeit<br />
des Geschäftsführer, Max Lippitsch,<br />
signalisieren neuen Aufbruch und Kontinuität<br />
in einem durchaus positiven<br />
Sinn. Allen, die sich für die Belange der<br />
Physik in Österreich in den letzten Jahren<br />
eingesetzt haben, gebührt mein<br />
besonderer Dank.<br />
Helmut Rauch, Präsident der ÖPG
FACHAUSSCHUSS FESTKÖRPERPHYSIK<br />
Die Aktivitäten von Mitgliedern des FA<br />
Festkörperphysik im Berichtsjahr<br />
2006 zeigten sich in der Organisation<br />
von hochkarätigen Konferenzen, Winterschulen<br />
und Workshops:<br />
22. Workshop on Novel Materials and<br />
Superconductors, Planneralm, 10.- 17.<br />
Februar 2006, Organisator: K. H.<br />
Schwarz, TU Wien<br />
14th Int. Winterschool on New Developments<br />
in Solid State Physics: Charges<br />
and Spins in Nansotructures,<br />
Basics and Devices, Mauterndorf, 13. -<br />
17. Februar 2006, Organisatoren: G.<br />
Bauer, W. Jantsch, F. Kuchar, JKU Linz<br />
20th Int. Winterschool on Electronic<br />
Properties of Novel Materials (Euroconference):<br />
Molecular Nanostructures,<br />
Kirchberg/Tirol, 4.-11. März 2006, Organisator:<br />
H. Kuzmany, Univ. Wien<br />
28th Int. Conf. on the Physics of Semiconductors,<br />
Wien, 24.-28. Juli 2006,<br />
Organisatoren: G. Bauer, F. Kuchar, E.<br />
Gornik<br />
Int. Workshop Nanomagnets by Selforganization,<br />
Eisenerz, 8.-11. Oktober<br />
2006, Organisatoren: C. Teichert, H.<br />
Krenn<br />
Symposium on Nanoscience and –<br />
Technology, JKU Linz, 20. Oktober<br />
2006, zu Ehren des 60. Geburtstages<br />
von Dr. Wolfgang Jantsch<br />
Der FA Festkörperphysik darf auch<br />
herzlich gratulieren zur Verleihung<br />
des<br />
Fritz Kohlrausch Preises an Dr. Julian<br />
Stangl, Institut für Halbleiter- und<br />
Festkörperphysik, JKU Linz, zum Thema<br />
High Resolution X-ray Studies on<br />
Semiconductor Nanostructures,<br />
Karlheinz-Seeger-Preises an Dr. Lorenz-Mathias<br />
Stadler, Institut für Materialphysik,<br />
Univ. Wien, zum Thema Dynamics<br />
Investigations in Solids with<br />
Coherent X-rays,<br />
AT&S Forschungspreises an Frau Dr.<br />
Kerstin Hum m er, Dept. for Atomistic<br />
Modelling and Design of Materials, MU<br />
Leoben, zum Thema On the Optical<br />
Properties of Oligo-Acenes.<br />
Anläßlich der Jahrestagung 2006 an<br />
der TU Graz wurden zwei festkörperrelevante<br />
Hauptvorträge mit den Themen<br />
Intermetallische Verbindungen<br />
maßgeschneidert von Frau Prof. Dr.<br />
Silke Bühler-Paschen, Inst. für Festkörperphysik,<br />
TU Wien, und Spinphänomene<br />
in reduzierten Dimensionen von<br />
Herrn Prof. Dr. Dieter Weiss, Univ. Regensburg,<br />
abgehalten.<br />
Gemeinsame Fachsitzungen fanden<br />
statt mit dem FA Oberflächen, Grenzflächen<br />
und dünne Schichten zum Thema<br />
Reduziert-dimensionaler Magnetismus<br />
und Grenzflächenfunktionalität,<br />
und mit dem FA Physik an Neutronenund<br />
Synchrotronstrahlunsquellen zum<br />
Thema Analytik und Modifikation von<br />
Festkörpern mit Röntgen-, Neutronenund<br />
Ionenstrahlen.<br />
Erfreulich war auch die große Zahl an<br />
Vorträgen (14) und Posterpräsentationen<br />
(18) zuzüglich zu den bereits oben<br />
genannten Themen, nämlich Computational<br />
Solid State Physics und Nanoskalige<br />
komplexe Materialien.<br />
Der Fachausschuß Festkörperphysik<br />
plant im Rahmen der nächsten Jahrestagung<br />
2007 in Krems/Donau die<br />
Organisation eines Symposiums Carbon<br />
Nanophysics zu Ehren von Hans<br />
Kuzmany, Univ. Wien, für seine Verdienste<br />
um die Förderung der Forschung<br />
in Österreich auf dem Gebiet<br />
der Bucky Balls and Carbon-Nanotubes.<br />
Heinz Krenn, Univ. Graz<br />
FA-Vorsitzender<br />
PHYSIK IN ÖSTERREICH<br />
UNI SALZBURG<br />
Der Start des neuen Studiums Bachelor<br />
Ingenieurwissenschaften ist sehr<br />
gut gelungen, über 40 StudentInnen<br />
haben sich inskribiert, und die Drop-<br />
Out-Rate hat sich bisher sehr in Grenzen<br />
gehalten. Industriellenvereinigung,<br />
Land Salzburg, und Universität sind<br />
sehr angetan über den Zuspruch. Die<br />
Physik-Vorlesung wurde von Maurizio<br />
Musso übernommen.<br />
Auch heuer hat die Öffentlichkeitsveranstaltung<br />
der Uni Salzburg UNIhautnah<br />
(http://www.unihautnah.sbg.ac.at/) im<br />
Einkaufzentrum Europark stattgefunden,<br />
und auch heuer war die Physik<br />
beteiligt. Der Erfolg der Veranstaltung<br />
war sehr groß, alle (inklusive die Sponsoren)<br />
waren sehr zufrieden, die Landesregierung<br />
auch, und auch LH<br />
Burgstaller ließ sich im Rahmen des<br />
Abend-Events etwas zum Auftrieb (statisch<br />
und dynamisch) erklären.<br />
Am 21. und 22.11. war Maurizio Musso<br />
als eingeladener Vortragender und<br />
Leiter eines Workshops an der Ökumenische<br />
Herbsttagung „ Aller Dinge<br />
Anfang“ des Religionspädagogischen<br />
Institutes der Erzdiözese Salzburg<br />
(siehe http://www.rpi-salzburg.at/) beteiligt.<br />
Die interessante Veranstaltung<br />
hatte als Zielpublikum Theologielehrer,<br />
Biologielehrer, und Physiklehrer an<br />
Schulen im Wirkungsraum des Salzburger<br />
Religionspädagogischen Institutes.<br />
Von Seiten der Theologie-Lehrer<br />
war großes Interesse zu bemerken,<br />
mehr über Naturwissenschaften, und<br />
in meinem Fall mehr über Physik zu<br />
wissen und zu verstehen. Es besteht<br />
der Wunsch von Seite der Veranstalter,<br />
Mag. Günther Minimayr und Mag. Volker<br />
Toth, daß dieses Thema fortgesetzt<br />
wird, um den Versuch zu starten in den<br />
Schulen das Thema „Aller Dinge Anfang“<br />
von Seite von engagierten Lehrern<br />
mit ihren Schülern von verschiedenen<br />
Perpektiven zu durchleuchten.<br />
Vielleicht kann in Zukunft das eine oder<br />
das andere in die Ausbildung der Religionslehrer<br />
einfliessen.<br />
NR. 4/2006 5
PHYSIK INTERNATIONAL<br />
Der Physik-Nobelpreis 2006 wurde von<br />
der Königlichen Schwedischen Akademie<br />
der Wissenschaften an John C. Mather,<br />
Nasa Goddard Space Flight Center,<br />
Greenbelt, USA, und George F. Smoot,<br />
University of California, Berkeley, CA, USA,<br />
vergeben für „ihre Entdeckung der<br />
Schwarzkörperform und Anisotropie der<br />
kosmischen Hintergrundstrahlung“.<br />
Dass die Physik des Größten<br />
und des Kleinsten in Eins zusammenfließt,<br />
ist seit Langem<br />
eine Binsenweisheit.<br />
Dementsprechend finden<br />
sich heute die Hinweise darauf,<br />
was die „Welt im Innersten<br />
zusammenhält“, in gleicher<br />
Maßen in den Elementarteilchen<br />
und Feldern wie in<br />
den Fernen des Kosmos.<br />
Diese Tatsache schläg sich<br />
auch immer wieder in den<br />
Nobelpreisen nieder. War es<br />
vor zwei Jahren die „asymptotische<br />
Freiheit in der starken<br />
Wechselwirkung“ und voriges<br />
Jahr die Eigenschaften<br />
des Lichtes, so erschien heuer<br />
den Juroren die ksomische<br />
Hintergrundstrahlung ein<br />
preiswürdiges Thema. 1978 war der<br />
Preis an ihre Entdecker gegangen, die<br />
damit ein Fenster in die Frühzeit des<br />
Universums aufstießen. Die heurigen<br />
Laureaten haben die Information, die<br />
in der Hintergrundstrahlung steckt,<br />
dazu genutzt, uns mehr über diese<br />
Frühzeit zu erzählen und zu klären, wie<br />
es dazu kommen konnte, dass sich<br />
aus dem undifferenzierten Chaos nach<br />
dem Big Bang ein reich strukturiertes<br />
Universum entfalten konnte. Als das<br />
Phänomen der kosmischen Hintergrundstrahlung<br />
entdeckt wurde, waren<br />
die Nobelpreisträger von 2006 gerade<br />
junge Studenten, John Mather am<br />
Swarthmore College, Pennsylvania,<br />
und George Smoot am MIT. Mather ging<br />
dann nach Berkeley, wo er 1974 seinen<br />
Ph.D. erhielt. Seine Postdoc-Zeit<br />
verbrachte er am Goddard Institute for<br />
Space Studies in New York. Bereits<br />
damals verfolgte er das Projekt, einen<br />
Satelliten zur speziellen Vermessung<br />
der kosmischen Mikrowellenstrahlung<br />
zu bauen, um damit die Urknalltheorie<br />
zu testen. Es dauerte bis 1989, bis<br />
unter seiner Leitung der COBE-Satellit<br />
6 NR. 4/2006<br />
PHYSIK-NOBELPREISE 2006<br />
(Cosmic Background Explorer) wirklich<br />
in seine Umlaufbahn gebracht wurde,<br />
und bereits ein Jahr später lagen die<br />
ersten Ergebnisse vor, die schließlich<br />
bewiesen, dass die Hintergrundstrahlung<br />
sehr genau einer Schwarzkörperstrahlung<br />
entspricht - sehr genau, aber<br />
doch nicht exakt: Die Strahlung weist<br />
Photo: NASA Photo: R. Kaltschmidt/LBNL<br />
John C. Mather (links) und George F. Smoot, die Physiknobelpreisträger 2006<br />
eine geringe, aber hoch signifikante<br />
Anisotropie auf, die unter anderem Aufschluss<br />
über Prozesse im frühen Universum<br />
gibt.<br />
George Smoot hatte in Berkeley bei<br />
dem Nobelpreisträger Luis Alvarez<br />
über Partikel in der kosmischen Strahlung<br />
gearbeitet. Ziel der Untersuchungen<br />
war es, die Urknallhypothese zu<br />
testen, die schon in den 20er-Jahren<br />
von Lemaitre vorgeschlagen, aber erst<br />
durch die Entdeckung der Hintergrundstrahlung<br />
zur anerkannten Hypothese<br />
über die Entwicklung des Universums<br />
geworden war. Smoot entwickelte Instrumente,<br />
um geringfügige lokale Differenzen<br />
in dieser Hintergrundstrahlung<br />
zu detektieren, und setzte sie in<br />
hoch fliegenden Flugzeugen ein. 1976<br />
konnte er damit Temperaturfluktuationen<br />
vom 0.001 K vermessen und damit<br />
den sogenannten Dipoleffekt demonstrieren,<br />
eine Anisotropie der Hintergrundstrahlung,<br />
die auf der Bewegung<br />
unserer Galaxis beruht. Die Astronomen<br />
nahmen dieses Resultat mit<br />
gemischen Gefühlen auf, aber Smoot<br />
konnte sie durch weitere Experimente<br />
überzeugen. Schließlich stellte er 1974<br />
an die NASA einen Antrag, sein Meßsystem<br />
in einem Satelliten einzusetzen.<br />
Aus 120 eingereichten Projekten<br />
wurde seines mit zwei anderen für<br />
eine Zusammenarbeit mit der NASA<br />
ausgewählt. Damit begann die langjährige<br />
Zusammenarbeit mit John<br />
Mather, die schließlich in<br />
den heurigen Nobelpreisen<br />
kulminierte. Aber das<br />
gesamte COBE-Projekt<br />
umfasste mehr als 1000<br />
Mitarbeiter, Wissenschafter,<br />
Techniker, Verwaltungsbeamte.<br />
Im Jahr 1990 konnte mit<br />
dem so genannten FIRAS<br />
Instrument (Far Infrared<br />
Absolute Spectrophotometer)<br />
die Schwarzkörper-<br />
Charakteristik der Hintergrundstrahlung<br />
bewiesen<br />
werden. Nach sorgfältiger<br />
Fehlerbetrachtung, die<br />
insbesondere die Kalibrierung<br />
mit einem auf dem<br />
Satelliten befindlichen<br />
Schwarzkörperstrahler betraf,<br />
konnte die Temperatur der Strahlung<br />
mit 2.725 K bestimmt werden, mit<br />
einem Fehler von 2 mK. Damit schien<br />
es klar, dass die Hintergrundstrahlung<br />
wirklich das „Echo des Urknalls“ ist<br />
(wie die Medien poetisch formulierten)<br />
oder, etwas physikalischer ausgedrückt,<br />
die Hintergrundstrahlung ist die<br />
durch die Expansion des Kosmos abgekühlte<br />
elektromagnetische Strahlung,<br />
die zu dem Zeitpunkt vorhanden<br />
war, als das Universum zum ersten Mal<br />
„durchsichtig“ wurde.<br />
War das Universum damals also ein<br />
homogener schwarzer Strahler? Wie<br />
konnte sich dann aus einem absolut<br />
homogenen Zustand in den folgenden<br />
13 Milliarden Jahren unser reich strukturierter<br />
Kosmos herausbilden, mit<br />
seinen inhomogen verteilten Massen<br />
mit Galaxien, Clustern von Galaxien,<br />
Sternen - und schließlich auch Planeten<br />
und auf ihnen Lebewesen, die sich<br />
über dieses Problem Gedanken machen?<br />
Ein genauerer Blick auf das Spektrum<br />
zeigt, dass hier noch mehr verborgen<br />
liegt. Um die nötige Genauigkeit dafür
zu erreichen, musste COBE allerdings<br />
vier Jahre lang Messdaten liefern. Die<br />
Analyse der Abweichungen von der idealen<br />
Schwarkörperkurve zeigte einige<br />
bemerkenswerte Regelmäßigkeiten<br />
(siehe Abb.). Im Millikelvinbereich ergibt<br />
sich eine systematische Abweichung,<br />
die durch den Dipoleffekt gut<br />
beschreiben wird: Unser Sonnensystem<br />
bewegt sich, relativ zum Mittel al-<br />
Temperatur der Kosmischen Hintergrundstrahlung, vermessen durch den COBE-Satelliten, auf die<br />
Himmelskugel projeziert, unkorrigiert (obern), korrigiert für den Dipoleffekt verursacht durch unsere<br />
Eigengeschwindigkeit (Mitte) und für die Strahlung unserer eigenen Galaxie. (unten). Der Rest setzt<br />
sich zusammen aus dem Quadrupoleffekt und den Fluktuationen im frühen Universum, aus denen alle<br />
Strukturen im heutigen Kosmos hervorgegangen sind .<br />
PHYSIK INTERNATIONAL<br />
ler sonstigen Massen im Universum,<br />
mit einer Geschwindigkeit von einigen<br />
Hundert km/s in Richtung auf das Sternbild<br />
Virgo zu. Der daraus entstehende<br />
Doppler-Effekt lässt die Hintergrundstrahlung<br />
„vor“ uns einige Milikelvin<br />
wärmer erscheinen als<br />
„hinter“ uns. Wird dieser Effekt<br />
rechnerisch eliminiert, ergibt<br />
sich eine weitere systematische<br />
Abweichung, der sog.<br />
Quadrupoleffekt. Er war<br />
bereits 1965 von Sachs und<br />
Wolfe vorausgesagt worden<br />
und ist auf gravitative Rotverschiebung<br />
zurückzuführen. Er<br />
liefert Abweichungen von etwa<br />
13 Mikrokelvin. Wird auch diese<br />
systematische Korrektur<br />
durchgeführt, bleiben ungeordnete<br />
Fluktuationen im Mikrokelvinbereich<br />
über, die<br />
allerdings reproduzierbar und<br />
ortsfest sind, also kein Rauschen<br />
darstellen. Vielmehr<br />
handelt es sich dabei um Inhomogenitäten,<br />
die bereits im<br />
frühen Universum vorhanden<br />
waren und gleichsam die<br />
„Kristallisationskeime“ für<br />
spätere Massenansammlungen<br />
bilden.<br />
Die Messergebnisse von Mather<br />
und Smoot liefern also tiefe<br />
Einsichten ins Universum:<br />
Erstens hat sich die Schwarzkörperkurve<br />
in der Geschichte<br />
des Kosmos sichtlich nicht<br />
verändert, was ein Beleg für die<br />
kosmische Energieerhaltung<br />
und somit für die Homogenität<br />
der Zeit ist. Zweitens bestätigen<br />
der Dipol- und Quadrupoleffekt<br />
indirekt die Allgemeine<br />
Relativitätstheorie. Und<br />
drittens sind die räumlichen<br />
Fluktuationen in der kosmischen<br />
Hintergrundstrahlung<br />
die Abbilder der Verhältnisse<br />
in der Frühzeit des Kosmos,<br />
die es uns erlauben, wie mit<br />
einer Zeitmaschine ganz nah<br />
an den Urknall heran zu reisen.<br />
Vielleicht wird diese Zeitmaschine<br />
uns einmal erlauben,<br />
die Vorgänge knapp nach<br />
dem Urknall, z. B. die hypothetische<br />
inflationäre Phase, besser<br />
zu verstehen. Das die Erbauer<br />
dieser Zeitmaschine mit<br />
dem Nobelpreis geehrt wurden,<br />
erscheint nur zu Recht.<br />
NR. 4/2006 7
PHYSIKGESCHICHTE<br />
Buchbesprechung:<br />
Ilse Maria Fasol-Boltzmann, Gerhard<br />
Ludwig Fasol (Hrsg.): Ludwig Boltzmann<br />
(1844-1906) Zum hundertsten<br />
Todestag. Springer Wien New York<br />
2006. ISBN-13 978-3-211-33140-8<br />
Ludwig Boltzmann ist zugleich einer<br />
der bedeutendsten und doch auch der<br />
unbekanntesten Physiker der neueren<br />
Zeit. Dass sich heuer sein Todestag<br />
zum 100. Mal jährt, hat sich in einigen<br />
Veranstaltungen niedergeschlagen, ist<br />
aber in der Literatur ziemlich unbemerkt<br />
geblieben. Umso verdienstvoller<br />
ist es, dass die Enkelin<br />
Boltzmanns, Ilse Maria Fasol-<br />
Boltzmann, gemeinsam mit Gerhard<br />
Ludwig Fasol, das vorliegende<br />
Bändchen herausgebracht haben,<br />
das Artikel zur Biographie und<br />
über die philosophischen Aspekte<br />
in Boltzmanns Werk mit solchen<br />
über sein (durchaus gespanntes)<br />
Verhältnis zu verschiedenen berühmten<br />
Fachkollegen, mit der<br />
Erstveröffentlichung eines bisher<br />
nur als Manuskript von fremder<br />
Hand (nach Boltzmanns Diktat<br />
oder als Vortragsmitschrift?) vorliegenden<br />
populären Vortrags und<br />
verschiedene Bild- und Schriftdokumenten<br />
kombiniert. Einen besonderen<br />
Reiz erhält das Werk<br />
dadurch, dass die Herausgeberin<br />
aus der Familientradition über<br />
sehr persönliche Informationen<br />
zum Leben ihres Großvaters besitzt<br />
und zudem, wie Walter Höflechner<br />
im Geleitwort anmerkt,<br />
„Jahrzehnte der Arbeit an den nachgelassenen<br />
Materialien gewidmet<br />
und unter enormem Arbeitsaufwand in<br />
mühseliger Kleinarbeit die sehr individuelle<br />
Kurzschrift Boltzmanns entzifferte“.<br />
Dadurch sind zahlreiche neue Texte<br />
zugänglich geworden, die bisher<br />
Unbekanntes zur Gedankenwelt Boltzmanns<br />
zutage fördern und ein tieferes<br />
Bild des großen Naturforschers und<br />
Philosophen, aber auch des Menschen<br />
Boltzmann zeichnen.<br />
Der biographische Artikel umfasst 52<br />
Seiten und erstreckt sich von der Ahnenreihe<br />
Ludwigs über seine Jugend,<br />
die Studien- und Assistentenzeit, seine<br />
Professuren in Graz (zweimal), Wien<br />
(dreimal), München und Leipzig bis zu<br />
seinem tragischen Tod in Duino und<br />
8 N R. 4/2006<br />
LUDWIG BOLTZMANN<br />
ist mit vielen, zum Teil noch unveröffentlichten<br />
Bildern aus der Familie und<br />
seiner Umgebung ergänzt. Durch den<br />
persönlichen Stil und den Rückgriff auf<br />
den von der Verfasserin verwalteten<br />
wissenschaftlichen Nachlass ist diese<br />
Biographie auch für den lesenswert,<br />
der mit dem Standardwerk, Walter Höflechners<br />
„Ludwig Boltzmann, Leben<br />
und Briefe“ (1994) vertraut ist. Der Bescheidenheit<br />
der Autorin, die ihr Werk<br />
„keineswegs ein wissenschaftliches“<br />
nennt, kann nicht beigepflichtet werden.<br />
Das folgende Essay von Stephen G.<br />
Brush (College Park, MD, USA) ist<br />
bereits in in der 1990 erfolgten Publikation<br />
von Boltzmanns Principien der<br />
Naturfilosofi zu finden, der Nachdruck<br />
hat aber hier durchaus seine Berechtigung.<br />
Brush’s Analyse demonstriert<br />
überzeugend, wie sehr Boltzmanns<br />
physikalisches Werk lebenslang durch<br />
philosophische Fragestellungen bestimmt<br />
war und wie sehr Boltzmann<br />
nicht nur nach extensivem Wissen<br />
sondern nach einem kohärenten Weltbild<br />
strebte.<br />
Zwei Artikel von Karl Heinz Fasol beleuchten<br />
das Verhältnis Boltzmanns zu<br />
Maxwell einerseits und Mach und Ost-<br />
wald andererseits. Boltzmann hat Maxwell<br />
nie persönlich kennen gelernt,<br />
zählte aber zu den frühesten und überzeugtesten<br />
Verfechtern der<br />
Maxwell’schen Elektrizitätstheorie sowie<br />
seiner mechanistischen Gastheorie.<br />
Bezeichnend für die Denkweise<br />
des 19. Jahrhunderts ist, dass Boltzmann<br />
viel Arbeit investierte, um die<br />
Maxwell’schen Gleichungen durch mechanische<br />
Modelle zu demonstrieren.<br />
Das bekannteste Beispiel dafür ist das<br />
„Bicycel“, eine Art Differentialgetriebe,<br />
das die Verkettung von elektrischen<br />
und magnetischen Wirkungen<br />
und die daraus entstehenden<br />
Phänomene der Induktion und<br />
Transformation durch einem genialen<br />
Zahnradmechanismus<br />
nachbildet. Das Original ist verloren,<br />
in den noch existierenden Vorlesungsskripten<br />
sind allerdings<br />
ausreichende Zeichnungen vorhanden,<br />
dass ein funktionstüchtiger<br />
Nachbau am Grazer Physikalischen<br />
Institut hergestellt werden<br />
konnte. Mit Mach und Ostwald verbanden<br />
Boltzmann eher Konkurrenz<br />
und Polemik, der Grund dafür<br />
lag aber nicht nur in den unterschiedlichen<br />
Temperamenten,<br />
sondern auch in gänzlich verschiedenen<br />
Weltsichten. Trotzdem<br />
schreib Boltzmann wenigstens<br />
über Ostwald „Mein persönliches<br />
verhältnis zu ihm ist das wissenschaftlicher<br />
Gegnerschaft bei<br />
höchster persönlicher Wertschätzung“.<br />
„Ich ehre die Philosophie, ich hasse<br />
die Philosophen“. Dieses Motto<br />
beschreibt sehr klar Boltzmanns gespaltenes<br />
Verhältnis zu der Wissenschaft,<br />
die eigentlich die treibende Kraft<br />
auch hinter all seiner Physik war. Besondere<br />
Bedeutung haben seine Gedanken<br />
über Raum, Zeit und Materie.<br />
„So haben wir uns das Rüstzeug zurechtgelegt<br />
zur Behandlung der großen<br />
Continua Raum, Zeit und Materie … es<br />
ist enorm, welcher … Scharfsinn auf<br />
… Lösung dieses großen Rätsels …<br />
aufgewendet worden ist“, schreibt er<br />
in der Naturfilosofi, und nicht von<br />
Ungefähr ist Boltzmann der Einzige,<br />
den einige Jahre später Albert Einstein<br />
zitiert, wenn er sich anschickt, das Rätsel<br />
anzupacken.
Was an Neuem aus Boltzmanns Hand<br />
bekannt wird, ist, wie gesagt, der Entzifferung<br />
seiner Stenographie durch<br />
Frau Fasol-Boltzmann zu verdanken.<br />
Dieser persönlichen Kurzschrift widmet<br />
sie daher ein eigenes kurzes Kapitel,<br />
das nicht nur die enormen<br />
Schwierigkeiten bei der Entzifferung<br />
der Texte erahnen lässt, sondern auch<br />
einen faszinierenden Einblick in die<br />
Denk- und Arbeitsweise Boltzmanns<br />
gibt. Die daran anschließenden Notizen<br />
aus den letzten Lebensjahren sind<br />
ausschließlich in dieser Kurzschrift in<br />
seinen Notizbüchern erhalten. Sie enthalten<br />
alles, was Boltzmann notierenswert<br />
erschien, von sachlichen Bemerkungen<br />
zu Physik, Philosophie, Politik,<br />
Tagesgeschehen, bis hin zu Aphorismen<br />
wie „Verstand = Werkzeug, das<br />
uns am öftesten im Stich lässt“ oder<br />
„Experimentalphysiker = ungekehrter<br />
Taschenspieler; der eine zeigt die Naturgesetze,<br />
der andere das Gegenteil,<br />
mit den gleichen Mitteln“.<br />
Schließlich der verschollene Vortrag<br />
„Erklärung des Entropiesatzes und der<br />
Liebe aus den Prinzipien der Wahrscheinlichkeitsrechnung“,<br />
gehalten am<br />
28. Oktober 1905 auf der Hauptversammlung<br />
der Philosophischen Gesellschaft<br />
in Wien. Kann den Physiker<br />
nicht überraschen, was er dabei zur<br />
Entropie zu sagen hat, so verblüfft er<br />
bezüglich der Liebe durch prononciert<br />
Darwinistische Argumente und die Vorwegnahme<br />
mancher Ideen, wie sie in<br />
der heutigen Soziobiologie und Ethologie<br />
diskutiert werden.<br />
Die abschließenden Bilder und Dokumente<br />
mischen Bekanntes, wie etwa<br />
die mehrfach publzierten Karikaturen<br />
von Karl Przibram, mit Ernennungsurkunden<br />
aus seiner beruflichen Laufbahn<br />
und Persönlichem wie Briefen<br />
von seiner Amerikareise und letzlich<br />
ein Scherzgedicht Boltzmanns „Beethoven<br />
im Himmel“, das mit den Worten<br />
schließt: „Wie bist Du unergründlich<br />
Menschenherz“, ein Satz, der wohl<br />
auf Boltzmann im Besonderen Anwendung<br />
finden kann.<br />
Der Anhang bietet eine Zeittafel, eine<br />
Liste der Ehrungen (nach vorhandenen<br />
Urkunden), ein komplettes, nach Jahren<br />
geordnetes Werkverzeichnis und<br />
eine Bibliographie. Das Buch bietet<br />
dem Physiker wie dem Historiker so<br />
viel Interessantes, dass man nur Eines<br />
bedauern muss, nämlich dass der<br />
Umfang nur knapp 200 Seiten beträgt.<br />
Max Lippitsch, Graz<br />
PHYSIKGESCHICHTE<br />
FACHTAGUNG PHYSIKGESCHICHTE<br />
Im Rahmen der 56. Jahrestagung der ÖPG fand in Zusammenarbeit zwischen<br />
der History of Physics Group der EPS und dem FA Physikgeschichte der ÖPG<br />
eine Fachtagung statt, die sich als sehr erfolgreich erwies.<br />
In 26 Vorträgen wurde von Teilnehmern aus acht Staaten ein breites Spektrum<br />
der Physikgeschichte abgedeckt. Die Vorträge werden demnächst in einem vom<br />
FA-Vorsitzenden Peter M. Schuster herausgegebenen Proceedings-Band publiziert.<br />
Da Schuster inzwischen auch zum zukünftigen Präsidenten der History of<br />
Physics Group gewählt wurde, scheint sich hier eine überaus fruchtbare Zusammenarbeit<br />
zwischen der EPS und der ÖPG anzubahnen, wie den im Folgenden<br />
auszugsweise wiedergegebenen Texten zu entnehmen ist:<br />
Address from the Histroy of Physics<br />
Group at the EPS to the ÖPG Annual<br />
Meeting 2006:<br />
Herr Präsident! Meine Damen und<br />
Herren! Ladies and Gentlemen!<br />
On behalf of the History of Physics<br />
Group of the European <strong>Physical</strong> <strong>Society</strong><br />
I want to say a few words. I am<br />
honoured to have this opportunity.<br />
When speaking to people, including<br />
physicists, on the subject of History<br />
of Physics you notice a general interst<br />
in that subject. They listen, ask<br />
questions, and want to know more.<br />
But the interest is latent. It is there<br />
somewhere, hidden behind other<br />
interests. You have to open the listeners’<br />
mind and you have to wake<br />
them up. Therefore it is of great importance<br />
that the „historians“ leave<br />
their research chambers and come<br />
out to meet other physicists. We are<br />
happy to observe that this has come<br />
true during this week in Graz ... The<br />
HoP (EPS) was kindly invited to take<br />
part in the arrangements, but the<br />
main work was done by the Section<br />
of History of Physics of the <strong>Austrian</strong><br />
<strong>Physical</strong> <strong>Society</strong> and Dr. Peter Schuster.<br />
Peter Schuster has made a wonderful<br />
job and the conference has<br />
been a success ...<br />
The HoP group hopes that the 1st<br />
Conference on the History of Physics<br />
will be followed by many more ...<br />
(and) thanks ... especially Peter<br />
Schuster for taking the initiative and<br />
thus paving the way for further activities.<br />
Peter Holmberg, Helsinki Finland<br />
Letter to the President of the <strong>Austrian</strong><br />
<strong>Physical</strong> <strong>Society</strong>Dear Professor<br />
Rauch<br />
I am writing to you in my capacity as<br />
secretary of the History of Physics<br />
Group of the United Kingdom Institute<br />
of Physics. I would like to say how<br />
much I enjoyed the recent first meeting<br />
of the European <strong>Physical</strong> <strong>Society</strong><br />
History of Physics Group held in<br />
Graz. This attracted delegates from<br />
all over Europe. This meeting was<br />
held as a satellite event to coincide<br />
with the Annual General Meeting of<br />
the <strong>Austrian</strong> <strong>Physical</strong> <strong>Society</strong>. I was<br />
pleased to note that our meeting attracted<br />
considerable interest and attention<br />
from those attending the main<br />
meeting. It was organised in an excellent<br />
manner by Peter M. Schuster<br />
and some colleagues.<br />
At the end of the meeting it was suggested<br />
that the European <strong>Physical</strong><br />
<strong>Society</strong> History of Physics Group hold<br />
future meetings to coincide with the<br />
Annual General Meeting of the <strong>Austrian</strong><br />
<strong>Physical</strong> <strong>Society</strong>. I would like to<br />
strongly support this suggestion and<br />
I believe this would raise the profile<br />
of both societies within Europe.<br />
Some of the committee members of<br />
the History of Phsics Group of the<br />
United Kingdom Institute of Science<br />
could lend assistance in organising<br />
such a meeting.<br />
Yours sincerely<br />
Dr. P. J. Ford, Bath UK<br />
Secretary/Treasurer<br />
History of Physics Group<br />
United Kingdom Institute of Physics<br />
N R. 4/2006 9
AKTUELLES<br />
10 NR. 4/2006<br />
JAHRESTAGUNG 2007<br />
Die nächstjährige Jahrestagung der Österreichischen Physikalischen Gesellschaft wird in der Zeit 24.-28. September 2007<br />
an der Donauuniversität Krems stattfinden. Die Haupttagung ist für Mittwoch, 26. September 2007 11 Uhr bis Freitag 28.<br />
September 2007 anberaumt. Für den 28. September nachmittags ist eine Schifffahrt auf der Donau mit einer Weinverkostung<br />
vorgesehen. An allgemeinen Diskussionsveranstaltungen sind vorgesehen:<br />
· Exzellenzbildung im Bereich Forschung und<br />
· Naturwissenschaft und Theologie<br />
Die Fachauschusstagungen sollten am 24. und 25. September stattfinden und können bis 26. September Vormittags<br />
dauern. Die Unterbringung erfolgt zumindest teilweise in einem am Campus befindlichen Kolpingheim. Für die Fachausschüsse<br />
gibt es die Möglichkeit Ihre Tagungen ebenfalls an der Donauuniversität abzuwickeln oder eine Tagungstätte in der<br />
Nähe zu wählen. Nähere Informationen können auch über Frau Dr. J. Bauer von der Donauuniversität (judith.bauer@donauuni.ac.at)<br />
oder/und Frau G. Hüther vom Kremstourismus (gabriela.huether@pegasus.at) erhalten werden.<br />
Helmut Rauch<br />
(für das Organisationskomittee)<br />
Dear Colleagues:<br />
On behalf of International Union of Pure and Applied Physics (IUPAP), -International Union for Pure and Applied<br />
Biophysics (IUPAB), Federación Iberoamericana de Sociedades de Física (FEIASOFI), Southern Cone Biophysical<br />
Societies (SCBS), Asociación Física Argentina (AFA), Sociedad Argentina de Biofísica (SAB), Sección Biofísica de la<br />
Sociedad Uruguaya de Biociencias, Sociedad Uruguaya de Física (SUF), Sociedade Brasileira de Biofísica (SBB),<br />
Sociedade Brasileira de Física (SBF),<br />
we are pleased to invite you to attend the joint 6th International Conference on Biological Physics and the 5th Southern<br />
Cone Biophysics Congress, to be held in Montevideo, Uruguay, from Monday, August 27 to Friday, August 31, 2007<br />
DEADLINES<br />
February 28, 2007 Request for Travel Grants<br />
May 20, 2007 Nominations for IUPAP Young Scientist Prize<br />
June 1, 2007 Abstract reception at the Conference Secretariat<br />
June 1, 2007 Advance registration with reduced fee<br />
June 30, 2007 Hotel reservation and social programs<br />
Please make the effort to send your registration and abstracts as early as possible. Early abstracts will be available online<br />
prior to the conference.<br />
TRAVEL GRANTS<br />
Travel grants will be available. Priority will be given to participants from developing countries. We expect to be able to<br />
provide considerable support.<br />
If you will need a travel grant do not forget to mention it in the Pre- Registration. If you have already Pre-registered please<br />
send an e- mail to: corrections@icbp-2007.org.ar<br />
Detailed information will be included in the near future.<br />
PROCEEDINGS<br />
A book of abstracts of all presentations and posters will be available to all participants. Proceedings will be published in a<br />
special issue of the Journal of Biological Physics after peer-review.
Ort: Technische Universität Graz, HS P1<br />
Zeit: Mittwoch 20.9.2006 17:25 Uhr<br />
Tagesordnung:<br />
1. Begrüßung, Genehmigung der Tagesordnung,<br />
Genehmigung des Protokolls<br />
der letzten Jahreshauptversammlung.<br />
2. Bericht des Vorstandes<br />
3. Rechnungsabschluss 2005 und<br />
Entlastung des Vorstandes<br />
4. Fachausschussberichte<br />
5. Änderung der Statuten<br />
6. Wahl des Vorstandes 2007-2008<br />
7. Anträge<br />
8. Allfälliges<br />
TOP1: Der Vorsitzende begrüßt die Anwesenden.<br />
Es wird der verstorbenen Mitglieder<br />
Friedrich Brandstätter und Johannes<br />
Knizak gedacht.<br />
TOP2: Der Vorsitzende berichtet über die<br />
Entwicklung der Gesellschaft (siehe Beitrag<br />
S. 4). Der Geschäftsführer berichtet<br />
über das Jahr der Physik 2005.<br />
TOP 3: Der Geschäftsführer legt die<br />
Jahresabrechnung 2005 vor (siehe nebenstehend).<br />
Sie wurde - wie in den<br />
letzten Jahren - von der Steirischen Wirtschaftstreuhand<br />
GmbH erstellt. Der<br />
Rechnungsprüfer HR Röhr (nicht anwesend)<br />
hat schriftlich bestätigt, dass<br />
die Belege und Aufzeichnungen sowie<br />
die daraus abgeleitete Jahresabrechnung<br />
samt Vermögensaufstellung zum<br />
31.12.2005 der Ordnungsmäßigkeit<br />
entsprechen. Lindner stellt den Antrag<br />
auf Entlastung des Vorstandes 2005,<br />
der ohne Gegenstimmen angenommen<br />
wird.<br />
TOP4: FA-Vorsitzende berichten über<br />
die Tätigkeit (Berichte S. 5 und 9 und in<br />
der nächsten Ausgabe von<br />
).<br />
TOP5: Der Vorsitzende stellt den Antrag,<br />
die Statuten wie in der letzten Nummer<br />
von veröffentlicht zu beschließen,<br />
mit folgender Ergänzung:<br />
§ 10 erster Satz: Der Vorstand des Vereins<br />
besteht aus dem Präsidenten,<br />
JAHRESHAUPTVERSAMMLUNG 2006<br />
PROTOKOLL<br />
dem stellvertretenden Präsidenten,<br />
dem Geschäftsführer, optional einem<br />
stellvertretnden Geschäftsführer ...<br />
§ 13 letzter Satz: Bei Verhinderung des<br />
Geschäftsführers betraut der Präsident<br />
den stellvertretenden Geschäftsführer<br />
(falls ein solcher gewählt ist, ansonsten<br />
ein Mitglied des Vorstandes) mit der<br />
Führung der Geschäfte ...<br />
Der Antrag wird ohne Gegenstimmen<br />
angenommen.<br />
TOP 6: Es liegt ein einziger Wahlvorschlag<br />
vor. Er wird in geheimer Abstimmung<br />
wird mit 55 Prostimmen, 2 Gegenstimmen<br />
und 2 ungültigen Stimmen<br />
angenommen. Der Vorstand für<br />
die Jahre 2007 und 2008 setzt sich<br />
somit wie folgt zusammen:<br />
Präsidentin: Monika Ritsch-Marte<br />
Stv. Präsident: Helmut Rauch<br />
Geschäftsführer: Max E. Lippitsch<br />
Beisitzer:<br />
Ambrosch-Draxl Claudia<br />
Draxler Sonja<br />
Gärtner Walter<br />
Gornik Erich<br />
Krempl Peter<br />
Musso Maurizio<br />
Netzer Falko<br />
Niel Laurenz<br />
Rennhofer Marcus<br />
Schmiedmayer Jörg<br />
Steinmüller-Nethl Doris<br />
Vogl Gero<br />
Weselka Daniel<br />
Zeppenfeld Peter<br />
Rechnungsprüfer:<br />
Grübl Gebhard<br />
Röhr Gideon<br />
Lindner spricht dem bisherigen Vorsitzenden<br />
den Dank der Mitglieder aus und<br />
beglückwünscht die neue Präsidentin<br />
zu ihrer Wahl.<br />
TOP7: Antrag der FA AMP und QEO auf<br />
Zusammenlegung ab 2008 wird ohne<br />
Gegenstimmen angenommen.<br />
TOP8: Rauch teilt mit, dass die Jahrestagung<br />
2007 von der TU Wien ausgerichtet<br />
wird, und zwar voraussichtlich<br />
vom 24. bis 28.9.2007 an der Donau-<br />
Universität Krems.<br />
Ende der Sitzung 18:12 Uhr.<br />
AKTUELLES<br />
JAHRESABSCHLUSS 2005<br />
EINNAHMEN<br />
Mitgliedsbeiträge 36.458,29<br />
Tagungsgebühren 32.552,50<br />
Subventionen 49.736,60<br />
Bankzinsen/WP-Erträge 470,53<br />
Werbeeinnahmen 29.231,82<br />
Sonstige Einnahmen 19.148,53<br />
Gesamt 167.598,27<br />
AUSGABEN<br />
Mitgliedsbeiträge 22,00<br />
Honorare, Werkverträge 15.477,33<br />
Preise 1.500,00<br />
Reisekosten Vortragende 2.268,85<br />
Reisen, Funktionäre 5.005,62<br />
Reisekosten WYP 2005 6.322,42<br />
Reisekosten Jahrstagung 4.132,82<br />
Veranstaltungen WYP2005 75.948,12<br />
Tagungsband 4.794,10<br />
Physikjournal 4.456,55<br />
Sonstiger Aufwand 5.432,29<br />
Porto, Tel., Versand 2.495,22<br />
Büromaterial 3.169,81<br />
Druckkosten 10.972,00<br />
Bankzinsen, Spesen 1.346,43<br />
Gesamt 143.653,56<br />
Jahresergebnis 2005 23.944,71<br />
Saldo Vorjahre 82.092,58<br />
Gesamtergebnis 106.037,29<br />
Der Jahresabschluss ist insofern als<br />
vorläufig zu betrachten, da mit<br />
31.12.2005 sowohl nicht abgerechnete<br />
Leistungen als auch offene Zahlungszusagen<br />
vorlagen.<br />
Die Abrechnung beinhaltet betreffend<br />
das World Year of Physics 2005 und<br />
die Jahrestagung 2005 nur jene Posten,<br />
die auf Rechnung der ÖPG durchgeführt<br />
wurden. Die Gesamtumsätze<br />
dieser Veranstaltungen, getragen<br />
durch Universitäten, Schulen, öffentliche<br />
und private Veranstalter, waren<br />
beträchtlich höher. Die ÖPG dankt allen<br />
diesen Einrichtungen für ihr Engagement<br />
für das Jahr der Physik.<br />
N R. 4/2006 11
PHYSIK UND GESELLSCHAFT<br />
„Die meisten Jugendlichen nützen die<br />
aus den Natur-wissenschaften erwachsenden<br />
technischen Errungenschaften,<br />
zeigen auch Interesse an<br />
Fragen der Grundlagenforschung, sie<br />
wählen aber seltener als früher die<br />
Laufbahn des Wissenschafters für<br />
sich selber.“ Diese seine Erfahrung erwähnte<br />
Goéry Delacôte, Direktor des<br />
Science Center At-Bristol, dieser Tage<br />
im Rahmen einer Ausstellung des ScienceCenter<br />
Netzwerks, siehe<br />
www.science-center-net.at .<br />
12 NR. 4/2006<br />
SCIENCE ON STAGE IM MQ<br />
CHRISTIAN GOTTFRIED<br />
Science on Stage hat sich zur Aufgabe<br />
gemacht, diesem bedenklichen<br />
Trend entgegenzuwirken. Am 16. Oktober<br />
2006 betraten Wissenschafter<br />
aus verschiedenen Disziplinen in der<br />
Ovalhalle des MQ Wien die Bühne und<br />
präsentierten ihre Forschung. Biologen<br />
erläuterten die Zellstruktur und<br />
gaben Einblick in lebende Zellen. Ein<br />
Arzt und Chemiker erklärte Bedeutung<br />
und Gewinnungsmöglichkeiten von<br />
Stammzellen (z.B. auch aus leblosem,<br />
biologischem Abfall) und lieferte die<br />
Grundlagen für die Behandlung der<br />
damit verbundenen ethischen Fragestellungen.<br />
Spielerischen Zugang zu<br />
Schwingungs- und Wellenphänomenen<br />
bot ein Schaustand, an dem die<br />
Besucher selbst hantieren konnten.<br />
Ein Teilchenphysiker warb durch Sicht-
armachen der Höhenstrahlung mit<br />
Hilfe einer Funkenkammer, durch die<br />
Illusion des unterirdischen Beschleunigertunnels<br />
und verschiedene<br />
Schaustücke um Interesse für den aktuellen<br />
Stand des Standardmodells der<br />
Teilchenphysik. Als „Abfallprodukt“ der<br />
Teilchenphysik und der damit verbundenen<br />
Hochtechnologie lernten die<br />
Besucher die segensreiche medizinische<br />
Anwendung von Teilchenbeschleunigern<br />
in der Krebsbekämpfung<br />
kennen. Dass Schülerprojekte<br />
unter engagierter Leitung von Lehrern<br />
hochkarätige technologische Produk-<br />
te hervorbringen können, bewies ein<br />
Seismographen-Projekt. Was von<br />
Wissenschaft nicht erwartet werden<br />
darf, wie Wissenschaft missbraucht<br />
werden kann und dass die wissenschaftliche<br />
Behandlung der Verkehrsentwicklung<br />
von großer Bedeutung für<br />
den Menschen ist, erklärte ein Verkehrswissenschafter.<br />
Bei seinem<br />
Schaustand konnte man ein Programm<br />
benützen, das die Umweltfreundlichkeit<br />
des persönlichen Verkehrsverhaltens<br />
zu beurteilen erlaubt.<br />
Zu allen Themen wurden Plenarvorträge<br />
und Schaustände für detaillierte<br />
Information geboten.<br />
PHYSIK<br />
PHYSIKGESCHICHTE<br />
UND GESELLSCHAFT<br />
Im Sinne von Science on Stage ist zu<br />
hoffen, dass durch diese Veranstaltung<br />
das Interesse, das unter den<br />
nahezu 500 Besuchern zu beobachten<br />
war, bei talentierten Jugendlichen<br />
in Neugierde und die Lust umschlägt,<br />
tatsächlich eine Forsche-laufbahn<br />
einzuschlagen.<br />
Weiter Infromation unter:<br />
www.scienceonstage.at<br />
http://www3.htl-hl.ac.at/homepage/<br />
IP_SEISMO/index_ger.php?page=bilder<br />
N R. 4/2006 13
PROJEKTE<br />
In der 7. und 8. Kuratoriumssitzung<br />
vom 2./3.10. und 20./21.11.2006 wurden<br />
folgende Projekte aus den physikalischen<br />
Wissenschaften bewilligt:<br />
Quark-Gluon-Plasmaphysik<br />
Projektleiter: Anton REBHAN<br />
Wiedner Hauptstraße 8 , A-1040 WIEN,<br />
Institut für Theoretische Physik, Technische<br />
Universität Wien<br />
Strahlgeformte Katalysator-Template<br />
zur Silizium Nanodraht Synthese<br />
Projektleiter: Heinz WANZENBÖCK<br />
Floragasse 7 , A-1040 WIEN; Institut<br />
für Festkörperelektronik, Technische<br />
Universität Wien<br />
Das archäomagnetische Gesamtvektorfeld<br />
in Mitteleuropa<br />
Projektleiterin: Elisabeth SCHNEPP<br />
Peter Tunner Straße 25 , A-8700 Leoben,<br />
Institut für Geophysik, Montanuniversität<br />
Leoben<br />
Schaltkreisartige Simulation des<br />
Quanten Elektron Transports<br />
Projektleiter: Josef OSWALD<br />
Franz-Josef-Straße 18 , A-8700 Leoben,<br />
Institut für Physik, Montanuniversität<br />
Leoben<br />
Dynamische Elastizität komplexer<br />
Materialien<br />
Projektleiter: Wilfried SCHRANZ<br />
Strudlhofgasse 4 , A-1090 Wien, Institut<br />
für Experimentalphysik, Universität<br />
Wien<br />
Wärmekapazitätsmessungen bei<br />
niedrigen Temperaturen 5-300K<br />
Projektleiter: Christian BERTOLDI<br />
Hellbrunnerstraße 34 , A-5020 Salzburg,<br />
Fachbereich Materialwissenschaften,<br />
Paris-Lodron-Universität<br />
Salzburg<br />
Kinetische Untersuchungen magnetisierter<br />
Randschichtplasmen<br />
Projektleiter: Siegbert KUHN<br />
Technikerstr. 25 , A-6020 INNSBRUCK,<br />
Institut für Theoretische Physik, Universität<br />
Innsbruck<br />
Funktionalisierte organische Schichten<br />
Projektleiter: Adolf WINKLER<br />
Petersgasse 16/II , A-8010 Graz, Institut<br />
für Festkörperphysik, Technische<br />
Universität Graz<br />
Statistische Mechanik von Komplexen<br />
Netzwerken<br />
Projektleiter: Stefan THURNER<br />
14 NR. 4/2006<br />
FWF-PROJEKTE<br />
Währinger Gürtel 18-20 , A-1090 WIEN,<br />
Universitätsklinik für Hals-, Nasen-,<br />
und Ohrenerkrankungen, Medizinische<br />
Universität Wien<br />
Positionssensitive dissoziative Elektronenanlagerung<br />
Projektleiter: Paul SCHEIER<br />
Technikerstraße 25/III , A-6020 INNS-<br />
BRUCK, Institut für Angewandte Physik,<br />
Universität Innsbruck<br />
Twistorgeometrie, Integrabilität und<br />
die AdS/CFT Korrespondenz<br />
Projektleiter: Robert WIMMER<br />
USA-NY 11794 Stony Brook, C.N. Yang<br />
Institute for Theoretical Physics, State<br />
University of New York at Stony Brook<br />
und Institut für Theoretische Physik,<br />
Technische Universität Wien<br />
Quark dynamics in the non-pertubative<br />
regime of quantum chromodynamics<br />
Projektleiter: Kai SCHWENZER<br />
Universitätsplatz 5 , A-8010 Graz, Institut<br />
für Physik, Universität Graz<br />
Cavity QED with excitons in organic<br />
molecules and cold gases<br />
Projektleiter: Hashem ZOUBI<br />
Technikerstr. 25 , A-6020 INNSBRUCK;<br />
Institut für Theoretische Physik, Universität<br />
Innsbruck<br />
Interferometrische Analysen neukonstruierter<br />
Querflötenköpfe<br />
Projektleiter: Michael JÄGER<br />
Complex Quantum Systems<br />
Projektleiter: Markus Arndt<br />
Boltzmanngasse 5, 1090 Wien, Institut<br />
für Experimentalphysik, Universität<br />
Wien<br />
Rote Riesen in 2D: Interferometrie und<br />
Sternatmosphären<br />
Projektleiter: Josef HRON<br />
Türkenschanzstraße 17 , A-1180 Wien,<br />
Institut für Astronomie, Universität Wien<br />
Austauschgekoppelte Materialien für<br />
magn. Datenspeicherung<br />
Projektleiter: Josef FIDLER<br />
Wiedner Hauptstraße 8-10/137 ,<br />
A-1040 WIEN, Institut für Angewandte<br />
und Technische Physik, Technische<br />
Universität Wien<br />
Fluktuationen in klassischen Feldern<br />
und Quantenfeldern<br />
Projektleiter: Christoph A. HASEL-<br />
WANDTER<br />
USA-MA 02139 Cambridge Department<br />
of Physics, MIT - Massachusetts Institute<br />
of Technology und Department of<br />
Physics Condensed Matter Theory<br />
Group, Imperial College London<br />
Simulation von nanomechanischen<br />
Tests mit Hilfe von direkter diskreter<br />
Versetzungsdynamik<br />
Projektleiter: Christian MOTZ<br />
Kaiserstraße 12 , D-76131 Karlsruhe,<br />
Institut für Zuverlässigkeit von Bauteilen<br />
und Systemen, Universität Karlsruhe<br />
und Erich Schmid Institut für Materialwissenschaften,<br />
Österreichische<br />
Akademie der Wissenschaften<br />
Inverse Thermal Problems in Electronics<br />
Projektleiter: Marcin JANICKI<br />
Altenberger Straße 69, A-4040 Linz, Johann<br />
Radon Institut für Angewandte Mathematik,<br />
Österreichische Akademie<br />
der Wissenschaften<br />
Physik junger Sterne<br />
Projektleiterin: Konstanze ZWINTZ<br />
Türkenschanzstraße 17 , A-1180 Wien,<br />
Institut für Astronomie, Universität Wien<br />
Magnetische Methoden für die Schadstoffüberwachung<br />
im Boden<br />
Projektleiterin: Monika HANESCH<br />
Peter Tunner Straße 25 , A-8700 Leoben,<br />
Institut für Geophysik Abteilung für<br />
Angewandte Geophysik, Montanuniversität<br />
Leoben<br />
Licht-Management für polymere Solarzellen<br />
Projektleiterin: Karen FORBERICH<br />
Trägheitssensor aus Nanodrähten<br />
und Magnetowiderstand<br />
Projektleiter: Hubert BRÜCKL<br />
A-2444 SEIBERSDORF, ARC Seibersdorf<br />
research GmbH und Institut für<br />
Festkörperelektronik, Technische Universität<br />
Wien<br />
Entwicklung von Thermalsensoren<br />
für Planetare Oberflächen<br />
Projektleiter: Norbert I. KÖMLE<br />
Schmiedlstrasse 6 , A-8042 Gra, Institut<br />
für Weltraumforschung, Österreichische<br />
Akademie der Wissenschaften
Dem langjährigen Mitglied der ÖPG,<br />
Herrn Univ. Prof. DI Dr. Meinhard Regler,<br />
wurden kürzlich folgende hochverdiente<br />
Ehrungen zu Teil:<br />
- Verleihung des „Oesterreichischen<br />
Ehrenkreuzes fuer Wissenschaft und<br />
Ehrung Kunst I. Klasse“;<br />
- Verleihung des „Würdigungspreises<br />
des Landes Niederösterreich für Wissenschaft“.<br />
Meinhard Regler, Jahrgang 1941, ist<br />
stellvertretender Direktor des Instituts<br />
für Hochenergiephysik der ÖAW, war<br />
langjähriger Leiter von dessen Experimenteller<br />
Abteilung, und begründete<br />
Prof. Peter Zoller, Innsbruck, wurde in<br />
Japan der 6. Internationale Preis für<br />
Quantenkommunikation verliehen. Der<br />
Innsbrucker Physiker erhält den Preis<br />
gemeinsam mit seinem langjährigen<br />
Forschungskollegen Ignacio Cirac für<br />
seine herausragenden Beiträge auf<br />
dem Gebiet der Theoretischen Physik,<br />
insbesondere der Quanteninformationsverarbeitung.<br />
Diese Auszeichnung<br />
unterstreicht einmal mehr die international<br />
führende Rolle Innsbrucks auf<br />
dem Gebiet der Quantenphysik.<br />
Prof. Rainer<br />
Blatt, Innsbruck,<br />
wurde<br />
der Erwin-<br />
Schrödinger-<br />
Preis der Österreichischen<br />
Akademie der<br />
Wissenschaften<br />
(ÖAW) verliehen.<br />
Der InnsbruckerExperimentalphysiker<br />
wird damit für seine hervorragenden<br />
wissenschaftlichen Leistungen<br />
auf dem Gebiet der experimentellen<br />
Atomphysik, der Quantenoptik und<br />
Quanteninformation ausgezeichnet.<br />
Rainer Blatt ist Vorstand des Instituts<br />
EHRUNGEN FÜR MEINHARD REGLER<br />
die weltweit anerkannte „Wiener Schule“<br />
der detektorbezogenen Datenanalyse.<br />
Er ist auch Begründer und langjähriger<br />
Chairman der triennalen „Vienna<br />
Conference on Instrumentation“.<br />
Sein besonderes Engagement galt<br />
und gilt der aktiven Nutzung von CERN<br />
durch Österreich, sowie der Förderung<br />
des wissenschaftlichen Nachwuchses.<br />
Er war auch schon sehr früh in<br />
der Öffentlichkeitsarbeit tätig, z.B. mit<br />
Physiklehrern und Schülern an Höheren<br />
Schulen, und als Projektleiter der<br />
Lehrtafelserie „Teilchenphysik“ in deutscher<br />
und englischer Sprache. Meinhard<br />
Regler ist auch Begründer und<br />
EHRUNG FÜR PETER ZOLLER<br />
Peter Zoller ist Professor am Institut<br />
für Theoretische Physik der LFU Innsbruck<br />
und einer der wissenschaftlichen<br />
Direktoren am Institut für Quantenoptik<br />
und Quanteninformation der<br />
Österreichischen Akademie der Wissenschaften<br />
in Innsbruck. Er wurde<br />
1952 in Innsbruck geboren und studierte<br />
an der Universität Innsbruck Physik.<br />
Als Gastprofessor wirkte Zoller an renommierten<br />
Universitäten in aller Welt<br />
und war für mehrere Jahre Professor<br />
am Joint Institute for Laboratory Astro-<br />
EHRUNG FÜR RAINER BLATT<br />
für Experimentalphysik der Universität<br />
Innsbruck und geschäftsführender Direktor<br />
des Instituts für Quantenoptik und<br />
Quanteninformation der Österreichischen<br />
Akademie der Wissenschaften.<br />
In den vergangenen Jahren hat er mit<br />
zahlreichen Experimenten zur Realisierung<br />
eines Quantencomputers auf der<br />
Basis gespeicherter Ionen für internationales<br />
Aufsehen gesorgt. So ist es<br />
seiner Arbeitsgruppe 2004 gelungen,<br />
die weltweit erste Teleportation mit Atomen<br />
zu demonstrieren. Im vergangenen<br />
Jahr erzeugten die Forscher zum<br />
ersten Mal ein so genanntes „Quantenbyte“.<br />
Die Realisierung eines<br />
„Quantenbytes“ gilt als wichtiger Schritt<br />
auf dem Weg zum Quantencomputer.<br />
Auch als Universitätslehrer und Förde-<br />
PERSONEN<br />
treibende Kraft hinter dem Projekt<br />
„AUSTRON“ (Versuch der<br />
Etablierung eine Großforschungsanlage<br />
in Österreich)<br />
und dessen Teilprojekt<br />
„med-AUSTRON“ (dem<br />
österreichischen Zentrum<br />
zur Hadronkrebstherapie).<br />
Er ist Ehrenmitglied der Österreichischen<br />
Gesellschaft<br />
für Radioonkologie, Radiobiologie<br />
und medizinische<br />
Radiophysik (ÖGRO).<br />
Die Österreichische Physikalische<br />
Gesellschaft gratuliert<br />
herzlichst!<br />
physics (JILA) in Boulder, bevor er 1994<br />
dem Ruf an die LFU Innsbruck folgte.<br />
1998 wurde ihm der Wittgenstein-Preis,<br />
die höchste österreichische Wissenschaftsauszeichnung,<br />
verliehen. Im<br />
selben Jahr erhielt er den Schrödinger-Preis<br />
und den Max-Born-Preis. Im<br />
Vorjahr wurde er mit der Max-Planck-<br />
Medaille und der Niels-Bohr-Goldmedaille<br />
ausgezeichnet. In diesem Jahr<br />
erhielt er die Dirac-Medaille zugesprochen.<br />
rer des wissenschaftlichen Nachwuchses<br />
war Prof. Blatt sehr erfolgreich.<br />
Drei START-Preisträger kommen<br />
aus seiner Schule und nicht weniger<br />
als vier seiner Assistenten wurden in<br />
den letzten Jahren auf Professuren ins<br />
Ausland berufen. Im Bemühen um den<br />
naturwissenschaftlichen Nachwuchs<br />
gibt Rainer Blatt auch immer wieder<br />
interessierten Mittelschullehrern und<br />
Schülern Einblicke in aktuelle Entwicklungen<br />
der Physik.<br />
Prof. Dieter Bäuerle, Linz, hat für das<br />
akademische Jahr 2006/2007 eine<br />
Russell S. Springer Professur an der<br />
University of California in Berkeley angenommen.<br />
N R. 4/2006 15
PERSONEN<br />
Univ. Doz. Dr. Peter W. Krempl ist am<br />
2.11.2006, mitten in den Vorbereitungen<br />
für eine berufliche Auslandsreise, völlig<br />
unerwartet verstorben. Mit ihm verliert die<br />
österreichsiche Physik eine Persönlichkeit,<br />
die in ungewöhnlicher Weise Grundlagenwissenschaft<br />
und akademische Lehre mit<br />
angewandter industireller Forschung und<br />
Entwicklung verbunden hat.<br />
Peter Krempl studierte an der Technischen<br />
Universität Wien Physik und Mathematik<br />
und erhielt dort 1975 sein Doktorat. Schon<br />
während seiner Studienzeit arbeitete er als<br />
Stipendiat am Physikinstitut der damaligen<br />
Österreichischen Studiengesellschaft für<br />
Atomenergie in Seibersdorf. 1973 bis 1976<br />
war er als Fellow bzw. Senior Fellow bei<br />
CERN tätig, wo er insbesondere mathematische<br />
Modelle für die Dichteverteilung<br />
in Teilchenstrahlen entwickelte. Aber das<br />
große Thema seines wissenschaftlichen<br />
Lebens sollte Peter Krempl ganz wo<br />
anders finden.<br />
Im Mai 1976 trat er in die Grazer Firma AVL<br />
List GmbH ein, die Forschung auf dem<br />
Gebiet der Verbrennungsmotoren betreibt<br />
und Geräte für die Motorenentwicklung<br />
herstellt. Bereits nach kurzer Zeit übernahm<br />
er dort die Leitung des fachbereichs Physik.<br />
Hier war es nun die Sensorik, die zu<br />
seinem Hauptarbeitsgebiet wurde: Die<br />
Entwicklung von Messwertaufnehmern,<br />
die unter den extremen Bedingungen im<br />
Zylinder eines Verbrennungsmotors die<br />
Echtzeitmessung von Druck und Temperaturverläufen<br />
gestatten sollte, war das<br />
Fernziel. Peter Kremls Ansatz dafür waren<br />
die piezoelektrischen Kristalle. Unter diesen<br />
ist Gallium Orthophosphat, „der<br />
High-Tech-Bruder der Quarz“, das vielversprechendste<br />
Material für eine<br />
Reihe anspruchsvoller Anwendungen.<br />
Peter Krempl ist es zu verdanken, dass<br />
die Theorie dieses Materials entwickelt,<br />
die Kristallzucht revolutioniert, die experimentelle<br />
Untersuchungen seiner<br />
physikalischen Eigenschaften vorangetrieben<br />
und funktionierende Produkte<br />
entwickelt wurden. Das physikalische<br />
Methodenspektrum reicht dabei<br />
messtechnisch von Röntgenbeugung,<br />
Raman- und Brillouinstreuung, Surface<br />
Acoustic Waves und Interferometrie bis<br />
zur Nichtlinearen Optik, in der Präparationstechnik<br />
von konventioneller Kris-<br />
16 NR. 4/2006<br />
PETER W. KREMPL<br />
23.8.1943-2.11.2006<br />
tallzucht bis zu Laserdeposition und<br />
Sputtering. Auf Grund diieser Forschungsarbeiten<br />
ist AVL heute weltweit<br />
die einzige Firma, die Gallium Orthophosphat<br />
in hinreichender Qualität anbieten<br />
kann. Darüber hinaus hat Peter<br />
Krempl verschiedene praktische Anwendungen<br />
dieses Kristalls untersucht,<br />
insbesondere für die Druckmessung,<br />
aber auch Mikrowaagen und<br />
Temperatursensoren im Bereich bis<br />
fast 1000° C. Trotz der im industriellen<br />
Bereich selbstverständlichen Beschränkungen<br />
in den Publikationsmöglichkeiten<br />
sind daraus eine große<br />
Zahl wissenschaftlicher Veröffentlichungen<br />
in den bedeutendsten Journalen<br />
und zahlreiche Beiträge zu wissenschaftlichen<br />
Konferenzen hervorgagangen.<br />
Einige Dutzend Patente sind<br />
seiner Erfindergabe zu verdanken.<br />
Peter Krempl hat immer auch eine<br />
enge Beziehung zum akademischen<br />
Bereich aufrecht gehalten. Seine Arbeiten<br />
wurden in Zusammenarbeit mit der<br />
Karl-Franzens-Universität Graz, der<br />
Technischen Universität Graz, der Universität<br />
Salzburg und verschiedenen<br />
ausländischen Universitäten und Fachhochschulen<br />
durchgeführt. Im Jahr<br />
1995 erhielt er die Lehrbefugnis für das<br />
fach Experimentalphysik der Karl-Franzens-Universität<br />
in Graz, und seitdem<br />
hat er mit großer Freude und hohem<br />
Sachverstand Lehrveranstaltungen<br />
über Kristallphysik gehalten, die sich<br />
einerseits durch hohes akademisches<br />
Niveau, anderseits aber auch durch<br />
soliden Praxisbezug auszeichneten.<br />
Die Leistungen Peter Krempls haben<br />
in der internationalen Fachwelt große<br />
Anerkennung gefunden. So erhielt er<br />
2003 den C.B. Sawyer Memoial Award<br />
des IEEE FCS „for outstanding contributions<br />
and leadership in the development<br />
of Gallium Orthophosphate crystals<br />
for sensor and frequency controll<br />
applications“ zugesprochen, eine international<br />
hoch angesehene Auszeichnung.<br />
Die Mitgliedschaft Peter Krempls bei<br />
der ÖPG geht in die Anfangszeit seiner<br />
beruflichen Laufbahn zurück. Sehr früh<br />
hat er sich auch organisatorisch um die<br />
Gesellschaft bemüht und war wesentlich<br />
für die guten Kontakte der ÖPG mit<br />
der Industrie verantwortlich. Er war bis<br />
zu seinem Tod der langjährige Vorsitzende<br />
des Fachausschusses Physik -<br />
Industrie - Energie und richtete 1998<br />
eine sehr informative Website für diesen<br />
Fachausschuss ein, die er seither<br />
betreute und immer auf dem aktuellen<br />
Stand hielt. Seit über einem Jahrzehnt<br />
war Peter Krempl Mitglied des Vorstandes<br />
der ÖPG und fehlte bei kaum einer<br />
Vorstandssitzung. Seine wohl durchdachten<br />
und überzeugend formulierten<br />
Diskussionsbeiträge waren immer<br />
eine Bereicherung der Vorstandsarbeit<br />
und haben viel zur gedeihlichen Entwicklung<br />
der Gesellschaft beigetragen.<br />
Nicht zuletzt war er die treibende Kraft<br />
dahinter, dass der Eigentümer der AVL<br />
List GmbH, Prof. Helmut List, der ÖPG<br />
alljährlich einen wohl dotierten Preis für<br />
angewandte physikalische Forschungsleistungen<br />
zur Verfügung stellt.<br />
Noch viel mehr als der Fachkollege wird<br />
allen, die mit ihm näher bekannt sein<br />
durften, der Mensch Peter Krempl unvergesslich<br />
bleiben. Die ÖPG drückt<br />
den Hinterbliebenen das herzliche und<br />
tief empfundene Beileid aus und wird<br />
dem Verstorbenen das ehrende Andenken<br />
bewahren, das er sich durch<br />
seine Tätigkeit für die Physik und in der<br />
ÖPG in so überaus hohem Maße verdient<br />
hat.
Am Abend des 8. November 2006 wurde<br />
O.Univ.Prof.Dipl.-Ing.Dr. Hannspeter<br />
Winter plötzlich aus dem Leben gerissen.<br />
Die Nachricht traf alle, die Ihn kannten,<br />
wie ein Blitz aus heiterem Himmel.<br />
Unsere Anteilnahme gilt vor allem seinen<br />
Familienangehörigen, allen voran<br />
seiner tapferen Frau Mag. Renate und<br />
seinem Sohn Dr. Dorian Winter, die<br />
durch diesen plötzlichen Tod in unvorstellbarer<br />
Weise getroffen wurden.<br />
Mit Hannspeter Winter verliert die österreichische<br />
Physik einen ihrer profiliertesten<br />
Lehrer und Wissenschafter<br />
sowie einen hervorragenden Vertreter<br />
auf der internationalen Ebene.<br />
Seine Arbeitsgebiete und Lehrtätigkeit<br />
umfassten die Plasmaphysik (insbes.<br />
Kernfusionforschung), die Atom- und<br />
Molekülphysik, sowie die Oberflächenphysik.<br />
Die internationale Anerkennung<br />
dieser Forschungstätigkeit manifestierte<br />
sich in zahlreichen Einladungen zu<br />
Vorträgen bei wissenschaftlichen Institutionen<br />
und Kongressen, Mitgliedschaften<br />
in Programmkomitees zur<br />
Organisation internationaler Fachkonferenzen,<br />
Fachbeiräten, Promotions-,<br />
Habilitations- und Berufungskommissionen,<br />
und als breit gestreute Gutachtertätigkeit<br />
für internationale Journale<br />
und Fachgremien.<br />
Die wichtigsten Stationen im wissenschaftlichen<br />
und beruflichen Werdegang,<br />
die Funktionen, die Hannspeter<br />
Winter im Laufe seines Lebens mit<br />
großen Engagement ausfüllte, sowie<br />
seine Auszeichnungen sind überaus<br />
zahlreich. Einige Eckpunkte seien herausgegriffen:<br />
1970 Promotion zum Doktor der technischen<br />
Wissenschaften an der TU<br />
Wien, 1976 Habilitation für Plasmaphysik<br />
an der Techn.-Naturwissensch. Fakultät<br />
der TU Wien, 1980 Ernennung<br />
zum A.o.Univ.Professor für Plasmaphysikund<br />
1990 zum o. Univ. Professor für<br />
Allgemeine Physik an der TU Wien. Seit<br />
1987 Vorstand des Institutes für Allgemeine<br />
Physik der TU Wien. Gastwissenschafter<br />
an zahlreichen bedeutenden<br />
ausländischen Institutionen.<br />
1987-88 Leiter des Fachausschusses<br />
HANNSPETER WINTER<br />
22.8.1941-8.11.2006<br />
für Atom-, Molekül- und Plasmaphysik<br />
der ÖPG, 1989-91 Vorsitzender der<br />
ÖPG; in dieser Funktion veranlasste<br />
und leitete er die flächendeckende Evaluation<br />
der physikalischen Forschung<br />
in Österreich („Physikevaluation“).<br />
1991-1993 Vorsitzender des Österr.<br />
Universitätsprofessoren-Verbandes ,<br />
1991-2001 Stellv. Vorsitzender der Österr.<br />
Bundesprofessorenkonferenz; in<br />
dieser hochschulpolitischen Funktionen<br />
war er eng mit der Entwicklung der<br />
jüngeren Universitätsgesetzgebung<br />
verbunden (Mitglied der Projektarbeitsgruppe<br />
UOG 1993). 1993-1999 Österr.<br />
Vertreter in der International Union of<br />
Pure and Applied Physics IUPAP, 1996-<br />
1999 Stv. Vorsitzender der IUPAP-Kommission<br />
C 15 on Atomic and Molecular<br />
Physics and Spectroscopy. 1998-2000<br />
Vorsitzender des Atomic and Molecular<br />
Physics Division Board der European<br />
<strong>Physical</strong> <strong>Society</strong> EPS, 1997-2001 Mitglied<br />
des Plasma Physics Board der<br />
EPS. Mitglied des EPS-Action Committee<br />
on Physics and <strong>Society</strong>. Co-Editor<br />
von „Europhysics Letters“, Heavy Ion<br />
Physics“, „Plasma Physics and Controlled<br />
Fusion“<br />
Seit 1996 Head of Research Unit (Koordinator)<br />
der Assoziation EURATOM-<br />
ÖAW (der österr. Beteiligung am Europäischen<br />
Kernsfusionsprogramm).<br />
Seit 1998 Korrespondierendes Mitglied<br />
PERSONEN<br />
der Österreichischen Akademie der<br />
Wissenschaften. 2000-2005 Mitglied<br />
und F&E-Beauftragter des Österr. Fachhochschulrates.<br />
2001 Verleihung des<br />
österreichischen Ehrenkreuzes für<br />
Wissenschaft und Kunst 1. Klasse.<br />
2003 Träger des Alexander von Humboldt-Forschungspreises.<br />
Die im Rahmen der „Physikevaluation“<br />
entwickelten Methoden wurden als richtungweisend<br />
für andere derartige Projekte<br />
anerkannt, und seine weitere Tätigkeit<br />
in diesem Bereich umfasste z.B.<br />
entsprechende Aktivitäten im Rahmen<br />
des Institutional Management in Higher<br />
Education (IMHE) der OECD, der<br />
Europäischen Union und als Mitglied<br />
einer Arbeitsgruppe für Evaluation der<br />
Österr. Rektorenkonferenz. Innerhalb<br />
der TU Wien war er die treibende Kraft<br />
für die Einführung von leistungs- und<br />
bedarfsorientierten Modellen der Ressourcenzuweisung.<br />
Die hiefür entwickelten<br />
Methoden gelten heute als richtungweisend.<br />
Das damit verbundene<br />
Element der laufenden Selbstevaluation<br />
hat (quasi als Nebenwirkung) in den<br />
letzten Jahren zu einem statistisch belegbaren<br />
Anstieg des wissenschaftlichen<br />
Outputs im Bereich der Naturwissenschaften<br />
an der TU Wien geführt.<br />
Es ist kaum verwunderlich, dass die<br />
angeführten Aktivitäten - vor allem im<br />
Kreis der Kollegen - nicht immer auf<br />
Zustimmung gestoßen sind. Hannspeter<br />
Winter war aber stets von der Richtigkeit<br />
dieses Weges überzeugt und unbeirrbar<br />
bemüht, Kolleginnen und Kollegen<br />
aus den verschiedenen Fachrichtungen<br />
von der Notwendigkeit des<br />
eingeschlagenen Weges zu überzeugen.<br />
Heute ist dies allgemein anerkannt,<br />
insbesondere mit Hinblick auf<br />
die erhöhte Autonomie der Universitäten.<br />
Methoden der Leistungsmessung<br />
(Evaluation) und des rationalen Einsatzes<br />
von Ressourcen sind unabdingbare<br />
Werkzeuge für das Management<br />
autonomer Universitäten und damit für<br />
das sinnvolle Funktionieren der Universitätsautonomie.<br />
In großer Verbundenheit und Dankbarkeit<br />
Ewald Benes Fritz Aumayr<br />
N R. 4/2006 17
AKTUELLES<br />
AUSSCHREIBUNG EINER UNIVERSITÄTSPROFESSUR AN DER<br />
FAKULTÄT FÜR PHYSIK DER UNIVERSITÄT WIEN<br />
Am Österreichischen Kompetenzzentrum<br />
für Didaktik der Physik ist im Zusammenwirken<br />
mit der Fakultät für<br />
Physik der Universität Wien die Stelle<br />
einer<br />
Universitätsprofessur für Didaktik<br />
der Physik<br />
(privatrechtliches Dienstverhältnis,<br />
Vollbeschäftigung, befristet auf 2 Jahre<br />
im Sinne einer „Gastprofessur“) voraussichtlich<br />
mit 1.10.2007 zu besetzen.<br />
Anstellungserfordernisse sind der Verwendung<br />
entsprechende abgeschlossene<br />
inländische oder gleichwertige<br />
ausländische Hochschulbildung (Doktorat<br />
mit dem Dissertationsgebiet Physik),<br />
hervorragende wissenschaftliche<br />
Qualifikation in Forschung und Lehre,<br />
pädagogische und didaktische Eignung,<br />
Qualifikation zur Führungskraft<br />
sowie facheinschlägige internationale<br />
Erfahrung, nach Möglichkeit facheinschlägige<br />
außeruniversitäre Praxis<br />
insbesondere in schulnahen Forschungs-<br />
und Entwicklungsprojekten<br />
bzw. Netzwerken, sowie Schulerfahrung.<br />
Die Professorin/Der Professor ist beauftragt,<br />
den weiteren Aufbau des<br />
Kompetenzzentrums für Didaktik der<br />
Physik sicherzustellen und das Zentrum<br />
zu leiten. Erwartet wird Forschung<br />
auf allen Bildungsbereichen, Verbreitung<br />
der Ergebnisse im Schulbereich<br />
und an den Universitäten sowie Lehre<br />
mit besonderem Schwerpunkt auf Dissertationen<br />
und Diplomarbeiten im<br />
Bereich der Didaktik der Physik und<br />
Mitwirkung an der Entwicklung eines<br />
18 NR. 4/2006<br />
gesamtösterreichischen Dissertationskollegs<br />
Naturwissenschaften.<br />
Weiters wird die Beteiligung an der<br />
wissenschaftlichen Aufarbeitung und<br />
Expertise für die Schulbehörden im Zusammenhang<br />
mit internationalen<br />
Schulleistungsvergleichen sowie der<br />
Entwicklung von Bildungsstandards,<br />
sowie die Entwicklung und Durchführung<br />
von österreichweiter LehrerInnenfortbildung<br />
im Bereich der Sekundarstufe<br />
erwartet. Erwünscht ist eine facheinschlägige<br />
Habilitation oder eine<br />
gleichzuwertende wissenschaftliche<br />
Befähigung.<br />
Weitere Informationen zu den Aufgaben<br />
und dem derzeitigen Entwicklungsstand<br />
der „Österreichischen<br />
Kompetenzzentren für Didaktik“ in den<br />
Fachbereichen Biologie, Chemie und<br />
Physik finden Sie auf der Website http:/<br />
/www.univie.ac.at/aeccp.<br />
Bewerbungen mit den üblichen Bewerbungsunterlagen<br />
(inkl. Lebenslauf,<br />
Schriftenverzeichnis, ausgewählte Publikationen<br />
sowie Verzeichnis der gehaltenen<br />
Vorträge und Lehrveranstaltungen,<br />
etc.) sind bis zum 31. Januar<br />
2007 (Datum des Poststempels) unter<br />
der Angabe der Kennzahl 53/08 –<br />
06/7 an das Dekanat der Fakultät für<br />
Physik der Universität Wien, Strudlhofgasse<br />
4, 1090 Wien, zu richten.<br />
Die Universität Wien strebt eine Erhöhung<br />
des Frauenanteils, insbesondere<br />
in Leitungsfunktionen und im wissenschaftlichen<br />
Personal an und fordert<br />
deshalb qualifizierte Frauen ausdrücklich<br />
zur Bewerbung auf. Frauen werden<br />
bei gleicher Qualifikation vorrangig aufgenommen.<br />
CALL FOR<br />
NOMINATIONS<br />
IUPAP Young Scientist<br />
Prize<br />
in Atomic, Molecular<br />
and Optical Physics 2007<br />
Nominations are being sought for the<br />
Young Scientist Prize in Atomic, Molecular<br />
and Optical (AMO) Physics which<br />
will be awarded by the International<br />
Union of Pure and Applied Physics through<br />
the Commission C15 (AMO Physics)<br />
for the first time in 2007. The prize<br />
will be awarded during the XXV International<br />
Conference on Photonic, Electronic<br />
and Atomic Collisions (XXV ICPEAC)<br />
to be held in Freiburg, Germany, July<br />
25 – 31, 2007. The Prize includes a<br />
medal, a $1000 award and an invited<br />
presentation at XXV ICPEAC.<br />
The nominee is expected to have made<br />
original and outstanding contributions<br />
to the field of AMO physics. The leading<br />
personal contribution of the recipient to<br />
the achievement must be clearly indentifiable<br />
when the work was performed<br />
in collaboration. Nominees for the prize<br />
should have a maximum of 8 years<br />
of research experience (excluding career<br />
interruption) following the PhD on<br />
January 1, 2007.<br />
Nominations should include:<br />
· A letter of not more than 1.000<br />
words evaluating the nominee’s achievements<br />
and identifying the specific<br />
work to be recognized.<br />
· A curriculum vitae including all<br />
publications.<br />
· A brief biographical sketch not<br />
exceeding two pages.<br />
Self-nominations will not be considered.<br />
Nominations should be sent to the<br />
chair of IUPAP- C15:<br />
Prof. J. Burgdörfer, Institute for Theoretical<br />
Physics, Vienna University of Technology,<br />
Wiedner Hauptstraße 8-10/<br />
E136, 1040 Vienna, Austria, EU or<br />
iupap@tuwien.ac.at. Deadline is February<br />
1, 2007.
Captain Vacuum, Ihr Heimatplanet<br />
braucht Sie! Dr. NoVac<br />
gibt nicht auf.<br />
… hab ich dich Schurken<br />
endgültig vakuummatt gesetzt. Meine<br />
Turbopumpen-Plasma-Vollsaugomatik<br />
funktioniert voll genial und so<br />
sicher, dass dir auf ewig die<br />
Luft wegbleibt.<br />
Er will alle Vakuumsysteme<br />
der Erde zerstören und den<br />
Blauen Planeten in seine<br />
Abhängigkeit zwingen.<br />
Vereiteln Sie diesen Plan!<br />
Sichern Sie die Vakuumvorkommen<br />
der Erde. Ihre<br />
galaktischen Jahre an Erfahrung<br />
sind gefragt! Möge<br />
das Nichts mit Ihnen sein!<br />
Würg …<br />
Vacuum?! Nicht<br />
so krass …<br />
Dann kommt es<br />
zum Showdown.<br />
Der Experte für das perfekte Vakuum.<br />
In mehr als 100 Jahren innovativer Firmengeschichte<br />
haben wir das Nichts zur Perfektion getrieben.<br />
Individuelle Lösungen für Ihre Prozesse und die<br />
lange Lebensdauer unserer leistungsfähigen Produkte<br />
sichern Ihre Investition. Pfeiffer Vacuum, der Erfinder<br />
der Turbomolekularpumpe, Ihr starker Partner für alle<br />
Anwendungen.<br />
Wir geben alles für das Nichts!<br />
Mit 7facher Warpgeschwindigkeit erfüllt<br />
Captain Vacuum seine Mission: Dr. NoVacs<br />
aufwendig sabotierte Pumpen werden blitzschnell<br />
vom Captain repariert – das Vakuum<br />
ist gerettet! Und nun zu dir, Doc.<br />
Hasta la<br />
vista, Doc …<br />
Wieder kein Hauch einer Chance<br />
für Dr. NoVac. Verschweißt von<br />
Captain Vacuums-Turbopumpen-<br />
Plasma-Vollsaugomatik und in eine<br />
Paralleldimension verbannt, fristet<br />
er ein unerfülltes Bösewichtdasein.<br />
TO BE CONTINUED …<br />
Als führender Hersteller von Komponenten und Systemen<br />
zur Vakuumerzeugung, -messung und -analyse garantiert<br />
Pfeiffer Vacuum Qualität, Zuverlässigkeit und Service.<br />
Unser weltweiter 24/ 7- Service wechselt als einziger<br />
Lager direkt vor Ort. Geringe Ausfallzeiten – ein unschlagbares<br />
Argument für Effizienz und Wirtschaftlichkeit.<br />
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www.pfeiffer-vacuum.net
Österreichische Post AG<br />
Info.Mail Entgelt bezahlt<br />
Erscheinungsort: Graz<br />
Verlagspostamt: 8010 Graz<br />
Zulassungsnummer: GZ 02Z032392 M<br />
Bei Unzustellbarkeit bitte retournieren an<br />
Univ. Prof. Dr. Max E. Lippitsch<br />
Karl-Franzens-Universität<br />
Institut für Physik<br />
Universitätsplatz 5<br />
8010 Graz