STADT LEBEN Rot-rot grün oder schwarz-grün Zünglein an der Waage Als am 13. September die Wahlzettel ausgezählt waren, konnten sich eigentlich nur die Grünen und OB-Kandidat Felix Heinrichs richtig freuen: Mehr als doppelt so viele Sitze - nun 16 - erhalten die Grünen für die 21,24 %, die sie bei der Ratswahl erhielten. Verluste mussten die beiden großen Parteien verkraften: die SPD blieb mit 25,17 % (-4,3) nur noch knapp vor den Grünen, die CDU verteidigte mit 33,98 % (-7,5 %) zwar ihren Platz als stärkste Fraktion, verlor aber drei Sitze im Rat. Das heißt aber nicht, dass die Grünen zwangsläufig mitregieren werden. Ein rotgrünes Bündnis hat im neuen Rat keine Mehrheit: rot-grün bräuchte die Linke oder die FDP als weiteren Partner. Es ist auch nicht auszuschließen, dass es eine Neuauflage der Groko geben wird. Schließlich kamen CDU-Fraktionschef Hans-Peter Schlegelmilch und SPD-Fraktionschef Felix Heinrichs immer gut miteinander klar. Wobei Felix Heinrichs mit 37,48 % ein sehr starkes persönliches Ergebnis als Oberbürgermeisterkandidat der SPD einfuhr und offenbar auch aus CDU-Kreisen Stimmen erhielt, denn CDU-Kandidat Frank Boss erreichte mit 29,62 % nicht so viele Prozente, wie die CDU im Rat. So Heinrichs in der Stichwahl zum Oberbürgermeister gewählt würde, wäre er sicher der neue starke Mann in der Stadt. Denkbar, dass er die gute Zusammenarbeit mit Hans-Peter Schlegelmilch in einer neuerlichen Groko wieder aufneh men würde. Einhergehend damit würde er den Bruch mit vielen der CDU nahstehenden Unternehmer- und Geschäftskreisen umgehen. Denn das könnte zum großen Problem für den ambitionierten 32-jährigen werden, wenn er ein rot-rot-grünes Bündnis schmieden würde, was Heinrichs vor der Wahl jedoch ausgeschlossen hatte. Anders sähe es aus, wenn Frank Boss die Stichwahl gewinnen würde. Gut möglich, dass Boss als neuer OB die Groko-Zöpfe abschneidet, um die Position von Schlegelmilch - dem mächtigsten Mann in der CDU - zu schwächen. Das könnte er, in dem er ein schwarz-grünes Bündnis schmieden würde, das seine Handschrift trägt. Die Mehrheit wäre da, die Grünen könnten und würden sich wohl kaum verweigern. Stichwahl Bei der Stichwahl ums OB-Amt ist noch längst nicht alles entschieden, auch wenn Felix Heinrichs mit einem beachtlichen Vorsprung ins Rennen geht. Fraglich ist, ob Frank Boss es gelingen wird, bei der Stichwahl seine komplette Partei hinter sich zu versammeln. Und mitentscheidend dürfte sein, für wen sich der Block der Grünen-Sympathisanten entscheiden wird. Dr. Boris Wolkowski, der für die Grünen das OB-Amt im erste Wahlgang angestrebt hatte, konnte etwa 18 % der Stimmen holen: so sich der Block nicht aufteilt, würde er sowohl Heinrichs als auch Boss den Sieg bringen. 10 | guru-magazin.de
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