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Erfahrungsbericht University of Sheffield WS 2008/09

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Verfasserin: Sarah G.<br />

Bewerbung<br />

<strong>Erfahrungsbericht</strong><br />

<strong>University</strong> <strong>of</strong> <strong>Sheffield</strong><br />

<strong>WS</strong> <strong>2008</strong>/<strong>09</strong><br />

Die Bewerbungen für ein Erasmus-Stipendium finden etwa ein Jahr vor dem eigentlichen<br />

Auslandsaufenthalt statt. Insgesamt kann man sich für drei Partneruniversitäten bewerben. Die<br />

Bewerbungsunterlagen sind recht umfangreich, daher sollte man genug Zeit für das Ausfüllen der<br />

Formulare und das Verfassen von Motivationsschreiben einplanen. Das Auswahlgespräch ist sehr kurz<br />

ausgefallen, da sehr viele Bewerber eingeladen wurden. Hier kann man seine erste Wahl nennen und<br />

punkten, indem man deutlich macht, warum diese Uni aus akademischer Sicht besonders geeignet ist.<br />

Leider dauert es dann einige Monate, bis man erfährt, ob man für das Erasmus-Stipendium ausgewählt<br />

wurde.<br />

Anreise<br />

Je eher man einen Flug bucht, desto günstiger ist er. Von den Flughäfen Paderborn-Lippstadt und<br />

Hannover fliegen regelmäßig Maschinen nach Manchester. Einen Flug nach London kann ich nicht<br />

empfehlen, da die Zugfahrt von London nach <strong>Sheffield</strong> recht teuer ist, wenn man nicht früh genug Tickets<br />

vorbestellt. Von Manchester aus kann man sich von einem Meet and Greet Team der <strong>Sheffield</strong> Students’<br />

Union abholen lassen, wenn man sich frühzeitig für diesen Service anmeldet. Ansonsten fährt man mit dem<br />

Zug weiter nach <strong>Sheffield</strong>. Das dauert in etwa 1,5 Stunden. Ein Ticket kann man vorher online buchen und<br />

mit Kreditkarte am Automaten im Manchester Airport abholen<br />

(http://www.manchesterairport.co.uk/manweb.nsf/Content/ToAndFromAirport). In jedem Fall ist es<br />

sinnvoll, vor dem Auslandssemester eine Kreditkarte zu beantragen.<br />

Unterkunft<br />

Zur Uni <strong>Sheffield</strong> gehören viele Wohnheime, die meisten befinden sich im Endcliffe Village im Osten der<br />

Stadt. Es gibt catered und self-catered apartments (http://www.shef.ac.uk /housing/halls/endcliffe). Ich<br />

habe mich für ein self-catered apartment entschieden, da ich nicht viel Gutes vom Essen dort gehört habe.<br />

Die Bewerbung um ein Zimmer findet online statt, ich kann aber nur jedem raten, zusätzlich die<br />

Bewerbungsunterlagen auszudrucken und per Post zum Lettings Office zu senden, da meine Online-<br />

Bewerbung angeblich ‚verloren ging’. Es war dann recht schwierig, nach Ablauf der Bewerbungsfrist noch<br />

ein Zimmer zu bekommen. Ungefähr eine Woche vor Abreise hat mir das Lettings Office schließlich<br />

mitgeteilt, welches Zimmer ich beziehen kann.


Man hat mir ein ensuite room, d.h. ein Zimmer mit eigenem Bad, zugeteilt, worüber ich sehr froh<br />

war. In der Wohnküche habe ich mich sehr wohl gefühlt, weil sie sauber, modern und gut ausgestattet war.<br />

Ein Zimmer im Wohnheim ist zwar teuer (circa 100 GBP pro Woche), aber die Wohngegend ist extrem<br />

schön und sehr sicher, und man hat circa 2000 Studenten als Nachbarn. Alle Zimmer sind mit Breitband-<br />

Internetanschluss ausgestattet. Außerdem gibt es im Endcliffe Village Bars, Caféten, Möglichkeiten zum<br />

Wäsche waschen, und alles was man sonst noch so braucht. Auch wenn man sich privat eine Unterkunft<br />

suchen möchte, bietet die Uni Hilfe an. Ein gutes Onlineportal für Privatwohnungen ist www.gumtree.com.<br />

Kursauswahl<br />

Vor dem Auslandsaufenthalt muss ein Learning Agreement vom AAA und vom zuständigen Koordinator<br />

in Paderborn (in meinem Fall Pr<strong>of</strong>. Roos) unterzeichnet werden. Wenn man sich dann für Kurse<br />

angemeldet hat, wird das Learning Agreement von den beiden Erasmus-Koordinatoren in <strong>Sheffield</strong><br />

unterschrieben und zurück zum AAA in Paderborn gesendet. Danach hat man 14 Tage lang die<br />

Möglichkeit, Änderungen zu machen. Dazu muss man das Changes-Formular vom Koordinator<br />

unterschreiben lassen und zum AAA faxen, sowie ein Add/Drop Form der Uni <strong>Sheffield</strong> ausfüllen und vom<br />

Dozenten unterzeichnen lassen.<br />

Die Kursauswahl war für mich als MA Anglistik-Studentin allerdings eher eine Katastrophe. Die<br />

Uni <strong>Sheffield</strong> hat mir mitgeteilt, dass ich als Erasmus-Studentin keine postgraduate seminars und als<br />

Postgraduierte keine undergraduate seminars belegen könne. Das hat sich im Nachhinein als komplett<br />

falsch erwiesen. Die Erasmus-Koordinatorin aus <strong>Sheffield</strong> hatte <strong>of</strong>fenbar keine Ahnung, dass es spezielle<br />

Seminare für uns gibt, obwohl diese seit einigen Semestern existieren<br />

(http://www.shef.ac.uk/english/international/somlalcourses.html). Des Weiteren konnte ich problemlos<br />

Vorlesungen meiner Wahl besuchen.<br />

Damit man sich registrieren lassen kann, muss man die Kurse so wählen, dass man auf exakt 60<br />

<strong>Sheffield</strong> Credits (30 ECTS) kommt. Ich habe mich für zwei Literatur- und zwei Kulturmodule<br />

entschieden. Die Dozentinnen Anne Monaghan und Dorothea Kazounis waren sehr nett, und die Kurse<br />

kann ich im Nachhinein als lehrreich beurteilen. Der Arbeitsaufwand lässt sich mit dem in Deutschland<br />

vergleichen. Außerdem habe ich literaturwissenschaftliche Vorlesungen besucht. Leider konnte ich dort<br />

keine Prüfungen ablegen, da meine 60 Credits schon ‚verbraucht’ waren. Trotzdem ist der Besuch von<br />

Vorlesungen sehr zu empfehlen, weil das Angebot interessant ist. In den Vorlesungen trifft man auch viele<br />

britische Studenten, und man kann seine Sprachkenntnisse verbessern (in den Erasmus-Seminaren musste<br />

ich leider feststellen, dass einige Kommilitonen nur sehr schlecht Englisch sprechen). Übrigens ist die<br />

<strong>University</strong> <strong>of</strong> <strong>Sheffield</strong> keine Campus-Universität, man bekommt aber vor der Abreise einen Stadtplan<br />

zugeschickt.<br />

Leben in <strong>Sheffield</strong><br />

In <strong>Sheffield</strong> gibt es zahlreiche Freizeitangebote, zum Beispiel Fitnesszentren, Pubs und Museen. Besonders<br />

schön fand ich die organisierten Ausflüge der Uni <strong>Sheffield</strong>. Das Programm nennt sich Give it a Go, und<br />

man kann im Gebäude der Students’ Union Karten für Ausflüge nach Manchester, Stonehenge und Bath,<br />

York, Edinburgh, etc. kaufen. Give it a Go bietet auch Sportveranstaltungen, Tanzkurse, Wanderungen,<br />

Weinproben, Strickkurse, und so weiter an. Es ist also für jeden etwas dabei. Für Wanderer und Liebhaber<br />

von Herrensitzen ist der Peak District, ein Nationalpark vor den Toren <strong>Sheffield</strong>s, empfehlenswert.


Ein Semesterticket gibt es in <strong>Sheffield</strong> nicht, und öffentliche Verkehrmittel sind leider nicht billig. Man<br />

kann aber Geld sparen, indem man Zugtickets frühzeitig am Bahnh<strong>of</strong> kauft oder online bestellt. Hierzu<br />

benötigt man eine Kreditkarte. In <strong>Sheffield</strong> gibt es außerdem zwei Busunternehmen, Stagecoach <strong>Sheffield</strong><br />

und First. Stagecoach hat einen Studentenrabatt, daher kostet eine einfache Busfahrt nur 50 Pence. Wenn<br />

man mit dem Zug oder Bus nach London fahren will, sollte man dies am besten mit Megabus tun, da die<br />

Tickets billiger sind als die von National Rail.<br />

Supermärkte gibt es überall in <strong>Sheffield</strong>. Beliebt bei den Studenten sind Tesco und Somerfield, da man<br />

dort eigentlich alles bekommt und die Preise für englische Verhältnisse okay sind. Einige Supermärkte<br />

haben 24 Stunden geöffnet. Im Allgemeinen sind Lebensmittel in England aber deutlich teurer als in<br />

Deutschland. Auch wenn man Pubs besucht oder ins Kino geht, muss man tiefer in die Tasche greifen. Ich<br />

bin <strong>of</strong>t ausgegangen, habe aber immer versucht, an Kosten für Lebensmittel und Kleidung zu sparen. Im<br />

Monat habe ich zusätzlich zur Miete etwa 400 € ‚Taschengeld’ benötigt. Das Erasmus-Fördergeld beträgt<br />

allerdings nur etwa 150 € im Monat. Da die Miete bereits über 400 € pro Monat ‚verschlungen’ hat, sollte<br />

man sich auf jeden Fall über weitere Fördermöglichkeiten oder Bankdarlehen informieren.<br />

Fazit<br />

Mein Semester in <strong>Sheffield</strong> war wunderschön und ich kann jedem empfehlen, nach <strong>Sheffield</strong> zu gehen. Die<br />

Uni ist technisch gut ausgestattet, das Angebot an Lehrveranstaltungen ist umfangreich, und die Menschen<br />

in <strong>Sheffield</strong> sind freundlich und hilfsbereit. Alles in allem finde ich es schade, dass ich nur ein Semester in<br />

<strong>Sheffield</strong> verbringen konnte.

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