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B. Die Reise eines Paares Turnschuhe in ein deutsches ...

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B. <strong>Die</strong> <strong>Reise</strong> <strong>e<strong>in</strong>es</strong> <strong>Paares</strong> <strong>Turnschuhe</strong><br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong> <strong>deutsches</strong> Sportschuhgeschäft<br />

<strong>Die</strong> <strong>Reise</strong> <strong>e<strong>in</strong>es</strong> <strong>Paares</strong> <strong>Turnschuhe</strong> …<br />

Kerim und Lisa, zwei 15-jährige Teenager, kennen sich bereits seit e<strong>in</strong>igen Jahren und<br />

treffen sich regelmäßig am Nachmittag nach der Schule. Kerim hat sich vor e<strong>in</strong> paar Tagen<br />

neue <strong>Turnschuhe</strong> gekauft und möchte diese Lisa zei-<br />

gen. Lisa ist begeistert von Kerims neuen Schuhen.<br />

Als sie e<strong>in</strong>en Blick auf den Schuhkarton wirft, den<br />

Kerim immer noch <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Zimmer stehen hat,<br />

wundert sie sich: „Auf dem Karton steht: ,Made <strong>in</strong><br />

Ch<strong>in</strong>a‘?“ Kerim ist ebenfalls irritiert: „Wie kommen<br />

die denn nach Deutschland? Das ist aber e<strong>in</strong>e weite<br />

Strecke.“ Lisa fragt sich weiter: „Warum werden <strong>Turnschuhe</strong> denn <strong>in</strong> Ch<strong>in</strong>a hergestellt und<br />

nicht bei uns?“<br />

Ihr fällt plötzlich e<strong>in</strong>, dass ihr Opa He<strong>in</strong>z früher etwas mit weltweitem Warenhandel zu tun<br />

hatte und sowieso fast immer ihre Fragen beantworten kann. Beide machen sich auf den<br />

Weg zu ihm.<br />

Schon bei der Begrüßung an der Tür beg<strong>in</strong>nt Lisa ihren Opa zu fragen: „Kerims neue Turn-<br />

schuhe kommen aus Ch<strong>in</strong>a. Weißt du, wie die nach Deutschland gekommen s<strong>in</strong>d und warum<br />

die so weit entfernt hergestellt werden?“<br />

Opa He<strong>in</strong>zes Augen blitzen: „Me<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d, ich habe früher im Hafen gearbeitet und da habe<br />

ich viele Waren mit Schiffen ankommen sehen.“ Kerim runzelt die Stirn: „Was, die kom-<br />

men mit Schiffen nach Deutschland? Ich dachte, die werden e<strong>in</strong>geflogen.“<br />

Lisas Opa schmunzelt: „Und <strong>Turnschuhe</strong> werden heute <strong>in</strong> Asien hergestellt, weil dort die<br />

Kosten für die Herstellung sehr niedrig s<strong>in</strong>d und gleichzeitig der Transport nach Deutsch-<br />

land nur wenige Cents kostet. Daher lohnt sich der weite Weg nach Deutschland.“<br />

Opa He<strong>in</strong>z bittet beide <strong>in</strong>s Wohnzimmer: „Nun kommt here<strong>in</strong> und setzt euch. Ich erzähle<br />

euch e<strong>in</strong>mal, wie Kerims <strong>Turnschuhe</strong> aus Ch<strong>in</strong>a <strong>in</strong> unser <strong>deutsches</strong> Sportschuhgeschäft ge-<br />

kommen s<strong>in</strong>d.“<br />

6 © Institut für Ökonomische Bildung, Oldenburg


<strong>Die</strong> <strong>Reise</strong> <strong>e<strong>in</strong>es</strong> <strong>Paares</strong> <strong>Turnschuhe</strong> …<br />

Stationen der <strong>Reise</strong> <strong>e<strong>in</strong>es</strong> <strong>Paares</strong> <strong>Turnschuhe</strong> (Teil 1)<br />

1. Station: Herstellung der <strong>Turnschuhe</strong> <strong>in</strong> Ch<strong>in</strong>a und Start der <strong>Reise</strong><br />

Conta<strong>in</strong>er zum Transport von Ware<br />

2. Station: Transport des Conta<strong>in</strong>ers zum Hafen<br />

In e<strong>in</strong>er ch<strong>in</strong>esischen Turnschuhfabrik werden<br />

die <strong>Turnschuhe</strong> hergestellt und anschließend<br />

kontrolliert und <strong>in</strong> Kartons verpackt. Nun be-<br />

g<strong>in</strong>nt ihre lange <strong>Reise</strong>! <strong>Die</strong> Kartons werden <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>em Conta<strong>in</strong>er verstaut und anschließend<br />

mit e<strong>in</strong>em Lkw zum Hafen transportiert. In<br />

e<strong>in</strong>en herkömmlichen Conta<strong>in</strong>er passen ca.<br />

6 000 Schuhkartons. Meistens werden <strong>in</strong> ei-<br />

nem Conta<strong>in</strong>er aber verschiedene Waren wie<br />

zum Beispiel <strong>Turnschuhe</strong>, T-Shirts und Hosen<br />

transportiert.<br />

Von der Turnschuhfabrik aus geht die Ware zum ch<strong>in</strong>esischen Hafen nach Shanghai. Den<br />

Transport des Conta<strong>in</strong>ers übernimmt e<strong>in</strong>e Spedition, die mit e<strong>in</strong>em Lkw den Conta<strong>in</strong>er vol-<br />

ler <strong>Turnschuhe</strong> zum Hafen transportiert.<br />

In Shanghai bef<strong>in</strong>det sich der dritt-<br />

größte Conta<strong>in</strong>erhafen der Welt. In<br />

e<strong>in</strong>em Conta<strong>in</strong>erhafen werden täg-<br />

lich viele Conta<strong>in</strong>er verladen, das<br />

heißt auf und von Schiffen geladen.<br />

<strong>Die</strong>ses Hafengelände wird als Con-<br />

ta<strong>in</strong>er-Term<strong>in</strong>al bezeichnet.<br />

Im Hafen ist man bereits darüber<br />

<strong>in</strong>formiert, mit welchem Schiff der<br />

Conta<strong>in</strong>er weitertransportiert wer-<br />

den soll. Der Conta<strong>in</strong>er wird vom<br />

Lkw abgehoben und an e<strong>in</strong>er vorher<br />

bestimmten Stelle abgesetzt.<br />

Conta<strong>in</strong>er-Term<strong>in</strong>al<br />

© Institut für Ökonomische Bildung, Oldenburg 7


Arbeitsauftrag 1<br />

Begriffserklärungen<br />

Conta<strong>in</strong>er<br />

<strong>Die</strong> <strong>Reise</strong> <strong>e<strong>in</strong>es</strong> <strong>Paares</strong> <strong>Turnschuhe</strong> …<br />

1. Im Text f<strong>in</strong>det ihr die Begriffe „Conta<strong>in</strong>er“, „Spedition“ und „Conta<strong>in</strong>er-Term<strong>in</strong>al“,<br />

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Spedition<br />

die ihr vielleicht bisher nicht kanntet. Markiert diese Begriffe im Text.<br />

2. Versucht für diese Begriffe Erklärungen zu f<strong>in</strong>den.<br />

3. Notiert eure Begriffserklärungen im unten stehenden Feld.<br />

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Conta<strong>in</strong>er-Term<strong>in</strong>al<br />

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Arbeitsauftrag 2<br />

1. Erstellt für die ersten beiden Stationen e<strong>in</strong>en Ablauf auf dem Arbeitsblatt „Ablauf<br />

der <strong>Reise</strong> <strong>e<strong>in</strong>es</strong> <strong>Paares</strong> <strong>Turnschuhe</strong>“ auf Seite 13, das im weiteren Verlauf noch ver-<br />

vollständigt werden soll.<br />

2. Notiert <strong>in</strong> jedem Kästchen e<strong>in</strong>en Schritt der <strong>Reise</strong>. <strong>Die</strong> Nummern an den Kästchen<br />

zeigen euch an, zu welcher Station ihr e<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>trag vornehmen sollt.<br />

8 © Institut für Ökonomische Bildung, Oldenburg


<strong>Die</strong> <strong>Reise</strong> <strong>e<strong>in</strong>es</strong> <strong>Paares</strong> <strong>Turnschuhe</strong> …<br />

Stationen der <strong>Reise</strong> <strong>e<strong>in</strong>es</strong> <strong>Paares</strong> <strong>Turnschuhe</strong> (Teil 2)<br />

3. Station: Verladen des Conta<strong>in</strong>ers auf e<strong>in</strong> Schiff<br />

Der Conta<strong>in</strong>er, <strong>in</strong> dem die <strong>Turnschuhe</strong> transportiert werden, muss im<br />

Hafen auf e<strong>in</strong> Schiff geladen werden. Der Transport der Conta<strong>in</strong>er im<br />

Hafen erfolgt mit speziellen Fahrzeugen. <strong>Die</strong>se Fahrzeuge tragen den<br />

englischen Namen „Van Carrier“ und s<strong>in</strong>d bis zu 14 Meter hoch, um<br />

mehrere Conta<strong>in</strong>er übere<strong>in</strong>ander stapeln zu können.<br />

Conta<strong>in</strong>erschiff<br />

Conta<strong>in</strong>er werden mit spezi-<br />

ellen Schiffen, die nur Con-<br />

ta<strong>in</strong>er transportieren, beför-<br />

dert. Sie werden daher Con-<br />

ta<strong>in</strong>erschiffe genannt. Hat e<strong>in</strong><br />

Conta<strong>in</strong>erschiff im Hafen an-<br />

gelegt, werden zunächst Conta<strong>in</strong>er abgeladen,<br />

um danach unseren und weitere Conta<strong>in</strong>er auf<br />

das Schiff zu laden. <strong>Die</strong>se Arbeit übernehmen<br />

Krananlagen. An Bord werden die Conta<strong>in</strong>er be-<br />

festigt, sodass auch bei Sturm nichts verrutschen<br />

oder vom Schiff fallen kann.<br />

4. Station: <strong>Die</strong> Fahrt über das Meer von Ch<strong>in</strong>a (Shanghai) nach Deutschland<br />

Deutschland wird k<strong>e<strong>in</strong>es</strong>wegs direkt angesteuert. <strong>Die</strong> meisten Conta<strong>in</strong>erschiffe verkehren<br />

nach e<strong>in</strong>em festen Fahrplan und machen halt <strong>in</strong> verschiedenen Häfen. Hongkong <strong>in</strong> Ch<strong>in</strong>a<br />

ist der erste Hafen, an dem das Schiff festmachen wird. Weiter geht die Fahrt dann über<br />

S<strong>in</strong>gapur nach Colombo (Sri Lanka) und Dubai (Vere<strong>in</strong>igte Arabische Emirate). Jetzt ist das<br />

Conta<strong>in</strong>erschiff bereits zehn Tage unterwegs, an denen <strong>in</strong> den verschiedenen Häfen immer<br />

wieder neue Conta<strong>in</strong>er von und an Bord des Schiffs geladen wurden. Insgesamt werden fast<br />

zwei Wochen vergehen, bis das Schiff Europa erreichen wird. Der Kapitän wird durch den<br />

Suezkanal fahren, der das Rote Meer mit dem Mittelmeer verb<strong>in</strong>det. Im Mittelmeer wird im<br />

Hafen Gioia Tauro (Italien) festgemacht. Anschließend erfolgt die Fahrt durch den Atlantik<br />

zu den nächsten Häfen <strong>in</strong> Southampton (Südengland) und Antwerpen (Belgien). Nach etwa<br />

25 Tagen Fahrt ist das Ziel erreicht: Deutschland.<br />

Van Carrier<br />

© Institut für Ökonomische Bildung, Oldenburg 9

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