30 Wüst-Fonds - Elsauer Zytig
30 Wüst-Fonds - Elsauer Zytig
30 Wüst-Fonds - Elsauer Zytig
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Senioren und Soziales<br />
<strong>30</strong><br />
Das Zentrum Sonne blickt auf das erste<br />
Betriebsjahr zurück<br />
(tl) Rund ein Jahr ist es her, dass das Zentrum Sonne eröffnet<br />
wurde. Umstritten war das Projekt bei der Bevölkerung, die<br />
teilweise Mühe hatte, nach den beachtlichen Investitionen nun<br />
auch noch einen Kredit der Gemeinde an die Gemeinnützige<br />
Stiftung Eulachtal für den Umbau zu gewähren.<br />
Wie ist es dem Zentrum Sonne in diesem Jahr gegangen?<br />
Fühlen sich die Bewohner wohl? Wie läuft das Restaurant?<br />
Jürgen Spies und Judith Scheiwiller als Leiter des Zentrums,<br />
Max Kleeb als Bewohner, Monica Scheiwiller als Betreuerin und<br />
Chandrakumar Visvanathan, der das Restaurant betreibt gaben<br />
Auskunft über Ihre Eindrücke.<br />
Fast wie Zuhause<br />
Es ist wirklich fast, als ob man eine<br />
Stube betritt. Als Besucher der Hausgemeinschaft<br />
im 1. Stock im Zentrum<br />
Sonne fühle ich mich keineswegs fremd.<br />
Das Leiterteam fordert mich auf, an dem<br />
einen Stubentisch Platz zu nehmen, es<br />
gibt nichts, was nicht offen beredt werden<br />
kann.<br />
Wie beurteilt das Leiterteam das erste<br />
Betriebsjahr des Zentrums Sonne? Gab<br />
es Startschwierigkeiten? «Nein, wir waren<br />
von Anfang an sehr gut belegt und<br />
konnten mit Wohnen loslegen» bemerkt<br />
Jürgen Spies. «Im Jahresdurchschnitt<br />
hatten wir 12 bis 13 von 14 Betten belegt<br />
und es besteht eine rege Nachfrage,<br />
besonders von Bürgern aus Elsau und<br />
der näheren Umgebung, was uns natürlich<br />
sehr freut.»<br />
Die gute Stimmung von Betreuern und<br />
Bewohnern ist gut zu spüren. Was ist<br />
wohl anders in dieser Wohngemeinschaft<br />
als in den Altersheimen, die ich bisher<br />
kannte? «Unsere Idee des unterstützten<br />
Lebens im Alter ist eigentlich einfach<br />
und wäre auch für kleinere Gemeinden<br />
interessant. Die Bewohner tragen nach<br />
Möglichkeit und Tagesverfassung zu den<br />
alltäglich zu erledigenden Arbeiten bei.<br />
Sie kaufen in der unmittelbaren Umgebung<br />
ein, helfen beim Kochen, Abwaschen<br />
und den vielen kleinen Arbeiten<br />
mit, die es in jedem Alltag zu erledigen<br />
gibt. Vieles, was sonst in der Therapie<br />
erarbeitet wird, lässt sich mit solchen<br />
Kleinarbeiten verbinden» erläutern Jürgen<br />
Spies und Judith Scheiwiler. «Dies<br />
trägt auch dazu bei, dass keine künstlichen<br />
Abläufe entstehen und nimmt<br />
unserer Wohngruppe den Altersheimcharakter.»<br />
Besucher sind willkommen<br />
Ein weiterer Grund für die gute Stimmung<br />
dürfte die offene Aufnahme von<br />
Besuchern sein. Zur Zeit wohnen drei<br />
<strong>Elsauer</strong> bzw. <strong>Elsauer</strong>innen im Zentrum<br />
Sonne. Da kommt es oft zu spontanen<br />
Besuchen. Aber auch die Bewohner,<br />
die aus anderen umliegenden Gemeinden<br />
kamen erhalten öfters spontanen<br />
Besuch. Mit Freude werden auch Gruppen<br />
oder Personen empfangen, die ein<br />
Lied vortragen oder etwas vorspielen,<br />
sie bringen Abwechslung und Kontakte.<br />
«Gerade heute besucht uns eine Konfirmandenklasse,<br />
die in kleinen Gruppen<br />
mit unseren Bewohnern Zeit verbringt»<br />
erzählt Judith Scheiwiler.<br />
Max und Trudi Kleeb, Bewohner<br />
Lange Jahre wohnten die beiden in der<br />
Gemeinde Elsau. Die Erkrankung von<br />
Max Kleeb an Parkinson und ein zweiter<br />
Hirnschlag seiner Frau Trudi zwangen<br />
die beiden, ihre Lebens- und Wohnsituation<br />
komplett zu überdenken.<br />
«Ich muss gestehen, dass ich anfänglich<br />
ein Gegner des Projekts Sonne war»<br />
gesteht Max Kleeb, «heute bin ich unsäglich<br />
froh um die Möglichkeit hier zu<br />
wohnen. Mit meinem Elektromobil bleibe<br />
ich so gut als möglich mobil und die<br />
Betreuung ist persönlich. Auch dass ich