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Ausgabe Nr. 7 - Dezember 2004 ( 655 KB)

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KUNDENZEITSCHRIFT DER STADTWERKE SCHRAMBERG <strong>Ausgabe</strong> <strong>Nr</strong>. 7 – <strong>Dezember</strong> <strong>2004</strong><br />

Ballonfahrt: Schwerelos<br />

über Stadt und Land<br />

IMMER FÜR SIE DA !<br />

7<br />

Die Themen:<br />

Editorial S. 2<br />

Aktuelles S. 2<br />

Reportage:<br />

Ballonfahren S. 4<br />

Energiespartipp:<br />

Heizkosten senken S. 6<br />

Information: Hochbehälter<br />

Schwabenhof S. 7<br />

Schramberger auswärts:<br />

Diplomat Franz Baumann S. 8<br />

Kinderseite: Vogelfutter<br />

selbst herstellen S. 10<br />

Rezept: Kantinenbetriebe<br />

Fischer S. 11<br />

Gesichter einer<br />

Kilowattstunde S. 12<br />

Firmenportrait:<br />

Kern-Liebers S. 14<br />

Historisches:<br />

Bäder in Schramberg II S. 15<br />

Impressum S. 13<br />

STROM - ERDGAS - WASSER - WÄRME - ABWASSER - PARKEN - BÄDER


2<br />

stadtwerker<br />

Editorial<br />

Sehr geehrte Kundinnen,<br />

sehr geehrte Kunden,<br />

es ist immer wieder ein beeindruckendes<br />

Bild, wenn die Heißluftballone<br />

mit ihren bunten Hüllen<br />

am Himmel aufsteigen, und lautlos<br />

durch die Luft gleiten. Franz Rapp,<br />

vielen bekannt als Mitglied im<br />

Schramberger Gemeinderat und aktiver<br />

Narr, ist einer von denen, die sich<br />

vom „Ballonfahrer-Virus“ infizieren<br />

ließen.<br />

Ebenfalls in schwindelerregende<br />

Höhen steigt derzeit der Ölpreis. Eine<br />

Entwicklung, die auch uns als Ihr<br />

Lieferant von Erdgas betrifft. So sind<br />

nämlich auch unsere Bezugspreise an<br />

den Ölpreis gekoppelt. Doch die Ölpreisbindung<br />

ist keine Einbahnstraße<br />

nach oben: Fallen die Ölpreise, fallen<br />

auch die Erdgaspreise. Allerdings<br />

hinkt der Erdgaspreis der Ölpreisentwicklung<br />

immer ein halbes Jahr hinterher.<br />

Dass dieser Mechanismus funktioniert,<br />

belegt die Tatsache, dass die<br />

Gaspreise zwischen 1985 und 2002<br />

um rund 3 Prozent gesunken sind,<br />

während die Inflationsrate in diesem<br />

Zeitraum insgesamt rund 38 Prozent<br />

betrug. Auch darf man nicht vergessen,<br />

dass mittlerweile etwa 30<br />

Prozent des Erdgaspreises als Steuern<br />

an den Fiskus abgeführt werden.<br />

Wir hoffen, dass der Ölpreis seinen<br />

Höhepunkt erreicht hat, und in den<br />

kommenden Monaten weiter sinken<br />

wird.<br />

Im Namen des gesamten Stadtwerke-<br />

Teams wünsche ich Ihnen und Ihrer<br />

Familie ein frohes Weihnachtsfest<br />

und ein gesundes und glückliches<br />

neues Jahr.<br />

Ihr<br />

Peter Kälble<br />

Geschäftsführer<br />

News ·<br />

Richtfest beim Stadtwerke-<br />

Neubau<br />

Bei kaltem Wind und frostigen Temperaturen<br />

feierten die Stadtwerke<br />

Richtfest für den Neubau auf dem<br />

Lienberg. Bis zum März 2005 sollen<br />

die neuen Gebäude für Verwaltung<br />

und Technik fertig sein. Rund 2,5<br />

Millionen Euro investieren die Stadtwerke,<br />

um künftig alle Mitarbeiter,<br />

Büros, Werkstätten und Lager an<br />

einem Standort zu konzentrieren. So<br />

bietet das Bürogebäude 1.250 Quadratmeter<br />

Nutzfläche, von denen ein<br />

Teil an die EnBW vermietet wird. In<br />

der daneben gebauten Halle stehen<br />

den Technikern und Monteuren rund<br />

800 Quadratmeter zur Verfügung.<br />

Geplant ist, im neuen Gebäude eine<br />

Schauheizung für die Kunden sowie<br />

eine Photovoltaik-Anlage als „Bürgerstromanlage“<br />

zu installieren.<br />

Erfolgreicher Internet-Auftritt<br />

Unter den rund 180 Besuchern, die<br />

sich täglich auf unserer Website<br />

www.stadtwerke-schramberg.de mit<br />

aktuellen Informationen versorgen,<br />

sind nicht nur Kunden aus Schramberg<br />

und Umgebung. So erreichte uns<br />

eine E-Mail aus Singapur von Wolfgang<br />

Neff. Der ehemalige Schramberger<br />

hat sich vor allem über die im<br />

Sommer neu installierte Webcam auf<br />

dem Wasserturm gefreut. Und da ist<br />

er in guter Gesellschaft: Allein im<br />

Oktober wurden die Bilder der<br />

Kamera über 4.200 mal abgerufen.


derung und Kulturtourismus entwickelte<br />

Parkbank-Konzept. Ein<br />

Highlight darin ist die von den Stadtwerken<br />

gesponserte „Sonnenstandsbank“.<br />

Die Bank wird auf der Aussichtskanzel<br />

neben der Konzertmuschel aufgebaut,<br />

und kann entsprechend dem<br />

Stand der Sonne gedreht werden. Die<br />

von der Künstlerin Daniela Russo<br />

entworfene Sonnenstandsbank wird<br />

derzeit von der Lauterbacher Schlosserei<br />

King und der Schramberger<br />

Schreinerei Teufel konstruiert und gebaut.<br />

Stadt-Triathlon<br />

Auch in diesem Jahr unterstützen die<br />

Stadtwerke den Schramberger Stadt-<br />

Triathlon. Beim von der Triathlon-<br />

Abteilung des Schramberger Skivereins<br />

organisierten Wettkampf traten<br />

in diesem Jahr Junioren der Jahrgänge<br />

1988 bis 1997 an. Die jungen<br />

Nachwuchssportler starteten zu<br />

ihrem anstrengenden Dreikampf,<br />

welcher aus Schwimmen, Radfahren<br />

und Laufen besteht, im Hallenbad<br />

Sulgen. Dieses wurde von den Stadtwerken<br />

für diesen Wettkampf kostenlos<br />

zur Verfügung gestellt.<br />

Aktuelles<br />

News · News · News<br />

Verlängerte Öffnungszeiten<br />

Die Mitarbeiter der Stadtwerke<br />

Schramberg stehen ihren Kunden<br />

künftig länger für persönliche und<br />

telefonische Kontakte zur Verfügung.<br />

Seit <strong>Dezember</strong> ist der Kundenservice<br />

zu folgenden Öffnungszeiten zu erreichen:<br />

Mo. bis Fr. von 8.00 bis 12.30 Uhr<br />

Mo. bis Do. von 13.00 bis 16.30 Uhr<br />

Außerhalb dieser Servicezeiten stehen<br />

die Mitarbeiter nach Vereinbarung<br />

für persönliche Gespräche zur Verfügung.<br />

Nach dem Versand der Jahresabrechnung<br />

in der ersten Januarwoche<br />

werden die Servicezeiten ab Montag,<br />

10. Januar bis Freitag, 28. Januar<br />

nochmals ausgeweitet. Der Kundenservice<br />

(Telefon: 0 74 22 – 95 34-15)<br />

steht dann Montag bis Donnerstag<br />

bis 17.30 Uhr und Freitag bis 14 Uhr<br />

zur Verfügung.<br />

Stadtwerke ermöglichen<br />

Sonnenbank<br />

Im Schramberger „Park der Zeiten“<br />

wird es im Frühjahr eine ganz besondere<br />

Bank geben. Die Stadtwerke unterstützen<br />

das von Jutta-Andrea<br />

Kraft von der Agentur für Kulturför-<br />

Graffiti in der Unterführung<br />

Bunt statt Beton: Die Unterführung<br />

zwischen dem Schramberger<br />

Schloss und der Carl-Diehl Sporthalle<br />

präsentiert sich seit dem Sommer<br />

in knalligen Farben. Beim<br />

Großspielprojekt Mini-Schramberg<br />

sponserten die Stadtwerke die<br />

Farben für das Graffiti-Team, das<br />

aus der einst tristen Betonröhre eine<br />

tolle bunte Unterführung machte.<br />

Viele Bilder von den Graffiti-Künstlern<br />

gibt es im Internet unter<br />

www.mini-schramberg.de.<br />

Gewinner der<br />

Umfrage „Braucht<br />

Schramberg eine<br />

Erdgastankstelle?“<br />

aus <strong>Ausgabe</strong> 6<br />

1. Preis – Junghansuhr, Bruno<br />

Scheurer, Waldmössingen<br />

2. Preis – Badetuch, Albin<br />

Pfaff, Seedorf<br />

3. Preis – Boule-Set, Simon<br />

Munz, Waldmössingen<br />

4. Preis – Glas-Karaffe,<br />

Guido Seckinger,<br />

Schramberg<br />

Online-Adventskalender<br />

Viele tolle Preise gibt es bei<br />

unserem interaktiven<br />

Adventskalender im Internet.<br />

Gewinnen Sie zum Beispiel<br />

2 Karten für das Top-Fußballspiel<br />

des FC Freiburg gegen<br />

Bayern München am<br />

26.02.2005. Machen Sie mit<br />

unter www.stadtwerkeschramberg.de<br />

stadtwerker 3


Vor 17 Jahren hat sich<br />

Franz Rapp mit dem<br />

Ballonfahrer-Virus infiziert.<br />

Es ist ein erhabener<br />

Moment, wenn sich der<br />

Koloss aufrichtet.<br />

In verschiedenen Höhen gibt<br />

es in Richtung und Stärke<br />

unterschiedliche Winde.<br />

4<br />

stadtwerker<br />

Reportage<br />

Auf wunderbare Art den Boden<br />

unter den Füßen verlieren<br />

Ballonfahren hat eine lange Geschichte.<br />

Sie geht zurück bis ins 18.<br />

Jahrhundert, hat aber bis heute<br />

nichts von ihrer Faszination verloren.<br />

Sie vermittelt wohl am ursprünglichsten<br />

das Gefühl des Fliegens und ist<br />

für viele die schönste Art, den Boden<br />

unter den Füßen zu verlieren. Auch<br />

der Sulgener Franz Rapp, vielen als<br />

aktiver Narr und Mitglied im<br />

Schramberger Gemeinderat bekannt,<br />

hat sich schon vor 17 Jahren mit dem<br />

„Ballonfahrer-Virus“ infiziert. Seither<br />

steigt er als Mitglied der Ballon-<br />

Mannschaft auch immer wieder in<br />

die Lüfte und lässt sich von der Kraft<br />

des Windes treiben.<br />

„Es ist ein unbeschreiblich schönes<br />

Gefühl, lautlos über der Erde zu<br />

schweben, über Wiesen, Felder oder<br />

Städte zu fahren“, schwärmt Franz<br />

Rapp. Doch bevor der Ballon abhebt,<br />

Ein Heißluftballon in seiner ganzen Größe kurz vor dem Start.<br />

müssen die Fahrer und Passagiere<br />

erst einmal Hand anlegen. Wer zum<br />

ersten Mal dabei ist, kann kaum<br />

glauben, dass aus so vielen Einzelteilen<br />

in kurzer Zeit ein fahrbereiter<br />

Heißluftballon wird. Auf einer Wiese<br />

in der Nähe von Seedorf liegen die<br />

einzelnen Teile fein säuberlich sortiert.<br />

Erst wird der Korb mit dem<br />

Brenner verbunden, dann wird die<br />

Hülle ausgelegt, an Korb und<br />

Brenner befestigt und mit einem<br />

Ventilator mit kalter Luft gefüllt. Der<br />

Riese beginnt sich zu heben. Wenn er<br />

prall genug ist, wird die Luft in der<br />

Hülle mit dem Brenner erhitzt, der<br />

Ballon stellt sich auf, die Passagiere<br />

können ihren Platz im Korb einnehmen.<br />

„Für jeden Ballonfahrer ist es<br />

ein erhebender Moment, wenn sich<br />

der Koloss aufrichtet und in seiner<br />

ganzen Größe dasteht“, sagt Franz<br />

Rapp.<br />

Der erste Ballon der Gebrüder Joseph<br />

und Étienne de Montgolfier stieg am<br />

4. Juni 1783 in die Luft.<br />

Der begeisterte Ballonfahrer Franz Rapp.<br />

Wie in einem Fahrstuhl, ganz ruhig,<br />

hebt sich der Ballon in den Himmel.<br />

Die Menschen am Boden und die<br />

Autos werden immer kleiner. Eine<br />

sanfte Brise erfasst den Ballon und<br />

treibt ihn dem Horizont entgegen.<br />

Der Ballon steigt mal höher, sinkt<br />

dann wieder etwas ab. Immer wieder<br />

bleiben Leute stehen, schauen herauf<br />

und winken. Ein zweiter Ballon, der<br />

fast gleichzeitig gestartet ist, fährt<br />

manchmal höher, manchmal weiter<br />

entfernt, hie und da kreuzt er die<br />

Bahn. Dies gibt den Passagieren einen<br />

ersten Eindruck von der Steuerung<br />

eines Ballons. „In verschiedenen<br />

Höhen gibt es meistens in Richtung<br />

und Stärke unterschiedliche Winde.<br />

Wir nutzen diese zum Lenken unseres<br />

Luftfahrzeuges“, erklärt Franz Rapp.


Das einzige Hilfsmittel dabei ist der<br />

mit Propangas betriebene Brenner.<br />

Durch das Erwärmen der in der<br />

Hülle eingeschlossenen Luft steigt<br />

das Fluggerät, durch Auskühlen<br />

sinkt es.<br />

Der Brenner spuckt wieder Feuer in<br />

die Hülle, der Ballon beginnt zu steigen.<br />

Ein letztes Mal, denn das Ziel ist<br />

schon zu sehen: eine große Wiese, frei<br />

von Stromleitungen oder anderen<br />

Hindernissen. Hier oben vergeht die<br />

Zeit sprichwörtlich wie im Flug.<br />

Langsam sinkt das Gefährt in<br />

Richtung Boden, streift auf der Wiese<br />

entlang und bleibt schließlich stehen.<br />

Der Traum vom Fliegen ist so alt wie<br />

die Menschheit. Doch erst den Gebrüdern<br />

Joseph und Étienne de<br />

Montgolfier aus Annonay in Frankreich<br />

gelang es am 4. Juni 1783,<br />

einen aus Taft und leichten Stoffen<br />

gefertigten Hohlkörper mit einem<br />

Gas, leichter als Luft, vor der Öffentlichkeit<br />

gen Himmel steigen zu lassen.<br />

In der Zwischenzeit war ein heißer<br />

Wettkampf zwischen den Montgolfier-Brüdern<br />

und Professor Charles<br />

entbrannt, der statt mit heißer Luft<br />

mit Wasserstoffgas arbeitete. Am 21.<br />

November 1783 war der Wettkampf<br />

zugunsten der Montgolfiere entschieden.<br />

Die Fahrt mit zwei Adeligen<br />

über Paris dauerte 25 Minuten und<br />

endete ohne Schaden neben einer<br />

Mühle in Croulebarbe. Nur zehn<br />

Tage später erhoben sich vor dem<br />

Pariser Schloss unter dem Jubel von<br />

Reportage<br />

Wie in einem Fahrstuhl, ganz ruhig, hebt sich der Ballon in den Himmel.<br />

rund 300.000 Menschen Professor<br />

Charles und sein Mechaniker Noël<br />

Robert in ihrem in drei Tagen gefüllten<br />

riesigen Gasballon lautlos in die<br />

Luft. Ihre Rückkehr nach Paris war<br />

ein einziger Triumphzug.<br />

Mit der Ballonfahrt von Seedorf in<br />

Richtung Schwäbische Alb ist auch<br />

für die Passagiere um Franz Rapp ein<br />

Traum in Erfüllung gegangen. Eine<br />

Überraschung steht ihnen allerdings<br />

noch bevor: die Ballonfahrer-Taufe.<br />

Die Tradition verlangt nämlich, dass<br />

nur Adelige sich diesem auserwählten<br />

Sport widmen dürfen. Daher werden<br />

alle, die ihre erste Fahrt absolviert<br />

haben, in den Adelsstand erhoben.<br />

„Mit dem Feuer, das uns trägt und<br />

dem Wasser, das wir lieben“ taufen<br />

der Pilot und seine Mannschaft die<br />

Bevor es in die Luft geht, müssen Fahrer und Passagiere erst einmal Hand anlegen.<br />

frisch gebackenen Ballonfahrer und<br />

geben jedem einen Adelstitel. „Den<br />

sollte man sich auch gut merken.<br />

Denn wenn ein anderer Ballonfahrer<br />

danach fragt und man ihn nicht weiß,<br />

muss man einen ausgeben.“ Auch das<br />

ist Tradition.<br />

Doch vieles hat sich seit der ersten<br />

Fahrt der Montgolfiers auch geändert.<br />

Die Ausrüstung ist leicht und<br />

flexibel geworden, sodass ein Ballon<br />

praktisch überall aufgerüstet und gestartet<br />

werden kann. Trotzdem ist<br />

Ballonfahren eine der wetterabhängigsten<br />

Sportarten überhaupt. Besonders<br />

die durch starke Sonneneinstrahlung<br />

entstehende Thermik mit<br />

ihren unkontrollierbaren Winden<br />

und Gewittern macht im Sommer den<br />

Ballonfahrer zum Frühaufsteher. Im<br />

Frühling, Herbst und Winter sind die<br />

Voraussetzungen oft besser, aber die<br />

Ballonfahrer haben eigentlich fast<br />

das ganze Jahr Saison...<br />

Inzwischen sind die Ballone wieder<br />

fein säuberlich in den Anhängern verstaut.<br />

Doch niemand möchte gleich<br />

nach Hause. Man könnte noch stundenlang<br />

über das einmalige Erlebnis<br />

sprechen oder den erfahrenen Piloten<br />

zuhören, wenn sie ihre Geschichten<br />

erzählen. „Wer die Faszination des<br />

Fliegens in seiner ursprünglichsten<br />

Form einmal miterlebt hat, wird nie<br />

mehr ganz davon loskommen“, hat<br />

Franz Rapp vor dem Start gesagt.<br />

Wie Recht er hat.<br />

Die Gebrüder Montgolfier<br />

bauten 1783 den ersten<br />

Ballon, der 25 Minuten lang<br />

in der Luft blieb.<br />

Nach der Landung werden<br />

neue Ballonfahrer getauft und<br />

in den Adelsstand erhoben.<br />

Ballonfahren ist auch heute<br />

noch eine der wetterabhängigsten<br />

Sportarten überhaupt.<br />

Weitere Infos und Fotos unter<br />

www.stadtwerkeschramberg.de.<br />

stadtwerker 5


Mit der Absenkung der<br />

Raumtemperatur um nur<br />

zwei Grad können die<br />

Heizkosten schon enorm<br />

gesenkt werden.<br />

Wenn man im Winter in<br />

den Urlaub geht, sollte die<br />

Heizung nicht ausgestellt<br />

werden.<br />

Fenster sollte man im<br />

Winter auf keinen Fall<br />

gekippt halten.<br />

Weitere Energiespartipps<br />

finden Sie auf unserer<br />

Homepage unter<br />

www.stadtwerkeschramberg.de<br />

6<br />

stadtwerker<br />

Energiespartipp<br />

So senken Sie Ihre Heizkosten:<br />

Haushalte können 300 Euro sparen<br />

Jeder Haushalt kann jährlich im<br />

Durchschnitt etwa 300 Euro seiner<br />

Energiekosten einsparen. Eine beeindruckende<br />

Zahl, auf die die Forscher<br />

des Fraunhofer-Instituts, des Öko-<br />

Instituts und der TU München gekommen<br />

sind. Und sie sagen auch<br />

gleich, wo man am meisten Energie,<br />

und damit Geld sparen kann: Bei der<br />

Heizung und der Warmwasserbereitung.<br />

Oft sind es nur kleine Änderungen im<br />

täglichen Verhalten, mit denen sich<br />

so mancher Euro sparen lässt. Josef<br />

Fehrenbacher aus der technischen<br />

Abteilung der Stadtwerke gibt einige<br />

Tipps.<br />

Raumtemperatur absenken<br />

Allein mit der Absenkung der Raumtemperatur<br />

um zwei Grad können die<br />

Heizkosten im dreistelligen Euro-Bereich<br />

gesenkt werden. Fehrenbacher:<br />

„25 Grad im Schlafzimmer kosten<br />

nicht nur Geld, sondern sind auch<br />

überflüssig.“ Die empfohlene Raumtemperatur<br />

liegt im Kinderzimmer<br />

bei 22 Grad, im Wohn- und Esszimmer,<br />

Küche und WC bei 20 Grad,<br />

in Nebenräumen (Flur, Vorräume)<br />

bei 15 Grad und in Bädern bei<br />

24 Grad. In Schlafräumen reichen<br />

16 Grad völlig aus.<br />

Gebäude nicht auskühlen<br />

lassen<br />

Trotz aller Spar-Bemühungen muss<br />

darauf geachtet werden, dass Räume<br />

nicht zu stark auskühlen: Denn beim<br />

Aufheizen wird dann nicht nur unnötig<br />

viel Energie verbraucht, sondern<br />

es kann sich auch leicht Schimmel<br />

bilden. Fehrenbacher: „Grundsätzlich<br />

sollte die Heizung nicht ausgestellt<br />

sein und das Thermostat<br />

nicht auf Null stehen. Was auch für<br />

Urlaubsreisen im Winter gilt.“<br />

Josef Fehrenbacher: Heizkosten sparen durch Absenkung der Raumtemperatur.<br />

Richtiges Lüften<br />

„Auch bei frostigen Temperaturen<br />

muss man nicht auf frische Luft verzichten“,<br />

erklärt Josef Fehrenbacher.<br />

Am Besten ist es, wenn man zum<br />

Stoßlüften alle Fenster für wenige<br />

Minuten ganz öffnet, und dabei die<br />

Heizkörper zurückdreht. Auf keinen<br />

Fall sollte man die Fenster im Winter<br />

gekippt halten.<br />

Einstellung der Heizung<br />

Wichtig ist auch, dass die Heizung<br />

richtig programmiert ist. Eine Studie<br />

hat ergeben, dass bei jeder sechsten<br />

Heizung der Tag/Nacht-Betrieb nicht<br />

eingestellt ist. Die Heizung sollte die<br />

Temperatur in der Nacht automatisch<br />

um einige Grad herunterfahren.<br />

Auch ein Außenfühler hilft die Heizkosten<br />

zu senken.<br />

Oft kann allein dadurch gespart werden,<br />

dass die Heizkörper nicht mit<br />

Möbeln verstellt oder mit Vorhängen<br />

zugehängt werden. Die größte Einsparung<br />

wird jedoch durch eine kluge<br />

Investition realisiert: Wir empfehlen<br />

deshalb den Einbau eines modernen<br />

Erdgas-Brennwertgerätes. Im Vergleich<br />

zu einem 30 Jahre alten Kessel<br />

können über 30% gespart werden.<br />

Weitere interessante Energiespartipps<br />

bei: www.stadtwerke-schramberg.de


Hochbehälter Schwabenhof:<br />

Neue Filteranlage im Einsatz<br />

Neue Filteranlage sorgt für<br />

verbesserte Wasserqualität<br />

Eine neue Filtertechnik im Hochbehälter<br />

Schwabenhof sorgt dafür, dass<br />

das Wasser von den Kirnbachquellen<br />

jetzt auch die neuen, strengeren<br />

Richtlinien der Trinkwasserverordnung<br />

erfüllt. Seit 1. Januar 2002 gelten<br />

die schärferen Grenzwerte in der<br />

Mikrobiologie. Ein umfangreiches<br />

Gutachten des „Technologiezentrums<br />

Wasser Karlsruhe“ hatte ergeben,<br />

dass die Quellen im Kirnbachtal diese<br />

Werte nicht erreichen. Rund 250.000<br />

Euro haben die Stadtwerke in den<br />

vergangenen Wochen in die Sanierung<br />

investiert.<br />

„Die Bürger haben von den Umbauarbeiten<br />

im Hochbehälter nichts bemerkt“,<br />

unterstreicht der technische<br />

Leiter der Stadtwerke, Christoph<br />

Huber. Denn während der Erneuerung<br />

der Filteranlage wurde das betroffene<br />

Versorgungsgebiet der Niederzone<br />

und der Hochzone in<br />

Schramberg-Tal mit Wasser vom<br />

Zweckverband Kleine Kinzig (WKK)<br />

versorgt. Der Hochbehälter Schwabenhof<br />

war knapp zwei Monate<br />

lang – vom 27. September bis zum<br />

29. November – komplett abgeschaltet.<br />

„Nur so konnten wir die Arbeiten<br />

zügig ausführen“, sagt Christoph<br />

Huber.<br />

250.000 Euro investierten die Stadtwerke<br />

in die neue Technik.<br />

Die neue Aufbereitungsanlage im<br />

Hochbehälter Schwabenhof filtert<br />

Schwebepartikel aus dem Trinkwasser,<br />

die mit der früheren Technik<br />

nicht ausgesondert werden konnten.<br />

Deshalb mussten die Stadtwerke bislang<br />

bei starkem Regen die Quellen,<br />

die im Hochbehälter mit Wasser aus<br />

der Kleinen Kinzig gemischt werden,<br />

außer Betrieb nehmen. Das Gutachten<br />

des „Technologiezentrums Wasser<br />

Karlsruhe“ hat, neben den Aussagen<br />

zur gesamten Wasserversorgung<br />

in Schramberg, aus diesem<br />

Grund den Fokus besonders auch auf<br />

den „Schwabenhof“ gelegt. Der<br />

Hochbehälter ist von besonderer<br />

Bedeutung, denn mit einer Wassermenge<br />

von 150.000 Kubikmetern aus<br />

den Kirnbachquellen deckt er rund<br />

40 Prozent des Wasserverbrauchs der<br />

Talstadt. Insgesamt liefern die Stadtwerke<br />

rund 1,1 Millionen Kubikmeter<br />

Trinkwasser in ihr gesamtes<br />

Versorgungsgebiet. Das umfasst neben<br />

der Talstadt auch noch Sulgen,<br />

Waldmössingen, Heiligenbronn und<br />

Schönbronn.<br />

Der Hochbehälter Schwabenhof hat<br />

ein Speichervolumen von rund 400<br />

Kubikmetern Wasser, die Behälter<br />

sind zwischenzeitlich rund 70 Jahre<br />

alt. „Es war natürlich nicht die erste<br />

Renovierungsmaßnahme seit der In-<br />

Information<br />

Wassermeister Martin Pfundstein vor dem sanierten Hochbehälter Schwabenhof.<br />

Die Stadtwerke haben eine neue Filtertechnik einbauen lassen.<br />

betriebnahme“, betont Christoph<br />

Huber. Immer wieder wurden Verbesserungsarbeiten<br />

vorgenommen.<br />

So haben die Stadtwerke 1960 die<br />

Schieberkammer angebaut, 1994<br />

wurde das Gebäude erweitert und<br />

eine Entsäuerungsanlage installiert.<br />

Jetzt erfolgte der Umbau der Entsäuerungsanlage<br />

in eine Filterstufe<br />

mit vorgeschalteter Kreuzstrombelüftung.<br />

Das weiche Schwarzwaldwasser<br />

wird bei diesem Vorgang<br />

durch den Intensivkreuzstrombelüfter<br />

mit Sauerstoff versetzt. Damit<br />

lässt sich das freie Kohlendioxid, das<br />

für die Korrosion im Rohrnetz verantwortlich<br />

ist, ausgasen. Anschließend<br />

wird das Wasser über einen<br />

Sandfilter gereinigt. „Das ist aber<br />

noch nicht alles“, erklärt der technische<br />

Leiter der Stadtwerke. Bevor das<br />

Wasser den Behälter verlässt, wird<br />

das Trinkwasser zusätzlich von einer<br />

UV-Anlage entkeimt.<br />

„Mit dieser Erneuerung gewährleisten<br />

wir eine einwandfreie Qualität<br />

des Wassers, die den strengen Richtlinien<br />

der neuen Trinkwasserverordnung<br />

entspricht“, so Huber. Auch in<br />

Zukunft werden die Stadtwerke weiter<br />

in die Trinkwasserversorgung investieren,<br />

damit die Bürger mit qualitativ<br />

hochwertigem Wasser versorgt<br />

werden können.<br />

Rund 250.000 Euro hat der<br />

Einbau einer neuen<br />

Filtertechnik im Hochbehälter<br />

Schwabenhof gekostet.<br />

Die Kirnbachquellen decken<br />

etwa 40 Prozent des<br />

Wasserbedarfs der Talstadt.<br />

Auch in Zukunft werden die<br />

Stadtwerke weiter in die<br />

Trinkwasserversorgung<br />

investieren.<br />

stadtwerker 7


Franz Baumann ist in seinem<br />

Leben schon mehr als 20 Mal<br />

umgezogen.<br />

Die längste Zeit seines beruflichen<br />

Lebens verbrachte der<br />

Diplomat in New York.<br />

Als Untergeneralsekretär<br />

steuerte er mit 500<br />

Mitarbeitern die weltweiten<br />

Blauhelm-Einsätze.<br />

8<br />

stadtwerker<br />

Thema Top-Thema<br />

„Heimat ist, wo das Schiltachtal<br />

immer enger wird“<br />

Der gebürtige Schramberger Franz<br />

Baumann hat vor 20 Jahren der<br />

Fünftälerstadt den Rücken gekehrt.<br />

Er arbeitet bei den Vereinten Nationen,<br />

war lange Zeit in New York,<br />

und ist inzwischen Stellvertretender<br />

Generaldirektor des UNO-Amtssitzes<br />

in Wien.<br />

„Für mich beginnt Heimat, wenn ich<br />

nach langer Abwesenheit wieder einmal<br />

von Offenburg her nach Schramberg<br />

komme, wo das Schiltachtal allmählich<br />

immer enger wird.“ Ganz<br />

emotional definiert Franz Baumann<br />

seine Beziehung zur Fünftälerstadt.<br />

Vor mehr als 20 Jahren hat er diesem<br />

engen Tal „Auf Wiedersehen“ gesagt,<br />

in München, Bristol (Großbritannien),<br />

Luxemburg, Brüssel (Belgien),<br />

Lagos (Nigeria), Ottawa<br />

(Kanada), Washington und New<br />

York gelebt, um nur die wichtigsten<br />

Stationen zu nennen. Über 20 Mal ist<br />

Baumann umgezogen, er war in<br />

knapp zehn Ländern der Erde und<br />

sechs Haupstädten für eine begrenzte<br />

Zeit „zu Hause“. Seit zwei Jahren<br />

steht der Schreibtisch des gebürtigen<br />

Schrambergers in Wien, wo er als<br />

Stellvertretender Generaldirektor des<br />

nach New York und Genf dritten<br />

Amtssitzes der Vereinten Nationen<br />

arbeitet. Neben anderer wichtiger<br />

Aufgaben ist der UNO-Standort<br />

Wien das Zentrum der internationalen<br />

Zusammenarbeit bei der Bekämpfung<br />

des Drogenhandels und<br />

-missbrauchs, des Terrorismus, des<br />

organisierten Verbrechens und der<br />

Korruption. Mehr erfahren kann<br />

man über die Webseiten des UNO<br />

Drogenkontroll- und Kriminalitätsbekämpfungsbüros<br />

(www.unodc.org)<br />

sowie des Wiener UNO-Büros<br />

(www.unov.org).<br />

Blauhelm-Einsätze<br />

Der Sohn des bekannten Schramberger<br />

Bäckermeisters und VHS-Leiters<br />

ist in der Welt herumgekommen, wie<br />

man auf schwäbisch sagt. Die längste<br />

Zeit seines beruflichen Lebens verbrachte<br />

er in New York. Zeitweise<br />

war sein Büro im 36. Stockwerk<br />

des UN-Gebäudes „nur zwei Geschosse<br />

unter dem Generalsekretär“,<br />

schmunzelt der 50-Jährige. Mitte der<br />

90er Jahre war er in der „Abteilung<br />

für friedensstiftende Maßnahmen“<br />

Stabschef von Kofi Annan, steuerte<br />

als Untergeneralsekretär mit knapp<br />

500 Mitarbeitern die weltweiten<br />

Blauhelm-Einsätze mit ihren mehr als<br />

70.000 Truppen und Zivilisten in<br />

Somalia, Kambodscha, dem zerfallenden<br />

Jugoslawien, Mozambique,<br />

Haiti, Liberia, Ruanda und vielen anderen<br />

Brennpunkten.<br />

Steile Karriere<br />

20 Jahre dauerte Baumanns Weg vom<br />

„sehr engen Schiltachtal“ in die<br />

Metropole der USA, in die Völkervertretung<br />

der Welt. Schon während<br />

der Schulzeit am Schramberger<br />

Gymnasium stieß der junge Schülersprecher<br />

an die Grenzen der Denkweisen<br />

im Bernecktal. „Subversiv<br />

und pornografisch wurde unsere<br />

Schülerzeitung 1973 von der Schulleitung<br />

befunden“, erinnerte sich<br />

Baumann in einem Gespräch vor ein<br />

paar Jahren lächelnd. Mit der Konsequenz,<br />

dass das Blatt nicht in der<br />

Schule verbreitet werden durfte, sondern<br />

davor, was die Auflage aber<br />

nicht nachteilig beeinflusste. Zum<br />

Studium zog es den Wehrdienstverweigerer<br />

dann nach Konstanz. Dort<br />

wurde damals gerade ein neuer<br />

Studiengang geschaffen: Verwaltungswissenschaft.<br />

Interdisziplinär,<br />

also fächerübergreifend, wollte der<br />

junge Schramberger studieren. Und<br />

er machte sein Diplom in „Internationaler<br />

Verwaltung“ in der heute<br />

als undenkbar geltenden Regelstudienzeit<br />

von neun Semestern.<br />

Bereits in den späten 70ern war<br />

Baumanns Studium äußerst praxisnah:<br />

Neun Monate verbrachte er<br />

beim Europäischen Parlament in<br />

Luxemburg und weitere sechs<br />

Monate bei der Europäischen Kommission<br />

in Brüssel. Ein Glücksfall –<br />

vor allem persönlich. Denn Franz<br />

Franz Baumann begrüßt UN-Generalsekretär Kofi Annan bei seiner Ankunft am Flughafen<br />

in Wien.


Franz Baumann mit seiner aus Vietnam<br />

adoptierten Tochter Hannah.<br />

Baumann saß in einem winzigen<br />

Büro, und am Schreibtisch gegenüber<br />

eine kanadische Praktikantin, die seit<br />

nunmehr über 20 Jahren seine Frau<br />

ist. 1980 ging er für das UNO-<br />

Entwicklungsprogramm nach Nigeria,<br />

und seine Partnerin Barbara begleitete<br />

ihn. Als sie dann die<br />

Aufnahmeprüfung in den kanadischen<br />

diplomatischen Dienst bestand,<br />

begleitete Franz Baumann sie 1983<br />

nach Ottawa, wo er an der dortigen<br />

Carleton-Universität seine Doktorarbeit<br />

im Fach Politikwissenschaft<br />

zum Thema „Der bürokratische Staat<br />

und Wirtschaftsentwicklung in<br />

Nigeria“ schrieb. Es ging darum, inwieweit<br />

der Kolonialismus für die<br />

Armut und die desolaten Zustände in<br />

Afrika verantwortlich ist.<br />

Tochter in Vietnam adoptiert<br />

Mit knapp 1000 anderen Bewerbern<br />

nahm Franz Baumann 1983 am<br />

Auswahlverfahren des UNO-Sekretariats<br />

für Deutsche Staatsangehörige<br />

teil – und bekam eine der acht verfügbaren<br />

Stellen. Seine Frau Barbara<br />

Gibson durchlief ein ähnliches Verfahren<br />

im kanadischen auswärtigen<br />

Dienst. Nach mehreren Stellen im Inund<br />

Ausland wurde sie Direktorin im<br />

Außenministerium in Ottawa mit<br />

Zuständigkeit für den Nahen Osten<br />

und ist jetzt kanadische Botschafterin<br />

bei der Organisation für Sicherheit<br />

und Zusammenarbeit (OSZE) in<br />

Wien. Vor vier Jahren adoptierten sie<br />

ihre Tochter in Vietnam, die sie nach<br />

Baumanns 1997 verstorbener Mutter<br />

Hannah tauften.<br />

Zeitzeuge des Terroranschlags<br />

Als am Dienstag, 11. September<br />

2001, Terroristen zwei Flugzeuge in<br />

die beiden Türme des World-Trade-<br />

Centers in New York lenken, ist der<br />

Schramberger nur wenige hundert<br />

Meter von dem Inferno entfernt. Auf<br />

dem Weg ins Büro erfährt er von der<br />

Katastrophe und von seinem Bürofenster<br />

aus sieht er dann, wie die<br />

Türme in sich zusammenfallen.<br />

„Gegen 11 Uhr waren alle UNO-<br />

Leute draußen und liefen, wie viele<br />

Tausende New Yorker, durch die<br />

Straßenschluchten. Ich selber ging<br />

zum Times Square, wo ich in einem<br />

Meer von Menschen auf den riesigen<br />

Fernsehmonitoren das unfassbare<br />

Geschehen verfolgte“, erinnert<br />

sich der UNO-Mitarbeiter an das<br />

Szenario.<br />

Nach 17 Jahren hat Franz Baumann<br />

der „Neuen Welt“ vorübergehend<br />

den Rücken gekehrt und ist wieder<br />

nach Europa zurückgekommen –<br />

näher an die „alte Heimat“. Auf<br />

Empfehlung des Generaldirektors des<br />

Top-Thema<br />

Wiener UNO-Büros (UNOV) ernannte<br />

UN-Generalsekretär Kofi<br />

Annan den gebürtigen Schramberger<br />

im November 2002 zum Verwaltungsdirektor.<br />

Im Sommer dieses<br />

Jahres wurde er zum stellvertretenden<br />

Generaldirektor befördert, was<br />

bedeutet, dass er zusammen mit Prof.<br />

Dr. Klaus Töpfer, dem früheren Umweltminister<br />

und jetzigen Direktor<br />

des UN-Umweltprogrammes, zu den<br />

höchstrangigen Deutschen im System<br />

der Vereinten Nationen zählt.<br />

Den Bezug zur Fünftälerstadt hat<br />

Franz Baumann zeitlebens nie ganz<br />

verloren. „Seit Jahren schickt mir<br />

mein Freund Hans Haaser alle drei<br />

Monate ein ganzes Quartal gesammelter<br />

Lokalseiten, worauf ich mich<br />

immer freue und wodurch ich noch<br />

immer am Leben Schrambergs interessiert<br />

teilnehme“, sagt er. „Schramberg<br />

ist eine außergewöhnliche und<br />

lebendige Stadt und ich freue mich<br />

besonders über die vielfältigen internationalen<br />

Kontakte, sei es zu den<br />

Partnerstädten in Europa oder gar zu<br />

einer Diözese in Haiti, die die Haiti-<br />

Hilfe Schramberg seit einem Viertel<br />

Jahrhundert so tatkräftig unterstützt.“<br />

Das ist Heimat für Franz<br />

Baumann, der fest davon überzeugt<br />

ist: „Man muss irgendwo hin gehören,<br />

bevor man sich für weitere<br />

Horizonte öffnen kann.“<br />

Baumanns Arbeitsplatz – sein Büro befindet sich im Gebäude der Vereinten Nationen<br />

in Wien.<br />

An der Carleton-Universität in<br />

Ottawa schrieb Baumann seine<br />

Doktorarbeit im Fach<br />

Politikwissenschaft.<br />

Ehefrau Barbara Gibson ist als<br />

kanadische Botschafterin bei<br />

der OSZE in Wien tätig.<br />

Von seinem Büro in New York<br />

aus war der Schramberger<br />

Augenzeuge der Anschläge<br />

auf das World-Trade-Center.<br />

stadtwerker 9


Wusstet Ihr schon, dass<br />

jeder Ballonfahrer nach<br />

der ersten Fahrt mit Sekt<br />

getauft wird und einen<br />

lustigen Namen verliehen<br />

bekommt? Ich heiße<br />

übrigens „Graf Eddi<br />

luftiger Igel über<br />

dem Hammergraben“<br />

Foto: www.wildbienen.de<br />

10<br />

stadtwerker<br />

Kinderseite<br />

„Tschüss Kinder - Ich Geh’<br />

jetzt in den Winterschlaf“<br />

Hallo Kinder – schon<br />

wieder ist Winter<br />

und ich muss<br />

mich beeilen, dass<br />

ich noch rechtzeitig<br />

in den Winterschlaf<br />

komme.<br />

Aber dieses Jahr<br />

mache ich etwas<br />

Besonderes. Ich<br />

fahre mit meinem<br />

Heißluftballon<br />

(beim Ballon sagt man wirklich<br />

fahren und nicht fliegen) in<br />

den Süden, wo es schön warm<br />

ist. Im Frühjahr melde ich mich<br />

dann wieder bei Euch mit<br />

vielen neuen Ideen zurück.<br />

„Graf Eddi<br />

luftiger Igel über dem<br />

Hammergraben“<br />

Aber bevor ich gehe, müsst Ihr<br />

mir noch versprechen, dass Ihr<br />

Euch um die Vögel im Winter<br />

kümmert und die Nistkästen,<br />

die wir letztes Jahr zusammen<br />

gebaut haben, schön sauber<br />

haltet.<br />

Also dann – Tschüss bis zum<br />

nächsten Frühjahr. Euer Eddi.<br />

Warum Fliegt ein Heißluftballon?<br />

Ein Heißluftballon ist etwas ganz<br />

Besonderes. Schon vor<br />

über 200 Jahren haben<br />

die französischen<br />

Brüder Montgolfiere<br />

den Heißluftballon<br />

erfunden und sind<br />

damit durch die Luft<br />

geflogen – oder<br />

gefahren wie wir<br />

Ballonfahrer sagen.<br />

Das Ganze funktioniert so<br />

ähnlich wie wenn Holz in<br />

Wasser schwimmt. Das Holz<br />

schwimmt auf dem Wasser, weil es<br />

leichter als das Wasser ist. In der Luft ist<br />

das ähnlich. Warme oder heiße Luft ist<br />

leichter als kalte Luft. Wenn man jetzt mit<br />

einer Flamme die Luft in einem Heißluftballon<br />

erwärmt, dehnt sie sich aus und<br />

wird leichter. Und wenn genügend heiße<br />

Luft im Ballon ist, beginnt er zu schweben.<br />

Er schwimmt praktisch auf der kalten<br />

Luft wie ein Stück Holz auf dem Wasser.<br />

Euer Lehrer würde es natürlich streng<br />

wissenschaftlich anders erklären (spezifisches<br />

Gewicht usw.), aber fürs Erste<br />

genügt mal meine Erklärung – schließlich<br />

sind wir nicht in der Schule.<br />

Vogelfutter kann man auch selbst herstellen<br />

Wenn es im Winter richtig kalt wird und<br />

die Vögel wenig Nahrung finden, macht<br />

es Sinn, Vogelfutter für sie bereitzu-<br />

stellen. Ihr könnt Vogelfutter kaufen oder<br />

selber machen.<br />

Hier mein Vogelfutter-Rezept:<br />

Sammle gekochte Gemüsereste, Haferflocken,<br />

gekochten Reis, Erdnüsse in der<br />

Schale, Rosinen, Brotkrümel, Nüsse und<br />

eventuell fertiges Vogelfutter und mische<br />

alles durch. Lass’ Dir von einem Erwachsenen<br />

Schweineschmalz erhitzen<br />

bis es geschmolzen ist. Das<br />

flüssige Schmalz gießt Du jetzt vorsichtig<br />

unter das Vogelfutter und<br />

rührst gut durch. Jetzt füllst Du das<br />

Gemisch in einen Joghurtbecher<br />

und steckst einen<br />

kleinen Stock hinein.<br />

Nach einer Stunde ist<br />

alles fest und du kannst<br />

den „Vogelkuchen“ an<br />

einem Baum aufhängen.<br />

Oder stopfe den Vogelfutter-Schmalz-Brei<br />

in<br />

einen Tannenzapfen.<br />

Den kannst Du dann auch<br />

aufhängen.<br />

Spechte und Meisen freuen<br />

sich besonders über eine<br />

leckere Nusskette. Fädle<br />

mit einer dicken Stopfnadel<br />

Erdnüsse, Walnüsse und<br />

Rosinen auf eine Schnur und<br />

hänge diese auf. Vögel<br />

sind sehr geschickt und<br />

öffenen die Schalen ruckzuck.<br />

Wichtig: Bitte erst füttern,<br />

wenn wirklich Dauerfrost<br />

herrscht. Und wenn Ihr mit<br />

dem Füttern beginnt, müsst<br />

Ihr es auch den ganzen<br />

Winter lang durchführen.<br />

Denn die Vögel verlassen<br />

sich auf Euch und merken<br />

sich die Futterstelle.<br />

In der Praxis funktioniert<br />

das dann so:<br />

Der schlaffe Ballon wird zuerst<br />

mit einem Gebläse<br />

mit kalter Luft gefüllt und<br />

wie ein ganz normaler<br />

Luftballon aufgeblasen.<br />

Dann wird mit einem<br />

großen Gasbrenner sehr<br />

heiße Luft in den Ballon geblasen<br />

und die Luft im Ballon<br />

aufgeheizt. Und wenn dann<br />

genügend warme Luft im Ballon<br />

ist, hebt er ab und schwebt davon.<br />

Mein Geheimtipp:<br />

Im Internet unter<br />

www.stadtwerkeschramberg.de<br />

findet Ihr eine Bauanleitung<br />

für einen<br />

Heißluftballon<br />

aus Zeitungspapier,derrichtig<br />

toll fliegen kann. Da muss<br />

Euch aber auf jeden Fall<br />

ein Erwachsener helfen,<br />

denn die Sache ist nicht<br />

ganz ungefährlich.<br />

Viel Spaß beim<br />

Basteln – Euer Eddi.<br />

Nicht vergessen:<br />

Ihr müsst die Nistkästen<br />

noch reinigen.<br />

Lasst Euch am<br />

besten dabei<br />

helfen. Die<br />

Nistkästen bitte<br />

mit einem kleinen<br />

Besen oder<br />

einer Bürste<br />

gründlich reinigen.<br />

Auf keinen<br />

Fall Reinigungsmittel verwenden. Ausbürsten<br />

genügt vollkommen. Der Nistkasten<br />

muss wasserdicht sein und es dürfen<br />

keine Schrauben oder Nägel vorstehen.<br />

Wenn alles in Ordnung ist, könnt<br />

Ihr den Kasten wieder aufhängen.<br />

Manche Vogelarten benutzen ihn auch<br />

als Schlafplatz im Winter.


eitet das Team täglich zu. 28 Festangestellte<br />

und rund 15 Aushilfen sorgen<br />

für einen reibungslosen Ablauf.<br />

Die Räume der Kantine bieten auch<br />

den Rahmen für Veranstaltungen<br />

aller Art.<br />

Als junger Page im Augusta-Hotel in<br />

Mannheim hat Norbert Fischer sein<br />

Faible entdeckt für die Verlockungen<br />

der Küche. Er absolvierte in „seinem“<br />

Hotel eine Lehre, sammelte<br />

weitere Erfahrungen im Kasino der<br />

BASF in Ludwigshafen. Die Hotelfachschule<br />

Heidelberg schloss Fischer<br />

mit der erfolgreichen Prüfung zum<br />

Betriebswirt Hotel- und Gaststättengewerbe<br />

ab. Stationen in seinem<br />

Berufsleben waren Frankfurt am<br />

Main, Stuttgart, Berlin und Gelsenkirchen.<br />

Es war im Spätherbst 1975,<br />

als Junghans Kontakt zu Fischer auf-<br />

Prominente Küchenhelfer: Norbert Fischer zusammen mit Oberbürgermeister Dr.<br />

Herbert O. Zinell und Landwirtschaftsminister Willi Stächele bei „Pfännle on Tour“.<br />

Rezept<br />

Kantinenbetriebe Fischer: Schmackhaftes<br />

Essen auch für 1000 hungrige Mägen<br />

Wenn Norbert Fischer einkaufen<br />

geht, dann sprengt das den üblichen<br />

Rahmen: 1000 Paar Saiten, 350 l<br />

Linsen, 250 kg Spätzle. Der Chef der<br />

Kantinenbetriebe Fischer ist andere<br />

Dimensionen gewohnt. Seit 28<br />

Jahren leitet er die ehemalige Junghans-Kantine,<br />

die inzwischen viele<br />

Betriebe in der Raumschaft mit Essen<br />

versorgt. Ein Renner sind die seit<br />

kurzem angebotenen Dosengerichte.<br />

Die ehemalige Junghans-Kantine hat<br />

einen guten Ruf.<br />

Alle großen Firmen<br />

in Sulgen<br />

werden beliefert,<br />

er versorgt Betriebe<br />

in Rottweil<br />

und Schiltach.<br />

1400 bis<br />

1500 Essen be-<br />

nahm. Damals sorgte er beim Max-<br />

Planck-Institut in Stuttgart für das<br />

leibliche Wohl der Mitarbeiter. Nur<br />

wenige Wochen später begann in der<br />

Junghans-Kantine die „Ära Fischer“.<br />

Das erste Menü auf der Speisekarte:<br />

Linsen mit Spätzle und Saiten.<br />

Immer wieder hat Norbert Fischer<br />

neue Wege beschritten. Der Arbeitsplatzabbau<br />

bei Junghans verlangte<br />

ein Umdenken, er musste neue Kundenkreise<br />

erschließen. Dies schaffte<br />

Fischer beispielsweise durch einen<br />

Party-Service, durch die Belieferung<br />

weiterer Unternehmen in der Region<br />

oder, wie jüngst, durch neue Produkte.<br />

Mit „Fischers Schwäbischer<br />

Gulaschsuppe“, „Fischers Schwäbischen<br />

Linsen“ oder „Fischers Schwäbischen<br />

Kutteln“ in der Dose hat der<br />

Koch wieder einmal den Geschmack<br />

der Schramberger getroffen. Mehrere<br />

tausend Dosen sind bei Neukauf<br />

Lustig, der Tankstelle Bühler, Supiran<br />

oder der Frischeecke Lauterbach und<br />

Neukauf Hammer in Hardt schon<br />

über den Ladentisch gegangen.<br />

Geschmorte Rehkeule mit Walnuss-Thymian-Knödeln aus dem Backrohr<br />

Zutaten: 15 schwarze Pfefferkörner, 10<br />

Wachholderbeeren, 1 Rehkeule (küchenfertig<br />

ca. 1,6–2 kg), Salz, 150 g Zwiebeln,<br />

150 g Knollensellerie, 200 g Möhren,<br />

4 Esslöffel Öl, 30 g Butter, 4 Zweige<br />

Thymian, 3 Zweige Rosmarin, 3 Lorbeerblätter,<br />

1/2 l Rotwein, 800 ml Wildfond.<br />

Für die Knödel: 4 alte Semmeln, 1/4 l<br />

Milch, 3 bis 4 Eier, Salz und Pfeffer aus<br />

der Mühle, 80 g frische Walnüsse, 1 Bund<br />

Thymian, 140 g Semmelbrösel.<br />

Zubereitung Rehkeule: Pfeffer und<br />

Wachholderbeeren im Mörser grob zerstampfen.<br />

Die Rehkeule damit einreiben<br />

und salzen. Zwiebeln, Sellerie und Möhren<br />

putzen und grob zerschneiden. Öl und<br />

Butter in einem Bräter erhitzen und die<br />

Rehkeule darin rundherum anbraten. Gemüse<br />

und Kräuter dazugeben und kurz mitbraten.<br />

Mit dem Rotwein ablöschen und im<br />

vorgeheizten Backofen auf der 1. Einschubleiste<br />

von unten 3,5 bis 4 Stunden<br />

schmoren. Dabei nach und nach den<br />

Wildfond dazugießen. Die Keule aus dem<br />

Backofen nehmen, in Alufolie einschlagen<br />

und im ausgeschalteten Backofen warm<br />

halten. Den Bratfond durch ein Sieb in<br />

einen Topf gießen und auf die Hälfte einkochen.<br />

Den Fond etwas mit Stärke abbinden.<br />

Die Rehkeule aus dem Backofen nehmen<br />

und mit den Walnuss-Thymian-Knödeln<br />

servieren.<br />

Zubereitung Walnuss-Thymian-<br />

Knödel: Semmeln mit der Milch quellen<br />

lassen, Eier, Salz und Pfeffer dazugeben,<br />

die ganz fein gehackten bis gebröselten<br />

Walnüsse und den fein geschnittenen<br />

Thymian dazugeben, mit Semmelbrösel<br />

die richtige Konsistenz schaffen (nicht so<br />

fest, sodass man die Masse mit dem Esslöffel<br />

in den Bratfond oder in einer gut abgeschmeckten<br />

Brühe setzen kann). Im<br />

Backrohr bei 180 Grad etwa 20 bis 25<br />

Minuten backen.<br />

Dazu empfiehlt Norbert Fischer als Vorspeise<br />

einen winterlichen Salat und als<br />

Dessert eine Crème Brulée mit Granatapfel.<br />

– Guten Appetit!<br />

Als junger Page in Mannheim<br />

hat Norbert Fischer sein<br />

Faible für die Verlockungen<br />

der Küche entdeckt.<br />

Seit 28 Jahren leitet der<br />

gelernte Koch die ehemalige<br />

Junghans-Kantine.<br />

Bis zu 1500 Essen liefern die<br />

Kantinenbetriebe Fischer<br />

täglich aus.<br />

Das gesamte Rezept finden Sie<br />

im Internet unter www.stadtwerke-schramberg.de<br />

stadtwerker 11


Um eine Glühbirne zehn<br />

Stunden leuchten zu lassen,<br />

müsste man zehn Stunden<br />

lang Rad fahren.<br />

Mit der Energie, die Jan<br />

Ullrich an einem Renntag<br />

erzeugt, könnte man etwa<br />

10 Stunden fernsehen.<br />

Im Hochsommer liefert die<br />

Sonne in 45 Minuten eine<br />

Kilowattstunde Energie je<br />

Quadratmeter.<br />

12<br />

stadtwerker<br />

Energie-Informationen<br />

Gesichter einer Kilowattstunde<br />

Sie steht auf jeder Stromrechnung<br />

und ein Vier-Personen-Haushalt verbraucht<br />

pro Jahr etwa 3500: Die<br />

Kilowattstunde. Doch was steckt dahinter?<br />

Was kann man mit einer Kilowattstunde<br />

alles machen? Welche<br />

Energie wird benötigt, um eine Kilowattstunde<br />

zu erzeugen? Bei unserer<br />

Recherche sind wir auf teilweise sehr<br />

interessante Vergleiche gestoßen:<br />

So müssen Sie zum Beispiel auf einem<br />

Hometrainer zehn Stunden lang<br />

strampeln, um eine Kilowattstunde<br />

zu erzeugen. Damit erzeugen Sie<br />

genau die Energie, um eine 100 Watt<br />

Glühbirne für zehn Stunden leuchten<br />

zu lassen. Sie leisten auf dem Fahrrad<br />

also 100 Watt. Ein gut trainierter<br />

Freizeitsportler erreicht kurzfristig<br />

hierbei 300 Watt. Nach 10 Minuten<br />

ist er dann aber völlig aus der Puste<br />

und die Glühbirne wird dann dunkel.<br />

Wesentlich heller wird es, wenn Sie<br />

einen Radprofi in die Pedale treten<br />

lassen. Ein guter Fahrer wie Jan<br />

Ullrich bringt fünf Stunden lang eine<br />

Durchschnittsleistung von 300 Watt.<br />

Der Spitzensportler erzeugt also an<br />

einem Renntag ungefähr 1,5 Kilowattstunden.<br />

Dies ist erstaunlich<br />

wenig wenn man bedenkt, dass damit<br />

eine elektrische Herdplatte gerade<br />

einmal 45 Minuten betrieben werden<br />

kann. Oder anders ausgedrückt: Jan<br />

Ullrich leistet an einem anstrengenden<br />

Renntag die Energie, die in einem<br />

Kraftwerk mit einer Schaufel Steinkohle<br />

erzeugt wird.<br />

Ebenso beeindruckend der Vergleich<br />

mit dem Auto: Wenn Jan Ullrich<br />

Ein Radprofi wie Jan Ullrich – hier bei der Deutschland Tour <strong>2004</strong> – bringt fünf Stunden<br />

lang eine Durchschnittsleistung von 300 Watt. Sprinter wie Erik Zabel können bei<br />

einem Sprint innerhalb 5 Sekunden bis zu 2000 Watt erzeugen.<br />

Was man mit einer<br />

Kilowattstunde alles<br />

machen kann...<br />

LAUFEN<br />

AUTO FAHREN<br />

TEE KOCHEN<br />

BIER KÜHLEN<br />

13 km<br />

1,5 km<br />

ORANGEN PRESSEN<br />

TOASTS TOASTEN<br />

9 l<br />

160 l<br />

4.800<br />

133


vier Stunden lang ein Radrennen<br />

fährt, entspricht dies der Energie, die<br />

ein Mittelklasse Auto auf 1,5 km verbraucht.<br />

Wenn Sie also täglich 20 km<br />

zur Arbeit fahren, entspricht dies in<br />

etwa dem Energieaufwand eines Radprofis<br />

während der gesamten, dreiwöchigen<br />

Tour de France.<br />

Richtig extrem wird es dann aber<br />

erst, wenn auf den letzten Metern<br />

einer Etappe die Sprinter um die<br />

besten Plätze kämpfen. Dabei bringen<br />

sie die enorme Leistung von<br />

2.000 (!) Watt auf die<br />

Pedale. Allerdings nur<br />

für höchstens fünf<br />

Sekunden.<br />

500 Gramm Holzpellets liefern eine Kilowattstunde Energie.<br />

Energie-Informationen<br />

IMPRESSUM<br />

Herausgeber:<br />

Stadtwerke Schramberg GmbH & Co. KG,<br />

Am Hammergraben 8, 78713 Schramberg<br />

Verantwortlich:<br />

Geschäftsführer Peter Kälble<br />

Texte:<br />

Steffen Hemberger, Peter Kälble,<br />

Stefan Link, Thomas Weilacher<br />

Fotos:<br />

Steffen Hemberger, Kern Liebers, Stefan Link,<br />

Peter Novak, Privatarchiv Franz Baumann,<br />

Stadtarchiv Schramberg, Stephan Wegner/<br />

Schwarzwälder Bote, Martin Wistuba<br />

Redaktion:<br />

hitcom new media, Schramberg<br />

Layout:<br />

LINKDESIGN, Schramberg<br />

Druck:<br />

Straub Druck + Medien, Schramberg<br />

Jährliche Verbrauchswerte im Durchschnitt<br />

„Ist mein Energieverbrauch besonders<br />

hoch – oder liege ich unter dem<br />

Durchschnitt?“ Wir haben einige<br />

Durchschnittswerte zusammengestellt.<br />

Sollten Ihre Verbräuche mehr<br />

als 15% darüber liegen, wird es<br />

Zeit, einige Energiespartipps zu<br />

berücksichtigen: Ist der elektrische<br />

Handtuchtrockner (200 W Leistung)<br />

im Bad notwendig (Jahresverbrauch<br />

1752 kWh)? Nutzen Sie die Wassersparprogramme<br />

bei Spül- und<br />

Waschmaschine und profitieren Sie<br />

von der Energiequelle Erdgas z.B.<br />

mit einem Erdgas-Wäschetrockner<br />

oder einer Gas-Brennwertheizung.<br />

Strom: Ein 4-Personen-Haushaltverbraucht<br />

im Durchschnitt<br />

ca. 4.500 Kilowattstunden<br />

im Jahr.<br />

Der effektivste Energielieferant ist<br />

übrigens die Sonne: Im Hochsommer<br />

liefert sie in nur 45 Minuten eine<br />

Kilowattstunde Energie je Quadratmeter.<br />

In einem Kubikmeter Erdgas stecken<br />

rund zehn Kilowattstunden Energie –<br />

genauso viel wie in einem Liter<br />

Benzin und nicht zuletzt: in 5<br />

Kilogramm Holzpellets steckt genau<br />

so viel Energie wie in einem Liter<br />

Benzin – nämlich zehn Kilowattstunden.<br />

Wasser: In Schramberg<br />

werden pro Person<br />

im Haushalt zirka<br />

40 Kubikmeter Wasser<br />

verbraucht.<br />

Erdgas: Der Energiebedarf<br />

für die Heizung<br />

hängt wesentlich von<br />

der Isolierung des Gebäudes<br />

und der Art der<br />

eingesetzten Heizung ab. So benötigen<br />

Gasheizungen mit Brennwerttechnik<br />

rund 20 Prozent weniger<br />

Erdgas als konventionelle Geräte.<br />

Neubau-Doppelhaushälfte<br />

Gasheizung:<br />

Jahresverbrauch ca. 20.500 kWh<br />

Gas-Brennwertheizung:<br />

Jahresverbrauch ca. 15.000 kWh<br />

Neubau-Einfamilienhaus<br />

Gasheizung:<br />

Jahresverbrauch ca. 23.000 kWh<br />

Gas-Brennwertheizung:<br />

Jahresverbrauch ca. 18.000 kWh<br />

Neubau-Zweifamilienhaus<br />

Gasheizung:<br />

Jahresverbrauch ca. 39.000 kWh<br />

Gas-Brennwertheizung:<br />

Jahresverbrauch ca. 31.000 kWh<br />

Neubau-Wohnung 100 m 2<br />

Gasheizung:<br />

Jahresverbrauch ca. 13.000 kWh<br />

Gas-Brennwertheizung:<br />

Jahresverbrauch ca. 7.000 kWh<br />

Wussten Sie: Jan Ullrich<br />

kann eine Leistung 5 Stunden<br />

lang halten, die ein durchschnittlich<br />

trainierter Sportler<br />

nur 15 Minuten leisten kann.<br />

Weitere Vergleichswerte finden<br />

Sie im Internet unter<br />

www.stadtwerkeschramberg.de<br />

in der Rubrik<br />

Kundenservice /<br />

Energieberatung.<br />

stadtwerker 13


Bei Kern-Liebers erwirtschaften<br />

4.100 Mitarbeiter<br />

einen Jahresumsatz von<br />

372 Millionen Euro.<br />

Pro Monat werden 2.000<br />

Tonnen Stahl verarbeitet.<br />

1972: Umzug von der<br />

Talstadt auf den Sulgen.<br />

Stärken:<br />

Fertigungs-Knowhow und<br />

Entwicklungskompetenz.<br />

Kern-Liebers im Internet:<br />

www.kern-liebers.com<br />

14<br />

stadtwerker<br />

Firmenportrait<br />

Kern-Liebers Firmengruppe: Weltgrößter<br />

Hersteller von Federn für Sicherheitsgurte<br />

Kein anderes Schramberger Unternehmen<br />

hat sich in den vergangenen<br />

100 Jahren so rasant entwickelt wie<br />

Kern-Liebers. Einst eine kleine Federnfabrik<br />

in der Talstadt, ist Kern-<br />

Liebers heute ein weltweit tätiger<br />

Konzern mit 34 Standorten und<br />

4.100 Mitarbeitern. Allein 1.350<br />

davon arbeiten am neuen Stammsitz<br />

auf dem Sulgen.<br />

Und doch kennt kaum jemand die<br />

Produkte des mit Abstand größten<br />

Arbeitgebers der Region. Wohl die<br />

meisten Menschen, nicht nur in<br />

Deutschland, kommen täglich in<br />

Kontakt mit Kern-Liebers Produkten<br />

– ohne es zu ahnen. Zwei Beispiele:<br />

Jede dritte Feinstrumpfhose weltweit<br />

wird mit den Kern-Liebers Platinen<br />

gestrickt. Und in der Mehrzahl aller<br />

Autos weltweit wird der Sicherheitsgurt<br />

von Kern-Liebers Federn gehalten.<br />

Über 2,4 Milliarden der für die<br />

Sicherheit der Autofahrer so wichtigen<br />

Federn wurden bislang gefertigt.<br />

Eingebaut werden sie bei nahezu<br />

Sicherheitsgurte: In zwei von drei Autos<br />

werden Kern-Liebers Federn eingesetzt.<br />

An weltweit 34 Standorten arbeiten 4.100 Mitarbeiter.<br />

allen Autoherstellern. Damit ist das<br />

Schramberger Unternehmen Weltmarktführer.<br />

Einspritzsysteme<br />

Überhaupt sorgt die Kraftfahrzeugindustrie<br />

für den größten Umsatz bei<br />

Kern-Liebers. So benötigen die Ingenieure<br />

der Autobauer immer präzisere<br />

Druckfedern und Stanzteile für die<br />

modernen Dieselinjektoren und die<br />

Benzindirekteinspritzung. Außerdem<br />

liefert Kern-Liebers diverse Produkte<br />

für das Motormanagement. So kann<br />

der Kern-Liebers Geschäftsführer<br />

und Landtagsabgeordnete Dr.-Ing.<br />

Hans-Jochem Steim stolz berichten,<br />

dass in zwei von drei weltweit hergestellten<br />

Kraftfahrzeugen Produkte<br />

aus seinem Unternehmen eingebaut<br />

sind. Es ist jedoch nicht nur die Automobilindustrie,<br />

die bei Kern-Liebers<br />

für volle Auftragsbücher sorgt. Egal<br />

ob das Stromkabel im Staubsauger,<br />

die Hundeleine oder das Maßband<br />

aufgerollt werden soll, in der Kern-<br />

Liebers Firmengruppe gibt es die<br />

richtige Feder. Und der federgetriebene<br />

Inhalator lindert die Beschwerden<br />

von Asthmatikern.<br />

Feinstrumpfhosen<br />

Ein weiterer wichtiger Produktzweig<br />

sind Platinen für Strick- und Wirkmaschinen.<br />

Die Platinen werden in<br />

Zusammenarbeit mit den Herstellern<br />

von Textilmaschinen entwickelt, und<br />

weltweit verkauft. 40.000 unterschiedliche<br />

Typen stehen im Katalog,<br />

8.000 davon sind sofort ab Lager<br />

verfügbar. In den Modehäusern freuen<br />

sich dann die Kundinnen über die<br />

große Auswahl an Feinstrumpfhosen<br />

und -strümpfen.<br />

Das Stammwerk auf dem Sulgen hat 53.000 Quadratmeter Nutzfläche. Beheizt werden die Büros und die riesigen Hallen mit Erdgas.


Als die Schramberger baden gingen ...<br />

Ein Rückblick auf die Geschichte, Teil 2<br />

Bademöglichkeiten rund um<br />

Schramberg<br />

Im ersten Teil der Serie „Schramberger<br />

Bäder“ standen die von der Firma<br />

Junghans gebauten Schwimmeinrichtungen<br />

im Mittelpunkt. Der<br />

zweite Teil beschäftigt sich mit den<br />

anderen Badeanstalten in der Fünftälerstadt.<br />

Auf bürgerliches Engagement ist das<br />

so genannte Licht- und Luftbad zurückgegangen,<br />

das im Jahre 1909 angelegt<br />

wurde. Der Verein für Gesundheitspflege<br />

hat dieses Freibad am<br />

Paradiesberg erstellt und zunächst<br />

auch betrieben. 1917 ging dem Verein<br />

aber die Luft aus, in größter<br />

finanzieller Not musste die Stadt einspringen.<br />

Sie ließ das Licht- und<br />

Luftbad 1927 grundlegend renovieren.<br />

Eine Friedhofserweiterung<br />

machte der Anlage dann den Garaus.<br />

Zunächst plante man Ersatz auf dem<br />

Gelände der „Gesellschaft zur Errichtung<br />

eines Bismarck-Denkmals“,<br />

diese Idee scheiterte aber an Einsprüchen<br />

der Anwohner. Daraufhin<br />

entschied sich die Stadt für ein weiter<br />

bergaufwärts gelegenes Waldgrundstück.<br />

Im Jahre 1933 machte der<br />

Gemeinderat eine Kehrtwende und<br />

beschloss, das Freibad auf einem<br />

Gelände der Familie Johannes Flaig<br />

im Falkenstein zu bauen.<br />

Der 17. Juni 1934 war ein großer Tag<br />

für alle Schramberger. Das Freibad<br />

im Bernecktal wurde nach einjähriger<br />

Bauzeit eingeweiht. Die Stadt musste<br />

128.000 Reichsmark aufwenden,<br />

wovon 44.000 Reichsmark als För-<br />

Das Freibad im Bernecktal wurde am 17. Juni 1934 eingeweiht.<br />

Das Hallenbad in Sulgen in den 70er Jahren.<br />

dermittel zurückflossen. Mit 2.500<br />

Kubikmetern Fassungsvermögen bot<br />

das große Becken genügend Platz<br />

zum Schwimmen und Baden,<br />

daneben konnten sich die kleinen<br />

Besucher im Planschbecken vergnügen.<br />

Immer wieder investierte die<br />

Stadt, verbesserte die Umkleidekabinen<br />

und die sanitären Einrichtungen.<br />

Kurz vor dem 50. Geburtstag bereitete<br />

die Technik aber Sorgen, das Bad<br />

musste beinahe geschlossen werden.<br />

Das endgültige Aus kam dann, als die<br />

Technik versagte und eine Renovierung<br />

vom Gemeinderat aus Kostengründen<br />

verworfen wurde. Die Entscheidung,<br />

ob und wann es in<br />

Schramberg wieder ein Freibad oder<br />

ein Kombibad geben wird, ist noch<br />

nicht gefallen.<br />

Das hängt eng auch mit der Zukunft<br />

des Sulgener Hallenbades zusammen.<br />

Historisches<br />

Das wurde im Januar 1973 eingeweiht<br />

– mit großer Unterstützung<br />

eines Fördervereins. Erste Pläne für<br />

den Neubau gab es bereits 1967, damals<br />

war aber nur von einer Lehrschwimmhalle<br />

die Rede. Auch aufgrund<br />

des Drucks durch den Förderverein<br />

tendierte der Gemeinderat<br />

schließlich in Richtung Kleinschwimmhalle,<br />

1970 erfolgte der<br />

Spatenstich. Im Mai 1985 musste das<br />

Hallenbad kurzfristig geschlossen<br />

werden, nachdem in der Schweiz in<br />

einer ähnlich gebauten Anlage die<br />

Decke eingestürzt war. Erst nach aufwändigen<br />

Sanierungsmaßnahmen<br />

öffnete das Sulgener Bad wieder. Im<br />

Laufe der Jahre schwanden die<br />

Besucherzahlen, Ideen wie Sonnenwiese<br />

oder Solarium sollten die<br />

Attraktivität steigern. Umgesetzt hat<br />

man diese Vorschläge aber nicht.<br />

Nach dem zweiten Weltkrieg konnte<br />

sich sogar die Heiligenbronner<br />

Jugend über einen eigenen Badeteich<br />

freuen. Dieser wurde Ende der 50er<br />

Jahre gebaut und befand sich an der<br />

Eschach unterhalb der heutigen<br />

Pumpstation. Gespeist wurde der 15<br />

auf 20 Meter große Teich von<br />

Quellwasser – doch die Freude währte<br />

nicht lange. Zum einen war die<br />

Anlage dem damaligen Superior ein<br />

Dorn im Auge, zum anderen verschlammte<br />

das Gewässer stark. Die<br />

Schwestern des Klosters nutzten den<br />

Badeteich nicht, sie gingen mit ihren<br />

Schützlingen lieber nach Schramberg<br />

ins Freibad.<br />

Das Freibad im Bernecktal<br />

kostete die Stadt 1934<br />

128.000 Reichsmark.<br />

Durch Unterstützung des<br />

Fördervereins entstand in<br />

Sulgen in den 70er Jahren<br />

ein Hallenbad.<br />

Der Badeteich in<br />

Heiligenbronn konnte<br />

leider nicht lange<br />

genutzt werden.<br />

Weitere historische<br />

Artikel gibt es im Internet<br />

unter www.stadtwerkeschramberg.de/historisches.<br />

stadtwerker 15


Das sympathische Schwimmbad<br />

für die ganze Familie<br />

ÖFFNUNGSZEITEN:<br />

Dienstag: 6.30 – 7.30, 15.00 – 20.00 Uhr<br />

Mittwoch: 15.00 – 20.00 Uhr<br />

Donnerstag: 6.30 – 7.30; 14.00 – 21.00 Uhr<br />

Freitag: 15.00 – 20.00 Uhr<br />

Samstag / Sonntag / Feiertag: 8.00 – 15.00 Uhr<br />

STROM – ERDGAS – WASSER – WÄRME – ABWASSER–PARKEN – BÄDER<br />

Stadtwerke Schramberg GmbH & Co. KG<br />

Stadtwerke Schramberg Eigenbetrieb e.K.<br />

Am Hammergraben 8 · 78713 Schramberg<br />

Telefon: 0 74 22 / 95 34-0 · Telefax: 0 74 22 / 95 34-50<br />

E-Mail: info@stadtwerke-schramberg.de · www.stadtwerke-schramberg.de

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