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19.10. - Bundesverband Deutsche Tafel e.V.

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F REIWILLIGES E NGAGEMENT –<br />

Armut gibt es auch in unserer Gesellschaft.<br />

Schwerwiegende Folgen dieser Armut sind<br />

Hunger und Fehlernährung durch eine zu einseitige<br />

Ernährung. Eine mangelhafte Versorgung<br />

mit Lebensmitteln wird als ein Grund<br />

dafür genannt, dass arme Menschen auch in<br />

Deutschland häufiger erkranken und eine geringere<br />

Lebenserwartung haben. Diesem Problem<br />

widmen sich die vielen <strong>Tafel</strong>helferinnen<br />

und -helfer. Sie lindern Ernährungsarmut<br />

durch die Ergänzung und Bereicherung der<br />

Speisepläne bedürftiger Menschen mit Lebensmitteln,<br />

die sie vor der Entsorgung bewahren.<br />

Besonders verdienstvoll ist, dass bei den vielen<br />

versorgten Kindern und Jugendlichen<br />

durch eine abwechslungsreichere Ernährung<br />

auch die Entwicklung eines gesünderen<br />

Ernährungsverhaltens gefördert werden kann.<br />

Anhand ausgewählter Ergebnisse einer von<br />

der Robert Bosch Stiftung geförderten Studie<br />

über die <strong>Tafel</strong>n in Deutschland soll im Folgenden<br />

beschrieben werden, wer sich für die<br />

Bedürftigen engagiert und wie zufrieden die<br />

<strong>Tafel</strong>helferinnen und -helfer mit ihrer Tätigkeit<br />

sind.<br />

An der Studie haben 659 freiwillig engagierte<br />

Helferinnen und Helfer im Alter von 18 bis 80<br />

Jahren teilgenommen. Etwa die Hälfte der Befragten<br />

ist zwischen 50 und 65 Jahre alt. Im<br />

Gegensatz zu anderen Vereinen sind in den<br />

<strong>Tafel</strong>n deutlich mehr Frauen als Männer aktiv. 1<br />

Dies mag daran liegen, dass der Umgang mit<br />

Lebensmitteln traditionell zum Aufgabenbereich<br />

der Frau gehört und dass für die<br />

Kontrolle der Verzehrfähigkeit ein »Hausfrauen-<br />

6<br />

blick« nötig ist, der vielen Männern derzeit<br />

noch abgesprochen wird. Es zeigt aber auch<br />

einmal mehr, dass Frauen sozialen Problemen<br />

gegenüber vielfach aufgeschlossener sind.<br />

Frauen sind ferner in der Leitungs- und Vorstandsebene<br />

der <strong>Tafel</strong>-Vereine stärker vertreten<br />

als ihre männlichen Vereinskollegen. Dies<br />

unterscheidet die <strong>Tafel</strong>n deutlich von anderen<br />

Vereinen, denn spätestens auf dieser Ebene<br />

dominieren dort die männlichen Vereinsmitglieder.<br />

2<br />

Bemerkenswert ist auch das hohe zeitliche<br />

Engagement, dass die Freiwilligen in ihre<br />

Arbeit investieren. Sie sind in der Woche<br />

durchschnittlich 14 Stunden für ihre <strong>Tafel</strong><br />

aktiv. Das Engagement schwankt dabei zwischen<br />

einer halben Stunde und 84 (!) Stunden.<br />

Der zeitliche Umfang des freiwilligen Engagements<br />

liegt deutlich über dem Ergebnis der<br />

repräsentativen Studie »Freiwilligensurvey<br />

1999«. Dort wird eine durchschnittliche<br />

Arbeitszeit von 15 Stunden monatlich festgestellt.<br />

3<br />

Die hohe Zustimmung zu den Vereinszielen<br />

und der hohe Anteil von Vereinsmitgliedern<br />

unter den aktiv Tätigen sind weitere<br />

Belege für das sehr positiv ausgeprägte Bewusstsein<br />

für den <strong>Tafel</strong>-Verein.<br />

Wie sind die Aktiven zur <strong>Tafel</strong> gekommen?<br />

Antworten auf die Frage: »Wie sind Sie auf<br />

die <strong>Tafel</strong> aufmerksam geworden?«, zeigen,<br />

dass, abgesehen von dem nach wie vor primären<br />

Zugang über ein <strong>Tafel</strong>mitglied im Bekanntenkreis<br />

oder in der eigenen Familie,<br />

neue Freiwillige verstärkt über Berichte im<br />

Fernsehen sowie Werbespots in Fernsehen

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