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19.10. - Bundesverband Deutsche Tafel e.V.

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GEGEN E RNÄHRUNGSARMUT<br />

und Kino auf die Idee aufmerksam werden.<br />

Die neuen Helferinnen und Helfer kommen<br />

damit zunehmend nicht mehr aus dem näheren<br />

sozialen Umfeld.<br />

Und welche Motive haben die Aktiven dazu<br />

veranlasst, in einer <strong>Tafel</strong> mitzumachen? Die<br />

Befragten legen bei ihrem freiwilligen Engagement<br />

in einer <strong>Tafel</strong> besonderen Wert auf den<br />

Nutzen, den sie aus der Mitarbeit ziehen.<br />

Von großer Bedeutung sind hierbei die »persönliche<br />

Zufriedenheit« (dies wird u. a. dadurch<br />

erreicht, dass sie »sehen, wo die Hilfe<br />

ankommt«, und »etwas Sinnvolles tun«) sowie<br />

das »Erfüllen von Werten und Normen« (vor<br />

allem das »Verhindern der Lebensmittelvernichtung«<br />

– diese Lebensmittelvernichtung ist<br />

ein so genanntes »collective evil« 4<br />

). Wichtige<br />

Anforderungen an die alltägliche Arbeit in der<br />

<strong>Tafel</strong> sind »ausreichender persönlicher Spielraum«,<br />

»neue Erkenntnisse und Erfahrungen«,<br />

ein »Gefühl der Zugehörigkeit« sowie »Spaß<br />

an der Arbeit«. Von Bedeutung sind ferner ein<br />

Versicherungsschutz und die räumliche Nähe<br />

Die <strong>Tafel</strong>n • Jahresbericht<br />

Konstantin von Normann<br />

Konstantin von Normann ist Diplom-Oecotrophologe und wissenschaftlicher Mitarbeiter am<br />

Lehrstuhl für Wirtschaftssoziologie des Instituts für Agrarpolitik, Marktforschung und Wirt-<br />

schaftssoziologie der Universität Bonn. Im Rahmen seiner Dissertation (Die <strong>Deutsche</strong>n <strong>Tafel</strong>n<br />

– Lebensmittelhilfe als innovative soziale Dienstleistung im Non-Profit-Sektor) forscht er über<br />

die Arbeit der <strong>Tafel</strong>n.<br />

zum »<strong>Tafel</strong>arbeitsplatz« sowie die Möglichkeit,<br />

sich die Zeit selbst einzuteilen. Eine materielle<br />

Vergütung in Form einer Aufwandsentschädigung<br />

oder Kostenerstattung ist von nachrangiger<br />

Wichtigkeit.<br />

Und wie zufrieden sind die Aktiven? Zunächst<br />

kann festgehalten werden, dass die freiwillig<br />

Engagierten mit ihrem Engagement durchweg<br />

zufrieden sind. Über 80 % der Befragten<br />

sagen, dass ihre Tätigkeit in der <strong>Tafel</strong> ihren<br />

Erwartungen und Wünschen in vieler Hinsicht<br />

entspricht.<br />

Fazit: Die <strong>Tafel</strong>n sind als Orte für ein freiwilliges<br />

Engagement zurzeit sehr erfolgreich. Dies<br />

liegt vor allem daran, dass die Aktiven ihren<br />

Motiven und Wünschen entsprechend arbeiten<br />

können. Wenn es den <strong>Tafel</strong>n gelingt, ihren<br />

Aktiven auch weiterhin Tätigkeiten anzubieten,<br />

die den beschriebenen Kriterien genügen,<br />

werden sie nicht nur ihre bislang zufriedenen<br />

Helferinnen und Helfer halten, sondern auch<br />

neue hinzugewinnen können.<br />

1 Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (Hrsg.):<br />

Freiwilliges Engagement in Deutschland. Stuttgart 2002: 25.<br />

2 Zimmer, A.: Vereine – Basiselemente der Demokratie. Opladen 1996: 109.<br />

3 Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (Hrsg.):<br />

Freiwilliges Engagement in Deutschland. Stuttgart 2002: 20.<br />

4 Jenkins, C.: Ressource Mobilization Theory and the Study of Social Movements.<br />

In: Annual Review of Sociology. 1983: 536.<br />

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