November Magazin meine gesundheit 2020
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Trockene Haut.
TEXT PATRICK SEIZ BILD BEAT BRECHBÜHL
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Wenn es um die Behandlung trockener Haut geht, ist ein
Zwischenweg oft die bessere Variante. Oder anders ausgedrückt:
Unbedingt etwas dagegen tun, doch nicht gleich mit
Kanonen auf Spatzen schiessen. Wesentlich ist dabei, die
Ursache anzugehen, und die kann vielfältig sein.
Zu viel ist zu viel
Oft ist die Haut überpflegt. Gerade in Zeiten des ständigen
Händedesinfizierens und -waschens kommt dieser Faktor
viel mehr zum Tragen. Unsere Haut braucht das tägliche
Duschen nicht wirklich. Es ist viel mehr die Frage, ob sie es
verträgt. Wer täglich zweimal duscht, weil dies beispielsweise
der Job verlangt, wählt ein sehr mildes und möglicherweise
rückfettendes Duschmittel. Danach empfiehlt
sich eine natürliche Körperpflege, welche die Haut nicht
«müde pflegt», sondern aktiviert. Bei wirklich trockener
Haut reicht eine befeuchtende Körpermilch eventuell nicht
mehr. Dafür bieten sich Produkte an, die mehr nähren,
aber etwas längere Zeit zum Einziehen in die Haut benötigen.
Es gibt verschiedene natürliche Hautpflegelinien, die
je nach Hauttyp und Belastung individuell geeignet sind. In
Ihrer Drogerie oder Apotheke holen Sie sich guten Rat und
das für Sie passende Produkt.
Äussere und innere Einflüsse
Trockene Haut fühlt sich zum Teil wie
Hühnerhaut an. Bei Kindern kommt
das oft bei Kälte und Trockenheit vor,
vorwiegend an den Backen. Sind äussere
Einflüsse – zum Beispiel das Wetter
– verantwortlich, gilt es die Haut
gezielt zu schützen. Bei Kindern bewährt
sich eine Schutzcreme. Auch
Sonnencremes für den Winter sollten
etwas nahrhafter bzw. fettiger sein,
um vor UV-Strahlen und gegen Kälte
zu schützen. Liegt es nicht an äusseren
Einflüssen, helfen oft essenzielle Fettsäuren
wie Omega-3-Fettsäuren (für
die Haut ideal ist das kaltgepresste,
biologisch gezogene Leinöl) oder
Omega-6-Fettsäuren (Nachtkerzensamenöl).
Am besten einzunehmen
Wer seine Lippen ständig
abschleckt, macht das
Gegenteil von Befeuchten,
auch wenn sie dadurch
kurzfristig nass werden.
Unsere Haut
braucht das tägliche
Duschen nicht
wirklich.
nach einer Mahlzeit, wenn die Fettverdauung begonnen
hat und die Öle auch gut verstoffwechselt werden. Ebenfalls
Vitamin E, zusammen mit Vitamin C eingenommen,
schützt die Haut von innen. Beim Vitamin E ist es ratsam,
auf natürliche Quellen zu achten, damit verschiedene Vitamin-E-Typen
vorliegen. Vitamin C wird deutlich besser
verarbeitet, wenn es in einer Retardform (d. h. ein Arzneimittel,
das den Wirkstoff mit Verzögerung abgibt) genommen
wird.
Wenn es juckt
Wenn es unter der Haut fast unerträglich juckt und schon
das leichteste Kratzen zu roten Streifen führt, deutet dies
die Naturheilkunde als Problem der
Galle (Leber-Gallensaft). Somit sind in
solchen Situationen auch die Pflege
der Leber und das Stimulieren des Gallenflusses
angezeigt. Dazu eignen sich
Schöllkraut, Löwenzahn, Mariendistel
und allenfalls Artischocken oder auch
Pfefferminz-Tinkturen sowie spagyrische
Essenzen sehr gut. Wer die Leber
stärkt, sollte auch die Nierenfunktionen
stützen. Dazu stehen verschiedene
Heilpflanzen zur Verfügung, die
zum Beispiel zu Tees verarbeitet sind.
Die Lippen geben ebenfalls oft Anlass
zu Klagen. Auch hier gilt es eine gute
Pflege zu wählen, damit die Haut die
wirksamen Stoffe besser aufnehmen
kann. Übrigens: Wer seine Lippen
ständig abschleckt, macht das Gegenteil
von Befeuchten, auch wenn sie dadurch
kurzfristig nass werden. Diese
Handlung trocknet die Lippen wie auch die Haut um die
Lippen aus. In solchen Fällen kann auf reizlindernde und
pflegende Salben und Gels zurückgegriffen werden, die Sie
in Ihrer Drogerie oder Apotheke finden. Das gilt auch für
die gereizte, zum Teil brennende Haut um die Nasenlöcher
– was zum Beispiel durch häufiges Schnäuzen kommt.
Denken Sie an Ihre Haut und unbedingt daran: Trockene
Haut fordert uns auf, etwas zu tun, denn von alleine wird es
kaum besser. Und ja, bedenken Sie: Manchmal ist weniger
mehr. <
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