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Ausgabe 195

Magazin mit Berichten von der Politik bis zur Kultur: sechs Mal jährlich mit bis zu 145 Seiten Österreich. 15.487 pdf-Downloads im November 2020 auf http://oesterreichjournal.at/

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ÖSTERREICH JOURNAL NR. <strong>195</strong> / 29. 10. 2020<br />

Österreich, Europa und die Welt<br />

32<br />

Foto: Diözese St. Pölten / Christian Salzmann<br />

v.l.: Landesrat Martin Eichtinger, Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, Kurienkardinal Peter Turkson und St. Pöltens Bischof Alois Schwarz<br />

als Kompetenzzentrum für Diagnose und<br />

Therapie von Kindern und Jugendlichen mit<br />

Autismus-Spektrum-Störungen (ASS). Die<br />

Einrichtung betreut derzeit rund 120 autistische<br />

Kinder im Alter zwischen sieben und<br />

14 Jahren. Ihnen und ihren Familien biete<br />

das Zentrum Therapien und Begleitung an<br />

mit dem Ziel, ein möglichst selbstbestimmtes<br />

Leben zu führen, so Mikl-Leitner.<br />

ASS-Störungen zeigen sich in der Regel<br />

ab dem dritten Lebensjahr in mehreren Verhaltensbereichen.<br />

Dazu zählen Probleme<br />

beim wechselseitigen sozialen Umgang und<br />

Austausch, Auffälligkeiten etwa bei Blick -<br />

kontakt und Körpersprache oder eingeschränktes<br />

Interessen mit sich wiederholenden,<br />

stereotypen Verhaltensweisen.<br />

Weinstock für Vatikanische Gärten<br />

Mikl-Leitner überreichte Papst Franziskus<br />

bei der Audienz einen Weinstock als<br />

Gastgeschenk, der anschließend in den Vatikanischen<br />

Gärten gepflanzt wurde. Die Landeshauptfrau<br />

äußerte die Hoffnung, Franziskus<br />

möge den entsprechenden Wein dann<br />

auch kosten können.<br />

Im Vatikan traf die niederösterreichische<br />

Delegation um Bischof und Landeshauptfrau<br />

auch mit Kurienkardinal Peter Turkson, dem<br />

Leiter des Dikasteriums für die ganzheitliche<br />

Entwicklung des Menschen, zu Gesprächen<br />

über ökologische Themen zusammen. Sie<br />

stellte die Initiative „Natur im Garten“ vor,<br />

die vor gut 20 Jahren in Niederösterreich als<br />

Bürgerbewegung für ökologischen Gartenbau<br />

gegründet wurde.<br />

Der inzwischen auch in etlichen Nachbarländern<br />

rezipierten Initiative haben sich<br />

nach Aussage von Landesrat Martin Eichtinger<br />

inzwischen über 70 Prozent aller Ge mein -<br />

den des Bundeslandes angeschlossen. Sie sei<br />

ein gutes Beispiel für die von Papst Franziskus<br />

in seiner Enzyklika „Laudato si“ geforderte<br />

ökologische Umkehr, so Eichtinger. Zu<br />

den Kriterien gehört der Verzicht von Pestiziden,<br />

Kunstdünger und Torf, der aus CO 2 -<br />

speichernden Mooren gestochen wird.<br />

»Österreich Journal« – http://www.oesterreichjournal.at<br />

Bischof Schwarz stellte »Laudato si«-<br />

Zwischenbericht der Diözesen vor<br />

Im Rahmen der niederösterreichischen<br />

De legationsreise nach Rom fand auch ein<br />

Ter min der Delegierten, denen auch Bischof<br />

Alois Schwarz angehörte, mit Kurienkardinal<br />

Peter Turkson statt. Der steht an der Spitze<br />

des Dikasteriums für die ganzheitliche<br />

Entwicklung des Menschen und somit jenes<br />

Dikasteriums, das für Schöpfung-, Nachhaltigkeit-<br />

und Umweltfragen und deren Agenden<br />

zuständig ist. Bischof Alois Schwarz<br />

stellte im Rahmen des knapp eine Stunde<br />

dauernden Termins ein umfassendes Papier<br />

vor, das als „Zwischenbericht“ 5 Jahre nach<br />

Erscheinen der Enzyklika „Laudato si“ einen<br />

Status Quo aus Österreich im Überblick bot.<br />

Die drei wesentlichen Ökologie-Ziele der<br />

ös terreichischen Bischofskonferenz wurden<br />

besonders betont: diese sind eine ökosoziale<br />

Beschaffungsordnung in den Diözesen, die<br />

Energiewende hin zu einem Totalausstieg aus<br />

fossiler Energie inklusive Klima- und Energiestrategien<br />

sowie Energieeffizienz in den<br />

Pfarren und auf diözesaner Ebene erarbeitete<br />

Leitlinien zur Nachhaltigkeit.<br />

Kardinal Turkson betonte in dem Ge spräch<br />

die ganzheitliche Sichtweise auf Schöpfungsverantwortung,<br />

und sprach davon, daß<br />

„nur im Dialog aus Ökonomie, Ökologie,<br />

Politik, Sozialem und Religiösem“ die Themen<br />

sinnvoll umzusetzen wären. Der Schöpfungsauftrag<br />

wurde darin konkret, „daß Gott<br />

uns die Welt als Garten überlassen hat, und<br />

wir sie nicht als Wüste zurücklassen dürfen“.<br />

Der in der österreichischen Bischofskonferenz<br />

zuständige Referatsbischof für Schöpfung<br />

und Nachhaltigkeit, Bischof Schwarz,<br />

zeigte sich vom Termin beeindruckt: „Kardinal<br />

Turkson war über die Bemühungen der<br />

Kirche ebenso beeindruckt wie über den Dia -<br />

log zwischen Kirchlichen wie politischen und<br />

zivilgesellschaftlichen Verantwortlichen“, so<br />

Schwarz nach dem Treffen. „Ich bleibe da -<br />

von überzeugt, daß uns Inseldenken in Bezug<br />

auf Ökologie nicht weiterbringt, und nur im<br />

Dialog und auf den Grundsätzen einer ökosozialen<br />

Marktwirtschaft wirklich schöpfungsverantwortliches<br />

Handeln wirksam<br />

werden kann.“<br />

Laudato si<br />

Das 2015 veröffentlichte Schreiben „Lau-<br />

dato si“ gilt als erste päpstliche Umweltenzyklika.<br />

Sie ist zugleich eine „grüne Sozialenzyklika“,<br />

mit der Papst Franziskus eine<br />

„ganzheitliche Ökologie“ aus Sicht der Ärmsten<br />

vertritt. Laut dem Kirchenoberhaupt<br />

kann man über Umweltschutz nicht sprechen,<br />

ohne soziale Gerechtigkeit, das globale Wirtschaftssystem,<br />

die Flüchtlingsproblema tik<br />

und die Menschenrechte in den Blick zu neh -<br />

men. Der Vatikan widmet der vor fünf Jahren<br />

veröffentlichten Papst-Enzyklika „Laudato<br />

si“ nicht nur ein noch bis Mai 2021 laufendes<br />

Themenjahr, sondern will die darin<br />

enthaltenen Anliegen auch über mehrere<br />

Jahre auf lokaler Ebene gezielt weiterverfolgen.<br />

n<br />

https://www.dsp.at/<br />

https://www.noel.gv.at/<br />

https://www.ambulatorium-sonnenschein.at/

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