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Ausgabe 195

Magazin mit Berichten von der Politik bis zur Kultur: sechs Mal jährlich mit bis zu 145 Seiten Österreich. 15.487 pdf-Downloads im November 2020 auf http://oesterreichjournal.at/

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ÖSTERREICH JOURNAL NR. <strong>195</strong> / 29. 10. 2020<br />

Österreich, Europa und die Welt<br />

42<br />

sie kommen die Ziele zu spät und seien nicht<br />

ambitioniert. „2035 müßten wir netto Null<br />

sein, nicht bis 2050“, erklärte sie.<br />

Harald Stindl, Geschäftsführer von Gas<br />

Connect Austria und Präsident des europäischen<br />

Verbandes European Gas Transmission,<br />

betonte die Wichtigkeit des integrierten<br />

europäischen Energiemarktes. Ein europäischer<br />

Energiemix benötigt europäische Zu -<br />

sam menarbeit.<br />

Für den stellvertretenden Vorstandsvorsit -<br />

zenden des Verbunds, Michael Strugl, haben<br />

Klimamaßnahmen auch konjunkturell positive<br />

Auswirkungen. Hier braucht es beste<br />

Rahmenbedingungen, damit die Wirtschaft<br />

auch in diese Maßnahmen investiere.<br />

Michael Staudinger, Direktor der Zentralanstalt<br />

für Meteorologie und Geodynamik<br />

(ZAMG) in Wien mahnte: „Wir dürfen nicht<br />

sagen: ,Was sollen wir mit unserem einen<br />

Prozent ausrichten.‘ Die Chance ist jetzt groß,<br />

weil das Bewußtsein in der Bevölkerung jetzt<br />

groß ist.“ Er zählt auch auf Eigeninitiative<br />

eines jeden Einzelnen.<br />

n<br />

Europa, Corona und Demokratie als<br />

Thema beim 16. Salzburg Europe Summit<br />

Hochrangige Politikerinnen aus Österreich, Ungarn, Srpska, Albanien<br />

und Slowakei diskutierten in Salzburg über die Grundwerte Europas.<br />

Wir haben uns darauf geeinigt, die EU<br />

auf Grundsätzen aufzubauen. Diese<br />

sind Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und<br />

Menschenrechte. Das sind unsere core<br />

values“, betonte Karoline Edtstadler, Ministerin<br />

für EU und Verfassung. Sie verwies<br />

darauf, daß es objektive Mechanismen brauche,<br />

um die Einhaltung dieser core values zu<br />

überprüfen. „Wir müssen diese Werte einfordern,<br />

aber in einer Art und Weise, daß man<br />

sich in die Augen schauen kann.“ Ein neuer<br />

Mechanismus mit objektiven Parametern<br />

werde da helfen, am Ende solle es einen Be -<br />

richt für jeden EU-Staat nach gleichen Kriterien<br />

geben.<br />

Judit Varga, Justizministerin von Ungarn<br />

war live zugeschaltet aus Budapest, erkärte,<br />

daß Ungarn die erste Coronaphase gut überstanden<br />

habe, jetzt aber weitergekämpft<br />

wird.“ Die ungarische Verfassung habe ge -<br />

wisse Maßnahmen vorgesehen, um eine Pandemie<br />

zu bekämpfen. „Das Parlament und<br />

die Demokratie haben normal und verfassungskonform<br />

reagiert“, betonte sie. Die vielen<br />

Nachrichten über den Umgang Ungarns<br />

mit der Demokratie sieht Judit Varga als<br />

nicht ge rechte Information, denn: „Ähnliche<br />

Gesetze gebe es überall, aber bei Ungarn sei<br />

man im mer besonders erschrocken.“ Die<br />

Bekämpfung des Virus habe jetzt Priorität.<br />

Die ständig nur negativen Berichte über<br />

Ungarn seien „gegen den europäischen Geist<br />

und die europäischen Werte“, so ihre Einordnung.<br />

Željka Cvijanović, die Präsidentin und er -<br />

ste Ministerpräsidentin der Republik Srpska<br />

(Bosnien.Herzegowina) meinte, es gebe es<br />

derzeit drängende Herausforderungen „Egal,<br />

welche Krise es ist, wir sehen immer, daß es<br />

kein gemeinsames Vorgehen der EU-Staaten<br />

gibt. Wir möchten Teil der EU werden, sehen<br />

Foto: IRE / Franz Neumayr<br />

Das Podium beim Salzburg Europe Summit des Institutes der Regionen Europas in Salzburg<br />

diese Probleme aber deutlich und würden es<br />

viel mehr begrüßen, wenn die EU gemeinsam<br />

vorginge“. Natürlich, so Cvijanović, ist<br />

das Gesundheitswesen nationale Sache ohne<br />

EU-Kompetenz, also müssten die Nationalstaaten<br />

gemeinsam einen Weg finden. „Wir<br />

sehen, daß die Prioritäten richtig gesetzt wer -<br />

den müßten, nämlich in ganz Europa ge -<br />

meinsam die Bevölkerung zu schützen. Die<br />

Wirtschaft muß auch geschützt werden.“<br />

Europa solle fundamentale Prinzipien haben<br />

und sich nicht ablenken lassen.<br />

An dieser Stelle schaltete sich auch die<br />

Generalsekretärin des Regional Cooperation<br />

Council (RCC) Majlinda Bregu, ehemalige<br />

Europaministerin von Albanien, ein, die per<br />

Videoschaltung aus Sarajevo teilnehmen<br />

konnte. „Es war schlimm für die Länder Süd -<br />

osteuropas, bei der ersten Verteilung der me -<br />

dizinischen Hilfsgeräte nicht gleich bedient<br />

»Österreich Journal« – http://www.oesterreichjournal.at<br />

worden zu sein.“ Die Europäische Kommission<br />

habe viel Unterstützung auf den Weg<br />

gebracht, als der Lockdown da war: „Da hat<br />

EU dann ihre Verpflichtungen erfüllt – und<br />

es war sehr wichtig für uns, zu sehen, daß<br />

wir nicht alleingelassen werden“.<br />

„Es sei unbedingt notwendig, einen Dialog<br />

in ganz Europa zu führen, über die richti -<br />

ge Balance zwischen der Beschneidung fun -<br />

damentaler Bürgerrechte und notwendigen<br />

Maßnahmen im Kampf gegen Covid19,“ er -<br />

klärte Mária Kolíková, slowakische Justizministerin.<br />

Dies sei ein Prozeß, bei dem wir<br />

uns erst in der Mitte befinden. Nach Ansicht<br />

der slowakischen Justizministerin sei dieser<br />

Prozess auch nie zu Ende: „Wenn man über<br />

Demokratie spricht, müsse diese Diskussion<br />

über staatliche Maßnahmen und Freiheiten<br />

immer geführt werden.“<br />

n<br />

https://institut-der-regionen-europas.eu/

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