Kunst = Kapital - Georg Hornung

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Kunst ist Kapital von Wolfgang Herzer
Bilder haben ihre eigene Sprache.
Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte, heißt es.
Seine Ideen-Dichte ist der Grund. Die ist sein
Kapital.
In der folgenden Zusammenschau wird das deutlicher.
Sie werden sehen.
Vorab aber noch ein textlicher Versuch darüber,
wie die Kunst unserer Region aufgestellt ist, wie
sie aufgestellt sein könnte und was wir in diesem
Zusammenhang mit dem Titel „Kunst = Kapital“
sagen wollen.
Werden wir konkret. Betrachten wir ein Kunstwerk,
das unserer Zeit und unserer Region
entspricht. Das soll Kunst sein?, fragen Sie
vielleicht beim Anblick dieser Seite. Unter dem
Ausspruch von Joseph Beuys „Kunst = Kapital“,
dem Motto unserer Beilage, sehen Sie ein Stück
ländlicher Oberpfälzer Welt, etwas scheinbar
ganz Banales.
Das ist ein Erdhügel. Aber mitten im Acker? Da
steht er im Weg! Genau. Er verrückt wortwörtlich
die Realität, zwingt zum wendigen Umwegemachen,
zu Flexibilität. Sehen Sie die Stufen?
Der Hügel verdoppelt die menschliche Normalgröße
und verhilft zu einer ungewohnten Sicht aufs
Gewohnte.
Dieser erhöhte Standpunkt inmitten eines Getreidefeldes
bei Weiden ist auch ein Denkmal
für den Weltkünstler Joseph Beuys. Beuys war
1942 in der Oberpfalz. Die Nürnberger Kunststudentin
Aenne Bittner, Teilnehmerin des
oberpfalzweiten Kunst-Projektes „Standpunkte-
Landeplätze. 2008“, zeigt hier mit einfachen
Mitteln, worum es im Kern der Kunst geht.
Gerade spannende Gegenwartskunst kann mitten
im Leben passieren, sie muss nicht die Sache
großer Museen und Galerien sein, vorausgesetzt
die Leute und speziell in unserem Beispiel der
Landwirt machen mit.
Natürlich ist Kunst auch Sache der Institutionen.
Aber nicht nur. Das Beuys-Zitat „Kunst
= Kapital“ bringt es auf den Punkt: Kunst ist
Kapital, und das ist immer zuerst der Mensch,
das Wesen, das die Fähigkeiten hat, sich von
den materiellen und geistigen Lasten des Daseins
zu befreien. Kunst ist höchster Ausdruck
dieser Freiheit, sie ist freie Kreativität,
eine Art mentaler Kraftstoff, der uns Mut
macht, die Sicht auf das scheinbar Unverrückbare
zu erweitern. Die Pflege dieser Fähigkeiten,
die in mancher Kunsteinrichtung schon bei den
Kleinen anfängt, wirkt sich auf das allgemeine
Anregungsklima einer Region aus. Das geschieht
nachhaltig, aber unmerklich, über viele feine
und kleine Verästelungen, die man leicht übersieht.
Dabei sind Kreativität, Ideen und Innovation
die Schlüssel, um die Krise zu meistern,
die in der Tiefe eine menschliche ist.
Kunstwerke können dementsprechend Tankstellen
für unorthodoxe Weg-Findungen sein.
Deshalb nimmt das Medienhaus Der neue Tag ganz
bewusst in diesen nicht einfachen Zeiten ein
mutiges Projekt in Angriff:
Die Premiumbeilage „Kunst = Kapital“ stellt in
außergewöhnlicher Optik den Zeitungslesern am
Beispiel von 11 herausragenden Künstlerinnen
und Künstlern den Kunstraum Oberpfalz vor.
„Beuys-Hügel“ ehem. Flugplatz Maierhof bei Weiden, Foto: Andreas Frischholz
Ausgewählt haben sie 14 unabhängige Kunstexpertinnen
und -experten aus der Region und der Kulturredaktion
des Medienhauses. Konzipiert und kuratiert wurde das
Projekt vom Kunstverein Weiden.
Kunst macht nicht nur der Künstler.
Auch das wollen wir zeigen.
Es sind viele Faktoren, die hier zusammenwirken.
Insgesamt machen sie Vorgaben für einen psychischen
Zustand, der dem menschlichen Geist Asyl gibt, einen
produktiven Freiraum jenseits der Engstellung von
Doktrin, Vorurteil, Gewohnheit und Depression.
Die Pflege dieser Qualität lässt man sich auf Bundes-
und Landesebene viel kosten.
Aber wenn man weiß, worin diese Qualität besteht,
geht`s auch mit weniger.
Mit dem, was man hat. Auch darauf wollen wir verweisen.
Man braucht nicht viel, doch das muss richtig kommunizieren.
Gemeint sind Potenz und Kompetenz.
Das ist die Grundausstattung. Davon hat die Oberpfalz
genug. Und das sind letztendlich auch wieder
die Menschen.
Sie, geehrte Leserinnen und Leser, als Produzent und
Publikum, Kenner und Könner, Fachleute und Förderer,
in fester Einrichtung und an temporär ausgewiesenem
Ort, bezüglich Artefakt und Idee, Vermittlung und
Medien.
Das sind die Faktoren, die sich suchen. Das sind die
Rädchen, die sich im Getriebe finden und in ihrer
Effizienz steigern müssen, wenn es um Kunst geht, ein
Wesens-Stück der Kultur, das nicht nur zum privaten,
sondern zum gemeinschaftlichen und regionalen Ereignis
werden will.
Die Sonderbeilage „Kunst = Kapital“ ist ein Versuch,
die zwei Kernelemente eines Kunstraumes in den Fokus
zu rücken und diese im regionalen Gesamtzusammenhang
der Oberpfalz einmal modellhaft in Verbindung zu
bringen:
Wie in jedem Betrieb sind dies Produktion und Prüfstand.
Das Medienhaus bat 14 Vertreter/innen von
14 unabhängigen Einrichtungen des regionalen
Kulturwesens, als Jury zusammenzutreten(siehe
nachfolgende Aufstellung).
Sie haben ihre Favoriten der Oberpfälzer Kunstwelt
zu einer vorläufigen Übersicht zusammengetragen.
Es wurden 46 Künstler/innen ausgewählt.
11 wurden für die Präsentation auserkoren.
Die anderen finden eine namentliche Erwähnung.
Beide Gruppen, die zum einen für die künstlerische
Wertschöpfung und zum anderen für deren
Bewertung in unserer Region stehen, sind
gleichwertig tragende Säulen.
Doch damit steht noch nicht das Gebäude.
Das Medienhaus Der neue Tag übernimmt in diesem
Zusammenhang mehrere Rollen. Es tritt als Publikum
auf, als Vermittler und als Wirtschaftsunternehmen.
Als Unternehmen will es die Perspektiven einer
Kooperation von Kunst und Wirtschaft gerade
auch für ein modernes Regionalmarketing beleuchten.
Die Region ist bezüglich ihrer schöpferischen
Potenziale gut aufgestellt.
Da wird viel Gutes getan, aber noch viel zu wenig
darüber geredet. In diesem Sinne ist Kunstförderung,
wie sie das Medienhaus-Projekt unter
dem Titel „Kunst = Kapital“ durchführt, kein
Gnadenakt, sondern Appell und zukunftsgerichtete
Investition.
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Jurorinnen und Juroren
Berufsverband Bildender Künstler (BBK) / Regensburg
Wigg Bäuml - www.bbk-bayern.de
Kulturpreis des Bezirks Oberpfalz / Regensburg
dr. Franz Xaver scheuerer - www.bezirk-oberpfalz.de
Bund Deutscher Architekten (BDA ), Niederbayern-Oberpfalz
Johannes Berschneider - www.berschneider.com
Städtische Galerie im Leeren Beutel / Regensburg
dr. reiner Meyer - www.regensburg.de/museumsportal
Kunstforum Ostdeutsche Galerie (KOG), Regensburg
dr. andrea Madesta - www.kunstforum.net
Cordonhaus / Cham
alois Öllinger - www.cham.de
Kunstverein Weiden
silke Winkler - www.kunstvereinweiden.de
Kunstverein HAUSFLUSS / Neustadt a. d. WN
peter troppmann - www.hausfluss.de
Oberpfälzer Künstlerhaus / Fronberg
Heiner riepl - www.fronberg.de/oberpfaelzer_kuenstl.html
Museum Lothar Fischer / Neumarkt
Christine lischka-seitz - www.museum-lothar-fischer.de
Initiative Kunst-Partner-Kalender/Regensburg
Wilma rapf-Karikari
www.kartenhauskollektiv.de/Medien/Der_weisse_Rabe.pdf
Ostbayerisches Magazin Lichtung / Kötzting, wort+kunst
ines Kohl - www.lichtung-verlag.de
Medienhaus Der neue Tag / Weiden, Kulturredaktion
stefan Voit - www.oberpfalznetz.de
donumenta / Regensburg
regina Hellwig-schmid - www.donumenta.de
Titelmotiv: „Vesuna-Turm“, Amberg - Die begehbare Lichtskulptur wurde ohne Auftrag und ohne öffentliche Mittel ausschließlich durch Sach- und Geldleistungen von Sponsoren, Helfern und Firmen der Region
(im Wert von ca. 125.000,- e) realisiert. Als Zeichen der deutsch-französischen Freundschaft erfolgte am 19.4.1996 die Übergabe des Gemeinschaftsprojektes VESUNA-TURM als Geschenk zu gleichen Teilen an
die Städte Périgueux und Amberg. Schirmherr Pierre Brice, Idee, Planung, Realisierung: Wilhelm Koch, Höhe 18 Meter, Durchmesser 3,60 Meter