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Kunst = Kapital - Georg Hornung

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<strong>Kunst</strong>beilage Der neue tag WeiDen november 2009<br />

<strong>Kunst</strong> = <strong>Kapital</strong><br />

JeFF beer<br />

miChael bry<br />

Peter engel<br />

georg hornung<br />

Wilhelm KoCh<br />

thomas may<br />

Franz Pröbster Kunzel<br />

Christine sabel<br />

Jörg sChemmann<br />

Paul sChinner<br />

riChard Vogl<br />

Wieder einmal bringt das Medienhaus<br />

Der neue Tag mit seinen Ausgaben Amberger<br />

Zeitung, Sulzbach-Rosenberger Zeitung<br />

eine Premiumbeilage heraus, mit der es auf<br />

wesentliche Themen der Region aufmerksam<br />

macht. <strong>Kunst</strong> ist ein solches Thema, auch<br />

wenn es vielfach unterschätzt wird. Denn<br />

was machen Künstler, was nicht auch Kinder<br />

schon könnten: Bilder.<br />

Genau darum dreht es sich, es geht um den<br />

offenen Kinder-Blick, der die „Welt“ erst<br />

lernt, es geht um die Offenheit, die der<br />

Erwachsene unter dem Druck der Sachzwänge<br />

verlernt. Die Fähigkeit von Künstlerinnen<br />

und Künstlern liegt darin, die gewohnten<br />

Bilder, die wir uns von den Dingen machen,<br />

zu verändern, zu erweitern und in kreative<br />

Impulsgeber zu verwandeln.<br />

Das ist die Tiefe des <strong>Kunst</strong>werks. Bis man<br />

klar sieht, dauert oft eine Weile.<br />

Wie beim Vesuna-Turm in Amberg, den die<br />

Titelseite zeigt. Magisches Dämmerlicht in<br />

seinem Inneren. Es entspricht dem Bewusstsein<br />

kurz vor dem Aha-Erlebnis.<br />

11 dieser Profis, die für die kreative Verrückung<br />

der Realität und die Erweiterung<br />

unserer Wahrnehmung zuständig sind, lernen<br />

Sie jetzt kennen, ausgewählt von <strong>Kunst</strong>experten<br />

aus der Oberpfalz. Was sie tun, ist<br />

für das geistige Klima einer Region unabdingbar,<br />

nicht nur in speziell kultureller<br />

Hinsicht, sondern in jeder Hinsicht.<br />

Darum ist <strong>Kunst</strong> letztendlich das Thema.<br />

<strong>Kunst</strong> ist <strong>Kapital</strong>.<br />

Mit freundlicher Unterstützung:


.....................................<br />

<strong>Kunst</strong> ist <strong>Kapital</strong> von Wolfgang Herzer<br />

Bilder haben ihre eigene Sprache.<br />

Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte, heißt es.<br />

Seine Ideen-Dichte ist der Grund. Die ist sein<br />

<strong>Kapital</strong>.<br />

In der folgenden Zusammenschau wird das deutlicher.<br />

Sie werden sehen.<br />

Vorab aber noch ein textlicher Versuch darüber,<br />

wie die <strong>Kunst</strong> unserer Region aufgestellt ist, wie<br />

sie aufgestellt sein könnte und was wir in diesem<br />

Zusammenhang mit dem Titel „<strong>Kunst</strong> = <strong>Kapital</strong>“<br />

sagen wollen.<br />

Werden wir konkret. Betrachten wir ein <strong>Kunst</strong>werk,<br />

das unserer Zeit und unserer Region<br />

entspricht. Das soll <strong>Kunst</strong> sein?, fragen Sie<br />

vielleicht beim Anblick dieser Seite. Unter dem<br />

Ausspruch von Joseph Beuys „<strong>Kunst</strong> = <strong>Kapital</strong>“,<br />

dem Motto unserer Beilage, sehen Sie ein Stück<br />

ländlicher Oberpfälzer Welt, etwas scheinbar<br />

ganz Banales.<br />

Das ist ein Erdhügel. Aber mitten im Acker? Da<br />

steht er im Weg! Genau. Er verrückt wortwörtlich<br />

die Realität, zwingt zum wendigen Umwegemachen,<br />

zu Flexibilität. Sehen Sie die Stufen?<br />

Der Hügel verdoppelt die menschliche Normalgröße<br />

und verhilft zu einer ungewohnten Sicht aufs<br />

Gewohnte.<br />

Dieser erhöhte Standpunkt inmitten eines Getreidefeldes<br />

bei Weiden ist auch ein Denkmal<br />

für den Weltkünstler Joseph Beuys. Beuys war<br />

1942 in der Oberpfalz. Die Nürnberger <strong>Kunst</strong>studentin<br />

Aenne Bittner, Teilnehmerin des<br />

oberpfalzweiten <strong>Kunst</strong>-Projektes „Standpunkte-<br />

Landeplätze. 2008“, zeigt hier mit einfachen<br />

Mitteln, worum es im Kern der <strong>Kunst</strong> geht.<br />

Gerade spannende Gegenwartskunst kann mitten<br />

im Leben passieren, sie muss nicht die Sache<br />

großer Museen und Galerien sein, vorausgesetzt<br />

die Leute und speziell in unserem Beispiel der<br />

Landwirt machen mit.<br />

Natürlich ist <strong>Kunst</strong> auch Sache der Institutionen.<br />

Aber nicht nur. Das Beuys-Zitat „<strong>Kunst</strong><br />

= <strong>Kapital</strong>“ bringt es auf den Punkt: <strong>Kunst</strong> ist<br />

<strong>Kapital</strong>, und das ist immer zuerst der Mensch,<br />

das Wesen, das die Fähigkeiten hat, sich von<br />

den materiellen und geistigen Lasten des Daseins<br />

zu befreien. <strong>Kunst</strong> ist höchster Ausdruck<br />

dieser Freiheit, sie ist freie Kreativität,<br />

eine Art mentaler Kraftstoff, der uns Mut<br />

macht, die Sicht auf das scheinbar Unverrückbare<br />

zu erweitern. Die Pflege dieser Fähigkeiten,<br />

die in mancher <strong>Kunst</strong>einrichtung schon bei den<br />

Kleinen anfängt, wirkt sich auf das allgemeine<br />

Anregungsklima einer Region aus. Das geschieht<br />

nachhaltig, aber unmerklich, über viele feine<br />

und kleine Verästelungen, die man leicht übersieht.<br />

Dabei sind Kreativität, Ideen und Innovation<br />

die Schlüssel, um die Krise zu meistern,<br />

die in der Tiefe eine menschliche ist.<br />

<strong>Kunst</strong>werke können dementsprechend Tankstellen<br />

für unorthodoxe Weg-Findungen sein.<br />

Deshalb nimmt das Medienhaus Der neue Tag ganz<br />

bewusst in diesen nicht einfachen Zeiten ein<br />

mutiges Projekt in Angriff:<br />

Die Premiumbeilage „<strong>Kunst</strong> = <strong>Kapital</strong>“ stellt in<br />

außergewöhnlicher Optik den Zeitungslesern am<br />

Beispiel von 11 herausragenden Künstlerinnen<br />

und Künstlern den <strong>Kunst</strong>raum Oberpfalz vor.<br />

„Beuys-Hügel“ ehem. Flugplatz Maierhof bei Weiden, Foto: Andreas Frischholz<br />

Ausgewählt haben sie 14 unabhängige <strong>Kunst</strong>expertinnen<br />

und -experten aus der Region und der Kulturredaktion<br />

des Medienhauses. Konzipiert und kuratiert wurde das<br />

Projekt vom <strong>Kunst</strong>verein Weiden.<br />

<strong>Kunst</strong> macht nicht nur der Künstler.<br />

Auch das wollen wir zeigen.<br />

Es sind viele Faktoren, die hier zusammenwirken.<br />

Insgesamt machen sie Vorgaben für einen psychischen<br />

Zustand, der dem menschlichen Geist Asyl gibt, einen<br />

produktiven Freiraum jenseits der Engstellung von<br />

Doktrin, Vorurteil, Gewohnheit und Depression.<br />

Die Pflege dieser Qualität lässt man sich auf Bundes-<br />

und Landesebene viel kosten.<br />

Aber wenn man weiß, worin diese Qualität besteht,<br />

geht`s auch mit weniger.<br />

Mit dem, was man hat. Auch darauf wollen wir verweisen.<br />

Man braucht nicht viel, doch das muss richtig kommunizieren.<br />

Gemeint sind Potenz und Kompetenz.<br />

Das ist die Grundausstattung. Davon hat die Oberpfalz<br />

genug. Und das sind letztendlich auch wieder<br />

die Menschen.<br />

Sie, geehrte Leserinnen und Leser, als Produzent und<br />

Publikum, Kenner und Könner, Fachleute und Förderer,<br />

in fester Einrichtung und an temporär ausgewiesenem<br />

Ort, bezüglich Artefakt und Idee, Vermittlung und<br />

Medien.<br />

Das sind die Faktoren, die sich suchen. Das sind die<br />

Rädchen, die sich im Getriebe finden und in ihrer<br />

Effizienz steigern müssen, wenn es um <strong>Kunst</strong> geht, ein<br />

Wesens-Stück der Kultur, das nicht nur zum privaten,<br />

sondern zum gemeinschaftlichen und regionalen Ereignis<br />

werden will.<br />

Die Sonderbeilage „<strong>Kunst</strong> = <strong>Kapital</strong>“ ist ein Versuch,<br />

die zwei Kernelemente eines <strong>Kunst</strong>raumes in den Fokus<br />

zu rücken und diese im regionalen Gesamtzusammenhang<br />

der Oberpfalz einmal modellhaft in Verbindung zu<br />

bringen:<br />

Wie in jedem Betrieb sind dies Produktion und Prüfstand.<br />

Das Medienhaus bat 14 Vertreter/innen von<br />

14 unabhängigen Einrichtungen des regionalen<br />

Kulturwesens, als Jury zusammenzutreten(siehe<br />

nachfolgende Aufstellung).<br />

Sie haben ihre Favoriten der Oberpfälzer <strong>Kunst</strong>welt<br />

zu einer vorläufigen Übersicht zusammengetragen.<br />

Es wurden 46 Künstler/innen ausgewählt.<br />

11 wurden für die Präsentation auserkoren.<br />

Die anderen finden eine namentliche Erwähnung.<br />

Beide Gruppen, die zum einen für die künstlerische<br />

Wertschöpfung und zum anderen für deren<br />

Bewertung in unserer Region stehen, sind<br />

gleichwertig tragende Säulen.<br />

Doch damit steht noch nicht das Gebäude.<br />

Das Medienhaus Der neue Tag übernimmt in diesem<br />

Zusammenhang mehrere Rollen. Es tritt als Publikum<br />

auf, als Vermittler und als Wirtschaftsunternehmen.<br />

Als Unternehmen will es die Perspektiven einer<br />

Kooperation von <strong>Kunst</strong> und Wirtschaft gerade<br />

auch für ein modernes Regionalmarketing beleuchten.<br />

Die Region ist bezüglich ihrer schöpferischen<br />

Potenziale gut aufgestellt.<br />

Da wird viel Gutes getan, aber noch viel zu wenig<br />

darüber geredet. In diesem Sinne ist <strong>Kunst</strong>förderung,<br />

wie sie das Medienhaus-Projekt unter<br />

dem Titel „<strong>Kunst</strong> = <strong>Kapital</strong>“ durchführt, kein<br />

Gnadenakt, sondern Appell und zukunftsgerichtete<br />

Investition.<br />

..................................<br />

Jurorinnen und Juroren<br />

Berufsverband Bildender Künstler (BBK) / Regensburg<br />

Wigg Bäuml - www.bbk-bayern.de<br />

Kulturpreis des Bezirks Oberpfalz / Regensburg<br />

dr. Franz Xaver scheuerer - www.bezirk-oberpfalz.de<br />

Bund Deutscher Architekten (BDA ), Niederbayern-Oberpfalz<br />

Johannes Berschneider - www.berschneider.com<br />

Städtische Galerie im Leeren Beutel / Regensburg<br />

dr. reiner Meyer - www.regensburg.de/museumsportal<br />

<strong>Kunst</strong>forum Ostdeutsche Galerie (KOG), Regensburg<br />

dr. andrea Madesta - www.kunstforum.net<br />

Cordonhaus / Cham<br />

alois Öllinger - www.cham.de<br />

<strong>Kunst</strong>verein Weiden<br />

silke Winkler - www.kunstvereinweiden.de<br />

<strong>Kunst</strong>verein HAUSFLUSS / Neustadt a. d. WN<br />

peter troppmann - www.hausfluss.de<br />

Oberpfälzer Künstlerhaus / Fronberg<br />

Heiner riepl - www.fronberg.de/oberpfaelzer_kuenstl.html<br />

Museum Lothar Fischer / Neumarkt<br />

Christine lischka-seitz - www.museum-lothar-fischer.de<br />

Initiative <strong>Kunst</strong>-Partner-Kalender/Regensburg<br />

Wilma rapf-Karikari<br />

www.kartenhauskollektiv.de/Medien/Der_weisse_Rabe.pdf<br />

Ostbayerisches Magazin Lichtung / Kötzting, wort+kunst<br />

ines Kohl - www.lichtung-verlag.de<br />

Medienhaus Der neue Tag / Weiden, Kulturredaktion<br />

stefan Voit - www.oberpfalznetz.de<br />

donumenta / Regensburg<br />

regina Hellwig-schmid - www.donumenta.de<br />

Titelmotiv: „Vesuna-Turm“, Amberg - Die begehbare Lichtskulptur wurde ohne Auftrag und ohne öffentliche Mittel ausschließlich durch Sach- und Geldleistungen von Sponsoren, Helfern und Firmen der Region<br />

(im Wert von ca. 125.000,- e) realisiert. Als Zeichen der deutsch-französischen Freundschaft erfolgte am 19.4.1996 die Übergabe des Gemeinschaftsprojektes VESUNA-TURM als Geschenk zu gleichen Teilen an<br />

die Städte Périgueux und Amberg. Schirmherr Pierre Brice, Idee, Planung, Realisierung: Wilhelm Koch, Höhe 18 Meter, Durchmesser 3,60 Meter


KERAMIK BIRGIT THOMANN-IGL<br />

Oberer Markt 22 • 92507 Nabburg • Tel. 09433-1525 • www.thomann-igl.de<br />

Advent in Laden und Werkstatt<br />

19. bis 25. 11., werktags von 9.00 bis 19.30 Uhr<br />

Di.-Fr. 9.00-12.30 Uhr u.14.00-18.00 Uhr, Sa. 9.00-12.00 Uhr, Mo. geschlossen oder nach Vereinbarung<br />

VorgesCHlagene Künstlerinnen und Künstler<br />

der oBerpFalz<br />

Karl Aichinger, Weiden<br />

Jeff Beer, Gumpen<br />

Albert Braun, Nykarleby / Finnland<br />

Michael Bry, Regensburg<br />

Bernhard Dagner, Krummennaab<br />

Günther Dollhopf, Amberg<br />

Patrizia Doherty, Regensburg<br />

Niki Elbe, Berlin<br />

Peter Engel, Regensburg<br />

Bernhard Fuchs, Mühlhausen<br />

Merve Giehl, Kelheim<br />

Heinrich Glas, Undorf<br />

Renate Haimerl-Brosch, Regensburg<br />

W. A. Hansbauer, Etzenricht<br />

Regine Herzog, Regensburg<br />

Renate Höning, Regensburg<br />

<strong>Georg</strong> <strong>Hornung</strong>, Weiden<br />

Korbinian Huber, Duggendorf<br />

Holger John, Regensburg<br />

Wilhelm Koch, Etsdorf<br />

Christine Nikol, Amberg<br />

Helmut Langhammer, Pressath<br />

Stencil Love, Regensburg<br />

Maria Maier, Köfering<br />

Günther Mauermann, Weiden<br />

Thomas May, Amberg<br />

Ursula Merker, Kelheim<br />

Susanne Neumann, Waldsassen<br />

Franz Pröbster Kunzel, Forchheim<br />

Thomas Rauh, Altenthann<br />

Christine Sabel, Burglengenfeld<br />

Conny Siemsen, München<br />

Jörg Schemmann, Regensburg<br />

Toni Scheubeck, Arnschwang<br />

Paul Schinner, Nabburg<br />

Tone Schmid, Weiden<br />

Erich Spahn, Amberg<br />

Philipp Starzinger, Regensburg<br />

Florian Thomas, Weiden<br />

Gisela Walch, Kallmünz<br />

Richard Vogl, Bernhardswald<br />

Franz Weidinger, Deining / Neumarkt<br />

Herta Wimmer-Knorr, Kallmünz<br />

Peter Wittmann, Weillohe<br />

Fred Ziegler, Parsberg<br />

Die 11 ausgewählten Künstler finden Sie<br />

auf den folgenden Seiten >>><br />

Öffnungszeiten:<br />

Mo.–Do. 15.00–18.00 Uhr, Sa. 9.30–12.30 Uhr,<br />

Fr. n. Vereinbarung<br />

Telefon 09621/705620 oder 0170/1870919<br />

www.kunstladen-amberg.de<br />

www.galerie-gd.de<br />

– Bilderrahmen nach Maß –<br />

zur lage der <strong>Kunst</strong> von Stefan Voit<br />

Die Oberpfalz, jener karge, aber schöne Landstrich,<br />

einst als Kartoffelpfalz oder Steinpfalz<br />

abgetan, braucht sich nicht zu verstecken.<br />

Sie ist eine Region voll eigener Kraft,<br />

Ideen und Visionen. Das gilt auch für das<br />

Gebiet der <strong>Kunst</strong>.<br />

Literatur, Schauspiel, Musik und last but not<br />

least die bildende <strong>Kunst</strong> haben in Vergangenheit<br />

und Gegenwart auf einem weiten Feld Früchte<br />

hervorgebracht, die Beachtung verdienen.<br />

Um die geht es hier speziell. Auch sie ist ein<br />

klimafördernder Hintergrund-Faktor. Daher ist<br />

die Beachtung aus dem eigenen Umfeld besonders<br />

notwendig, und unter dem Druck der Sachzwänge,<br />

unter dem sich unsere Region in den letzten<br />

zwanzig Jahren neu aufgestellt hat, erhält sie<br />

diese Beachtung vielleicht noch zu wenig.<br />

Gegenseitige Achtsamkeit und Zuwendung sind,<br />

wie man aus der Psychologie weiß, unabdingbare<br />

Lebensmittel und Wachstumsverstärker.<br />

Das gilt nicht nur für die Familie, das gilt<br />

für alle Lebensbereiche. In diesem Sinne versteht<br />

sich das Medienhaus Der neue Tag als<br />

vermittelnder Teil der <strong>Kunst</strong>-Familie, der den<br />

Kreis einmal als Ganzes zusammenbringen will:<br />

das Publikum, das sich für die Region als<br />

<strong>Kunst</strong>raum interessiert, die Könner, die die<br />

<strong>Kunst</strong> produzieren, die kundigen Kenner, die sie<br />

fachgerecht beurteilen können, schon von Berufs<br />

wegen.<br />

Weil das trotzdem auch immer eine Sache des<br />

Standpunktes bleibt, haben sich in einem bisher<br />

einmaligen Auftritt 14 Vertreter/innen hiesiger<br />

Einrichtungen bei unterschiedlichem Blickwinkel<br />

auf eine Sicht verständigt. Sie zeigen, welche<br />

Künstlerinnen und Künstler nach ihrer Auffassung<br />

die Oberpfalz auf herausragende Art repräsentieren.<br />

Doch sehen Sie die Top 11 von 46, die unsere<br />

Beilage vorstellt, als das nur vorläufige Ergebnis<br />

einer Auseinandersetzung an, die in Wirklichkeit<br />

nicht abgeschlossen ist, auch nicht<br />

aufhören darf. Gerade in der Unabschließbarkeit<br />

dieses Vorgangs ist seine Lebendigkeit und die<br />

Lebendigkeit der <strong>Kunst</strong>welt begründet.<br />

Wir danken allen, die daran teilgenommen haben<br />

und durch ihr Interesse jetzt den Impuls weitergeben,<br />

nicht zuletzt dem <strong>Kunst</strong>verein Weiden,<br />

mit dem wir eng zusammengearbeitet haben.<br />

Damit ist es gelungen, nach der Serie über die<br />

Kulturkooperative Oberpfalz (KoOpf) 2007 ein<br />

weiteres Mal der Vision von einem in sich zusammenhängenden<br />

<strong>Kunst</strong>raum Oberpfalz Gestalt zu<br />

geben.<br />

<strong>Kunst</strong> in und um Weiden herum:<br />

<strong>Kunst</strong>verein Weiden<br />

www.kunstvereinweiden.de<br />

Gabriele Hammer, Kulturmanagement<br />

www.gabrielehammer.de<br />

Kulturwerkstatt Kalmreuth<br />

www.kulturwerkstatt-info.de<br />

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<strong>Kunst</strong>aKadeMie Bad reiCHenHall<br />

die größte <strong>Kunst</strong>akademie europas<br />

190 Kurse, die sich über das ganze Jahr verteilen.<br />

120 namhafte Dozenten, die mit ihren Schülern erforschen und<br />

entdecken, Fähigkeiten ausloten, kreative Kräfte aufspüren<br />

und Lust zum Experimentieren machen. Darunter so hochkarätige<br />

Künstler wie Gotthard Graubner, Hermann Nitsch, Bernhard Vogel,<br />

Bernhard Zimmer, Peter Tomschizcek, Gerda Fassl oder Professor<br />

Markus Lüpertz.<br />

Fünf großzügige Ateliers, die in der „Alten Saline“, einem sensibel<br />

renovierten und denkmalgeschützten Industriebau, untergebracht<br />

sind. Jedes einzelne von ihnen versprüht einen besonderen<br />

Charme. Lichtdurchflutete Räume liefern einzigartige Arbeitsbedingungen.<br />

Hier kann geschaffen, kommuniziert und ausgetauscht<br />

werden.<br />

Seit ihrer Gründung im Jahr 1996 hat sich die <strong>Kunst</strong>akademie Bad<br />

Reichenhall zur europaweit größten Einrichtung ihrer Art entwickelt.<br />

„Bei uns ist der Künstler der Dozent und nicht umgekehrt.<br />

Unsere Teilnehmer profitieren stark davon, dass die Ausbilder<br />

selbst künstlerisch aktiv sind“, beschreibt Direktor Rupert Fegg<br />

den besonderen Lehransatz. Ob Anfänger oder Fortgeschrittene,<br />

jeden Teilnehmer erwartet eine intensive Beschäftigung mit den<br />

unterschiedlichsten <strong>Kunst</strong>richtungen und Techniken. Im Vordergrund<br />

steht stets, die eigene Handschrift zu entwickeln und die eigene<br />

Qualität zu verbessern. In den drei- bis zwölftägigen Seminaren<br />

besteht die Möglichkeit, sich künstlerisch weiterzuentwickeln.<br />

Die Oberpfalz -<br />

Land der Künste<br />

<strong>Kunst</strong> und Kultur sind<br />

wichtige Standortfaktoren<br />

und tragen viel zur<br />

Attraktivität einer Region<br />

bei. Gut für die Oberpfalz.<br />

Denn hier finden Künstler<br />

ein ideales Umfeld, um ihre<br />

Kreativität auszuleben.<br />

Und <strong>Kunst</strong>begeisterte eine<br />

Vielzahl an Möglichkeiten,<br />

diese <strong>Kunst</strong> zu bewundern.<br />

Entdecken Sie die Künste<br />

und Künstler der Oberpfalz!<br />

stipendien für angehende Künstler<br />

„Die Natur gibt einem Menschen seine Fähigkeiten, und das Glück<br />

bringt sie zur Wirkung“, schrieb der französische Schriftsteller<br />

François de La Rochefoucauld. Dem Glück will die <strong>Kunst</strong>akademie<br />

Bad Reichenhall nun auf die Sprünge helfen und vergibt<br />

Kursstipendien für angehende Künstler im Alter zwischen 18 und<br />

22 Jahren. Egal welcher berufliche Bereich angestrebt wird, ob<br />

Design oder Grafik, freie <strong>Kunst</strong>, <strong>Kunst</strong> als Lehramt oder Restauration,<br />

es besteht die einmalige Möglichkeit, ohne Seminarkosten<br />

in die Welt der Farben und Formen hineinzuschnuppern. Es<br />

können Kurse aus den Bereichen „Malerei“, „Plastisches Gestalten“<br />

und „Theoretische Kurse“ gewählt werden.<br />

studieren bei Markus lüpertz<br />

Oft wird er als „der Malerfürst“ bezeichnet: Professor Markus<br />

Lüpertz zählt zu den populärsten deutschen Malern der heutigen<br />

Zeit. Als ehemaliger Leiter der renommierten Düsseldorfer<br />

<strong>Kunst</strong>akademie unterrichtet er seit einigen Jahren auch in Bad<br />

Reichenhall.<br />

Ab 2011 wird Markus Lüpertz an der <strong>Kunst</strong>akademie Bad Reichenhall<br />

einen neuen Studiengang „Malerei“ anbieten. Über zwei<br />

Jahre verteilen sich die insgesamt zehn einwöchigen Kurse.<br />

Es wird tief eingetaucht in die Welt der Farben und Formen,<br />

kunstgeschichtliche Veranstaltungen runden das Studium ab. Der<br />

Abschluss wird mit einer offiziellen Diplom-Urkunde bestätigt.<br />

Interessenten werden schon jetzt um rechtzeitige Vormerkung<br />

gebeten.<br />

Das neue Programm für 2o1o ist ab sofort erhältlich.<br />

oberpfalz.de<br />

Gebäude der <strong>Kunst</strong>akademie<br />

iMpressuM: <strong>Kunst</strong> = <strong>Kapital</strong><br />

Anzeigen: Rainer Lindner<br />

Redaktion:<br />

Wolfgang Herzer, Stefan Voit<br />

Abbildungen: © Künstler<br />

Satz und Layout:<br />

Büro Wilhelm, Amberg<br />

Druck: Medienhaus Der neue Tag<br />

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Büro Wilhelm. Verlag


JeFF Beer<br />

www.jeffbeer.de<br />

*1952 in Mitterteich /Oberpfalz, lebt und arbeitet<br />

als freischaffender Künstler in Gumpen/Oberpfalz,<br />

wo er ein Gehöft bewohnt und zu einem Ort der<br />

Begegnung umgestaltet<br />

ab 1971<br />

Studium an der Staatlichen Hochschule für Musik/<br />

Würzburg (Komposition, Schlaginstrumente, Klavier),<br />

Konzerte im In- und Ausland, Lehrauftrag an<br />

der Frankfurter Musikhochschule<br />

1983<br />

Studienaufenthalt in New York, Vorbereitung der<br />

bildhauerischen Arbeit in New Yorker Sketchbooks<br />

1985<br />

Eisen wird zentraler Werkstoff der plastischen<br />

Arbeit, Vertretung durch Galerie Skulima, Berlin:<br />

zahlreiche Ausstellungen im In- und Ausland<br />

1986<br />

Bayerischer Staatspreis für Musik und Bildende<br />

<strong>Kunst</strong><br />

1990er Jahre<br />

<strong>Kunst</strong> im öffentlichen Raum, Bühnenbild, Arbeiten<br />

für Musiktheater und Hörspiel, Farbholzschnitte,<br />

Fotografie, literarische Texte, Kompositionen auf<br />

internationalen Veranstaltungen<br />

seit 12 Jahren<br />

Dozent beim internationalen Sommersymposion für<br />

Komposition und Percussion in Trstenice (CZ)<br />

„Wäre nicht das Auge sonnenhaft, die Sonne könnt<br />

es nie erblicken.“ Dieser Gedanke Goethes, der<br />

die geistige Ur-Verbundenheit des Menschen mit<br />

der Natur beschreibt, durchzieht auch als Leitgedanke<br />

das facettenreiche Werk Jeff Beers. Beer<br />

ist ein Multitalent, das neben seinen Leistungen<br />

in ganz unterschiedlichen künstlerischen Bereichen<br />

auch über die sprachliche Begabung verfügt,<br />

die nonverbalen Ausdrucksqualitäten von Musik und<br />

<strong>Kunst</strong> ebenso wie ihre lebensweltlichen Funktionen<br />

anspruchsvoll zu reflektieren. Beers Naturverbundenheit<br />

und seine Liebe zur Oberpfälzer Landschaft<br />

sind dabei maßgebliche Inspirationsquellen und<br />

Stofflieferanten. Ein herausragendes Beispiel sind<br />

die Fotografien von Wasserflächen. Beers Darstellungen<br />

zeigen deren unendliche Bewegungsvariationen<br />

als Textseiten im Buch der Natur. So betrachtet<br />

lassen sich seine Arbeiten auch als poetische<br />

Lernfelder verstehen, in denen Sinneserfahrung,<br />

Emotion und Atmosphäre wieder in ihrem ursprünglichen<br />

Zusammenhang als vorsprachliches, aber nichts<br />

destoweniger unabdingbares Mittel zur Verständigung<br />

mit der Umwelt eingesetzt werden.<br />

Jeff Beer<br />

„PAAR“, Höhe 360 cm, Stahl<br />

Jeff beer<br />

„Dark Red“, Ölpastell, 2005<br />

„Schüttung III“<br />

Live in Brno, Pfingstfestival in der Vankovka<br />

Jeff Beer


michael bry<br />

Wildlife in Berlin<br />

Selbstdarstellung vor dem Brandenburger Tor<br />

Michael Bry<br />

MiCHael Bry<br />

www.bryfoto.de<br />

*1924 in Breslau<br />

1938<br />

Geflohen nach Santiago, Chile.<br />

Studium der <strong>Kunst</strong> in der Akademie<br />

Bellas Artes und der Fotografie beim<br />

Porträtfotografen Emanuel Reiss.<br />

Eigenes Porträtstudio. Ausstellung<br />

im Ministerio de Cultura.<br />

In Kalifornien 1954-1984. Fotograf<br />

bei Southern Pacific Railroad. Freier<br />

Fotograf seit 1960. Ausstellungen<br />

im Palace of the Legion of Honor,<br />

in Focus Gallery, im San Francisco<br />

Museum of Modern Art, in der University<br />

of California, Santa Barbara,<br />

und anderen.<br />

Bücher: This California, Our San<br />

Francisco, To Be Somebody, The California<br />

Feeling, Woman By Three.<br />

Women on Horseback etc.<br />

In Mexiko 1984-1986. Ausstellungen<br />

in der Galeria Alvaro Bravo, Guadalajara<br />

und in der Universidad Guanajuato.<br />

In Deutschland 1986-1996. Fotos für<br />

Hotelbroschüren und Reisebücher,<br />

Anders Reisen, Rowohlt Verlag.<br />

In Andalusien 1996-2000. Buch und<br />

Wanderausstellung über den Fluss<br />

Gualdalquivir. Buch über das Theater<br />

NOR.<br />

Straße in Wien<br />

In Portugal 2000-2005. Buch und Ausstellung<br />

über Holzbootbau an der Ria<br />

do Aveiro.<br />

In Regensburg seit 2005. Ausstellung<br />

in der Ostdeutschen Galerie, bei<br />

Konstantin B., bei REWAG, in der Fotogalerie<br />

Raab, im <strong>Kunst</strong>vereinGRAZ,<br />

in der Jazzgalerie im Leeren Beutel<br />

und im Krankenhaus St. Josef (KuK).<br />

arbeitsmethode:<br />

seit 2005 arbeite ich digital mit<br />

Nikon Spiegelreflex und Fuji Finepix<br />

S8000fd.<br />

Ich mache Reportagen wie „Donauhäfen“<br />

und die „Max Frank Werkstadt in<br />

Leiblfink“.<br />

Arbeiter interessieren mich, auch<br />

Straßenfotos und Landschaften.<br />

Ich arbeite ohne Stativ und ohne<br />

Blitzlicht.<br />

Fotokurse an der Regensburger VHS<br />

haben Themen wie „Zwischen den Zeilen“,<br />

„Das Foto als Metapher“ und<br />

„Begegnungen“.<br />

Meine Kompositionen stammen vom<br />

Klassischen sowie von der modernen<br />

japanischen Fotografie.<br />

Ich bin selten ohne eine gebrauchsfertige<br />

Kamera in Handweite.<br />

Michael Bry


„Oberhalb und unterhalb der Schneegrenzen“, Nürnberg 2003<br />

„Kresseerklärung“<br />

Amberg Cousteau, 2008<br />

„Mit Jacques-Yves Cousteau in den oberen Sakralarealen“ 2008/09<br />

Peter Engel<br />

Peter engel<br />

peter engel<br />

*1969 in Arzberg/Fichtelgebirge,<br />

aufgewachsen in Coburg,<br />

lebt und arbeitet seit 2003 in<br />

Regensburg<br />

1991-1995<br />

Studium an der Akademie der<br />

Bildenden Künste in Nürnberg<br />

1995<br />

Kulturförderpreis der Stadt Coburg<br />

1998<br />

Debütantenförderung des Bayerischen<br />

Kultusministeriums<br />

1999<br />

A.-Paul-Weber-Förderpreis des<br />

A.-Paul-Weber-Museums Ratzeburg für<br />

„Karikatur und kritische Grafik“<br />

2008<br />

<strong>Kunst</strong>preis des <strong>Kunst</strong>- und Gewerbevereins<br />

Regensburg<br />

2009<br />

E.ON-Kulturpreis Bayern<br />

2009<br />

Kulturförderpreis der Stadt<br />

Regensburg<br />

seit 1995<br />

freiberuflich tätig als Bühnenbildner<br />

an zahlreichen Theatern<br />

(Bamberg, Tübingen, Linz, Heidelberg,<br />

Erlangen, Regensburg u. a.),<br />

Zeichner, Illustrator, Grafiker<br />

2009<br />

Bühnenbild Luisenburg-Festspiele<br />

Peter Engel ist Zeichner, Objektkünstler<br />

und Bühnenbildner. Ein<br />

scharfer Beobachter der Doppelbödigkeit<br />

im Normalen. Dies kommt<br />

vor allem in seinen Zeichnungen<br />

zum Ausdruck.<br />

In der landläufigen Auffassung<br />

scheinen sich Bild und Wort auf<br />

eine gemeinsame Realität zu beziehen,<br />

wenn sie auf ihre eigene Art<br />

die Dinge und die Ordnung der Dinge<br />

darstellen. Aber weit gefehlt.<br />

Es scheint noch andere Realitäten<br />

zu geben, die des Wortes, des gesprochenen<br />

und des geschriebenen,<br />

die des Bildes, des gezeichneten<br />

und des schauspielerischen.<br />

All diese Realitäten haben ihre<br />

Eigenleben, die zur Selbstdarstellung<br />

drängen und unterschwellig<br />

miteinander in Verbindung stehen.<br />

Das sind Aktivitäten, die in der<br />

alltäglichen Kommunikation außer<br />

bei Versprechern und Kalauern kaum<br />

zum Tragen kommen. Die gigantischen<br />

Apparate von Verwaltung und<br />

Wissenschaft sorgen für Ordnung.<br />

In dem Bereich der grünen Grenze<br />

zwischen den Realitäten, in den<br />

Dickichten der freien Assoziation<br />

aber liegt Peter Engels Arbeitsfeld.<br />

Hier ist er ein Forscher,<br />

der das geheime Treiben der<br />

Silben, Striche und Gesten beobachtet,<br />

und ein Sammler, der die<br />

filigranen Früchte ihrer Annäherungen<br />

sortiert. Es handelt sich um<br />

zeichnerisch und verbal gleichermaßen<br />

knappe und in ihrem Nonsens,<br />

ihrem Neu- und Mix-Sinn schlüssige<br />

Formulierungen, die Engel weitgehend<br />

mit Tusche, Deckweiß, Stift<br />

und Schreibmaschine ausführt. Der<br />

Betrachter sieht Subtiles, das<br />

staunen macht, wie die Exemplare<br />

einer Schmetterlingssammlung.<br />

Engel arbeitet im kleinen Format<br />

und erzeugt, indem er seine Bilder<br />

zu wändefüllenden Übersichten<br />

zusammenstellt, auch den Hauch<br />

eines erweiterten Wissenschafts-<br />

und Verwaltungsbegriffs. Dieser<br />

schließt auch das Absurde, Alogische<br />

und Außerordentliche ein, es<br />

sind Grundelemente des Menschlichen<br />

und Urkräfte der Kommunikation.


georg hornung<br />

georg <strong>Hornung</strong><br />

www.georg-hornung.com<br />

*1951 in Glauchau / Sachsen<br />

1969-1975<br />

Leipzig: Lehre als Gärtner, Abitur,<br />

naturwissenschaftliches Studium an<br />

der Universität Leipzig;<br />

Beginn der autodidaktischen künstlerischen<br />

Entwicklung<br />

1975-1981<br />

Glauchau: Fotografien, Zeichnungen,<br />

Druckgrafik<br />

1981-1989<br />

Meißen:<br />

Mitglied im Verband Bildender Künstler<br />

der DDR (VBK); experimentelle<br />

Fotoarbeiten, Fotomontagen, serielle<br />

Fotoarbeiten; Februar 1989 Ausbürgerung<br />

aus der DDR<br />

seit 1989<br />

Weiden: Mitglied im Berufsverband<br />

Bildender Künstler (BBK);<br />

fotoexperimentelle Bildserien,<br />

analoge und digitale Fotokunst,<br />

fotokünstlerische Firmenaufträge<br />

seit 2004<br />

virtuelle Installationen<br />

zu meinen arbeiten<br />

Seit Jahren fotografiere ich systematisch<br />

verlassene Fabrikhallen und<br />

Werkstätten, aufgegebene Lager- und<br />

Büroräume, verkommene Kultursäle, entweihte<br />

Kirchen und vereinsamte Kasernen.<br />

Diese Räume liegen außerhalb unserer<br />

gewohnten Alltagserfahrung. Sie zeichnen<br />

sich aus durch die Kategorien der<br />

Vergänglichkeit und des Zerfalls, der<br />

zerstörerischen Formwandlung und zufälligen<br />

Strukturbildung.<br />

Es ist der Wirkungsbereich der Entropie<br />

und das Zauberland chaotischer<br />

Zersetzungsprozesse, die diesen internen<br />

architektonischen Welten ihre<br />

absurde Ästhetik verleihen.<br />

Inspiriert von den leeren Raumsituationen<br />

werden Objekte am Rechner konstruiert<br />

oder zusätzlich fotografiert und<br />

als virtuelle Installationen im architektonischen<br />

Umfeld platziert.<br />

So entstehen Ereignisbühnen, angefüllt<br />

mit seltsamen Objekten, monströsen<br />

Gewächsen und eigentümlichen Geräten.<br />

Die Szenerien zeigen rätselhafte<br />

Versuchsanordnungen und Fundorte von<br />

Fremdartigem.<br />

„Gewahrsam“, 2006<br />

Seltsames dringt ein oder ungewöhnliche<br />

Naturalien werden in Kombination<br />

mit technischen Vorrichtungen<br />

präsentiert.<br />

Die inhaltlichen Wurzeln der Arbeiten<br />

liegen in meiner naturwissenschaftlichen<br />

Ausbildung und dem<br />

Interesse an biotechnologischen<br />

Zusammenhängen.<br />

In meinen „Virtual Installations“<br />

versuche ich, Interaktionen und<br />

Einflüsse zwischen Natur und humaner<br />

Sphäre, anthropogenen Absichten und<br />

natürlichen Prozessen zu untersuchen<br />

und darzustellen.<br />

<strong>Georg</strong> <strong>Hornung</strong><br />

„Fertigung“, 2007<br />

<strong>Georg</strong> <strong>Hornung</strong><br />

„Einzug“, 2007


WilHelM KoCH<br />

www.koch-studio.com<br />

www.luftmuseum.de<br />

www.glyptothek-etsdorf.de<br />

*1960 in Etsdorf,<br />

Künstler und Grafiker,<br />

lebt in Etsdorf/Oberpfalz<br />

seit 2001<br />

Büro Wilhelm. Verlag, Amberg<br />

seit 1994<br />

Büro Wilhelm.<br />

Kommunikation und Gestaltung, Amberg<br />

1989-91<br />

Studium an der Städelschule Frankfurt<br />

a. M., Meisterschüler<br />

1986-89<br />

Studium an der Akademie der<br />

Bildenden Künste in München<br />

1981-86<br />

Studium Kommunikations-Design<br />

seit 1987<br />

Mitglied der Künstlergruppe<br />

„Freie Klasse München“<br />

auszeichnungen:<br />

2003<br />

Kulturpreis des Bezirks Oberpfalz<br />

2008<br />

E.ON-Kulturpreis Bayern<br />

Was ist ähnlich wichtig wie die Luft<br />

zum Atmen? Wenn es nicht mehr um das<br />

nackte Leben geht, was kommt dann?<br />

Dann wollen all die geistigen Bedürfnisse<br />

gestillt werden, die sich<br />

im weitesten Sinn als <strong>Kunst</strong> bezeichnen<br />

lassen. Die alten Griechen haben<br />

beides in der Vorstellung von einem<br />

Pneuma, einem kosmischen Lebenshauch<br />

zusammengefasst.<br />

Luft und <strong>Kunst</strong> sind sich ähnlich,<br />

sie sind Universalien von relativ<br />

unfassbarem Charakter.<br />

Dieser Universalität und Unfassbarkeit<br />

gibt Wilhelm Koch Gestalt.<br />

Das Medium, mit dem er seine künstlerische<br />

Laufbahn begann, war Luft,<br />

die er als formgebende bzw. antreibende<br />

Kraft in die unterschiedlichsten<br />

Umhüllungen brachte. Das waren<br />

dehnbare Objekte, die an Minimal Art<br />

erinnern oder vom Witz dadaistischer<br />

Aktionen bestimmt waren.<br />

Damit ist die Matrix von Kochs<br />

künstlerischer Tätigkeit gegeben:<br />

angemessene Behältnisse für das<br />

Lebensmittel, das der Begriff Pneuma<br />

umschreibt.<br />

Und es muss funktionieren, sich bewegen,<br />

tönen etc.<br />

Beim weiteren Vorstoß zum universellen<br />

Kern dieses Mediums und zu<br />

künstlerischen Ausdrucksformen, die<br />

dieser Radikalität adäquat sind,<br />

trat die Produktion traditioneller<br />

<strong>Kunst</strong>werke zunehmend in den Hintergrund.<br />

Der Gedanke, dass Luft in<br />

ihrer engeren biologischen und in<br />

ihrer weiteren Bedeutung als Lebensatem<br />

ein Prozessfaktor des sozialen<br />

Lebens ist, gibt die Richtung an.<br />

Mittlerweile ist Wilhelm Koch Leiter<br />

des Luftmuseums Amberg, wo am<br />

Leitmoment Luft orientiert Aktionen,<br />

Ausstellungen, Forschung und Unterricht<br />

zu den Themen Architektur, Design,<br />

<strong>Kunst</strong> und Technik stattfinden.<br />

Eine zentrale Bedeutung in Kochs<br />

künstlerischer Arbeit hat die Architektur<br />

als gestaltende Hülle sozialer,<br />

vom „Lebenshauch“ angetriebener<br />

bzw. inspirierter Prozesse.<br />

Entstanden sind Platzgestaltungen<br />

wie der Asphaltsee in München, eine<br />

Kapelle aus Asphalt in Etsdorf und<br />

ebenda soll auch die Beton-Replik<br />

eines griechischen Tempels entstehen.<br />

Für ein Rendez-vous der antiken<br />

Pneuma-Wirklichkeit mit ihrer neuzeitlichen<br />

Entsprechung die angemessene<br />

Stätte. Unabhängig davon<br />

funktioniert diese <strong>Kunst</strong> auch im<br />

wirklichen Leben. Gut besuchte<br />

Kirchweih und Säulenpatenschaften<br />

sind ein Beweis.<br />

Luftmuseum Amberg,seit 2006, „Pneuhaufen“<br />

Wilhelm Koch<br />

Glyptothek Etsdorf Oberpfalz,2010/2011<br />

„Asphaltsee“ Rainer-Werner-Fassbinder-Platz München, 2007<br />

„Asphaltkapelle“, Etsdorf, seit 2002<br />

Wilhelm Koch


thomas may<br />

Grashalm Schwerin Suppe<br />

Feldversuch Graswachsenhören<br />

Nature Terrorist 1 Thomas May<br />

tHoMas May<br />

www.grashalminstitut.de<br />

www.graswaechst.de<br />

*1971 in Amberg<br />

1992-2001<br />

Studium der Malerei, AdBK Nürnberg,<br />

Meisterschüler, HfG Karlsruhe: <strong>Kunst</strong><br />

im öffentlichen Raum<br />

2007<br />

Lehrauftrag an der Akademie der<br />

Bildenden Künste Nürnberg:<br />

3-D-Basislehre<br />

2007<br />

Lehrauftrag an der GEDAI-Akademie,<br />

Tokio<br />

Preise und Stipendien:<br />

1999<br />

Artist in Residence: Germinations<br />

11, Hull, England<br />

Artist in Residence: Wacker Kulturverein,<br />

Darmstadt, Germany<br />

2000<br />

Reisestipendium der IHK Nürnberg<br />

2002<br />

Debütantenpreis des Bayerischen<br />

Staatsministeriums<br />

Artist in Residence in Shenzhen,<br />

China<br />

2003<br />

Artist in Residence in Nykarleby,<br />

Finnland<br />

2008<br />

Artist in Residence am Aijima Art<br />

Center, Japan<br />

seit 2001<br />

Durchführung des „Internationalen<br />

GrashalmProjekts“ u. a. in China,<br />

Finnland, Schweden, Mazedonien,<br />

Polen, Tschechien, der Ukraine,<br />

Italien, Österreich, Japan<br />

2004<br />

Gründung des GrashalmInstituts<br />

Wenn Sie etwas über den Grashalm<br />

wissen wollen, über dieses kleine<br />

Wunder an Statik, Nährwert und<br />

anderem Nutzen, das er im Einzelnen<br />

und in der Menge als Wiese und Rasen<br />

ist, dann sind Sie bei Thomas May<br />

richtig.<br />

Vor 5 Jahren gründete er ein GrashalmInstitut,<br />

in das täglich neue,<br />

erstaunliche Informationen gelangen.<br />

Vorausgehend hat er das „Internationale<br />

GrashalmProjekt“ begonnen, dessen<br />

Ende noch nicht abzusehen ist.<br />

Installation Manggha, Krakau<br />

Dass der Kontrast zwischen der hierarchiefreien<br />

Menge und dem einzelnen<br />

Halm das Gras in sinnbildlicher<br />

Hinsicht so menschlich macht, ist<br />

vielleicht der Grund, weshalb sich<br />

seit 1999 Tausende von Menschen in<br />

China, Finnland, Schweden, Mazedonien,<br />

Polen, Tschechien, der Ukraine,<br />

Italien, Österreich, Japan für das<br />

GrashalmProjekt begeistert haben.<br />

Das heißt Kanthölzchen in Grashalme<br />

umschnitzen, diese in einen Rollrasen<br />

platzieren, sich selber in einen<br />

Katalog eintragen und damit Mitglied<br />

einer Bezugsgruppe werden, die vor<br />

neuen, freizeit-, industriefernen<br />

Spielwiesen keine Verbotsschilder<br />

sieht.<br />

Das GrashalmInstitut umfasst neben<br />

der Dokumentation dieser Aktionen<br />

ein Archiv, das Berichte über vielerlei<br />

andere Aktivitäten zum Thema<br />

Gras enthält: Feldversuche, Workshops,<br />

Ausstellungen, Interventionen<br />

im öffentlichen Raum, Symposien.<br />

Der Aufbau der Sammlung gehorcht den<br />

Kriterien künstlerischer Intuition.<br />

In Mays Gras-Unternehmen verbinden<br />

sich soziale, biologische und ökonomische<br />

Wissenschaftlichkeit mit<br />

<strong>Kunst</strong>.<br />

<strong>Kunst</strong> tritt hier vor allem mit dem<br />

einen elementaren Wesenszug des<br />

menschlichen Geistes auf, der den<br />

Dingen spielhafte und kompositorische<br />

Qualitäten verleiht. Damit<br />

behütet er die Dinge ebenso wie ihre<br />

Benutzer vor den Gefahren starrer,<br />

geisttötender Zweckgebundenheit.<br />

Genau dafür war der elastische Grashalm<br />

schon immer ein Sinnbild.


„Pixel, Körnung, Kosmos“, 60 x 80 cm, 2009<br />

„Bündelung“, Detail Heckeninstallation, Material Weide, 2007<br />

„Schalen und Synapsen“ im Garten des Hl. Irrsinns<br />

Atelier, Franz Pröbster Kunzel<br />

Franz prÖBster Kunzel<br />

www.proebster-kunzel.de<br />

*1950 in Forchheim / Oberpfalz,<br />

landwirtschaftliche Berufsschule<br />

Berching,<br />

Berufsfachschule Neumarkt<br />

seit 1975 freischaffender Künstler<br />

seit 1996 hauptberuflich Künstler<br />

1982<br />

Grün in Erlangen, Städtische Galerie<br />

1987<br />

Stangen, Feldbegehung auf Kunzels<br />

Wiese<br />

1992<br />

Feldbegehung zum Garten des<br />

Hl. Irrsinns<br />

1998<br />

Feldzeichen – Lebenszeichen,<br />

Städtische Galerie ADA, Meiningen<br />

2000<br />

Traumgespräche im Traumzeitgarten,<br />

Germanisches Nationalmuseum<br />

Naturkunstsymposion YATOO Kon JU<br />

und Chungnam (Südkorea)<br />

2004<br />

Pflanzungen, Feldbegehung, Forchheim<br />

2005<br />

Die Zeit in der Natur, Die Galerie<br />

mit der Blauen Tür, Nürnberg<br />

2006<br />

Naturprozesse – Installationen,<br />

<strong>Kunst</strong>haus AG, Wiesbaden<br />

2008<br />

Merkwürdig, Museumszentrum Mistelbach,<br />

Hermann Nitsch Museum (Österreich)<br />

Franz Pröbster Kunzel ist gelernter<br />

Landwirt, er lebt mit seiner<br />

Familie auf einem Hof im oberpfälzischen<br />

Forchheim, das ist der Hof<br />

seiner Eltern, aber was er auf Feld<br />

und Tenne tut, scheint vom bäuerlichen<br />

Leben weit entfernt. Der Schein<br />

trügt.<br />

Im übertragenen Sinn ist Pröbster<br />

Kunzel ganz und gar Landwirt geblieben,<br />

radikaler noch als vor der<br />

Zeit, da er aus gesundheitlichen<br />

Gründen den Beruf in seiner konkreten<br />

Form 1996 aufgeben musste.<br />

franz Pröbster Kunzel<br />

Nur verstößt er dabei gegen alle<br />

landläufigen Klischees vom Landwirt<br />

ebenso wie gegen die von der <strong>Kunst</strong><br />

auf dem Lande.<br />

Was er macht, ist, vom ländlichen<br />

Leben zu erzählen, es in seinen<br />

Wesenszügen widerzuspiegeln, jetzt<br />

aber nicht mit der realistischen<br />

oder abstrakten Tradition fotografischer<br />

oder malerischer Darstellungsmittel,<br />

sondern in der Hauptsache<br />

weitaus realistischer, unmittelbar<br />

mit den Materialien, Strukturen und<br />

Bewegungsformen bäuerlicher Arbeit.<br />

Erde, Metall, Pflanzen, Steine, Furche,<br />

Reihe, Hopfenstange, Spalier,<br />

Stapel, Haufen, Bücken, Stecken,<br />

Rupfen, Säen, Ziehen. Deren Verarbeitung<br />

findet im „Haus der Scheine“<br />

(der Scheune am Hof) und auf einem<br />

Feld statt, das unter dem Namen<br />

„Garten des Hl. Irrsinns“ seit 30<br />

Jahren Freunde der <strong>Kunst</strong> in Forchheim<br />

zur Feldbegehung Aufstellung<br />

nehmen lässt.<br />

Dem Zyklus der Jahreszeiten folgend<br />

laufen hier mehrere Projekte mit<br />

ritualartigem Charakter, es sind im<br />

Kern Langzeit-Meditationen über das<br />

Elementare von Sein und Zeit, in<br />

denen Kunzel mit seiner ganzen Existenz<br />

aufgeht.<br />

Felder aus Kalksteinplatten werden<br />

mit Zeitlinien beschriftet, jede<br />

Jahresernte an Weidenzweigen wird zu<br />

Ringen gebunden, Steinwälle, Gatter,<br />

Stapelungen entstehen, schwere,<br />

klanglose Metallscheiben werden in<br />

Bäume gebunden, altes Holz isst hier<br />

sein Gnadenbrot. Dazwischen führt<br />

Kunzel mit der Rindentrommel eine<br />

schamanische Tanz-Performance auf.<br />

All dies wirft einen kritischen<br />

Blick auf das kulturprägende Prinzip<br />

permanenter Effizienzsteigerung, das<br />

die Zugänge zur gesellschaftlichen<br />

Wertsphäre reguliert.<br />

Franz Pröbster Kunzel hat eine Oase<br />

geschaffen, wo das alles ganz anders<br />

ist, spürbar anders, es spricht sich<br />

herum, man kommt zu ihm aufs Land.<br />

Franz Pröbster Kunzel im Garten des Hl. Irrsinns<br />

Atelier, Franz Pröbster Kunzel


christine sabel<br />

CHristine saBel<br />

www.objektkunst-kunstobjekt.de<br />

*1966 in Burglengenfeld, lebt und<br />

arbeitet in Burglengenfeld<br />

1986-1992<br />

Studium Akademie der Bildenden Künste<br />

Nürnberg, Meisterschülerin<br />

seit 1993<br />

freischaffend als Künstlerin tätig<br />

Realisierung von <strong>Kunst</strong>-am-Bau-Projekten<br />

Planen und Gestalten von Ausstellungen<br />

1994<br />

Debütantenpreis des bayerischen<br />

Kultusministeriums<br />

1996<br />

CHRISTINE SABEL, Goethe-Institut<br />

Krakau, Polen<br />

1997<br />

Kulturförderpreis der Stadt Regensburg<br />

Sudetendeutscher Förderpreis für Bildende<br />

<strong>Kunst</strong> und Architektur<br />

2002<br />

Kulturpreis Ostbayern<br />

Stipendien in Deutschland, USA, CZ,<br />

FIN<br />

„Fliegender Teppich“, Nykarleby 2009<br />

„Triolog V“, 150 x 30 x 20 cm,1999 „Linearer Raum blau 070707“ 180 x 30 x 20 cm<br />

zu meiner person und arbeit<br />

Geboren wurde ich 1966 in Burglengenfeld,<br />

studiert habe ich an der Akademie<br />

der Bildenden Künste Nürnberg<br />

1986–1992. Abschluss mit Diplom und<br />

Meisterschülertitel.<br />

Seit 1992 wohne und arbeite ich in<br />

einem alten denkmalgeschützten Haus in<br />

Burglengenfeld, idyllisch gelegen an<br />

der Naab mit Ausblick auf die Burg und<br />

die Stadt.<br />

Seit 1993 arbeite ich freischaffend<br />

als Objektkünstlerin.<br />

Ich arbeite mit transparenten Körpern,<br />

quaderförmigen Räumen, bevorzuge das<br />

transparente Trägermaterial Flachglas,<br />

das ich sandstrahle, mit Siebdruck<br />

oder Offsetfolie bearbeite.<br />

Die konkrete <strong>Kunst</strong> ist der Ausgangspunkt:<br />

geometrische Formen, schwebende<br />

Linien.<br />

An dem transparenten Raum reizt mich<br />

die Durchsichtigkeit:<br />

Je nach Standort des Betrachters ergeben<br />

sich immer neue Ansichten und<br />

Eindrücke, Verbindungen und Überschneidungen,<br />

zusätzlich noch Spiegelungen<br />

und Täuschungen.<br />

Und: Alles ist sichtbar, die Konstruktion,<br />

der Aufbau.<br />

Nichts kann verheimlicht werden.<br />

Christine Sabel<br />

„Der Kreislauf der Natur“, Granit und Weiglas, 270 x 270 x 270, 2009 Christine Sabel


„Kiefern“ Acryl auf Leinwand, 180 x 140 cm, 2009<br />

„Kirschzweig“, Acryl auf Leinwand, 130 x 250 cm, 2009<br />

„Kirschzweig“, Acryl auf Leinwand, 140 x 150 cm, 2009<br />

JÖrg sCHeMMann<br />

www.schemmann-art.de<br />

*1959 in Hagen<br />

seit 1996 freischaffender Künstler,<br />

Mitglied im BBK Niederbayern-<br />

Oberpfalz, lebt und arbeitet in<br />

Regensburg<br />

2003<br />

1. Preis<br />

„<strong>Kunst</strong>preis der Nürnberger Nachrichten“<br />

Jörg Schemmann ist Landschaftsmaler.<br />

Thema der Landschaftsmalerei<br />

sind Begegnung und Verbindung von<br />

Zivilisation und Natur, der heutige<br />

Leitbegriff in diesem Zusammenhang<br />

heißt Ökologie.<br />

Schemmanns Bilder zeigen den Luftraum<br />

im Zwischenbereich von fernem<br />

Himmel und bodennahem Astwerk, von<br />

Blättern, Stämmen und Stängeln,<br />

die Bäume, Büsche und Blumen in<br />

die Höhe strecken. Das zentrale<br />

Motiv von Schemmanns Landschaftsmalerei<br />

ist im Grunde betrachtet<br />

die Leere, die ungreifbare Atmosphäre,<br />

die Suggestion der Zwischenräume.<br />

Das Spiel von Licht und Schatten,<br />

das Schemmann in jedem Gemälde neu<br />

orchestriert, ruft in der Fernsicht<br />

eine naturalistische Illusion<br />

hervor, in der Nahsicht jedoch<br />

erscheinen die Dinge vollkommen<br />

entmaterialisiert.<br />

Sie wirken schwerelos und laden<br />

zum mentalen Höhenflug ein.<br />

Schemmanns Bilder kennen keinen<br />

Horizont, sie vermeiden den Blick<br />

nach unten. Wer da die Bodenhaftung<br />

vermisst, findet in den<br />

intelligenten Kompositionen allen<br />

notwendigen Halt, um den Optimismus,<br />

den Schemmanns Bilder ausstrahlen,<br />

den Optimismus eines<br />

Könners, nicht für betriebsblinde<br />

Blauäugigkeit zu halten.<br />

Jörg schemmann<br />

„Kiefern am Meer“, Acryl auf Nessel, 135 x 250 cm, 2007<br />

„Blut-Johannisbeere“, Acryl auf Leinwand, 130 x 90 cm, 2009<br />

Jörg Schemmann im Atelier


Paul schinner<br />

paul sCHinner<br />

*1937 in Windischeschenbach,<br />

lebt und arbeitet in Nabburg<br />

1958-61<br />

Studium an der Akademie der Bildenden<br />

Künste Nürnberg: Gold- und<br />

Silberschmiedekunst,<br />

1963-67<br />

Studium Bildhauerei an der<br />

HdK Berlin: Meisterschüler-Diplom<br />

1984<br />

OBAG-Kulturförderpreis<br />

1987<br />

Stipendium des Freistaats Bayern:<br />

Cité Internationale des Arts Paris<br />

1990<br />

Arbeitsaufenthalt Virginia Center<br />

for Creative Arts (USA)<br />

2008<br />

Nordgaupreis des Oberpfälzer<br />

Kulturbundes<br />

Bildhauer und Zeichner - seine bildhauerischen<br />

Arbeiten beziehen wesentliche<br />

Anregungen von Pop-Art und<br />

Surrealismus, seine grafischen Arbeiten<br />

orientieren sich am Informel der<br />

Ècole de Paris. Im ostbayerischen<br />

Raum ist Paul Schinner neben Kurt<br />

von Unruh (1894–1986) für die Tradition<br />

des regionalen Informel eine<br />

maßgebliche Größe.<br />

Zahlreiche Arbeiten des Künstlers<br />

in Stein und Metall finden sich im<br />

sakralen und öffentlichen Raum der<br />

Bezirke Oberpfalz und Franken, ebenso<br />

Deckenmalereien.<br />

Cortenstahl, Grünberg, Höhe 430 cm, 2002<br />

Schinners abstrakte Zeichnungen und<br />

figürlich akzentuierte Bildhauerei-<br />

Arbeiten verbindet das Thema Raum.<br />

Raum als psychomotorischer Entwurf,<br />

Raum als magische Zone.<br />

Dabei wird die leere Zeichenfläche<br />

zum weißen Fleck auf der Landkarte,<br />

der sich mit kraftvollen, ganz persönlich<br />

erfühlten Wegfindungen füllt.<br />

Ihre Anmutung ist archaisch, existenziell<br />

und ernst.<br />

An den Skulpturen fällt häufig ein<br />

schalkhaftes Wechselspiel von Halt<br />

und Bewegung auf. In Bezug auf Stil<br />

und Temperament scheinen Schinners<br />

Skulpturen mit der Strenge der<br />

Zeichnungen fast unvereinbar zu<br />

sein.<br />

Aber sind sie nicht Verkleidungen<br />

des Zeichnens als plastisches<br />

Bild? Das Setzen von Punkt und Linie<br />

scheint in die Gewänder des Dreidimensionalen<br />

zu schlüpfen.<br />

Deckengemälde, 1000 x 450 cm, Von-Müller-Gymnasium, Regensburg, 1997<br />

Ölkreide, 15 x 23 cm, 2004<br />

Paul Schinner im Atelier


iCHard Vogl<br />

www.richardvogl.de<br />

*1952 in Furth im Wald,<br />

lebt und arbeitet in Bernhardswald<br />

und München<br />

1973-1980<br />

Studium Akademie der Bildenden<br />

Künste München, Meisterschüler<br />

seit 1980<br />

freischaffender Maler<br />

1984<br />

Staatlicher Förderpreis für junge<br />

Künstler und Schriftsteller des<br />

Freistaates Bayern<br />

Stipendium der Stadt Lahti, Finnland<br />

1986<br />

USA-Stipendium des Freistaates Bayern<br />

1988<br />

OBAG-Kulturförderpreis<br />

Stipendium der Republik Malediven<br />

1996<br />

Arbeitsaufenthalt in Marokko, es fol-<br />

gen weitere Aufenthalte 1997 und 2001<br />

1998<br />

Stipendium der Bayerischen Akademie<br />

der Schönen Künste<br />

2004<br />

Wahl zum ordentlichen Mitglied der<br />

Bayerischen Akademie der Schönen Künste<br />

2005<br />

Stipendium Tyrone Guthrie Centre,<br />

Annaghmakerrig, Irland<br />

Richard Vogls Gemälde vermitteln Ahnungen<br />

von Innen- und Außenräumen,<br />

in der Hauptsache sind sie Rhythmus,<br />

Klang, farbige Musik. Die Attribute<br />

dieser Räume verweisen auf Haus und<br />

Hof im ländlichen Bereich.<br />

Die Fenster, Blumen, Tiere, Menschen,<br />

Gerätschaften, Möbel sind aber in<br />

ihrer gegenständlichen Formulierung<br />

sehr allgemein gefasst, sie werden als<br />

universelle Zeichen einfachen Lebens<br />

und elementarer Umwelt-Eingebettetheit<br />

lesbar.<br />

Die Formgebung ist im Grundsatz realistisch,<br />

Farbe, Pinselstrich und die<br />

flächige Komposition verhalten sich<br />

demgegenüber kontrapunktisch und be-<br />

richarD vogl<br />

stimmen den Gesamteindruck.<br />

Spannungsvoller Kontrast, eckige<br />

Setzung, kurze Taktung gewinnen<br />

innerhalb des realistischen Bedeutungszusammenhangs<br />

die Freiheit,<br />

sich als Ausdrucksmittel zu verselbstständigen<br />

und ein abstraktes,<br />

magisches Eigenleben zu führen.<br />

Die reizvollen Farbakkorde und der<br />

Taktschlag der Pinselstriche berichten<br />

von kühnem Aufbruch, die Muster<br />

einer alltäglich geordneten Dingwelt<br />

versprechen erfüllte Einkehr,<br />

die Bewegungsfolgen der Bildtextur<br />

erfassen den Betrachter: Diese drei<br />

Momente verbinden sich in der Frage<br />

nach Nuance, Maß und Umgangsform.<br />

„Familie“, Öl/Lwd., 114 x 146 cm, 2008 Atelier<br />

„Mit dem Reiter“, Öl/Lwd., 80 x 100 cm, 2008 „Landschaft mit Bogen“, Öl/Lwd., 91 cx 64 cm, 2007<br />

„Die Tür“, Öl/Lwd., 80 x 100 cm, 2001<br />

Richard Vogl im Atelier

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