GURU Magazin, November 2020
Stadtmagazin für Mönchengladbach und Umgebung
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FREIZEIT UND KULTUR<br />
„Liebes Publikum,<br />
mit drei Jahren habe ich die erste<br />
Schellackplatte auf den Küchenboden<br />
fallen lassen: Beethovens Klaviersonate<br />
Pathétique, gespielt von Wilhelm Kempff.<br />
Alle fielen ins Koma, ich hab’s überlebt.<br />
Mein Leben lang hat er mich seitdem<br />
begleitet, Ludwig der Große. Jetzt ist<br />
es an der Zeit zu erzählen, was dabei<br />
herausgekommen ist.<br />
Konrad Beikirchers Beethoven<br />
Dat dat dat darf!<br />
Dass er die Fünfte, die Neunte, den Fidelio<br />
oder die Wut über den verlorenen Groschen<br />
geschrieben hat, weiß jeder. Dazu brauchen<br />
Sie nicht zu mir zu kommen, das steht alles<br />
in den Programmheften der Konzertsäle. Privat<br />
war er allerdings alles andere als der Fackelträger<br />
abendländischer Moral: der<br />
Schwerenöter war hinter Frauen her, aber<br />
hallo! Meistens aber erfolglos, und wenn die<br />
Sehnsucht allzu groß wurde, hat er sie sich<br />
gemietet, er jonglierte mit dem Geld, dass es<br />
jeden Hütchenspieler begeistert hätte, er<br />
schrieb immer wieder Rheinlieder und versteckte<br />
sie in berühmten Kompositionen,<br />
weil der Rhein in Wien kein Schwein interessierte,<br />
er war verlobt mit einer Bonnerin,<br />
die ebenfalls in Wien lebte, er war ein Helikopteronkel<br />
wie er im Buch steht, er hat<br />
Fürsten erpresst.<br />
Und der Trinker Beethoven war ein launiger<br />
Griesgram, der allein mit seinem Lachen<br />
Geld hätte verdienen können, so laut und<br />
ansteckend war es. Er war ‚harthörig’ und<br />
später taub, was ihn misstrauisch ohne Ende<br />
machte und er war rheinischer Republikaner<br />
von Grund auf. Kurz: der große, unberührbare<br />
Titan, der größte Komponist und der<br />
Held der Menschheit war im Alltag ein - was<br />
ein Glück! - ganz normaler Mensch. Ein Leben<br />
lang hab ich zusammengetragen und<br />
verspreche Ihnen, dass ich Ihnen nur die<br />
Wahrheit erzähle - wenn auch in meinen<br />
Worten. Wissen Sie, was Sie bisher nicht<br />
wussten, glauben Sie, was Sie bisher nicht<br />
glauben wollten, erfahren Sie mehr: über<br />
ihn und über - sich! Was das alles mit dat dat<br />
dat darf! zu tun hat? Kommen Sie doch vorbei,<br />
ich erzähl’ es Ihnen.“<br />
Ihr Konrad Beikircher<br />
29.11., 19 Uhr<br />
Kunstwerk, Das Rote Krokodil,<br />
Wickrathbergerstrasse 18b,<br />
41189 Mönchengladbach<br />
Nizar<br />
Comedian, Influencer, Lachsack!<br />
Nachdem Nizar mit seinen<br />
Witze-Clips und seiner ansteckenden<br />
Lache einen Eroberungsfeldzug<br />
durch alle<br />
sozialen Medien geführt<br />
und dabei Millionen von<br />
Fans erreicht hat, verbreitet<br />
Nizar also nicht mehr nur<br />
im Netz gute Laune, sondern<br />
ab jetzt auch live auf<br />
der Bühne! Aus der Kreuzung<br />
von Eddie Murphy<br />
(Humorfarbe) und einem<br />
Hobbit (die Behaarung) ist nun sein erstes glanzvolles Bühnen-Programm<br />
entstanden: Witz Kommando! Mit der Energie einer Monsterwelle<br />
erzählt der Rheinländer urkomische Geschichten aus seinem<br />
verrückten Leben, geht dem Geschöpf „Frau“ auf den Grund oder<br />
wundert sich über die eine oder andere politische Begebenheit.<br />
Selbst ein banaler Besuch im Zoo wird bei Nizar zum aberwitzigen<br />
Spektakel. Eigentlich wollte Nizar Musiker werden; umso besser,<br />
dass er sich für die Comedy entschieden hat. Sein Programm ist<br />
schnell, interaktiv und so verrückt, dass man einfach lachen muss!<br />
NIZAR - Witz Kommando!<br />
19.11., 20 Uhr • TiG Theater im Gründungshaus,<br />
Eickener Straße 88, 41061 Mönchengladbach<br />
Kontroversitäten<br />
Götz Widmann - Tohuwabohu<br />
Das Enfant Terrible<br />
unter den deutschen<br />
Liedermachern<br />
hat seinem<br />
Ruf mal wieder alle<br />
Ehre gemacht und<br />
ein neues Album<br />
hingelegt, das sich<br />
einen Dreck um die<br />
Grenzen seines<br />
Genres schert. Tohuwabohu,<br />
der<br />
Name ist Programm.<br />
Götz Widmann in Bestform. Unberechenbar wie immer<br />
schüttelt er mit frappierender Leichtigkeit ein As nach dem anderen<br />
aus dem Ärmel. Die Band groovt enorm, smart, zeitlos, unfassbar<br />
tanzbar für einen deutschen Liedermacher. Und die Lyrik sitzt punktgenau.<br />
Aktueller, relevanter, scharfsichtiger als je zuvor meldet sich<br />
hier einmal mehr eine Stimme zu Wort, die sich von keinerlei konventionellen<br />
Zwängen an ihrer freien Meinungsäußerung hindern<br />
lässt, erfrischend ehrlich, angstfrei und unorthodox.<br />
Zusatzkonzert<br />
5.11., 19 Uhr<br />
Infos zum Coronakonzept facebook/ projekt 42<br />
Tickets gibt es nur im Vorverkauf direkt www.eventim-light.com<br />
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