Download Ausgabe 8 - Evangelische Kirchengemeinden Dorlar und ...
Download Ausgabe 8 - Evangelische Kirchengemeinden Dorlar und ...
Download Ausgabe 8 - Evangelische Kirchengemeinden Dorlar und ...
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Das schönste Zeichen dieser Zusage<br />
ist die Geschichte von der Wanderung<br />
lsraels durch die Wüste, wo<br />
Gott seinem Volk alle Tage neu zuteilt,<br />
was sie zum Leben brauchen:<br />
das Manna (2. Mose 16,13ff). Und<br />
jeder bekommt, soviel er braucht.<br />
Nicht weniger! Aber auch nicht<br />
mehr! Das aber genügte den Menschen<br />
damals nicht. Und so begannen<br />
sie zu sammeln, wollten selbst<br />
Vorsorge treffen für den nächsten<br />
Tag. Doch das geht nicht. Gottes<br />
Güte lässt sich nicht „auf Halde“<br />
legen. Wer hortet <strong>und</strong> stapelt, muss<br />
erfahren, dass da der Wurm drin ist<br />
<strong>und</strong> die ganze Sache fault. Mensch<br />
bleiben heißt: Gottes Güte täglich<br />
neu empfangen.<br />
Und es ist ja schon dies Gottes liebevolle<br />
Fürsorge, dass er es so eingerichtet<br />
hat: so überschaubar, finde<br />
ich, so unserem menschlichen Maß<br />
angemessen, denn so weit mag unser<br />
Blick gerade reichen können: vom<br />
Abend bis Morgen <strong>und</strong> vom Morgen<br />
bis zum Abend. Schritt für Schritt,<br />
Tag für Tag.<br />
Und wir ahnen vielleicht auch<br />
schon, wie wohltuend das für uns<br />
wäre: heute das Heute zu leben. Also<br />
das Gestern vergangen sein zu<br />
lassen, es nicht immer noch einmal<br />
zurückzuholen, alte Geschichten<br />
nicht neu aufzuwärmen, am Vergangenen<br />
nicht zu kleben ... Und wie<br />
16 Auf ein Wort<br />
wohltuend es wäre, das Morgen getrost<br />
abzuwarten, es in Gottes Hand<br />
zu legen, weil seine Güte morgen<br />
neu sein wird. Dass ich nicht missverstanden<br />
werde. Nicht darum geht<br />
es, Vergangenheit zu verdrängen<br />
oder Zukunft auszublenden. Es ist<br />
wohl wahr: Wir kommen von gestern<br />
her <strong>und</strong> gehen auf morgen zu.<br />
Aber doch gilt es, zwischen gestern<br />
<strong>und</strong> morgen das Heute zu leben <strong>und</strong><br />
heute zu erfahren, wie Gottes Güte<br />
neu ist.<br />
Was soll, was kann ich also in der<br />
überschaubaren Spanne vom Morgen<br />
bis zum Abend schaffen? Denn<br />
mehr muss ich nicht schaffen. Manche<br />
merken gar nicht, dass sie sich<br />
immer mehr vornehmen, als an einem<br />
Tag drin ist. Sie überdenken<br />
nicht das heilsame Maß eines Tages,<br />
legen sich die Hürden immer ein wenig<br />
(oder viel) zu hoch <strong>und</strong> fühlen<br />
sich dann am Abend wie Versager.<br />
Lasst uns im Maß des Tages bleiben.<br />
Wir müssen am Abend nicht wie<br />
Gott sagen können: „Siehe, es war<br />
sehr gut“, aber wir sollten doch sagen<br />
dürfen: „Das war's. Das war's,<br />
was mir vom Morgen bis zum<br />
Abend möglich war.“<br />
Als man Joel Henderson, einen bekannten<br />
Autor, fragte, wie er es<br />
schaffte, so viele Bücher zu schreiben,<br />
antwortete er, dass er noch kein