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05. November 2020

Sozialplan sorgt für hohes Interesse

Sozialplan und Interessenausgleich stehen – Konzerntarifvertrag noch offen

Mitte Oktober haben wir innerhalb von vier

Tagen 12 Versammlungen in der Turnhalle

zum Stand der Odyssee-Verhandlungen und

zum konkreten Ergebnis des Sozialplans

durchgeführt. Unter Einhaltung der Corona-

Bestimmungen mit Anmeldung und Hygiene-Konzept

haben, trotz Herbstferien, über

1.200 KollegInnen teilgenommen. Für die

KollegInnen auf Montage bzw. im Engineering

in Hamburg folgte noch eine virtuelle

Versammlung, so dass auch dorthin die Infos

flossen.

Seit den Versammlungen haben sich PAGweit

über 1.400 KollegInnen über die Hotline

Beratungstermine organisiert. Das Interesse,

insbesondere von älteren KollegInnen, ist erfreulich,

denn es zeigt, dass die Abfindungsregelungen

nicht unattraktiv sind.

Doch dass die Transfergesellschaft noch

nicht existiert, ist ärgerlich. Die Nichteinhaltung

der Beteiligungsrechte des Konzernbetriebsrates

bei der Auswahl der Betreiber der

Transfergesellschaft hat dazu geführt, dass

sich die Gründung verzögert.

Dass sie kommt, ist unstrittig, aber nun drängt

die Zeit. Denn für ganz viele Interessierte hat

der zeitnahe Wechsel in die Transfergesellschaft

erheblichen Einfluss, ob ein Aufhebungsvertrag

finanziell interessant ist und damit

in Frage kommt, oder nicht.

Bei vielen KollegInnen, die schon das persönliche

Beratungsgespräch hatten, führt

diese Unklarheit zu Unverständnis und Frust.

Schließlich müssen die Inhalte und der Zeitplan

mit in die notwendigen Gespräche bei

der Renten- und Steuerberatung einfließen.

Bis zu 180 KollegInnen haben je Versammlung des Betriebsrates in der Turnhalle teilgenommen.


Nicht unüblich ist es, dass bei solch komplexen

Abfindungsmodellen und Mobilitätsinhalten

weitere Fragen und Klärungspunkte

auftreten. Dazu gehört auch die Auslegung

zum „Zeitpunkt der Beendigung des Arbeitsverhältnisses“,

der für die Abfindungshöhe

eine größere Rolle spielt.

Diese und andere Auslegungsthemen befanden

sich zum Redaktionsschluss noch in der

konzernweiten Klärung. Die Personalreferenten,

die die Beratungsgespräche durchführen,

können aber eindeutig nichts für diese Situation.

Wir halten Euch dazu auf dem Laufenden.

Neben dem Sozialplan und der Prozessvereinbarung

haben wir auch zum Interessesnsausgleich

bei der Premium AEROTEC ein

Verhandlungsergebnis erzielt.

Darin erklären Gesamtbetriebsrat und Geschäftsführung

„ausdrücklich, dass es im beiderseitigen

Interesse liegt, betriebsbedingte

Kündigungen abzuwenden.“

Um das möglichst zu erreichen, werden auch

alle Instrumente zur Schließung der PAGweiten

Auslastungslücke von 2.874 FTE´s

(Vollzeitstellen) in der Premium AEROTEC

angewendet.

Dazu zählt insbesondere, dass „alle Möglichkeiten

zur Sicherung von Arbeitsplätzen

durch das Instrument Kurzarbeit in allen

Funktionen, soweit gesetzlich zulässig, genutzt

werden.“

Dieser Interessensausgleich gilt bis zum 31.

März 2021. Klar ist aber auch, dass die Maßnahmen

darüber hinaus gehen werden.

Zu den tarifvertraglichen Inhalten, wie z.B.:

T-Zug-Umwandlung für alle, Modelle für

eine spätere Arbeitszeitverkürzung mit Teilentgeltausgleich,

Ausbildung und Qualifizierung

geht es Mitte November in die nächste

Verhandlung.

Bezüglich der Ausbildungszahlen

und Übernahme bei

Premium AEROTEC zeichnet

sich ebenfalls ein möglicher

Kompromiss ab, um einerseits

weiterhin ein gutes Ausbildungsniveau

und anderseits

eine unbefristete Übernahme

nach der Ausbildung zu ermöglichen.

Auch dazu in

Kürze mehr.

Damit sind insgesamt wichtige Zwischenschritte

erreicht worden. Jetzt gilt es, die

„freiwilligen Phase“ zu begleiten und die

weiteren Instrumente betrieblich weiter zu

nutzen bzw. vorzubereiten und die Kadenzentwicklung

im Auge zu behalten.

Die Auseinandersetzung um einen dauerhaften

Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen

ist damit noch nicht vorbei. An diesem

Ziel hat sich für uns nichts verändert.

Michael Eilers

Zusätzlich zu diesem Prozessbild sind betr. Kündigungen bis zum 31.03.2021 ausgeschlossen und der Konzern

hat bis Ende März ebenfalls einen Vorschlag zu einem Zukunftskonzept zu erstellen


Neue Schichtzulagen

Wie schon auf den Versammlungen erläutert

und im früheren Papierflieger auch schon angekündigt,

gibt es neue Nachtschichtzulagen.

Bisher gab es zwischen 21.00 und 06.00 Uhr

eine tarifliche Zulage in Höhe von 15%. Aufgrund

eines Tarifabschlusses im Frühjahr

gelten diese jetzt eine Stunde länger und sind

insgesamt deutlich höher (siehe Grafik).

Diese Mehrkosten sind zum Großteil betrieblich

zu kompensieren. Bei uns haben die Betriebsparteien

sich darauf geeinigt, dass die

betrieblichen Nacht- und Spätschichtzulagen

entsprechend gekürzt werden.

Schwierige Rahmenbedingungen

für die

nächste Tarifrunde

Die Tarifrunde 2021 für die Metall- und

Elektroindustrie läuft jetzt an. Die Tarifkommissionen

haben die Debatte um die Tarifforderungen

gestartet. Die Rahmenbedingungen

für die Tarifrunde sind allerdings schwierig.

Für die IG Metall steht die Sicherung von Beschäftigung

und Einkommen ganz oben auf

der Agenda.

Insgesamt prognostizieren die Wirtschaftsinstitute

für das nächste Jahr zwar wieder ein

Wachstum und die Stärkung der privaten

Nachfrage spielt dabei eine entscheidende

Rolle. Die konkrete Lage in den Betrieben ist

allerdings sehr unterschiedlich.

Dazu kommt, dass manche Unternehmen die

Corona-Krise nutzen wollen, um Strukturen

zu verändern und Beschäftigung abzubauen.

Die derzeitige betriebliche Nachtschichtzulage

wird deshalb von 4,80 € auf 1,05 € (bei

vorgezogener Nachtschicht vollständig) gekürzt

und die Spätschichtzulage wird von

3,67 € auf 3,00 € gekürzt.

Die Summe aus tariflichen und betrieblichen

Zulagen ist deshalb im Grundsatz nicht geringer.

Das gilt auch für den 2-Schicht-Betrieb.

Somit konnte etwas zeitversetzt die tarifliche

Neuregelung passend für die KollegInnen im

Schichtbetrieb bei uns umgesetzt werden.

Deshalb führen die Beschäftigten gemeinsam

mit der IG Metall in vielen Betrieben gerade

Auseinandersetzungen um ihre Arbeitsplätze

und die Zukunftsfähigkeit der Standorte.

Zeitgleich sind die Aktionsmöglichkeiten

aufgrund der Corona-Gefährdungen stark

eingeschränkt. Da müssen wir auch in der bevorstehenden

Tarifrunde sehr kreativ sein,

denn nur am Verhandlungstisch wird es sehr

wahrscheinlich keine Lösung geben.

Das wird neben den Forderungen nach Nullrunden

auch durch aktuelle Aussagen vom

designierten Chef des Arbeitgeberverbandes

Gesamtmetall, Stefan Wolf, deutlich: „Wir

brauchen jetzt Mehrarbeit ohne vollen Lohnausgleich.“

Michael Eilers

In der Tarifkommission der IG Metall Küste startete die Diskussion über die

bevorstehende Tarifrunde.

Zum einen hat Mehrarbeit

wenig mit der

derzeitigen vielfachen

betrieblichen Realität

zu tun, zum anderen

würde das die Beschäftigungssituation

weiter verschärfen. In

dieser schwierigen

Gesamtsituation brauchen

wir intelligente

Lösungen für die Beschäftigten

der Metallund

Elektroindustrie.


Da passt es gut, dass die IG

Metall die Beschäftigtenbefragung

bis zum 13. November

2020 verlängert

hat. Nutzt weiterhin die Gelegenheit

und beteiligt

Euch an der Befragung:

www.igmetall.de/DQ0009

oder einfach nebenstehendenden QR-Code

nutzen. Beides gilt für die Beschäftigten bei

Premium AEROTEC in Nordenham.

Azubis haben die Wahl

Die zweijährige Legislaturperiode der Jugend-

und Auszubildendenvertretung (JAV)

ist schon wieder vorbei. Die diesjährige Kandidatenliste

ist dem Wahlvorstand fristgerecht

übermittelt worden. Wir haben 17 Kandidatinnen

und Kandidaten, die für die

nächste siebenköpfige JAV kandidieren.

Nun geht’s in die heiße Phase für die Kandidatinnen

und Kandidaten. Von der im November

2018 gewählten Jugendvertretung

sind noch Laura Lippa, die inzwischen zur

Vorsitzenden der Jugendvertretung gewählt

wurde, sowie Jasmin Löning und Batuhan

Aydinlioglu im Amt.

Nachgerückt sind zwischenzeitlich Timo

Kohrt, Robin Klima, Niklas Weers und Jonas

Reiff. Jonas ist aktuell der stellvertretende

Vorsitzende der Jugendvertretung. Die beiden

Ersatzmitglieder Malik Gürbüz, Ian-

Hendryk Reck sind ebenfalls aktiv eingebunden.

Bereits ab dem morgigen Freitag, dem 06.

November 2020 können die Auszubildenden

ihre Favoriten per Briefwahl wählen.

Der Wahlvorstand nutzt dafür sowohl die

Schulraumtermine, als auch die Prüfungsvorbereitungen.

Für Mittwoch, den 11. November 2020, plant

die jetzige Jugendvertretung eine Jugendversammlung,

bei der die KandidatInnen die

Möglichkeit haben, sich vorzustellen.

Eine Woche später, am 18. November 2020,

ist dann der offizielle Wahltermin. Das Wahllokal

war ursprünglich im Schulraum der

Ausbildung geplant, ist aber jetzt kurzfristig

ins Gebäude 190A (altes Betriebsratsgebäude)

verlegt worden. Hier sind alle Abstands-

und Hygieneregeln weitaus besser sicherzustellen.

Genaue Informationen dazu

sind bereits per Aushang an den „Weißen

Brettern“ veröffentlicht worden.

Folgende Kolleginnen und Kollegen kandieren

zur Wahl der Jugend - und Ausbildungsvertretung:

Laura Lippa, Niklas Weers,

Malik Gürbüz, Sophie Büsing, Monique

Werremeyer, Jasmin Löning, Batuhan

Aydinlioglu, Sarah Büsing, Wiebke Schmidt,

Tim Hilmer, Cagla Karaboyun, Jan-Eric

Neels, Timo Kohrt, Juliana Janßen, Maya

Brüning, Inken Warnke und Ian-Hendryk

Reck.

Erstmalig in der Wahlgeschichte des Werkes

kandidieren in diesem Jahr mehr Kolleginnen

zur JAV-Wahl. Bei dem eher geringen Frauenanteil

an der Gesamtbelegschaft ist das

eine sehr positive Entwicklung.

Ralf Bremer

Papierflieger:

V.i.S.d.P.: Jochen Luitjens, IG Metall Wesermarsch

VK-Leitung Premium Aerotec, Nordenham

Ralf Bremer, Michael Eilers,

Papierflieger online auf der BR-Intranetseite und unter

www.igmetall-wesermarsch.de

Es geht um ihre Zukunft. Einige Azubis haben das bei der Konzernverhandlung in Hamburg verdeutlicht.

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