28.11.2020 Aufrufe

Begleiter durch die Adventszeit 2020

Mit den Texten und Bildern für jeden Tag durch den gesamten Advent wollen wir den Christinnen und Christen in unserem Seelsorgebereich einen Begleiter zur Vorbereitung auf Weihnachtsfest an die Hand geben. Viel Freude beim Lesen und Nachdenken.

Mit den Texten und Bildern für jeden Tag durch den gesamten Advent wollen wir den Christinnen und Christen in unserem Seelsorgebereich einen Begleiter zur Vorbereitung auf Weihnachtsfest an die Hand geben. Viel Freude beim Lesen und Nachdenken.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Begleiter durch die Adventszeit

zum Betrachten, Nachdenken und Nachspüren

mit Bildern der Adventsfenster

der Pfarrei Teuschnitz


Vorwort

Liebe Schwestern und Brüder,

mit der Adventszeit beginnt ein neues Kirchenjahr. Der Advent ist eine Zeit der

Vorbereitung auf das Weihnachtsfest. Eine Zeit des Wartens und der Erwartung.

Oft verbinden wir die Adventszeit mit Erinnerungen aus unserer Kindheit.

Wir denken an die Türchen des Adventskalenders, die wir jeden Tag öffnen

durften, an die Vorfreude beim Backen der Plätzchen, an das Basteln von Weihnachtskarten

und -geschenken, an die Adventsgestecke und an das Entzünden

des Adventskranzes. Mit der vorweihnachtlichen Zeit ist ein behagliches Gefühl

der Geborgenheit verbunden. Freilich gibt es auch diejenigen, die vor allem

den zusätzlichen Aufwand und den Stress der Vorbereitungen beklagen. Wie auch immer. Die Broschüre, die

Sie in Händen halten, soll als Begleiter durch die Adventszeit dienen. Nutzen Sie die Zeit, damit es eine gute Zeit

wird, die zum Nachdenken und zur Besinnung anregt. Zusammen mit den Mitgliedern unseres Pastoralteams

aus dem Kath. Seelsorgebereich Frankenwald wünsche ich Ihnen dazu alles Gute, vorweihnachtliche Freude,

Gesundheit und Gottes Segen!

In diesem Jahr sind wir konfrontiert mit den Herausforderungen der Corona-Pandemie. Das Jahr 2020 wird uns

in Erinnerung bleiben. Kontaktbeschränkungen, soziale Distanz, Vorsichtsmaßnahmen und Hygienevorschriften

prägen unseren Alltag. Diese Krise hat uns gezeigt, dass in unserem Leben nichts selbstverständlich ist und dass

sich das Leben, wie wir es gewohnt sind, schnell verändern kann. Veränderungen gehören zum Leben und Probleme

sind dazu da, gemeistert zu werden. Wir Menschen sind gesegnet mit Verstand, Kreativität, Mut und Intelligenz.

Wenn wir unsere besten Eigenschaften, Fähigkeiten und Talente einsetzen, dann werden wir diese herausfordernde

Zeit bestehen und einander beistehen können. Wir wollen Hoffnungszeichen in dieser Welt sein.

Der Apostel Paulus schreibt in seinem ersten Brief an die Gemeinde von Thessalonich: „Ihr aber, Brüder und

Schwestern, lebt nicht im Finstern, sodass euch der Tag nicht wie ein Dieb überraschen kann. Ihr alle seid Kinder

des Lichts und Kinder des Tages. Wir gehören nicht der Nacht und nicht der Finsternis.“ (1 Thess 5,4)

Ich wünsche uns allen, dass wir als Kinder des Lichts hoffnungsvoll in die Zukunft schauen, aus einer inneren

Zufriedenheit leben und fest im Glauben und in der Hoffnung stehen können. Gerne lade ich Sie zu den Gottesdiensten

in der Advents- und Weihnachtszeit in unseren Gemeinden ein. Die aktuelle Gottesdienstordnung

entnehmen Sie bitte dem Pfarrbrief oder unserer Homepage www.seelsorgebereich-frankenwald.de. Es gelten

die bekannten Hygiene- und Schutzverschriften.

Weihnachten wird dort sichtbar, wo wir nicht nur an uns und unsere Probleme und Sorgen denken, sondern

füreinander da sind und ganz dem Leben vertrauen. In diesem Sinn ist wohl auch die Aufforderung zu verstehen:

„Mach‘ es wie Gott. Werde Mensch!“ Viel Erfolg dabei und bleiben Sie gesund!

Ihr leitender Pfarrer des Kath. Seelsorgebereichs Frankenwald


Adventskalender zum Ausmalen

2

4

1

3

5 6 8

7

10

11

9

12

14

13

15

16

18 19 20

17

22

24

21

23

Advent, Advent, ein Lichtlein brennt,

erst eins, dann zwei, dann drei, dann vier,

dann steht das Christkind vor der Tür.

Knecht Rupprecht

Von drauß vom Walde komm ich her;

ich muß Euch sagen

es weihnachtet sehr!

Allüberall auf den Tannenspitzen

sah ich goldene Lichtlein sitzen;

und droben aus dem Himmelstor

sah mit großen Augen

das Christkind hervor.

Theodor Storm


29. November

1. Adventssonntag

Es ist wie mit einem Mann, der sein Haus verließ, um auf Reisen zu gehen:

Er übertrug alle Verantwortung seinen Dienern,

jedem eine bestimmte Aufgabe; dem Türhüter befahl er, wachsam zu sein.

Seid also wachsam! Denn ihr wisst nicht, wann der Hausherr kommt,

ob am Abend oder um Mitternacht,

ob beim Hahnenschrei oder erst am Morgen. (Mk 13,34-35)

Gedanken

Es ist immer gut, wachsam und für die Ankunft des Herrn bereit zu sein.

Jesus ruft uns im Evangelium zur Wachsamkeit auf - mit dem Beispiel des

Türhüters. Er trägt in besonderer Weise Verantwortung dafür, dass Bösen

die Tür verschlossen bleibt. Andererseits soll er sie öffnen: nicht nur dem

Hausherrn, sondern allen, die dem Haus und seinen Bewohnern Gutes tun

oder als Gäste willkommen sind.

Das Bild des Türhüters sollen wir auf uns übertragen.

Jesus möchte, dass wir Türhüter unseres Herzens sind. Wir entscheiden, wem

wir die Tür unseres Herzen öffnen. Verschlossen halten sollen wir sie für alles,

was unserem Denken und Handeln Schaden bringt oder - aufs Ganze

gesehen - wertlos ist. Öffnen dagegen sollen wir sie für all das, wodurch wir

im guten Sinn bereichert werden.

Psalm 24

Dem Herrn gehört unsere Erde,

was sie erfüllt zu Meer und Land

die Menschen und Geschöpfe alle.

Gott rief die Welt, dass sie werde,

über der Flut gab er ihr Stand

und hielt sie fest, dass sie nicht falle.

Wer hat das Recht, ihn zu schauen?

Wer zieht hinauf zum Berg des Herrn?

Wer darf an heilger Stätte stehen?

Die reinen Herzens ihm trauen,

von Lug und Trug sich halten fern,

werden den Segen Gottes sehen.

Empfangt den König mit Ehren!

Es kommt der Herr der Herrlichkeit,

in seinem Hause uns zu segnen.

Wer will den Zutritt ihm wehren?

Macht eure Tor und Türen weit,

dem Herrn der Erde zu begegnen.

Hans Bernoulii


30. November

1. Montag im Advent

Als er nach Kafarnaum kam, trat ein Hauptmann an ihn heran und bat ihn:

Herr, mein Diener liegt gelähmt zu Hause und hat große Schmerzen.

Jesus sagte zu ihm: Ich will kommen und ihn gesund machen.

Da antwortete der Hauptmann:

Herr, ich bin es nicht wert, dass du mein Haus betrittst;

sprich nur ein Wort, dann wird mein Diener gesund. (Mt 8,5-8)

Gedanken

Jesus vollbringt Wunder, die die anbrechende Gottesherrschaft verkünden. Er

kommt der Bitte des Hauptmanns nach, den Diener gesund zu machen. Dies

tut er nicht nur, weil er gebeten wird, sondern vor allem, weil er von der tiefen

Überzeugung und vom innigen Glauben des Hauptmanns überrascht ist.

Vielleicht ist das auch für uns ein Denkanstoß?

Nun beginnt sie wieder ...

Nun beginnt sie wieder,

die Zeit der Lichterketten und Sterne,

der tannengeschmückten Straßen,

der Lebkuchen und Spekulatius.

Nun beginnt sie wieder,

die Zeit der Wünsche,

der Geheimnisse,

der Vorfreude.

Nun beginnt sie wieder,

die Zeit des Advents,

der Erwartung,

der Hoffnung,

Nun beginnt sie wieder,

die Zeit der Stille,

der Besinnung, der Einkehr.

Bin ich bereit für sein Kommen?

nach Gisela Baltes


01. Dezember

1. Dienstag im Advent

In dieser Stunde rief Jesus, vom Heiligen Geist erfüllt, voll Freude aus:

Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde,

weil du all das den Weisen und Klugen verborgen,

den Unmündigen aber offenbart hast.

Ja, Vater, so hat es dir gefallen. (Lk 10,21)

Die Alte, die auf Gott wartete

Es war einmal eine alte Frau, der hatte der liebe Gott versprochen, sie heute zu

besuchen. Darauf war sie nun natürlich nicht wenig stolz. Sie scheuerte und putzte, buk

und tischte auf. Und dann fing sie an, auf den lieben Gott zu warten.

Auf einmal klopfte es an die Tür. Geschwind öffnete die Alte, aber als sie sah, dass

draußen nur ein armer Bettler stand, sagte sie: „Nein, in Gottes Namen, geh heute deiner

Wege! Ich warte eben gerade auf den lieben Gott, ich kann dich nicht aufnehmen!“

Und damit ließ sie den Bettler gehen und warf die Tür hinter ihm zu.

Nach einer Weile klopfte es von neuem. Die Alte öffnete diesmal noch geschwinder als

beim ersten Mal. Aber wen sah sie draußen stehen? Nur einen armen alten Mann. „Ich

warte heute auf den lieben Gott. Wahrhaftig, ich kann mich nicht um dich kümmern!“

Sprach‘s und machte dem Alten die Tür vor der Nase zu.

Abermals eine Weile später klopfte es von neuem an die Tür. Doch als die Alte öffnete

- wer stand da, wenn nicht schon wieder ein zerlumpter und hungriger Bettler, der

sie inständig um ein wenig Brot und um ein Dach über dem Kopf für die Nacht bat.

„Ach, lass mich in Ruhe! Ich warte auf den lieben Gott! Ich kann dich nicht bei mir

aufnehmen!“ Und der Bettler musste weiterwandern, und die Alte fing aufs neue an

zu warten.

Die Zeit ging hin, Stunde um Stunde. Es ging schon auf den Abend zu, und immer noch

war der liebe Gott nicht zu sehen. Die Alte wurde immer bekümmerter. Wo mochte der

liebe Gott geblieben sein? Zu guter Letzt musste sie betrübt zu Bett gehen. Bald schlief

sie ein.

Im Traum aber erschien ihr der liebe Gott. Er sprach zu ihr: „Dreimal habe ich dich

aufgesucht und dreimal hast du mich hinausgewiesen!“

Von diesem Tage an nehmen jene, die von dieser Geschichte erfahren haben, alle auf,

die zu ihnen kommen. Denn wie wollen sie wissen, wer es ist, der zu ihnen kommt? Wer

wollte denn gern den lieben Gott von sich weisen?


02. Dezember

1. Mittwoch im Advent

Da kamen viele Menschen und brachten Lahme, Krüppel, Blinde, Stumme und

viele andere Kranke zu ihm; sie legten sie vor ihn hin, und er heilte sie.

Als die Menschen sahen, dass Stumme plötzlich redeten,

Krüppel gesund wurden, Lahme gehen und Blinde sehen konnten,

waren sie erstaunt und priesen den Gott Israels.

Jesus rief seine Jünger zu sich und sagte: Ich habe Mitleid mit diesen Menschen;

sie sind schon drei Tage bei mir und haben nichts mehr zu essen.

Ich will sie nicht hungrig wegschicken, sonst brechen sie unterwegs zusammen.

(Mt 15,30-32)

Gedanken einer Kerze

„Jetzt habt ihr mich entzündet und schaut in mein Licht. Ihr freut euch an meiner

Helligkeit, an der Wärme, die ich spende. Und ich freue mich, dass ich für euch

brennen darf. Wäre dem nicht so, läge ich vielleicht irgendwo in einem alten Karton

- sinnlos, nutzlos. Sinn bekomme ich erst dadurch, dass ich brenne.

Aber je länger ich brenne, desto kürzer werde ich. Ich weiß, es gibt immer beide

Möglichkeiten für mich: Entweder bleibe ich im Karton - unangerührt, vergessen, im

Dunkeln - oder aber ich brenne, werde kürzer, gebe alles her, was ich habe, zugunsten

des Lichtes und der Wärme. Somit führe ich mein eigenes Ende herbei.

Und doch, ich finde es schöner und sinnvoller, etwas herzugeben zu dürfen, als kalt

zu bleiben und im düsteren Karton zu liegen....

Schaut, so ist es auch mit euch Menschen!

Entweder ihr zieht euch zurück, bleibt für euch - und es bleibt kalt und leer-, oder

ihr geht auf die Menschen zu und schenkt ihnen von eurer Wärme und Liebe, dann

erhält euer Leben Sinn. Aber dafür müsst ihr etwas in euch selbst hergeben, etwas

von eurer Freude, von eurer Herzlichkeit, von eurem Lachen, vielleicht auch von

eurer Traurigkeit.

Ich meine, nur wer sich verschenkt, wird reicher. Nur wer andere froh macht, wird

selbst froh. Je mehr ihr für andere brennt, um so heller wird es in euch selbst. Ich

glaube, bei vielen Menschen ist es nur deswegen düster, weil sie sich scheuen,

anderen ein Licht zu sein. Ein einziges Licht, das brennt, ist mehr wert als alle

Dunkelheit der Welt.

Also, lasst euch ein wenig Mut machen von mir, einer winzigen, kleinen Kerze.“


03. Dezember

Hl. Franz Xaver, Glaubensbote

Das Leben des hl. Franz Xaver

Franz Xaver wurde er in Venedig zum Priester geweiht. Er wirkte mit apostolischem Eifer

unter Portugiesen und Heiden und versuchte, die christlichen Portugiesen Gerechtigkeit

und Menschlichkeit zu lehren; von den Heiden soll er etwa 30.000 getauft haben. Bei einem

Versuch, das Evangelium auch nach China zu bringen, starb er. Franz Xaver ist einer

der größten christlichen Missionare gewesen. Er passte sich dem Volk an, bei dem er

wirkte, lebte mit den Armen in größter Armut, zog einheimische Kräfte für die Missionsarbeit

heran und weckte in der alten Heimat das Interesse für das Missionswerk.

Alles kostenlos

Der kleine Fritz saß am Küchentisch und schrieb, die Zungenspitze zwischen den Zähnen,

eifrig in sein Heft. „Was schreibst du denn so fleißig?“ fragte die Mutter vom Küchenherd

her. „Eine Rechnung für dich!“ antwortete der Junge ohne sich stören zu lassen. „Da bin ich

aber neugierig“, meinte die Mutter. „Du wirst es schon sehen, wenn ich fertig bin.“ Als er das

ganze Blatt vollgeschrieben hatte, zeigte er es der Mutter, die laut zu lesen begann:

Rechnung von Fritz Holzhauser für seine Mutter

3 x Milch geholt 15 Cent

2 x Küche geputzt 60 Cent

3 x Geschirr abgetrocknet 30 Cent

5 x Schuhe geputzt 70 Cent

4 x Tisch gedeckt 40 Cent. Das macht zusammen 2,15 Euro.

Die Mutti musste lächeln, als sie die sonderbare Rechnung gelesen hatte. Dann nahm sie

den Bleistift: „Ich schreibe dir meine Rechnung gegenüber“, sagte sie. „Deine Rechnung?“

fragte Fritz erstaunt. „Hast du denn auch was für mich getan?“ „Nun, so ein bisschen

was“, nickte die Mutter. Dann schrieb sie:

Rechnung von Frau Holzhauser für ihren Sohn Fritz

8 Jahre für ihn gekocht 0,00 Euro

8 Jahre für ihn gewaschen 0,00 Euro

56 x Hose und Jacke geflickt 0,00 Euro

137 Nächte für ihn gewacht, wenn er krank war 0,00 Euro

29 x getröstet, wenn er traurig war 0,00 Euro. Das macht 0,00 Euro

Aufmerksam las der Junge die Rechnung der Mutter.

„Aber Mutti, warum hast du denn überall 0,00 Euro geschrieben?“ „Weil eine Mutter für

ihr Kind alles umsonst tut!“, antwortete die Frau. „Aber nun will ich dir die 2,15 Euro geben,

die du ja verdient hast.“ Da sagte der Junge: „Nein, Mutti, ich will keinen Cent. Denn deine

Rechnung müsste doch hundertmal so groß sein wie die meine.“


04. Dezember

Hl. Barbara, Märtyrin

Die Legende der Hl. Barbara

Die schöne und kluge Barbara lebte um das Jahr 300 nach Christus herum in der Stadt

Nikodemia und war die Tochter eines reichen, angesehenen Kaufmanns.

Ihr liebevoller Vater behütete und umsorgte sie und wollte sie von allem fernhalten, das ihr

schaden könnte und ließ sie in einen Turm einsperren, damit sie sich ohne Ablenkung auf

ihre erstklassige Bildung konzentrieren sollte. Dort lernte Barbara das Christentum kennen,

begeisterte sich sehr dafür und ließ sich sogar heimlich gegen den Willen des Vaters taufen.

Als er davon erfuhr, drohte der Vater ihr so sehr, dass Barbara die Flucht ergriff.

Ihr Vater fand sie doch, sperrte Barbara ein und bemühte sich vergebens - auch mit

Gewalt - sie von ihrem christlichen Glauben abzubringen. Barbara jedoch betete zu Gott

und so wurden ihre Wunden auf unerklärliche Weise geheilt. Letzten Endes wurde Barbara

zum Tode verurteilt und ihr Vater selbst war es, der zum Schwert griff und seine Tochter

enthauptete. Dafür wurde er von einem Blitz getroffen und fand selbst den Tod.

Der Brauch um die Barbarazweige

Als Barbara ins Gefängnis geführt wurde, blieb sie an einem winterlich kahlen Zweig

hängen, den sie mitnahm und ins Wasser stellte. Im Angesicht ihres bevorstehendes Todes

soll Barbara Trost und Hoffnung in diesem Kirschzweig gefunden haben, der – obwohl er

bereits wie tot schien – in ihrer Zelle zu blühen begann.

Als Erinnerung an dieses Wunder und als Glücksbringer für das kommende Jahr werden

Barbarazweige am 4. Dezember im Garten geschnitten und in eine Vase gestellt, damit sie

– vielleicht pünktlich – am Weihnachtstag zu blühen beginnen.

Gebet

Allmächtiger Gott,

du hast der heiligen Märtyrin Barbara

die Kraft gegeben, bis in den Tod dir treu zu bleiben.

Im Vertrauen auf ihre Fürsprache bitten wir dich:

Steh uns bei in jeder Not und Gefahr und stärke uns in der Todesstunde

mit dem Leib und Blut deines Sohnes, unseres Herrn Jesus Christus,

der in der Einheit des Heiligen Geistes mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.

Amen.


05. Dezember

1. Samstag im Advent

In jener Zeit zog Jesus durch alle Städte und Dörfer, lehrte in ihren Synagogen,

verkündete das Evangelium vom Reich und heilte alle Krankheiten und Leiden.

Als er die vielen Menschen sah, hatte er Mitleid mit ihnen;

denn sie waren müde und erschöpft wie Schafe, die keinen Hirten haben.

Da sagte er zu seinen Jüngern: Die Ernte ist groß, aber es gibt nur wenig

Arbeiter. Bittet also den Herrn der Ernte, Arbeiter für seine Ernte auszusenden.

(Mt 9,35-38)

Gedanken

Nicht, dass Gott auf unser Beten angewiesen ist. Jesus sagt, wir sollen Gott um

„Arbeiter für die Ernte“ bitten, also um Boten, die Gottes Wort predigen und

den Menschen nahe bringen. Da bitten wir natürlich in erster Linie um zukünftige

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die sich für das Evangelium einsetzen.

Damit sind nicht nur Hauptamtliche gemeint, sondern viele weitere Christinnen

und Christen, die treu und fleißig das Evangelium bezeugen. Es gibt viele

ver schiedene Menschen in der Gemeinde, mit ver schiedenen Begabungen und

Fähig keiten, die das ZIel verfolgen, die Welt ein bisschen besser zu machen, als

sie die Welt vorgefunden haben.

Nur mal angenommen...

… du würdest Gott heute eine WhatsApp-Nachricht schreiben.

Was würde darin stehen?

… jemand würde dich fragen, was das Wichtigste sei,

was du je erlernt hast.

Wie würde deine Antwort ausfallen?

... Gott würde dir ganz konkret auf eine Frage antworten.

Was würdest du ihn fragen?

... du könntest an dir selbst eine Sache ändern.

Welche würdest du wählen?

... Jesus wäre nicht auf die Welt gekommen.

Wäre dein Leben anders?


06. Dezember

2. Adventssonntag, Hl. Nikolaus

Die Legende des Hl. Nikolaus

Einst lebte ein Mann, der drei Töchter hatte. Er selbst war so krank, dass er nicht

arbeiten konnte und seine Frau war gestorben. So lebte die Familie in großer

Armut und so blieb dem Vater nichts anderes übrig, als die Mädchen auf dem

Marktplatz als Dirnen anzubieten.

Der junge Nikolaus war zur gleichen Zeit gerade Erbe eines großen Vermögens

geworden und ihm kam die Not der Mädchen zu Ohren. Er beschloss sofort zu

handeln. In der Nacht trat er heimlich an das geöffnete Fenster, hinter dem die

drei Mädchen tief und fest schliefen. Vorsichtig warf er drei Goldklumpen in

Form von Äpfeln hinein. Am nächsten Morgen entdeckte die jüngste Tochter die

reiche Gabe und weckte sogleich ihren Vater und ihre beiden Schwestern. Die

Erleichterung der Familie war groß und die Not der drei Mädchen schlagartig

beendet. Jede der Töchter suchte und fand einen Gemahl, mit dem sie fortan

glücklich und zufrieden lebte.

Nikolaus und Weihnachtsmann

Sprach der Nikolaus zum Weihnachtsmann:

„Es muss endlich was geschehn!

Dass man uns so oft verwechselt,

das darf nicht so weitergehn.

Überall legt man zur Weihnachtszeit

unsre alten Kleider an,

und der rote Mantel, der gehört

gewiss dem Weihnachtsmann.

Weil ich auf dem Kopf meine Mitra trag

und in meiner Hand den Bischofsstab,

frag ich mich, wie man uns beide da

überhaupt verwechseln kann.“

Sprach der Weihnachtsmann zum Nikolaus:

„Lieber Freund, es tut mir Leid.

Dabei trägst du doch so würdevoll dein

altes Bischofskleid.

Dass wir beide nicht die Jüngsten sind,

daran kann kein Zweifel sein,

aber mehr als tausend Jahre alt

ist der Nikolaus allein.

Warst in größter Not für die Kinder da, und

sie lieben dich, na, du weißt es ja,

und noch heute legst du jedem Kind

etwas in den Schuh hinein.“

Da sang vom Himmel, hell und klar,

ein Weihnachtsengel, wunderbar:

„Ihr beiden hört mir zu,

und dann gebt endlich Ruh!

Was die Kinder in der Weihnachtszeit

in ihren Träumen sehn,

werden große Leute, so wie ihr,

wohl niemals ganz verstehn.

Jedes Kind macht sich sein eignes Bild,

und es glaubt ganz fest daran.

Darin gibts gewiss den Nikolaus

und auch den Weihnachtsmann.

Doch es lässt nur den in sein Herz hinein,

der es größer macht und sich selber klein,

der bereit ist, selbst ein Kind zu sein,

darauf kommt es an,

Nikolaus und Weihnachtsmann.“

Rolf Zuckowski


07. Dezember

2. Montag im Advent

Die Wüste und das trockene Land sollen sich freuen,

die Steppe soll jubeln und blühen.

Sagt den Verzagten: Habt Mut, fürchtet euch nicht!

Seht, hier ist euer Gott!

Dann werden die Augen der Blinden geöffnet,

auch die Ohren der Tauben sind wieder offen.

Dann springt der Lahme wie ein Hirsch, die Zunge des Stummen jauchzt

auf. In der Wüste brechen Quellen hervor, und Bäche fließen in der Steppe.

(Jes 35,1-9)

Fürbitten

Wir beten für die ganze Kirche:

Schenke ihr deinen Heiligen Geist. Herr, erbarme dich.

Wir beten für alle Menschen, die in Not sind und Hilfe brauchen:

Sei du stets an ihrer Seite und begleite sie. Herr, erbarme dich.

Wir beten für alle Kranken:

Schenke ihnen Zuversicht und Gesundheit. Herr, erbarme dich.

Advent heißt

ungeduldig werden

mit der eigenen

Lieblosigkeit

Advent heißt

sehnsüchtig werden

nach der Liebe

Gottes

Advent heißt

still werden

vor dem kommenden

Gott


08. Dezember

Mariä Empfängnis

Fürchte dich nicht, Maria; denn du hast bei Gott Gnade gefunden.

Siehe, du wirst schwanger werden und einen Sohn wirst du gebären;

dem sollst du den Namen Jesus geben.

Da sagte Maria: Siehe, ich bin die Magd des Herrn; mir geschehe, wie du

es gesagt hast. Danach verließ sie der Engel. (Lk 1,30-31.38)

Gedanken

Manchen Menschen erscheint es sonderbar, dass die Erinnerung

an die Empfängnis Mariens mitten im Advent gefeiert wird - kurz

vor der Geburt Jesu. Anlass für dieses Fest ist die Überzeugung,

dass Gott Maria vom Anfang ihres Lebens an erwählt hat, Mutter

Jesu zu werden. Sie ist ein Vorbild für uns Menschen.

Mariä Erwählung

Maria steht mit beiden Füßen auf dem Boden

sie traut ihrer Stimme

singt voller Lebenskraft ihr Lied

Maria durchbricht die Tagesordnung

ermutigt zum Aufstand für das Leben

weil sie der Macht der Ohnmächtigen traut

Maria bleibt nicht alleine mit ihrer Sehnsucht

sie begegnet Elisabeth

um verbindende Fragen auszuhalten und zu

gestalten

Maria nimmt ihren Standpunkt ganz ein

keine billigen Kompromisse

sondern ein Plädoyer für Menschlichkeit

Maria atmet tief durch

damit Freundin Geist durch sie atmen kann

als Ermutigung auch Missstände zu benennen

Maria hält ihre Sehnsucht nicht zurück

sie ist ganz bei sich und erzählt

vom unerwarteten Entgegenkommen Gottes

Maria spürt die Ermächtigung

einseitige Macht zu hinterfragen

um die Armen an ihre Würde zu erinnern

Maria schöpft aus ihrer inneren Quelle

um daraus Widerstand zu wagen

für eine Welt

die allen Menschen Brot und Rosen ermöglicht

Maria nährt ihre Erinnerung

an den Sehnsuchtsaufbruch von Sara und

Abraham

und Mirjam und Mose

und sie spürt ihre Lebenskraft

Maria singt ihr Lied

von einem zärtlichen Gott

der nicht aufgibt mit uns zu träumen

vom menschenwürdigen Miteinander

in allen Kontinenten.

Aus: Pierre Stutz, Weihnachten - unserer Sehnsucht

folgen. Herder Verlag Freiburg Basel Wien 2001


09. Dezember

2. Mittwoch im Advent

Mit wem wollt ihr mich vergleichen? Wem sollte ich ähnlich sein?,

spricht der Heilige. Hebt eure Augen in die Höhe, und seht:

Wer hat die Sterne dort oben erschaffen?

Er ist es, der ihr Heer täglich zählt und heraufführt, der alle beim Namen ruft.

Der Herr ist ein ewiger Gott, der die weite Erde erschuf.

Er gibt dem Müden Kraft, dem Kraftlosen verleiht er große Stärke.

(Jes 40,25-26a.28b-29)

Gedanken

Gott schenkt den Menschen Liebe und Vertrauen und damit auch die Zuversicht,

dass das Leben gemeistert werden kann - mit der Stärke und der Kraft

Gottes. Auch in brenzligen und schwierigen Situationen, in Herausforderungen

ist Gott an unserer Seite. Er verlässt uns nicht. Seine Sterne am Himmel sind

vergleichbar mit einem Kompass; er leitet uns damit auf dem Lebensweg.

Adventlich leben

Aufbruch und Neubeginn begleiten uns ein Leben lang. Viele neue Anfänge haben

wir im Laufe unserer bisherigen Lebensgeschichte gewagt. Viele Aufbrüche

galt und gilt es zu bejahen. Sie wollen bestanden werden wie Mutproben, wie

Prüfungen besonderer Art.

Adventlich leben bedeutet,

aufmerksamer und wachsamer zu werden für die zu erwartende Entfaltung

meines Innenlebens.

Adventlich leben bedeutet,

aufzuhorchen, um tiefer hören und verstehen zu können, wodurch Gott mich

erneut ansprechen will.

Adventlich leben bedeutet,

die Geschicke und Geschichte des eigenen Lebens als Heils- und

Befreiungsgeschichte Gottes zu deuten.

Adventlich leben bedeutet,

meine Beweggründe von Gott läutern zu lassen, um ein lauterer Mensch zu

werden.

nach Paul Weismantel


10. Dezember

2. Donnerstag im Advent

In jener Zeit begann Jesus zu der Menge über Johannes zu reden:

Amen, das sage ich euch: Unter allen Menschen hat es keinen größeren gegeben

als Johannes den Täufer; doch der Kleinste im Himmelreich ist größer als

er.

Denn bis hin zu Johannes haben alle Propheten und das Gesetz

über diese Dinge geweissagt. Und wenn ihr es gelten lassen wollt: Ja, er ist

Elija, der wiederkommen soll.

Wer Ohren hat, der höre! (Mt 11,7b.11-15)

Gedanken

Laut diesem Evangelium ist Johannes der Täufer der Größte auf Erden. Jesus

Christus aber ist noch größer, der Größte im Himmel reich, weil er sich erniedrigt

und zum Kleinsten gemacht hat. Gott hat mit seinem Sohn Jesus Christus

die Ordnung unserer Welt auf den Kopf gestellt. Diese „Umordnung“ gilt für

alle Getauften, die sich zu Jesus bekennen, denn wer zu Jesus gehört, der ist

so klein wie Jesus und so groß wie Jesus, ganz gleich, wie viel oder wie wenig

Berühmtheit er auf Erden hat.

Wir alle dürfen uns also freuen, denn für Gott sind wir bedeutend und wichtig,

er lässt uns nicht im Stich.

nach Psalm 8

Was ist der Mensch, dass du an ihn denkst,

des Menschen Kind, dass du ihm Liebe schenkst?

Herr, unser Herrscher, wie gewaltig ist dein Name;*

über den Himmel breitest du deine Botschaft aus.

Seh ich den Himmel, das Werk deiner Hände;*

den Mond und die Sterne, die du befestigt hast.

Nur ein wenig kleiner hast du ihn gemacht als Gott,*

doch hast du ihn gekrönt mit Würde und mit Pracht.

Herr, unser Gott, wie gewaltig ist dein Name*

wie gewaltig ist dein Name in aller Welt.

Mirjam Stumpf


11. Dezember

2. Freitag im Advent

In jener Zeit sprach Jesus zu der Menge:

Mit wem soll ich diese Generation vergleichen? Sie gleicht Kindern, die auf

dem Marktplatz sitzen und anderen Kindern zurufen:

Wir haben für euch auf der Flöte Hochzeitslieder gespielt,

und ihr habt nicht getanzt; wir haben Klagelieder gesungen,

und ihr habt euch nicht an die Brust geschlagen. (Mt 11,16-17)

Fürbitten

Schenke allen Verantwortlichen in Kirche, Staat und Gesellschaft einen

wachen Blick für die Menschen, dass es ihnen gelingt, den richtigen Weg

vorauszugehen und zu zeigen. Christus, höre uns.

Leite und unterstütze alle Menschen, die dir vertrauen, auf dich hoffen und

auf dich bauen, dass sie in das Reich des Lichtes und des Friedens gelangen.

Christus, höre uns.

Erhelle unser Leben, dass wir dich immer wieder aufs Neue erkennen und

dich dankbar preisen. Christus, höre uns.

Sei du bei allen Menschen, die krank sind und dem Tod entgegengehen, dass

sie die Verheißung auf ein Wiedersehen in deinem Reich nicht aus dem Blick

verlieren und Zuversicht haben. Christus, höre uns.

Hoffnung

Dunkel ertragen.

Verlassenheit annehmen.

Gebrochenheit aushalten.

Schweigen durchstehen.

Hoffen auf

das Ende der Nacht,

die Hand, die mich hält,

das Wort, das mich heilt.

Mich ausstrecken nach dem,

der da kommen wird.

Gisela Baltes


12. Dezember

2. Samstag im Advent

Während Jesus und seine Jünger den Berg hinabstiegen,

fragten ihn die Jünger:

Warum sagen denn die Schriftgelehrten, zuerst müsse Elija kommen?

Ja, Elija kommt, und er wird alles wiederherstellen. (Mt 17.9a-11)

Gedanken

Es war vermutlich eine schwierige Zeit, als Jesus in die Welt geboren wurde.

Propheten haben seit einiger Zeit den Retter angekündigt, Johannes der

Täufer ist ein weiteres Zeichen.

Dennoch warten die Menschen weiterhin auf ein Zeichen

... ein Zeichen, dass Gott da ist, wie tröstende und liebende Eltern

... ein Zeichen, dass Gott uns in den Arm nimmt

... ein Zeichen, dass Gott unsere Verzweiflung in Hoffnung wandelt

... ein Zeichen, dass Gott uns auf unserem Weg trägt

... ein Zeichen, dass Gott uns auffängt, wenn wir fallen.

Vater, ich sehe dich nicht!

Eines Nachts bricht in einem Haus ein Brand aus. Während die Flammen

hervorschießen, stürzen Eltern und Kinder aus dem Haus. Entsetzt sehen sie

zu, wie das Feuer ihr Heim vernichtet.

Plötzlich bemerken sie, dass der Jüngste fehlt, ein fünfjähriger Junge, der

sich im Augenblick der Flucht vor Rauch und Flammen fürchtete und in den

oberen Stock kletterte. Man schaut einander an.

Es gibt keine Möglichkeit, zurück in das brennende Haus zu gelangen.

Da öffnet sich oben ein Fenster. Der Junge ruft um Hilfe. Sein Vater sieht

es und schreit ihm zu „Spring!“ Der Junge sieht nur Rauch und Flammen.

Er hört aber die Stimme des Vaters und antwortet: „Vater, ich sehe dich

nicht!“

Der Vater ruft ihm zu: „Aber ich sehe dich, und das genügt. Spring!“

Das Kind springt und findet sich heil und gesund in den Armen seines Vaters,

der es aufgefangen hat.


13. Dezember

3. Adventssonntag

Der Geist Gottes, des Herrn, ruht auf mir; denn der Herr hat mich gesalbt.

Er hat mich gesandt, damit ich den Armen eine frohe Botschaft bringe

und alle heile, deren Herz zerbrochen ist, damit ich den Gefangenen die Entlassung

verkünde und den Gefesselten die Befreiung,

damit ich ein Gnadenjahr des Herrn ausrufe. (Jes 61,1-2a)

Gedanken

Auf die Stelle aus dem Buch Jésaja bezieht sich Johannes der Täufer, der auch

als „der Rufer in der Wüste“ bekannt ist. Eine Antwort auf die Frage, wer Johannes

ist, ist gar nicht einfach. Johannes ist ein Wegweiser, ein Bote oder ein

Wegbereiter. Sein Leben ist ganz und gar auf Jesus Ankommen in der Welt ausgerichtet.

Johannes beginnt damit, Menschen zu taufen - aber er ist nur der

Vorbote für denjenigen, der mit Wasser und dem Heiligen Geist tauft.

Von nichts kommt nichts

Das gilt sogar beim Beten: von nichts kommt nichts.

Darum: Bist du sicher, dass du auch da bist, wenn du betest? So richtig geistig und körperlich

anwesend und aufmerksam? Ohne dich, wie du leibst und lebst, mit allen Gefühlen und

Gedanken, kommt nämlich nix rüber beim Beten.

Wähle dir bewusst eine Zeit, in der du nicht gestört wirst, in der du nicht vor Müdigkeit

einschläfst und in der du es dir leisten kannst, den Kopf frei zu machen vom alltäglichen Trubel.

Wähle dir bewusst einen Ort, an du dich wohl fühlst. Das kann eine Kirche sein, an der du

täglich vorbei kommst, oder eine Ecke in deinem Zimmer, die du mit Kerze, Blume, Bild oder

sonst etwas schmückst.

Es ist gut, wenn du deinen eigenen Stil entwickelst. Immer mit dem selben Gebet anfangen

oder aufhören, eine Geste, ein Teil des Gebets mit vorformulierten Gebeten, ein anderer Teil

frei. Probiere aus, was passt.

Es spielt keine Rolle, ob du dir fünf Minuten Zeit nimmst oder eine halbe Stunde.

Wichtig ist, dass du dir Zeit nimmst.

Behaupte nicht, du wüsstest gar nicht, wie man betet. Freunde haben einander immer etwas zu

erzählen. Oder sie schweigen auch mal gemeinsam. Und genießen die Gegenwart des anderen.

Gott verlangt keine Leistungen im Gebet. Du musst nicht fromm oderandächtig oder ergriffen

sein. Du musst nur echt sein. Glaube, dass Er da ist und dass er dich mit unglaublich liebenden

Augen anschaut. Von nichts kommt nichts – Es braucht beim Beten dich und dein Leben.


14. Dezember

3. Montag im Advent

In jener Zeit, als Jesus in den Tempel ging und dort lehrte,

kamen die Hohenpriester und die Ältesten des Volkes zu ihm und fragten:

Mit welchem Recht tust du das alles? Wer hat dir dazu die Vollmacht gegeben?

Jesus antwortete ihnen: Auch ich will euch eine Frage stellen.

Woher stammte die Taufe des Johannes? Vom Himmel oder den Menschen?

(Mt 21,23-24a.25a)

Tochter Zion, freue dich

Tochter Zion, freue dich,

jauchze laut, Jerusalem!

Sieh, dein König kommt zu dir,

ja, er kommt, der Friedensfürst.

Hosianna, Davids Sohn,

sei gesegnet deinem Volk!

Gründe nun dein ewig Reich,

Hosianna in der Höh!

Hosianna, Davids Sohn,

sei gegrüßet, König mild!

Ewig steht dein Friedensthron,

du, des ew’gen Vaters Kind.

Friedrich Heinrich Ranke (um 1820)

Das Adventslied „Tochter Zion, freue dich“ (Gotteslob Nr. 228) entstand in seiner

jetzigen Form um 1820 in Erlangen. Der evangelische Theologe Friedrich

Heinrich Ranke legte Text auf einen Chorsatz von Georg Friedrich Händel. Die

drei Strophen besingen das kommende, ewige Friedensreich Jesu Christi.

Der Liedtext ist eng mit den ersten beiden Adventswochen verbunden. So

heißt es „Volk von Zion, siehe, der Herr wird kommen, zu retten die Völker.“

Die auf Jesus bezogenen messianischen Hoheitstitel wie Friedensfürst und der

Ewigkeitsbezug stammen aus der an Weihnachten gelesenen Lesung aus dem

Buch Jesája: Denn ein Kind wurde uns geboren, ein Sohn wurde uns geschenkt.


15. Dezember

3. Dienstag im Advent

Seht, der Herr wird kommen und alle Heiligen mit ihm.

Ein großes Licht wird aufstrahlen an jenem Tag. (Sach 14, 5.7)

Licht der Liebe

Ein Licht geht uns auf, in der Dunkelheit,

durchbricht die Nacht und erhellt die Zeit.

Ein Licht weist den Weg, der zur Hoffnung führt,

erfüllt den Tag, dass es jeder spürt.

Ein Licht macht uns froh, wir sind nicht allein,

an jedem Ort wird es bei uns sein.

Licht der Liebe, Lebenslicht, Gottes Geist verlässt uns nicht.

Eckart Bücken, 1986

Wenn du versuchst,

so zu leben,

wie Gott dich gemeint hat,

wenn du dein ursprüngliches Bild

in dieser Welt sichtbar werden lässt,

dann trägst du dazu bei,

dass diese Welt heller und heiler wird.

Wenn wir miteinander so leben,

wie Gott es uns zutraut,

dann werden wir immer mehr

die Nacht dieser Welt erleuchten

und zu Lichtträgern der Hoffnung werden.

Dort, wo du lebst,

leuchtet dann mitten in der Nacht ein Stern,

auch wenn er noch so klein ist.

Aber dieser Stern

verwandelt die Nacht.

Anselm Grün


16. Dezember

3. Mittwoch im Advent

Zwei Männer fragten Jesus:

Bist du der, der kommen soll, oder müssen wir auf einen andern warten?

Er antwortete den beiden:

Blinde sehen wieder, Lahme gehen, und Aussätzige werden rein; Taube

hören, Tote stehen auf, und den Armen wird das Evangelium verkündet.

(Lk 7,20b.22)

Gedanken

Die Menschen damals haben sehnsüchtig auf den angekündigten Retter

gewartet. Es hieß, dass er kommen wird um der Welt den Frieden zu bringen.

Wann würde der Messias kommen?

Werde ich ihn erkennen? Wird er zu mir kommen?

Wer ist er - der Friedensfürst?

Ist er bereits mitten unter uns?

Meistens wird Gott

ganz leise Mensch

die Engel singen nicht

die Könige gehen vorbei

die Hirten bleiben bei ihren Herden

meistens wird Gott

ganz leise Mensch

von der Öffentlichkeit unbemerkt

von den Menschen

nicht zur Kenntnis genommen

wenn wir uns für eine gerechte Sache stark machen

wenn wir uns Zeit nehmen für uns selber, für andere, für Gott

wenn wir dran bleiben, wenn‘s schwer wird

wenn wir uns von unseren Ängsten und Hoffnungen erzählen

wenn ...

Meistens wird Gott

ganz leise Mensch

wenn Menschen zu Menschen werden.


17. Dezember

O Sapientia

O Weisheit,

hervorgegangen aus dem Munde des Höchsten –

die Welt umspannst du von einem Ende zum andern,

in Kraft und Milde ordnest du alles:

o komm und offenbare uns den Weg der Weisheit und Einsicht.

In der letzten Woche vor dem Weihnachtsfest spielen in der katholischen Tagzeitenliturgie

die „O-Antiphonen“ eine besondere Rolle. Sie beginnen jeweils

mit der dem Alten Testament entnommenen Anrede des Messias und münden

in den Ruf „Komm!“. Die O-Antiphonen der letzten Adventswoche zeigen die

Vorfreude auf das Weihnachtsfest.

Gedanken

Diese Antiphon ruft nach Christus, der schöpferischen Weisheit Gottes als dem

Lehrer, der die Macht hat. Er soll in uns bewirken, den rechten Weg zu gehen

und an einem Reich des Friedens und der Gerechtigkeit mitzubauen.

Tauet, Himmel, den Gerechten

„Tauet, Himmel, den Gerechten, Wolken, regnet ihn herab!“,

rief das Volk in bangen Nächten, dem Gott die Verheißung gab:

Einst den Mittler selbst zu sehen und zum Himmel einzugehen;

denn verschlossen war das Tor, bis der Heiland trat hervor.

Voll Erbarmen hört das Flehen Gott auf hohem Himmelsthron;

alle Menschen sollen sehen Gottes Heil durch Gottes Sohn.

Schnell flog Gottes Engel nieder, brachte diese Antwort wieder:

„Sieh, ich bin des Herren Magd, mir gescheh, wie du gesagt!“

Und das Wort ist Fleisch geworde, in die Welt kommt Gottes Sohn.

Leben, Licht und Gnadenfülle bringt er uns vom Himmelsthron.

Erde, jauchze auf in Wonne bei dem Strahl der neuen Sonne!

Fernhin bis zum Niedergang werde alles Lobgesang.

nach Michael Denis, 1774


18. Dezember

O Adonai

O Adonai,

Herr und Führer des Hauses Israel –

im flammenden Dornbusch bist du dem Mose erschienen

und hast ihm auf dem Berg das Gesetz gegeben:

o komm und befreie uns mit deinem starken Arm!

Gedanken

Diese Antiphon ruft nach Christus, dem Offenbarwerden der Herrschaft des

Wortes Gottes in einer Weltordnung, die besser ist als die, in der wir leben.

Werden wir zu Bauarbeitern in Christi Reich.

Gottes Bote lässt sich sehen - er erscheint im Feuer, das im Dornbusch brennt,

aber nicht verbrennt. Lebendiges Feuer, das sich nie verzehrt. Normalerweise

brennt das Feuer nur solange, wie etwas zum Verbrennen da ist, dann erlischt

es und es bleibt Asche zurück. Gottes Feuer brennt und er nährt sich aus sich

selbst.

Adonai, der Herr, wie ihn das Volk Israel nennt, weil es sich aus Ehrfurcht scheut,

den Gottesnamen auszusprechen, der dem Mose aus dem Dornbusch offenbart

wurde, ist uns Menschen als Mensch nahe gekommen und zeigt uns, was

sein Name bedeutet - „ICH BIN DA“.

Gebet

Allmächtiger Gott,

senke du dein Wohlwollen in unsere Herzen.

Durch die Botschaft des Engels haben wir von deiner Menschwerdung

in Jesus Christus, deinem Sohn, erfahren.

Lass uns durch sein Leiden und Kreuz zur Auferstehung

und zu einem Leben in Fülle in deiner Gegenwart gelangen.

Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

Amen.


19. Dezember

O radix Jesse

O Spross aus Isais Wurzel,

gesetzt zum Zeichen für die Völker –

vor dir verstummen die Herrscher der Erde,

dich flehen an die Völker:

o komm und errette uns, erhebe dich, säume nicht länger!

Gedanken

Diese Antiphon ruft nach Christus, dem Herrscher, der ganz anders ist als die,

die wir kennen, nach dem verheißenen Neuanfang, nach dem ganz Anderen,

der die Mächtigen dieser Erde endlich zum Schweigen bringt.

Viele Jahre nach dem Auszug aus Ägypten verlangte das Volk Israel nach

einem König. Er sollte das Volk im Namen Gottes führen und leiten. Isai

ist der Vater des Königs David, aus dessen Geschlecht die Könige Israels

stammten. Die Propheten haben einen neuen König aus der Wurzel Isais,

verheißen. Christus ist dieser neue König. Er führt das Volk aus dem Dunkel

in sein Licht.

Wenn du ...

... den Beginn des Tages bewusst so setzt,

als ob heute der erste Tag deines bewussten und wachen Lebens wäre, dann wirst

du achtsam und zugleich neugierig in den Tag hineingehen.

Du wirst die Menschen anschauen,

als ob du sie zum ersten Mal sähest.

Vorurteile werden wegfallen.

Was du bisher über diesen Menschen gedacht hast, ist nicht wichtig.

Alle Schubladen, in die du Menschen gesteckt hast,

haben sich in nichts aufgelöst.

Alles wäre anders:

Du würdest an deine Arbeit mit Neugier gehen.

Du würdest dich freuen, Dinge so zu tun, als sei es das erste Mal.

Und du würdest die ganze Schöpfung um dich herum

mit neuen Augen ansehen.

Anselm Grün


20. Dezember

O Clavis David

O Schlüssel Davids,

Zepter des Hauses Israel –

du öffnest und niemand kann schließen,

du schließt und keine Macht vermag zu öffnen:

o komm und öffne den Kerker der Finsternis und die Fessel des Todes!

Gedanken

Diese Antiphon ruft nach Christus, nach der Macht, die wie die Strahlen der

Sonne in der Finsternis befreiend wirkt, mit gleichsam königlicher Autorität

aus der Todesangst herauszuführen kann.

Das Bild vom Schlüssel stammt ursprünglich aus einer Prophezeiung Jesajas

und wird auf Christus hin gedeutet. Christus selbst übergibt Petrus die

Schlüssel des Himmelreiches. Der Messias bringt allen Völkern Zugang zum

Heil Gottes, der bisher nur dem Volk Israel offen stand und den Heiden

verschlossen war.

Das Volk, das im Dunkel lebt, sieht ein helles Licht; über denen, die im Land

der Finsternis wohnen, strahlt ein Licht auf.

Freut euch

Aufgerufen zu adventlicher Freude,

einer stillen Freude aus der Tiefe des Herzens,

in das Gott selbst sie eingepflanzt hat.

Freut euch!

Folgt eurer Sehnsucht nach Frieden und Heil,

nach Geborgenheit und Erlösung.

Sie führt euch zur Quelle der Freude.

Gaudete!

Die Liebe selbst hat sich aufgemacht,

Erstarrtes zu lösen, den Hass zu besiegen,

den Gnadenbund zu erneuern.

Freut euch!

Gisela Baltes


21. Dezember

O Oriens

O Morgenstern,

Glanz des unversehrten Lichtes,

der Gerechtigkeit strahlende Sonne:

o komm und erleuchte, die da sitzen in Finsternis

und im Schatten des Todes!

Gedanken

Diese Antiphon ruft nach Christus, nach dem Licht der Gerechtigkeit, das die

Menschen aus Angst und Not retten kann.

Der Morgenstern ist eines der auffälligsten Lichter am Himmel, das auch nach

Sonnenaufgang zu sehen ist. Er kündigt den Tag an, weckt Hoffnung auf das

Ende der Nacht und bleibt während der ersten Stunden des Tages ein zuverlässiger

Orientierungspunkt. Den Menschen wird verheißen, dass sie den Morgenstern

bekommen - eine Auszeichnung, denn was könnte kostbarer sein als das

helle Licht des Morgensterns?

Morgenstern der finstern Nacht

Morgenstern der finstern Nacht, der die Welt voll Freuden macht,

Jesu mein, komm herein, leucht in meines Herzens Schrein.

Schau, dein Himmel ist in mir, er begehrt dich, seine Zier.

Säume nicht, o mein Licht, komm, komm, eh der Tag anbricht.

Deines Glanzes Herrlichkeit übertrifft die Sonne weit;

du allein, Jesu mein, bist, was tausend Sonnen sein.

Du erleuchtest alles gar, was jetzt ist und kommt und war;

voller Pracht wird die Nacht, weil dein Glanz sie angelacht.

Deinem freudenreichen Strahl wird gedienet überall;

schönster Stern, weit und fern ehrt man dich als Gott den Herrn.

Ei nun, güldnes Seelenlicht, komm herein und säume nicht.

Komm herein, Jesu mein, leucht in meines Herzens Schrein.

Angelus Silesius, 1657


22. Dezember

O Rex gentium

O König aller Völker,

ihre Erwartung und Sehnsucht;

Schlussstein, der den Bau zusammenhält:

o komm und errette den Menschen,

den du aus Erde gebildet!

Gedanken

Diese Antiphon ruft nach Christus, nach dem, der die Entfremdung der Menschen

aufzuheben vermag in einer Neuen Einheit und Gemeinschaft, in einem

neuen Frieden.

Die O-Antiphon nimmt Bezug auf diejenige des 19. Dezembers; erneut wird

der Ruf nach dem rettenden König, den schon die Propheten verheißen haben,

laut. Diese Verheißungen nach einem König aus dem Stamm Davids greift der

Evangelist Matthäus auf und sieht sie in Jesus Christus erfüllt. In seinem Stammbaum

zeigt er, dass Jesus ein Nachkomme Isais und Davids ist, in Jesu Geburt

erfüllt sich die Weissagung von der Jungfrauengeburt und den Sterndeutern

weisen Schriftgelehrte den Weg nach Betlehem zum neugeborenen König der

Juden.

In Jesus Christus erfüllt sich die sehnsüchtige Erwartung des Volkes Israel. Seine

Herrschaft reicht über die Grenzen des Volkes hinweg über die ganze Erde, alle

Menschen werden in dem einen gemeinsamen Glauben vereint.

Menschenverstand

Albert Einstein hält einen anspruchsvollen Vortrag über das Verhältnis von

Raum und Zeit. Als er fertig ist, steht ein Zuhörer auf und widerspricht:

„Was Sie hier ausgeführt haben, ist mir viel zu spekulativ. Wir sind doch hier

nicht in der Kirche. Nach meinem gesunden Menschenverstand kann es nur das

geben, was man sehen und überprüfen kann.“

Einstein lächelt und antwortet:

„Dann kommen Sie doch bitte mal nach vorne und legen Sie Ihren gesunden

Menschenverstand hier auf den Tisch.“


23. Dezember

O Emmanuel

Gedanken

O Immanuel,

unser König und Lehrer,

du Hoffnung und Heiland der Völker:

o komm, eile und schaffe uns Hilfe,

du unser Herr und unser Gott!

Diese Antiphon ruft nach Christus, nach dem „Gott-mit-uns“, dem göttlichen Heiland und

Retter, der in der Unbeständigkeit dieser Welt als der Garant einer neuen Ordnung in

Frieden und Gerechtigkeit ersehnt wird.

Der Name Immanuel geht zurück auf eine Verheißung des Propheten Jesaja. Dort wird

erzählt, dass Gott seinem Volk ein mächtiges Zeichen geben wird. Der Name ist aber nicht

als Eigenname zu verstehen, sondern in der übertragenen Bedeutung „Gott ist mit uns!“.

Mit dem Kind in der Krippe wird Gott zum Menschen unter den Menschen, er sieht ihre

Ängste und Zweifel und er zeigt ihnen den Weg zum Leben.

Die vier Kerzen

Vier Kerzen brannten am Adventskranz. Es war still. So still, dass man hörte, wie die

Kerzen zu reden begannen. Die erste Kerze seufzte und sagte: „Ich heiße FRIEDEN. Mein

Licht leuchtet, aber die Menschen halten keinen Frieden. Sie wollen mich nicht.“ Ihr Licht

wurde immer kleiner und verlosch schließlich ganz.

Die zweite Kerze flackerte und sagte: „Ich heiße GLAUBEN. Aber ich bin überflüssig. Die

Menschen wollen von Gott nichts wissen. Es hat keinen Sinn mehr, dass ich brenne.“ Ein

Luftzug wehte durch den Raum, und die Kerze war aus.

Leise und sehr traurig meldete sich die dritte Kerze zu Wort: „Ich heiße LIEBE. Ich habe

keine Kraft mehr zu brennen. Die Menschen stellen mich an die Seite. Sie sehen nur sich

selbst und nicht die anderen, die sie lieb haben sollen.“ Und mit einem letzten Aufflackern

war auch dieses Licht ausgelöscht.

Da kam ein Kind in den Raum. Es schaute die Kerzen an und sagte: „Aber ihr sollt doch

brennen und nicht aus sein!“ Und fast fing es an zu weinen.

Da meldete sich die vierte Kerze zu Wort. Sie sagte: „Hab keine Angst. So lange ich brenne,

können wir auch die anderen Kerzen wieder anzünden. Ich heiße HOFFNUNG.“ Mit einem

Hölzchen nahm das Kind Licht von dieser Kerze und erweckte die anderen Lichter Frieden,

Glauben und die Liebe wieder zu Leben.

Elsbeth Bihler


24. Dezember

Heiligabend

Heute ist euch in der Stadt Davids der Retter geboren;

er ist der Christus, der Herr.

Und das soll euch als Zeichen dienen: Ihr werdet ein Kind finden,

das, in Windeln gewickelt, in einer Krippe liegt.

Und plötzlich war bei dem Engel ein großes himmlisches Heer,

das Gott lobte und sprach:

Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden

den Menschen seines Wohlgefallens. (Lk 2,11-14)

Gedanken

Als Kind im Stall kommt Gottes Sohn zur Welt. Nicht mit Prunk, Pauken und

Trompeten wird der neugeborene König, der Retter der Welt, begrüßt. Still

und heimlich kommt er in unser Leben und verändert uns.

Ich trage ein Licht in die Dunkelheit

Ich trage ein Licht in die Dunkelheit

und bring dir das Licht des Herrn.

Dies Licht scheint in dein Herz hinein,

so ist die Liebe nicht fern.

Dies Licht, es kündet von Gott dem Herrn,

es spricht von Bethlehem.

Es trägt sein Licht in dein Haus hinein

und gibt deinem Leben Sinn.

Dies Licht, es kündet den Frieden der Welt,

es leuchtet wo Kummer und Not,

es scheint für die Ärmsten, es redet von Gott,

der uns seine Liebe bot.

Er hält seine Arme ausgestreckt,

möcht mit seinem Licht dich umhüllen,

drum trage sein Licht in die Finsternis,

such auch du manchen Kummer zu stillen.

Christina Telker


Weihnachten

Die Weihnachtsgeschichte

In dieser Zeit befahl der römische Kaiser

allen Bewohnern, in ihre Heimat

zu gehen. Er wollte zählen, wie viele

Leute in seinem Reich lebten. Sie sollten

sich dort in Listen eintragen. Josef

musste also in seine Heimat Betlehem

– aber er nahm seine Maria mit.

Der Weg war sehr beschwerlich, da

Maria hochschwanger war. Sie mussten

irgendwo übernachten – aber

egal, wo sie anklopften: niemand hatte

ein Bett für sie frei.

Schließlich fanden sie einen verlassenen

Stall, in dem sie bleiben konnten.

In dieser Nacht bekam Maria ihren

Sohn. Wie der Engel es gesagt hatte,

gab Josef ihm den Namen Jesus.

In der Nähe saßen Hirten auf dem

Feld und bewachten ihre Schafherde.

Sie erschraken als der Engel plötzlich

vor ihnen schwebte. „Fürchtet euch

nicht, denn ich verkünde euch eine

große Freude!“, sagte er. Er erzählte

ihnen von der Geburt des Sohnes

Gottes.

Neugierig machten sich die Hirten auf

den Weg zum Stall, in dem Maria, Josef

und Jesus waren. Das wollten sie

mit eigenen Augen sehen!

nach Edda Görnert

Wenn ich an Weihnachten denk, seh ich die Krippe vor mir.

Ich hör die Engel singen: „Der Erlöser ist hier.“.

Seh Josef und Maria mit dem Kind auf dem Arm.

In einem Stall in Bethlehem, geborgen und warm.

Rolf Zuckowski


Frohe und gesegnete Weihnachten

wünschen die Mitglieder des Pastoralteams

des katholischen Seelsorgebereichs Frankenwald.


Impressum:

Katholischer Seelsorgebereich

Frankenwald

Hauptstraße 40

96358 Teuschnitz

V.i.S.d.P.: Pfarrer Detlef Pötzl

www.seelsorgebereich-frankenwald.de

Diese Broschüre wurde CO2-neutral

gedruckt.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!