Magazin Rückenzentrum Basel
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Der gebürtige Berner Luca Hänni,
Jahrgang 1994, steckt mitten in einer
Maurerlehre, als er 2012 die neunte
Staffel der Castingshow «Deutschland
sucht den Superstar» gewinnt. Ab da
widmet sich das musikalische Multitalent
seiner Karriere als Sänger und
Songwriter. Einer der Höhepunkte ist
ein vierter Platz beim Eurovision Song
Contest in Tel Aviv 2019. Seinem Tanztalent
verdankt er den Sieg bei der Show
«Dance, Dance, Dance» und den 3. Platz
beim TVTanzwettbewerb «Let’s Dance»
2020. Neben seiner Karriere und vielfältigen
Aktivitäten engagiert sich Luca
Hänni ehrenamtlich für gemeinnützige
Projekte und Organisationen, z. B.
als Botschafter für die sogenannten
«Schmetterlingskinder» oder mit einem
Song für die deutsche Knochenmarkspenderdatei.
Vier Alben hat der mit
zahlreichen nationalen und internationalen
Musik und Medienpreisen ausgezeichnete
25Jährige bisher veröffentlicht,
ein fünftes mit deutschen Songs
erscheint 2020.
gen Live-Show abzuholen, sie in eine
Stimmung zu versetzen, dass sie mitgehen,
eine gute Zeit haben und geniessen,
dabei zu sein.
Sie sind 2012 mit dem Sieg bei DSDS
senkrecht gestartet und haben seither
diese Reiseflughöhe eigentlich nie
verlassen, wie gross ist da die Angst
vor einem Sinkflug?
Je höher man einsteigt, desto schwieriger
ist es, das Erfolgsniveau zu halten.
Wenn du mit einem Song in den Charts
oben bist oder einen Preis gewinnst,
dann freust du dich und feierst. Aber danach
gehst du ins Studio und arbeitest
am nächsten Song, am nächsten Album.
Insofern fängst du immer wieder von vorne
an, und das ist die Herausforderung,
dass du dich nicht ausruhen kannst,
wenn du eine gewisse Reiseflughöhe
beibehalten willst. Und mit jedem neuen
Projekt geht natürlich auch das Risiko
einher, dass mal etwas daneben gehen
kann, nicht funktioniert, selbst wenn du
dein Bestes gibst. Umso mehr freut man
sich dann über so grossartige Bestätigungen
wie den 4. Platz am ESC und den
Swiss Music Award für «She got me».
Sie waren 15 Jahre alt, als Sie Ihre
Karriere im Musikbusiness gestartet
haben. Wie weiss man da schon, was
man will, wie man dorthin kommt und
in diesem Geschäft nicht untergeht?
Gar nicht, jedenfalls habe ich mich die
ersten zwei Jahre einfach drauf eingelassen,
bin im ersten Jahr gleich zwei Mal
auf Tournee, hab einfach mal mitgemacht
und in das Ganze «reingeschnuppert».
Ohne weitere Pläne. Die kamen, als ich
realisiert habe, was dieser Anfangserfolg
für eine grosse Chance war zu zeigen,
was ich kann. Also habe ich mit meinem
Bruder Cyril eine Firma gegründet, er
hat mein Management übernommen und
ich habe begonnen, mir Ziele zu stecken,
mich auszuprobieren.
Diesen Fokus inmitten des Showbusiness-Rummels
nicht aus den Augen
zu verlieren, war sicher nicht immer
leicht ...
Und beim Ausprobieren, was man genau
machen möchte, geht auch manchmal
etwas schief, klar. Aber ich habe mit meiner
Familie, mit meinen Freunden aus
der Zeit vor meiner Karriere einfach ein
unheimlich gutes Umfeld. Meine Eltern
und mein Bruder haben mich immer unterstützt,
etwas Langfristiges aufzubauen
und denen das Gegenteil zu beweisen,
die meinten, dass man von mir nach
DSDS nicht mehr viel hören oder sehen
wird. Nach acht Jahren bin ich immer
noch da, ziemlich stark sogar.
Sie haben in einem Interview gesagt,
dass Ihnen Ihr Privatleben so heilig ist
wie die Musik. Wie gehen Sie aber damit
um, dass Sie auch als Privatperson
teilweise in der Öffentlichkeit leben?
Zum einen kenne ich das ja seit meinem
15. Lebensjahr. Und es hat auch etwas
Schönes, wenn du einkaufen gehst, und
du wirst angesprochen, bekommst ein
Feedback zu deiner Musik oder einem
Auftritt im Fernsehen. Ich bin ja grundsätzlich
der offene und gut gelaunte Typ,
der gerne mit Leuten ins Gespräch
kommt. Gleichzeitig ist mir das Private
aber tatsächlich wahnsinnig wichtig, bin
ich ein Mensch, der sich ab und zu zurückziehen
können muss. In die Natur,
die Berge. Oder der in einem Restaurant
mit Freunden auch einmal in Ruhe essen
will, da lehne ich dann auch freundlich,
aber bestimmt ein Selfie ab. Das eigentlich
Schwierige an diesem teilweise
öffentlichen Leben ist, dass du nicht
kontrollieren kannst, was öffentlich wird.
Und am ehesten schwierig ist es für
dein privates Umfeld.
Und wenn in einer Schlagzeile dann
wirklich frei Erfundenes verbreitet wird?
Also ich bin sicherlich nicht der Typ, der
bei der Redaktion anruft und ein Riesendrama
draus macht, weil es mich auch
nicht wahnsinnig stresst. Klar, was
mein Beziehungsleben angeht, da wird
ja schnell mal irgendwas behauptet. Aber
das stört mich mittlerweile schon gar
nicht mehr, ich habe das ja jetzt schon
ein oder zwei Mal durchgemacht. Ich
ignoriere das einfach und lass mich nicht
aus dem Konzept bringen. Grundsätzlich
habe ich es aber gut mit den Medien,
sicher auch, weil ich eher der zugängliche
Typ bin.
Ist es eigentlich schwieriger, mit
dem Image des ewigen «Sunnyboys»
und «Schwiegermamas Liebling»
in der Musikszene ernst genommen,
als Künstler anerkannt zu werden?
Nicht dass ich wüsste. Mag sein,
dass das am Anfang so war, dass man
22 Begegnung
2020 / 21 gesundsitzen