Themen dieser Ausgabe: - Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde ...

Geistliches Wort
Liebe Gemeinde, liebe Freunde,
wir sind mitten in der Passionszeit
und wollen in den kommenden Wochen
als Gemeinde über das Gebet
nachdenken – aber vor allem: Beten!
Doch wie funktioniert das eigentlich
an einem ganz normalen Tag? An
einem ganz normalen Tag, an dem die
Kinder nicht gehorchen. An dem man
sich mit seinem Partner über Geld
streitet oder das Auto kaputt geht. An
einem Tag, an dem der Chef Druck
macht oder man von Menschen enttäuscht
wird. An Tagen, an denen man
das Alleinsein satt hat oder wieder
von Trauer und Depression eingeholt
wird.
Wahre Spiritualität und echtes Gebet
finden genau an diesen Tagen statt.
Wir dürfen nicht den Fehler machen
zu glauben, dass die großen Helden
der Bibel ihre Erfahrungen mit Gott
in einem vom Alltag isolierten Raum
gemacht haben. Sie haben genau solche
Zeiten erlebt: Ein Abraham wird
unglaublich müde gewesen sein, als
er mit seinen alten Knochen eine
so große Reise machen musste. Der
Prophet Daniel wird Tage voller Kummer
erlebt haben, als er in Babylon
weit weg von zu Hause von Fremden
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und Feinden umgeben war. Bei den
Siegen Davids wird es tieftraurige Familien
gegeben haben, deren Söhne
nicht siegreich aus der Schlacht zurückkehrten.
Unsere Spiritualität mag in einem meditativen
Gottesdienst einen Höhenflug
erleben, aber sie wird wahrhaft
sichtbar, wenn wir bei einem Streit
auf unser Recht verzichten – weil Jesus
genau das für uns getan hat. Wir
werden als Gemeinde in der Passionszeit
hoffentlich intensive Gebetsgemeinschaften
haben, aber die Kraft
des Gebets entfaltet sich auch und
gerade dort, wo wir mitten in Stress,
Streit, Ärger und Sorgen vor Gott unser
Herz ausschütten und ihm einfach
sagen, wie es uns geht und dass wir
seine Hilfe brauchen.
Ich wünsche mir von Herzen, wahre
Spiritualität und ehrliches Gebet
mehr zu entdecken – abseits von dem
Raum, den wir in unserem Leben für
geistliche Aktivitäten reserviert haben.
Mit lieben Grüßen
Till Kööp