Herbst_2020
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// PHILIPP BAUMBUSCH
ANgeDACHT
BIKE FOR BIBLES
IMPRESSUM
IMPULSE
Mitarbeiterzeitschrift des Evangelischen Jugendwerk Bezirk Brackenheim
HERAUSGEBER
Evangelisches Jugendwerk Bezirk Brackenheim
Untere Kirchgasse 4, 74336 Brackenheim, Telefon: 07135 15161
E-Mail: info@ejw-brackenheim.de, Website: www.ejw-brackenheim.de
1. Vorsitzender: Jens König
2. Vorsitzende: Sandra Brahm
Jugendreferent: Alex Fischer, Telefon: 07135 15182
Jugendreferentin: Maren Biedenbach. Telefon: 07135 15174
Grafik:
Bilder:
Inhalt:
Auflage:
Heidi Frank, VISUALWERK
EJW Brackenheim
Für den Inhalt der jeweiligen Beiträge sind die Verfasser selbst verantwortlich
1250 Stück
Bankverbindung: Volksbank im Unterland, IBAN: DE05 6206 3263 0048 0700 50
Kreissparkasse Heilbronn, IBAN: DE91 6205 0000 0005 8153 86
ANGEDACHT
Ich komme soeben von einer mündlichen Prüfung
nach Hause. Obwohl die Bewertung eine 1.0 ist,
habe ich gemischte Gefühle, denn ich weiß von
der Relativität meiner Leistung. Ich weiß davon,
dass die Bewertung meiner Leistung von den Ansprüchen
des Prüfers abhängig ist. Ich bin nicht
stolz, vielleicht ein klein wenig dankbar, mehr aber
gefühlsneutral.
Während ich auf dem Nachhauseweg im Auto über
Leistung und Erfolg nachdenke, höre ich im Radio
einen Kommentar zur Autobiographie von Ruth
Klüger. Sie erlebte als jüdisches Mädchen die Herrschaft
der Nationalsozialisten und berichtet für
uns jungen Deutschen, was es bedeutet unseren
Nächsten zu unterdrücken, ihm Wert, Würde und
das Recht auf Existenz abzusprechen.
Die Macht anderer über unser Leben ist jeden Tag
präsent. Begegnungen und Begebenheiten wirken
nach. Verloren im Leben ist, wer das sehr stark
spüren muss, so Klüger.
Was Ihr zuletzt geblieben war, sei nicht die
Hoffnung gewesen, sondern die Angst und die
lähmende Verlorenheit in der Zeit, den Stunden,
Tagen und Monaten.
Ich frage mich, ob ich als Christ dasselbe empfinden
würde wie sie. Ich frage mich, ob ich auch so
beraubt werden kann, wo ich doch zu Gott gehöre.
Würde mir das Wissen meiner Gotteskindschaft
und der Heilshandlung Jesu Christ trotz Angst
genügend Hoffnung schenken, um meine Selbstachtung
nicht zu verlieren?
In der Lebensgeschichte des Dietrich Bonhoeffer
habe ich davon gelesen, dass es solchen Glauben
gibt. Doch war Bonhoeffer im Gegensatz zu Klüger
auch in höchsten bürgerlichen Kreisen sozialisiert
und stand dem NS Terror als Mann und nicht als
zehnjähriges Mädchen gegenüber.
In meinem Leben verspüre ich durch meinen
Glauben mitunter eine gewisse Distanziertheit von
allen weltlichen Träumen, Plänen und Visionen.
Dabei frage ich mich aber, ob das in einem anderen
Umfeld auch so wäre, mit andere Eltern und
Freunden, ohne Zugang zu Geld oder zu Bildung.
Ich wünsche, dass der Lauf meines Lebens meinen
Glauben nicht allzu sehr auf die Probe stellt. Ich
wünsche, dass mir weiterhin Menschen begegnen,
die es gut mit mir meinen. Ich wünsche, dass mir
dieses Bewusstsein hilft, meinem Nächsten als
einem Geschwister in Gott zu begegnen, egal
welcher Religion und Herkunft. Ich wünsche,
dass ich mich von Gott mit auf meine Lebensreise
nehmen lasse, in der es so viel über mich,
diese Welt und meinen Nächsten zu lernen gibt.
Und ich wünsche, dass meine Heiligkeit als Kind
Gottes sich in meinem Wesen zeigt und nicht in
einer Scheinheiligkeit vor anderen Menschen.
Dabei bitte ich, der Gott der Hoffnung möge uns
erfüllen mit lauter Freude und Friede im Glauben,
dass wir immer reicher werden an Hoffnung durch
die Kraft des Heiligen Geistes (nach Römer15:13).
Auf die folgenden Bücher habe ich Bezug genommen:
Autobiographie weiter leben, Ruth Klüger, ab 6,99€
Die Lebensgeschichte des Dietrich Bonhoeffer Dem Rad
in die Speichen fallen, Renate Wind, 7,95€