Willkommen im Erzgebirge | Herbst/Winter 2020/2021
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ERZGEBIRGSVORLAND<br />
HeiligeSymbolik<br />
nichtnur zu Heiligabend<br />
Es gibt kaum einenLandstrich,<br />
in demTraditionenzur AdventsundWeihnachtszeitsotief<br />
verwurzelt sind,<br />
wie<strong>im</strong><strong>Erzgebirge</strong>.<br />
VieleDingehaben eine Bedeutung.<br />
Wermit offenen Augen durch dieherrlich<br />
geschmücktenStädteund Gemeindengeht,<br />
wird vieles entdecken.<br />
Engel und Bergmann Sund mehr als<br />
nur Deko.Foto: CarstenWagner<br />
Geschenke zur Geburt<br />
Engelund Bergmann sind fürdie <strong>Erzgebirge</strong>r in früherer<br />
Zeit nichteinfach nurDekorationgewesen. Wurdeübers<br />
Jahr einBabygeboren, schnitzteder frischgebackene Vater<br />
oderauchder Großvaterdes Kindes EngeloderBergmann.<br />
DerH<strong>im</strong>melbote wardabei denMädchen vorbehalten, der<br />
Bergmann denJungen. ZurWeihnachtszeithaben also<br />
Engelund Bergmänner in denFenstern verraten, wieviele<br />
Jungsund wieviele Mädchenineiner Familieaufwachsen.<br />
Zwar hatsich<strong>im</strong>Laufe derJahrzehnte dieseSymbolik<br />
verloren, dochganzoftwerden auch heutenochzur<br />
Geburt oderzum erstenWeihnachtsfestEngel fürein<br />
Mädchenoderder Bergmann füreinen Jungen verschenkt.<br />
Istdas Kind etwasälter wird dasPärchen komplettiert,<br />
denn <strong>im</strong> bestenFallbleiben Bergmann undEngel alsPaar<br />
eine Erinnerung an GroßelternoderEltern.<br />
Schwarzenberger Motiv stammt<br />
aus Johanngeorgenstadt<br />
Ebenfalls nichtwegzudenken, sind zurAdvents- und<br />
Weihnachtszeitdie Lichterbögen, diezahlreicheFenster<br />
<strong>im</strong> <strong>Erzgebirge</strong>zieren. Über dieEntstehung unddie Form<br />
desSchwibbogens gehendie Meinungen allerdingsweit<br />
auseinander. Derälteste Schwibbogenstammtwohlaus<br />
demJahr1740und ausder Werkstatt desBergschmieds<br />
Teller in Johanngeorgenstadt.Dochwem verdankt der<br />
Schwibbogen seineBogenform? Dieeinen sehendarin<br />
denH<strong>im</strong>melsbogen, andere interpretieren denBogen als<br />
Mundlochder Bergwerke.Angeblich sollen dieBergleute<br />
nachder letzten Schicht, ihre Lichterrundumdas Mundlochgehängtodergestellthaben<br />
undsodie Inspirationzu<br />
einemLichterbogen gegebenhaben.WelcheAnnahme<br />
richtig ist, bleibt bisheute offen. Mehr Klarheit herrscht<br />
beiden bekanntestenMotiven.<br />
DassogenannteSchwarzenberger Motivist einAuftragswerk<br />
vonFriedrich Emil Krauß. Er hatteeinegroße Ausstellung<br />
initiiert, diedas handwerkliche Schaffen <strong>im</strong> <strong>Erzgebirge</strong>widerspiegelnsollte.<br />
Er rief dazu auf, ein<br />
Schwibbogen Motivzuentwerfen, dasdas Brauchtum<br />
unddie Traditionendes <strong>Erzgebirge</strong>szeigt.Grafikerin<br />
PaulaJordanaus Leipzig entwarfeinen Schwibbogen, der<br />
in derMitte zwei stehendeBergleute undanden beiden<br />
Seiten einenSchnitzer undeineKlöpplerinzeigte. Eine<br />
Deckenspinne, einschwebender Engelund derRäuchermann<br />
komplettierenden Schwibbogen. DerOriginale<br />
Schwibbogen, derextra fürdie Feierabendschaugefertigt<br />
wurde, war6,50 Meterlangund 3,20 Meterhoch. Er fand<br />
später seinen Platzander Eibenstocker Straße in Johanngeorgenstadt.<br />
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