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Kurier zum Sonntag 52/2020

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KREIS RE. Die Corona-Krise

bringt ständig neue Regelungen

hervor. Das löst

bei vielen Menschen Verunsicherung

aus. „Und

die versuchen sich Betrüger

zunutze zu machen“,

berichtet Ramona Hörst,

Sprecherin des Polizeipräsidiums

Recklinghausen.

Druck aufbauen und

Ängste schüren –das sei

die Arbeitsmethode der

Ganoven, die sich entweder

des Telefons bedienen

oder auch persönlich vor

der Haustür stehen.

Ganz aktuell warnt die

Kreisverwaltung Recklinghausen

vor betrügerischen

Machenschaften.

Denn beim Kreis häufen

sich Anfragen von Bürgern,

denen gegen Geld

Corona-Schnelltests an

der Haustür angeboten

worden sind –angeblich

in Abstimmung mit dem

Gesundheitsamt. „Das ist

nicht der Fall“, betont

Kreissprecherin Svenja

Küchmeister.

Im Auftrag des Gesundheitsamtes

seien ausschließlich

die mobilen

Teams der Hilfsorganisationen

und der Bundeswehr

unterwegs, um

PCR-Tests durchzuführen.

„Schnelltests werden von

den mobilen Teams nicht

angeboten und auch keine

Art von Test, der selbst

bezahlt werden muss“, so

die Kreissprecherin. Dem

Gesundheitsamt lägen

zudem Informationen vor,

dass nicht zugelassene

und nicht vom RKI anerkannte

Schnelltests im

Umlauf seien.

Keine Fremden

hereinlassen!

Kriminelle, die ihre Mitmenschen

übers Ohr hauen

wollen, haben Corona

längst zu ihrem Thema

gemacht, weiß Polizeisprecherin

Ramona Hörst.

Täter geben sich zum Beispiel

als Amtspersonen

aus, die bei älteren Menschen

Tests auf Covid-19

durchführen wollten. Die

Polizei warnt davor, Fremde

in die Wohnung zu lassen.

Ramona Hörst empfiehlt

den Bürgern stattdessen,

selbstbewusst

aufzutreten, kritisch nachzufragen

und imZweifelsfall

die Notrufnummer

110anzurufen.

Auch telefonische Betrugsversuche

nehmen im

Vest zu. „Wir bekommen

täglich Anrufe von Betroffenen“,

berichtet die Polizeisprecherin.

Neben der

Masche mit dem Enkeltrick,

und dem „vermeintlichen

Polizisten“, der

Geld und Schmuck vor

Einbrechern „in Sicherheit“

bringen will, haben

DIE WOCHE IM VEST 28.12.2020 |Nummer 52

Kriminelle Machenschaften

mit Corona-Schnelltests

Betrüger geben vor, imAuftrag des Gesundheitsamtes unterwegs zusein. Kriminelle nutzen

die Pandemie auf vielfältige Weise, berichtet die Polizei.

Betrüger verkaufen Corona-Schnelltests an der Haustür –nur eine von vielen Maschen, mit denen Kriminelle

die Pandemie nutzen.

—FOTO: PRASESH SHIWAKOTI/UNSPLASH

die Täter längst auch ein

Corona-Szenario inihr Repertoire

eingebaut. So erhalten

die potenziellen

Betrugsopfer Anrufe wegen

angeblich todkranker

Töchter oder Söhne, die

mit einer Corona-Infektion

im Krankenhaus liegen

würden. Zur Behandlung

werde Geld benötigt. Gefordert

werden imRegelfall

vier- bis fünfstellige

Summen.

Zudem macht die Polizei

auf eine neue Phishing-Variante

aufmerksam.

„Abgefischt“ werden

sollen dabei sensible

Daten. Laut Bundesamt

für Sicherheit in der Informationstechnik

(BSI) kursiert

im Internet eine sogenannte

„Corona-Karte“,

die angeblich inEchtzeit

angeben soll, woCorona-Infektionen

registriert

worden sind. Diese

„Corona-Karte“ wird von

Kriminellen als Lockmittel

genutzt. Wird die Karte

geöffnet, lädt im Hintergrund

eine Schadsoftware,

die Passwörter und Zugangsdaten

am PC ausliest.

Achtung bei

Internet-Shops

Auch die Betreiber von

sogenannten Fake-Shops

(gefälschten Internet-Verkaufsplattformen)

haben

das Corona-Thema für

sich entdeckt. Sie bieten

auf täuschend echt aussehenden

und seriös wirkenden

Web-Seiten zum

Beispiel hochwertige Hygieneartikel

oder Schutzmasken

an. Das Problem:

Die Käufer erhalten ihre

Waren trotz Bezahlung

nicht.

Der Lockdown ist für Fake-Shops

zudem ein Konjunkturmotor.

Denn jetzt

bestellen noch mehr Konsumenten

ihre Waren im

Internet. Geliefert bekommen

sie bestenfalls minderwertige

Ware. Aber

wie erkennt man Fake-

Shops? Sind die Preise

auffallend günstig, sollte

man auf jeden Fall vorsichtig

sein und sich die

Internetadresse, Kundenbewertungen

und das Impressum

genau anschauen,

rät die Verbraucherzentrale.

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