hallo-muenster_09-01-2021
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Essen |Trinken<br />
Samstag, 9. Januar <strong>2021</strong><br />
Gerichte mit Balsamessig verfeinern<br />
Nur ein paar Tropfen<br />
Rezept der Woche<br />
Weiße-Bohnen-Suppe<br />
Die Emilia-Romagna im<br />
Norden Italiens kann mit<br />
zahlreichen kulinarischen<br />
Spezialitäten aufwarten, die<br />
sich in Deutschland großer<br />
Beliebtheit erfreuen. Zu den<br />
bekanntesten gehört der<br />
Balsamessig aus der Region<br />
Modena.<br />
Grundlage der exklusiven<br />
Gaumenfreude<br />
ist eingekochter<br />
oder konzentrierter<br />
Traubenmost,<br />
der zur<br />
Abrundung mit einem mindestens<br />
zehn Jahre alten<br />
Weinessig verfeinert wird. So<br />
entsteht nach einer 60 Tage<br />
langen Reifezeit in Holzfässern<br />
aus Eiche, Kastanie oder<br />
anderen Edelhölzern das tiefbraune<br />
Elixier, das auch in<br />
der deutschen Küche längst<br />
Einzug gehalten hat. Salat,<br />
Käse, Tomaten, Feigen, Birnen,<br />
Kürbisse, auch Fisch und<br />
Fleisch: Alles schmeckt runder<br />
und viel raffinierter mit<br />
der italienischen Essigspezialität.<br />
Gourmets lieben besonders<br />
die Kombination mit<br />
Desserts und Kuchen.<br />
So wird eine Weiße-Bohnen-Suppe<br />
zubereitet:<br />
Cannellini-Bohnen in<br />
eine große Schüssel geben<br />
und mit Wasser bedecken. 12<br />
Stunden lang einweichen lassen.<br />
DieFrühlingszwiebeln in<br />
Scheiben schneiden und mit<br />
einem Spritzer Öl beträufeln.<br />
Die eingeweichten Bohnen<br />
abtropfen lassen und dazugeben.<br />
Mit dem Fenchelgrün,<br />
der Chilischote undder Knob-<br />
lauchzehe würzen. Mit 2–3<br />
Esslöffeln Balsamessig garnieren<br />
und mit etwas warmem<br />
Wasser bedecken.<br />
Auf kleiner Flamme 40<br />
Minuten kochen und am<br />
Ende derGarzeit salzen.<br />
Sobald alles weich<br />
ist, vom Herd nehmen<br />
und pürieren<br />
und abschmecken.<br />
Zucchini<br />
und Paprika<br />
in<br />
gleichmäßige<br />
Würfel<br />
schneiden.<br />
Die<br />
rote<br />
Zwiebel<br />
in Scheiben<br />
schneiden.<br />
Das Gemüse<br />
scharf mit Öl<br />
und einer Prise<br />
Salz und einem<br />
Tropfen Balsamessig<br />
anbraten.<br />
Suppe mit dem gerösteten<br />
Gemüse servieren.<br />
Mit etwas Öl, frischen Kräutern<br />
und einigen Tropfen Balsamessig<br />
garnieren. (djd-mk)<br />
Einkauf<br />
Zutaten für<br />
vier Personen<br />
300 ggetrocknete Cannellini-Bohnen<br />
100 gFrühlingszwiebeln<br />
150 gZucchini<br />
200 ggelbe Paprika<br />
1rote Zwiebel<br />
1Zweig Fenchelgrün<br />
1Knoblauchzehe<br />
½frische Chili<br />
5-6 ELBalsamessig<br />
Foto: djd-mk/Consorzio Tutela Aceto Balsamico di Modena<br />
Tequila: Die flüssige Seele Mexikos<br />
Von „Blanco“ bis „Extra Anejo“<br />
Salz von der Hand lecken,<br />
Shot reinkippen,<br />
in die Zitrone<br />
beißen: Das Tequila-<br />
Ritual kennen viele<br />
Bar- und Clubbesucher. Und<br />
die Kopfschmerzen am Tag<br />
danach ebenfalls. Dabei ist<br />
Tequila eigentlich ein sehr<br />
hochwertiges Destillat aus<br />
mexikanischen Agaven, das<br />
auch in Deutschland Genusstrinker<br />
anzieht –abseits vom<br />
übrigens ziemlich deutschen<br />
Ritual.<br />
Am offensichtlichsten ist<br />
zunächst die Lagerung: Den<br />
klassischen durchsichtigen<br />
Tequila nennt man „Blanco“,<br />
er wird direkt nach der Herstellung<br />
abgefüllt. Etwas<br />
dunklere Tequilas lagern für<br />
gewöhnlich in Eichenfässern.<br />
Tun sie das mindestens zwei<br />
Monate, spricht man von<br />
einem „Reposado“, bei über<br />
einem Jahr ist es ein „Anejo“,<br />
ab drei Jahren ein „Extra Anejo“.<br />
„Durch die Lagerung<br />
schmeckt der Tequila weicher,<br />
man bekommt auch<br />
mehr Holznoten rein“,erklärt<br />
Barkeeper Sven Goller, der<br />
2<strong>01</strong>7 als Vertreter Deutschlands<br />
zum internationalen<br />
Cocktail-Wettbewerb „World<br />
Class“inMexiko City eingeladen<br />
war. Gerade die höherpreisigen<br />
Anejos kämen bei<br />
den Leuten gut an – auch,<br />
wenn bei der Fasslagerung<br />
die eigentlichen Agaven-Noten<br />
etwas verloren gingen.<br />
Pur oder mit Orangen –sowird Tequila typischerweise in Mexiko serviert.<br />
Foto: dpa/Christin Klose<br />
Und da ist noch der Mezcal.<br />
Das ist eigentlich ein Oberbegriff<br />
für Agavenbrände aus<br />
bestimmten Bundesstaaten<br />
Mexikos. Tequiladarf sich das<br />
Getränk jedoch nur nennen,<br />
wenn es aus ganz speziellen<br />
Regionen in diesen Bundesstaaten<br />
kommt. Mezcal als<br />
solchen gab es bis vor wenigen<br />
Jahren kaum auf dem<br />
deutschen Markt, so Goller.<br />
Dashabesich mittlerweile geändert.<br />
Faktisch unterscheiden<br />
sich beide aber auch oft im<br />
Geschmack. Wer Mezcal probiert,<br />
schmeckt eine dominantere<br />
Rauchnote. Während<br />
Tequila nur aus der Blauen<br />
Weberagave hergestellt werden<br />
darf, haben die Brenner<br />
für Mezcal einen größeren<br />
Spielraum bei der Wahl der<br />
Agaven.<br />
Dazu kommt, dass Tequila<br />
oft industriell produziert<br />
wird. Mezcal werde aber oft<br />
von kleinbäuerlichen Betrieben<br />
per Hand hergestellt, erzählt<br />
Manuel Weißkopf. Er<br />
lebt in Mexiko, exportiert von<br />
dort aus mit seiner Firma „Dr.<br />
Sours“ Agaven-Destillate<br />
nach Deutschland und kennt<br />
daher die Betriebe vor Ort.<br />
Agaven werden in Erdöfen<br />
über Tage gegart. Dabei werden<br />
sie mit Bananen- und anderen<br />
Blättern eingedeckt, es<br />
entsteht Rauch, erklärt Weißkopf.<br />
Dieser rauchige Geschmack<br />
findet sich dann im<br />
Produkt wieder. Wobei: „Rauchig<br />
ist einfach. Spannend<br />
wird es, wenn man dann<br />
noch eine Geschmacksvarietät<br />
rausschmecken kann“,<br />
meint Goller.<br />
Dadurch, dass die Agave<br />
über Jahre an einem Ort<br />
wächst, nimmt sie auch<br />
unterschiedliche Noten aus<br />
der Umgebung auf –etwa Zitrus<br />
oder Kräuter. „Und wenn<br />
da ein Mangobaum daneben<br />
steht, dann hat man eben<br />
auch Mango-Noten da drinnen“,<br />
erzählt Weißkopf.<br />
Wer auf den Geschmack gekommen<br />
ist und qualitativ<br />
hochwertigen Tequila oder<br />
Mezcal kaufen will, sollte darauf<br />
achten, dass auf der Flasche<br />
„100 Prozent Agave oder<br />
Maguey“ und „Hecho en Mexico“<br />
stehe, sagt Weißkopf.<br />
Mindestens 40 Prozent Alkoholgehalt<br />
sollten es schon<br />
sein, meint er. Und wer die<br />
Flasche schüttelt, sollte kleine<br />
Bläschen erkennen können<br />
–ein Zeichen hochqualitativer<br />
Destillation.<br />
Grundsätzlich kann man<br />
Tequila und Mezcal pur, aber<br />
auch gemixt trinken. Im<br />
Cocktail funktioniere Tequila<br />
in Kombination mit Limetten,<br />
Salz oder winterlicher<br />
mit Zimt, Apfel oder Schokolade,<br />
empfiehlt Barkeeper<br />
Goller.<br />
Und als Shot mit Salz und<br />
Zitrone? „Das hat man damals<br />
bei uns eingeführt, weil<br />
es irgendwie nach Mexiko<br />
undSpaß ausgesehen hat. Dabei<br />
trinkt in Mexiko kein<br />
Mensch so Tequila“, erzählt<br />
Weißkopf. Am ehesten werden<br />
in Mexiko ein Wurmsalz<br />
(„Sal de Gusano“) und Orangen<br />
dazu serviert. Am besten<br />
genieße man ihn aber pur,<br />
„wie die flüssige Seele Mexikos.“<br />
(dpa)<br />
Heiße Maroni: Sie schmecken lecker und sind gesund.<br />
Foto: dpa/Franziska Gabbert<br />
Maroni im Ofen zubereiten<br />
Austrocknen<br />
verhindern<br />
Der perfekte Snack für<br />
den Winter-Spaziergang<br />
mit der Familie:<br />
Heiße, duftende Maroni<br />
sind nährstoffreich und<br />
ganz einfachimBackofen zuzubereiten.<br />
Laut dem Rezept<br />
des Informationsdienstes<br />
„Food-Monitor“ zunächst die<br />
spitzen Enden mit eine Schere<br />
abschneiden. Anschließend<br />
ander runden Seite die<br />
Kastanien gekreuzt einschneiden.<br />
Dabei darauf achten,<br />
dass das Messer so scharf<br />
ist, dass es bis zum Fruchtfleisch<br />
durchdringt, denn<br />
sonst können die Früchte später<br />
platzen.<br />
Die Maroni nun auf ein<br />
Backblech legen und für 20 bis<br />
30 Minuten bei 200 bis 220<br />
Grad im Backofen erhitzen.<br />
Tipp: Eine Schale Wasser in<br />
den Ofen stellen. So wird die<br />
Luftfeuchtigkeit erhöht, was<br />
ein Austrocknen verhindert.<br />
Geröstete Maronen aus dem<br />
Ofen nehmen und warm<br />
schälen und verzehren.<br />
Die Vertreter der Nussfrüchte<br />
enthalten Ballaststoffe,<br />
Magnesium, Kalium, Vitamin<br />
C und B-Vitamine, so<br />
„Food-Monitor“. (dpa)