Heft 2 - Die von Melich in Tüschenbroich
Die adelige Familie von Melich auf Haus Tüschenbroich
Die adelige Familie von Melich auf Haus Tüschenbroich
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Dietmar`s
Lesebuch
Folge 2 Ausgabe: 1-2021
Die adelige Familie von Melick auf Haus Tüschenbroich
Das Schloss Tüschenbroich war Sitz des Heinrich von Melick, heute im Besitz der Familie Krapoll
Ein Stammbaum-Fragment aus dem Archiv war Ausgangspunkt für diesen Aufsatz
©by Dietmar Schmitz (DS), Wegberg-Klinkum 1/2021, ebenfalls alle Fotos ohne Quellenangabe
1
Dietmar`s
Lesebuch
Heinrich Melick und seine Familie
Heinrich von Melick leistet in Abwesenheit des Landesherren, des Grafen von
Moers, Verzicht auf die `heirlicheyt van tussenbroich` sowie auf den Hoff zu
Hugenrade (Hoverath) und überträgt beide Güter an den Ritter Hinrich Hoin von
den Pesch, der damit belehnt wird (Mittwoch nach Dionysius 1470). 1 Soweit ein
Eintrag in den Wassenberger Mannkammerakten (s.u.).
Das Geschlecht nennt sich wohl nach dem Ort Melick im deutsch-niederländischen
Grenzraum, in der Nähe von Roermond, etwa 30 km von Wegberg entfernt.
Melick ist das römische Mederiacum, an der großen römischen Hauptstraße
von Bavai über Maastricht nach Xanten.
Der geldrische Adel im Codex Gelre (Königl. Bibliothek in Brüssel), hierin ist ein Wappen der
Familie Melick abgebildet. Das Wappenbuch entstand zwischen 1369 – 1396 2 .
Das Wappen der Herren von Melich zeigt in Rot eine goldenen Lilie,
den Helm ziert ein roter Hirsch mit Hals und Kopf und einem
goldenen Geweih. Der erste bekannte Namensträger ist Heinrich
von Melik als jülichscher Amtmann in Brüggen vor 1333 erwähnt 3 .
Ob Johann von Melich, der 1395 als Knappe erwähnt wird, ein
Sohn von ihm ist, ließ sich nicht klären. Dieser Johann von Meylich
wird es auch sein, der am 7.Dezember 1394 zusammen mit den
Brüdern Reinhard und Johann von Coerenzich, Thiis von der Muelen und Anderen
der Stadt Köln Fehde ansagt, wegen Verunrechtung durch die Stadt und deren
Juden 4 . Im Februar 1395 erklärte Johann von Melich (Meelk), dass sie mit
dem Pastor von Maria Ablass in Köln übereingekommen sind, keine Einwände
gegen das Testament der Beelgen von Korentzich zu erheben 5 .
Er war mit einer Tochter des Friedrich von Matlar und einer N. von Lievendal
verheiratet, beide versterben vor 1448.
1
Gillessen, Leo: Die ältesten Lehnsverzeichnisse der Mannkammer Wassenberg; HKE 1971, S.111 (fol. 39b)
2
J. Stinner / K.-H. Tekath: Gelre – Geldern – Gelderland, Geldern 2001, Bd.1 S.398
3
Dr. P. Norrenberg: Geschichte des Dekanates M. Gladbach, Köln 1889 S.102 und J. Deilmann: Geschichte des Amtes Brüggen 1927, Nachdruck
Köln 1987 S.201
4
StAr Köln: Pachier Urkunde Nr.373
5
H.M. Schleicher: Genealogisch-heraldische Sammlung E. v. Oidtman, Bd.4 Mappe 264 S.145 u. E.v.O: Zur Geschichte von Cörrenzig; Heimatblätter
Erkelenz 1923, 3.Jg. Nr.1 S.2 .
©by Dietmar Schmitz (DS), Wegberg-Klinkum 1/2021, ebenfalls alle Fotos ohne Quellenangabe
2
Dietmar`s
Lesebuch
Bereits ihr Großvater Ritter Gerhard von Matlar war seit
1394 Herr von Tüschenbroich. Da ihr Bruder, der Junker Friedrich von
Matlar, Herr zu Tüschenbroich und Erbvogt von Cleynen-Gladebach (der Fronhof
von Kleingladbach war der Gerichtsort der Tüschenbroicher, gleichzeitig hatte er
die Allmende am St. Petersholz), ohne Kinder im Jahre 1450 verstarb, erbte sein
Neffe Heinrich von Melich mit seiner Schwester Metza die Unterherrschaft
Tüschenbroich.
Heinrich von Melich behielt eine Erbrente des Friedrich von Mateler von 12 Maltern
Roggen und die Einkünfte aus den Gütern zu „Virschen“ (darunter die
Bongartzmühle) und „Dyck“. Nach seinem Tode sollten auch diese seinem
Schwiegersohn zufallen 6 .
Ob dieser Heinrich identisch ist mit dem Scheffen Henrich von Melich, der von
1476 in Wickrath erwähnt wird, ist schwer zu sagen, er ist gleichzeitig zusammen
mit dem Pastor von Swalenberch (Schwanenberg) Goedart Kemmer auch Lehnsträger
des Junckers Friedrich von Fleirschen zu Wickrath. 7
Wappenzeichnung des H. Jungbluth im Depositum Evertz (StAr Wegberg)
Heinrich von Melich war mit Adelheid von Balderich gt. Barich
verheiratet, er wird 1453 als Johanns Sohn bezeichnet 8 .
Das Paar bekommt vier Töchter, die Älteste Metza tritt später
das Erbe an, als sie 1470 den Heinrich Hoen von den Pesch
(von Haus Pesch in Immerath) heiratet (s.u.). Sie vergleicht
sich im selben Jahr mit ihrer Schwester Bela gegen eine Jahresrente
von 50 Malter Roggen und 50 burgundischen Philippsgulden,
ihr Vater Heinrich besiegelt den Vertrag. Durch
einen Ehevertrag vom 9.2.1470 erfahren wir, dass Metza von
Melich von ihrem Vater u.a. ein Gut in Viersen erhalten soll, den Hof und die
Mühle ter Porten und den Hof zu „Dych“ (Hof und Mühle Verendich, die spätere
Mühle Schnockesmühle in Unterbeberich) (s.o.) 9 . Bei der ersten Mühle handelte
es sich um die Porten- oder Bongartzmühle in Viersen-Beberich. Die Mühle war
6
Mackes, Karl L.: Erkelenzer Börde und das Niersquellengebiet; Mönchengladbach 1985 S.255
7
J. Husmann/ Th. Trippel: Geschichte der ehemaligen Herrlichkeit bzw. Reichsgrafschaft und der Pfarre Wickrath, I: Teil Giesenkirchen 1909,
S.51 u.74
8
Gemeindearchiv Roermond Akten 1766, 2076, 2306, 2364
9
Das halte ich für einen Irrtum, ich vermute, dass der Autor R.A. Büschgens, nicht wusste, dass es in Wegberg Gendieck einen gleichnamigen
Hof Dyck mit Mühle gab.
©by Dietmar Schmitz (DS), Wegberg-Klinkum 1/2021, ebenfalls alle Fotos ohne Quellenangabe
3
Dietmar`s
Lesebuch
bereits seit 1423 im Besitz der
Herren von Tüschenbroich und
wurde erst 1600 von Rudolf von Schoenebeck verkauft. 10
Bela heiratet dann 1473 den Syvart von Eyll, Drost zu Wachtendonk. Die anderen
beiden Schwestern Sofia und Elisabeth werden versorgt indem sie ins Kloster S.
Mariae in Neuss geschickt werden. Heinrich von Melich war wohl nicht ganz treu,
denn seine Magd Druitgin (Gertrud) schenkt ihm 1437 eine weitere Tochter
Christine, diese ist später mit Heinrich Venendey verheiratet 11 .
Stammbaum der Familie Melich so wie ihn Ernst von Oidtman gezeichnet hat
Archiv: Historischer Verein Wegberg
Ein Heinrich van Melich verkauft 1438 der Abtei Gladbach zwei Rentenbriefe
über 10 Mark brabantisch, welche die Abtei jährlich von Hof und Mühle zu
Nederhoven im Kirchspiel Gladbach schuldig war und über ein Malter Roggen,
den Gobel der Döene (Dünne) onder den Hoeven schuldig war (Urk.Nr.180 Abtei
Gladbach) 12 .
10
Büschgens, Rolf Adam, Bongartzmühle – 750 Jahre in Beberich, Viersen 1996 S.17-19.
11
In Mappe 412 (Venendey) ist dieser Heinrich nicht aufgeführt. Auch Alfred Blömer erwähnt ihn nicht in seinem Aufsatz über die Erkelenzer
Ratsherren- und Schöffenfamilie. Geht es nach der Leitnamenssitte, so dürfte dieser Heinrich der Vater des von beiden erwähnten und als
ersten bekannten Namensträger (Stammvater) Coen Venendei sein, der im Besitz des Manngutes „ter Linden“ zu Oestrich ist. Sein Sohn
Heinrich ist seit 1509 Schöffe in Erkelenz. Q.: Schleicher, Herbert M., WGfF Köln Bd. 5; 1994; S.686ff. und Blömer, Alfred: Beiträge zur ursprünglich
aus Erkelenz stammenden Familie Venedey/Feinendegen; Mönchengladbach 1992 S.5.
12
Dr. Brasse, Ernst: Urkunden und Regesten zur Geschichte der Stadt und Abtei Gladbach 1. Teil; M.Gladbach 1914 S.271 (Gladbacher Urkundenbuch)
©by Dietmar Schmitz (DS), Wegberg-Klinkum 1/2021, ebenfalls alle Fotos ohne Quellenangabe
4
Dietmar`s
Lesebuch
1448 erklärt Heinrich von Melich vor den Schöffen von Leuth, dass
seine Eltern dem Wilhelm Budel zwischen 30 und 40 Erbrenten und
Jahrgulden, die sie jährlich aus und von den Benden, Hofsteden und Holzschlägen
im Kirchspiel Leuth hatten, verkauft haben. Er hat diesen Erbkauf mitbewilligt,
verzichtet aber auf Wiederkauf zu Gunsten der Irmgard Roesen und ihren
Erben. Bereits 1445 hat er vor den Schöffen zu Lövenich einen Vertrag cediert,
worin er seinem Onkel Gotthard von Harve, die ihm aus der Erbschaft seines
Oheims Friedrich von Matlar zugefallene Rente von 10 Malter Roggen, aus den
Besitzungen des genannten Gottfried von Harve bestätigt. Nach den Akten der
Mannkammer Wassenberg, dürfte sich hinter dem Namen Heinrich von Meelke
ebenfalls unser Heinrich verstecken. Dieser überträgt im Jahre 1452 seinen Hof
„zo Kobbendale“ (Haus Kobbendahl bei Ratheim) an Sander (Alexander) von
Eyle, der damit belehnt wird 13 .
Ein Jahr später verzichtet er dann zu Gunsten des Vorgenannten „Goidart von
Harff“ auf das „Guet in der Mylen“, dem Heidener Hof 14 . Im September 1456
fundiert der „praenobili et strenuo Viro Henrico von Melich Domino in Tüschenbroich“
die „Sacellum S. Uldarici in arce Tüschenbroich“. Übersetzt heißt dass:
„Der sehr edle und tatkräftige Herr Heinrich von Melich gründet die Kapelle St.
Ulrich in der Burg Tüschenbroich“ 15 .
Nach dem Tod des Alexanders von Eyll (aus dem Rurkempener Zweig) , wird 1468
Derich von Heyenhoven, mit dem Hof Kobbendahl belehnt, die Witwe des Alexander,
Elisabeth Swertscheyd behält das Altenteil 16 . Schließlich wird Martin auf
der Rur mit dem Hof Kobbendael belehnt, als Vormund der Agnes von Eyll als
Ehefrau des Alexander von Eyll d.J.? (1480). Die Witwe Agnes von Eyll (seine
dritte Ehefrau war eine geborene von Schoppendorf) 17 , lässt sich bei gleicher Gelegenheit
eine Pfandschaft auf den Hof eintragen (fol.66) 18 . Die Belehnungen im
Namen der Witwe setzen sich fort, denn im gleichen Jahr tritt Gerhard von Effern
als Vormund auf (fol.67) 19 .
13
Gillessen, Leo: Die ältesten Lehnsverzeichnisse der Mannkammer Wassenberg, HKE 1971, S.111-132.
14
Gillessen, Leo: Die Siedlungen Myhl und Altmyhl, aus Siebenhundert Jahre Myhl, Geilenkirchen 1971, S.37; siehe auch wir vor S.116.
15
Heinrichs, Georg: Der Ursprung der Ulrichskapelle in Tüschenbroich; HVW 2007, BB 23 S.7-10.
16
Gillessen, Leo, Lehen S.123/124.
17
Schleicher, Herbert M., Die Genealogisch-heraldische Sammlung E. v. Oidtman, Bd.5 Mappe 394, WGfF Köln 1994, S.500
18
Gillessen, Leo, Lehen S.128
19
Gillessen, Leo, Lehen S.130
©by Dietmar Schmitz (DS), Wegberg-Klinkum 1/2021, ebenfalls alle Fotos ohne Quellenangabe
5
Dietmar`s
Lesebuch
1467 wird Heinrich von Melick selbst mit dem „Huyss zer
Hallen“ (Haus Hall bei Ratheim) belehnt, an dem Gertrud
Mangelmanns, Witwe des Daym van Belle, den Altenteil hält. Das bedeutet der
Besitz des Hauses Hall ist bereits geteilt. Nur kurze Zeit später (am Tag vor Laurentius,
den 4.9.) erhält dann Seytz (Sixtus) von Brede, für sich, seine oben genannte
Mutter und den Konsorten, den anderen Teil des Lehns. 1468 erhält der
weiter oben genannte Godert von Harff dann auch den Anteil am Huyss ind Hoff
van der Hallen, anscheinend der Anteil des Heinrich von Tüschenbroich 20 .
Der Schwiegersohn Heinrich Hoen von dem Pesch
Heinrich Hoen von dem Pesch war seit 1448 in erster Ehe mit Margareta von
Palant verheiratet, diese verstarb 1466 kinderlos. Bei seiner zweiten Ehe mit
Metza (Mathilde) von Melich brachte die Braut folgende Güter mit in die Ehe:
1.) Haus und Herrlichkeit Tüschenbroich mit den dazu gehörenden Büschen,
Benden, Heiden, Weihern, Dämmen, Kurmeden, Hühner-,
Kauen- und Geldzinsen sowie Pachterträgen.
2.) Die Vogtei über Kleingladbach,
3.) Das Gut zu „Huyffenrode“ (Houverath)
4.) Den 6. Teil des Dürener Zehnten
5.) Die Benden an dem Gaißbroich
Das Totenbuch des Prämonstratenserinnen-Stiftes Wenau berichtet uns von den
Wohltätern des Stiftes, hier werden auch Ritter Heinrich gen. Hoen von dem Pesch
und seine Frau Mechtild am 4.12. aufgeführt. Als Anmerkung steht dort, dass
er seit 1470 mit Metza von Melich vermählt sei.
In einem zweiten Eintrag verkaufen eine Mechtild vom Mellich zu Tüschenbroich
zusammen mit ihrem Gatten Karsilius von Merötgen 21 (eingetragen unter dem
20
Gillessen, Leo, Lehen S.124
21
H.J. Domsta: Geschichte der Fürsten vom Merode im Mittelalter Bd. II; Düren 1981, S.64
„… Merodischer Besitz in Buir ist seit dem 15. Jh. nachzuweisen, Werner Scheiffart vame Roide besaß seit 1404 das Bermersgut in Buir (s.
EvO Bd.10 S.405)…“ Der Rier Carselis von Merode (†1368) war 1354 Schiedsrichter bei der Übergabe von Gripekoven, er war mit Nella von
dem Bongart verheiratet, Witwe des Wilhelm von Lievendal (bei Domsta S.367: Tillmann). Mit ihr hatte er 5 Kinder, zusätzlich hatte er mit
der Tochter des Dürener Bürgers Johann de Wynt, Guitgin (Goda) genannt, vier Kinder. Einer seiner natürlichen Söhne hieß Carsilius, der
1377 der Stadt Köln Fehde ansagte, auch sein Halbbruder Werner schließt sich dem an (EvO S.407). 1359 weisen Karsil von Merode und sein
Sohn Werner auf ihren Zehnten zu Venrath eine Erbrente von 60 Mark Cölnisch an, die zum Unterhalt eines Geistlichen dienen soll, für einen
noch zu bestimmenden Altar, entweder in Jülich mit dem Heilig-Kreuz Altar, wo seine Frau Petronella von dem Bongard begraben liegt oder
einem bisher undotierten Altar zu Wenau (Domsta S.495). Es ist aber nie von einer „von Melich“ in diesem Zusammenhang die Rede, ist sie
die Ehefrau des natürlichen Sohnes Karsil von Merode?
©by Dietmar Schmitz (DS), Wegberg-Klinkum 1/2021, ebenfalls alle Fotos ohne Quellenangabe
6
Dietmar`s
Lesebuch
9.9.) 1429 eine Rente zu Buir, dabei muss es sich um die
gleichnamige Tante handeln, also der Schwester von Heinrich von
Melick 22 .
Weitere Namensträger von Melich
Ob der Pfarrer von Wegberg, Wilhelm von Melich der 1494 verstirbt, ein Bruder
des Heinrich war, ist noch nicht schlüssig geklärt, näheres könnte man vielleicht
durch sein Testament erfahren 23 . Die Herren von Tüschenbroich haben seit dem
Jahre 1494 nachweisbar das Recht der Kollation der Wegberger Pfarrkirche 24 .
Ein weiterer Namensträger der Familie van Melich ist der Priester der Diözese
Lüttich, Jakob de Melich, der am 1.September 1416 bekundet, dass er vom Dechanten
und Kapitel des Viktorstiftes in Xanten dem Archidiakon von Campen
(Kempenland) zur Investitur in die Pfarrkirche von S. Antonius in Ambren (Amern)
vorgeschlagen worden sei, deren Kollationsrecht beim Kapitel liege. Jakob
versprach, die Rechte des Stiftes an der Niederamener Kirche zu wahren und
leistete dann im Kapitelsaal den wörtlich überlieferten Eid. Er entstammt der
Sippe des Jülicher Amtmannes Heinrich de Melych, der vor 1330/1333 in Brüggen
residierte 25 . Um die gleiche Zeit wird als Jülichscher Lehnsmann Everhard
von Melick erwähnt 26 . Ein weiterer Namensträger Henrich von Melich wird in
den Türkensteuerlisten des Kirchspiels Bracht von 1558 und 1578 erwähnt. Dieser
Henrich zahlt 1558 2 Albus und 1578 6 Albus an Abgaben 27 . Soviel zu den
Nachrichten über die Familie „von Melich“.
Zusätzliche Namensträger ab dem Jahre 1286 aus dem Urkundenbuch von Sloet
übermittelte mir im Januar 2006, Herr Gerard van de Garde aus Roermond 28 . Es
handelt sich dabei um den ca. 1240 geborenen Ritter Evrars de Melke (Evrarum
22
H. Candels: Das Prämonstratenserinnen-Stift Wenau; Mönchengladbach 1975 2.Aufl. S.159ff.
23
Es lagert im Hist. Archiv der Stadt Köln, Best. 110M (Testamente Buchstabe M), U 2/167. Beschreibung: Melich, With., mag. art., Pastor zu
Wegberg, v. 29.7.1494.
24
Evertz führt in seiner Liste der Pfarrer (S. 27, Kirchengeschichte) den Wilhelm von Melich nicht auf, genauso wenig seinen Nachfolger
Wilhelm des Parles, obwohl er auf Seite 19 im Zusammenhang mit dem Patronatsrecht darüber berichtet. J. Broich/ H. Heinrichs schreiben
in der Kirchengeschichte des Wassenberger Raumes; Geilenkirchen 1958 S.239, dass Wilhelm des Parles 1494 Pastor in Wegberg ist und ab
1493 bis 1501 Pastor bzw. Dekan in Wassenberg.
25
W. Föhl: Die ältesten Pfarrherrn in Amern und Lüttelforst (1255-1420); HB Kempen - Krefeld 1961S.32
26
Gemeindearchiv Roermond Akte Nr.748
27
L. Peters: Unbekannte Quellen zu Brachts Einwohnerschaft im 16.Jh.; HB Viersen 2006; S.78ff.
28
E-Mail v.11.1.2006: Die Familien Melick und Beeck
©by Dietmar Schmitz (DS), Wegberg-Klinkum 1/2021, ebenfalls alle Fotos ohne Quellenangabe
7
Dietmar`s
Lesebuch
Melke, 1312 Evrardus de Mellec), der 30 Jahre lang die
Rechnungen für den Grafen von Geldern erstellte. Er besitzt den
Hof Schöndelen (Scoynlar) im Ambte Wassenberg (noch 1332 erwähnt).
Ganz in der Nähe von Tüschenbroich, liegt die alte Herrschaft Helpenstein. Dazu
gehörte das Lehen „In gen Hove“ am Ortsausgang von Rödgen Richtung Wildenrath.
Als Lehnsinhaber wird 1546 der Heyn van Melick genannt. Hier dürfte es
sich aber um den Herkunftsort „Melick“ in der Nähe von Vlodrop handeln 29 .
Ausschnitt aus der Karte Bistum Lüttich von Sasson 1667 – an Grenze ist Melech an der Rur zu erkennen
Lk: Die ehemalige Herrschaft
Helpenstein im 16.Jahrhundert.
Entwurf: Michael Körner/Dietmar
Schmitz
Re: Dieser Ausschnitt von
1824, aus dem Urkataster
von Dalheim, zeigt die
Lage des untergegangenen
Hofes „In gen Hove“.
Die gelbe Linie markiert den
ungefähren Verlauf der Straße die
heute nach Wildenrath führt.
29
Mayer, Franz: Geschichte der Pfarren Arsbeck und Dalheim (UVM 1934), ab S.12 u. Schmitz, Dietmar: Die Wegberger Halfengeschlechter
und ihre Höfe (UVM)
©by Dietmar Schmitz (DS), Wegberg-Klinkum 1/2021, ebenfalls alle Fotos ohne Quellenangabe
8