BUNDESARCHIV - MILITÄRARCHIV
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V<br />
Von 1956 bis 1990 wurden in jedem Jahr Sitzungen des Kollegiums durchgeführt.<br />
Die Protokolle sind mit Ausnahme des vom 12. Oktober 1989 alle überliefert. Die<br />
Anzahl der Sitzungen schwankt zwischen 4 und 9 pro Jahr. Nach den Arbeitsord-<br />
nungen hätten es jeweils 6 sein müssen. Der reale Beratungsbedarf scheint aber<br />
unterschiedlich gewesen zu sein. So fanden 1956 Sitzungen statt, 1961 waren es<br />
11 und 1973 10 Sitzungen.<br />
In den 80er Jahren nahm die Sitzungshäufigkeit ab. Im Jahr 1983 wurden nur 2,<br />
1984 und 1985 je 3 Sitzungen durchgeführt. In den Jahren 1987 und 1988 war der<br />
Beratungsbedarf mit 7 und 8 wieder angewachsen.<br />
Überwiegend befaßte sich das Kollegium mit Sachfragen, wobei insbesondere die<br />
militärische Ausbildung, die Beratung der Führungsdokumente (Befehle 100 und<br />
101), die Qualifizierung der Offiziere, die vormilitärische Ausbildung in der Gesell-<br />
schaft für Sport und Technik an erster Stelle zu nennen sind. Ab 1966 berichtete der<br />
Chef Aufklärung regelmäßig zu Problemen der NATO z. B. über die Übungen „Fal-<br />
lex“, „Großer Rösselsprung“, „Wintex“, „Reforger“ und zuletzt „Wintex/Cimex“. Nur in<br />
den Jahren zwischen 1979 und 1988 sind in den Protokollbänden keine Ausführun-<br />
gen des Chefs Aufklärung zu finden.<br />
In den ersten Jahren sind noch kontrovers geführte Diskussionen erkennbar. In den<br />
70er und weiteren Jahren ist das ähnlich anderen Gremien der NVA, die hierar-<br />
chisch zusammengesetzt sind, nicht mehr zu finden.<br />
Im Jahr 1976 referierte der Chef der PHV vor dem Kollegium und dem Sekretariat<br />
der PHV zu Fragen des IX. Parteitages der SED. Mit Beginn der Amtszeit von Ge-<br />
neraloberst Keßler als Chef der PHV wurden die Kollegiumssitzungen wesentlich<br />
stärker politisiert, d. h. der Chef der PHV hielt politische Vorträge, die im allgemei-<br />
nen nicht über das hinausgingen, was auch in den Parteizeitungen zu lesen war. Im<br />
Jahr 1979 wurden zwei Beratungen gemeinsam mit den unterstellten Kommandeu-<br />
ren der Verbände und Truppenteile zu den Ausbildungsaufgaben einberufen.