benelux 10 - TU Berlin

mit konventionellen Lösungen. Holländer haben im allgemeinen einen gewissen
anarchistischen Hang in dem Sinne, dass sie jede straffe Organisation nicht so
besonders mögen. Sie vertagen Entscheidungen am liebsten bis zum Zeitpunkt,
dass es gar nicht mehr anders geht. Zum Beispiel kann man sich als deutscher
Architekt die Zähne ausbeißen, wenn man mit einer gut durchdachten
Checkliste kommt am Anfang eines Projektes und davon ausgeht, dass alle
gewünschten Entscheidungen adäquat getroffen werden. In den letzten Jahren
hat sich im Allgemeinen die Situation extrem verschärft, der Wohnungsbau ist
zusammengebrochen, hier geht es nur noch darum, maximal Geld zu sparen
bzw. überhaupt nichts mehr zu planen. Die öffentlichen Projekte sind auch
allesamt sehr wackelig geworden, vor allem hinsichtlich der Finanzierung. Die
Baufirmen haben eine sehr große Macht in Holland. Dies bewirkt eine schwache
Position der Architekten, sowohl konkret in den Projekten als auch auf der
politischen Ebene. Alles in allem sicher ein abendfüllendes Thema.
Mit wem arbeiten Sie im Entwurf am liebsten zusammen – oder doch
lieber alleine?
Wir arbeiten immer in Teams und treffen Entscheidungen kollektiv, natürlich mit
dem Schlußwort von Oliver Thill und mir.
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