Mini-Katalog- Sonja Tines - 2018

The new Alice
Sonja Tines

The new Alice | S. Tines | 2018 |
Katalog-Version 3.0 - Auflage: 500
Titelbild:
Alice - 2017
90 x 120 cm, Öl auf Leinwand (Ausschnitt)
Bild links:
Die Tendenz der Dinge zu geschehen - 2015
100 x 140 cm, Öl auf Leinwand, (Ausschnitt)
Bild rechte Seite:
I like it
160 x 240 cm, Öl auf 2 Leinwänden
Production by ARTLETstudio
Münster/Karlsruhe – Germany
Texte:
Asmâa Senouci-Meflah, Peter Weyden, Yasmin Samolat
Korrekturen, Übersetzungen: Petra Scherbening
Fotos/Layout: Peter Weyden
Printed by: flyeralarm GmbH, Würzburg
copyrights ©ARTLETstudio/Sonja Tines, 2018
Münster/Karlsruhe/Kipfenberg, Germany
artlet-studio.com | sonja-tines.com

The new Alice
Die surrealen Welten der Sonja Tines

REDLINE...
Im weitesten Sinne als Portraits zu verstehen, setzt sich die gesamte
Bildfläche der Arbeiten der Serie REDLINE aus den gleichen, sich immer
wiederholenden Formen zusammen. Es sind Tiere, Schmetterlinge genauer
gesagt, europa- oder weltweit vom Aussterben bedrohte Arten.
Die Inschrift des jeweiligen Bildrandes verweist auf die lateinische Bezeichnung
der dargestellten Art. Bereits frühere Arbeiten zeichnen sich
durch die virtuos übereinander gelegten Bildebenen aus.
Es ist faszinierend zu sehen, wie Formen des Schmetterlingsmusters
gleichzeitig Bestandteile des Körpers bilden. Wenn es eine vom Aussterben
bedrohte Spezies gibt, sind wir dann nicht alle „bedroht“?
Redline 1 - 2015 - 70 x 50 cm
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REDLINE 9 - 2018 - 80 x 170 cm
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REDLINE 3 - 2015 - 70 x 50 cm

REDLINE 7 - 2015 - 120 x 80 cm
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Follow the white rabbit - 2005 - 100 x 140 cm [Ausschnitt]

THE NEW ALICE...
Alice und all die anderen Figuren aus dem Wunderland – erfunden im Jahr 1865 von dem britischen Autor
Lewis Carroll (Charles Lutwidge Dodgson) – inspirieren und beeinflussen bis heute die Künstler aller Sparten –
direkt oder indirekt. Referenzen, Hommagen, Überarbeitungen oder abgeleitete Werke können in Literatur, bildender
Kunst, Musik oder Spielen gefunden werden. Der Charakter der tollpatschigen, aber auch pfiffigen Alice
hat sich als überaus populär erwiesen und viele ähnliche Heldinnen in Literatur und Popkultur inspiriert – viele
von ihnen auch mit dem Namen Alice.
Auch diverse andere Charaktere haben ihre Popularität bis heute erhalten, wie zum Beispiel der weiße Hase,
der Alice ins und durchs Wunderland führt. Dieser Hase ist auch in Sonja Tines’ Werk ein ständiger Begleiter,
der uns auf vielen ihrer Bilder entgegenblickt, auch in solchen, die die Künstlerin nicht explizit dem Thema zugeordnet
hat. Eine Interpretation dieser Symbolik sei dem Betrachter im Einzelnen überlassen. Dass die Künstlerin
hier möglicherweise sowohl das Ende der Kindheit als auch das der Unschuld abarbeitet, ist insbesondere, wenn
man die Biographie von Sonja Tines genauer kennt, weniger spekulativ als naheliegend, ist doch, wie bei den
meisten Künstlern, ihr ganzes Werk eine Auseinandersetzung mit dem Leben und dem, was es mit ihr getan hat.
Mag der Hase auch sein Gewehr gezückt haben oder in Käfigen von der Decke baumeln – er steht als Symbol
für die Flucht in ein fremdes Wunderland oder eben auch die Unmöglichkeit einer solchen, wenn die Lebensumstände
dies nicht zulassen, so dass er gelegentlich sogar zur Waffe greifen muss.
Viele Figuren und Szenen der Sonja Tines repräsentieren die Geister der eigenen Vergangenheit, sprechen von
Verlust und Hoffnung. Ihre kraftvolle Malerei ist formell und durch die Art ihrer Entstehung einer Form des Surrealismus
zuzuordnen. Die Motive stammen aus ihrem Unterbewussten, vermischen Realität und Traumwelt. Man
kann versuchen, sie zu verstehen oder man lässt sich einfach auf ihre intensive Malerei ein, findet die eigenen Geschichten
in ihren Bildern. Insbesondere, wenn man darauf verzichtet, ihr umfangreiches Werk kunsthistorisch einordnen
zu wollen und sich ihm stattdessen mit dem Herzen nähert, kann man ihre Kunst in vollen Zügen genießen.
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THE NEW ALICE IN WONDERLAND – das Bild
The new Alice in Wonderland - 2009 - 240 x 160 cm

Die neue Alice – verstrickt in einem surrealistischen Drama
Warum die neue Alice? Die Gemälde von Sonja Tines sind ikonografisch auf ein Maximum aufgeladen.
Wir befinden uns eingepfercht in einer Art Mansarde, die der Aufbewahrung von surrealen Gegenständen
dient und zwei Menschen beherbergt.
Rechts im Bild befindet sich eine Frauengestalt, die Hand zum Segensgruß erhoben, gekrönt mit einer Tiara
und der Hals geschmückt mit einem pompösen Kragen. Erhellt wird diese Ecke von einem mit Steinen besetzten
Herz, das in der Luft zu schweben scheint. Die gekrönte Mutter Gottes überschlägt leger ihre Beine und
thront auf einem biedermeierlichen Sessel. Die Männergestalt links fällt nahezu auf den Betrachter zu und ist
lediglich mit einem Jacket, einem Hemd und einer Krawatte bekleidet. Auf der Krawatte findet sich das Wort
»Kunst«.
Ein wirklicher Ablauf ist nicht zu erkennen, und die Inhalte scheinen außerhalb aller ästhetischer Fragestellungen
zu liegen. Die Künstlerin Sonja Tines schafft es erneut, den Glauben des Surrealismus neu aufleben zu
lassen. Frei von gängigen Assoziationen wird ein absichtsfreies Spiel mit unseren Gedanken gespielt. Psychische
Mechanismen werden negiert, und den Betrachtern wird die Möglichkeit gegeben, ihre eigenen Träume und
Illusionen hineinzulegen.

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Alice and Alice - 2017 - 100 x 120 cm

Alice- 2017 - 90 x 140 cm
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The impossible possibility - 2017 - 120 x 80 cm
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Similar differences and different similarities - 2017 - 120 x 80 cm
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Wenn du mich so fragst, und ich
dächte, das wäre so, so würde ich
dir dementsprechend antworten,
aber so denke ich nicht, ich denke
nicht: Es ist so, ich denke auch
nicht, es ist anders!
Timeless - 80 x 120 cm
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The time is now · 2018 · 180 x 180 cm - 2-teilig

The time is now II· 2018 · 180 x 90 cm

Sonja Tines
Die Künstlerin malt vor allem großformatige Ölbilder. Surreal überzeichnete Figuren, deren Vorlage sie verschiedensten
Kulturbereichen entlehnt, treten vor kontrastreich nebeneinander gestellten Motiven und Strukturen in
einen völlig neuen Kontext. Die Bildwirkung entspricht der Thematik. In einer von kulturellem und virtuellem Informationsüberfluss
geprägten Moderne versucht der Mensch, seine eigene Identität von fremdbestimmten Mechanismen
zu unterscheiden. Angesichts der vorherrschenden Selbstoptimierung und -inszenierung – besonders in
diversen „sozialen“ Netzwerken – lässt sich das eigene Leben als besonders beeindruckend kuratieren.
Der Mensch ist schließlich nicht nur ein Individuum,
sondern reflektiert unbewusst und unfreiwillig stets seinen Zeitgeist.
1965 geboren; lebt und arbeitet in Bayern; ab 1995 künstlerisch tätig; Besuch der
Gewerbeschule für angewandte Kunst; Gestaltung von Museumsgrafik; Ausarbeitung
zeichnerischer Elemente für Design-Studios in freier Mitarbeit

OBJEKT
Jesús Curiá, Fernando Suárez,
Marc Giai-Miniet, Andrea Kraft,
Ke Li, Ursula Commandeur,
Gong Dong, Hyun-Gyoung Kim,
Norbert Klaus, Jens J. Meyer,
Prof. Erwin-Josef Speckmann,
Frauke & Dietmar Nowodworski,
Philippe Timmermans,
Javier de la Rosa,
Zhang Yong, Xie Aige
BILD
Sonja Tines, Dominik Schmitt,
Benjamin Burkard, Andrea
Kraft, Marc Figueras,
Marc Giai-Miniet, Anna Kant,
Franziska Schemel, Georg
Janßen, Pavel Guliaev, Modest
Almirall, Günter Rückert,
Martina Lückener, Simone
Zewnik, Gustavo Diaz Sosa,
Lisa Nowinski
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48143 Münster, Verspoel 20
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48143 Münster, Harsewinkelgasse 21
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