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Pressemappe MAUTHAUSEN - ZWEI LEBEN

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4. Wie hast du deine Protagonisten ausgesucht?<br />

Stanisław Leszczyński hatte eine unglaublich dramatische Lebensgeschichte. Mehrmals<br />

konnte er dem Tod im Konzentrationslager nur knapp entrinnen, was allein schon einen filmreifen<br />

Stoff bietet. Zudem war er der Sohn „der Hebamme von Auschwitz“, die später als<br />

Gerechte unter den Völkern geehrt wurde. Leszczyńskis Mutter hatte mehrmals verhindert,<br />

dass Kinder in Auschwitz getötet wurden. Die Geschichte von Franz Hackl ist ebenfalls einzigartig.<br />

Er war Lehrling in der Schlosserei des Konzentrationslagers. Täglich musste er daher<br />

in das Lager gehen, wo er als junger Mensch und Hitlerjunge das Grauen direkt vor Augen<br />

hatte. Schon bald wurde ihm klar, dass nicht die Häftlinge die Verbrecher waren, sondern<br />

ihre Bewacher. Damit konnte er sich als junger Mensch von dieser massiven Indoktrinierung<br />

befreien.<br />

5. War es leicht, sie zum Auftritt vor der Kamera zu überreden?<br />

Stanisław Leszczyński hatte einige Monate vor Drehbeginn eine Operation, die ihm mit 90<br />

Jahren doch zu schaffen machte. Er wollte daher mit diesem Teil seines Lebens nicht mehr<br />

konfrontiert werden. Doch seine Lebensgefährtin Brygida Rekowska überredete ihn dazu,<br />

seine Lebensgeschichte für die Nachwelt zu erhalten. Er meinte dann während der Dreharbeiten,<br />

dass er froh sei, doch noch einmal an diesen Ort gekommen zu sein.<br />

6. Was war die größte Herausforderung bei den Dreharbeiten mit beiden Herren?<br />

Wir konnten nur im Winter, wenn das KZ geschlossen war, drehen. Gleichzeitig mussten<br />

wir natürlich auf das Alter der beiden Rücksicht nehmen. Wir hatten mehrere Drehtermine<br />

reserviert, um bei nicht zu kalten Temperaturen mit den Zeitzeugen filmen zu müssen.<br />

Wir haben nur wenige Stunden am Tag gearbeitet, unterbrochen mit vielen Pausen. Das<br />

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