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Moabiter Bewegungslandschaft - moabit macht mobil

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Dieses Projekt wird aus dem Programm Soziale Stadt mit Mitteln<br />

der Europäischen Union, des Bundes und des Landes Berlin im<br />

Rahmen des Quartiersmanagement Moabit West gefördert.


BERLINbewegt e.V.<br />

Projektleitung:<br />

Birgit Funke<br />

Stephan Riegger<br />

Mitarbeit:<br />

Katrin Germonprez<br />

Kirsten Kaup<br />

Ina Zander<br />

Marianne Ernsting<br />

Kontakt:<br />

BERLINbewegt e.V.<br />

Burgherrenstr. 7<br />

12101 Berlin<br />

Tel: 030/789 58 550<br />

Fax: 030/789 58 552<br />

info@berlinbewegt.de<br />

www.berlinbewegt.de<br />

Berlin, Dezember 2009


Konzeptionelle<br />

Vorbereitung der<br />

MOABITER<br />

BEWEGUNGSLANDSCHAFT<br />

2009


INHALT<br />

GLIEDERUNG<br />

1 EINLEITUNG..........� 6<br />

2 ZIELE DER MOABITER BEWEGUNGSLANDSCHAFT.............................................................. .......... 8<br />

3 AUFBAU DER ANALYSE...................................................................................................................... 9<br />

3.1 Methodik..........� 9<br />

3.1.1 Sekundäranalyse – Die Sportverhaltensstudie 2006 in Berlin........................................... 10<br />

3.1.2 � 11<br />

.<br />

3.2 Arbeitsschritte..� 12<br />

3.3 Festl� 13<br />

3.3.1 Untersuchungsgebiet.......................................................................................................... 13<br />

3.3.2 Zielgruppen und deren Relevanz......................................................................................... 14<br />

3.4 Definitionen und Untersuchungsstruktur der Eindrucksanalyse..................................................... 16<br />

3.4.1 Spielwe� 16<br />

3.4.2 Bewegungsformen............................................................................................................. 18<br />

3.4.3 Nutzergruppen/Altersgruppen/Zielgruppen........................................................................ 19<br />

3.4.4 Qualitative Einflussfaktoren................................................................................................ 19<br />

4 MOABIT WEST - UNTERSUCHUNG UND ERGEBNISSE................................................................. 20<br />

4.1 Flächen und soziodemographische Informationen......................................................................... 20<br />

4.1.1 Größe, Lage und Struktur des Gebiets.............................................................................. 20<br />

4.1.2 Bevölkerungsstruktur.......................................................................................................... 21<br />

4.1.3 Arbeitslosigkeit und Armut.................................................................................................. 21<br />

4.1.4 Sonstige soziale und kulturelle Infrastruktur....................................................................... 22<br />

4.1.5 Kita, Schule und Bildungsniveau........................................................................................ 23<br />

4.1.6 Gesundheitliche Lage der Kinder und Jugendlichen.......................................................... 24<br />

4.1.7 Zusammenfassung............................................................................................................. 24<br />

4.2 QM Moabit West – Orte und Flächen für Spiel, Sport und Bewegung........................................... 27<br />

4.3 Spielplatzana� 27<br />

4.3.1 Br� 28<br />

4.3.2 Union� 30<br />

4.3.3 Bre� 32<br />

4.3.4 � 34<br />

4.3.5 Waldstraße SOS................................................................................................................ 36<br />

4.3.6 Stad� 38<br />

4.3.7 � 40<br />

4.3.8 Wie� 42<br />

4.3.9 Neues Ufer......................................................................................................................... 44<br />

4.3.10 Re� 46<br />

4.3.11 Zw� 48<br />

4.3.12 Zwi� 50<br />

4.3.13 Waldenserstraße................................................................................................................ 51<br />

4


4.3.14 Ottopa� 52<br />

4.3.15 L� 54<br />

4.3.16 � 56<br />

5<br />

INHALT<br />

4. 4 Analyse QM Moabit West.............................................................................................................. 57<br />

4.4.1 Spielw� 57<br />

4.4.2 Bewegungsformen............................................................................................................ 60<br />

4.4.3 Nutzergruppen/Altersgruppen/Zielgruppen....................................................................... 66<br />

Senioren (über 65 Jahre).................................................................................................. 67<br />

Erwachsene (18 - 65 Jahre).............................................................................................. 68<br />

Jugendliche (11 - 17 Jahre)............................................................................................... 70<br />

Kinder (Grundschule, 6 - 10 Jahre)................................................................................... 72<br />

Kleinkind Kitas (Befragung, über 0 - 5 Jahre)................................................................... 72<br />

4.4.4 Kriterien für weitere Einflussfaktoren ............................................................................... 76<br />

4.4.5 Gesamtergebnisse für das Untersuchungsgebiet Moabit West........................................ 78<br />

5 KONZEPT MOABITER BEWEGUNGSLANDSCHAFT........................................................................ 80<br />

5.1 Konzept..........� 82<br />

5.1.2 Bewegter Stadtflur............................................................................................................. 82<br />

5.1.3 Ru� 82<br />

5.1.4 Spiel- und Bewegungsorte................................................................................................ 83<br />

6 UMSETZUNGSEMPFEHLUNGEN FÜR DIE EINZELNEN ORTE ...................................................... 84<br />

7 ANLAGE................� 90<br />

Arbeitsweise: Aktions- und Handlungsforschung................................................................................. 90<br />

Gesamtübersi� 90<br />

Ge� 91<br />

Übersichtskar� 92


EINLEITUNG<br />

6<br />

1 EINLEITUNG<br />

Moabit West ist seit 1999 ein Quartiersmanagement-Gebiet.<br />

Die anfangs spärlichen sozialen und<br />

kulturellen Angebote zur Freizeitbetreuung und<br />

Familienberatung wurden seitdem bedarfsgerecht<br />

erweitert.<br />

Die <strong>Moabiter</strong> <strong>Bewegungslandschaft</strong> ist Bestandteil<br />

des Gesundheitsförderungs-Projektes MOABIT<br />

MACHT MOBIL. Das Projekt wurde im Jahr 2008<br />

von BERLINbewegt e.V., dem Quartiersmanagement<br />

Moabit West und dem Bezirksamt Mitte – Gesundheit<br />

initiiert. Unterstützt wurde das Projekt von der<br />

Humboldt Universität Berlin (Institut für Sportwissenschaft),<br />

der Unfallkasse Berlin und der Techniker<br />

Krankenkasse. Das Bundesministerium für Gesundheit<br />

finanzierte die Aufbauphase des Projekts (2008).<br />

Die Zielstellungen des Projektes wurden mit den im<br />

Quartier Moabit tätigen Organisationen entwickelt<br />

und konkretisiert. Die praktische Umsetzung wird u.a.<br />

im Rahmen des Programms Soziale Stadt finanziert<br />

– ein Förderinstrument, das aus Mitteln der Europäischen<br />

Union, des Bundes und des Landes Berlin<br />

finanziert wird.<br />

Leitbild<br />

Das Projekt MOABIT MACHT MOBIL will die Gesundheit<br />

aller Stadtraumnutzer 1 Moabits, vor allem der<br />

sozial benachteiligten sowie der im<strong>mobil</strong>en Stadtteilbewohner<br />

gemeinsam mit diesen nachhaltig verbessern.<br />

Es will motivieren, aktivieren, informieren<br />

und teilhaben lassen. Die Handlungsschwerpunkte<br />

sind Bewegung im Alltag, gesunde Ernährung täglich<br />

und stressfreies Leben im Kiez, welche sowohl<br />

geschlechtersensibel als auch kultursensibel umgesetzt<br />

werden sollen. Zu diesem Zweck werden der<br />

Runde Tisch MOABIT MACHT MOBIL, Gesundheits-<br />

Netzwerke sowie Bildungs- und Informationsangebote<br />

initiiert, ausgebaut und verstetigt. Hauptansatz<br />

des Projektes ist es, vorhandene Strukturen, Netzwerke<br />

und Angebot zu stärken und im Sinne der präventiven<br />

Gesundheitsförderung zu qualifizieren und<br />

zu koordinieren. Den Schwerpunkt bilden hierbei<br />

niedrigschwellige Bewegungsanlässe und -angebote<br />

im Stadtraum, die nach Möglichkeit sowohl Biographie<br />

begleitend als auch generationenübergreifend<br />

angelegt sind.<br />

Aufbau und Struktur<br />

Kapitel 2 stellt die grundsätzlichen und speziellen<br />

Ziele der <strong>Moabiter</strong> <strong>Bewegungslandschaft</strong> vor.<br />

1 Im Text wird zur einfacheren Lesbarkeit die männliche<br />

Schreibweise verwendet.


Im Kapitel 3 werden die theoretischen Grundlagen<br />

und die Methoden der Projektarbeit aufgezeigt und<br />

erläutert. Dazu gehört u.a. die Sekundäranalyse<br />

vorhandener Daten und Studien. Mit den Methoden<br />

der Handlungsforschung werden Daten von ausgewählten<br />

Zielgruppen erhoben (Befragungen, Stadtbegehung,<br />

und Eindrucksanalysen). Hier werden die<br />

vorgenommenen Arbeitsschritte, Festlegungen und<br />

Definitionen vorgestellt, welche den notwendigen<br />

Arbeitsrahmen bilden. Verdeutlicht werden die Eingrenzung<br />

des Untersuchungsgebiets, die Auswahl<br />

der Zielgruppen mit ihrem charakteristischen Bewegungsverhalten<br />

und -präferenzen sowie die Definition<br />

der qualitativen Merkmale der Untersuchung (Spielwert-,<br />

Bewegungs- und Nutzergruppenanalyse).<br />

Kapitel 4 gibt einen detaillierten Überblick über die<br />

Schwerpunkte der Quartiersanalyse im Quartiermanagementgebiet<br />

Moabit West und seiner südlichen<br />

Erweiterung und stellt die wesentlichen Ergebnisse<br />

der Sekundäranalyse vor. Die Beobachtungsergebnisse<br />

aus den Stadtbegehungen spezifizieren die<br />

zentralen Orte und Flächen, die im Untersuchungsgebiet<br />

von der Bevölkerung für Spiel, Sport und Bewegung<br />

genutzt werden können. Mit den im Kapitel 3<br />

vorgestellten qualitativen Analysekriterien werden<br />

ausgewählte Spielplätze und -flächen analysiert und<br />

bewertet. Die abschließenden Aussagen fassen die<br />

räumlichen Einzelanalysen zusammen. Die Ergebnisse,<br />

die durch gesonderte Befragungen ergänzt<br />

wurden, werden auf das Untersuchungsgebiet übertragen.<br />

Auf der Grundlage der Untersuchungsergebnisse<br />

wird im Kapitel 5 ein fundiertes Konzept für das<br />

Quartier vorgestellt und mit konkreten Umsetzungsempfehlungen<br />

verbunden.<br />

7<br />

EINLEITUNG


ZIELE<br />

8<br />

2 ZIELE DER MOABITER<br />

BEWEGUNGSLANDSCHAFT<br />

Mit der <strong>Moabiter</strong> <strong>Bewegungslandschaft</strong> wird die<br />

räumlich aktive Ebene des Quartiers entwickelt<br />

und mit den Zielen des Projektes MOABIT MACHT<br />

MOBIL verbunden. Das Konzept schließt alle Spiel-<br />

und Bewegungsflächen im Quartier ein und verbindet<br />

diese miteinander.<br />

Auf der räumlich aktiven Ebene werden Projekte und<br />

Maßnahmen zur gesunden Lebensführung und Bewegungsförderung<br />

koordiniert. Ziel ist die Entwicklung<br />

eines übergreifenden Planungs- und Handlungskonzeptes<br />

für eine bewegungsfreundliche, sichere und<br />

Kommunikationsanreize bietende Stadtlandschaft.<br />

Diese soll die Mobilität aller Bevölkerungsgruppen<br />

fördern und deren besondere Gesundheits- und Bildungsbedürfnisse<br />

berücksichtigen.<br />

Die räumlich aktive Ebene der <strong>Moabiter</strong> <strong>Bewegungslandschaft</strong><br />

soll:<br />

• Anreize für Bewegung in einer sicheren, bewegungs-<br />

und kommunikationsfreundlichen Stadtlandschaft<br />

setzen.<br />

• Mobilität für die benachteiligten Alters- und Bevölkerungsgruppen<br />

fördern.<br />

• Alltagsbewegung sichtbar machen, Bewugungsanlässe<br />

schaffen und aktivieren.<br />

• Öffentliche Räume und Einrichtungen unter<br />

bewegungsfördernden Gesichtspunkten und<br />

Sicherheitsaspekten vernetzen.<br />

• Die Attraktivität, Qualität und Zugänglichkeit vorhandener<br />

Bewegungsräume verbessern.<br />

• Zielgruppenspezifische Bewegungsorte schaffen.


3 AUFBAU DER ANALYSE<br />

3.1 METHODIK<br />

Die Projekt- und Untersuchungsstrategie orientiert<br />

sich am Handlungsforschungsansatz von Levin<br />

(action research, siehe Anhang). Die eingesetzten<br />

Methoden sind Standards empirisch-sozialwissenschaftlichen<br />

Untersuchungen. Dazu gehören<br />

die Analyse von Sekundärdaten und die Erhebung<br />

neuer Daten durch Beobachtung, Befragung und<br />

Kurzzeitinterventionen (Aktivierung durch Spiel- und<br />

Bewegungsangebote, u. a.). Für die Sekundäranalyse<br />

wurden Daten genutzt, die bereits im Rahmen<br />

des Projektes MOABIT MACHT MOBIL zusammengestellt<br />

und für das Quartier ausgewertet wurden<br />

(Haushalts- und Sozialdaten, Gesundheits- und Kriminalitätsdaten,<br />

u. a.). Zum besseren Verständnis<br />

für die Mobilitäts- und Sportpräferenzen wurden die<br />

Ergebnisse der im Jahr 2008 für Berlin durchgeführten<br />

Sportverhaltensstudie herangezogen.<br />

Die Erweiterung der Informationsbasis für das Projekt<br />

erfolgte über Begehungen und Teilnehmende Beobachtungen<br />

im öffentlichen Raum und durch Befragungen<br />

von Kindern, Erwachsenen und Mitarbeitern<br />

bei den lokalen Trägern. Die Daten aus dem Projekt<br />

MOABIT MACHT MOBIL und die Ergebnisse neuer<br />

Datenerhebungen wurden zu auswertbaren Szenarien<br />

für die ausgewählten Zielgruppen und örtlichen<br />

Spiel- und Bewegungssituationen zusammengestellt<br />

(Eindrucksanalyse). Auf dieser Grundlage konnte die<br />

aktuelle Situation im Quartier unter verschiedenen<br />

Gesichtspunkten dargestellt werden. Dabei ging es<br />

nicht um die Erstellung einer repräsentativen Erhebung,<br />

sondern um die Erweiterung der Kenntnisse<br />

über die Zielgruppen und räumlichen Gegebenheiten<br />

im Quartier. Die Daten wurden miteinander in Bezug<br />

gesetzt, für Bewertungen herangezogen und liegen<br />

dem Konzept und den Umsetzungsvorschlägen zu<br />

Grunde.<br />

Die Spiel- und Bewegungsflächen im Quartiersmanagement-<br />

Gebiet Moabit West wurden mit<br />

Unterstützung der Humboldt Universität Berlin (Forschungsseminare<br />

am Institut für Sportwissenschaft)<br />

analysiert. Für die Analyse wurden Beobachtungs-<br />

und Bewertungskriterien entwickelt und bei teilnehmenden<br />

Beobachtungen, Ortsbegehungen und<br />

Befragungen angewandt. Dabei standen der Spielwert<br />

der Spielplätze, die Qualität für die motorischen<br />

Anforderungen und gesundheitlichen Effekte sowie<br />

die Variabilität der Nutzungsformen im Vordergrund.<br />

Auf der Grundlage der Ergebnisse der Einzelstudien<br />

wurde ein Spiel- und Bewegungskonzept erarbeitet.<br />

9<br />

AUFBAU DER ANALYSE


AUFBAU DER ANALYSE<br />

10<br />

Dieses enthält Darstellungen und Aussagen in folgenden<br />

Bereichen:<br />

• Allgemeine Informationen über das QM-Gebiet<br />

• Orte und Flächen<br />

• Spielwert<br />

• Bewegungsformen<br />

• Nutzergruppen<br />

• Zustand<br />

3.1.1 SEKUNDÄRANALYSE – DIE SPORTVER-<br />

HALTENSSTUDIE 2006 IN BERLIN 2<br />

Spiel, Sport und Bewegungsaktivitäten werden<br />

immer bedeutender für die Gesundheit der Bevölkerung<br />

und die Integration ethnischer Minderheiten<br />

in Berlin. Die mit rund 30.000 Fragebögen größte<br />

Sportverhaltensstudie untersuchte u. a. Fragen wie:<br />

Welche Sportangebote und -plätze werden von wem<br />

nachgefragt? Sind bestimmte Bevölkerungskreise,<br />

Gruppen oder Ethnien beim Sport unterrepräsentiert?<br />

Wer treibt wann, wie oft, wie lange, welchen<br />

Sport? In welcher Organisationsform wird der Sport<br />

betrieben (selbst organisiert, im Verein, im Sportstudio)?<br />

Welche Gründe gibt es für die Sportpassivität?<br />

Gibt es soziale Schranken? Erfüllt der Vereinssport<br />

seine Integrationsfunktion für Kinder, Jugendliche<br />

und Erwachsene? Nehmen Ältere Menschen noch<br />

am Sport teil?<br />

In Berlin führte die Senatsverwaltung für Bildung,<br />

Jugend und Sport in Zusammenarbeit mit dem Amt<br />

für Statistik Berlin Brandenburg diese Befragung<br />

durch. Der Fragebogen wurde postalisch verschickt<br />

(auch ins Türkische übersetzt), das Ausfüllen und<br />

Rücksenden der Fragebögen erfolgte auf freiwilliger<br />

Basis. Aus diesem Grund fand eine Befragung von<br />

Kindern unter 10 Jahren nicht statt.<br />

Die Ergebnisse:<br />

• Fast 75% aller Personen ab 10 Jahren sind<br />

sport- oder bewegungsaktiv. Regelmäßig<br />

(mindestens einmal pro Woche) treiben<br />

61% der Bevölkerung Sport.<br />

• Besonders beliebte Sportarten sind Radfahren,<br />

Schwimmen und Laufen/Joggen. Auf Platz 4<br />

liegen Fitnessaktivitäten, Fußball folgt auf Platz 5.<br />

2 Sportstadt Berlin 2006 - Umfrage zum Sport- und Bewegungsverhalten,<br />

Pressemitteilung Nr. 49 vom 29.10.2007,<br />

Senatsverwaltung für Inneres und Sport


• Ausdauer, Gesundheit und Fitness umfassen<br />

rund drei Viertel aller Sport- und Bewegungsakti-<br />

vitäten.<br />

• Sportaktivitäten werden zu einem sehr hohen<br />

Anteil (64%) selbst organisiert. Am zweitwichtigsten<br />

sind kommerzielle Anbieter wie z.B. Fitnessstudios<br />

gefolgt vom Vereinssport.<br />

• Die wichtigsten Sportorte sind Waldgebiete,<br />

Parkanlagen und Straßen.<br />

• Ausländische Frauen sind unterrepräsentiert; ihre<br />

Sportpräferenzen unterscheiden sich nicht von<br />

denen deutscher Frauen.<br />

• männliche Migranten präferieren Fußball.<br />

3.1.2 EINDRUCKSANALYSE<br />

Die im Quartier vorhandenen Spiel- und Bewegungsflächen<br />

wurden mit folgenden Methoden und Kriterien<br />

analysiert:<br />

• Spielwertanalyse<br />

(Begehung, Bestandsaufnahme)<br />

• Bewegungsmöglichkeiten und -gewohnheiten im<br />

öffentlichen Raum (teilnehmende Beobachtung -<br />

Eindrucksanalyse)<br />

• Derzeitige Nutzer und nutzende Einrichtungen<br />

(Beobachtungen/Befragung)<br />

• Weitere Einflussfaktoren<br />

Die Analyse fokussiert sich auf die Gesamtbevölkerung<br />

des QM Moabit West. Ein Schwerpunkt der<br />

Arbeit ist die systematische und Kriterien bezogene<br />

Analyse der Spiel- und Bewegungssituation von Kindern<br />

und Jugendlichen. Für diese Gruppe werden<br />

Empfehlungen für die Entwicklung und Umgestaltung<br />

der Spiel- und Bewegungsflächen erstellt. Der<br />

konzeptionelle Rahmen berücksichtigt auch den<br />

Umgang mit Randgruppen.<br />

In die Empfehlungen gehen sport-, gesundheitswissenschaftliche<br />

und pädagogische Erkenntnisse ein.<br />

Diese bilden die Grundlage hinsichtlich der Entwicklung<br />

eines guten und gesunden Spiel- und Bewegungsverhaltens.<br />

Das Spiel- und Bewegungskonzept<br />

umfasst alle formellen und informellen Spiel- und<br />

Bewegungsflächen des Quartiers.<br />

11<br />

AUFBAU DER ANALYSE


AUFBAU DER ANALYSE<br />

12<br />

3.2 ARBEITSSCHRITTE<br />

Die Analyse fand in folgenden Arbeitsschritten statt:<br />

Recherche, Bestandsaufnahme und Spielwertanalyse<br />

Zunächst wurde der Bestand der Spiel- und Bewegungsflächen<br />

aufgenommen und verortet (formelle<br />

und informelle Spielorte). Untersucht wurde, ob<br />

diese für Spiel und Bewegung genutzt werden und<br />

dafür geeignet sind. Eine Bewertung des Zustandes<br />

der Orte und Räume wurde vorgenommen und den<br />

Nutzer- und Zielgruppen zugeordnet.<br />

Die Spielwertanalyse wurde hinsichtlich der nachfolgenden<br />

Faktoren vorgenommen:<br />

• Interaktion und Kommunikation<br />

• Variabilität und Veränderbarkeit<br />

• Multifunktionalität<br />

• Aufforderungscharakter<br />

• Setting<br />

• formelle und informelle Nutzung<br />

Befragung<br />

Die Befragung der Nutzer und der Mitarbeiter der<br />

nutzenden Einrichtungen im Quartier wurde mit<br />

Fragen gestützten Interviews hinsichtlich der folgenden<br />

Aspekte durchgeführt:<br />

• Häufigkeit und Dauer der Nutzung der<br />

einzelnen Flächen<br />

• Nutzung durch welche Gruppen (Alter, Gruppengröße)<br />

• Nutzungsgewohnheiten<br />

• mögliche Konflikte und Wünsche<br />

Beobachtung<br />

Die Beobachtungen wurden zum Teil bei Stadtbegehungen<br />

ge<strong>macht</strong>. Formen der Teilnehmenden Beobachtungen<br />

wurden bei Kindern und Jugendlichen<br />

eingesetzt. Dabei wurden u. a. folgende Aspekte<br />

aufgenommen und ausgewertet:<br />

• Bewegungsmöglichkeiten und -anlässe<br />

• Bewegungsgewohnheiten<br />

• Informelle Nutzung von Spiel- und Bewegungsflächen<br />

aber auch anderen Stadträumen


Zusammenfassung und Auswertung der einzelnen<br />

Ergebnisse<br />

Spiel- und Bewegungskonzept<br />

Für die <strong>Moabiter</strong> <strong>Bewegungslandschaft</strong> wurde ein<br />

Spiel- und Bewegungskonzept auf Grundlage der<br />

Ergebnisse der Analysen erstellt, das folgende<br />

Punkte enthält:<br />

• Zuordnung der einzelnen Flächen für Zielgruppen<br />

(Alter, Gender)<br />

• Empfehlung für die Entwicklung und Umgestaltung<br />

der Spiel- und Bewegungsflächen<br />

• Empfehlung von motorischen Sensibilisierungen<br />

(Förderung motorischer Defizite)<br />

• Umgang mit Randgruppen<br />

• Zusammenstellung der einzelnen Inhalte in<br />

einem gesamtkonzeptionellen Rahmen<br />

• Diskussion mit Fachämtern und Einrichtungen<br />

Umsetzungsempfehlung<br />

Darstellung von konzeptionellen Ideen für einzelne<br />

Orte und Flächen, die als erste umgestaltet werden<br />

sollen, bzw. für die Veränderungen im geringen<br />

Umfang sinnvoll erscheinen und mehr Effektivität im<br />

Sinne der Zielstellung des Projekts versprechen.<br />

3.3 FESTLEGUNGEN UND DEFINITIONEN<br />

Für das Projekt wurden das Untersuchungsgebiet<br />

und die zu berücksichtigenden Zielgruppen definiert<br />

und beschrieben.<br />

3.3.1 UNTERSUCHUNGSGEBIET<br />

Bearbeitungsbereich<br />

Gegenstand der Untersuchung waren die Spiel- und<br />

Bewegungsflächen im Quartiersmanagement-Gebiet<br />

Moabit West und seiner südlichen Erweiterung.<br />

Untersucht wurden folgende Flächen im Außenraum:<br />

• Wege und Straßen<br />

• Grün- und Freiflächen<br />

• Spielplätze und Spielflächen<br />

• Sportplätze und Sportflächen<br />

Von der Untersuchung ausgeschlossen wurden<br />

die nicht jederzeit öffentlich zugänglichen Flächen,<br />

wie Schulhöfe, Kitagärten, Freiflächen öffentlicher<br />

Gebäude und Vereinsflächen.<br />

13<br />

AUFBAU DER ANALYSE


AUFBAU DER ANALYSE<br />

14<br />

3.3.2 ZIELGRUPPEN UND DEREN RELEVANZ<br />

Erfasst wurden das Verhalten und die Bedürfnisse der<br />

Bevölkerung des Untersuchungsgebietes bezüglich<br />

ihrer Mobilität. Bei der Untersuchung hatte das Spiel-<br />

und Bewegungsverhalten von Kindern und Jugendlichen<br />

einen besonderen Stellenwert. Von Bedeutung<br />

ist diese Zielgruppe, weil bei ihr durch die entwickelten<br />

räumlichen Maßnahmen, die vorgeschlagenen<br />

Bewegungsangebote und das Konzept der <strong>Moabiter</strong><br />

<strong>Bewegungslandschaft</strong> ein gesunder Lebensstil nachhaltig<br />

gefördert werden soll.<br />

Besondere Berücksichtigung im Konzept finden die<br />

Zielgruppen Senioren und Mädchen/junge Frauen<br />

mit Maßnahmen zur Mobilisierung und zur Förderung<br />

der Orientierung von Senioren im Stadtraum.<br />

Ziel ist die Stabilisierung eines selbstbestimmten,<br />

unabhängigen Lebensstils im Alter (Kooperation<br />

mit den privaten Wohnungsbaugesellschaften und<br />

Senioreneinrichtungen). Für die Zielgruppe Mädchen<br />

und junge Frauen steht die Entwicklung und Erprobung<br />

von Konzepten und Modellen zur Förderung<br />

der Mobilität in öffentlichen Räumen (Stadtplätze,<br />

Spiel-, Bewegungs- und Treffräume) im Vordergrund.<br />

Sie bilden einen Schwerpunkt in der Zusammenarbeit<br />

und Vernetzung mit vorhandenen Projekten und<br />

Initiativen im Quartier.<br />

Zielgruppensegmente<br />

Entsprechend der definierten Schwerpunkte innerhalb<br />

der Gesamtbevölkerung wurde eine Unterteilung der<br />

Zielgruppen in folgende Segmente vorgenommen:<br />

• Senioren<br />

über 65 Jahre<br />

• Erwachsene (inklusive Begleitpersonen)<br />

18-65 Jahre<br />

• Kinder und Jugendliche<br />

15-18, 11-14, 6-10, 3-5, 0-2 Jahre<br />

Zielgruppenmerkmale nach der Sportverhaltensstudie<br />

Jedes Zielgruppensegment unterscheidet sich nach<br />

Alter, den favorisierten Bewegungsmöglichkeiten<br />

und den darin verfolgten Bewegungsmotiven. Nach<br />

der Sportverhaltensstudie setzen die einzelnen Ziel-<br />

und Nutzergruppen nachfolgende Prioritäten in ihrem<br />

Sport- und Bewegungsverhalten.


Senioren<br />

über 65 Jahre:<br />

1. Wandern/Spazieren gehen/Nordic Walking<br />

2. Radfahren<br />

3. Gymnastik<br />

4. Joggen<br />

5. Tanzen<br />

Erwachsene<br />

18 – 30 Jahre:<br />

Joggen, Fitness, Radfahren, Fußball, Badminton,<br />

„walken“, Inline-Skaten<br />

31 – 65 Jahre:<br />

Radfahren, Joggen, Fitness, Fußball, Gehen, Tanzen,<br />

Inline-Skaten<br />

ab 40 Jahre:<br />

Gesundheit und Fitness, Ausdauer<br />

Wandern, Ausdauerlaufen, Radfahren, Schwimmen,<br />

Inline-Skating, Skilanglauf<br />

unter 40 Jahre:<br />

Teamsport (kleinere Mannschaften, priv. Organisation)<br />

Jugendliche<br />

11 – 17 Jahre:<br />

1. Fußball<br />

2. Radfahren<br />

3. Joggen<br />

4. Tanzen<br />

5. Fitness<br />

6. Tischtennis<br />

7. Leichtathletik<br />

Tendenz für Sport und Freizeit<br />

• „Wilderness“ (Nervenkitzel)<br />

• Trendsportarten wie Skateboarding, BMX,<br />

Parcours<br />

• expressiv: Ausdruck und Tanz<br />

• HipHop, Techno<br />

Kinder<br />

über 0 – 10 Jahre:<br />

Spielplätze und Spielflächen<br />

15<br />

AUFBAU DER ANALYSE


AUFBAU DER ANALYSE<br />

Kommunikation<br />

16<br />

3.4 DEFINITIONEN UND UNTERSUCHUNGS-<br />

STRUKTUR DER EINDRUCKSANALYSE<br />

Das Untersuchungsgebiet QM-Moabit West mit<br />

seinen Spielorten und Zwischenbereichen wurde<br />

hinsichtlich Spielwert, Bewegungsmöglichkeiten,<br />

Nutzer- und Zielgruppen und weiteren Einflussfaktoren<br />

untersucht. Grundlage hierfür war die Gestaltung<br />

der Orte und Bereiche und deren Spielmöglichkeiten.<br />

Die Raumaufteilung erfolgte nach den Spielgeräten<br />

(Qualität, Altersgruppe, motorische Aktivität),<br />

der natürlichen Unterteilungen (Hecken, Büsche,<br />

Bäume), der baulichen Ausstattung (Mauern, Bänke,<br />

Absätze, Zäune) und nach Themenprofil und Sportarten.<br />

Eine Auflistung aller vorhandenen Geräte zeigt<br />

den vorhandenen Gerätebestand in den jeweiligen<br />

Spielbereichen.<br />

Struktur und Vorgehen<br />

Im ersten Schritt fand eine Bestandsaufnahme statt<br />

und der Spielwert für die einzelnen Spielplätze und<br />

-flächen wurde ermittelt. Daraufhin wurden im zweiten<br />

Schritt die für den Spielplatz geplanten Spielaktivitäten<br />

mit den beobachteten, formellen und informellen<br />

Bewegungsformen (Definition von formellen und<br />

informellen Spiel- und Bewegungräumen siehe Kapitel<br />

3.4.2) abgeglichen. Schritt drei <strong>macht</strong> deutlich,<br />

ob die für den Spielplatz vorgesehenen Zielgruppen<br />

(Alter, u. a.) und die beobachteten Nutzergruppen<br />

identisch sind oder sich deutlich unterscheiden. Die<br />

Aufnahme weiterer ggf. ortsgebundener Einflussfaktoren,<br />

die auf die Nutzung der Spielflächen Einfluss<br />

haben, ergänzt die Analyse. Die Ergebnisse der einzelnen<br />

Spielplätze und –flächen wurden zu einem<br />

Gesamtprofil des Untersuchungsgebietes zusammengetragen.<br />

3.4.1 SPIELWERT<br />

Der Wert einer Spiel- und Bewegungsanlage ergibt<br />

sich aus den immanenten Möglichkeiten zu vielfältigen<br />

Spiel- und Bewegungshandlungen. Zu beachten<br />

ist, dass Spielgeräte nicht automatisch schon<br />

das Spiel selbst darstellen. Sie geben eher Impulse,<br />

dienen als Anregung, Aufforderung oder setzen<br />

Reize, die erst von den Nutzern in Spiel überführt<br />

werden müssen. Daher gilt, dass erst die Summe von<br />

Impulsen, Anregungen und die Vielfalt der funktionalen<br />

Verwendungsmöglichkeiten sowie die mit den<br />

Funktionen ausgelösten sozialen, pädagogischen,<br />

physiologischen oder emotionalen Auswirkungen


den „Spielwert“ einer Spieleinrichtung ergeben.<br />

Man kann sagen: Je genauer die Nutzung eines<br />

Spielgerätes festgelegt ist und je spezifischer die von<br />

ihm ausgelösten Erfahrungen sind, desto geringer ist<br />

der Spielwert.<br />

Bewertungsskala<br />

Der Spielwert wird in einer Skala von 1 = trifft nicht<br />

zu bis 5 = trifft zu gemessen. Jedem Spielbereich<br />

werden 6 spezifische Spielwertfaktoren zugeordnet.<br />

Aus den einzelnen Spielwerten wird ein Gesamtwert<br />

für den jeweiligen Spielplatz ermittelt.<br />

Bewertungskriterien der Spielwertfaktoren<br />

Interaktion/Kommunikation<br />

Zu bewerten ist, ob die Einrichtungen individuelle<br />

Aktionen für die Nutzer zulassen und Kommunikation<br />

und Interaktionsmöglichkeiten mit anderen Besuchern<br />

eröffnen. Dies kann eine Interaktion zwischen<br />

Akteur und Zuschauer sein, aber auch die Schaffung<br />

eines fließenden Übergangs vom Zuschauer zum<br />

Akteur-Dasein.<br />

Ist ein Zusammenspiel möglich oder erforderlich?<br />

• Kann das Spielgerät nur allein genutzt werden?<br />

• Existieren Möglichkeiten Gespräche zu führen?<br />

Variabilität/Veränderbarkeit<br />

Die Ausstattung entfaltet Phantasiepotentiale und<br />

fördert die Eigentätigkeiten und Fähigkeit Entwürfe<br />

für Bewegungsszenarien, -räume und Spielsituationen<br />

zu planen, gemeinsam mit anderen herzustellen,<br />

zu nutzen und wieder umzubauen.<br />

• Sind zusätzliche Spielmaterialien vorhanden?<br />

• Lassen sich die Spielgeräte verändern?<br />

• Wird die Fantasie angeregt?<br />

Multifunktionalität<br />

Ein hoher Spielwert ergibt sich bei multifunktionalen<br />

Spieleinrichtungen, die verschiedene Spiel- und<br />

Bewegungsmöglichkeiten eröffnen oder welche erst<br />

entdeckt werden müssen.<br />

• Ist das Spielgerät nur auf eine Art nutzbar oder<br />

gibt es mehrere Möglichkeiten?<br />

• Sind die Flächen nur für eine oder für mehrere<br />

Sportarten nutzbar?<br />

Aufforderungscharakter<br />

Auch der Aufforderungscharakter einer Anlage<br />

bestimmt ihren Spielwert.<br />

• Bekommt man Lust auf Spielen beim Anblick der<br />

Geräte?<br />

• Reizen Farben, Formen und Höhen zum Ausprobieren?<br />

17<br />

AUFBAU DER ANALYSE<br />

Variabilität<br />

Multifunktion<br />

Aufforderungscharakter


Challenge<br />

Setting<br />

AUFBAU DER ANALYSE<br />

Challenge<br />

Challenges betreffen konkrete Herausforderungen,<br />

die altersgemäße Anregungen zur Erprobung und<br />

Entwicklung psycho-physischer Entwicklungsfaktoren<br />

geben wie Mut, Wagnis u. a.<br />

• Bieten die Spielgeräte Herausforderungen und<br />

Möglichkeiten zum Probieren, Scheitern und<br />

Schaffen?<br />

• Können beim Spiel Probleme entstehen, die<br />

gelöst werden müssen?<br />

Setting<br />

Zum Spielwert gehört auch das Setting im Sinne einer<br />

Einbindung der Anlage in das direkte und weitere<br />

Umfeld. Hierbei steigt der Spielwert mit den eröffneten,<br />

angebotenen und installierten Möglichkeiten am<br />

Spiel- und Bewegungsgeschehen indirekt teilzunehmen<br />

(Zuschauen, Zurufen, Klatschen, Anfeuern u.a.).<br />

Zu bewerten sind hierbei die formell arrangierten Einrichtungen,<br />

wie Sitzgelegenheiten, Beobachtungsposten,<br />

Interaktions- und Kommunikationsmittel (Seile,<br />

Bewegungshilfen ...) mit denen die Zuschauer direkt<br />

oder indirekt in die spielerischen Aktionen mit einbezogen<br />

werden können.<br />

• Wo stehen Bänke und wie sind Sitzmöglichkeiten<br />

positioniert?<br />

• Welche Altersgruppe wird angesprochen?<br />

• Ist der Spielbereich optisch ansprechend gestaltet,<br />

gemütlich oder ungemütlich?<br />

• Wie sieht es mit Sauberkeit, Licht und Sicherheit<br />

aus?<br />

3.4.2 BEWEGUNGSFORMEN<br />

Bei der Analyse unterscheiden wir zwischen geplanten<br />

und beobachteten, formellen und informellen<br />

Spiel- und Bewegungsgelegenheiten.<br />

Formelle Spiel- und Bewegungseinrichtungen sind<br />

konkret geplante und erstellte Einrichtungen, wie<br />

z.B. ein Klettergerüst, eine Schaukel, Balanciereinrichtungen<br />

und Rutschen.<br />

Informelle Spiel- und Bewegungsgelegenheiten entstehen<br />

durch Raumarrangements, die zum Spielen,<br />

Bewegen, Klettern Springen oder Balancieren<br />

reizen und auch entsprechend genutzt werden.<br />

Diese können bewusst geplant sein, sie werden aber<br />

auch ungeplant, oder teilweise sogar ungewollt von<br />

den Nutzern als Spiel- und Bewegungsräume deklariert.<br />

Sehr häufig werden z.B. die Stufen und Kanten<br />

in Parks, auf Stadtplätzen und freien asphaltierten<br />

Flächen von den Skateboardfahrern und anderen<br />

Sportlern intensiv für Kunststücke und Gymnastik<br />

frequentiert.<br />

18


Zu den geplanten Bewegungsformen gehören:<br />

Klettern, Wackeln, Rutschen, Balancieren, Schaukeln,<br />

Drehen, Sand-Spiel, Springen, Ball-Spiel,<br />

Rollen, Tischtennis, Wasser-Spiel<br />

3.4.3 NUTZERGRUPPEN/ALTERSGRUPPEN/<br />

ZIELGRUPPEN<br />

Die Beobachtungsorte (siehe Spielplatzanalyse<br />

Kapitel 4.3) wurden entsprechend der unter Kapitel<br />

3.3.2 benannten Zielgruppen (Kinder, Jugendliche,<br />

Erwachsene und Senioren) der dargestellten Merkmale<br />

untersucht. Lediglich in fünf Spielplatzbereichen<br />

konnten Erwachsene beobachtet werden, welche<br />

den Spielplatz ohne Kinder besuchten.<br />

3.4.4 QUALITATIVE EINFLUSSFAKTOREN<br />

Bereiche und Randgruppen, welche Einfluss auf das<br />

Spielverhalten und die Verweildauer der Zielgruppen<br />

haben, sind weitere Einflussfaktoren der Analyse.<br />

Es wurden folgende Fragen untersucht:<br />

Pflegezustand<br />

• Existieren Gefahrenquellen wie Defekte oder<br />

Mängel an den Geräten oder im Umfeld?<br />

• Ist für Fallschutz gesorgt?<br />

• Existieren Leerflächen durch entfernte Geräte?<br />

Sauberkeit<br />

• Sind Papierkörbe und Mülleimer vorhanden?<br />

• Werden die Mülleimer genutzt?<br />

Fremdnutzung<br />

• Wird die Anwesenheit Obdachloser, Trinker oder<br />

Raucher beobachtet?<br />

• Beeinflusst die Anwesenheit der Randgruppen<br />

das Spielgeschehen?<br />

• Sind Hunde zu beobachten, welche die Spielflächen<br />

verunreinigen?<br />

• Werden Drogenverstecke beobachtet?<br />

19<br />

AUFBAU DER ANALYSE


UNTERSUCHUNG UND ERGEBNISSE<br />

Untersuchungsgebiet<br />

Neues Ufer<br />

Unfälle<br />

Sickin-<br />

Huttenstr.<br />

Spree<br />

Beusselstr.<br />

Gotzkowskystr.<br />

Beusselstr.<br />

Siemensstr.<br />

Stromstr.<br />

Turmstr.<br />

Alt-<br />

U- Bhf Birkenstr..<br />

Stromstr.<br />

U- Bhf Turmstr.<br />

20<br />

4 MOABIT WEST<br />

UNTERSUCHUNG UND<br />

ERGEBNISSE<br />

4.1 FLÄCHEN UND SOZIODEMOGRAPHISCHE<br />

INFORMATIONEN<br />

4.1.1 GRÖSSE, LAGE UND STRUKTUR DES<br />

GEBIETES<br />

Das Quartiersmanagement-Gebiet (QM-Gebiet) ist<br />

Teil des Bezirks Mitte in Berlin. Mit mehr als 318.000<br />

Einwohnern ist Mitte der drittgrößte Bezirk Berlins<br />

und weist viele verschiedene Stadtquartiere mit<br />

eigener stadträumlicher und sozialer Prägung auf.<br />

Das QM-Gebiet ist ein altbaudominiertes Quartier<br />

in der westlichen Innenstadt Berlins in der Nähe der<br />

City-West (2 km), des Regierungssitzes (3 km) und<br />

der Technischen Universität (1 km). Das Quartier<br />

hat eine Größe von 134 ha. Die Ost-West-Ausdehnung<br />

beträgt 1,4 km und die Nord-Süd-Ausrichtung<br />

1,3 km.<br />

Das QM-Gebiet ist ein einfaches gründerzeitliches<br />

Wohngebiet mit eingestreuten Gebäuden der 60/70er<br />

und 90er Jahre. Geringe Investitionen in den öffentlichen<br />

Raum führten zu erheblichen städtebaulichen<br />

Missständen, die nur teilweise in den letzten Jahren<br />

durch die Aufwertung von Freiflächen und die Sanierung<br />

von Gebäuden behoben wurden. Lediglich östlich<br />

des QM-Gebietes liegen mit dem Ottoplatz und<br />

dem kleinen Tiergarten größere Grünanlagen. Am<br />

Neuen Ufer wurde ein größeres Freizeitareal mit<br />

Sportanlagen und Grünflächen gebaut. Nördlich an<br />

das Gebiet grenzend ist mittelfristig die Anlage einer<br />

kleinen Parkanlage auf dem Gelände des ehemaligen<br />

Güterbahnhofes geplant. Ansonsten befinden<br />

sich im Quartier einige kleinere und größere Spielplätze<br />

mit schlechter Ausstattung.<br />

Das Gebiet durchziehen aufgrund der zentralen Lage<br />

stark frequentierte Durchgangsstraßen. Das hohe<br />

Kfz-Verkehrsaufkommen und der Verkehrslärm entlang<br />

der stark belasteten Durchgangsstraßen (Beusselstraße,<br />

Kaiserin-Auguste-Allee, Turmstraße und<br />

Alt Moabit) sowie der Parksuchverkehr beeinträchtigen<br />

die Wohn- und Umweltqualität erheblich und<br />

stellen zum Teil unüberwindliche Barrieren für Kinder<br />

im Stadtteil dar. Dies führt zu einer beträchtlichen<br />

Verschmutzung der Luft sowie zu Lärmbelästigung.<br />

Der Bezirk Mitte liegt in der Unfallstatistik auf dem<br />

vordersten Platz in Berlin. Mit 810 verunglückten<br />

Personen je 100.000 Einwohner wird deutlich, dass<br />

der Straßenverkehr eine ernsthafte gesundheitliche


Gefährdung für die Bewohner, insbesondere aber für<br />

die Kinder darstellt. Kinder aus dem Stadtteil zeigen<br />

eine zunehmend eingeschränkte Mobilität, Spiel- und<br />

Sportflächen im Quartier wurden teilweise noch nie<br />

besucht.<br />

4.1.2 BEVÖLKERUNGSSTRUKTUR<br />

Das Quartiersmanagement-Gebiet hat eine problematische<br />

Sozialstruktur mit hohen Anteilen an<br />

Migranten unterschiedlichster Herkunft, Beziehern<br />

von staatlichen Transferleistungen und Langzeitarbeitslosen.<br />

Die ungünstige soziale Lage vieler<br />

Bewohner beeinflusst auch den Gesundheitszustand<br />

vieler Kinder und ihrer Familien.<br />

Im QM-Gebiet Moabit-West leben 20.162 Einwohner<br />

(30.06.2007). 18,1 % der Einwohner sind Kinder<br />

und Jugendliche unter 18 Jahren. Im Vergleich zu<br />

Bezirkswerten hat das Quartier einen etwas höheren<br />

Anteil an jüngeren Bewohnern (18 bis 35 Jahre:<br />

31,06 %) und einen deutlich geringeren Anteil an<br />

älteren Bewohnern (10,72 % über 65 Jahre, Mitte:<br />

14,35 %). Die türkischen Mitbewohner stellen mit<br />

22,95 % unter allen Migrantengruppen die größte<br />

Gruppe dar, der Anteil der arabischen Bewohner liegt<br />

bei 13,87 %. Die starke Konzentration in den jungen<br />

und mittleren Altersgruppen in Mitte geht mit den relativ<br />

hohen Anteilen ausländischer Bewohner in diesen<br />

Altersgruppen einher. Auch die relativ hohen Geburtenzahlen<br />

in Berlin-Mitte beruhen vermutlich auf den<br />

traditionell höheren Geburtenraten bei Frauen nichtdeutscher<br />

Herkunft.<br />

Die statistischen Angaben zur Einschulung in Moabit<br />

zeigen, dass der Anteil der Grundschüler nichtdeutscher<br />

Herkunftssprache für die Bezirksregion Moabit<br />

West bei 66 % liegt, einzelne Schulen weisen einen<br />

Anteil von bis zu 90 % auf.<br />

4.1.3 ARBEITSLOSIGKEIT UND ARMUT<br />

In Moabit West beträgt die Arbeitslosenquote (SGB II)<br />

13,83 % (Stand 31.12.2006). Der Anteil an Beziehern<br />

von Transfereinkommen ist mit 33,12 % ebenfalls<br />

hoch. Die Kaufkraft liegt unter dem Berliner Durchschnitt,<br />

der Anteil unterer Einkommensgruppen ist<br />

hoch. Damit einhergehend ist die Verschuldung der<br />

Haushalte im Quartier sehr hoch. Armut nimmt insgesamt<br />

zu und ist öffentlich sichtbar. Insbesondere die<br />

wirtschaftliche Benachteiligung von Kindern ist alarmierend,<br />

jedes dritte Kind im QM-Gebiet ist arm. Die<br />

21<br />

Berlin 38,5%<br />

UNTERSUCHUNG UND ERGEBNISSE<br />

Existenzsicherungsleistungen<br />

unter 15jährige<br />

55 - 65 % 55 - 65 % 55 - 65 %<br />

45 - 55 % < 35 % < 35 %


UNTERSUCHUNG UND ERGEBNISSE<br />

Kinder und Jugendliche(unter 18)<br />

mit Migrationshintergrund<br />

Moabit West<br />

Bewohner 18-45 Jahre 18.896 (46,6 %) davon<br />

33 % nicht deutscher<br />

Herkunft<br />

Berlin<br />

Bewohner 20-45 Jahre 26,7 %<br />

Bewohner QM-Gebiet<br />

18-35 Jahre<br />

60 - 80 %<br />

60 - 80 %<br />

60 - 80 %<br />

> 80 %<br />

Anteil der Jugendlichen<br />

mit Migrationshintergrund<br />

in Berlin 41,6 %<br />

40 - 60 %<br />

6.477 (32,2 %)<br />

40 - 60 %<br />

60 - 80 %<br />

> 80 %<br />

> 40 %<br />

60 - 80 %<br />

45-65 Jahre 10.779 (26,5 %) 18,4 %<br />

22<br />

Quote der von Lernmittelzuzahlung befreiten Schüler<br />

liegt in Moabit West bei 61 %. Aufgrund der drastisch<br />

wachsenden Armut berichten die Einrichtungen vor<br />

Ort von zunehmend schlechter ernährten Kindern mit<br />

gesundheitlichen Problemen, hier insbesondere zu<br />

nennen die Zahngesundheit, Konzentrationsschwierigkeiten<br />

und das stetig zunehmende Übergewicht.<br />

4.1.4. SONSTIGE SOZIALE UND KULTURELLE<br />

INFRASTRUKTUR<br />

Neben der Qualifizierung von Kitas und Schulen hat<br />

sich in den letzten Jahren durch den Ausbau sozialer<br />

Einrichtungen für Familien, Kinder und Jugendliche<br />

eine deutliche Verbesserung in der Angebotsstruktur<br />

ergeben. Die Errichtung des Jugendhauses in der<br />

Berlichingenstraße 2008 für so genannte Lückekinder<br />

und der Neubau des Spielhauses und des öffentlichen<br />

Spielplatzes im Ottopark 2009 ergänzt dieses<br />

Angebot noch zielgerichteter.<br />

Die Probleme der Kinder und Jugendlichen in Moabit<br />

West sind jedoch groß. Armut, fehlende Strukturen<br />

in den Familien und Sprachdefizite führen zu einer<br />

immer größer werdenden Benachteiligung, zu immer<br />

geringeren Chancen, im Bildungswettlauf mitzuhalten,<br />

zu einer Zunahme von Verrohung und Gewalt<br />

und zu gesundheitlichen Problemen. Der Bedarf an<br />

weiteren Angeboten ist deshalb weiterhin hoch. Ein<br />

Problem ist, dass häufig die existierenden sozialen<br />

Angebote die Zielgruppen nicht erreichen.<br />

Viele Familien im Planungsgebiet leben auf engstem<br />

Raum zusammen, so dass die Kinder gezwungen<br />

sind, ihre Freizeit außerhalb der Wohnung auf der<br />

Straße zu verbringen. Oftmals fehlen feste Strukturen<br />

in den Familien, viele Kinder sind sich die meiste Zeit<br />

des Tages selbst überlassen und sind unzureichend<br />

versorgt. Problematisch ist , dass viele Familien die<br />

Beratungsangebote meiden, wenn Anforderungen<br />

an sie gestellt werden. Die zwischenmenschlichen<br />

Beziehungen, Umgang und Sprache sind gewalttätiger<br />

geworden, die Bereitschaft, Konflikte gewaltfrei<br />

zu lösen, ist gesunken. Eine Zunahme der Verrohung<br />

und der Gewalt unter Kindern sind häufiger zu beobachten.<br />

Die lokalen Ansätze, über Elternlotsen und<br />

Stadtteilmütter (MüFüMü) Informationen und Beratungsangebote<br />

zu vermitteln und über Gespräche<br />

auf Probleme der Kinder aufmerksam zu machen,<br />

sind deshalb vielversprechend.<br />

Eine besonders problematische Situation stellt sich<br />

für die Mädchen aus Migrantenfamilien dar. Da diese


in ihren Bewegungsräumen häufig räumlich sehr<br />

eingeschränkt sind, haben sich mehrere Träger vor<br />

Ort dem Problem angenommen und spezielle Treffpunkte<br />

für diese Gruppe geschaffen. Sichere Plätze<br />

und Treffpunkte im öffentlichen Raum gibt es für<br />

diese Mädchen nicht.<br />

4.1.5 KITA, SCHULE UND BILDUNGSNIVEAU<br />

Im Gebiet gibt es derzeit einen Doppelrealschulstandort<br />

(dieser Standort wird durch Schultausch<br />

2009 zur Gemeinschaftsschule mit gymnasialem<br />

Zweig) und vier Grundschulen. Nach der Durchführung<br />

von Zukunftskonferenzen, die vom Quartiersmanagement<br />

initiiert wurden, hat sich eine sehr hohe<br />

Kooperationsbereitschaft seitens der Schulen etabliert.<br />

Seither wurden zahlreiche Projekte durchgeführt,<br />

die zur Profilierung der Schulen geführt haben.<br />

Zwei Schulen engagieren sich im Bereich der Schülergesundheit<br />

und nehmen teil an dem Programm der<br />

bewegungsfreudigen Schule (www.anschub.de). Die<br />

Schulleiter aller Schulen im Quartier haben eine „AG<br />

Bildung“ mit dem Quartiersmanagement und einzelnen<br />

Trägern gebildet.<br />

Im QM-Gebiet befinden sich 15 Kindergärten und<br />

Kinderläden, zwei davon im Eigenbetrieb der Stadt<br />

Berlin. Die Einrichtungen haben sich zu einem Netzwerk<br />

„Kita-Treffen“ zusammengefunden. Die Armut<br />

und oft auch die kulturelle Prägung führen dazu,<br />

dass noch zu viele <strong>Moabiter</strong> Kinder gar nicht in den<br />

Betreuungseinrichtungen angemeldet sind oder nur<br />

noch eine Halbtagsbetreuung ohne Mittagessen<br />

bezahlt werden kann. So weist der Bezirk Mitte bei<br />

der Einschulung einen hohen Anteil von Kindern auf,<br />

die vorher gar keine Kita oder diese nur zwei Jahre<br />

besucht haben. 2007 waren 245 Kita-Plätze in Moabit<br />

West nicht belegt, obwohl nach der Anzahl der Kinder<br />

eher eine Unterversorgung bestehen müsste. Entsprechend<br />

defizitär sind die Sprachkenntnisse bei<br />

der Einschulung.<br />

6,5 % der Erstklässler sprechen kaum Deutsch und<br />

38,5 % fehlerhaft. Dies führt zu frühen Ausgrenzungen,<br />

beinahe 40 % der Erstklässler benötigen<br />

eine intensive Förderung. Nur 36 % der Kinder im<br />

Bezirk Mitte machen Abitur, 32 % erreichen den<br />

mittleren Abschluss, 9 % verlassen die Schule ohne<br />

Abschluss.<br />

23<br />

UNTERSUCHUNG UND ERGEBNISSE<br />

Hauptschulempfehlung<br />

Berlin 20,6 %<br />

30 - 40 %<br />

20 - 30 %<br />

30 - 40 %<br />

30 - 40 %<br />

Bildungsgangempfehlung<br />

Hauptschule<br />

10 - 20 %<br />

30 - 40 %<br />

30 - 40 %


UNTERSUCHUNG UND ERGEBNISSE<br />

Übergewicht bei Schulanfängern in Berlin Mitte<br />

100%<br />

95%<br />

90%<br />

85%<br />

80%<br />

75%<br />

Moabit West<br />

Zentrum<br />

Moabit<br />

Wedding<br />

Gesundbrunnen<br />

Mitte insg.<br />

Übergewicht bei Schulanfängern in Berlin Mitte<br />

nach Herkunft<br />

100%<br />

85%<br />

90%<br />

85%<br />

80%<br />

75%<br />

4,1%<br />

11,1%<br />

7,4%<br />

3,8%<br />

8,2% 7,5%<br />

5,9% 7,3%<br />

7,2%<br />

10,0%<br />

7,0%<br />

7,6%<br />

7,2%<br />

11,8% 8,6%<br />

Deutschland<br />

Türkei<br />

Arabisch<br />

westl. Industriestaaten<br />

ehemaliger Ostblock<br />

sonstige Staaten<br />

Unbekannt<br />

Gesamt<br />

Förderempfehlung im Bereich Körperkoordination<br />

für Schulanfänger in Berlin Mitte<br />

14,0%<br />

12,0%<br />

10,0%<br />

8,0%<br />

6,9%<br />

4,0%<br />

2,0%<br />

0,0%<br />

Moabit West<br />

11,5%<br />

Förderempfehlung im Bereich Körperkoordination<br />

nach Herkunft<br />

9,0%<br />

8,0%<br />

7,0%<br />

6,0%<br />

5,0%<br />

4,0%<br />

3,0%<br />

2,0%<br />

1,0%<br />

0,0%<br />

Deutschland<br />

Zentrum<br />

Moabit<br />

Wedding<br />

Gesundbrunnen<br />

Mitte insg.<br />

Türkei<br />

Arabisch<br />

westl. Industriestaaten<br />

ehemaliger Ostblock<br />

sonstige Staaten<br />

Unbekannt<br />

Gesamt<br />

Adipositas<br />

Übergewicht<br />

Normalgewichtig<br />

Adipositas<br />

Übergewicht<br />

Normalgewichtig<br />

Schul. Förd. ja<br />

24<br />

4.1.6 GESUNDHEITLICHE LAGE DER KINDER<br />

UND JUGENDLICHEN<br />

Der Bewegungsmangel vieler <strong>Moabiter</strong> Kinder<br />

gekoppelt mit falschen Ernährungsansätzen, häufig<br />

schon von Geburt an, führen dazu, dass die Kinder<br />

im Quartiersmanagement-Gebiet besonders unter<br />

Übergewicht leiden. 17,2 % der Kinder im Bezirk Mitte<br />

sind übergewichtig, erheblich mehr als im Berliner<br />

Durchschnitt. Es ist zu vermuten, dass die Zahl der<br />

adipösen Kinder in Moabit weitaus höher liegt. Das<br />

Übergewicht korreliert häufig mit der sozialen Schicht<br />

der Familien, der Schulbildung der Mutter, der Nationalität<br />

und dem Geschlecht und dem Geburtsgewicht<br />

der Kinder. Im Gegensatz zu anderen Bezirken<br />

in Berlin steigt der Anteil der stark übergewichtigen<br />

Kinder bei deutschen und bei ausländischen Kindern<br />

umso niedriger der Bildungs- und Einkommensstand<br />

ist.<br />

Erstaunlicherweise findet sich ein noch stärkerer<br />

Bezug zwischen Schulform und Übergewichtigkeit.<br />

Bedenklich sind die hohen Anteile an den bezirklichen<br />

Gesamtschulen. Da hier der Zusammenhang<br />

zwischen sozialer Situation und Übergewicht nicht<br />

herzustellen ist, ist zu vermuten, dass diese Tatsache<br />

ihre Ursache in den fehlenden schulischen Maßnahmen<br />

hat. So zeigen auch die Schulentlassungsuntersuchungen<br />

der 10. Klässler einen sehr hohen Anteil<br />

an Jugendlichen, die an Übergewicht leiden (über<br />

30 %).<br />

4.1.7 ZUSAMMENFASSUNG<br />

Moabit West ist geprägt von einer relativ jungen<br />

Bevölkerung mit geringem Einkommen und übergewichtigen<br />

Strukturen. Schwerpunkte werden in die<br />

Entwicklungsförderung hinsichtlich körperlicher und<br />

geistiger Gesundheit und dem Lernen in der Gemeinschaft<br />

gelegt.<br />

Kinder und Jugendliche<br />

Das QM-Gebiet weist in dieser Zielgruppe eine hohe<br />

soziale Benachteiligung auf. Wirtschaftlich sind<br />

diese Kinder von ihren Eltern abhängig, die zu einem<br />

großen Prozentsatz Harz IV Empfänger sind. Die<br />

Defizite ergeben sich aus dem daraus entstehenden<br />

Lebensstil, der gekennzeichnet ist durch Bildungsmangel,<br />

Fehlernährung, Übergewicht und Bewegungsmangel.<br />

Kinder und Jugendlichen im Stadtquartier stammen<br />

zu einem großen Anteil aus Familien mit Migrationshintergrund,<br />

sind wenig oder gar nicht integriert,


sprechen nicht oder nur schlecht Deutsch und haben<br />

überdurchschnittlich häufig keinen Schulabschluss.<br />

Mit der geringen Integration geht ein hoher Anteil an<br />

Arbeitslosigkeit/Lehrstellenmangel und eine ansteigende<br />

Bereitschaft zur Gewalt einher. Die reizarme<br />

Umgebung und das Fehlen von altersgemäßen<br />

Spiel- und Bewegungstreffs führen u. a. zu Aggressivität<br />

von männlichen Jugendlichen und jungen Männern<br />

im Kiez.<br />

Mädchen und junge Frauen<br />

Diese Gruppe gehört zu den besonders benachteiligten<br />

im Kiez. Ihr Lebensstil ist sehr durch den Mangel<br />

an Mobilität eingeschränkt und zeigt alle Formen von<br />

Bewegungsmangelfolgekrankheiten. Insbesondere<br />

diejenigen mit Migrationshintergrund können sich aufgrund<br />

der Stadtraumwahrnehmung der Eltern nicht<br />

allein und unabhängig im öffentlichen Raum bewegen.<br />

Die dort vorhandenen Spiel- und Bewegungseinrichtungen<br />

werden sehr häufig von den Eltern als<br />

zu unsicher eingeschätzt.<br />

Senioren<br />

Der Lebensstil von Senioren ist durch Vereinsamung<br />

und Desorientierung gekennzeichnet. Einrichtungen<br />

zu sozialer Integration und Einbindung sind nur lükkenhaft<br />

entwickelt und haben zu wenig Zulauf. Die<br />

Orientierung im Kiez, Wege zum Einkauf, in Parks und<br />

nach Hause werden nur von den jüngeren Senioren<br />

ohne Hilfe bewältigt. Die unfreiwillig eingeschränkte<br />

Mobilität lässt die Rate der Übergewichtigen ansteigen.<br />

Die Gefahr der Unselbständigkeit und des<br />

dadurch bedingten Anstiegs eines intensiven Betreuungsbedarfs<br />

dieser Gruppe wächst stetig.<br />

Soziale und kulturelle Infrastruktur<br />

Festzuhalten ist, dass sich das Angebot an sozialen<br />

Einrichtungen in Moabit zwar verbessert hat, es ist<br />

jedoch immer noch nicht ausreichend und erreicht<br />

häufig nicht die Zielgruppen.<br />

Kita, Schule und Bildungsniveau<br />

Die Zusammenarbeit und Vernetzung der Kitas,<br />

Schulen und Freizeiteinrichtungen untereinander ist<br />

unterschiedlich weit entwickelt, aber in jedem Fall im<br />

Bereich der Bewegungsförderung und Gesundheitsberatung<br />

und -erziehung ausbaufähig.<br />

25<br />

UNTERSUCHUNG UND ERGEBNISSE


UNTERSUCHUNG UND ERGEBNISSE<br />

Neues Ufer<br />

Ufnaustr.<br />

Wiebestr.<br />

Kaiserin- Augusta-<br />

Kaiserin- Augusta-<br />

Sickingenstr.<br />

Huttenstr.<br />

Reuchlinstr.<br />

Huttenstr.<br />

Berlichingenstr.<br />

S- Bhf Beusselstr.<br />

Wittstockerstr.<br />

Allee.<br />

S- Bhf Beusselstr.<br />

Allee.<br />

Waldstr.<br />

Zwinglistr.<br />

Siemensstr.<br />

Wiclefstr. Bredow Park<br />

Emdener Str.<br />

Alt- Moabit<br />

Levetzowstr.<br />

26<br />

Turmstr.<br />

Jagowstr.<br />

Turmstr.<br />

Alt- Moabit<br />

Oldenburgerstr.<br />

Bremerstr.<br />

Ottopark<br />

U- Bhf Birkenstr.<br />

U- Bhf Turmstr.<br />

U- Bhf Birkenstr.<br />

U- Bhf Turmstr.<br />

Stromstr.


4.2 ORTE UND FLÄCHEN FÜR SPIEL,<br />

SPORT UND BEWEGUNG<br />

Sportliche Betätigung in Moabit West<br />

Nahezu die Hälfte aller Stadtteilbewohner ist zwischen<br />

18-45 Jahre alt. Bezogen auf die Orte für<br />

sportliche Betätigung zeigt ein Ergebnis der Sportverhaltensstudie,<br />

dass die Zielgruppen überwiegend<br />

an informellen Orten Sport treiben und weniger Vereine<br />

oder kommerzielle Anbieter nutzen. Die vorliegende<br />

Untersuchung zeigt in welchem Ausmaß<br />

Grünflächen und -streifen, Wege und Straßen, Spielplätze<br />

und - flächen, Sportplätze und -flächen von<br />

den jeweiligen Zielgruppen für ihre Spiel-, Sport- und<br />

Bewegungsaktivitäten genutzt werden können.<br />

Ergebnisse<br />

Das Quartier Moabit West bietet derzeit kaum informelle<br />

Orte für Sport- und Bewegung. Es existieren<br />

wenig Grün- und Freiflächen und Orte, Straßen und<br />

Wege, die für Ausdauersportarten, wie z. B. Joggen,<br />

Rollsport u. a. genutzt werden können. Fahrradfahren<br />

in Nebenstraßen wird durch Kopfsteinpflaster<br />

erschwert. Es existieren keine Rundwege zum<br />

Joggen oder Inline-Skaten. Eine sichtbare Anbindung<br />

an Sport- und Bewegungsflächen außerhalb des<br />

Quartiers wie den Tiergarten, Schlosspark Charlottenburg,<br />

Plötzensee, <strong>Moabiter</strong> Sportpark oder auch<br />

an das Berliner Radwegenetz ist nicht vorhanden.<br />

Die Gesamtversorgung mit Spiel- und Sportplätzen<br />

im Quartier ist unzureichend. Ihre räumliche Verteilung<br />

wird durch die Grafiken verdeutlicht.<br />

4.3 SPIELPLATZANALYSE<br />

Im nachfolgenden Kapitel werden ausgewählte Spielplätze<br />

und -flächen hinsichtlich ihres Spielwerts, der<br />

vorhandenen und beobachteten Bewegungsformen<br />

und -möglichkeiten und ihrer Ziel- und Nutzergruppen<br />

untersucht. Der Einfluss weiterer Faktoren wie<br />

Verschmutzung, Vernachlässigung und Fehlnutzung<br />

wird mit einbezogen und in die Ergebnisse der Eindrucksanalyse<br />

eingearbeitet.<br />

Erwachsene und Senioren wurden als Nutzer auf<br />

den Spielplätzen insgesamt nicht beobachtet. Bewegungsmöglichkeiten<br />

für diese Nutzergruppen aufgrund<br />

der Platzgestaltung existieren nur auf den<br />

Spielplätzen Neues Ufer und Emdener Straße. Aus<br />

diesen Gründen wurden die Zielgruppen bei der<br />

Spielplatzanalyse nicht separat dargestellt.<br />

27<br />

UNTERSUCHUNG UND ERGEBNISSE<br />

Spielplatzversorgung Spielplatzversorgung<br />

Organisationsformen Orte der Sportausübung<br />

• 63,6 % privat • 28 % Natur<br />

• 15,0 % kommerziell • 19 % Straße<br />

• 11,7 % Verein<br />

Schlosspark<br />

Charlottenburg<br />

0,25 - 0,4 0,25 - 0,4 0,1 - 0,25<br />

0,1 - 0,25<br />

< 0,1<br />

0,25 - 0,4 0,1 - 0,25 0,25 - 0,4<br />

0,4 - 0,6<br />

m²/ Einwohner Richtwert: 1m²/ Einwohner<br />

Plötzensee<br />

<strong>Moabiter</strong> Sportpark<br />

Tiergarten


UNTERSUCHUNG UND ERGEBNISSE<br />

Spielbereich A<br />

Spielwert Bereich Note<br />

Interaktion/<br />

Kommunikation<br />

Variabilität/<br />

Veränderbarkeit<br />

A<br />

B<br />

C<br />

D<br />

E<br />

F<br />

ges.:<br />

A<br />

B<br />

C<br />

D<br />

E<br />

F<br />

ges.:<br />

Multifunktionalität A<br />

B<br />

C<br />

D<br />

E<br />

F<br />

ges.:<br />

Aufforderungscharakter<br />

A<br />

B<br />

C<br />

D<br />

E<br />

F<br />

ges.:<br />

Challenge A<br />

B<br />

C<br />

D<br />

E<br />

F<br />

ges.:<br />

Setting A<br />

B<br />

C<br />

D<br />

E<br />

F<br />

ges.:<br />

3<br />

3,5<br />

3<br />

2<br />

3<br />

4<br />

3<br />

1<br />

1<br />

1<br />

2<br />

1<br />

1<br />

1<br />

2<br />

4<br />

1<br />

1<br />

1<br />

2<br />

2<br />

2<br />

3<br />

3<br />

2<br />

4<br />

3<br />

2<br />

2<br />

-<br />

3<br />

2,5<br />

3,5<br />

2<br />

2,5<br />

2<br />

2<br />

1<br />

4<br />

1<br />

4<br />

2,5<br />

Der Spielwert wurde in einer Skala von<br />

1-5 Punkten gemessen.<br />

28<br />

4.3.1 BREMER STRASSE<br />

SPIELBEREICHE UND SPIELWERT<br />

Spielbereiche und Spielgeräte<br />

Der Spielplatz an der Bremer Straße lässt sich in<br />

sechs Bereiche unterteilen:<br />

A: Eingangsbereich Bredowtreff<br />

Hängematte, Bühne/ Treff, Mauer<br />

B: Bolzplatz<br />

Käfig, 2 Fußballtore, Asphalt, Basketballkorb<br />

C: Spielbereich / Bolzplatz<br />

große Kletterkombi mit verschiedenen Hänge-<br />

brücken, Tunnelrutsche, Tunnel, Schräge mit<br />

Seil, Wackeltiere<br />

D: Spielbereich / Kita<br />

kleine Kletterkombi mit Rutsche, Treppe, kleines<br />

Kletternetz, Holztiere<br />

E: Spielbereich Straße<br />

Gerüst mit Rotationsstangen und Schaukel<br />

F: Tischtennis<br />

2 Tischtennisplatten<br />

Spielwert<br />

Der Spielplatz Bremer Straße erhält einen Spielwert<br />

von 2<br />

BEWEGUNGSFORMEN<br />

Bewegungen geplant beobachtet<br />

Balancieren x<br />

viel mittel gar nicht formell inform.<br />

Klettern x x x x<br />

Rutschen x x x<br />

Schaukeln x x x<br />

Wippen x<br />

Wackeln x x x<br />

Drehen x x x<br />

Springen x x<br />

Rollen x<br />

Sandspiel x x x<br />

Wasserspiel x<br />

Ballspiel x x x x<br />

Tischtennis x x x


ZIELGRUPPEN UND NUTZER<br />

Der Spielplatz ist weitestgehend alters- und zielgruppenübergreifend<br />

geplant.<br />

Während des Beobachtungszeitraumes konnte ein<br />

nahezu ausgeglichenes Verhältnis von Jungen und<br />

Mädchen festgestellt werden.<br />

QUALITATIVE EINFLUSSFAKTOREN<br />

Pflegezustand/ Sauberkeit/ Fremdnutzung<br />

Im Spielbereich B ist der Basketballkorb defekt und<br />

auf dem Asphaltbelag befindet sich keine Linierung.<br />

Die große Kletterkombination im Bereich D weist<br />

Beschädigungen am Holz auf. Der Fallschutz aus<br />

Rindenmulch (Einbautiefe) ist der Höhe der Anlage<br />

nicht angemessen.<br />

ZUSAMMENFASSUNG<br />

Zielgruppen (geplant) Nutzer (beobachtet)<br />

A B C D E F<br />

0-2 Jahre 31 %<br />

3-5 Jahre x x 53 %<br />

6-10 Jahre x x 10 %<br />

11-14 Jahre x x x x 0 %<br />

15-18 Jahre x x 6 %<br />

männlich x x x x x x 48 %<br />

weiblich x x x x x x 53 %<br />

Familien x x<br />

Kita x x x<br />

Schule x<br />

Der Spielplatz wird vor allem von kleinen Kindern<br />

in Begleitung besucht. Sehr beliebt sind die Rotationsstangen,<br />

die es so nur einmal im Quartier auf<br />

diesem Spielplatz gibt. Der Fußballbereich wird eher<br />

im Rahmen der Jugendarbeit im Wolfgang-Scheunemann-Haus<br />

genutzt.<br />

29<br />

UNTERSUCHUNG UND ERGEBNISSE<br />

Spielbereich B<br />

Spielbereich C<br />

Spielbereich D<br />

Spielbereich E<br />

Spielbereich F


UNTERSUCHUNG UND ERGEBNISSE<br />

Spielbereich A<br />

Spielwert Bereich Note<br />

Interaktion/<br />

Kommunikation<br />

Variabilität/<br />

Veränderbarkeit<br />

A<br />

B<br />

C<br />

D<br />

E<br />

F<br />

ges.:<br />

A<br />

B<br />

C<br />

D<br />

E<br />

F<br />

ges.:<br />

Multifunktionalität A<br />

B<br />

C<br />

D<br />

E<br />

F<br />

ges.:<br />

Aufforderungscharakter<br />

A<br />

B<br />

C<br />

D<br />

E<br />

F<br />

ges.:<br />

Challenge A<br />

B<br />

C<br />

D<br />

E<br />

F<br />

ges.:<br />

Setting A<br />

B<br />

C<br />

D<br />

E<br />

F<br />

ges.:<br />

3,5<br />

2<br />

3<br />

5<br />

4<br />

4<br />

3,5<br />

1<br />

2<br />

2<br />

2<br />

1<br />

1<br />

2<br />

3<br />

2,5<br />

2,5<br />

2<br />

1<br />

3<br />

2<br />

3<br />

3<br />

4<br />

2<br />

1<br />

3<br />

2<br />

-<br />

3<br />

4<br />

-<br />

4<br />

3<br />

3,5<br />

2<br />

2<br />

3,5<br />

5<br />

2<br />

4<br />

3<br />

Der Spielwert wurde in einer Skala von<br />

1-5 Punkten gemessen.<br />

30<br />

4.3.2 UNIONSPLATZ<br />

SPIELBEREICHE UND SPIELWERT<br />

Spielbereiche und Spielgeräte<br />

Der Spielplatz Unionsplatz lässt sich in sechs Bereiche<br />

unterteilen:<br />

A: Bolzplatz<br />

Käfig, 2 Tore, Kunststoffbelag<br />

B: Bikebereich<br />

Bikehügel, Holzeinfassung, Trampolin, Podest<br />

C: Skaterbereich<br />

D: Aufenthaltsbereich<br />

Tischtennisplatte, Feuerstelle, Hütte<br />

E: Kletterobjekt<br />

Kletterobjekt mit Kletterwand, Netz, Leiter, Balancierstamm<br />

F: Bildhauerfelsen<br />

Felsen, Mosaikmauern, Toilettenhäuschen<br />

Spielwert<br />

Der Spielplatz erhält einen Spielwert von 3.<br />

BEWEGUNGSFORMEN<br />

Bewegungen geplant beobachtet<br />

Balancieren x<br />

Klettern x x<br />

Rutschen x<br />

Schaukeln x<br />

Wippen x<br />

Wackeln x<br />

Drehen x<br />

viel mittel gar nicht formell inform.<br />

Springen x x x<br />

Rollen x x x<br />

Sandspiel x<br />

Wasserspiel x<br />

Ballspiel x x x<br />

Tischtennis x


ZIELGRUPPEN UND NUTZER<br />

An drei Beobachtungstagen zu verschiedenen Uhrzeiten<br />

hielten sich auf dem Spielplatz Unionsplatz 24<br />

Mädchen und 12 Jungen auf.<br />

QUALITATIVE EINFLUSSFAKTOREN<br />

Pflegezustand/ Sauberkeit/ Fremdnutzung<br />

Von den Trampolinen geht Verletzungsgefahr für Fußgelenke,<br />

Beine und Rücken aus. Die Sprungmatte<br />

berührt beim Springen den Boden (Durchschlag).<br />

ZUSAMMENFASSUNG<br />

Zielgruppen (geplant) Nutzer (beobachtet)<br />

A B C D E F<br />

0-2 Jahre 0 %<br />

3-5 Jahre 15 %<br />

6-10 Jahre x x x x 0 %<br />

11-14 Jahre x x x x 0 %<br />

15-18 Jahre x x x x 85 %<br />

männlich x x x x x x 33 %<br />

weiblich x x x x x x 67 %<br />

Familien<br />

Kita x<br />

Schule x x x x<br />

Dieser Platz ist der einzige Ort im Quartier, auf dem<br />

mehr Mädchen als Jungen angetroffen wurden. Er<br />

hat sehr gute Aufenthaltsqualitäten und ist vor allem<br />

für Jugendliche attraktiv. Der Spielwert des Klettergerätes<br />

im Spielbereich E könnte durch wenige<br />

Ergänzungen erheblich gesteigert werden, in dem<br />

z. B. auch das Klettern außen rund um das Gerät<br />

ermöglicht wird.<br />

31<br />

UNTERSUCHUNG UND ERGEBNISSE<br />

Spielbereich B<br />

Spielbereich C<br />

Spielbereich D<br />

Spielbereich E<br />

Spielbereich F


UNTERSUCHUNG UND ERGEBNISSE<br />

Spielwert Bereich Note<br />

Interaktion/<br />

Kommunikation<br />

Variabilität/<br />

Veränderbarkeit<br />

Multifunktionalität<br />

Aufforderungscharakter<br />

A<br />

B<br />

C<br />

ges.:<br />

A<br />

B<br />

C<br />

ges.:<br />

A<br />

B<br />

C<br />

ges.:<br />

A<br />

B<br />

C<br />

ges.:<br />

Challenge A<br />

B<br />

C<br />

ges.:<br />

Setting A<br />

B<br />

C<br />

ges.:<br />

4<br />

3<br />

4,5<br />

4<br />

1<br />

1<br />

3,5<br />

2<br />

2<br />

2<br />

3,5<br />

2<br />

2,5<br />

3,5<br />

4,5<br />

3,5<br />

2<br />

3<br />

3<br />

3<br />

4<br />

1,5<br />

5<br />

3,5<br />

Der Spielwert wurde in einer Skala<br />

von 1-5 Punkten gemessen.<br />

Spielbereich A<br />

32<br />

4.3.3 BREDOWPARK<br />

SPIELBEREICHE UND SPIELWERT<br />

Spielbereiche und Spielgeräte<br />

Der Spielplatz Bredowpark läst sich in 3 Bereiche<br />

untergliedern:<br />

A: Eingang Unionsstraße<br />

Stämmewald, Bänke<br />

B: Spielbereich/ Weg<br />

Drehscheibe, Rutsche und Brücke in Hügellandschaft,<br />

Schaukelkreis, Bank, Kletterspinne,<br />

freie Sandfläche<br />

C: Spielbereich/ Sandspielfläche<br />

Sandspielfläche mit Pflanzeninsel, viele Bänke<br />

Balanciermöglichkeiten (Einfassung, große<br />

Steine, Findlinge)<br />

Spielwert<br />

Der Spielplatz Bredowpark erhält einen Spielwert<br />

von 3.<br />

BEWEGUNGSFORMEN<br />

Bewegungen geplant beobachtet<br />

viel mittel gar nicht formell inform.<br />

Balancieren x x x<br />

Klettern x x x x<br />

Rutschen x x x<br />

Schaukeln x x x<br />

Wippen x<br />

Wackeln x<br />

Drehen x x x<br />

Springen x x<br />

Rollen x<br />

Sandspiel x x x<br />

Wasserspiel x<br />

Ballspiel x<br />

Tischtennis x


ZIELGRUPPEN UND NUTZER<br />

QUALITATIVE EINFLUSSFAKTOREN<br />

Pflegezustand<br />

Einige der Spielgeräte weisen Mängel auf. So sind an<br />

der Drehscheibe Holzabsplitterungen zu erkennen.<br />

Die Bodenplatten unter der Kletterspinne haben sich<br />

verworfen. Bei der Kreisschaukel ist der Radius zu<br />

klein, dadurch stößt man mit den Füssen zusammen,<br />

wenn mehrere Kinder gleichzeitig schaukeln.<br />

Sauberkeit<br />

Die hügeligen Rasenflächen werden von Hundebesitzern<br />

genutzt. Auch die Wiesen- und Rasenflächen<br />

des Parks sind mit Hundekot verunreinigt. Deshalb<br />

sind sie als Spiel-, Picknick- und Bewegungsraum<br />

ungeeignet und können nicht den Spiel- und Bewegungsflächen<br />

im Quartier zugerechnet werden.<br />

Fremdnutzung<br />

Im Bredowpark halten sich an verschiedenen Orten<br />

Obdachlose und Trinkergruppen auf. Sie treten<br />

massiv dort auf, wo Bänke stehen, z. B. unter den<br />

Pergolen.<br />

ZUSAMMENFASSUNG<br />

Zielgruppen (geplant) Nutzer (beobachtet)<br />

A B C<br />

0-2 Jahre x 15 %<br />

3-5 Jahre x x 62 %<br />

6-10 Jahre x x 23 %<br />

11-14 Jahre 0 %<br />

15-18 Jahre x 0 %<br />

männlich x x x 47 %<br />

weiblich x x x 53 %<br />

Familien x x<br />

Kita<br />

Schule<br />

Das weitläufige Gelände eignet sich für Erwachsene<br />

hervorragend zum Joggen, Spazieren, Laufen und<br />

Sitzen. Es hat sehr gute Aufenthaltsqualitäten gerade<br />

für Eltern mit Kleinkindern. Jedoch sind die Grünflächen<br />

verschmutzt mit Hundekot und nicht als informelle<br />

Bewegungsflächen nutzbar. Der Spielwert des<br />

Stadtparks wird durch den Mangel an Verbindungen<br />

(inhaltlich - konzeptionell, motorisch, optisch) zwischen<br />

den Spiel- und Bewegungsflächen gemindert.<br />

33<br />

UNTERSUCHUNG UND ERGEBNISSE<br />

Spielbereich B<br />

Spielbereich B<br />

Spielbereich C


UNTERSUCHUNG UND ERGEBNISSE<br />

Spielwert Bereich Note<br />

Interaktion/<br />

Kommunikation<br />

Variabilität/<br />

Veränderbarkeit<br />

A<br />

B<br />

C<br />

D<br />

ges.:<br />

A<br />

B<br />

C<br />

D<br />

ges.:<br />

Multifunktionalität A<br />

B<br />

C<br />

D<br />

ges.:<br />

Aufforderungscharakter<br />

Bewegungen geplant beobachtet<br />

A<br />

B<br />

C<br />

D<br />

ges.:<br />

Challenge A<br />

B<br />

C<br />

D<br />

ges.:<br />

Setting A<br />

B<br />

C<br />

D<br />

ges.:<br />

3,5<br />

3,5<br />

2<br />

3,5<br />

3<br />

1<br />

1<br />

2<br />

2<br />

2,5<br />

4<br />

3<br />

1<br />

2,5<br />

3<br />

3<br />

2,5<br />

2<br />

3,5<br />

3<br />

-<br />

-<br />

2<br />

3,5<br />

3<br />

2,5<br />

2<br />

2,5<br />

2<br />

2<br />

Der Spielwert wurde in einer Skala von<br />

1-5 Punkten gemessen<br />

viel mittel gar nicht formell inform.<br />

Balancieren x x x<br />

Klettern x x x<br />

Rutschen x x x<br />

Schaukeln x x x<br />

Wippen x<br />

Wackeln x x x<br />

Drehen x<br />

Springen x x x x<br />

Rollen x x<br />

Sandspiel x x x<br />

Wasserspiel x<br />

Ballspiel x x x<br />

Tischtennis x x x<br />

34<br />

4.3.4 EMDENER STRASSE<br />

SPIELBEREICHE UND SPIELWERT<br />

Spielbereiche und Spielgeräte<br />

Der Emmi kann in vier Bereiche aufgeteilt werden:<br />

A: Spielbereich/ Ballspiele 1<br />

Basketballfeld, 2 Körbe, Fußballplatz, Käfig,<br />

Kunststoffbelag, 2 Tischtennisplatten<br />

B: Spielbereich/ Ballspiele 2<br />

Fußballplatz, Käfig, Schotterbelag, 2 Tore,<br />

2 Basketballkörbe<br />

C: Spielbereich/ Klettern 1<br />

Eisenkugel, Sandfläche, Seilbahn, Hütte, Holzfigur,<br />

Metallwelle, Kletter- Schaukel- Rutsch-<br />

Kombi, 2 Schaukeln, Rutsche, Treppe, Autoreifen-Klettern,<br />

Wackelbrücke, Balancierbalken<br />

D: Spielbereich/ Klettern 2<br />

Kletterbereich mit Tunnelrutsche, Kletternetz,<br />

Autoreifenkletternetz, Gummimatte, Tunnelrutsche,<br />

Leiter<br />

Spielwert<br />

Insges. erhält der Spielplatz einen Spielwert von 3.<br />

Siehe Tabelle links.<br />

BEWEGUNGSFORMEN<br />

Siehe Tabelle links unten.<br />

ZIELGRUPPEN UND NUTZER<br />

Nutzergruppen Jungen / Mädchen<br />

Auf dem Spielplatz Emdener Straße/ Oldenburger<br />

Straße konnten zu verschiedenen Tageszeiten 40<br />

Jungen und 14 Mädchen beobachtet werden.<br />

Nutzergruppe Erwachsene<br />

Erwachsene halten sich auf dem Spielplatz Emdener<br />

Straße vor allem als Begleit- und Aufsichtspersonen<br />

auf. Sie bevorzugen dabei das Sitzen auf den<br />

Bänken im Bereich C.<br />

QUALITATIVE EINFLUSSFAKTOREN<br />

Pflegezustand<br />

Im Ballspielbereich A fehlen die Körbe vollständig, im<br />

Ballspielbereich B ist nur ein Korb intakt.


Sauberkeit<br />

Im Bereich der Bänke (Emdener Straße/Basketballplatz),<br />

in welchem sich regelmäßig Trinkergruppen<br />

aufhalten, sind Flaschen und Zigaretten zu finden.<br />

Außerdem ist gelegentlich Hundekot ein Problem.<br />

Insgesamt <strong>macht</strong> der Spielplatz einen verhältnismäßig<br />

sauberen Eindruck.<br />

Fremdnutzung<br />

Im Bereich des großen Sportfeldes, Emdener Straße,<br />

halten sich auf einer Bankgruppe regelmäßig Trinkergruppen<br />

und/oder Obdachlose auf.<br />

Sonstiges<br />

Der Fußballplatz im Bereich A wird von Fußgängern<br />

als Abkürzung von der Emdener Straße zur Oldenburger<br />

Straße diagonal durchquert.<br />

ZUSAMMENFASSUNG<br />

Zielgruppen (geplant) Nutzer (beobachtet)<br />

A B C D<br />

0-2 Jahre 0 %<br />

3-5 Jahre (x) 5 %<br />

6-10 Jahre x x 50 %<br />

11-14 Jahre x x 39 %<br />

15-18 Jahre x x 6 %<br />

männlich x x x x 74 %<br />

weiblich x x x x 26 %<br />

Familien x x<br />

Kita<br />

Der „Emmi“ ist ein großer und zentraler Spielplatz,<br />

der vor allem im Bereich der Sportflächen und des<br />

Spielbereichs D gut frequentiert wird. Bei den Nutzern<br />

entsteht eine große Zufriedenheit über den Zustand<br />

des Platzes. Es werden viele Spiel- und Bewegungsformen<br />

über die Spielgeräte impliziert. Das Problem<br />

der Trinkergruppen ist nicht groß, da diese sich fast<br />

ausschließlich in einem vom Spielplatz räumlich<br />

getrennten Bereich aufhalten. Auf diese Weise sind<br />

sie zwar anwesend, jedoch sitzen sie nicht direkt im<br />

Spielbereich und stören so den Spielbetrieb nicht.<br />

Auffällig ist, dass auch auf dem „Emmi“ vor allem in<br />

der Altersgruppe der über 10jährigen kaum bis gar<br />

keine Mädchen auf dem Platz beobachtet wurden.<br />

In dieser Altersgruppe werden die Sportflächen fast<br />

ausschließlich von Jungen genutzt.<br />

35<br />

UNTERSUCHUNG UND ERGEBNISSE<br />

Schule x x x x Spielbereich A<br />

Spielbereich B<br />

Spielbereich C<br />

Spielbereich D


UNTERSUCHUNG UND ERGEBNISSE<br />

Spielbereich A<br />

Spielwert Bereich Note<br />

Interaktion/<br />

Kommunikation<br />

Variabilität/<br />

Veränderbarkeit<br />

A<br />

B<br />

C<br />

D<br />

ges.:<br />

A<br />

B<br />

C<br />

D<br />

ges.:<br />

Multifunktionalität A<br />

B<br />

C<br />

D<br />

ges.:<br />

Aufforderungscharakter<br />

A<br />

B<br />

C<br />

D<br />

ges.:<br />

Challenge A<br />

B<br />

C<br />

D<br />

ges.:<br />

Setting A<br />

B<br />

C<br />

D<br />

ges.:<br />

1<br />

3,5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

3<br />

2<br />

2<br />

2<br />

3<br />

3<br />

3<br />

2<br />

-<br />

2<br />

2<br />

2<br />

2<br />

3<br />

Der Spielwert wurde in einer Skala von<br />

1-5 Punkten gemessen<br />

2<br />

36<br />

4.3.5 WALDSTRASSE/ SOS<br />

SPIELBEREICHE UND SPIELWERT<br />

Spielbereiche und Spielgeräte<br />

Der Spielplatz in der Waldstraße lässt sich in vier<br />

Bereiche aufteilen:<br />

A: Spielbereich<br />

Wackeltier, Schaukel-/ Rutschenkombi, Spiel-<br />

schiff mit Rutsche, Kletternetz, Bänke, Sandspielflächen<br />

gestuft, Mauern<br />

B: Bolzplatz<br />

Fußballplatz, Käfig, 2 Tore<br />

C: Tischtennis:<br />

2 Tischtennisplatten<br />

D: Straßenbereich vor SOS<br />

2 Basketballkörbe, Asphaltfläche<br />

Spielwert<br />

Der Spielplatz erhält einen Spielwert von 2.<br />

BEWEGUNGSFORMEN<br />

Bewegungen geplant beobachtet<br />

viel mittel gar nicht formell inform.<br />

Balancieren x x<br />

Klettern x x x x<br />

Rutschen x x x<br />

Schaukeln x x x<br />

Wippen x<br />

Wackeln x x x<br />

Drehen x<br />

Springen x x<br />

Rollen x x x<br />

Sandspiel x x<br />

Wasserspiel x<br />

Ballspiel x x<br />

Tischtennis x x x


ZIELGRUPPEN UND NUTZER<br />

Nutzergruppen nach Geschlecht<br />

Auf dem Spielplatz hielten sich während des Beobachtungszeitraumes<br />

23 Mädchen und 28 Jungen<br />

auf.<br />

QUALITATIVE EINFLUSSFAKTOREN<br />

Sauberkeit<br />

In Interviews mit Nutzern des Spielplatzes teilten<br />

diese mit, dass vor allem die Sandflächen als Drogenverstecke<br />

benutzt werden. Außerdem werden<br />

mangelnde Sauberkeit wie zum Beispiel Scherben<br />

und Hundekot kritisiert.<br />

ZUSAMMENFASSUNG<br />

Zielgruppen (geplant) Nutzer (beobachtet)<br />

A B C D<br />

0-2 Jahre 36 %<br />

3-5 Jahre x (x) 40 %<br />

6-10 Jahre (x) x 24 %<br />

11-14 Jahre x x x 0 %<br />

15-18 Jahre x x x 0 %<br />

männlich x x x x 45 %<br />

weiblich x x x x 55 %<br />

Familien x x<br />

Kita<br />

Schule<br />

Der Spielplatz wird intensiv genutzt, vor allem wegen<br />

seiner Nähe zum SOS - Kinderdorf. Ebenfalls findet<br />

eine gute Nutzung der Straßenflächen vor dem SOS-<br />

Kinderdorf statt. Der Spieleverleih <strong>macht</strong> sich positiv<br />

bemerkbar. Es existiert eine räumliche Teilung bzw.<br />

Abgrenzung zum Spielplatz der KiTa des SOS - Kinderdorfs.<br />

Im Kletterbereich bietet der Spielplatz kaum<br />

Herausforderungen. Die Kinder klettern vor allem<br />

informell auf der Tischtennisplatte und am Zaun des<br />

Fußballkäfigs. Es gibt nur sehr schlechte Sitzmöglichkeiten<br />

für Begleitpersonen (störendes Setting)<br />

und eine wenig kommunikative/interaktive Spielausstattung.<br />

37<br />

UNTERSUCHUNG UND ERGEBNISSE<br />

Spielbereich B<br />

Spielbereich C<br />

Spielbereich D


UNTERSUCHUNG UND ERGEBNISSE<br />

Spielbereich A<br />

Spielwert Bereich Note<br />

Interaktion/<br />

Kommunikation<br />

Variabilität/<br />

Veränderbarkeit<br />

A<br />

B<br />

C<br />

D<br />

E<br />

F<br />

G<br />

ges.:<br />

A<br />

B<br />

C<br />

D<br />

E<br />

F<br />

G<br />

ges.:<br />

Multifunktionalität A<br />

B<br />

C<br />

D<br />

E<br />

F<br />

G<br />

ges.:<br />

Aufforderungscharakter<br />

A<br />

B<br />

C<br />

D<br />

E<br />

F<br />

G<br />

ges.:<br />

Challenge A<br />

B<br />

C<br />

D<br />

E<br />

F<br />

G<br />

ges.:<br />

Setting A<br />

B<br />

C<br />

D<br />

E<br />

F<br />

G<br />

ges.:<br />

3<br />

2<br />

4<br />

3,5<br />

4<br />

4<br />

3,5<br />

3<br />

1<br />

2<br />

2<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

2<br />

1<br />

2,5<br />

3<br />

2<br />

3<br />

3<br />

2,5<br />

3<br />

3<br />

4<br />

3<br />

4<br />

3<br />

3<br />

3<br />

2<br />

3<br />

3,5<br />

-<br />

3<br />

-<br />

2<br />

2<br />

2<br />

3<br />

2<br />

3<br />

4,5<br />

2<br />

2<br />

2,5<br />

38<br />

4.3.6 STADTSCHLOSS MOABIT<br />

SPIELBEREICHE UND SPIELWERT<br />

Spielbereiche und Spielgeräte<br />

Der Spielplatz Stadtschloss Moabit lässt sich in<br />

sieben Bereiche aufteilen:<br />

A: Spielbereich/ Zugang Rostocker Straße,<br />

Innenhof, 2 Schachspieltische, Bühne, Spielschiff<br />

mit Kletternetz, Balancierbalken, Handseil<br />

B: Spielbereich/ Zugang Berlichingenstraße<br />

Spielhaus, Reckstangen, Wackeltier,<br />

2 Wackelplatten, 2 Schaukeln, Kletter- Rutsch-<br />

Kombi mit Wackelleiter, Wackelbrücke,<br />

Schräge, Stange, Sandspielbereich<br />

C: Spielbereich/ Skaterfläche<br />

Asphaltfläche, Pavillon, Sitzobjekte, Dreh-<br />

scheibe<br />

D: Spielbereich/ Basketballplatz<br />

Asphaltplatz, 2 Körbe,<br />

E: Spielbereich/ Trampoline:<br />

2 Trampoline, Sitzgelegenheiten<br />

F: Tischtennis<br />

2 Tischtennisplatten, Kletterobjekt<br />

G: Bolzplatz<br />

Bolzplatz, Käfig, Asphaltplatz, 2 Tore<br />

Spielwert<br />

Der Spielplatz Stadtschloss erhält einen Spielwert<br />

von 2,5.<br />

BEWEGUNGSFORMEN<br />

Der Spielwert wurde in einer Skala von<br />

1-5 Punkten gemessen. Bewegungen geplant beobachtet<br />

viel mittel gar nicht formell inform.<br />

Balancieren x x x<br />

Klettern x x x x<br />

Rutschen x x x<br />

Schaukeln x x x<br />

Wippen x<br />

Wackeln x x x<br />

Drehen x x x<br />

Springen x x x x<br />

Rollen x x x x<br />

Sandspiel x x x<br />

Wasserspiel x<br />

Ballspiel x x x x<br />

Tischtennis x x x


ZIELGRUPPEN UND NUTZER<br />

Nutzergruppen nach Geschlecht<br />

Auf dem Spielplatz konnten an vier verschiedenen<br />

Beobachtungstagen zu verschiedenen Tageszeiten<br />

36 Jungen und 14 Mädchen beobachtet werden. 13<br />

Mädchen waren dabei unter 10 Jahren alt.<br />

QUALITATIVE EINFLUSSFAKTOREN<br />

Pflegezustand<br />

Verletzungsgefahr für Fußgelenke, Beine und Rücken<br />

geht von den Trampolinen aus, da die Sprungmatten<br />

beim Springen den Boden berühren (durchschlagen).<br />

Sauberkeit<br />

Bei Interviews mit Nutzern des Spielplatzes Stadtschloss<br />

wurde vor allem der Müll und auf dem Boden<br />

liegende Zigaretten kritisiert. Außerdem fühlen sie<br />

sich durch freilaufende Hunde bedroht.<br />

Fremdnutzung<br />

Im Bereich der Tischtennisplatten halten sich oft Wartende<br />

des Jobcenters auf. Diese verbringen die Zeit<br />

dort z. B. rauchend. Auch Trinkergruppen nutzen den<br />

Platz als Aufenthaltsort. Die Anwesenheit wirkt sich<br />

störend auf die spielenden Besucher des Platzes<br />

aus.<br />

ZUSAMMENFASSUNG<br />

Zielgruppen (geplant) Nutzer<br />

(beobachtet)<br />

A B C D E F G<br />

0-2 Jahre 10 %<br />

3-5 Jahre x 28 %<br />

6-10 Jahre x x 38 %<br />

11-14 Jahre x x x x x 24 %<br />

15-18 Jahre x x x x 0 %<br />

männlich x x x x x x x 72 %<br />

weiblich x x x x x x x 28 %<br />

Familien x<br />

Kita x<br />

Schule<br />

Auffällig ist, dass auf diesem Spielplatz keine Mädchen<br />

über 10 Jahre anwesend waren. Der vordere<br />

Spielbereich wird kaum, der hintere dagegen sehr<br />

gut genutzt. Die Fremdnutzungen beeinträchtigen<br />

das Spielverhalten.<br />

39<br />

UNTERSUCHUNG UND ERGEBNISSE<br />

Spielbereich B<br />

Spielbereich C<br />

Spielbereich D<br />

Spielbereich E<br />

Spielbereich F<br />

Spielbereich G


UNTERSUCHUNG UND ERGEBNISSE<br />

Spielbereich A<br />

Spielwert Bereich Note<br />

Interaktion/<br />

Kommunikation<br />

Variabilität/<br />

Veränderbarkeit<br />

A<br />

B<br />

C<br />

D<br />

E<br />

ges.:<br />

A<br />

B<br />

C<br />

D<br />

E<br />

ges.:<br />

Multifunktionalität A<br />

B<br />

C<br />

D<br />

E<br />

ges.:<br />

Aufforderungscharakter<br />

A<br />

B<br />

C<br />

D<br />

E<br />

ges.:<br />

Challenge A<br />

B<br />

C<br />

D<br />

E<br />

ges.:<br />

Setting A<br />

B<br />

C<br />

D<br />

E<br />

ges.:<br />

4<br />

3<br />

3,5<br />

3,5<br />

3<br />

3<br />

1<br />

1<br />

2<br />

1<br />

2<br />

1,5<br />

3<br />

1<br />

3<br />

2,5<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

3<br />

3<br />

2<br />

3<br />

-<br />

3<br />

-<br />

-<br />

3<br />

3<br />

4<br />

3<br />

3<br />

2<br />

4<br />

3<br />

Der Spielwert wurde in einer Skala von<br />

1-5 Punkten gemessen.<br />

40<br />

4.3.7 BERLICHINGENSTRASSE<br />

SPIELBEREICHE UND SPIELWERT<br />

Spielbereiche und Spielgeräte<br />

Der Platz lässt sich in fünf verschiedene Bereiche<br />

aufteilen.<br />

A: Streetball/ Basketball<br />

Basketballkorb, 2 Tischtennisplatten,<br />

offene Hütte/ Pavillion<br />

B: Spielbereich/ Jugendtreff<br />

Seilbahn, Riesenschaukel<br />

C: Volleyball/ Beachvolleyball<br />

Sandplatz, Volleyballnetz aus Metall<br />

D: Bolzplatz:<br />

Käfig, Kunstrasen, 2 Tore<br />

E: Spielbereich/ Rostocker Straße<br />

Kletterkombi mit Schaukel, Reck, Rutsche,<br />

Minikletterpyramide, Holzpodest, Sandspielbereich,<br />

Bänke, Tischtennisplatte<br />

Spielwert<br />

Der Spielplatz erhält einen Spielwert von 2,5<br />

Siehe Tabelle links.<br />

BEWEGUNGSFORMEN<br />

Bewegungen geplant beobachtet<br />

viel mittel gar nicht formell inform.<br />

Balancieren x x<br />

Klettern x x x<br />

Rutschen x x x<br />

Schaukeln x x x<br />

Wippen x<br />

Wackeln x<br />

Drehen x x<br />

Springen x x<br />

Rollen x<br />

Sandspiel x x x<br />

Wasserspiel x<br />

Ballspiel x x x x<br />

Tischtennis x


ZIELGRUPPEN UND NUTZER<br />

Nutzergruppen nach Geschlecht<br />

Im beobachteten Zeitraum hielten sich mehr männlichen<br />

als weibliche Besucher auf dem Gelände auf.<br />

QUALITATIVE EINFLUSSFAKTOREN<br />

Pflegezustand<br />

Es gibt im Eingangsbereich zum Bereich E zwar<br />

ein Tor, jedoch ist kein Zaun um dieses Tor herum<br />

vorhanden. Zudem ist die Holzeinfassung der Sandfläche<br />

splitterig. Die Riesenschaukeln im Bereich B<br />

ist nur eingeschränkt nutzbar. Sie lassen sich nicht<br />

durch eine einzelne Person in Bewegung versetzen.<br />

Sauberkeit<br />

Der Jugendtreff B8 ist ein betreutes Angebot und<br />

<strong>macht</strong> daher einen sehr sauberen Eindruck.<br />

Fremdnutzung<br />

Es wurden keine Obdachlosen oder Trinkergruppen<br />

beobachtet.<br />

ZUSAMMENFASSUNG<br />

Zielgruppen (geplant) Nutzer (beobachtet)<br />

A B C D E<br />

0-2 Jahre 6 %<br />

3-5 Jahre (x) 19 %<br />

6-10 Jahre x (x) 11 %<br />

11-14 Jahre x x x x 5 %<br />

15-18 Jahre x x x x 59 %<br />

männlich x x x x x 57 %<br />

weiblich x x x x x 43 %<br />

Familien x x<br />

Kita<br />

Schule<br />

Die Nutzergruppe unterscheidet sich in der Altersstruktur<br />

teilweise von der Zielgruppe. Der Spielplatz<br />

wird von viel jüngeren Besuchern frequentiert als<br />

geplant.<br />

41<br />

UNTERSUCHUNG UND ERGEBNISSE<br />

Spielbereich B<br />

Spielbereich C<br />

Spielbereich D<br />

Spielbereich E


UNTERSUCHUNG UND ERGEBNISSE<br />

Spielwert Bereich Note<br />

Interaktion/<br />

Kommunikation<br />

Variabilität/<br />

Veränderbarkeit<br />

A<br />

B<br />

C<br />

D<br />

ges.:<br />

A<br />

B<br />

C<br />

D<br />

ges.:<br />

Multifunktionalität A<br />

B<br />

C<br />

D<br />

ges.:<br />

Aufforderungscharakter<br />

A<br />

B<br />

C<br />

D<br />

ges.:<br />

Challenge A<br />

B<br />

C<br />

D<br />

ges.:<br />

Setting A<br />

B<br />

C<br />

D<br />

ges.:<br />

4<br />

4<br />

4<br />

2<br />

4<br />

1<br />

2,5<br />

2<br />

1<br />

1,5<br />

2<br />

3,5<br />

3<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4,5<br />

4,5<br />

2<br />

3,5<br />

2<br />

3<br />

4<br />

2<br />

3<br />

2<br />

2<br />

2<br />

1<br />

2<br />

Der Spielwert wurde in einer Skala von<br />

1-5 Punkten gemessen.<br />

Spielbereich A<br />

42<br />

4.3.8 WIEBESTRASSE<br />

SPIELBEREICHE UND SPIELWERT<br />

Spielbereiche und Spielgeräte<br />

Der Spielplatz Wiebestraße lässt sich in vier Bereiche<br />

aufteilen:<br />

A: Tischtennis<br />

1 Tischtennisplatte, 4 Bänke<br />

B: Spielbereich/ Kleinkinderbereich<br />

Sandspielbereich, Häuserkulisse, Balancierschienen,<br />

Rasenfläche, Spielhügel, Holztier<br />

C: Spielbereich/ Eisenbahn<br />

Holzeisenbahn, Felsenelement, Nestschaukel,<br />

Spielschiff<br />

D: Spielbereich Rutsche<br />

Rutsche von Hügel<br />

Spielwert<br />

Der Spielplatz erhält einen Spielwert von 2,5.<br />

BEWEGUNGSFORMEN<br />

Bewegungen geplant beobachtet<br />

viel mittel gar nicht formell inform.<br />

Balancieren x x x x<br />

Klettern x x x x<br />

Rutschen x x x<br />

Schaukeln x x x<br />

Wippen x<br />

Wackeln x<br />

Drehen x<br />

Springen x x<br />

Rollen x x<br />

Sandspiel x x x<br />

Wasserspiel<br />

Ballspiel<br />

Tischtennis x


ZIELGRUPPEN UND NUTZER<br />

0-2 Jahre<br />

Es wurden während des Beobachtungszeitraums nur<br />

sehr wenige Nutzer auf dem Spielplatz Wiebestraße<br />

angetroffen. Auf der Grundlage der erhobenen Daten<br />

lässt sich keine sinnvolle Nutzeranalyse durchführen.<br />

Die Optik des Spielplatzes ist eher ansprechend für<br />

die Altersgruppe der 3 bis 5jährigen, während die<br />

Spielgeräte eher einer Zielgruppe der 6 bis 10jährigen<br />

entspricht.<br />

QUALITATIVE EINFLUSSFAKTOREN<br />

Sauberkeit<br />

Hinter dem Rutschhügel des Bereiches D befindet<br />

sich ein sehr ungepflegter Bereich.<br />

ZUSAMMENFASSUNG<br />

Zielgruppen (geplant) Nutzer (beobachtet)<br />

A B C D<br />

3-5 Jahre (x) (x)<br />

6-10 Jahre x x x x<br />

11-14 Jahre x (x)<br />

15-18 Jahre<br />

männlich x x x x<br />

weiblich x x x x<br />

Familien x x x<br />

Kita x x x<br />

Schule x<br />

Der Spielplatz Wiebestraße ist ein hochwertiger Ausflugsspielplatz<br />

der allerdings aufgrund seiner Lage<br />

wenig genutzt wird. Er ist optisch ansprechend und<br />

fordert zum Spiel heraus. Er eignet sich weniger für<br />

jüngere Kinder unter 5 Jahren. Das Spielangebot<br />

richtet sich an ältere Kinder. Kreatives Spiel und Rollenspiel<br />

ist möglich.<br />

Die Aufenthaltsqualitäten für Erwachsene und<br />

Begleitpersonen sind nicht optimal. Sitzmöglichkeiten<br />

sind im Raum beziehungslos positioniert oder gar<br />

nicht vorhanden.<br />

43<br />

UNTERSUCHUNG UND ERGEBNISSE<br />

Spielbereich B<br />

Spielbereich C<br />

Spielbereich D


UNTERSUCHUNG UND ERGEBNISSE<br />

Spielbereich A<br />

Spielwert Bereich Note<br />

Interaktion/<br />

Kommunikation<br />

Variabilität/<br />

Veränderbarkeit<br />

A<br />

B<br />

C<br />

D<br />

E<br />

F<br />

ges.:<br />

A<br />

B<br />

C<br />

D<br />

E<br />

F<br />

ges.:<br />

Multifunktionalität A<br />

B<br />

C<br />

D<br />

E<br />

F<br />

ges.:<br />

Aufforderungscharakter<br />

A<br />

B<br />

C<br />

D<br />

E<br />

F<br />

ges.:<br />

Challenge A<br />

B<br />

C<br />

D<br />

E<br />

F<br />

ges.:<br />

Setting A<br />

B<br />

C<br />

D<br />

E<br />

F<br />

ges.:<br />

4<br />

2<br />

3,5<br />

3,5<br />

3,5<br />

3,5<br />

3,5<br />

2<br />

1<br />

2<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1,5<br />

2<br />

2,5<br />

1<br />

3<br />

3<br />

3<br />

2,5<br />

4,5<br />

4<br />

4<br />

3<br />

2,5<br />

1<br />

3<br />

5<br />

4<br />

4<br />

-<br />

-<br />

-<br />

4,5<br />

1<br />

1<br />

4<br />

3<br />

2,5<br />

1<br />

2<br />

Der Spielwert wurde in einer Skala von<br />

1-5 Punkten gemessen.<br />

44<br />

4.3.9 NEUES UFER<br />

SPIELBEREICHE UND SPIELWERT<br />

Spielbereiche und Spielgeräte<br />

Der Spielplatz Neues Ufer lässt sich in sechs Bereiche<br />

aufteilen:<br />

A: Skaterbereich<br />

verschiedene Rampen<br />

B: Grünfläche<br />

Kletterstein<br />

C: Spielbereich<br />

Balancierbalken, kleine Hütte, 2 Rutschen,<br />

2 Wackeltiere, 3 Wackelplatten, Schatzkiste,<br />

2 Schaukeln, Bodenwelle, 2 Tischtennisplatten<br />

D: Bolzplätze<br />

Tore<br />

E: Beachfeld<br />

Sandfläche<br />

F: Hockeyplatz<br />

Asphalt, 2 Hockeytore<br />

Spielwert<br />

Der Spielplatz Neues Ufer erhält einen Spielwert<br />

von 3.<br />

BEWEGUNGSFORMEN<br />

Bewegungen geplant beobachtet<br />

viel mittel gar nicht formell inform.<br />

Balancieren x x x<br />

Klettern x x x x<br />

Rutschen x x x<br />

Schaukeln x x x<br />

Wippen x<br />

Wackeln x x x<br />

Drehen x<br />

Springen x x x<br />

Rollen x x x<br />

Sandspiel x x x<br />

Wasserspiel x<br />

Ballspiel x x x x<br />

Tischtennis x


ZIELGRUPPEN UND NUTZER<br />

Kinder und Jugendliche<br />

(geplant)<br />

A B C D E F<br />

0-2 Jahre x 7 %<br />

3-5 Jahre x 13 %<br />

6-10 Jahre x x 13 %<br />

11-14 Jahre x x x x x 33 %<br />

15-18 Jahre x x x x x 34 %<br />

männlich x x x x x x 79 %<br />

weiblich x x x x x x 21 %<br />

Familien x x<br />

Kita x<br />

Nutzergruppen nach Geschlecht<br />

An zwei Beobachtungstagen wurden zu verschiedenen<br />

Uhrzeiten 27 Jungen und 7 Mädchen angetroffen.<br />

4 Mädchen waren älter als 11 Jahre.<br />

QUALITATIVE EINFLUSSFAKTOREN<br />

Pflegezustand<br />

Die Rampen sind teilweise in einem schlechten<br />

Zustand. Es gibt im Beton Risse und Ausbrüche.<br />

ZUSAMMENFASSUNG<br />

Nutzer (beobachtet)<br />

Die Spielflächen sind sauber und gut genutzt. Auf<br />

dem Skateplatz werden vorwiegend männliche<br />

Jugendliche ohne Migrationshintergrund beobachtet.<br />

Mädchen sind wenn dann im Kleinkindalter auf dem<br />

Spielplatz vertreten.<br />

Die Fußballflächen sind von der Vereinsnutzung<br />

durch hohe Verzaunung abgetrennt. Klettersteine,<br />

Beachfläche und Trimmgeräte werden wenig frequentiert.<br />

Der Hockeyplatz liegt sehr versteckt und<br />

ist die einzige Grünfläche ohne Hundekot. Es existieren<br />

sehr vielfältige Bewegungsmöglichkeiten für alle<br />

Altersgruppen über 3 Jahre.<br />

Die Gestaltung des Geländes und des Ufers sind<br />

gelungen. Spaziergänger konnten allerdings nicht<br />

beobachtet werden. Die Anbindung an Laufstrecken<br />

für Jogger und Walker ist nicht vorhanden.<br />

Empfehlenswert wären mehr Sitzmöglichkeiten und<br />

Zugang zu einer Toilette.<br />

45<br />

UNTERSUCHUNG UND ERGEBNISSE<br />

Spielbereich B<br />

Spielbereich C<br />

Spielbereich D<br />

Spielbereich E<br />

Spielbereich F


UNTERSUCHUNG UND ERGEBNISSE<br />

Spielbereich A<br />

Spielwert Bereich Note<br />

Interaktion/<br />

Kommunikation<br />

Variabilität/<br />

Veränderbarkeit<br />

A<br />

B<br />

ges.:<br />

A<br />

B<br />

ges.:<br />

Multifunktionalität A<br />

B<br />

ges.:<br />

Aufforderungscharakter<br />

A<br />

B<br />

ges.:<br />

Challenge A<br />

B<br />

ges.:<br />

Setting A<br />

B<br />

ges.:<br />

3<br />

3<br />

3<br />

2<br />

2<br />

2<br />

2<br />

2<br />

2<br />

2<br />

2<br />

2<br />

2<br />

2<br />

2<br />

3<br />

2<br />

3<br />

Der Spielwert wurde in einer Skala von<br />

1-5 Punkten gemessen.<br />

46<br />

4.3.10 REUCHLINSTRASSE<br />

SPIELBEREICHE UND SPIELWERT<br />

Spielbereiche und Spielgeräte<br />

Der Spielplatz in der Reuchlinstraße lässt sich in<br />

zwei Bereiche unterteilen:<br />

A: Spielbereich Kleinstkinder<br />

Aufstieg, Häuschen, Rutsche, Sandspielfläche<br />

B: Spielbereich<br />

Kletter- Rutsch- Kombi mit Wackelbrücke,<br />

2 Leitern, schräger Aufstieg, breite Rutsche,<br />

Häuschen, Wackeltier,Tischtennisplatte<br />

Spielwert<br />

Zum Setting lässt sich ergänzen, dass der Platz eine<br />

gemütliche Ausstrahlung hat und zum Aufenthalt einlädt.<br />

Diese wird durch die Öffnung zum umgebenden<br />

Wohnblock noch unterstützt.<br />

Insgesamt erhält der Spielplatz einen Spielwert<br />

von 2.<br />

BEWEGUNGSFORMEN<br />

Bewegungen geplant beobachtet<br />

Balancieren<br />

Klettern x<br />

Rutschen x<br />

Schaukeln<br />

Wippen<br />

Wackeln x<br />

Drehen<br />

Springen<br />

Rollen<br />

Sandspiel x<br />

Wasserspiel<br />

Ballspiel<br />

Tischtennis x<br />

viel mittel gar nicht formell inform.


ZIELGRUPPEN UND NUTZER<br />

0-2 Jahre x<br />

Während des gesamten Beobachtungszeitraums<br />

wurden keine Nutzer auf dem Platz angetroffen. Es<br />

lässt sich daher keine Nutzeranalyse<br />

erstellen.<br />

Altersgruppe/ Zielgruppe<br />

Der Spielplatz ist besonders für Mädchen und Jungen<br />

von 0 - 5 Jahren und Familien geeignet.<br />

QUALITATIVE EINFLUSSFAKTOREN<br />

Pflegezustand<br />

Die Tür des Spielplatzes schließt nicht und wird so zu<br />

einer Fingerklemmstelle. Desweiteren erscheint der<br />

Platz durch den dichten Bewuchs an Bäumen und<br />

Sträuchern sehr dunkel, wodurch die Einsehbarkeit<br />

und damit auch die Sicherheit nicht gegeben sind.<br />

Sauberkeit<br />

Der Spielplatz <strong>macht</strong> einen sauberen, wenig genutzten<br />

Eindruck.<br />

ZUSAMMENFASSUNG<br />

Zielgruppen (geplant) Nutzer (beobachtet)<br />

A B<br />

3-5 Jahre x<br />

6-10 Jahre<br />

11-14 Jahre<br />

15-18 Jahre x x<br />

männlich x x<br />

weiblich x x<br />

Familien x x<br />

Kita<br />

Schule<br />

Der Spielplatz hat ein unspezifisches Bewegungsprofil<br />

mit wenig auffordernden und herausfordernden<br />

Spielgeräten und teilweise Lücken. Er ist schwer<br />

von der Straße her erkennbar durch den dichten<br />

Bewuchs an Bäumen und Sträuchern in den Rand-<br />

und zwischen beiden Spielbereichen. Dies verleiht<br />

ihm einerseits ein sehr gemütliches Ambiente andererseits<br />

ist er als Spielplatz wenig attraktiv und lädt<br />

nicht zum Sitzen ein.<br />

47<br />

UNTERSUCHUNG UND ERGEBNISSE<br />

Spielbereich B<br />

Spielbereich B


UNTERSUCHUNG UND ERGEBNISSE<br />

Spielbereich A<br />

Spielwert Bereich Note<br />

Interaktion/<br />

Kommunikation<br />

Variabilität/<br />

Veränderbarkeit<br />

A<br />

B<br />

C<br />

ges.:<br />

A<br />

B<br />

C<br />

ges.:<br />

Multifunktionalität A<br />

B<br />

C<br />

ges.:<br />

Aufforderungscharakter<br />

A<br />

B<br />

C<br />

ges.:<br />

Challenge A<br />

B<br />

C<br />

ges.:<br />

Setting A<br />

B<br />

C<br />

ges.:<br />

3<br />

4,5<br />

4<br />

4<br />

2<br />

2,5<br />

1<br />

2<br />

1<br />

1<br />

2<br />

1<br />

3<br />

5<br />

3<br />

4<br />

3<br />

2<br />

2,5<br />

2,5<br />

2<br />

3,5<br />

4<br />

3<br />

Der Spielwert wurde in einer Skala von<br />

1-5 Punkten gemessen.<br />

48<br />

4.3.11 ZWINGLISTRASSE 18<br />

SPIELBEREICHE UND SPIELWERT<br />

Spielbereiche und Spielgeräte<br />

Der Spielplatz in der Zwinglistraße 18 lässt sich in<br />

drei Bereiche aufteilen:<br />

A: Spielbereich<br />

Kletter- Rutsch- Kombi mit breiter Rutsche,<br />

Kletternetz, Schräge mit Seil, Netzbrücke,<br />

Kompan- Schwingstangen, Schaukel<br />

B: Wasserspielbereich<br />

Holzwasserlauf, Bank<br />

C: Tischtennis<br />

Tischtennisplatte, Bänke<br />

Spielwert<br />

Der Spielplatz erhält einen Spielwert von 3.<br />

BEWEGUNGSFORMEN<br />

Bewegungen geplant beobachtet<br />

Balancieren x<br />

viel mittel gar nicht formell inform.<br />

Klettern x x x<br />

Rutschen x x x<br />

Schaukeln x x<br />

Wippen x<br />

Wackeln x<br />

Drehen x<br />

Springen x x<br />

Rollen x<br />

Sandspiel x x<br />

Wasserspiel x x<br />

Ballspiel x x<br />

Tischtennis x x


ZIELGRUPPEN UND NUTZER<br />

Der Spielplatz ist für 3-18 jährige Mädchen und<br />

Jungen und für Familien geplant.<br />

Es wurden währende des Beobachtungszeitraums<br />

nur sehr wenige Nutzer auf dem Spielplatz Zwinglistraße<br />

angetroffen. Auf der Grundlage der erhobenen<br />

Daten lässt sich keine sinnvolle Nutzeranalyse<br />

durchführen.<br />

QUALITATIVE EINFLUSSFAKTOREN<br />

Pflegezustand<br />

Im Bereich A ist an der Kletter- Rutsch Kombi das<br />

Seil deffekt. Die Schaukel ist demontiert. Im Wasserspielbereich<br />

B fehlt die Pumpe.<br />

Sauberkeit<br />

Im Sand liegen Scherben und Zigaretten.<br />

Fremdnutzung<br />

Der Spielplatz wird nachmittags und abends von<br />

Jugendgruppen frequentiert, die Vandalismusspuren<br />

hinterlassen.<br />

ZUSAMMENFASSUNG<br />

Zielgruppen (geplant) Nutzer (beobachtet)<br />

A B C<br />

0-2 Jahre x<br />

3-5 Jahre x x<br />

6-10 Jahre<br />

11-14 Jahre (x) x<br />

15-18 Jahre x<br />

männlich x x x<br />

weiblich x x x<br />

Familien x x<br />

Kita<br />

Schule<br />

Der Spielplatz ist sehr unspezifisch. Manche Spielgeräte<br />

sind nicht von der eigentlichen Zielgruppe nutzbar<br />

(z.B. Kompan- Schwingstange). Sehr wertvoll ist<br />

das Wasserspiel.<br />

Die Nachbarschaft zum Hort der Wartburgschule<br />

impliziert eine bestimmte Altersgruppe als Nutzer.<br />

49<br />

UNTERSUCHUNG UND ERGEBNISSE<br />

Spielbereich A<br />

Spielbereich B<br />

Spielbereich C


UNTERSUCHUNG UND ERGEBNISSE<br />

50<br />

4.3.12 ZWINGLISTRASSE 6<br />

SPIELBEREICHE UND SPIELWERT<br />

Spielbereiche und Spielgeräte<br />

Es gibt lediglich einen Bereich (A). Dieser ist an<br />

beiden Seiten durch Brandwände begrenzt und von<br />

der Zwinglistraße her durch ein mit Efeu beranktes<br />

Tor zu betreten.<br />

A: 2 Tischtennisplatten, Sandfläche, Bänke<br />

Spielwert<br />

Der Spielwert des Platzes wurde nicht separat<br />

ermittelt, da sich die bespielbaren Elemente auf<br />

die Tischtennisplatten und eine Sandspielfläche<br />

beschränken.<br />

BEWEGUNGSFORMEN<br />

Die geplanten Bewegungsmöglichkeiten beschränken<br />

sich auf Tischtennis- und Sandspielen.<br />

ZIELGRUPPEN UND NUTZER<br />

Die Fläche ist von allen Altersgruppen nutzbar, da<br />

es sich hierbei vor allem um eine Sandfläche handelt.<br />

Während des ganzen Beobachtungszeitraums<br />

wurden in der Zwinglistraße keine Nutzer angetroffen.<br />

Es lässt sich daher keine Nutzeranalyse erstellen.<br />

WEITERE EINFLUSSFAKTOREN<br />

Es sind keine Sicherheitsmängel oder defekte Spielgeräte<br />

vorhanden.<br />

Der Platz <strong>macht</strong> einen sauberen Eindruck. Es ist<br />

kein Müll zu sehen.<br />

ERGEBNISSE<br />

Der Zwingli 6 selbst scheint von Nutzern nicht als<br />

Spielfläche wahrgenommen zu werden und wird<br />

sehr wenig frequentiert. Von daher lassen eher die<br />

Nutzungen der benachbarten Flächen Rückschlüsse<br />

auf mögliche Nutzungen des Spielplatzes zu.


4.3.13 WALDENSERSTRASSE<br />

SPIELBEREICHE UND SPIELWERT<br />

Spielbereiche und Spielgeräte<br />

Der Spielplatz in der Waldenserstraße besteht lediglich<br />

aus einem Bereich A.<br />

A: Schaukel, Balancierbalken, Wackeltier, 2 Bänke<br />

Spielwert<br />

Der Spielplatz erhält einen Spielwert von 2.<br />

Spielwert Bereich Note<br />

Interaktion/<br />

Kommunikation<br />

Variabilität/<br />

Veränderbarkeit<br />

Multifunktionalität<br />

Aufforderungscharakter<br />

A 2<br />

A 2<br />

A 1<br />

A 1<br />

Challenge A 1,5<br />

Setting A 4<br />

Der Spielwert wurde in einer Skala von<br />

1-5 Punkten gemessen<br />

BEWEGUNGSFORMEN<br />

Geplante Bewegungsformen sind schaukeln, balancieren,<br />

wackeln.<br />

ZIELGRUPPEN UND NUTZER<br />

Der Spielplatz ist für Mädchen und Jungen im Alter<br />

von 3-10 Jahren und für Familien geplant. Während<br />

des Beobachtungszeitraums wurden auf dem Spielplatz<br />

keine Nutzer beobachtet. Daher wurde keine<br />

Nutzeranalyse erstellt.<br />

QUALITATIVE EINFLUSSFAKTOREN<br />

Sauberkeit<br />

Der Platz <strong>macht</strong> einen sauberen Eindruck.<br />

ZUSAMMENFASSUNG<br />

Der Spielplatz hat viele Büsche und einen sehr<br />

großen Baum. Er ist etwas dunkel, aber von außen<br />

einsehbar. Er wird nicht genutzt.<br />

51<br />

UNTERSUCHUNG UND ERGEBNISSE


UNTERSUCHUNG UND ERGEBNISSE<br />

Spielbereich A<br />

Spielwert Bereich Note<br />

Interaktion/<br />

Kommunikation<br />

Variabilität/<br />

Veränderbarkeit<br />

A<br />

B<br />

C<br />

D<br />

ges.:<br />

A<br />

B<br />

C<br />

D<br />

ges.:<br />

Multifunktionalität A<br />

B<br />

C<br />

D<br />

ges.:<br />

Aufforderungscharakter<br />

A<br />

B<br />

C<br />

D<br />

ges.:<br />

Challenge A<br />

B<br />

C<br />

D<br />

ges.:<br />

Setting A<br />

B<br />

C<br />

D<br />

ges.:<br />

3<br />

1<br />

3<br />

3,5<br />

2,5<br />

3,5<br />

2<br />

2<br />

1<br />

2<br />

1<br />

1<br />

1<br />

4<br />

2<br />

3,5<br />

2<br />

2,5<br />

3<br />

3<br />

3<br />

1,5<br />

2<br />

-<br />

1,5<br />

4<br />

4<br />

4<br />

2<br />

3,5<br />

Der Spielwert wurde in einer Skala von<br />

1-5 Punkten gemessen.<br />

52<br />

4.3.14 PBS OTTOPARK<br />

SPIELBEREICHE UND SPIELWERT<br />

Spielbereiche und Spielgeräte<br />

Der Spielplatz Ottopark lässt sich in vier Bereiche<br />

unterteilen:<br />

A: großer Spielbereich<br />

Kletterwand, Wasserspielbereich, Drehnetz,<br />

Rutsch-Kletterkombi mit Treppe, Schräge mit<br />

Seil, Rutsche, Wackelbrücke, Kletternetz,<br />

Kletterkombi mit Rutsche, Holzschräge, Leiter,<br />

Reckstange, Sand, Wippe<br />

B: kleiner Spielbereich<br />

2 Schaukeln, Elefantenrutsche, Sand<br />

C: Kleinkinderbereich<br />

2 Wackeltiere, Schaukel (demontiert),<br />

2 Häuschen, Sand<br />

D: Bolzplatz<br />

Ballspiel, Asphalt, 2 Tore, Basketballkorb<br />

Außerdem gibt es noch eine große Rasenfläche.<br />

Spielwert<br />

Insgesamt erhält der Spielplatz einen Spielwert von<br />

2,5. (Formell/Informell: es gibt eine große Rasenfläche,<br />

die für vielfältige Aktionen und Angebote z. B.<br />

Jonglage, Artistik genutzt wird.)<br />

BEWEGUNGSFORMEN<br />

Bewegungen geplant beobachtet<br />

viel mittel gar nicht formell inform.<br />

Balancieren x x x<br />

Klettern x x x x<br />

Rutschen x x x<br />

Schaukeln x x x<br />

Wippen x x<br />

Wackeln x x x<br />

Drehen x x x<br />

Springen x x<br />

Rollen x<br />

Sandspiel x x x<br />

Wasserspiel x x<br />

Ballspiel x x x<br />

Tischtennis x


ZIELGRUPPEN UND NUTZER<br />

Nutzergruppen nach Geschlecht<br />

Die Verteilung der den Spielplatz nutzenden Jungen<br />

und Mädchen in der Altersgruppe der bis zu 9jährigen<br />

ist ausgeglichen. Jedoch lässt sich beobachten,<br />

dass die Nutzer des Bolzplatzes ab einem Alter von<br />

ca. 10 Jahren vorwiegend männlich sind.<br />

QUALITATIVE EINFLUSSFAKTOREN<br />

Sauberkeit<br />

Durch die Betreuung ist der Ottopark ein sehr sauberer,<br />

gepflegter Spielplatz.<br />

ZUSAMMENFASSUNG<br />

Zielgruppen (geplant) Nutzer (beobachtet)<br />

A B C D<br />

0-2 Jahre x 23 %<br />

3-5 Jahre x x x 18 %<br />

6-10 Jahre x x 32 %<br />

11-14 Jahre x 18 %<br />

15-18 Jahre x 9 %<br />

männlich x x x x 79 %<br />

weiblich x x x x 21 %<br />

Familien x x x<br />

Kita x x x<br />

Schule x x<br />

Die Qualität des Spielgerätebestands mit Ausnahme<br />

des Wasserspielbereichs und des Drehnetzes als<br />

Besonderheiten unterscheidet sich nicht wesentlich<br />

von anderen Spielplätzen im Quartier. Den wesentlichen<br />

Unterschied bilden die Betreuung und damit<br />

Sauberkeit und Sicherheit, sowie zusätzliche Aktionen<br />

und Spielangebote. Dies führt dazu, dass viele<br />

Eltern ihre Kinder vorbeibringen, um Einkäufe zu<br />

erledigen o. ä., während die Kinder sicher spielen.<br />

Der Spielplatz Ottopark ist ein beliebter Treffpunkt<br />

nicht nur für Kinder, sondern auch für Eltern. Mit dem<br />

Bau eines Kleinkinderbereiches wird das Angebot<br />

für diese Altersgruppe gestärkt.<br />

53<br />

UNTERSUCHUNG UND ERGEBNISSE<br />

Spielbereich A<br />

Spielbereich B<br />

Spielbereich C<br />

Spielbereich D


UNTERSUCHUNG UND ERGEBNISSE<br />

Spielbereich A<br />

Spielwert Bereich Note<br />

Interaktion/<br />

Kommunikation<br />

Variabilität/<br />

Veränderbarkeit<br />

A<br />

B<br />

C<br />

ges.:<br />

A<br />

B<br />

C<br />

ges.:<br />

Multifunktionalität A<br />

B<br />

C<br />

ges.:<br />

Aufforderungscharakter<br />

A<br />

B<br />

C<br />

ges.:<br />

Challenge A<br />

B<br />

C<br />

ges.:<br />

Setting A<br />

B<br />

C<br />

ges.:<br />

2,5<br />

5<br />

4<br />

4<br />

2<br />

1<br />

1<br />

1,5<br />

1<br />

3<br />

2<br />

2<br />

1,5<br />

4<br />

3<br />

3<br />

2<br />

-<br />

2<br />

2<br />

1,5<br />

5<br />

4<br />

3,5<br />

Der Spielwert wurde in einer Skala von<br />

1-5 Punkten gemessen.<br />

54<br />

4.3.15 LEVETZOWSTRASSE<br />

SPIELBEREICHE UND SPIELWERT<br />

Spielbereiche und Spielgeräte<br />

Einzelne Spielbereiche:<br />

A: Spielbereich<br />

Rutsche, Wackeltier, Kletterspinne<br />

B: Bolzplatz<br />

halber Käfig, 2 Tore, Kunstrasen, Zuschauerbereich,<br />

2 Basketballkörbe im Vorbereich<br />

C: Tischtennis<br />

Tischtennisplatte<br />

Spielwert<br />

Setting: Trinkergruppen sitzen auf Bänken außerhalb<br />

des Platzes durch eine Mauer abgeschirmt.<br />

Der Spielplatz erhält einen Spielwert von 2,5<br />

BEWEGUNGSFORMEN<br />

Bewegungen geplant beobachtet<br />

Balancieren<br />

Klettern x<br />

Rutschen x<br />

Schaukeln<br />

Wippen<br />

Wackeln x<br />

Drehen<br />

Springen<br />

Rollen<br />

Sandspiel<br />

Wasserspiel<br />

Ballspiel x<br />

Tischtennis x<br />

viel mittel gar nicht formell inform.<br />

Implizierte Bewegungsformen<br />

Auf diesem Spielplatz ist Klettern, Rutschen, Wakkeln,<br />

Ball und Tischtennis spielen geplant.


ZIELGRUPPEN UND NUTZER<br />

0-2 Jahre<br />

3-5 Jahre<br />

6-10 Jahre x<br />

Es wurden während des Beobachtungszeitraumes<br />

keine Nutzer angetroffen, daher fehlen in den Tabellen<br />

die Nutzeranalysen.<br />

QUALITATIVE EINFLUSSFAKTOREN<br />

Pflegezustand<br />

Die Kletterspinne ist gesperrt.<br />

Fremdnutzung<br />

Trinkergruppen halten sich außerhalb des Geländes<br />

auf und stören so den Spielbetrieb nicht.<br />

ZUSAMMENFASSUNG<br />

Zielgruppen (geplant) Nutzer (beobachtet)<br />

A B C<br />

11-14 Jahre x x<br />

15-18 Jahre x x<br />

männlich x x x<br />

weiblich x x x<br />

Familien x<br />

Kita<br />

Schule<br />

Die Spielbereiche A und C sind in einem sehr<br />

schlechten Zustand und müssen vollständig saniert<br />

werden. Spielbereich B ist neu, wird stark frequentiert<br />

und positiv angenommen. Die offene Gestaltung<br />

des Spielfeldes ermöglicht Interaktion und Kommunikation<br />

zwischen Spielern und Zuschauern.<br />

55<br />

UNTERSUCHUNG UND ERGEBNISSE<br />

Spielbereich A<br />

Spielbereich B<br />

Spielbereich C


UNTERSUCHUNG UND ERGEBNISSE<br />

Spielwert Bereich Note<br />

Interaktion/<br />

Kommunikation<br />

Variabilität/<br />

Veränderbarkeit<br />

A 4<br />

A 2<br />

Multifunktionalität A 1<br />

Aufforderungscharakter<br />

A 4<br />

Challenge A 4<br />

Setting A 4<br />

Der Spielwert wurde in einer Skala von<br />

1-5 Punkten gemessen.<br />

56<br />

4.3.16 ZINZENDORFSTRASSE<br />

SPIELBEREICHE UND SPIELWERT<br />

Spielbereiche und Spielgeräte<br />

Es gibt nur einen Spielbereich A.<br />

A: Kletter- Rutsch- Kombi mit breiter Rutsche,<br />

Leiter, Kletternetz, Häuschen, Kran/ Sandspiel,<br />

Kletter-Rutsch- Hügel mit verschiedenen Kletter<br />

hilfen und schrägen Flächen, Wackeltier<br />

für 2 Kinder, Sandspielbereich, viele Bänke<br />

Spielwert<br />

Insgesamt erhält der Spielplatz einen Spielwert<br />

von 3.<br />

BEWEGUNGSFORMEN<br />

Geplante Bewegungsformen sind Klettern, Rutschen,<br />

Wackeln und Sandspiel.<br />

ZIELGRUPPEN UND NUTZER<br />

Der Spielplatz ist für Kinder von 1,5 Jahren bis 5<br />

Jahren geeignet. Er ist für Jungen, Mädchen und<br />

Familien geplant. Es wurden während des Beobachtungszeitraums<br />

nur sehr wenige Nutzer auf dem<br />

Spielplatz angetroffen. Auf der Grundlage der erhobenen<br />

Daten lässt sich keine sinnvolle Nutzeranalyse<br />

durchführen.<br />

QUALITATIVE EINFLUSSFAKTOREN<br />

Pflegezustand<br />

Im Sandspielbereich ist der Sand zum buddeln zu<br />

grob. Beim Kletter-Rutsch-Hügel besteht die Gefahr<br />

des Unterkletterns und verschüttet werdens.<br />

Fremdnutzung<br />

Der Spielplatz liegt jedoch neben der Gotzkowski-<br />

Schule und wird von den Schülern als Aufenthaltsort<br />

genutzt. Für diese Altersgruppe sind keine Nutzungsmöglichkeiten<br />

vorhanden<br />

ZUSAMMENFASSUNG<br />

Dies ist der einzige Spielplatz im Untersuchungsgebiet,<br />

der für die Altersgruppe der unter 3jährigen<br />

Spielmöglichkeiten bietet. Planung und Aufbau für<br />

diese Zielgruppe sind gut.


4.4 ANALYSE MOABIT WEST<br />

Die Untersuchung der Spielplätze und -flächen im<br />

Quartiersmanagement-Gebiet Moabit West hinsichtlich<br />

der Kriterien: Spielwert, Bewegungsformen,<br />

Nutzergruppen und Zustand, werden für das<br />

gesamte Untersuchungsgebiet in Übersichtskarten<br />

dargestellt. Die Ergebnisse für die einzelnen Orte<br />

sowie für das gesamte Quartier dienen als Grundlage<br />

für das entwickelte Konzept und die Umsetzungsempfehlungen.<br />

4.4.1 SPIELWERT<br />

Die Spielwertanalyse des Gesamtgebietes untersucht<br />

die Spiel- und Bewegungsorte unter folgenden<br />

Bewertungskriterien: Interaktion und Kommunikation,<br />

Variabilität und Veränderbarkeit, Multifunktionalität,<br />

Aufforderungscharakter, Challenge und den Setting<br />

(vgl. Kapitel 3.4.1 ab S. 16). Auf den Karten ist jeweils<br />

der erzielte Mittelwert (gemittelte Werte der Bewertungen)<br />

der einzelnen Spielplätze dargestellt. Bei der<br />

Beurteilung wurden auch defekte Spielgeräte in die<br />

Bewertung aufgenommen.<br />

57<br />

UNTERSUCHUNG UND ERGEBNISSE<br />

Interaktion und Kommunikation<br />

Der Spielwert in den Bereichen Interaktion und Kommunikation liegt für alle Spielplätze im mittleren Bereich<br />

(3 - 4). Negativ auffällig ist der Spielplatz Waldenser Straße. Die hier vorhandenen Spielgeräte lassen interaktives<br />

und kommunikatives Spiel (Schaukel, Wackeltier) nicht zu.<br />

Huttenstr.<br />

Kaiserin-Augusta-Allee<br />

S-Bhf Beusselstr.<br />

Alt-Moabit<br />

Turmstr.<br />

U- Bhf Birkenstr.<br />

U-Bhf Turmstr.


UNTERSUCHUNG UND ERGEBNISSE<br />

Huttenstr.<br />

Kaiserin-Augusta-Allee<br />

Variabilität und Veränderbarkeit: Grundsätzlich sind variable und veränderbare Spielgeräte im öffentlichen<br />

Raum nur bedingt realisierbar. Sie sind wegen der u. U. beweglichen Teile durch Vandalismus und Diebstahl<br />

gefährdet. Mit den bekannten Formen des Wasserspiels ist Variabilität und Veränderbarkeit von Spielsituationen<br />

möglich. Spiele dieser Art sind aber im Untersuchungsgebiet nicht vorhanden.<br />

Multifunktion: Viele Spielformen und Bewegungsabläufe sind durch die vorhandenen Geräte in der Regel<br />

fest vorgegeben. Ausnahmen bilden die Spielorte Neues Ufer, Bredowpark und Emdener Straße. Hier sind<br />

durch Raum- und Gerätegestaltung vielfältige Bewegungs- und Spielformen möglich.<br />

Huttenstr.<br />

Kaiserin-Augusta-Allee<br />

58<br />

S-Bhf Beusselstr.<br />

S-Bhf Beusselstr.<br />

Alt-Moabit<br />

Alt-Moabit<br />

Turmstr.<br />

Turmstr.<br />

U- Bhf Birkenstr.<br />

U-Bhf Turmstr.<br />

U- Bhf Birkenstr.<br />

U-Bhf Turmstr.


Huttenstr.<br />

Kaiserin-Augusta-Allee<br />

S-Bhf Beusselstr.<br />

Alt-Moabit<br />

59<br />

Turmstr.<br />

UNTERSUCHUNG UND ERGEBNISSE<br />

U- Bhf Birkenstr.<br />

U-Bhf Turmstr.<br />

Aufforderungscharakter: Ein Großteil der untersuchten Spielplätze weist in dieser Kategorie nur einen<br />

mittleren Wert auf. Eine Ausnahme bildet der Spielplatz Wiebestraße, der sich in seiner Gestaltung von den<br />

vielen Kletter-Rutsch-Kombinationen deutlich abhebt.<br />

Challenge: Die Spielplätze fordern insgesamt nicht dazu auf, Risiken zu erproben und die eigenen Grenzen<br />

zu testen. Ausnahmen bilden die Spielplätze Unionsplatz, Zinzendorfstraße und Neues Ufer. Letzterer<br />

besitzt z. B. durch den Kletterfelsen und die Skatebahn einen hohen Challengewert.<br />

Huttenstr.<br />

Kaiserin-Augusta-Allee<br />

S-Bhf Beusselstr.<br />

Alt-Moabit<br />

Turmstr.<br />

U- Bhf Birkenstr.<br />

U-Bhf Turmstr.


UNTERSUCHUNG UND ERGEBNISSE<br />

Huttenstr.<br />

Kaiserin-Augusta-Allee<br />

60<br />

S-Bhf Beusselstr.<br />

Alt-Moabit<br />

Turmstr.<br />

Setting: Die Qualität der Spiel- und Bewegungseinrichtungen sowie die Ausstattung mit Sitz- und Aufenthaltsmöglichkeiten<br />

bilden ein spiel- und aufenthaltsfreundliches Setting. Die Werte für das Untersuchungsgebiet<br />

liegen überwiegend im Mittelbereich. Lediglich fünf Spielplätze haben eine schlechte Bewertung. Die<br />

Spielplätze Zinzendorfer Straße, Ottopark, Waldenserstraße, Bredowpark und Levetzowstraße werden mit<br />

gut bewertet.<br />

ZUSAMMENFASSUNG<br />

Vergleicht man die Ergebnisse der Spielwertanalyse<br />

der einzelnen Spielplätze, dann ist feststellbar, dass<br />

kein Spielplatz mit dem Wert 5 („trifft zu“) bewertet<br />

wurde. Schlechte Ergebnisse (1 für “trifft nicht zu“)<br />

sind ebenfalls die Ausnahme. Die Werte für die Spielbereiche<br />

bewegen sich meist um den Mittelwert.<br />

4.4.2 BEWEGUNGSFORMEN<br />

U- Bhf Birkenstr.<br />

U-Bhf Turmstr.<br />

Bei der Analyse des Untersuchungsgebiets wird die<br />

Übersicht der geplanten Bewegungsformen den<br />

beobachteten Bewegungsformen zum Vergleich<br />

gegenübergestellt.<br />

In der Darstellung veranschaulicht die jeweils obere<br />

Karte das Angebot, die untere Karte <strong>macht</strong> das beobachtete<br />

Verhalten der jeweils am häufigsten ausgeübten<br />

Bewegungsform deutlich.<br />

Es sind folgende Bewegungsgruppen dargestellt:<br />

1. Schaukeln, Rutschen, Klettern, Sandspiel<br />

2. Wackeln, Wippen, Balancieren<br />

3. Drehen, Springen, Wasserspiel<br />

4. Rollen und Ballspiel


Huttenstr.<br />

Kaiserin-Augusta-Allee<br />

S-Bhf Beusselstr.<br />

Alt-Moabit<br />

Turmstr.<br />

61<br />

Turmstr.<br />

UNTERSUCHUNG UND ERGEBNISSE<br />

U- Bhf Birkenstr.<br />

U-Bhf Turmstr.<br />

Angebot Schaukeln, Rutschen, Klettern, Sand: Im Untersuchungsgebiet werden Kletter-Rutsch-Kombinationen<br />

mit oder ohne Schaukel flächendeckend und mit wenig gestalterischen Unterschieden angeboten.<br />

Sie haben jeweils identische Bewegungsanforderungen. Kaum Abwechslung bieten die meist einzeln aufgestellten<br />

Schaukeln, bei denen wenig Kommunikation und Interaktion möglich ist.<br />

Beobachtung Schaukeln, Rutschen, Klettern, Sand: Die Angebote werden unterschiedlich intensiv<br />

genutzt. Schaukeln und Rutschen werden nicht überall genutzt, geklettert wird teilweise auch dort, wo es<br />

nicht geplant ist (Fußballzaun o.ä.), was den Bedarf an unterschiedlichen und herausfordernden Kletteranlässen<br />

verdeutlicht. Sandspiel wird vor allem von Kleinkindern unter 5 Jahren genutzt.<br />

Kaiserin- Augusta Allee<br />

Huttenstr.<br />

S- Bhf Beusselstr.<br />

Alt- Moabit<br />

U- Bhf Birkenstr.<br />

U- Bhf Turmstr.<br />

Bewegungsformen<br />

beobachtet


UNTERSUCHUNG UND ERGEBNISSE<br />

Kaiserin- Augusta-<br />

Huttenstr.<br />

62<br />

S- Bhf Beusselstr.<br />

Allee.<br />

Turmstr.<br />

Alt- Moabit<br />

Turmstr.<br />

U- Bhf Birkenstr.<br />

U- Bhf Turmstr.<br />

Angebot Wackeln, Wippen, Balancieren: Auf vielen Spielplätzen sind Wackeltiere vorhanden Diese bieten<br />

jedoch kaum wertvolle Bewegungserfahrung, wenig Möglichkeiten zu Kommunikation und Interaktion und<br />

haben keine herausfordernden Eigenschaften. Die einzige Wippe im gesamten Quartier befindet sich im<br />

Ottopark. Angeboten werden wenige Balanciermöglichkeiten auf einer mittleren Qualitätsebene.<br />

Beobachtung Wackeln, Wippen, Balancieren: Die Wackeltiere werden kaum genutzt. Wippen und Balancieren<br />

wird selten und eher informell beobachtet z. B. auf Einfassungen.<br />

Kaiserin- Augusta-<br />

Huttenstr.<br />

S- Bhf Beusselstr.<br />

Allee.<br />

Alt- Moabit<br />

U- Bhf Birkenstr.<br />

U- Bhf Turmstr.


Kaiserin- Augusta-<br />

Kaiserin- Augusta-<br />

Huttenstr.<br />

Huttenstr.<br />

Allee.<br />

S- Bhf Beusselstr.<br />

S- Bhf Beusselstr.<br />

Turmstr.<br />

Alt- Moabit<br />

63<br />

Turmstr.<br />

Alt- Moabit<br />

UNTERSUCHUNG UND ERGEBNISSE<br />

U- Bhf Birkenstr.<br />

U- Bhf Turmstr.<br />

Angebot Drehen, Springen, Wasser: Rotationsbewegungen und Springen sind nur an wenigen Orten möglich.<br />

Die Trampoline sind nicht empfehlenswert, da diese leicht „durchschlagen“ und damit bei den Nutzern<br />

Rückenschäden hervorrufen können. Im gesamten Untersuchungsgebiet gibt es nur zwei Möglichkeiten für<br />

Wasserspiele, davon ist nur eines funktionsfähig.<br />

Beobachtung Drehen, Springen, Wasser: Die für das Quartier seltenen und dadurch besonderen Bewegungsformen,<br />

wie Drehen und Springen werden gerne und viel genutzt. Auf den Trampolinen wurden vorwiegend<br />

Mädchen beobachtet. Wasserspiele sind sehr beliebt und ein häufiger genannter Wunsch.<br />

Allee.<br />

U- Bhf Birkenstr.<br />

U- Bhf Turmstr.


UNTERSUCHUNG UND ERGEBNISSE<br />

Kaiserin- Augusta-<br />

Kaiserin- Augusta-<br />

Huttenstr.<br />

Huttenstr.<br />

64<br />

Allee.<br />

Allee.<br />

S- Bhf Beusselstr.<br />

S- Bhf Beusselstr.<br />

Turmstr.<br />

Alt- Moabit<br />

Turmstr.<br />

Alt- Moabit<br />

U- Bhf Birkenstr.<br />

U- Bhf Turmstr.<br />

Angebot Rollen, Ball, Tischtennis: Im Untersuchungsgebiet gibt es wenige Möglichkeiten für Inlineskating,<br />

Skateboarding und BMX (Rollen). Angebote für Tischtennis und Ballspiele (vor allem Fußball) sind sehr<br />

häufig vorhanden.<br />

Beobachtung Rollen, Ball, Tischtennis: Die wenigen Orte mit Möglichkeiten zum Rollen werden stark<br />

genutzt. Inlineskating, Skateboarding oder BMX wurde nicht bei Jugendlichen mit Migrationshintergrund<br />

beobachtet, obwohl diese Geräte ausleihbar sind. Fußball wird häufig, Tischtennis selten beobachtet.<br />

U- Bhf Birkenstr.<br />

U- Bhf Turmstr.


ZUSAMMENFASSUNG<br />

Die Bewegungsformen wurden für das gesamte<br />

Untersuchungsgebiet nach ihrer Häufigkeit untersucht.<br />

Die am häufigsten angebotenen Bewegungsformen<br />

sind:<br />

1. Sandspiel<br />

2. Tischtennis<br />

3. Klettern<br />

4. Rutschen<br />

5. Schaukeln<br />

6. Wackeln<br />

7. Ballspiel.<br />

Selten angeboten wurden: Balancieren, Drehen,<br />

Rollen, Springen, Wasserspiel und Wippen.<br />

Die beobachteten formellen Bewegungsformen nach<br />

ihrer Häufigkeit sind<br />

1. Sandspiel<br />

2. Klettern<br />

3. Schaukeln<br />

4. Rutschen.<br />

Die beobachteten informellen Bewegungsformen<br />

nach Häufigkeit sind<br />

1. Springen<br />

2. Klettern<br />

3. Balancieren<br />

Der Zustand der Spielplätze und Spielgeräte ist<br />

überarbeitungsbedürftig hinsichtlich der Qualität der<br />

Spiel- und Bewegungsangebote, der Spielwerte und<br />

der Attraktivität für die Altersgruppe der Jugendlichen.<br />

Vor allem Mädchen werden von nur wenigen<br />

Angeboten angesprochen.<br />

Soziale Grenzen werden bei den Sportformen sichtbar,<br />

die ein besonderes Sportequipment benötigen.<br />

Dazu gehören BMX, Inlineskater, Skateboards und<br />

andere Rollausrüstungen. Die Dominanz von Käfig-<br />

Fußball sollte zu Gunsten eines ausdifferenzierten<br />

Spiel- und Bewegungsangebotes, aber auch<br />

zugunsten von alternativen Fußballformen (z. B.<br />

Streetfootball) ausgeglichen werden. Dazu kann die<br />

Spielraumgestaltung, die Aufteilung der Spielflächen<br />

und die Spielangebote für Jungen und Mädchen beitragen.<br />

Offensichtlich sind die Mängel bezüglich der Wartung<br />

und der Überprüfung der Funktionsfähigkeit der<br />

Spiel- und Bewegungsgeräte (insbesondere bei den<br />

Trampolinen).<br />

65<br />

UNTERSUCHUNG UND ERGEBNISSE


UNTERSUCHUNG UND ERGEBNISSE<br />

> 10 % 10 -15 %<br />

< 10 %<br />

10- 15 %<br />

Anteil der Senioren in Moabit West<br />

Berlin 18,5 %<br />

15 - 20 %<br />

< 10 %<br />

10 - 15 %<br />

15 - 20 %<br />

Kaiserin- Augusta-<br />

20 - 25 %<br />

10 - 15 %<br />

Uferweg<br />

66<br />

4.4.3 NUTZERGRUPPEN/ ALTERS-<br />

GRUPPEN/ZIELGRUPPEN<br />

SENIOREN (ÜBER 65 JAHRE)<br />

Die Altersgruppe der Senioren ist im Untersuchungsgebiet<br />

stark von Isolation und Vereinsamung bedroht.<br />

Die Attraktivität des urbanen Umfeldes für Senioren<br />

ist deutlich eingeschränkt. Das Quartier ist zwar mit<br />

vielen Bänken ausgestattet, diese stehen in Grünflächen,<br />

am Wegesrand und am Rande von staubigen<br />

Plätzen und lauten Durchgängen. Die Sicht in den<br />

Raum ist von Anflanzungen blockiert. Für eine Teilnahme<br />

aus einer Entfernung sind die Bänke oftmals<br />

ungünstig platziert. Es besteht kein Sichtkontakt<br />

zu anderen Personen, zu Spielplätzen und Aufenthaltsorten<br />

von Kindern und Jugendlichen. In vielen<br />

Fällen sind die Bänke wenig einsehbar und zu dicht<br />

an Sträuchern. Die Orte machen häufig einen unsicheren<br />

Eindruck und werden daher nicht aufgesucht.<br />

Besetzt werden die attraktiven Bänke von Trinkergruppen<br />

und Jugendlichen.<br />

Die Stadtkarte des Quartiers zeigt auf, dass es wenig<br />

Frei- und Grünflächen und keine seniorengerechten<br />

Rundwege für Spaziergänge gibt. Attraktive Orte im<br />

nahen Umfeld z. B. des Seniorenheims gibt es nicht.<br />

Für weitere Spaziergänge gibt es zu wenig öffentliche<br />

Toiletten. Dies hat zur Folge, dass ältere Senioren<br />

das Haus gar nicht erst verlassen oder nur die<br />

Einkaufsstrassen mit Cafés und Restaurants aufsuchen.<br />

Die Richtlinien für die Barrierefreiheit werden<br />

nur teilweise eingehalten.<br />

S- Bhf Beusselstr.<br />

Wittstockerstr.<br />

Huttenstr.<br />

Allee.<br />

Waldstr.<br />

SOS<br />

Alt- Moabit<br />

Turmstr.<br />

Bredowpark<br />

Rathaus<br />

U- Bhf Birkenstr.<br />

U- Bhf Turmstr.


Empfehlung<br />

Die Entwicklung von Rundwegen mit vollständiger<br />

Barrierefreiheit sollte begonnen und mit Senioren<br />

erprobt werden. Bei der zusätzlichen Anpflanzung<br />

von Grünflächen sollten Rasen- oder Sportflächen für<br />

Gymnastik, Tai Chi oder Chi Gong sowie für Rasensport<br />

wie Kricket oder Boule eingeplant werden. Optische<br />

Orientierungshilfen mit Informationen für Cafés,<br />

Restaurants, soziale Einrichtungen und Toiletten sind<br />

notwendig. Die Anzahl öffentlicher Toiletten und die<br />

Einrichtung von gestalteten Sitz- und Verweilmöglichkeiten<br />

sollte erhöht werden. Die Mobilität dieser<br />

Zielgruppe verbessert sich durch abwechslungsreiche<br />

Möglichkeiten zum Hinsetzen, Ausruhen und<br />

Verweilen (Settings) in Verbindung mit den Aktivitäten<br />

anderen Gruppen (Kreuzungspunkte).<br />

ERWACHSENE (18 - 65 JAHRE)<br />

Es gibt sehr wenig Frei- und Grünflächen im Wohnquartier.<br />

Häufig sind diese durch Fehl- und Fremdnutzung<br />

unattraktiv für die Altersgruppe. Für die<br />

Sportarten Laufen, Joggen und Spazierengehen<br />

– die hauptsächlichen Bewegungsformen in der<br />

selbstorganisierten Freizeit der Berliner – gibt es nur<br />

eingeschränkte und wenig attraktive Möglichkeiten.<br />

Rundwege zum Joggen, Inline-Skaten etc. sind nicht<br />

vorhanden. Strecken für den Ausdauersport sind<br />

nicht oder nur Lückenhaft ausgewiesen – für den<br />

Fahrradbereich fehlt ein Anschluss an das städtische<br />

Fahrradwegesystem – die Anbindung an größere<br />

Grünflächen im Umfeld oder das Berliner Radwegenetz<br />

sind nicht erkennbar. Fahrradfahren wird in<br />

Nebenstraßen durch Kopfsteinpflaster erschwert.<br />

Empfehlungen<br />

Notwendig für die Intensivierung der Nutzung des<br />

öffentlichen Raumes und die Identifikation mit dem<br />

Wohnquartier ist die Weiterentwicklung von Rundwegen<br />

und Wegeverbindungen. Diese sollten für<br />

die Hauptaktivitäten des selbstorganisierten Freizeitsports<br />

geeignet sein (Walking, Jogging, Skaten und<br />

Radfahren, selbstorganisierter Teamsport). Bei der<br />

routinemäßigen Instandsetzung und Sanierung von<br />

Asphaltflächen sollte auf die Tauglichkeit zum Rollen<br />

geachtet werden. Orte und Treffs für z. B. Fußball,<br />

Tischtennis- und Basketballgruppen sollten durch<br />

weitere Ausstattungen in ihrer Nutzung diversifiziert<br />

und attraktiviert werden. Zwischenräume, Restflächen<br />

und breite Fußwege sowie Rasenflächen für<br />

Familiensport sollten angelegt, gekennzeichnet und<br />

gepflegt werden.<br />

67<br />

UNTERSUCHUNG UND ERGEBNISSE


UNTERSUCHUNG UND ERGEBNISSE<br />

68<br />

JUGENDLICHE (11 - 17 JAHRE)<br />

Es gibt zu viele Jugendliche, die wenig informiert sind<br />

über die Spiel- und Bewegungsangebote im Quartier.<br />

Vor allem sind die Ortskenntnisse ungenügend<br />

entwickelt, um Spiel- und Bewegungsmöglichkeiten<br />

im Quartier gezielt aufsuchen zu können. Mädchen<br />

verzichten fast ganz auf das Erkunden und Streifen<br />

im Quartier – für sie geeignete Orte sind selten,<br />

zudem sind altersspezifische Flächen und Angebote<br />

für Mädchen und junge Frauen im Quartier nicht ausgewiesen.<br />

Die Gesundheitlichen Folgen sind in den<br />

Schuluntersuchungen bekannt. Die Sportvereine<br />

und der Schulsport können den täglich entstehenden<br />

Bewegungsmangel nicht kompensieren. Mädchen<br />

und jungen Frauen sind in Sportvereinen unterrepräsentiert.<br />

Jugendliche – vorwiegend männlich – wurden überwiegend<br />

auf den Bolzplätzen oder auf für sie nicht<br />

gestalteten Flächen angetroffen, wodurch eine Verdrängung<br />

der anderen Altersgruppen stattfindet.<br />

Empfehlungen<br />

Für diese Zielgruppe sind altersspezifisch gestaltete<br />

Spielplätze mit abwechslungsreichem Bewegungsangebot<br />

und sportlichen Herausforderungen<br />

notwendig. Das Bewegungsangebot sollte die Trendsportarten<br />

wie Parkour, City Climbing, Free Running,<br />

Skateboarding, Streetfootball berücksichtigen.<br />

Die Orte sollten kombiniert werden mit Einrichtungen,<br />

die Kommunikation fördern und Rückzug<br />

ermöglichen. Insbesondere sollten die Bedürfnisse<br />

von Mädchen und jungen Frauen berücksichtigt<br />

werden. Sie erfordern Sicherheit (Betreuung, Licht,<br />

Sauberkeit etc.), Ungestörtheit und ein multifunktionales,<br />

kleinteiliges Spiel- und Bewegungsangebot.<br />

Die Nähe und Zugang zu Toilettenanlagen ist dabei<br />

ein wesentlicher Punkt.


Kaiserin- Augusta-<br />

Kaiserin- Augusta-<br />

Huttenstr.<br />

Huttenstr.<br />

S- Bhf Beusselstr.<br />

Allee.<br />

S- Bhf Beusselstr.<br />

Allee.<br />

Turmstr.<br />

Alt- Moabit<br />

Turmstr.<br />

Alt- Moabit<br />

69<br />

UNTERSUCHUNG UND ERGEBNISSE<br />

U- Bhf Birkenstr.<br />

U- Bhf Turmstr.<br />

U- Bhf Birkenstr.<br />

U- Bhf Turmstr.


UNTERSUCHUNG UND ERGEBNISSE<br />

70<br />

KINDER (GRUNDSCHULE, 6 - 10 JAHRE)<br />

Die Bewegungsmangelsituation und deren Folgen<br />

weden schon beim Eingang in die Grundschule<br />

festgestellt (Schuleingangsuntersuchung). Untersuchungen<br />

belegen weiter, dass das unbetreute Freizeitverhalten<br />

von Kindern sehr vom Medienkonsum<br />

bestimmt wird.<br />

Viele Grundschulkinder sind nur wenig im Quartier<br />

unterwegs. Ihre Ortskenntnisse (Straßennnamen,<br />

Spielorte, Spielplätze) sind ungenügend ausgebildet.<br />

Die Freizeit ist nur wenig mit Bewegung erfüllt. Eine<br />

große Anzahl der Kinder ist weder im Sportverein<br />

organisiert, noch regelmäßig „draußen“.<br />

Die Zielgruppe bewegt sich in kleinen Bewegungsradien<br />

um den Wohnungsbereich. Quartiersübergreifende<br />

Ortskenntnisse gibt es so gut wie gar nicht.<br />

Das für diese Altergruppe angebotene Spiel- und<br />

Bewegungsprogramm der Spielplätze ist durch die<br />

einheitliche wenig abwechslungsreiche Spielplatzgestaltung<br />

eingeschränkt. Es gibt wenig ausgeprägte<br />

Bewegungsprofile bei der Spielplatzgestaltung und<br />

keine spezifischen Orte für die Altersgruppe. Lediglich<br />

die Spielplätze Reuchlinstraße und Neues Ufer<br />

bieten Alternativen, sind aber teilweise nicht einmal<br />

bekannt.<br />

Empfehlung<br />

Die Entwicklung von Spielplätzen mit altersspezifischen<br />

Angeboten und mit unterschiedlichem Profil ist<br />

empfehlenswert. So werden die Kinder mit wechselnden<br />

motorischen Herausforderungen konfrontiert.<br />

Zielführend ist die Schaffung von Bewegungsgelegenheiten,<br />

informellen Orten wie Vorplätzen, Rasen-<br />

und Rollflächen, die den Kindern im Quartier die<br />

Möglichkeiten zu vielfältigen Bewegungsformen<br />

geben. Betreute Angebote sowie die Einbindung der<br />

Einrichtungen und Schulen sind für die Reaktivierung<br />

des urbanen Raumes unverzichtbar.


Kaiserin- Augusta-<br />

Kaiserin- Augusta-<br />

Huttenstr.<br />

Huttenstr.<br />

S- Bhf Beusselstr.<br />

Allee.<br />

S- Bhf Beusselstr.<br />

Allee.<br />

Turmstr.<br />

Alt- Moabit<br />

71<br />

Turmstr.<br />

Alt- Moabit<br />

UNTERSUCHUNG UND ERGEBNISSE<br />

U- Bhf Birkenstr.<br />

U- Bhf Turmstr.<br />

U- Bhf Birkenstr.<br />

U- Bhf Turmstr.


UNTERSUCHUNG UND ERGEBNISSE<br />

Fortzug Kinder unter 6 Jahren<br />

Berlin 19,0%<br />

KLEINKIND KITAS<br />

(BEFRAGUNG, ÜBER 0 - 5 JAHRE)<br />

Im Untersuchungsgebiet werden 781 Kinder in 15<br />

Kitas betreut. Der Anteil an Kindern mit Migrationshintergrund<br />

liegt bei 50 – 100%. Die gesundheitliche<br />

Lage in dieser Altersgruppe gilt wegen der zunehmenden<br />

Übergewichtsproblematik als besorgniserregend.<br />

Dies betrifft in verstärktem Maße Kinder,<br />

die nicht in einer KiTa betreut werden. Vor allem der<br />

Bewegungsmangel, der sich an der motorischen und<br />

psychomotorischen Entwicklung zeigt, ist als Folge<br />

von Bewegunsmangel eindeutig feststellbar. Die Motivation<br />

von Eltern – vor allem von allein erziehenden<br />

Müttern und Eltern mit Migrationshintergrund ist ausschlaggebend<br />

für das motorisch gesunde aufwachsen<br />

der Kinder. Dies ist abhängig von Informationen<br />

zur Förderung der gesundheitlichen Entwicklung (z.<br />

B. Essverhalten, Obst, Gemüse) und der Information<br />

über die Bedeutung und Nutzungsmöglichkeiten von<br />

Bewegungs- Spiel- und Sportangeboten für Kinder.<br />

Die vorhandenen Spielplätze werden von den Eltern<br />

nicht richtig genutzt. Beobachtet wird häufig das<br />

Unverständnis von Eltern für die Bedürfnisse der<br />

Kinder. Dieses hängt häufig mit den nicht altersgerechten<br />

Spielplatzangeboten und der Aufenthaltsqualität<br />

für begleitende Erwachsene ab.<br />

Ergebnisse<br />

Alle befragten Einrichtungen haben einen eigenen<br />

Spielplatz und gehen meist nicht öfter als 1 - 2 mal die<br />

Woche auf einen öffentlichen Spielplatz. Ausschlaggebend<br />

bei der Wahl des Spielplatzes sind Zeitfaktor<br />

und Sauberkeit. Beim Besuch von entfernteren Spielplätzen<br />

ist oft der Mangel an Toiletten ein Problem.<br />

Von den meisten Kitas wird neben den nahe gelegenen<br />

Spielplätzen der betreute Spielplatz im Ottopark<br />

besonders gern besucht. Er ist zentral gelegen<br />

und wird von vielen Kindern auch in Ihrer Freizeit<br />

(mit den Eltern) besucht. Er ist sauber, es gibt eine<br />

Spielgeräteausleihe, viel Platz zum Toben, Sträucher<br />

zum Verstecken. Drehen und Schaukeln sind dort die<br />

beliebtesten Bewegungsmöglichkeiten.<br />

Viele Einrichtungen kennen nicht alle Spielplätze in<br />

Moabit. Die Entwicklung eines Spielplatzführers ggf.<br />

für die verschiedenen Altersgruppen ist empfehlenswert.<br />

Die Idee fand bereits großen Anklang bei den<br />

Einrichtungen im Quartier. Die meisten der befragten<br />

Einrichtungen wären auch bereit, die Patenschaft für<br />

ein Spielgerät zu übernehmen. Sie gaben an, dass<br />

Sie auch jetzt schon festgestellte Mängel an die<br />

zuständige Stelle weiterleiten.<br />

72


Kaiserin- Augusta-<br />

Neues Ufer<br />

Kaiserin- Augusta-<br />

Neues Ufer<br />

Huttenstr.<br />

Huttenstr.<br />

S- Bhf Beusselstr.<br />

Allee.<br />

S- Bhf Beusselstr.<br />

Allee.<br />

Alt- Moabit<br />

73<br />

Turmstr.<br />

Turmstr.<br />

Alt- Moabit<br />

UNTERSUCHUNG UND ERGEBNISSE<br />

U- Bhf Birkenstr.<br />

U- Bhf Turmstr.<br />

U- Bhf Birkenstr.<br />

U- Bhf Turmstr.


UNTERSUCHUNG UND ERGEBNISSE<br />

74<br />

Grundsätzlich sind die vorhandenen Spielplätze<br />

wenig attraktiv, der Spielwert ist gering, es existieren<br />

nur wenige Spielflächen für die Altersgruppe bis<br />

3 Jahre. Angebote zur Naturerfahrung gibt es nicht.<br />

Im gesamten Quartier behindern Verschmutzungen,<br />

Drogenverstecke und anwesende Trinkergruppen<br />

die Nutzung der Spielplätze sehr. Einige Spielplätze<br />

werden von den Einrichtungen nur ungern besucht,<br />

weil sich dort oft Raucher- und Trinkergruppen aufhalten.<br />

Am Stadtschloss sind es besonders die<br />

rauchenden Besucher des Arbeitsamtes, die den<br />

Besuch des Platzes behindern. Auf dem Spielplatz<br />

Oldenburger Straße sind oft die Bänke von Trinkergruppen<br />

besetzt.<br />

Die Tendenzen für diese Altersgruppe sind:<br />

1. Rollen: Parcours (Roller, Dreirad), Wege<br />

(Bollerwagen, Kinderwagen)<br />

2. Gleichgewicht: Klettern, Parkour, Balance<br />

3. Spiel: Sand, Wasser, Versteck<br />

4. Einrichtungen: Bänke, Tische<br />

Empfehlung<br />

Für die zukünftige Entwicklung der <strong>Moabiter</strong> <strong>Bewegungslandschaft</strong><br />

ist eine Qualifizierung vorhandener<br />

und die Einrichtung zusätzlicher Spiel- und Bewegungsmöglichkeiten<br />

mit altersspezifischen Angebotsprofilen<br />

notwendig. Wichtig ist hierbei die Einplanung<br />

des Settings für Erwachsene, Familien und Senioren.<br />

Die Schwerpunkte der Gesundheitsförderung<br />

liegen im Bereich der motorischen Entwicklung bei<br />

Kindern und Jugendlichen. Die Ausstattungen der<br />

Spiel- und bewegungsbereiche sollte daher an der<br />

Förderung des Gleichgewichts (Balance, Rotation,<br />

Geschicklichkeit, Reflexe), von Sinneserfahrungen<br />

und naturnahem Spiel orientieren. Flankierend zu<br />

der Qualifizierung der Spielplätze sollten informelle<br />

Spiel- und Bewegungsgelegenheiten wie Rasen-<br />

und Rollflächen ausgewiesen werden, die im Stadtraum<br />

den Kindern die Möglichkeiten zu vielfältigen<br />

Bewegungsformen geben. Die Ausstattung der Spielumgebung<br />

sollte der Verbesserung der Aufenthaltsqualität<br />

dienen.<br />

Auf den Karten sind jeweils die Kitas, sowie die<br />

Spielplätze, die sie regelmäßig aufsuchen in gleicher<br />

Farbe dargestellt. Daraus wird deutlich, dass neben<br />

den nahegelegenen Spielplätzen der PbS Ottopark<br />

und der Spielplatz Reuchlinstraße als Ausflugsspielplätze<br />

aufgesucht werden.


Kaiserin- Augusta-<br />

Kaiserin- Augusta-<br />

Huttenstr.<br />

Huttenstr.<br />

S- Bhf Beusselstr.<br />

Allee.<br />

S- Bhf Beusselstr.<br />

Allee.<br />

Turmstr.<br />

Alt- Moabit<br />

75<br />

Turmstr.<br />

Alt- Moabit<br />

UNTERSUCHUNG UND ERGEBNISSE<br />

U- Bhf Birkenstr.<br />

U- Bhf Turmstr.<br />

U- Bhf Birkenstr.<br />

U- Bhf Turmstr.


UNTERSUCHUNG UND ERGEBNISSE<br />

76<br />

4.4.4 KRITERIEN FÜR QUALITATIVE<br />

EINFLUSSFAKTOREN (PFLEGEZUSTAND,<br />

SAUBERKEIT, FREMDNUTZUNG)<br />

Fremdnutzungen in Form von Hunden, „Trinkern“<br />

und „Dealern“ aber auch Verschmutzung sind an<br />

den meisten Bewegungsorten ein Problem. Dies gilt<br />

insbesondere für das <strong>Moabiter</strong> Stadtschloss. Hier<br />

werden die Sitzgelegenheiten auf den Spielplätzen<br />

durch Trinkergruppen und Wartende des JobCenters<br />

belegt. Es wird getrunken und geraucht, Besucher<br />

des Spielplatzes werden dadurch abgeschreckt.<br />

Abhilfe kann durch eine strikte räumliche Trennung<br />

erreicht werden.<br />

Die Problematik von Trinkern und Trinkergruppen<br />

muss in die Sozialarbeit einbezogen werden. Zum<br />

Schutz der Spielplätze sollte die Existenz dieser<br />

Randgruppen Berücksichtigung finden. Für sie<br />

müssen räumlich getrennten Aufenthaltsorten außerhalb<br />

der Spielbereiche angeboten werden. Diese<br />

sollten im Vergleich zu den Sitzmöglichkeiten innerhalb<br />

des Spielplatzes bequemer gestaltet werden<br />

(z. B. durch Lehnen), so dass sie zu einem längeren<br />

Verweilen einladen.<br />

Zur Pflege von Spielplätzen können Patenschaften<br />

initiiert werden.<br />

Für den Hundeauslauf ist die Einrichtung spezieller<br />

Hundeplätze mit einer entsprechenden Auslaufflächen,<br />

Sitzmöglichkeiten für den Besitzer und der<br />

Bereitstellung von Plastiktüten und Mülleimern zur<br />

Entsorgung des Hundekots empfehlenswert.<br />

Häufig werden Rasenflächen auf Spielplätzen für<br />

den Hundeauslauf missbraucht, wie z. B. die hintere<br />

Wiese im Bredowpark. Diese sollte eindeutig ihrem<br />

Zweck zugeordnet und entsprechend umgestaltet<br />

werden, so dass Hundebesitzer und Spielplatzbesucher<br />

ihren jeweiligen Raum ungestört nutzen<br />

können.


Kaiserin- Augusta-<br />

Kaiserin- Augusta-<br />

Huttenstr.<br />

Huttenstr.<br />

S- Bhf Beusselstr.<br />

Allee.<br />

S- Bhf Beusselstr.<br />

Allee.<br />

Alt- Moabit<br />

77<br />

UNTERSUCHUNG UND ERGEBNISSE<br />

U- Bhf Birkenstr.<br />

Turmstr.U- Bhf Turmstr.<br />

Alt- Moabit<br />

U- Bhf Birkenstr.<br />

Turmstr.U- Bhf Turmstr.


UNTERSUCHUNG UND ERGEBNISSE<br />

4.4.5 GESAMTERGEBNISSE FÜR DAS<br />

UNTERSUCHUNGSGEBIET<br />

Zusammenfassung Raum<br />

Im Untersuchungsgebiet existieren keine Bewegungsgelegenheiten<br />

für Erwachsene und Senioren,<br />

Rundwege und Joggingstrecken die für Ausdauersportarten<br />

genutzt werden können sind nicht vorhanden.<br />

Fahrradfahren wird durch Kopfsteinpflaster<br />

erschwert.<br />

Es gibt nur wenige Spielplätze für Kleinst- und<br />

Kleinkinder, keine altersspezifischen und zu häufig<br />

unspezifische, profillose Spielplätze (Kletter-Rutsch-<br />

Kombinationen) mit einseitigen und wenig abwechselungsreichen<br />

Bewegungsanforderungen. Spielflächen<br />

und -plätze für Mädchen und junge Frauen werden<br />

nicht angeboten.<br />

Kaiserin- Augusta-<br />

Huttenstr.<br />

78<br />

Zusammenfassung Beobachtung - Befragung<br />

Die Beobachtungen und Befragungen ergaben, dass<br />

die unspezifischen Spielplätze häufig durch eine<br />

Nutzergruppe angeeignet werden und damit eine<br />

Verdrängung der anderen Nutzergruppen stattfindet.<br />

Dies weist auf den Bedarf nach altersspezifischen<br />

Spiel- und Bewegungsorten hin. Die Befragten haben<br />

schlechte Ortskenntnisse und bewegen sich nur in<br />

kleinen Bewegungsradien um ihren Wohnort herum.<br />

Ab der Altersgruppe 11 – 14 überwiegen Jungen im<br />

öffentlichen Raum. Jugendliche Mädchen und junge<br />

Frauen werden außer am Unionsplatz nicht angetroffen.<br />

Es existieren keine Treffplätze, ortsgebundene typische<br />

Spielflächen. Feste Spielgruppen und ortstypisches<br />

Spielverhalten sind selten bis nicht vorhanden.<br />

Als Hindernisse für Bewegungs-, Spiel- und Sportaktivitäten<br />

wurden genannt: der PKW-Verkehr, Mangel<br />

an Sicherheit, mangelndes Interesse und Erziehungsstil<br />

der Eltern, eigene Hemmungen, Hunde,<br />

Schmutz und Dreck sowie die Präsenz von „Trinkern“<br />

und „Dealern“ im Nahbereich von Spielplätzen.<br />

S- Bhf Beusselstr.<br />

Allee.<br />

Waldstr.<br />

U- Bhf Birkenstr.<br />

Turmstr.U- Bhf Turmstr.<br />

Alt- Moabit


Kaiserin- Augusta-<br />

Kaiserin- Augusta-<br />

Neues Ufer<br />

Huttenstr.<br />

Huttenstr.<br />

S- Bhf Beusselstr.<br />

Allee.<br />

S- Bhf Beusselstr.<br />

Allee.<br />

79<br />

Turmstr.<br />

Alt- Moabit<br />

Turmstr.<br />

Alt- Moabit<br />

UNTERSUCHUNG UND ERGEBNISSE<br />

U- Bhf Birkenstr.<br />

U- Bhf Turmstr.<br />

U- Bhf Birkenstr.<br />

U- Bhf Turmstr.


KONZEPT<br />

80<br />

5 KONZEPT MOABITER<br />

BEWEGUNGSLANDSCHAFT<br />

5.1 KONZEPT<br />

Ziel des Konzeptes der <strong>Moabiter</strong> <strong>Bewegungslandschaft</strong><br />

(basierend auf dem Projekt MOABIT<br />

MACHT MOBIL) ist es, die Bewohner des Quartiers<br />

Moabit West in allen Lebens-, Aufenthalts und Bewegungsräumen<br />

anzuregen, sich täglich zu bewegen<br />

und dabei die angebotenen öffentlichen Einrichtungen<br />

zu nutzen. Hierzu gehören sämtliche Orte des<br />

öffentlichen Raumes, wie Spielplätze, Stadtplätze<br />

und informelle Treffs sowie die sie verbindenden<br />

Straßen und Wege. Sie werden Bestandteil eines<br />

vernetzten Bewegungsraums zur Förderung von<br />

Bewegung, Kommunikation und Integration.<br />

Das Konzept der <strong>Moabiter</strong> <strong>Bewegungslandschaft</strong><br />

basiert auf folgenden drei Elementen:<br />

1. Qualifizierung bestehender Spiel- und<br />

Bewegungsorte<br />

2. Schaffung von verbindenden Wegen und<br />

Rundwegen<br />

3. Gestaltung eines zentralen Ortes<br />

„Bewegten Stadtflur“<br />

Eine erfolgreiche Umsetzung des Konzeptes <strong>Moabiter</strong><br />

<strong>Bewegungslandschaft</strong> ist davon abhängig, dass<br />

sie parallel auf der baulichen und der sozio-kulturellen<br />

Ebene erfolgt.<br />

Für die langfristig baulichen Änderungen wurde ein<br />

übergreifendes Umgestaltungskonzept entwickelt.<br />

Darin werden die einzelnen Orte für die verschiedenen<br />

Altersgruppen und für unterschiedliche Nutzungsmöglichkeiten<br />

in einem thematisch-gestalterischen<br />

Konzept spezifiziert. Ziel ist es, einen wiedererkennbaren,<br />

identifikationsstiftenden Bewegungsraum als<br />

stadträumlichen Kulturraum mit einem <strong>Moabiter</strong> Profil<br />

zu schaffen. Die Planung berücksichtigt den Bedarf<br />

an Orten für Hunde (Hundeauslauf) und Sitzmöglichkeiten<br />

(für Trinkergruppen und Obdachlose) außerhalb<br />

der Spiel- und Bewegungsräume für Kinder und<br />

Jugendliche.<br />

Neben der Umgestaltung der einzelnen Flächen ist<br />

die parallele Durchführung entsprechender soziokultureller<br />

Maßnahmen für den Erfolg des Konzeptes<br />

der <strong>Moabiter</strong> <strong>Bewegungslandschaft</strong> maßgeblich. Als<br />

selbstverständlich wird dabei von der Planungsbeteiligung<br />

der jeweils verantwortlichen und nutzenden<br />

Stellen ausgegangen. Geplant ist die Entwicklung<br />

und Verbreitung eines Spielplatzführers und der


Kaiserin- Augusta-<br />

Huttenstr.<br />

Berlichingenstr.<br />

Reuchlinstr.<br />

Wittstockerstr.<br />

Beusselstr.<br />

Allee<br />

Siemensstr.<br />

Gotzkowskystr.<br />

Waldstr.<br />

Wiclefstr.<br />

Waldenserstr.<br />

Turmstr.<br />

Zwinglistr.<br />

Alt- Moabit<br />

81<br />

Oldenburger Str.<br />

Bredow<br />

Park<br />

Bremerstr.<br />

U- Bhf Birkenstr.<br />

U- Bhf Turmstr.<br />

KONZEPT<br />

Konzept<br />

Rundwege und<br />

Bewegter Stadtflur<br />

Konzept<br />

Bewegungsorte


KONZEPT<br />

82<br />

Aufbau eines Systems für Spielplatz-Patenschaften.<br />

Von wesentlicher Bedeutung für den Erfolg der<br />

Maßnahmen ist die Aktivierung bestehender und neu<br />

gestalteter Bewegungsorte sowie die Stärkung der<br />

Mobilität der Bewohner durch Angebote zur Stadterkundung,<br />

für Walking-Gruppen, Spielplatzaktionen u.<br />

s. w.. Auch hier steht das Ziel – die Entstehung eines<br />

<strong>Moabiter</strong> Stadtraumprofils als Bewegungsraum mit<br />

identifikationsstiftender Spielkultur und typischen<br />

kulturellen Spielen – im Vordergrund.<br />

5.1.2 BEWEGTER STADTFLUR<br />

Kern des Konzepts ist ein zentraler Ort: der „bewegte<br />

Stadtflur“. Es sieht die Umgestaltung der Freiflächen<br />

in der Waldstraße zu einer hellen, offenen, klar gestalteten,<br />

städtischen Fläche mit Platzcharakter vor. Hier<br />

sollen vielfältige formelle und informelle Bewegungsmöglichkeiten<br />

und -anlässe angeboten werden. Der<br />

Stadtflur bietet die Möglichkeit zum Spazieren und<br />

Flanieren. Er integriert Sitzinseln und Stadtmöbel,<br />

die neben verschiedenen Varianten zum Sitzen und<br />

„Abhängen“ (Rückzugsräume und Treffpunkte auch<br />

für die Altersgruppe ab 13) sowie Anlässe für kurzes<br />

Verweilen und Flanieren bieten. Die versiegelten Flächen<br />

ermöglichen Laufen, Rollen und Balancieren<br />

auf geraden und schrägen Ebenen und laden zum<br />

Ausprobieren, Experimentieren und Genießen des<br />

„Bewegungstheaters“ ein.<br />

5.1.3 RUNDWEGE<br />

Ausgehend vom Stadtflur ziehen sich drei gekennzeichnete<br />

Rundwege mit verschiedenen Entfernungen<br />

(1,8 km, 2,9 km und 4,5 km) durch Moabit. Sie<br />

verbinden den Stadtflur mit ausgewählten Orten und<br />

laden durch Markierungen auf dem Weg und vielfältigen<br />

Bewegungsmöglichkeiten am Wegesrand ein,<br />

in Moabit unterwegs zu sein und attraktive Orte zu<br />

besuchen. Die Schaffung von Orientierungshilfen,<br />

Wegemarkierungen, Markierungen zu öffentlichen<br />

Toiletten, Sitzmöglichkeiten, Cafés, sozialen Einrichtungen<br />

und Treffs sowie Distanzmarkierungen<br />

erleichtern die Nutzung der Rundwege. Für Senioren<br />

bietet die Anpflanzung von Grün- und Blumenflächen<br />

und die Installation von Sitzmöglichkeiten am Wegesrand<br />

Anreize zum Spaziergang. Die Einrichtung von<br />

bekannten, markierten Treffpunkten (Stadtflur und<br />

Sportfläche Emdener Straße) erleichtert die gemeinsame<br />

Nutzung der Rundwege, z.B. als Spaziergang<br />

mit abschließendem Kaffee im SOS-Kinderdorf oder<br />

als Walking-Runde mit beginnender oder abschließender<br />

Gymnastik auf der Sportfläche Emdener<br />

Straße.


5.1.4 ßender Gymnastik auf der Sportfläche Emdener<br />

Straße.<br />

SPIEL- UND BEWEGUNGSORTE<br />

Ziel der Qualifizierung der Spiel- und Bewegungsorte<br />

ist es, diese hinsichtlich folgender Aspekte umzugestalten:<br />

• Entwicklung und Ausbau altersspezifischer<br />

und altersübergreifender Orte<br />

• Errichtung eines Spielplatzes für Mädchen<br />

und Junge Frauen<br />

• Aufbau von Multifunktions-, Grün- und Frei -<br />

flächen<br />

• Einrichtung thematischer Orte, wie<br />

sinnlich/naturnah<br />

herausfordernd<br />

informelle Orte<br />

Angebote für einzelne Altersgruppen sind aufgrund<br />

des geringen Bewegungsradius der Kinder und<br />

Jugendlichen möglichst wohnortnah vorzusehen.<br />

Als altersübergreifende Orte bieten sich die Spielplätze<br />

am Stadtschloss Moabit, Emdener Straße und<br />

auch Waldstraße (0-10 Jahre) an. Diese sind durch<br />

die bestehenden Nutzungen, ihre Anbindung an<br />

die Versorgung durch das Stadtschloss Moabit und<br />

SOS-Kinderdorf und die Größe der Flächen dafür gut<br />

geeignet. Die Spielplätze Neues Ufer und Ottopark<br />

werden bereits altersübergreifend genutzt.<br />

Die übrigen Spielplätze sollen entsprechend ihrer<br />

bisherigen Gestaltung, Nutzung oder Anbindung zu<br />

altersspezifischen Orten weiter entwickelt werden.<br />

Für die entsprechenden Änderungen sind die Spielplätze<br />

Reuchlinstraße – Kinder und Kleinkinder,<br />

Zwinglistraße 18 – Schulkinder, Zwinglistraße 6<br />

– Jugendliche und Rostocker Str. – Schulkinder und<br />

Jugendliche (entsprechend der Flächen in der Berlichingenstraße)<br />

vorgesehen.<br />

Als explizite Fläche für Mädchen und junge Frauen<br />

eignet sich der wenig genutzte Spielplatz in der Waldenserstraße.<br />

Für eine vielfältige <strong>Moabiter</strong> <strong>Bewegungslandschaft</strong><br />

mit wiedererkennbaren und Identität stiftenden Orten<br />

und Bewegungsangeboten ist eine thematische Präzisierung<br />

der Orte zielführend. Eine generelle Umgestaltung<br />

zu Themenspielplätzen ist nicht vorgesehen.<br />

Das Konzept sieht vielmehr eine eindeutige Gestaltung<br />

hinsichtlich der Nutzungsanforderungen (siehe<br />

Plan S. 81, Konzept Bewegungsorte) vor. Explizite<br />

Themenspielplätze bieten sich grundsätzlich nicht<br />

für täglich genutzte Flächen an, da sie die Fantasie<br />

und Bewegungsvielfalt eher einschränken. Für Orte,<br />

83<br />

KONZEPT


KONZEPT<br />

Oldenburger Str.<br />

BREDOWPARK<br />

6-10J.<br />

informelles Spiel<br />

Rasen<br />

Hunde<br />

Unionstraße<br />

3-5J.<br />

Patenschaften<br />

Trinker<br />

Emdener Str.<br />

84<br />

die im Rahmen von Ausflügen aufgesucht werden,<br />

sind sie durchaus sinnvoll. Für eine Neu- und Umgestaltung<br />

zu einem Themenspielplatz bietet sich der<br />

zentral gelegene, altersübergreifend genutzte, große<br />

Spielplatz an der Emdener Straße an. Er wird von<br />

vielen Kindern täglich genutzt. Durch seine Lage<br />

und Größe hat er das Potential - bei entsprechender<br />

Gestaltung - einen großen Identität stiftenden Wert<br />

für das gesamte Quartier zu erhalten.<br />

6 UMSETZUNGSEMPFEHLUN-<br />

GEN FÜR EINZELNE ORTE<br />

Planerische Umsetzungsempfehlungen werden im<br />

Folgenden nur für die Flächen und Spielbereiche vorgenommen,<br />

die im Rahmen des Konzeptes <strong>Moabiter</strong><br />

<strong>Bewegungslandschaft</strong> eine wesentliche Veränderung<br />

erfahren sollen. Im Rahmen der Präsentations- und<br />

Abstimmungsrunden mit den Quartiersmanagement<br />

Moabit West und verschiedenen Vertretern des<br />

Bezirksamtes Mitte von Berlin, wurden die Prioritäten<br />

für folgende Orte festgelegt:<br />

1. Reuchlinstraße<br />

2. Emdener Straße<br />

3. Zwinglistraße 6<br />

4. Waldstraße<br />

Die Umsetzungsempfehlungen folgen der Reihenfolge<br />

in der Spielplatzanalyse und der Nummerierung<br />

im Lageplan (siehe Anhang). Die Empfehlungen sind<br />

rein konzeptionell. Im Bezirk Mitte von Berlin gehört<br />

die Beteiligung der jeweiligen Nutzergruppen zum<br />

Standard der Planung von Spiel- und Bewegungsräumen.<br />

Es wird davon ausgegangen, dass diese vor<br />

einer Umsetzung stattfinden und deren Ergebnisse<br />

dann Grundlage einer Planung sein werden.<br />

3 BREDOWPARK<br />

Der Bredowpark verfügt als einziger Ort in Moabit<br />

West über größere Rasenflächen, die für informelles<br />

Spiel und Bewegung genutzt werden können. Derzeit<br />

sind die Rasenflächen mit Hundekot verschmutzt. Es<br />

bietet sich an, im hinteren Parkbereich eine Hundespielfläche<br />

(eingezäunt) einzurichten und als<br />

solche auszuweisen. Dazu gehören auch Sitzmöglichkeiten<br />

sowie Automaten für Hundekotbeutel und<br />

Müllbehälter. Mit dieser Maßnahme können andere<br />

Rasenflächen für Hunde gesperrt und im Park ausschließlich<br />

für Spiel, Bewegung und Liegen ausgewiesen<br />

werden. Für den Erfolg dieser Maßnahme,<br />

sollte das Ordnungsamt die Durchsetzung der Maßnehme<br />

begleiten. Durch betreute Angebote kann die


eindeutige Nutzung eingeleitet und bekannt ge<strong>macht</strong><br />

werden.<br />

Zusätzlich eignet sich der Bredowpark für die Übernahme<br />

von Patenschaften, insbesondere für Pflanz-<br />

und Blumenflächen (z. B. Senioreneinrichtungen ggf.<br />

in Kooperation mit Kitas). Hier könnte für Moabit ein<br />

Best-Practice-Modell entstehen.<br />

4 EMDENER STRASSE<br />

Der „Emmi“ ist im Quartier ein großer und zentraler<br />

Spielplatz, der vor allem im Bereich der Sportflächen<br />

und im hinteren Bereich (6 - 10 Jahre) sehr gut angenommen<br />

wird und auch von den umliegenden Kitas<br />

regelmäßig aufgesucht wird.<br />

Dem Konzept entsprechend ist der Spielplatz zu<br />

einer altersübergreifenden Spiel- und Sportfläche zu<br />

entwickeln, die für alle Altersgruppen entsprechende<br />

Spiel- und Bewegungsflächen anbietet. Durch die<br />

zentrale Lage und die Größe der Fläche bietet sich<br />

hier ein Themenspielplatz an, der einen hohen Wiedererkennungswert<br />

und großes Identifikationspotential<br />

hat.<br />

Die Sportflächen auf dem Emmi werden ebenfalls sehr<br />

gut angenommen. Hier bietet es sich an, die Flächen<br />

zu erweitern und auch für Erwachsene bis hin zu Senioren<br />

besser nutzbar zu machen. Eine Erweiterung/<br />

Ergänzung durch eine multifunktional nutzbare, offen<br />

zugängliche Sportfläche für unterschiedlichste Bewegungsformen,<br />

wie Rückschlagspiele, Gymnastik,<br />

Ballspiele und andere Familiensportmöglichkeiten<br />

ist zielführend. Verschiedene, initiierende Angebote<br />

sollten gerade in der Startphase die Nutzungsmöglichkeiten<br />

dieser Flächen bekannt machen.<br />

Eine Neu-/Umgestaltung des mittleren Spielbereiches<br />

für die Altersgruppe 3 - 5 Jahre und der ehemaligen<br />

Fußballfläche als Spiel- und Kletterfläche<br />

mit Herausforderungen für die Altersgruppe 11 - 14<br />

Jahre, für die es im Quartier außer Sportflächen so<br />

gut wie keine Spiel- und Bewegungsmöglichkeiten<br />

gibt, ist im Konzept vorgesehen. Der Spielbereich für<br />

die Altersgruppe 6 - 10 Jahre wird bereits gut angenommen.<br />

Hier könnte der Spielwert erheblich erhöht<br />

werden, wenn durch geringe Ergänzungen das<br />

Klettern rund herum auch an den Außenbereichen<br />

ermöglicht wird.<br />

5 WALDSTRASSE / SOS<br />

Der Spielplatz an der Waldstraße ist durch seine Lage<br />

direkt neben dem SOS-Kinderdorf (Gastronomie) als<br />

altersübergreifender Spielplatz für die Altersgruppen<br />

0 - 10 Jahre vorgesehen und wird auch dementspre-<br />

85<br />

Waldstraße<br />

Emdener Str.<br />

3-5J.<br />

Wiclefstraße<br />

Sport<br />

3-5J.<br />

5-10J.<br />

SOS Kinderdorf<br />

0-2J.<br />

Bolzen<br />

Wiclefstraße<br />

6-10J.<br />

KONZEPT<br />

11-14J.<br />

Oldenburger Str.<br />

EMDENER STRASSE<br />

WALDSTRASSE / SOS


Jobcenter/<br />

Trinker<br />

KONZEPT<br />

Berlichingenstr.<br />

STADTSCHLOSS MOABIT<br />

Berlichingenstr.<br />

Bolzen<br />

15-18J.<br />

6-10J. 3-5J.<br />

Streetball Rollen<br />

15-18J.<br />

Streetball<br />

6-14J.<br />

B8 / ROSTOCKER STRASSE<br />

Wittstocker Str.<br />

6-10J.<br />

0-2J.<br />

Nachbarschaftstreff<br />

6-18J.<br />

6-10J.<br />

Bolzplatz<br />

Treff Schaukeln<br />

Klettern<br />

Seilbahn<br />

Rostocker Str.<br />

Rostocker Str.<br />

86<br />

chend genutzt. Eine Qualifizierung der Spielflächen<br />

hinsichtlich einer Öffnung auf allen Ebenen ist erforderlich:<br />

• zum SOS-Kinderdorf – zum Beobachten von der<br />

Terrasse aus; sitzen und Kaffee trinken und dabei<br />

dem Kind beim Spiel zuschauen<br />

• zur Waldstraße – Integration in den bewegten<br />

Stadtflur, Sichtbarmachung von Spiel und Bewegung<br />

• des Bolzplatzes zur Spielfläche hin – offeneres,<br />

kontrollierteres Fußballspiel durch eine Bande<br />

und deutliche Vereinfachung des Zugangs für<br />

alle, die mitspielen wollen.<br />

Die vorhandenen Ebenen (Höhenstufen) der Spielflächen<br />

sollten genutzt werden, um für die einzelnen<br />

Altersgruppen entsprechende Spielebenen (für die<br />

Kleineren näher an SOS, für die Größeren weiter<br />

entfernt) zu gestalten. Durch die Öffnung (den Spielbereichen<br />

zugewandte Aufenthaltsflächen sowohl<br />

innerhalb des Spielplatzes, als auch bei SOS und<br />

auf der Waldstraße) und einer Verbesserung des<br />

Settings können die Aufenthaltsqualitäten vor allem<br />

für Eltern erheblich gesteigert werden.<br />

6 STADTSCHLOSS MOABIT<br />

Die Situation der Spielflächen um das Stadtschloss<br />

Moabit / Nachbarschaftstreff ähnelt dem des an der<br />

Waldstraße neben dem SOS-Kinderdorf. Auch hier<br />

sind die Spiel- und Bewegungsangebote altersübergreifend<br />

zu gestalten (z. Zt. schon vorhanden). Es<br />

fehlen vor allem Ergänzungen für die Altersgruppe<br />

0-5 Jahre. Der Bereich in der Nähe der Terrasse des<br />

Nachbarschaftstreffs eignet sich gut für altersgemäße<br />

Balanciermöglichkeiten und Wasser-Sandspiele.<br />

Nachteilig für die Nutzung des Spielplatzes ist die<br />

Fremdnutzung durch Jobcenter-Besucher, die auf den<br />

vorhandenen Bänken warten, trinken und rauchen.<br />

Häufig sind hier auch Trinkergruppen anzutreffen.<br />

Durch die Einrichtung von Aufenthaltsmöglichkeiten<br />

im zur Berlichingen Straße gelegenen Bereich und<br />

durch eine Abpflanzung mit Sträuchern sollte versucht<br />

werden, diese den Spielbetrieb störende Personengruppen<br />

aus dem Spielbereich zu verlagern.<br />

7 B8 / ROSTOCKER STRASSE<br />

Das Gelände des Jugendhauses B8 und die Flächen<br />

des angrenzenden Spielbereiches sind im letzten<br />

Jahr für Jugendliche neu gestaltet worden. Da die Flächen<br />

häufig von der Altersgruppe 6-10 Jahre genutzt<br />

werden, sollte im Bereich der Rostocker Straße für<br />

diese Altersgruppe ein herausfordernder, klar gestalteter<br />

(den übrigen Flächen entsprechender) Kletter-


ereich (z.B. Kletterfelsen) geschaffen werden.<br />

10 REUCHLINSTRASSE<br />

Der Spielplatz stellt sich mit eher unspezifischer und<br />

wenig auf- und herausfordernder Ausstattung dar.<br />

Abgebaute Spielgeräte verstärken dieses Erscheinungsbild.<br />

Der dichte Bewuchs durch Bäume und<br />

Sträucher in den Rändern und zwischen beiden Spielbereichen<br />

<strong>macht</strong> ihn von der Straße her schwer einsehbar<br />

(Unsicherheitsfaktor). Dies verleiht ihm einen<br />

ambivalenten Charakter: „gemütliches“ geschütztes<br />

Ambiente, als Spielplatz wenig attraktiv, wenig einladend<br />

zum Verbleiben.<br />

Im Rahmen des Gesamtkonzeptes <strong>Moabiter</strong> <strong>Bewegungslandschaft</strong><br />

ist der Spielplatz Reuchlinstraße für<br />

die Altersgruppe der 0 – 5-jährigen mit dem inhaltlichen<br />

Schwerpunkt „naturnahes Spiel und sinnliche<br />

Erfahrungen mit natürlichen Materialien“ vorgesehen.<br />

Im Quartier sind bislang keine Möglichkeiten für<br />

naturnahes Spiel vorhanden. Anreize zum Spiel mit<br />

natürlichen Materialien zur sinnlichen Wahrnehmung<br />

fehlen im öffentlichen Raum fast vollkommen. Der<br />

Spielplatz Reuchlinstraße eignet sich durch seine<br />

Größe für eine naturnahe Umgestaltung. Der Bestand<br />

an Bäumen und Sträuchern lässt sich in ein entsprechendes<br />

räumliches Konzept gut integrieren.<br />

Die überwiegend aus natürlichen Materialien neu zu<br />

gestaltende Spielfläche sollte vielfältige Bewegungs-<br />

und Wahrnehmungsqualitäten bieten. Dazu zählen<br />

Balancieren, Bewegen auf unebenen Flächen, kreatives<br />

Spiel mit Sand, Wasser und Naturmaterialien.<br />

Für den Bereich der Förderung der sensomotorischen<br />

Entwicklung in dieser Altersgruppe dienen die<br />

Einrichtungen für sinnliche Erfahrungen wie „Fußfühlpfad“,<br />

Materialien mit unterschiedlicher Textur,<br />

natürliche Materialien aus Stein und Holz mit taktiler<br />

Qualität.<br />

Da in den umliegenden Wohneinheiten auch ältere<br />

Menschen leben und die angestrebte Altersgruppe<br />

überwiegend mit Begleitpersonen den Spielplatz aufsuchen<br />

wird, hat die Gestaltung von Sitzmöglichkeiten<br />

eine wesentliche Bedeutung. Diese müssen in<br />

direkter Nähe zu den Spielbereichen vorhanden sein<br />

(Steigerung der Aufenthaltsqualität), um den spielenden<br />

Kindern die Sicherheit der Nähe der Bezugsperson<br />

beim Spiel zu geben. Weitere Sitzmöglichkeiten<br />

sollten in einiger Entfernung (Minderung der Spielgeräusche)<br />

mit guten Aufenthaltsqualitäten, zum Beobachten,<br />

passiver Teilnahme am Bewegungs- und<br />

87<br />

Reuchlinstrasse<br />

Wasser- Steine- Sand<br />

kreatives Spiel/ Bewegung<br />

Pflanzen- Natur- Weg<br />

Sinne/ Wahrnehmung<br />

Holz- Seil- Häcksel<br />

Balance/ Klettern<br />

KONZEPT<br />

REUCHLINSTRASSE


KONZEPT<br />

ZWINGLISTRASSE 18<br />

ZWINGLISTRASSE 6<br />

6-10J.<br />

Zwinglistraße<br />

Treff, Aufenthalt<br />

Schaukel<br />

Hort<br />

Ballspiele<br />

Kletterkombination<br />

Eingang,<br />

Tischtennis<br />

Zwinglistraße<br />

Gotzkowskystraße<br />

88<br />

Spielgeschehen (Senioren und Bezugspersonen,<br />

soziale Kontrolle, Sicherheit) eingerichtet werden.<br />

11 ZWINGLISTRASSE 18<br />

Der Spielplatz Zwinglistraße 18 befindet sich direkt<br />

vor dem Hort der Warthburgschule. Aus diesem Grund<br />

sollte der Spielbereich auch für diese Altersgruppe (6-<br />

14 Jahre) gestaltet sein. Bislang wird der Spielplatz<br />

häufig von Jugendlichen als Treff fremd-genutzt und<br />

verschmutzt hinterlassen. Mit der Einrichtung eines<br />

Ausweichstandorts (Zwinglistraße 6) für Jugendliche,<br />

können hier altersangemessene Möglichkeiten<br />

für ein aktives Spiel, z. B. Klettern, Schaukeln und<br />

Balancieren, in Abstimmung und Ergänzung zu den<br />

Angeboten des Hortgartens entstehen.<br />

12 ZWINGLISTRASSE 6<br />

Der Zwingli 6 selbst scheint von Nutzern nicht als<br />

attraktiv wahrgenommen zu werden und wird daher<br />

nicht oder nur sehr wenig frequentiert. Interviews auf<br />

dem nahegelegenen Spielplatz der Zwinglistraße 18<br />

haben ergeben, dass sich dort am Nachmittag und<br />

Abend Jugendliche treffen, Alkohol trinken und rauchen.<br />

Dies wird von den Nutzern des Zwingli 18 als<br />

sehr störend empfunden. Im betreuten Ottoparkspielplatz<br />

wird der Fußballkäfig nach der Schließzeit von<br />

Jugendlichen genutzt (überklettert). Sie hinterlassen<br />

zudem in den Spielbereichen Vandalismusspuren.<br />

Beides zeigt deutlich, dass den Jugendlichen ein Ort<br />

oder eine Fläche fehlt, an der sie sich altersgemessen<br />

aufhalten und bewegen können.<br />

Ausgehend von den obigen Bewertungen wird vorgeschlagen,<br />

den Zwingli 18 für den Jugendbereich<br />

umzugestalten. Wichtig sind dabei Möglichkeiten<br />

für Rückzug, Kommunikation und aktive Interaktion.<br />

Geeignet wären attraktive und herausfordernde Spielgeräte<br />

(z.B. Klettern mit Kombinationsmöglichkeiten<br />

mit Ballspiel). Eine geräuscharme Kombination wäre<br />

in diesem Fall ein „Netzkonstruktion“. Herausforderndes<br />

Klettern in Form einer Parkour-Trainingsstrecke<br />

ist auch gut denkbar.<br />

Vor einer konkreten Planung sollten die Wettbewerbsergebnisse<br />

und deren Umsetzungsplanungen<br />

für den Ottopark und den kleinen Tiergarten mit<br />

Schwerpunkt Ottoplatz abgewartet werden, um die<br />

Umgestaltung des Zwingli 6 damit abzustimmen und<br />

im Zusammenhang zu planen.<br />

13 WALDENSERSTRASSE<br />

Im Rahmen des Konzeptes ist der Spielplatz in der<br />

Waldenserstraße als Mädchenspielplatz für die Altersgruppe<br />

11-18 Jahre - nach Möglichkeit mit betreuten


Zeiten - zu konzipieren. Die Fläche wird derzeit so<br />

gut wie nicht genutzt. Im Quartier sind bislang keinerlei<br />

Flächen oder Orte für diese Nutzergruppe vorhanden.<br />

Mädchen und junge Frauen wurden gerade<br />

in dieser Altersgruppe, außer am Unionsplatz, bei<br />

Beobachtungen gar nicht angetroffen.<br />

Die Fläche bietet die Möglichkeiten eines Treffs mit<br />

Rückzug, ohne versteckt und dunkel zu sein. Die<br />

Aspekte Sicherheit, Betreuung und der Zugang zu<br />

Toiletten sollten unbedingt bei Orten für Mädchen und<br />

junge Frauen im Außenraum eingeplant werden.<br />

14 PBS OTTOPARK<br />

Interviews mit anwesenden Jungen im Alter von 11<br />

und 12 Jahren ergaben den Wunsch nach einem<br />

neuen Belag des Fußballplatzes.<br />

Der Ottopark wurde in den Befragungen der Kitas<br />

durchgehend positiv bewertet. Durch den Zeit-Entfernungsfaktor<br />

werden eher Spielplätze in der näheren<br />

Umgebung aufgesucht. Die hohe Qualität des Angebots<br />

des Ottoparks veranlasst viele Kita-Erzieher<br />

trotzdem den längeren Weg auf sich zu nehmen. So<br />

ist der Ottopark neben dem Spielplatz Wiebestraße<br />

ein beliebtes Ausflugsziel für Kitas.<br />

Grundsätzlich unterscheidet sich die Qualität des<br />

Spielgerätebestands nicht wesentlich von anderen<br />

Spielplätzen im Quartier. Besonderheiten im Spielgerätebestand<br />

sind der Wasserspielbereich und<br />

das Drehnetz. Den erheblichen Unterschied bilden<br />

die Betreuung und damit Sauberkeit und Sicherheit<br />

sowie zusätzliche Aktionen und Spielangebote. Der<br />

Spielplatz Ottopark ist aus diesem Grund ein beliebter<br />

Treffpunkt nicht nur für Kinder, sondern auch für<br />

Eltern.<br />

Mit dem Bau des Kleinstkinderbereiches außerhalb<br />

des Bereichs wird nun auch das Angebot für diese<br />

Altersgruppe gestärkt.<br />

Es wird empfohlen, den Ottoparkspielplatz im Bereich<br />

herausfordernder Spielmöglichkeiten zu erweitern<br />

und zu qualifizieren. Hierzu zählen auch die Möglichkeiten,<br />

Balancier- und Kletterverbindungen zwischen<br />

den einzelnen Geräten einzurichten. Bislang fehlen<br />

im Quartier fast vollständig Gelegenheiten, bereits<br />

vorhandene Spielgeräte zu verändern. Eine solche<br />

Möglichkeit ist meist an eine Betreuung geknüpft,<br />

da zusätzliche Materialien einen Aufbewahrungsort<br />

benötigen, um Diebstahl oder schnellem Verlust vorzubeugen.<br />

Solche Angebote sind im Ottopark möglich.<br />

89<br />

Mädchenspielplatz<br />

11-18J.<br />

Waldenserstraße<br />

KONZEPT<br />

Emdener Straße<br />

WALDENSERSTRASSE


ANLAGE<br />

7 ANLAGEN<br />

AKTIONS- UND HANDLUNGSFORSCHUNG<br />

Die Definition des Aktionsforschungsansatzes des Projekts Moabit <strong>macht</strong> <strong>mobil</strong> stützt sich auf R. Pieper<br />

(1972, 100) an: » … Aktionsforschung (bezeichnet) eine Forschungsstrategie, durch die ein Forscher oder<br />

ein Forschungsteam in einem sozialen Beziehungsgefüge in Kooperation mit den betroffenen Personen auf<br />

Grund einer ersten Analyse Veränderungsprozesse in Gang setzt, beschreibt, kontrolliert und auf ihre Effektivität<br />

zur Lösung eines bestimmten Problems hin beurteilt.« .<br />

Das Forschungsziel dieser Strategie besteht darin, empirische Fakten und Daten zu erhalten und zugleich<br />

praktische Veränderungen in einem sozialen Feld zu bewirken, die zusammen mit den im Feld lebenden<br />

Menschen herbeigeführt werden. Bevorzugte Instrumente sind alle Forschungsmethoden, deren Ergebnisse<br />

sich möglichst direkt an die Betroffenen rückkoppeln lassen: z. B. soziometrische Verfahren, teilnehmende<br />

Beobachtung, (mündliches) Interview, Aktionsuntersuchung, Einschätzskalen, Tonband- und Videoaufnahmen.<br />

Wesentlich ist, dass bei der Aktionsforschung bereits im Forschungsvorgang ein Teil der Aktion geschieht.<br />

Theorie und Praxis sind also nicht getrennt, sondern geschehen in einem Vorgang: durch die Forschung wird<br />

die untersuchte Situation direkt beeinflusst. Die im untersuchten Feld lebenden Betroffenen werden durch die<br />

Konfrontation mit ihrer sozialen Wirklichkeit angeregt, zusammen mit dem Forscher mögliche Lösungen für<br />

die Verbesserung der Situation zu entwickeln und durchzuführen.<br />

Institut für stadtteilbezogene soziale Arbeit und Beratung ISSAB (Hrsg.): Zwischen Sozialstaat und Selbsthilfe.<br />

Klartext: Essen 1989.<br />

Lewin, Kurt: Die Lösung sozialer Konflikte. Christian: Bad Nauheim 1968.<br />

Pieper, Richard: Aktionsforschung und Systemwissenschaften. In: Aktionsforschung. Haag, Fritz (Hrsg.),<br />

S.100-116.<br />

Zedler, Peter/ Moser, Heinz: Aspekte qualitativer Sozialforschung. Leske: Opladen 1983.<br />

Zeitschrift für Pädagogik 5/1976 und 3/1976<br />

GESAMTÜBERSICHT SPIELWERT<br />

Spielplätze Interakion<br />

Kommunikation<br />

Variabilität<br />

Veränderbarkeit<br />

Multifunktion Aufforderungscharakter<br />

90<br />

Challenge Setting gesamt<br />

Bremerstr. 3 1 2 2 2,5 2,5 2<br />

Unionsplatz 3,5 2 2 2 3,5 3 3<br />

Bredowpark 4 2 2 3,5 3 3,5 2,5<br />

Emdenerstr. 3 2,5 3 3 3 3 2<br />

Waldstr. SOS 3 1 2 3 2 2 2<br />

Stadtschloss 3 1 2,5 3 2 2,5 2,5<br />

Berlichingenstr.<br />

3 1,5 2 3 3 3 2,5<br />

Wiebestr. 4 1,5 2 3,5 3 2 2,5<br />

Neues Ufer 3,5 1,5 2,5 3 4,5 2 3<br />

Reuchlinstr. 3 2 2 2 2 3 2<br />

Zwinglistr.18 4 2 1 4 2,5 3 3<br />

Zwinglistr. 6 - - - - - - -<br />

Waldenserstr. 2 2 1 1 1,5 4 2<br />

Ottopark 2,5 2 2 3 1,5 3,5 2,5<br />

Levetzowstr. 4 1,5 2 3 2 3,5 2,5


GESAMTÜBERSICHT ANGEBOTENE BEWEGUNGSFORMEN<br />

Spielplätze Schaukeln<br />

Rutschen<br />

Klettern Sandspiel<br />

Rollen Ballspiel Tischtennis<br />

Bremerstr. x x x x x x<br />

Unionsplatz x x x x x<br />

Bredowpark x x x x<br />

Emdenerstr. x x x x x x<br />

Waldstr. SOS x x x x x x x<br />

Stadtschloss x x x x x x x<br />

Berlichingenstr. x x x x x<br />

Wiebestr. x x x x x<br />

Neues Ufer x x x x x x x<br />

Reuchlinstr. x x x x<br />

Zwinglistr.18 x x x x<br />

Zwinglistr. 6 x x<br />

Waldenserstr. x<br />

Ottopark x x x x x x<br />

Levetzowstr. x x x x x<br />

Zinsendorferstr.<br />

gesamt 11 12 12 13 4 9 13<br />

Spielplätze Wackeln Wippen Balancieren Drehen Springen Wasserspiel<br />

Bremerstr. x x<br />

Unionsplatz x x x<br />

Bredowpark x<br />

Emdenerstr. x x x<br />

Waldstr. SOS x x<br />

Stadtschloss x x<br />

Berlichingenstr.<br />

Wiebestr. x<br />

Neues Ufer x x<br />

Reuchlinstr. x<br />

Zwinglistr.18 x<br />

Zwinglistr. 6<br />

Waldenserstr. x x<br />

Ottopark x x x x x<br />

Levetzowstr. x<br />

Zinsendorferstr. x<br />

gesamt 10 1 7 4 3 2<br />

91<br />

ANLAGE


ANLAGE<br />

ÜBERSICHTSKARTE SPIELPLÄTZE<br />

Kaiserin- Augusta-<br />

Huttenstr.<br />

92<br />

Allee.<br />

S- Bhf Beusselstr.


Waldstr.<br />

gepl. Stadtpark<br />

Siemensstr.<br />

Turmstr.<br />

Alt- Moabit<br />

93<br />

U- Bhf Birkenstr.<br />

U- Bhf Turmstr.<br />

ANLAGE<br />

SPIELPLÄTZE IN<br />

MOABIT WEST<br />

1 Bremer Str.<br />

2 Unionsplatz<br />

3 Bredowpark<br />

4 Emdener Str.<br />

5 Waldstr SOS<br />

6 Stadtschloss<br />

7 Berlichingenstr.<br />

8 Wiebestr.<br />

9 Neues Ufer<br />

10 Reuchlinstr.<br />

11 Zwinglistr.18<br />

12 Zwinglistr. 6<br />

13 Waldenserstr.<br />

14 Ottopark<br />

15 Levetzowstr.<br />

16 Zinzendorfstr.

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