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florist-fachbuch

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floristik-designfachbuch

• Impressum

• Uta - Claudia - Dieter

• Natur

• what is perfect?

1. Gestaltungslehre

2. Formenlehre

3. Farbenlehre

4. Gestaltungsgrundlagen

5. Gruppierungsarten

6. Gestaltungsarten

7.Gestaltungsthemen

8. Floristische Werkstücke

9. Materialkunde

10. Zeichnen

11. Stile / Lifestyle

12. Stilepochen

• und...

• und, und ...


- Impressum


Als Autoren zeichnen verantwortlich für den fachlichen Inhalt : Empfehlungen/ Links :

-Uta Lorenz, Limburg, Germany

-Claudia Tadema, Hanau, Germany

-Dieter Holzschuh, Hanau, Germany

Konzeption, Systematik, Layout u. Design :

-Dieter Holzschuh, Hanau, Germany

www.bangsik.co.kr

www.bildungszentrum-floristik.de

www.gbf-info.de

Domaininhaber : "florist holzschuh" www.florist-holzschuh.de

admin-c :

Sven Holzschuh

www.jm-photographie.com

Webrealisierung sowie Mediengestaltung :

-Timur Nashir, Frankfurt, Germany

Zeichnungen :

-Bang Sik, Seoul, South Korea

sowie Floristmeisterschüler aus Grünberg u. Seoul

Skizzen :

-Dieter Holzschuh, Hanau, Germany

Fotos :

Größtenteils - Floristmeisterprüfungen,

Seoul, South Korea und Grünberg, Germany

-Jörg Manegold, Detmold, Germany

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gewerblichen Zwecken ist ohne Zustimmung des Autorenteams unzulässig

und stafbar.


Das Werk ist einschließlich all seiner Teile urheberrechtlich geschützt.

Kontakt :

info@florist-fachbuch.de

info@florist-gestaltungslehre.de

Web :

www.florist-fachbuch.de

www.florist-gestaltungslehre.de

Kooperationspartner :

Floristmeisterschule Bang Sik, Seoul, South Korea

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gestalten heißt -

- einen mehr oder weniger großen Teil seiner selbst,

wie Persönlichkeit - Stimmungen - Kenntnisse -

Erfahrungen...

...in Form eines Werkes "Gestalt" annehmen lassen.

- floristmeisterin, floristik lorenz kg in limburg/lahn

- leitungsteam floristmeisterschule gbf grünberg

- referententätigkeit in deutschland, korea, japan, taiwan, england

- floristschau buga koblenz, mit großer goldmedaille u. dem albert

eurich ehrenpreis vom fachverband deutscher floristen ausgezeichnet.

- Uta Lorenz


gestalten ist -

- Kreativität und Entwicklung

- Inspiration und Innovation

- Freude und Genuss

- Individualität und Spontanität

- floristmeisterin, fachlehrerin

- eugen kaiser schule hanau

- referententätigkeit in deutschland, südkorea, japan,

taiwan,

- mitglied püfungsausschuss florist ihk hanau

- Claudia Tadema


gestalten sollte -

- auf Allgemein- u. Fachwissen aufbauen,

um es eventuell bewusst ignorieren zu können ?

- Spannung erzeugen, interessant sein

und irgendwie begeistern

- in Frage stellen, „Dinge“ neu entdecken und

bewusst machen

- dem Betrachter und vor allem dem Gestalter viel

Freude bereiten !!!

-

- floristmeister, florist holzschuh hanau

- leitungsteam floristmeisterschule gbf grünberg

- projektleitung floristmeisterzertifizierung in

seoul/korea

- autor fachbuch "farbenlehre für floristen"

- referententätigkeit in deutschland, korea, taiwan,

japan

- mitglied püfungsausschuss floristmeister ihk

gießen-friedberg.

- Dieter

Holzschuh


- Natur !

Aus dem simpelsten Stoff

zu den größten Kontrasten;

ohne Schein der Anstrengung

zu der größten Vollendung –

zur genauesten Bestimmtheit;

immer mit etwas weichem überzogen.

Jedes ihrer Werke hat ein eigenes Wesen,

jede ihrer Erscheinungen den isolierten Begriff,

und doch macht alles eins aus.

von Goethe)

(Johann Wolfgang


Respekt und Ehrfurcht gegenüber den uns täglich umgebenden Werkstoffen und Aufgaben empfindet der Gestalter

beim genauen Lesen dieser Aussage Goethes.

Respekt und Ehrfurcht sollten jedoch nicht Angst und Hemmungen auslösen, sondern Verantwortungsbewusstsein

und Freude darüber.

Es gilt dieser Verantwortung gerecht zu werden und die Herausforderungen unseres Berufes täglich zu meistern !

Dazu soll dieses Buch einen kleinen Beitrag leisten. Es soll dem Lehrenden und dem Lernenden als Leitfaden und

Nachschlagwerk dienen.

Es ist ein Gestaltungslehrebuch und zeigt einen Überblick der floristischen Gestaltungskriterien auf momentan

aktuellem Entwicklungsstand.

Somit ist es eine Momentaufnahme. Man beschränkt sich darin auf Grundsätzlichkeiten der Gestaltung und deren

Weiterentwicklungen, die nichts mit allzu kurzlebigen Trends und Modeerscheinungen zu tun haben. Das zu

gestalterischem, floristischem Tun erforderliche „Handwerkszeug“ wie z.B. Entwurfszeichnen und stilkundliches

Wissen in Bezug auf die Floristik wird ebenfalls behandelt.

Den Schwerpunkt jedoch bildet die Gestaltungslehre mit der Form- u. Farblehre, sowie der Umgang mit unseren

Werkstoffen.

Wir hoffen auf eine positive, konstruktive und Werte schätzende Weiterentwicklung in der Zukunft.

Danke sagen wir an alle, die direkt oder indirekt, als Gestalter, Berater oder Ideengeber an dieser Publikation

ihren Anteil haben.

Die Namen würden einige Seiten füllen und wir hätte immer noch welche vergessen.

Zudem individuell danke…

…ich, Uta Lorenz, meinem Vater Manfred Lorenz, der mich durch sein großes Wissen über Gestaltung, die Natur

und

die Kunst in Verbindung mit seinem freien, beweglichen Geist ständig fordert und weiterdenken lässt.

Weiter danke ich meinem Ausbilder Gregor Lersch, sowie meinen Freunden und Kollegen D. Holzschuh, D. Kiefer, M.

Proff u. E. Heibel.

…ich, Claudia Tadema, meinen Eltern und all meinen Freunden, beispielhaft bei Beatrix Renzel für ihre

Freundschaft im Privaten, ihre konstruktive u. motivierende Art in fachlichen Diskussionen,

die den gestalterischen Austausch mit ihr zum besonderem Erlebnis gemacht haben.


…ich, Dieter Holzschuh, bei allen befreundeten Kollegen/innen, Mitstreitern und Diskussionspartnern,

sowie meinen ehemaligen Meisterschülern für die konstruktive und auch für mich fortbildende Zusammenarbeit,

aber auch bei allen die mich im Privaten auf den verschiedensten Lebensabschnitten und Wegen begleitet und mit

geprägt haben


- what is perfect ???

was ist perfekt und wann ist etwas perfekt? - eine vom Menschen erfundene, von Normen geprägte

Idealvorstellung -

NEIN !!! - eigentlich nur Dinge die "unperfekt-perfekt" sind.

Dies gilt für die Natur, die Menschen, für die Architektur, das Design u. auch für unsere floristischen Werkstücke.

Die Natur ist im Detail, z.B. durch verkrüppeltes oder metamorphoses Wachstum, durch umstürzende u.

absterbende Bäume, Schädlingsbefall, überflutete Auen, verwinkelte Bachläufe, Sumpf u. Morastgebiete,

usw. unperfekt.

Aber gerade dieses Zusammenspiel u. das Kommem und Vergehen macht sie, die Natur im positivem

Sinne "unperfekt-perfekt" !

Auf die Floristik übertragen ist es z.B. die nicht sofort erkennbare Systematik und Ordnung oder sichtbare,

ästhetische Technik, die positiv zur Gestaltung des Werkstücks beiträgt.

Zudem Vorgehensweisen, die dem Betrachter Freiraum zum Nachdenken geben und somit das Werkstück

so einzigartig machen, das es unperfekt-perfekt in Erscheinung tritt.

Auf Materialien, übertragen, dient ein Gefäß als gutes Beispiel:

- eine klare geometrische Form, ohne Produktionsspuren, kein Herstellungsprozess sichtbar, sauber, vielleicht

auch maschinell gefertigt, wirkt perfekt.

- im Vergleich ein Gefäß, bei dem der Herstellungprozess sichtbar ist, Produktionsspuren vorhanden sind und

ästhetisch mitwirken, das materialgerecht und handwerklich gearbeitet und deshalb ein Unikat darstellt.

Letzteres ist unperfekt-perfekt, es ist das Wertvolle, das Erstrebenswerte, das Besondere, das Einzigartige.....

Beispiele könnte man viele nennen, aber welche Eigenschaften/Erscheinungen ordnen wir den eizelnen

Begriffen/Bereichen zu ?

Zum besseren Verständniss einige tabellarisch im Überblick :


perfekt unperfekt-perfekt unperfekt

streng u. klar geordnet

Ordnung nicht sofort erkennbar

bis geordnete Unordnung

keine Ordnung !

durcheinander

Systematik sofort erkennbar Systematik nicht sofort erkennbar ohneSystematik

Technik nicht sichtbar

Technik gleichzeitig

auch Gestaltungselement u. somit

sichtbar

Technik sichtbar , ohne

Gestaltungselement zu sein - und

oder unsauber

keine Produktionsspuren

fehlerlos

interresante Produktionsspuren

eventuell unterschiedlich

gewollt oder zufällig

negative Produktionsspuren

fehlerhaft

Bearbeitungs-bzw.

Herstellungsprozess nicht erkennbar

Bearbeitungs-bzw.

Herstellungsprozess erkennbar u.

ästhetisch

Bearbeitungs-bzw.

Herstellungsprozess erkennbar aber

unästhetisch

fertig unfertig, im possitiven Sinne unfertig, im negativen Sinne

ohne Fehler fehlerhaft im possitiven Sinn fehlerhaft im negativen Sinn

vollständig unvollständig - steigernd unvollständig - mindernd

Industriedesign Handmade, Unikat Imitation, schlechte Kopie


Auf uns Menschen bezogen, ist der "Perfekte" der Unmenschlichere, der Unperfekt-perfekte der Menschlichere (

Zitat: Manfred Lorenz).

Das Ideal ist also immer nicht das Perfekte, das total "Schöne", sondern das "Unperfekt-perfekte" optimal

dargestellt.

Wir stellen weder an uns noch an dieses "Buch" den Anspruch perfekt zu sein !

Durch ständige Vervollständigung und Aktualisierung streben wir jedoch eine unperfekt-perfekte Gestaltungslehre

mit entsprechender Systematik an, die den Entwicklungen der Floristik jeder Zeit gerecht wird.

Es wird auf überflüssige, irritierende Begrifflichkeiten von denen viele in der Aus- u. Weiterbildung kursieren

verzichtet. Dafür wird mit weniger, aber unmißverständlichen Begriffen u. Fakten gearbeitet. Diese sollen Rückhalt

u. somit Sicherheit geben und somit auch begründbare Entwicklungen der Floristik in der Zukunft erleichtern.

Wir sind der festen Überzeugung, das dieses Buch damit seinen Beitrag zu einer positiven, Werte schätzenden

Entwicklung der Floristik leistet.


- Design, zu deutsch

Gestaltung

ist ein kreativer Schaffensprozess, bei welchem durch die Tätigkeit des

Gestaltenden ein Gedankengut und oder eine „Sache“ verändert, erstellt,

modifiziert oder entwickelt wird.

Es entsteht eine neue Form oder ein neues Erscheinungsbild.

Gestaltung ist die bewusste, verändernde Einflussnahme auf die ästhetische

Erscheinung von Dingen oder Zusammenhängen.

Also auf die sinnlich wahrnehmbaren Phänomene wie Objektgestaltung,

Raumschmuck und verschiedene Designbereiche in Mode, Lifestyle, Floristik,

Grafik und Architektur.

Der deutsche Begriff „Gestaltung“ wird immer öfter vom englischen Wort

„Design“ verdrängt, welches jedoch von gleicher Bedeutung ist.

In unserem Beruf sind Werkstücke, die nicht verhübscht sind und wahrhaft

gestaltet sind, "Designerstücke" bzw. gut gestaltete Werkstücke.

Design ist ein Produkt der Moderne, es strebt nach Einfachheit, Funktionalität,

Rationalität und Funktionsoptimierung.

Gutes Desing orientiert sich am Menschen, seinen Bedürfnissen und wird durch

Gesellschaft, Tradition, Kultur und Technologie geprägt (Apple Iphone, MP3

Player, VW Beatle...).

Design finden wir im Handwerk und im Industriellen. Es überträgt z.B. das

Traditionelle in die Gegenwart.

Konstruktionen können sichtbar sein und dann gestalterisch mitwirken.

Design reduziert meist auf das Wesentliche und ist immer weit weg vom

"verhübschen".

Es ist wahrhaft und ehrlich. Die Grenzen zur Kunst sind fliesend.

Gutes Design ist dann meist zeitlos, andererseits in ständiger

Weiterentwicklung !


- Design ist,

wie auch der

Begriff "Designer" nicht

geschützt u. kann auch

vom

Floristen genutzt werden.



Gestaltungslehre


Floristisches Gestalten gründet wie alle anderen gestalterischen und

schöpferischen Berufe auf einer Gestaltungslehre.

Diese Lehre formuliert Gesetzmäßigkeiten, Prinzipien, Kriterien bzw.

stellt Regeln auf und klärt die Begrifflichkeiten. Sie behandelt die drei

Ausdrucksmittel Textur, Form und Farbe, erklärt die

Gestaltungsgrundlagen und die Gestaltungsarten.

Die Gestaltungslehre geht auf die Gestaltungselemente Werkstoff u.

Material aus Sicht des Floristen ein und erläutert stilkundliche Dinge der

Vergangenheit, der Gegenwart und eventuell der Zukunft.

Des Weiteren beschäftigt sie sich mit zeichnerischen

Darstellungsmöglichkeiten sowie den floristischen Werkstücken in ihrer

großen Vielfalt.

Es gibt allgemeine, für alle gestalterischen Berufe gültige Regeln und

Grundlagen, aber auch die Speziellen, welche auf die Besonderheiten der

Floristik zugeschnitten sind.

Sie zu unterscheiden bzw. sie voneinander abzugrenzen ist in letzter

Konsequenz nicht möglich, da die Grenzen fließend sind.

Teile der speziellen Gestaltungslehre für Floristen unterliegen zudem

einem Wandel der Zeit.

So können sich in gestalterischen Berufen Begrifflichkeiten inhaltlich, von

ihrer Zuordnung, oder aber auch vom Begriff selbst ändern, oder Neue

können hinzukommen.

Daher sollte der Lernende alle Lehrbücher, wie auch dieses, immer

kritisch hinterfragen.

Ein kritisches Lernen, ein Vergleichen, ein Studieren hilft

Zusammenhänge zu begreifen und letztendlich die Lehre und sich selbst

weiterzuentwickeln.


- Gestaltungslehre

- Regeln u. Grundlagen.

- Begrifflichkeiten

wie

z.B. Ordnungs- u. Gestaltungsarte

n.

- Gesetzmäßigkeiten in Bezug

auf Texturen, Formen, Farben

Gruppierungen, Proportion usw.

- also alles was beim Gestalten

Kriterium ist !

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- Gestalten


heißt in den meisten Fällen Dinge auswählen und zu einem neuen Ganzen zusammenfügen.

Statt mehrere Teile auszuwählen ist es natürlich auch möglich eine vorhandene Sache gestalterisch zu verändern.

Gestalten bedeutet ordnen und es ist meist ein gruppieren der ausgewählten Teile nach der Idee des Gestalters.

An erster Stelle steht die Auswahl der Teile, für die er sich bewusst oder unbewusst nach deren Farbe, Form und

Textur entscheidet.

Als weitere Entscheidungen stehen die Wahl der Mengen und Größen, sowie deren Verteilung an.

Für die Gestaltung sind dementsprechend entscheidend:

Was

? die Auswahl

Wieviel

? die Mengen

Wohin

? die Verteilung

Jede Veränderung in Bezug auf die Auswahl, die Mengen- u. Größenverhältnisse, als auch bei der Verteilung bringt

eine mehr oder weniger starke Veränderung im Werkstück.

Gestalten heißt immer mehr oder weniger große Räume schaffen, tatsächlich oder nur optisch für den Betrachter.

Räume schaffen heißt etwas verändern, also gestalten.

Gestaltung sollte immer ästhetisch sein und der Aufgabe gerecht werden.

Die Aufgabe kann ein Thema, ein Raum, ein Anlass, oder unter anderem auch ein selbst gestecktes Ziel sein.


Die Gestaltung soll in jedem Fall interessant und anspruchsvoll sein, so manches mal ist beim gestalten schon

„Kulturgut“ entstanden, unabhängig davon wie lange es Bestand hat. Die Grenze zum Kitsch, dem Gartenzwerg,

der künstlichen Perlenkette, der Schleife ohne Funktion, und vielem mehr ist fließend.

Es gibt Punkte, wo etwas so hässlich und kitschig ist, dass es schon wieder interessant und vielleicht auch schön

sei kann, oder gut gemacht gar zum Objekt werden kann.

Es gibt grundsätzlich drei Arten des Gestaltens.

Das zufällige Gestalten, das nachahmende Gestalten und das kreative, schöpferische Gestalten.

Letzteres wird auch als freies Gestalten bezeichnet, womit aber nicht gemeint ist, dass es die

Gestaltungsgrundlagen und deren Gesetzmäßigkeiten unbeachtet lässt.

Ein Basiswissen, auf welches aufgebaut werden kann ist die Voraussetzung, um damit bewusst frei und kreativ

Neues zu

schaffen.

Frei bedeutet im Prinzip keine Vorbilder zu kopieren, sondern nach eigener Idee neue Lösungen finden.

Dazu kann der Gestalter auf Wissen und Vorhandenem aufbauend sich von der Natur, dem Kulturgut, der Kunst,

Mode, Werbung usw. inspirieren lassen.

- Gestalten

- ordnen – gruppieren

- neues schaffen

- Kulturgüter hervorbringen?

- meist Einzelelemente zu einem neuen Ganzen zusammenfügen !!


- Gestaltungselemente


sind alle Teile mit denen wir gestalten, bzw. die wir in die Gestaltung

mit einbeziehen. Gestaltungselemente sind die Grundbausteine der

Gestaltung.

Also Einzelteile, die zusammengefügt ein neues Ganzes ergeben.

Jedes Werkstück besteht aus mehreren Teilen, den

Gestaltungselementen (Elemente, Dinge, die in einer Menge

enthalten sind). Element heißt auch Grundbestandteil bzw.

Grundstoff (lateinisch, elementum = Grundstoff).

Nur durch das bewusste oder unbewusste zueinander ordnen

mehrerer Elemente, oder deren bewusste Veränderung, erhält eine

Sache eine neue Gestalt.

Umgekehrte Vorgehensweise, also das reduzieren bzw. entfernen

von Elementen ist ebenso möglich.

Um jedoch Gestaltungselemente reduzieren zu können müssen von

der Natur oder Menschenhand vorher Teile zusammengefügt sein.

Als Floristen unterscheiden wir grundsätzlich zwischen „floralen“

und „nichtfloralen“ Gestaltungselementen die wir auch

umgangssprachlich als unsere Werkstoffe und Materialien

bezeichnen.

Diese als Einzelelemente ausgewählt sind die entsprechenden

Bausteine unserer floristischen Arbeiten.

Der Übergang zwischen Beiden ist fließend und doch kann man

Grenzen ziehen, wie auch aus der Darstellung und der Erläuterung

auf der rechten Seite hervorgeht.

Durch eine begriffliche Unterscheidung wird zum einen eine

fachliche Spezifizierung erreicht, zum anderen vor dem Kunden die

„Blume“ als Kulturgut aufgewertet.

Sie wird nicht mit allen restlichen Handelswaren als Material

deklariert, sondern erhält einen ihren besonderen Status, ihrem

Wesen und ihrem Geltungsanspruch gebührenden Begriff.

Zusammenfassend können wir feststellen, dass das Aussehen der

Dinge zum einen immer durch ihre Form, also Formbildung oder

Formgebung, bestimmt wird.

Des Weiteren geben Farbe und Textur, die


Oberflächenbeschaffenheit unseren Gestaltungselementen ihren

Ausdruck.

- Gestaltungselemente

- die Teile mit denen wir gestalten.

- wir unterscheiden

- entweder zwischen Werkstoff u.

Material oder

zwischen floralen

u. nichtfloralen Gestaltungselement

en !!!


- Werkstoffe

sind pflanzliche, also natürlich gewachsene Dinge, deren

Erscheinungsbild nicht grundlegend verändert wurde.

Alle Blüten, Blätter, Fruchtstände, Sprosse und Wurzeln, ja alle

Pflanzenteile ob trocken oder frisch sind Werkstoffe.

Es sind gewachsene Teile deren Ursprünglichkeit in Form, Farbe

und Textur (Oberflächen-beschaffenheit) klar erkennbar und

unverändert geblieben sind.

Ein Werkstoff gleicht nie dem Anderen - Natur und natürliches

zeichnen sich durch Individualität bzw. Andersartigkeit aus.

Jeder Werkstoff ist ein Unikat.

Werkstoffe sind die wesentlichen Gestaltungselemente des

Floristen.

Sie sollen sowohl bei der Auswahl als auch bei der Verteilung

(Anordnung) immer vorrangig behandelt werden.

In Bezug auf die Menge kann auch das Material in einem

Werkstück die größere Masse darstellen, aber nur dann, wenn

das Material den Werkstoff „ in den Vordergrund stellt “.

Die größere Menge Material muss in diesem Fall dem Natürlichen

zur größeren Geltung verhelfen.

Wird eines der Ausdrucksmittel verändert, z.B. in eine neue Form

gebracht, gefärbt, geschält oder beschichtet, entstehen

Materialien und somit nichtflorale Gestaltungselemente.

Dies bedeutet letztendlich, dass frische Blumen gefärbt, Material

im negativen Sinn darstellen !


- Werkstoffe

- pflanzliche – natürliche Dinge

- florale Gestaltungselemente !!!

- Materialien

dagegen sind Gegenstände, die in ihrer Gestalt, Form, Farbe oder

Textur verändert sind.

Hierzu zählen keramische Produkte, Kunststoffteile sowie

Metallprodukte um nur einige zu nennen.

Holz dagegen kann als Werkstoff und als Material in Erscheinung

treten.

Hier sind die Grenzen fließend und Holz steht deshalb auch auf

beiden Grafiken jeweils an deren Grenze.

Als gutes Beispiel wäre ein Baumstamm zu nennen für den noch

die Bezeichnung Werkstoff zutrifft, wird er jedoch zum

Vierkantbalken verarbeitet, sprechen wir von Material.

Alle künstlichen Gegenstände, wie Plastik– Papier– oder

Seidenblumen sowie alle Stoffe, Tücher, Bänder Kerzen usw. sind

ebenfalls Materialien.

Materialien setzt der Florist in vielen Werkstücken ein. Zum

einen als rein technisches Hilfsmittel, wie Steckdraht,

Steckmasse, Wickeldraht usw. oder als gestalterische Elemente

wie Schmuckbänder, Schmuckdraht, Dekostoffe und vieles mehr.


Gefäße z.B. sind Ausgangspunkt der Gestaltung, ein

gestalterisches Element, was mehr oder weniger zur Geltung

kommt. Zugleich dient das Gefäß jedoch als technisches

Hilfsmittel der Wasserversorgung bzw. dem Halt der Blumen

oder der Befestigung des Steckhilfsmittels und vielem mehr.

Ebenso kann Band tatsächlich binden als technisches Hilfsmittel,

aber es kann zugleich gestalterisch mitwirken, oder nur als

Schmuckelement ohne tatsächliche Funktion Verwendung

finden.

Materialien können also sowohl technisches Hilfsmittel, als auch

nichtflorale Gestaltungselement zugleich sein, wie die Beispiele

Gefäß und Band zeigen.

- Materialien

- Farbe u. oder Form u. oder Textur

sind verändert

- technische Hilfsmittel

und oder nichtflorale Gestaltungsele

mente !!!


- Ausdrucksmittel


der Natur, unserer Welt und damit jeden Gestaltens sind

Farbe, Form und

Textur (Oberflächenstruktur).

Durch sie erhalten alle Dinge unserer Welt ihr Erscheinungsbild.

Alle drei sind immer vorhanden; das heißt, jedes Gestaltungselement, ob

Werkstoff oder Material, ob also „floral“ oder „nichtfloral“, wirkt durch das

Vorhandensein aller drei Ausdrucksmittel und kommt so für sich zur

Geltung.

So beeinflusst zum Beispiel die Textur die Farbwirkung, die Farbe die

Formwirkung oder jeweils umgekehrt. Die wechselseitige Wirkung der

Erscheinungen prägt das äußere Bild und erhält dann durch andere Teile im

Vergleich (Kontrast) oder durch das Umfeld seinen Ausdruck.

Nur durch den Vergleich mehrerer Teile miteinander ist eine Beurteilung

der Dinge möglich und der Mensch empfindet etwas, zum Beispiel hell,

dunkel, rund, eckig, flach, rau, glatt, tief. Ja! 80% aller Empfindungen

werden über das Auge aufgenommen.

Die Farbe und deren Wirkung kommen hier wieder mit ca. 80% zur Geltung.

Sieht der Mensch einen Gegenstand, so wird er in den meisten Fällen zuerst

die Farbe und dann erst die Form wahrnehmen.

Die Form hat also grundsätzlich einen geringeren Anteil am Wirkungsgrad

bzw. Ausdruck einer Sache.

Als letztes Ausdrucksmittel kommt bei genauer Betrachtung erst die Textur

zur Wirkung. Um zum Beispiel Oberflächenstrukturen bewusst darzustellen,

müssen Farb- und Formkontraste reduziert und in ihrer Erscheinung zurück

genommen werden.

Je nachdem, welches der drei Ausdrucksmittel im Vordergrund steht,

können wir in der Floristik dann von einer Farb-, Form- oder Texturarbeit

sprechen.

Letztere umgangssprachlich als Strukturarbeit bezeichnet.


Textur, das Schwächste der drei Ausdrucksmittel wird als Thema auf der

nächsten Seite behandelt. Es folgen als jeweils eigenständige Kapitel die

Formen- und die Farbenlehre.

- Ausdrucksmittel

- alle

Gestaltungselemente haben

eine Farbe,

eine Form,

und eine Textur

- durch

alle drei entsteht der Ausdruck

der „Dinge“ !!!


- Textur (Oberflächenstruktur)


ist das dritte Ausdrucksmittel und ist neben der Farbe und der Form bei allen Gestaltungselementen immer vorhanden.

Das Zusammenwirken von Farbe, Form und Textur sollte sich der Florist ständig bewusst machen.

Die Wirkung der Farbe kann durch die Oberflächenstruktur betont oder abgeschwächt werden.

Auch umgekehrt kann eine Textur durch die entsprechende Farbe in ihrer Wirkung gesteigert oder geändert werden.

Warm wirkende Farben, wie z.B. Orange, wirken auf glatter Fläche kühler und abweisender, während sie auf

tiefporigem Untergrund warm und weich erscheinen. Ist die glatte Fläche des Orange gar hochglänzend, verliert die

Farbe ganz an Wärme und Nähe.

Dies können wir am Beispiel der Farbe Blau ebenfalls deutlich erkennen. Kalte Farben kommen auf glänzend

wirkenden Strukturen voll zur Geltung. Auf offenporigen, tiefen Oberflächen verliert sie jedoch ihre Klarheit, wirkt

schwerer, ferner und nicht mehr so kühl.

Vergleichen wir Anthurium andreanum und Anthurium scherzerianum des gleichen roten Farbtons, zeigen sich die

Wirkungsunterschiede am deutlichsten.

Durch die Struktur können folgende Farbwirkungen verändert werden:

nah-fern, warm-kalt, leicht- schwer, rein-trüb, hell-dunkel usw.

Strukturen können also, gezielt eingesetzt, Farbkontraste in ihrer Stärke betonen oder abschwächen bzw. auch

ausgleichen.

Ein reines Gelb auf glatter glänzender Oberfläche wirkt durch die Reflexion kälter und leichter als das gleiche Gelb auf

einer rauen, rustikalen Struktur. Wählen wir für einen Raumschmuck Eremurus, Sonnenblumen und Tagetes in

Gelbtönen, entsteht kein großer Farbkontrast.

Bringen wir die Arbeit jedoch z.B. vor einem gelben Hintergrund z.B. einer hochglänzend lackierten Fläche zur

Geltung, entsteht ein Strukturkontrast, der die Farbtöne weiter voneinander entfernt erscheinen lässt.

Das heißt die Textur, verändert die Farberscheinung.

Da alle Gestaltungsmittel unterschiedliche Texturen haben, teilen wir diese in Gruppen ein, die verschiedene

Merkmale und Eigenheiten der Erscheinungen zusammenfassen.

Wir kennen aus älteren Gestaltungslehren der Floristik unter anderem folgende Strukturbegriffe:

samtig, metallisch, porzellanen, brokat, wollig, ledern, gläsern

Diese althergebrachten Begriffe sind jedoch nicht mehr zeitgerecht und treffen keine klaren Aussagen.

Klare, nicht gegenstandsbezogene Begriffe, die sich in ihrer Aussage nur auf die Oberflächenstruktur beziehen, wären

unserer Meinung nach besser. Ledern kann rau, spröde und stumpf, aber auch glänzend, glatt und elegant sein.

Metallisch, zum Beispiel kann glatt, glänzend, edel oder aber rostig, oxidiert oder patiniert sein.

Daher finden wir neutrale Begriffe

wie hochglänzend, glänzend, seidenmatt, matt, rau, fein, weich und


transparent

als die bessere Möglichkeit, Texturen zu beschreiben und einzuteilen.

In den nachfolgenden Texten dieses Buches und in der Übersicht werden wir der Sachlichkeit wegen, diesen Begriffen

den Vorzug geben.

Wir unterteilen die Texturen grundsätzlich in zwei große Bereiche.

Zum einen die mit stark verdichteter Oberflächenbeschaffenheit, die dadurch mehr oder weniger hart u. geschlossen

wirken.

Zum anderen in nicht so stark verdichtete, die dann Transparents oder mehr Räumlichkeit und Tiefe zeigen.


Textur

(Oberflächenstruktur)

hochglänzend

glänzend

seidenmatt

matt

Werkstoffe

zum Beispiel

Anthurium andreanum

Zamioculcas zamiifolia

Hoya carnosas

Frisea splendens

Heliconia rostrata

Strelitzia reginae (Blüten)

Zanthedeschia aethiopica

Agave americana

■ Texturen mit stark verdichteten Oberflächen

Materialien

zum Beispiel

Chrom

Lack

Plexiglas

Glas

Aluminium

Seide

Blei

Bronze


Textur

(Oberflächenstruktur)

transparent

fein

weich

rau

Werkstoffe

zum Beispiel

Lunaria annua

Paphiopedilum

Papaver nudicaule

Lathyrus pannonicus

Celosia argentea

Sinningia speciosa

Achillea millefolium

Rinde von Quercus

Texturen mit schwach verdichteten Oberflächen

Materialien

zum Beispiel

Architekturpapier

mattierte Folien

Wildseide

Seidenpapier

Samt Wolle

Wildleder

Dachpappe

Gusseisen


- Texturen

- hochglänzend

- glänzend

- seidenmatt

- matt

- rau

- fein

- weich

- transparent


-Formenlehre


beschäftigt sich zum Einen mit den Grundlagen, beginnend beim Punkt,

über Linie, Fläche, Flächengliederung ,Körper, Raum, Tiefenschichtung, den

geometrischen Grundformen, freien Formen, zufälligen Formen,

konstruierten Formen, stilisierten Formen, den Formkontrasten 1. und 2.

Ordnung sowie den Formharmonien.

Zum Anderen in der speziellen floristischen Formenlehre mit den

Naturformen, den Bewegungsformen, den Geltungsformen und deren

Bedeutung in der floristischen Gestaltung.

Letztere Einteilung in sogenannte Geltungsformen ist ohne Wertigkeit zu

verstehen.

Es handelt sich nicht um Wertstufen, sondern um ihre Wirkung, ihre

Stellung, ihre Ansprüche an Freiraum und um die etwa zu verwendenden

Mengenverhältnisse, besonders in den "vegetativen" Gestaltungsarten.

Doch nur die Gesammtheit der Kriterien, wie Wachstums- u.

Bewegungsrhythmus, Geltungsanspruch, Farbe, Textur, empfundene

Soziologie und Milieu, ergeben das eigentliche Wesen und den Charakter

der Naturformen.

- Formenlehre

hat das Ziel

- Formen u. ihre

Eigenschaften bewußt zu

machen.

- Formen u.

Formkontraste gezielter


Hierzu müssen wir uns mit den Formen ohne den Einfluß von verschiedenen

Texturen (Oberflächenbeschaffenheiten) u. ohne Farbbeeinflussung

beschäftigen.

Wir müssen sie uns in einem mittleren neutralen "Grau" vorstellen!

Der Einfluß und die Wechselwirkung durch Farbe und Textur wird dann in

den jeweiligen Kapiteln behandelt und erklärt.

und

effektiver einzusetzen.

- Naturformen zu

erkennen u. einzuordnen,

bzw. richtig

auszuwählen u.

anzuordnen.


- Punkt


Das kleinste vom menschlichen Auge erkennbare Formelement ist der Punkt.

Er ist unveränderlich in seiner Form, da er ohne Ausdehnung ist und keine

Bewegung von ihm ausgeht.

Der Punkt ist die geringste Anwesenheit. Er ist das Prinzip des Elementes.

Jedes Element kann punktuell angewandt werden.

Nichts geschieht, das nicht an irgendeinem Punkt begönne.

Er wird gesetzt und erhält damit eine klare Position. Oder er entsteht durch

die Entfernung des Betrachters, denn von der Ferne wird jede Form, ja selbst

ein Körper zum Punkt.

In Relation zu seinem Umfeld wirkt er immer klein. Tritt er größer in

Erscheinung wird er zur Fläche. Dieser Übergang vom Punkt zur Kreisfläche

ist fließend, denn die Wirkung ist abhängig vom Raum oder der Grundfläche

bzw. den anderen Formen im Vergleich.

Das menschliche Auge ordnet oder bestimmt die Erscheinung und Wirkung

immer im Vergleich zu anderen Dingen. Mehrere Punkte, die relativ dicht in

mehreren Richtungen nebeneinander liegen, ergeben optisch eine Fläche.

Liegen die Punkte unterschiedlich dicht nebeneinander so entsteht ein Bild,

denn je nach Anordnung der Punkte entstehen Hell-Dunkel-Kontraste.

Die Punkte sind dabei so klein und liegen so nahe nebeneinander, dass das

Auge sie nicht mehr voneinander trennen kann.

Liegen die Punkte in nur einer Richtung nebeneinander verbindet unser Auge

sie unwillkürlich zu einer Linie.

- Der Punkt kann

- Einzel u. Dominant

stehen

- Linien und Formen

bilden

- Flächen erstellen


und oder gestalten

- Formen bilden und

schmücken - Raum

schaffen u.

Dimensionen erweitern

!!!


-Linie


Wir unterscheiden zwischen der konstruierten und der freien Linie als den

zwei charakteristischen Erscheinungs- bzw. Darstellungsformen.

Konstruierte Linien sind geplant und können berechnet werden. Sie wirken

klar und ordentlich. Von ihnen geht der Ausdruck der Regelmäßigkeit aus.

Freie Linien haben einen lebendigen Bewegungsablauf, der durch ihren

unregelmäßigen Rhythmus entsteht. In der Natur sind freie Linien ständig

anzutreffen.

Als Beispiel seien hier die Zweige der Korkenzieherweide und –hasel genannt,

sowie die lineare Erscheinung vieler Äste, Wurzeln und Ranken. Aber auch die

verschiedenen Bewegungen und Linienführungen vieler Blattadern sind hier

erwähnenswert. Unregelmäßig bewegte Linien haben eine starke

Eigenaussage und es gibt unendlich viele spannungsreiche Möglichkeiten des

Linienverlaufes.

Die Wirkung von Linien kann je nach Verlauf sehr unterschiedlich sein. Der

charakteristische Ausdruck wird von ihrer Form und deren Richtung bestimmt.

Die gerade, die geknickte und die gebogene Linie sind die Grundformen.

Gerade Linien erscheinen starr und streng, Geknickte wirken hart und

widerstandsfähig, Gebogene werden als weich und bewegt empfunden.

In der Floristik spielt die Linie, die ja eine Form ist eine wichtige Rolle.

Die Anordnungsart, also die sichtbare Linienführung der Werkstoffe und

Materialien prägen stark die Wirkung des Werkstücks. Wir unterscheiden hier

zwischen radialer, paralleler und überschneidender Anordnung.

Je nach Verlauf der Linie und Stellung zum Raum unterscheiden wir dann noch

zwischen vertikaler, horizontaler, und diagonaler Richtungsdynamik.

Die Senkrechte wirkt aufstrebend und aktiv, während die Waagerechte ruhig,

entspannt und passiv wirkt. Die Diagonale dagegen wirkt bewegt und

lebendig, denn von ihr geht für das Auge ständige Bewegung aus.

Linien können plakativ an Flächen gebunden sein oder sie können

Gestaltungselemente in Form von Stielen, Ästen, Stäben, Fäden, Drähten usw.

sein. Während die einzelne Linie eine selbstständige Bewegungsform sein

kann, oder als Umriss eine Form umschreibt, können mehrere Linien eine

Fläche oder einen Körper bilden. Größen werden immer relativ im Vergleich zu

ihrer Umgebung gesehen. Daher wird die Linie immer in Relation zu anderen

Teilen beurteilt und entsprechend als lang oder kurz, breit oder schmal bzw.


dick oder dünn bezeichnet. Die Länge ist maßgebend für Größe der Linie, denn

ihre Stärke, Breite kann sich nur im Verhältnis zur Länge geringfügig

verändern. Je dünner sie ist, desto länger wirkt sie.

Mit zunehmender Breite wird die Linie je nach Umfeld zum Band, zum Streifen

und damit zur Fläche.

- Linien können

- konstruiert oder frei sein.

- begrenzen oder erweitern.

- plakativ oder plastisch.

- und richtungweisend sein.

- eine

dominante Richtungsdynamik

erzeugen!!!


-Fläche


Eine Fläche ist eine Erscheinung in einer Ebene. Länge und Breite sind ihre

zwei Dimensionen. Die Größe der Fläche wird festgelegt durch ihren

tatsächlichen oder optischen Umriss.

Die Größenwirkung richtet sich wie bei Punkt und Linie nach dem Umfeld und

dem Vergleich.

Auch hier spielt wieder die Entfernung des Betrachters für die

Größenbeurteilung eine Rolle.

Der Umriss entscheidet über die Form und bei allen Arten der Flächenbildung

hebt sich die Flächenform durch Hell-Dunkel Unterschiede, den Farbton, oder

durch die Struktur vom Umfeld ab.

Dieses Umfeld, Hinter-oder Untergrund kann ebenfalls eine Fläche sein.

Der Übergang von Flächen zu Körpern ist fließend und es ist relativ, bzw.

Empfindungssache, wann die dritte Dimension beginnt.Neben Flächen die eine

unbestimmte, frei verlaufende Umgrenzung haben, gibt es fest umrissene,

klare, strenge Flächenformen.

Die drei geometrischen Grundformen sind der Kreis, das Dreieck und das

Quadrat.

- Flächen sind

- zweidimensional

- nicht räumlich?!

- flach oder räumlich

wirkend.

- schlicht oder

gegliedert.

- eventuell Teile von

Körpern.

- und können Räume


optisch oder tatsächlich

bilden!!!


- Kreis

Er ist die klarste Grundform, denn er ist allseitig gleich.

Er ist ohne Anfang und Ende und damit ein Symbol der Unendlichkeit.

Der Kreis steht für die stetige Bewegung, aber auch für das Gefühl

der Entspanntheit und der sammelnden Kraft.

Der rundum geschlossene Kreis wirkt ruhig und bewegt zugleich und

stellt eine markante eigenständige Form, wie z.B. Sonne, Rad, Kranz

dar.

Formen von gebogenen, runden Charakter wie z.B. Ellipse, Eiform,

Parabel und Bogen sind Formableitungen oder Ausschnitte des Kreises

- Dreieck

Es erhält durch seinen spitzen Winkel und die charakteristischen

Schrägen seinen Grundcharakter. Entsprechend der Bewegung und der

Gegenbewegung der geknickten Linie in seiner Umrissform, gehen

Spannung und Dynamik vom Dreieck aus. Es wirkt je nach Winkel

(gleichseitig, gleichschenklig oder ungleichseitig), mehr oder

weniger spitz und dynamisch. Es benötigt daher viel Freiraum im

Gegensatz zu anderen Grundformen wirkt es richtungweisend und erhält

damit seine Aktivität. Das Dreieck ist die optisch leichteste

Grundform, dessen Charakter durch helle Farben und glatte Strukturen

gestalterisch am besten entsprochen wird.

- Quadrat

Als Viereck mit gleichen Seiten und gleichen Winkeln ist es eine

klare, ausgeglichene Form. Seine beiden Hauptrichtungen in der

Senkrechten und in der Waagerechten gleichen einander aus. Es wirkt

schwer und statisch, wenn es auf der Seite als seiner Basis ruht, was


auch seiner typischen Form entspricht.

Auf eine Ecke gestellt, verliert es seinen schweren, lastenden

Ausdruck.

Es ist Symbol für die Materie, das Konstruierte und die harte

Begrenztheit. Entsprechend ist es in dunkler Farbgebung und klaren

Farben bestens interpretiert.

Das Rechteck, das Kreuz und viele andere Formen mit dem rechten

Winkel lassen sich vom Quadrat ableiten, bzw. haben ähnliche

Aussagekraft.

- Kreis, Dreieck u.

Quadrat

- sind die

geometrischen

Grundformen!!!


- Flächengliederung


ist die Teilung bzw. Einteilung oder Aufteilung, also Gliederung einer Fläche. Vom

Umriss bzw. ihrer Form her sind Flächen vorbestimmt. Ein Blatt Zeichenpapier ist

eine solche Fläche mit rechteckigem Umriss. Schon durch einen Punkt oder Strich

lässt sie sich gliedern. Sie ist dann optisch unterteilt in einen Teil über, unter,

rechts und links neben den Punkt oder Strich. Somit ist die Fläche auf einfachste

Weise unterteilt.

Das Wesen der Flächengliederung sind ihre zwei Raumausdehnungen. Während

die Mehrzahl floristischer Arbeiten dreidimensional ist, wird die

Flächengliederung theoretisch nur zweidimensional sein. Theoretisch nur

deshalb, da mit floralen Werkstoffen eine räumliche Tiefe bereits gegeben ist.

Somit ist der Übergang von Flächengliederung und Arbeiten mit Tiefenschichtung

sehr fließend und von den Größenverhältnissen abhängig.

Typisch für Flächengestaltung sind Floral-Collagen und Strukturarbeiten in Fries-

, Rechteck-, oder anderen flächigen Formen. Wichtig ist hierbei jedoch, dass die

räumliche Tiefe, die durch die Gestaltung mit plastischen, räumlichen und somit

dreidimensionalen Werkstoff und Material entsteht, einer extremen

Großflächigkeit gegenübersteht.

Als Gruppierungsarten kennen wir auch hier sehr unterschiedliche Möglichkeiten

wie z.B. die Streuung, die Streuung mit Schwerpunkt, die Formation, die

asymmetrische 2er u. 3er Gruppierungen, die Reihe, die Wiederholung von

Reihen als Flächenmuster oder aber das Gliedern von Teilflächen.

Letzteres kann durch Gruppierungen aber auch durch z.B. einfache symmetrische

Abgrenzung geschehen.

Da auch Körper, wie wir wissen aus Flächen bestehen, ist der Begriff

Flächengliederung auch unter diesem Gesichtspunkt relativ.

Am Beispiel der Kugel, die nur aus einer Fläche besteht, wird dies am besten

bewusst. Schon die geringsten Höhenunterschiede, die bei einer

Flächengliederung je nach Blickwinkel zu sehen sind, bewirken ein räumliches

Erscheinungsbild.


- Flächengliederung

- Unterteilung

- jede Gestaltung

gliedert die Fläche.

- typ. Floral-Collagen.


- Körper


bestehen aus einer oder mehreren Flächen. Sie haben drei Dimensionen, nämlich

Länge, Breite und Höhe. Eine Ausnahme bildet hier die Kugel, sie hat nur eine

Fläche und man spricht nicht von Länge, Breite und Höhe sondern vom

Durchmesser oder Umfang. Geometrische Körper lassen sich unter anderem in

Bezug auf Volumen, Oberfläche und Umfang berechnen.

Da Körper zum einen aus Flächen bestehen, zum anderen sich dem Betrachter

von einer Seite (z.B. im Aufriss) nur eine Fläche zeigt, ist bei unbekannten

Objekten ihr räumliches Ausmaß nicht zu erkennen.

Körper richtig zu sehen und zu erkennen muss gelernt werden und der Mensch

sammelt hierzu von Kind auf Erfahrungen in Form von Vergleichsbildern. So

erkennt er dann z.B. anhand der Schattenbildung ob es sich um eine Scheibe

oder eventuell um eine Kugel handelt.

Auch durch das sehen mit beiden Augen wird das Erkennen von Körpern

erleichtert, was jedoch mit zunehmender Entfernung nachlässt, und Objekte

immer flächiger erscheinen lässt.

Mit der Entfernung verändert sich auch die Größe, d.h. die Sehgröße entspricht

nicht mehr der tatsächlichen Objektgröße.

Der Begriff Körper ist eben relativ.

Er beginnt beim kleinsten Punkt, der vergrößert zur Kugel wird, z.B. bis hin zur

Erdkugel, die im Universum ein sehr kleiner Punkt ist.

Die Wirkung eines Körpers geht von seiner Form, Farbe und Struktur aus. Sie, die

drei Ausdrucksmittel, entscheiden über das optische Gewicht des Körpers

unabhängig vom tatsächlichen Gewicht.

Die Form kann durch die Größe in ihrer Wirkung beeinflusst werden. Große

Körper wirken nicht nur auffälliger, sondern auch wuchtiger, mächtiger und

damit optisch schwerer.

Helle Körper mit glatten glänzenden Oberflächenstrukturen wirken leichter als

solche mit dunklen, tiefen, matten Oberflächen. Die stärkste Wirkung geht also

von der Materie aus.

Wir sind geneigt, aus der Entfernung heraus einen Körper als schwer oder leicht,

stabil oder statisch zu beurteilen.

Der Betrachter berücksichtigt die Eigenart des Materials (Holz, Metall, Stein,

Glas, Ton, Kunststoff usw.) und entwickelt daraus eine mögliche Körperform.

Wird das Material in eine Form gezwungen, die ihrem Wesen nicht entspricht,


sprechen wir von einer nicht materialgerechten Arbeit bzw. Körper.

Die ursprüngliche Oberflächenbeschaffenheit wirkt daher meist auch ehrlicher

und wirkungsvoller als ein deckender Überzug aus einem anderen Material.

Körper können Gebilde sein die einen Raum umschließen, also Hohlkörper, z.B.

Behälter, Gefäße, und Schränke oder aber es sind Gebilde die aus einer Masse

sind bzw. eine Masse enthalten. Letztere bezeichnen wir im Gegensatz zu den

Hohlkörpern als Vollkörper, wobei diese Unterscheidung von

der gestalterischen Wirkung und dem optischen Gewicht nur selten von

Bedeutung ist. Die geometrische Grundformen Kugel, Quader, Würfel, Kegel,

Zylinder, Pyramide sind dreidimensionale Erweiterungen der Flächenformen

Kreis, Dreieck, Quadrat. Ausdruck und Wirkung sind von der Flächenform

abhängig bzw. werden durch sie geprägt.

Durch die dritte Dimension wirkt die Kugel dynamischer als die Kreisfläche und

erscheint optisch bewegt. Sie ist eine allseitig gleiche, vollkommene Form. Kegel

und Pyramide sind standfeste, jedoch zugleich aufstrebende Formen, die sich

typischerweise nach oben verjüngen.

Auch der Würfel erhält im Vergleich zur Quadratfläche noch mehr Statik und eine

lastende sowie ruhende Wirkung. Ein Würfel der auf der Basis ruht, ist auf die

Erdoberfläche und ihre waagerechte bezogen.

Kubische Körperformen besitzen die größte Standfestigkeit und lassen sich am

besten aneinanderfügen und stapeln.

Freiplastische Körper wie Mensch, Tier, Pflanze haben jeweils ganze individuelle

Persönlichkeitsformen.

Letztere, die pflanzlichen Formen werden als Naturformen, unter dem Thema

Wachstums- und Bewegungsformen sowie als Geltungsformen ausführlich auf

ihre Wirkung und Aussagekraft hin behandelt.


- Körper sind

dreidimensionale,

freiplastische oder

geometrische Gebilde.

- und haben immer eine

Form, Farbe und eine

Oberflächenstruktur

bzw. Textur!!!


- Raum


entsteht schon, wenn eine Fläche erhöht oder vertieft wird.

Wird eine Fläche gebogen oder geknickt erhält sie eine körperhafte, räumliche

Wirkung, denn sie deutet einen Raum an oder beansprucht einen Raum.

Raum ist immer eine tatsächliche oder eine optische Ausdehnung in alle

Richtungen.

Es kann begrenzter Innenraum oder unbegrenzter Außenraum und nicht klar

begrenzter Freiraum z.B. zwischen zwei Blüten sein.

Tatsächliche Räume sind Hohlkörper die allseitig geschlossen sind.

Optische Räume dagegen sind durch transparente Gestaltung nur angedeutet

und nicht allseitig geschlossen. So kann z.B. schon eine Grundfläche oder zwei

Wände zueinander angeordnet Raum fordern bzw. diesen optisch erzeugen.

Andere Beispiele wären Latten, Kanthölzer, Stäbe, Röhren oder Säulen

(Säulenhalle), die einen Raum begrenzen bzw. durch die ein Raum entsteht. Die

Wirkung des Raumes wird von seiner Abgrenzung und seiner Gliederung

bestimmt.

Der Maßstab für die Größengestaltung von Raum ist der Mensch. Dinge, die ihm

zur Verfügung stehen sollen, werden zu seiner Größe in Beziehung gebracht.

Oder der gestaltete Raum im Raum wird zueinander in Bezug gesetzt.

Die Größe des Raums kann verschiedene Wirkungen erzielen. So kann sich der

Mensch im großen, weiten, offenen Räumen frei oder verunsichert, in engen,

kleinen begrenzten Räumen geborgen oder gefangen fühlen. Auch ein gestalteter

Raum im Raum kann diesen ergänzen und mit ihm eine Einheit bilden.

Der Gestalter der dreidimensional arbeitet schafft immer neue Räume und

wiederum Räume im Raum. Durch jedes hinzufügen von Werkstoff in eine

floristische Arbeit entstehen neue mehr oder weniger große Freiräume und damit

immer mehr Räumlichkeit. Denn jede gute dreidimensionale Arbeit wird mit der

Tiefenschichtung von Elementen agieren.

Tiefenschichtung und damit Betonung des Raumes ist hauptsächlich durch Hell-

Dunkel-Werte in den Farben oder aber durch Licht und Schatten möglich. Durch

entsprechende Hell-Dunkel-Modelierung lassen sich auch plastische

Darstellungen auf einer Fläche schaffen, die wir Räume wirken.


- Raum ist

- begrenzt oder

unbegrenzt

- geschlossen oder offen

- immer dreidimensional

- zwischen Werkstoffen

der Freiraum!!!


- Tiefenschichtung


ist die Gestaltung in drei Dimensionen, die eindeutige Erfassung des Raumes in

drei Richtungen.

Bei der Flächengliederung kann zwar auch eine räumliche Tiefe gegeben sein,

jedoch nur in geringem Maße. Durch Tiefenschichtungen werden Räume

bewusst, bzw. neue Räume geschaffen.

Der bewusste und konsequente Einsatz der Tiefenschichtung ist für fast alle

dreidimensionalen floristischen Werkstücke von großer Wichtigkeit.

Erst räumliche Überlagerung und oder Überschneidungen lassen Tiefe und Raum

einer Arbeit voll zur Geltung kommen.

Mit Überlagerung ist die optische und nur teilweise Überdeckung von

Werkstoffen und Material zu verstehen. Das heißt, das hintere bzw. untere Teil,

ist von bestimmten Blickwinkeln her, nur teilweise zu sehen.

Unterstützt wird die plastische Wirkung durch Hell-Dunkel-Kontraste der Farben

und verschiedene Oberflächenstrukturen der floralen und nichtfloralen

Gestaltungselemente.

Der konsequente Einsatz der Tiefenschichtung lässt alle floristischen Werkstücke

plastischer, lebendiger und den Werkstoff viel interessanter zur Geltung

kommen.


- Tiefenschichtung

-dreidimensional

- bewusst räumliche

Erfassung.


- Form


ist das äußere Erscheinungsbild einer vorhandenen, entstandenen oder

gestalteten Sache. Sie entsteht durch die äußere Abgrenzung, bzw.

Umgrenzung.

Nach ihrem Verlauf kann sie z.B. als rund oder eckig, linear oder flächig

bezeichnet werden.

Der Kreis, das Dreieck und das Quadrat sind die geometrischen Grundformen.

Das Erscheinungsbild der Form wird jedoch durch die weiteren

Ausdrucksmittel Farbe und Struktur beeinflusst und mitgeprägt.

Als ein Wirkungsfaktor steht der Begriff Form jedoch nur für die äußere

Gestalt, den Umriss. Zum einen für die Einzelform, zum anderen auch für die

Gesamtform, z.B. eines floristischen Werkstücks. Hier sprechen wir dann von

einer kompakten, relativ geschlossenen Form oder von einer lockeren,

aufgebrochenen Umrissform. Oder aber die Freiräume sind so groß, das

wiederum die Einzelform voll für sich wirkt und mehrere solcher Formen

individuell den Umriss der Arbeit prägen. Bei formal-linearen Werkstücken ist

dies meist der Fall.

Mitunter bezeichnet man eine körperliche Form auch als Gestalt.

Eine Gestalt ist ein Zusammenschluss mehrer gleicher oder verschiedener

Formteile, die als Ganzes wahrgenommen werden.

Man spricht in diesem Zusammenhang auch von der äußeren Gestalt oder Form

einer Sache.

Eine Gestalt ist also ein geformtes Gebilde, deren äußere Form, durch mehrere

Teile die optisch in Erscheinung treten gegliedert ist. Sie ist meist vielfältig und

doch in einer bestimmten Art geordnet und überschaubar. Im Zusammenspiel

ihrer Formteile stellt die Gestalt ein einheitliches Ganzes, ein Formgefüge dar,

z.B. ein Bauwerk, ein Brautschmuck, ein Gesteck oder eine Pflanze. Bei der

Pflanze sehen wir z.B. bei der Rose zuerst die Gesamterscheinung, erst dann

werden Blüten Knospen, Blätter, Stiele, Stacheln und eventuell Fruchtstände

oder gar die Wurzeln wahrgenommen.

Das wir beim Betrachten nicht die einzelnen Formteile sofort sehen, hat viele

Gründe.

Durch das Sehen werden unter anderen im Gehirn Impulse ausgelöst, die


Neues mit bereits im Gedächtnis Vorhandenem verbinden.

Es ist also eine Art von Intelligenz, die bewirkt das Eindrücke von außen sich

im Gedächtnis festsetzten und schon bei flüchtiger Betrachtung ein Gesamtbild

erscheint, ohne das die einzelnen Formteile genauer erkannt, bzw. bewusst

werden.

Dieser ganzheitliche Vorgang wird auch Wahrnehmung genannt.

Zusammenfassend kann festgestellt werden,

das Formen in mehreren Dimensionen in Erscheinung treten:

- Das Formelement

die kleinste Einheit der Gestaltungselemente.

Sie geben dem Formgefüge oder der Gesamtform die Gestalt.

Summiert oder mit anderen kombiniert ergeben sie eine neue Form.

- Das Formgefüge als Einzelteil

eine Einzelform bestehend aus mehreren Formelementen

z.B. Mensch, Tier, Pflanze, Baum, Rose, oder

- Form

- äußeres

Erscheinungsbild

- äußere Gestalt einer

Sache

- kann gegliedert sein!!!

Auch mehrere Gesamtformen, beispielsweise Gestecke können in der nächsten

Dimension wieder zu einer neuen Gesamtform z.B. als Reihe oder Formation

zusammengefügt werden.

(Siehe auch Seriographie)

Hieraus entstehen für den Gestalter mehrere Möglichkeiten.

So können Formgefüge wie eine Rose,

die aus mehreren Formelementen zusammengesetzt ist,


z.B. mit andern Formen oder mit einem oder mehreren Formgefügen eine neue

Gestalt bilden,

als auch mit gleichen Formen oder Formgefügen eine neue Gesamtform bilden,

oder aber durch Vereinzelung des Formgefüges eine neue Form aus

Formelementen entstehen lassen.

Letzteres bedeutet Blüten, Blätter, Stacheln usw. werden voneinander

getrennt und unter anderen gestalterischen Gesichtspunkten, alle oder

teilweise, in eine neue Form, oder Formation gebracht.

Formation ist das zueinander fügen gleicher Teile in großer Menge unter

Berücksichtigung der Gesetzmäßigkeiten. Formation und andere gestalterische

Möglichkeiten werden unter dem Begriff Gruppierungsarten ausführlich

behandelt, beschrieben und erklärt.

Zufällige Formen, Naturformen und deren Graduierung, sowie konstruierteund

stilisierte Formen werden auf den nächsten Seiten behandelt.

- die Gesamtform

- kann eine mehr oder

weniger geschlossene

oder eine geöffnete,

aufgelockerte Umrissform

haben!!!


Wir kennen - freie Formen

zum Einen als

- zufällige Formen

unter Anderen als - Naturformen in unendlicher Vielfalt !

Hier unterscheiden wir Formen, die vom Habitus relativ gleichartig und dennoch individuell in Erscheinung treten

und beurteilen diese in der speziellen Gestaltungslehre als

- Bewegungsformen oder - Geltungsformen

Des Weiteren gibt es aber auch Solitärformen, Einzelformen mit besonderer Prägung, die als Ausgangsform,

dann auch als Grundform bezeichnet, als Hauptelement eines Werkstücks oder Objekts fungieren können.

Wir müssen diese als Besonderheiten erkennen, eventuell separieren und gestalterisch sinnvoll einsetzen.

Beispiele hierfür sind ein Termitenstamm, ein besonderes Stück Rinde, ein Agavenblatt,

ein eindrucksvolles Stück Treibholz oder...

sowie - konstruierte Formen darunter auch - stilisierte Formen


- Zufällige Formen


und Muster entstehen mehr oder weniger spontan und ihre Endgestalt ist kaum

vorherbestimmbar oder wenig beeinflussbar.

Sie wirken frei, ungeordnet, kreativ und spontan. Sie können vielerlei Gestalt

haben und meist drücken sie immer noch die Bewegung aus, durch die sie

entstanden sind. Sie ergeben sich beispielsweise bei verschiedenen Techniken

und können Material- oder Werkzeugspuren sein.

Als zufällige Herstellungsspuren stehen sie für Werkgerechtigkeit, da man den

Herstellungsprozess erkennen kann.

Der besondere Reiz solcher fleckenartigen Formen liegt in ihrer zufälligen

Bewegung und in der starken Auflösung der Form.

Tinten- oder Farbkleckse, Metallätzungen, bei Keramik Lauf- oder Wischglasuren,

Glasfluß, Kunstharzbeschichtungen, gewachste Flächen, verwischte oder

verlaufende Farbspuren sind mögliche zufällige Formen um nur einige Beispiele

zu nennen.

Befasst man sich mit verschiedenen Verfahren, wird man erfinderisch und

entdeckt immer neue Zufallsformen. Auch florale Werkstoffe wie kleine Blüten,

Blütenblätter Stachel, Früchte usw. können durch Streuung eine neue

Gesamtform ergeben.

So können auch z.B. Stäbe nach dem Zufallsprinzip gestaltet als Häufung ein

neues Formgefüge bilden.

Die zufälligen Formen stehen in keinem großen Formkontrast zu den

Naturformen,

da beides freie Formen sind.

Ja es ist sogar in der vegetativ-wahrhaften Gestaltung erstrebenswert wenn das

Werkstück so aussieht als wenn es zufällig entstanden wäre. Dies kann durchaus

der Fall sein, wenn alle Kriterien dieser Gestaltungsart erfüllt werden und das

Werkstück dann so aussieht als wenn es so gewachsen sein könnte.

Denn auch die Natur unterliegt dem Zufallsprinzip und damit auch die

Naturformen.


- Zufällige Formen

- nicht exakt

wiederholbar

- wirken frei u.

ungeplant !!!


- Naturformen


sind organisch gewachsene Formen, sie entstehen beim Wachstum der belebten

Materie.

Die Natur zeigt eine unendliche Vielzahl von individuellen, einzigartigen immer

wieder verschiedenartigen Formen. Naturformen unterliegen einer ständigen

Veränderung wie die Natur selbst auch. Die Zahl der Variationen und

Mischformen ist unüberschaubar.

Schon dieselbe Form kann in verschiedenen Größen sehr unterschiedlich wirken,

wobei sie doch an ein gewisses Maß gebunden ist, das den Charakter der Form

bestimmt.

Die Natur legt das Normalmaß fest und die Naturformen zeigen

Größenordnungen auf, die wir nicht ohne weiteres verlassen können.

Da zu den Naturformen alle natürlich entstandenen Formen der belebten und

unbelebten Natur gehören gibt es viele andere Möglichkeiten der Formbildung.

So können auch Gesteinsformationen, Sanddünen oder wild gewachsenen

Formationen einer Blütensorte als Gesamtform solche darstellen.

Wir können Naturformen von ihrer Gestalt und der daraus resultierenden

Hauptwirkung in vier Arten gliedern:

§ Formen bei denen die Blüte, der Blütenstand, das Hochblatt, die Blätter

oder die Frucht den höchsten Wirkungsgrad und Formwert haben.

Beispielhaft seien viele Orchideensorten, Paeonien, Proteen, Cattleya,

Hortensien, die Zierquitte und der Granat-Apfel genannt.

§ Solche die durch ihren zentrierten oder fächerartigen Wuchs hervortreten,

wie Beaucarnea, verschiedene Palmensorten, die Mahonie, Agaven oder

Garten-Kerbel.

§ Naturformen bei denen die Verzweigungen den größten Ausdruck

ergeben, wie z.B. Schlehenäste, die Altersformen der Olive, vieler

Obstbäume oder die des Zickzackstrauches.

§ Aber auch Formen deren lineare Wirkung im Vordergrund steht. Halme,

Ranken, unverzweigte Stiele und Äste sind hier typisch.

Da sie als Formelement oder Formgefüge in einer unendlichen Formenvielfalt

auftreten, können nur einzelne, charakteristische, beispielhaft in eine Einteilung

gebracht

werden.

Als Einteilung kennen wir aus floristischer Sicht, die nach dem Wachstums-und

Bewegungsrhythmus und die nach den Geltungsformen, welche auf den nächsten


Seiten gesondert erklärt werden.

- Naturformen

- organisch

- individuell

- natürlich

- Formen der belebten

u. unbelebten Natur !!!


- Bewegungsformen


sind meist Naturformen, also organische gewachsene Formen.

Sie entstehen beim Wachstum der belebten Materie und ihr Wachstumsund

Bewegungsrhythmus prägt ihr äußeres Erscheinungsbild. Es sind meist

Formgefüge, deren Wirkung und Ausdruck durch die einzelnen

Formenelemente und deren Stellung zueinander und zum Raum geprägt

werden.

Neben dem tatsächlichen Erscheinungsbild entsteht durch Wuchskraft und

Bewegung eine optische Kraft, die über die tatsächliche Ausdehnung der

Naturform wirkt. Die Bewegungsformen und deren Beurteilung darf nicht

mit den Geltungsformen verwechselt werden.

Bei der Einteilung des Geltungsanspruchs spielen das Wesen und der

Charakter eine größere Rolle.

Faktoren wie Farbe, Struktur und vor allem das Erscheinungsbild in der

Natur prägen neben der Form und dem Bewegungsrhythmus den

Geltungsanspruch der Einzelform.

Als Beispiel seien hier Muscari genannt, eine Naturform, die nur in der

Summierung zur Wirkung kommt und somit geringer Geltung einzuordnen

ist. Als Bewegungsform steht sie jedoch als aufstrebend aktive Form mit

Delphinium, Eremurus,Knifofie usw. auf einer Stufe.

In der Floristik teilen wir die Bewegungsformen oft in zwei Gruppen, die

Aktiven und die Passiven, ein.

Diese Einteilung soll hier der gemeinsamen Fachsprache wegen

beibehalten werden, jedoch im Einzelnen nicht ohne kritische Betrachtung

bleiben.

Im Gegensatz zu den aktiv – aufstrebenden, alle abfließenden Bewegungen

als passiv zu bezeichnen mag zwar als Grundlagenwissen gut, aber im

konkreten Vergleich nicht immer zutreffend und richtig sein. So kann eine

Nelke, aufstrebend mit rundem Endpunkt, passiver wirken als ein

spannungsreich abfließender Trieb des Efeus.

Auch eine Paeonie oder Hortensie in ihrer Gesamterscheinung wirkt

wahrscheinlich passiver als die Ranke der Columnea hirta.

Auch die spielenden Formen wie z.B. der Stephanotis zeigen teilweise

wenig Aktivität und sind nur bedingt den aktiven Wachstumsrhythmen


zuzuordnen.

Die nachfolgende Einteilung zeigt typische Beispiele und bildet eine

Beurteilungsgrundlage.

Die Natur in ihrer grenzenlosen Vielfalt bietet endlos viele Zwischenformen.

- Bewegungsformen

- aufstrebend

- aufstrebend

ausschwingend

- aufstrebend entfaltend

- aufstrebend

mit rundem Endpunkt

- spielend

- brüchig

- lagernd

- abfliesend

- Wachstumsrhythmus

prägt ihr Erscheinungsbild

!

- bei vegetativer

Gestaltung totale Beachtung

!!!




- aufstrebend

Die aufstrebenden Bewegungsformen wachsen relative senkrecht und

gradlinig.

Sie wirken dadurch stark, zielstrebig und aktiv.

Ihr Endpunkt ist meist eine Spitze und ihre Ausstrahlung setzt sich weit

über diese hinaus fort.

Daher benötigen sie viel Freiraum und vertragen in der vegetativen

Gestaltung keine anderen Formen über sich.

Delphinium, Eremurus, Typha, Digitalis z.B. sind typische Werkstoffe,

die aufstrebend aktiv und damit vom Bewegungslauf dynamisch, fast

endlos wirken.


- aufstrebend „ausschwingend“

Werkstoffe mit ausschwingender Bewegung wirken nicht so kraftvoll und

aktiv. Dafür geht von ihrem Schwung im Bewegungslauf Eleganz aus. Ihre

Wirkung ist weich, sanft und entspannt.

Viele Gräser, Freesien, Montbrecien, Euphorbia fulgens, Phalaenopsis und

ähnliche Werkstoffe sind aufstrebend – ausschwingend, meist mit einer

spitze endend.

Ihre vom Wachstumsrhythmus geprägte Form braucht, entsprechend ihrer

Bewegungsrichtung seitlich oder nach unten mehr Freiraum.

- aufstrebend “entfaltend”

Auch aufstrebende Entfaltungsformen genannt benötigen sie Freiraum,

neben unter als auch über sich.

Für Iris, Nerine und Amaryllis z.B., die allseitig entfaltet sind, trifft dies auf

alle Fälle zu.

Einseitig sich entfaltende Formen wie z.B. Paphiopledium und Narcissen

benötigen weniger Platz über sich als neben oder unter sich.

Weitere typische Beispiele für aufstrebende – entfaltende

Bewegungsformen sind Lilien, Strelizien, Anthurien, Eucharis und

Heracleum.


- aufstrebend „mit rundem Endpunkt“

Viele Tulpen und Rosen, sowie Sonnenblumen, Gerbera, Scabiosen, Alium,

Kugeldistel und Paeonien sind aufstrebende Formen mit einem relativ

runden Endpunkt.

Er kann kugelig oder flach, also tellerförmig sein.

Je nach Form des Blütenstands wirken sie mehr oder weniger passiv und

benötigen entsprechend geringeren Freiraum als die vorgenannten

Formen.

Sie können je nach Werkstück und Gestaltungsart auch kürzer als

gewachsen verarbeitet werden.

Bei allen vegetativen Gestaltungsarten sollten sie wie sie gewachsen sein

könnten, ihre Stiellänge zeigen.

Auch bei graphischen Arbeiten sollte der Stiel in voller Länge zur Wirkung

kommen, da hier der Stiel, als Linie ein wichtiger Gestaltungsfaktor ist.


- spielende

In weichen Bewegungen ihre Richtung ständig ändern, wirken spielende

Bewegungsformen mehr oder weniger aufstrebend.

So hat z.B. das Erscheinungsbild der Korkenzieherweide einen stark

aufstrebenden Charakter, während z.B. die rankenden Arten der Hoya,

Stephanotis, Wicke und Gloriosa teilweise kaum aufstrebende Tendenzen

zeigen. Spielende Bewegungsformen können im Werkstück in vielerlei

Richtungen angeordnet werden, wenn eventuell vorhandene Blüten und

Blätter, von ihrer Stellung her, dies erlauben.

Summierung und Reduzierung gleichermaßen bringen den

Bewegungsrhythmus dieser Formen voll zur Wirkung.


- brüchige

Hier sind es meist die Altersformen der Schlehe oder der Bougainvillea, die

harte, abrupte und teilweise willkürliche Änderung der

Bewegungsrichtung zeigen.

Sie wirken durch den ständigen Wechsel der Richtung kantig und brüchig.

Trotz ihrer vielen Bewegungsrichtungen und keiner dominanten

Richtungsdynamik, ist die Gesamttendenz des Aufstrebens meist noch

erkennbar.

Von der senkrechten, bis hin zur waagerechten Positionierung ist

gestalterisch alles möglich.

Sie fordern ruhige, gleichflächige Formen als Kontrast und zur

Harmoniebildung.


- lagernde

Diese Bewegungsform steht für Passivität. Moose, Echeverien, Selaginella,

verschiedene Kakteen und Primelsorten sind es beispielsweise, von denen

kaum oder gar keine Bewegung ausgeht.

Von ihrer Gliederung her sind sie entweder lagernd, sammelnd oder

entwickelnd über ihren Umriss hinaus eine leicht strahlende Kraft.

Sie wirken im Vergleich zu allen anderen Formen lastend, schwer, ruhend,

teilweise statisch und somit passiv. Meist im Basisbereich angeordnet sind

sie die sammelnde Kraft im Werkstück und bilden hier Formkontraste zu

allen andern Werkstoffen.


- abfließende

Von ihrer Richtung her wirken die abfließenden Be-wegungsformen

passiv, was durch den ersten Eindruck des Hängens mitgeprägt wird.

Sie wachsen jedoch teilweise nur scheinbar nach unten, um Kraft zu

sammeln und dann wieder nach oben zu streben. Hedera helix oder Ficus

pumila sind typisch für dieses Wechselspiel, was ihnen unter anderen auch

den verbindenden Charakter zwischen Werkstück und Gefäß und zum

Standort gibt.

Abfließende Formen ohne aufstrebenden Endpunkt sind Ceropegia und

Senecio.

Sie wirken je nach Kombination mit anderen Werkstoffen mehr oder

weniger passiv.


- Geltungsformen


Wir unterscheiden Form großer, mittlerer und geringer

Geltung. Um Pflanzen und Pflanzeteile einordnen zu können

müssen wir sie bewusst für sich betrachten aber auch im

Vergleich beurteilen.

Der Geltungsanspruch entsteht zum einen durch die Form an

sich, aber auch ihr Wirkungsgrad als Einzelform oder in der

Gemeinschaft ist entscheidend.

Die Bewegungsform spielt bei der Einstufung zwar eine Rolle

ist aber nicht der entscheidende Faktor.

Vielmehr ist es die Größe, das Wesen und der Charakter, als

auch das Erscheinungsbild in der Natur die den

Geltungsanspruch der Form bestimmen.

Die Wertschätzung die dem Zeitgeist entspricht spielt

ebenfalls eine Rolle.

Auch kann der Gestalter bewusst Formen im Grad ihrer

Geltung steigern oder mindern.

Wählt er viele Formen geringer Geltung und nur einige

mittlerer Geltung für ein Werkstück aus, so erhebt er die

letzteren zu großer Geltung.

Umgekehrt kann durch die ausschließliche Verwendung von

verschiedenen Formen großer Geltung die eine oder andere

an Geltung verlieren.

Auch die Nichtverwendung einer mittleren Geltungsform

bewirkt eine Graduierung geringer Geltungsformen zur

höheren Geltung.

- Geltungsformen

- Einteilung nach Geltungsanspruch.


- bei vegetativer

Gestaltung totale Beachtung !!!

- Formen großer Geltung

haben ein kraftvolles, eigenwilliges oder exklusives

Erscheinungdbild. Rittersporn, Eremus, Strelizien, Alium

gigantium und Digitalis sind Solche und dulden in der

vegetativen Gestaltung keine Formen über sich.

Auch benötigen sie einen gewissen Freiraum nach allen

Seiten.

In der vegetativ-wahrhaften und vegetativ-klassischen

Gestaltung ist es meist Sinnvoll sie mit Formen mittlerer und

geringer Geltung zu kombinieren.

Die Mischung verschiedener Formen großer Geltung in einem

Werkstück mindert den Geltungsanspruch der Einzelform. Bis

auf wenige Ausnahmen wie z.B. bei formal- linearer

Gestaltung, sollten Formen großer Geltung in ihrer

natürlichen Stiellänge verwendet werden.

Wie die oben genannten Herrschaftsformen zählen auch die

Edelformen, wie Phalenopsis und Anthurien zu den Formen

großer Geltung.


- Formen mittlerer Geltung

wie Nelken, Tulpen, Narcissen, Rosen und Kosmee sind

typische Blumen dieser Gruppe.

Sie ertragen eine gewisse Unterordnung und lieben die

Geselligkeit. Das heißt sie können auch in größerer

Summierung auftreten.

Die Vereinzelung oder die Verwendung weniger dieser

Formen steigert ihren Geltungsanspruch.

Sie stehen über deren geringer Geltung, ordnen sich aber

denen großer Geltung unter.

Neben den oben genannten Geltungsformen zählen auch die

Prunktformen zur mittleren Geltung.

Hierzu zählen Pfingstrosen, Hortensien und Proteen die sehr

gut in der dekorativen als auch vereinzelt in der formallinearen

Gestaltung Verwendung finden.

Ihr Anspruch an Freiraum ist je nach Gestaltungsart

wesentlich geringer als bei denen großer Geltung.


- Formen geringer Geltung

sind bescheiden im Raumanspruch und fühlen sich unter

vielen Gleichartigen wohl sie tragen mit Recht auch die

Bezeichnung Gesellschafts- oder Gemeinschaftsformen, da sie

nur so zur Wirkung kommen.

Werkstoffe wie Muscari, Bellis, Vergissmeinnicht und kleine

Gräser sowie Moose brauchen die Summierung und ordnen

sich den Formen mittlerer und großer Geltung unter.

Geringer Geltung bedeutet jedoch für den Floristen nicht das

er ihnen weniger Achtung entgegenbringt. Im Gegenteil er

sollte ihren Anspruch erkennen und für die Gestaltung nutzen

und sie entsprechend einsetzen.

- Geltungsformen

- Größe, Wesen u.

Charakter bestimmen die Geltung

einer

Naturform !!!

- bei vegetativer

Gestaltung totale Beachtung !!!


- Konstruierte Formen


Im Gegensatz zu den Naturformen sind konstruierte Formen meist klar statisch,

technisch, stabil, geplant und vom Menschen geschaffen.

Es entsteht dadurch ein gewisses Maß an überschaubarer Ordnung und

Orientierung und es ist Planung erkennbar, sie lassen sich meist messen und sind

dann berechenbar. Zuerst denkt man bei konstruiert natürlich an die Symmetrie,

dennoch sind spannungsreiche, interessante, asymmetrische Konstruktionen

durchaus realistisch, wie die Abbildung rechts zeigt.

Es gibt unendlich viele Möglichkeiten aus elementaren Bestandteilen neue

Gestaltungszusammenhänge zu schaffen, sowohl bei den Formteilen und der

Form selbst als auch bei neu zu erstellenden Formgefügen oder der Gesamtform.

In der Floristik sind es zum einen Gefäße, Kerzen, Kugel, Steckmasse usw. die

sich als konstruierte Formen darstellen und zu den Naturformen einen Kontrast

bilden. Gefäßformen und vieles mehr werden im achten Kapitel „Materialkunde“

behandelt.

Auch sind ganze Werkstücke, z.B. in der Trauerbinderei der Kranz, das Kreuz, das

Kissen, das Herz und viele mehr konstruierte Formen. Des Weiteren kennen wir

in Form geschnittene Pflanzen, Dekoelemente und Schmuckteile, als auch florale

und nichtflorale Konstruktionen. Ob sie aus Werkstoff oder Material sind beides

ist möglich, spielt jedoch keine Rolle bei der Begrifflichkeit.

Es handelt sich entweder um eine konstruierte Werkform oder aber Schlicht und

einfach um eine Konstruktion.

Auf keinen Fall sollen wir von einem Gerüst sprechen und es damit vom

gestalterischen Wert mindern. Für fast alle floralen Werkstücke kann der

Gestalter wenn es sinnvoll ist Konstruktionen verwenden. Von solchen, die

bepflanzt sind über Braut-, Trauer-, Tisch-, Altar-, oder Raumschmuck sind die

Möglichkeiten konstruierte Formen oder Konstruktionen einzusetzen

unerschöpflich.

Sie können je nach Art des Werkstücks von der Wirkung im Vordergrund stehen,

funktional sein, oder aber auch nur gestalterisch mitwirken.

Letzteres sollten sie auf alle Fälle, denn verdeckt und zur reinen Unterlage

heruntergestuft, gehen Formwert und damit Gestaltung verloren.

Mehr hierzu ist im Kapitel 5 unter "Konstruierter" Gestaltung zu finden.


- Konstruierte Formen

- von Menschen

erdacht, konstruiert u.

geschaffen!!!


- Stilisierte Formen


Wird eine komplexe, gegliederte Gestalt (Formgefüge) vereinfacht dargestellt

oder in eine elementare Form umgestaltet sprechen wir von einer stilisierten

Form.

Eine charakteristische Ausdrucksweise wird als Stil bezeichnet, eine stilisierte

Form ist eine Form besonderer Prägung, deren Wesensmerkmale deutlich zum

Ausdruck kommen. Wir können alle naturhaften und gegenständlichen

Erscheinungen stilisieren. Das Wesentliche wird betont, unwichtiges wird

weggelassen.

Die Aussagekraft wird größer, der Informationswert wirkt gezielter und wird

erhöht.

Ein klassisches Beispiel ist das Herz, das stilisiert dargestellt, mit seiner

eigentlichen Form im menschlichen Körper wenig Gemeinsamkeiten hat.

Dennoch ist diese stilisierte Darstellung weltweit ein Symbol für Liebe und

Zuneigung.

In der Floristik benutzen wir stilisiert Formen,wie z.B. das Herz, entweder zur

dekorativen Gestaltung als sachliche Schmuckformen oder aber auch als

Verfremdung in graphischen, formal-linearen oder vegetativ-abstrakten

Werkstücken. Verfremdungen entstehen, wenn z.B. Naturformen eine fremde

Form erhalten, ihre eigentliche Farbe aufgeben, die Oberflächenstruktur

verändert wird oder sie in einer anderen Proportion dargestellt werden.

Eine surreale Darstellung von Blumen ist unter Anderem die Verlängerung der

Stiele durch Schläuche, Röhren oder Stäbe. Die Pop-Art zum Beispiel wiederholt

gleiche Dinge in vielen unnatürlichen Farben.

Die Objektkunst verfremdet ebenso Gegenstände oder Werkstoffe und sie

können dann auch stilisiert in Erscheinung treten.

Durch stilisierte oder verfremdete Formen wird der Betrachter aufgerüttelt,

schockiert, also gefühlsmäßig angesprochen. Seine Aufmerksamkeit nimmt zu

wenn die Darstellung von der bekannten Form bzw. der natürlichen Erscheinung

abweicht.

Sehr interessant kann es unter anderem sein, den Fokus auf sonst weniger

auffällige Teile der Pflanze zu lenken. So können z.B. die Stacheln der Rose, die


Internodien von Bambus oder typische Wuchseigenarten stilisiert dargestellt

werden.

- Stilisierte Formen

- klar

- vereinfachte und oder

verfremdete Darstellung

die das

Charakteristische

betonen.

– reduziert auf

das Wesentliche !!!


- Formkontrast


Kontrast heißt Unterschied und entsteht als Formkontrast wenn verschiedenartige Gebilde zueinander in Bezug treten.

Formen oder Formteile, die im Verhältnis zu ihrer Größe eine gewisse Nähe zueinander haben, treten immer in

Beziehung.

Ähnliche Formen gleichen sich optisch aneinander an, während gegensätzliche Formen sich noch stärker voneinander

abheben.

Unterschiede, also Kontraste können bei Formen durch verschiedene Faktoren entstehen:

- Formausdruck

- Formgröße

- Formgliederung

Des Weiteren beeinflussen Anordnung, Menge, Verteilung bzw. Dichte sowie Licht und Schatten die Kontrast-Wirkung.

Auch die beiden anderen Ausdrucksmittel Farbe und Struktur beeinflussen die Form und damit den Kontrast.

Während die Struktur in diesem Fall nur eine untergeordnete Rolle spielt ist die Farbe der stärkste Faktor.

Die Farbe in ihrer Buntheit darf hier jedoch, der Klarheit wegen, bei der Beurteilung der Formkontraste keine

Berücksichtigung finden.

Der Hell-Dunkel-Wert der Form allerdings ist auf alle Fälle ein nicht außer acht zu lassender Faktor, da ohne Hell-

Dunkel-Kontrast Formen vom Menschen kaum wahrgenommen werden „Schwarze Schrift auf schwarzem Grund“.

Der Formkontrast und dessen Wirkung sind also stark vom Hell-Dunkel Unterschied abhängig.

Ein entblätterter dunkelgrauer Schlehenast wirkt vor einem hellen Hintergrund viel stärker als vor einer schwarzen

oder dunklen Fläche.

Auch verschiedene Teile in einem kompakten Formgefüge kommen erst durch Hell-Dunkel Unterschiede zur Wirkung.

- Kontrast

- heißt Unterschied

- der kann stark, aber auch schwach sein !!!


Der Formausdruck ist der stärkste Faktor bei der reinen Formgestaltung.

Er wird durch die äußere Umrissgestalt z.B. rund, eckig, linear usw. geprägt.

Die Formgröße kann auch bei gleichen Formen viel Spannung und einen starken Kontrast erzeugen.

Werden verschiedene Formen in verschiedenen Größen gegenübergestellt,

so entscheiden unter anderem das Mengenverhältnis und die Verteilung über

deren Kontrastwirkung.

Die Formgliederung ist eigentlich ein Formgefüge aus mehreren Einzelteilen.

Es wirkt jedoch mehr die Gesamtform und deren Umriss, die Einzelteile erzeugen dann optisch die Gliederung des

Formgefüges.

In der Floristik haben wir es meist mit Naturformen zu tun, die fast alle mehr oder weniger stark gegliedert sind. Hier

entscheidet die Umrissform und deren Formausdruck aber auch die Gliederung über den Unterschied zu anderen

Formen.

Die Gesamtheit der Faktoren, die eine Form prägen, bestimmen den Formwert !

Es ist der Ausdruck der durch die Form entsteht ohne Berücksichtigung von Farbe uns Struktur. Sind die Formwerte

stark unterschiedlich sprechen wir von großen Kontrasten bis hin zum polaren Kontrast, dem

Gegensätzlichkeitskontrast

z.B. groß - klein dick - dünn ruhig -bewegt

leicht - schwer breit - schmal rund - eckig

lang - kurz aktiv - passiv summiert - reduziert

Dinge die sich deutlich unterscheiden erzielen die größte Spannung und hinterlassen den stärksten Eindruck.

Gegensätze werden in der Gestaltung gefordert, ja sie ziehen sich an.

Summierungen und Verdichtungen z.B. fordern entsprechende Freiräume,

leicht aufstrebende Elemente fordern lagernde als sammelnde Kraft,

eine große Menge gleicher Teile braucht wenige, aber kontrastreiche um zu wirken.

Es gibt drei Formkontraste 1.Ordnung und drei 2.Ordnung, die auf den nächsten Seite erklärt werden.


- Formkontrast

Unterschiedlichkeit der Formen

- sowohl große als auch kleine Unterschiede !!!


- Formkontraste 1.Ordnung

Die drei Formkontraste 1. Ordnung auch Primärkontraste genannt sind objektiv feststellbar, messbar und wissenschaftlich

nachzuweisen.


- Form an sich Kontrast

entsteht durch unterschiedliche Formen in einer Gestaltung.

Von einem Form an sich Kontrast sprechen wir, sobald

mindestens zwei verschiedene Formen

und oder Formgrößen aufeinander treffen. Kontrast heißt

Unterschied und der kann stark oder schwach sein.

Haben die Formen ein ähnliches Erscheinungsbild entsteht ein

schwacher Kontrast.

Stehen z.B. klare, strenge, geometrische, konstruierte Formen

verspielten, brüchigen, filigranen Formen gegenüber entsteht

ein starker Form an sich Kontrast.

Je größer der Unterschied, je stärker wirkt er und umso

typischer wird er dargestellt.

Bambus zur Form der Passiflorablüte.

z.B. Die Form des

- Form an sich Kontrast

Unterschiede in Form

und oder Größe.

- kleinste erkennbare Unterschiede

- bis hin zum großen Gegensatz !!!


- Quantitätskontrast

ist der Mengen - und oder Größenunterschied verschiedener

oder gleicher Formen.

Immer wenn verschiedene Formen in ungleich großen Mengen

und oder gleiche Formen in unterschiedlichen Größen

aufeinander treffen haben wir einen Quantitätskontrast

(Mengen- oder Volumenkontrast).

Je extremer die Größen- u. Mengenverhältnisse zueinander

stehen, desto spannungsreicher und interessanter ist die

Wirkung. Der Quantitätskontrast wird immer in Verbindung mit

dem Form an sich Kontrast und dem Richtungs-

Bewegungskontrast in Erscheinung treten.

Viele verspielte oder brüchige Formen brauchen als Kontrast

wenige klare bzw. großflächige Formen oder umgekehrt.

z.B. Die größere Menge des Bambus

zur kleinen Menge der Passiflora.

- Quantitätskontrast

- Mengen oder Volumenkontrast.

- verschiedene Mengen

und oder verschiedene Größen.


- Richtungs- u. Bewegungskontrast

ist vorhanden, wenn sich Materialien und oder Werkstoffe

in unterschiedliche Richtungen „bewegen“.

Dies können gleiche Teile aber auch Verschiedene sein.

Kombiniert mit dem Quantitätskontrast, also viele in die

eine Richtung, wenige in die Andere, erhält der Kontrast

seine stärkste Wirkung! Man spricht dann auch von einer

dominanten Richtungsdynamik des Werkstücks und die

Gegenbewegung in der kleineren Menge steigert die

Wirkung der Größeren und umgekehrt.

Bei gleichartigen Teilen wirkt er stärker als bei vielen

Verschiedenen. Richtungskontraste erzeugen Spannung und

bringen „Bewegung“ in das floristische Werkstück.

z.B. Die Bewegung des Bambus in der Vertikalen zur

Bewegung der Passifloraranke.

- Richtungs- Bewegungskontrast

-

unterschiedliche Richtungsabläufe.

- gleicher oder ungleicher Formen.

- bis hin zur Gegenbewegung!


- Formkontraste 2. Ordnung

Formkontraste 2.Ordnung, auch Sekundärkontraste genannt, werden nur subjektiv empfunden.

Es ist die psychische Beurteilung des Formgefüges oder der Gesamtform durch den Betrachter.

Es ist das optische Empfinden über ein Erscheinungsbild, ohne das die Kontraste objektiv messbar sind.


- Qualitätskontrast

Der Begriff Formqualität ist subjektiv und steht für die Klarheit

der Formelemente und Formgefüge oder dem Gegenteil.

Formen sind klar, deutlich, fest umgrenzt von ihrer Umrissform

und ihrem Gefüge, oder sie sind unklar, nebulös, ungenau und

nur vage vom Betrachter zu erfassen.

Die Bereiche sind fließend und bei der großen Formenvielfalt ist

es meist Empfindungssache wie klar oder unklar sich eine Form

gegenüber der Anderen präsentiert.

Treffen unterschiedliche Formen aufeinander haben wir primär

immer den Form an sich Kontrast und sekundär den

Qualitätskontrast.

z.B. Die Gesamtform des Bambusblockes zu allen anderen

Formen, aber auch Z.B. die Celosia zum Amaranthus.

- Qualitätskontrast

- Sekundärkontrast

- klare, zu weniger klaren Formen

im Unterschied!


- Aktiv – Passiv Kontrast

Auch der Aktiv-Passiv Kontrast ist nicht messbar oder

mathematisch belegbar und gehört daher zu den

Sekundärkontrasten. Er entsteht wenn verschiedene Formen

aufeinander treffen, die dann vom Betrachter im Vergleich als

unterschiedlich aktiv bzw. passiv beurteilt werden.

Die Beurteilung der Aktivität oder Passivität einer Form kann

immer nur im Vergleich stattfinden und ist von der

Vergleichsform abhängig und somit subjektiv.

Nicht nur die Form allein entscheidet sondern auch ihre Stellung

zum Raum und zum Betrachter.

Ist also Primär ein Form an sich Kontrast oder ein

Richtungskontrast vorhanden entsteht Sekundär auch ein mehr

oder weniger starker Aktiv-Passiv Kontrast.

z.B. Der Bambusblock mehr oder weniger zu allen Werkstoffen,

aber auch z.B. das Aststück zu den aufstrebenden

Brombeerranken.

- Aktiv-Passiv Kontrast

- subjektives Empfinden

von Aktivitätsunterschieden der

Formen im Vergleich!!!


- Schwer – Leicht Kontrast

Das optische und nicht das tatsächliche Gewicht der Formen ist

hier maßgebend.

Die Farbe und die Oberflächenstruktur haben starken Einfluss

auf das optische Gewicht,

sollen aber erst einmal keine Berücksichtigung finden.

Ob eine Form schwer oder leicht wirkt und in welchem Maße

hängt vom Formausdruck, von der Größe und der Gliederung ab.

Es ist der Formwert der unser Empfinden in Bezug auf schwerer

oder leichter beeinflusst.

Ganz entscheidend ist aber auch das Umfeld, die anderen Formen

im Vergleich und letztendlich die Stellung im Raum und zum

Betrachter.

Auch der Schwer-Leicht Kontrast entsteht also Sekundär durch

den Form an sich Kontrast,

den Quantitätskontrast und den Richtungskontrast.


z.B. Der Bambus als Gesamtform zu den vielen filigranen

Werkstoffen, aber auch z.B. das bemooste Aststück zu den

restlichen Werkstoffen.

- Schwer-Leicht Kontrast

- empfundene Unterschiede im

optischen Gewicht der Formen!


- Formharmonien


entstehen grundsätzlich dann, wenn alle drei Formkontraste erster Ordnung

mehr oder weniger stark in Erscheinung. treten.

Harmonie braucht den Kontrast!

Ohne Kontrast ist keine Harmonie möglich, da das Werkstück sonst monoton und

disharmonisch erscheint. Selbst eine bewusste monotone Darstellung braucht

um harmonisch zu wirken den Gegensatz.

Eine Formation z.B. bestehend aus vielen Aspidistrablättern, braucht entweder

als Akzent den Gegensatz in geringer Menger oder aber einige wenige Blätter die

in anderer Stellung, das heißt Gegenbewegung angeordnet sind.

Viele Gräser oder Halme die parallel, vertikal angeordnet sind werden z.B. durch

einige geknickte diagonal gekreuzt.

Die kleinere Menge im Kontrast steigert die Wirkung der Größeren und

umgekehrt.

Gleiche Mengen würden konkurrieren und keine Harmonie bilden.

Sprechen wir von Formharmonie, beurteilen wir das zusammenwirken von

mindestens zwei Formen oder Formgrößen meist in unterschiedlicher

Bewegungsrichtung.

Bei mehr als zwei Teilen auch in unterschiedlichen Mengen.

Dadurch wären alle drei Formkontraste erster Ordnung vorhanden und wie

können von einer vollständigen Harmonie sprechen.

Wir brauchen also neben dem Form an sich Kontrast den Quantitätskontrast

(Mengen- oder Volumenkontrast) als auch den Bewegungs- und

Richtungskontrast für ein harmonisches und dann auch spannungsreiches

interessantes Werkstück.

Gegensätze ergänzen sich und bringen den Ausgleich der Kräfte und damit die

Harmonie.


-Formharmonie

- braucht den Kontrast

- d.h. ohne Kontrast

keine Harmonie

- Vollständige Harmonie

– alle drei Kontraste

1. Ordnung sind

beteiligt!!!


- Grundwissen Farben

Der Begriff Farbe ist sehr vielschichtig zu sehen und hat im allgemeinen

Sprachgebrauch viele Bedeutungen.

Zum einen Farbträger, die man auf Materialien aufsprüht, streicht, oder malt,

Farbmittel und vieles mehr.

Farben sind aber auch Ausdrucksmittel in der Kunst und beim Gestalten, die

Empfindungen auslösen.

Ja, Farben sind im eigentlichen Sinne des Wortes Strahlungskräfte, die im

positiven oder negativen Sinne auf uns einwirken, ob wir uns dessen bewusst

sind oder nicht.

Wir unterscheiden grundsätzlich zwischen körperlosen Lichtfarben und

Körperfarben.

Beide stehen in einer Abhängigkeit zueinander.

- Farben

- ein Ausdrucksmittel

des Gestalters !!!


- Spektralfarben


sind die Farben, die im „weißen“ Sonnenlicht enthalten sind und für das

menschliche Auge sichtbar gemacht werden können.

Es sind die Lichtfarben, die erstmals 1672 experimentell und theoretisch von

Newton nachgewiesen wurden.

Leitet man zum Beispiel „weißes“ Sonnenlicht also Tageslicht durch ein

dreikantiges Prisma,

so entsteht eine prismatische Farbzerstreuung.

Das dabei entstehende Farbband zeigt durch die unmerklichen Übergänge von

Rot über Orange, Gelb, Grün und Blau zum Violett unendlich viele einzelne,

für das menschliche Auge nur begrenzt erkennbare, Spektralfarben.

Die sechs Spektralfarben, die sich aus dem Farbband herausisolieren lassen,

werden auch als Regenbogenfarben bezeichnet.

Sie sind identisch mit den Farben 1. und 2. Ordnung, auf die unter dem Thema

Farbordnung noch eingegangen wird.

Rechts und links dieses Farbbandes liegen Wellenbereiche des Lichts, die vom

menschlichen

Auge nicht zu sehen sind. Auf der einen Seite der Infrarotbereich , auf der

anderen Seite die ultravioletten Strahlen.

Andere Lichtquellen wie zum Beispiel Leuchtstofflampe, Glühbirne,

Halogenstrahler haben auch andere Spektren und damit andere

Farbkombinationen.

Dies bedeutet dann auch, dass sich die Farberscheinungen und damit die

Wirkung bei künstlichem Licht verändern.


- Spektralfarben

- Rot – Orange – Gelb

- Grün – Blau – Violett

- die Regenbogenfarben

!!!


- Licht und Farbe


stehen in enger Beziehung zueinander. Nur wo Licht ist, ob natürliches

Sonnenlicht

oder künstliche Lichtquellen, werden Körperfarben sichtbar.

Denn alle Farben entstehen durch die Reflexion bzw. Absorption der

Körperfarben bedingt durch das Vorhandensein von Pigmenten und deren

molekularer Struktur.

Die farbentscheidenden Körperpigmente befinden sich auf der Oberfläche

(Oberflächenstruktur) oder bei transparenten Dingen, wie zum Beispiel einigen

Blüten, im Zellsaft gelöst.

Diese Körperpigmente oder Farbstoffträger absorbieren, das heißt sie saugen

einen mehr oder weniger großen Teil der auftreffenden Lichtstrahlen auf.

Andere Strahlen dagegen werden zurückgeworfen, also reflektiert. Dieser

zurückgeworfene Lichtanteil auch Restlicht genannt ergibt das Aussehen bzw.

die Farbe des Körpers.

Werden fast alle Wellen geschluckt, wirkt der Körper schwarz, werden fast alle

zurückgestrahlt, erscheint er weiß.

Weiß ist also das Resultat der additiven Farbmischung (addieren lat. addere =

hinzufügen) der im Licht vorkommenden Farben. Schwarz ist das Ergebnis der

subtraktiven Farbmischung.

Bei diesem Vorgang wird das Licht subtrahiert (lat. subtrahere = entziehen).

Farben zu sehen ist eine Fähigkeit des menschlichen Auges.

Hier treffen die verschiedenen, von den Körpern reflektierten Strahlen des

Lichtes auf ein System von Sehnerven und werden vom Menschen dann als eine

einheitliche Farberscheinung registriert. Im Prinzip kommt also die Farbe erst,

vereinfacht ausgedrückt, im menschlichen Auge zustande.

Dinge farbig zu sehen und die dadurch entstehenden Farbwahrnehmungen des

Menschen, sind also eine Leistung des Auges und Gehirns.

Wenn wir zum Beispiel feststellen, das Aspidistrablatt ist grün, so bedeutet dies

in Wirklichkeit, dass die Oberfläche des Blattes eine molekulare

Zusammensetzung hat, die alle anderen Farben des Lichts absorbiert und nur die

Wellenlängen des Grüns reflektiert. Das Blatt an sich ist farblos. Es braucht das

Licht, um Farbe zu zeigen, bzw. um farbig zu sein.


Diese so genannten Körperfarben sind es, mit denen der Florist bei der

Gestaltung mit Werkstoff und Material hauptsächlich zutun hat.

Beschäftigt man sich länger mir den Körperfarben, so sieht jeder bewusster die

Vielfalt der Natur und die Mannigfaltigkeit der Pigmente und ihrer Mischung und

Erscheinung.

Diese Farbvielfalt in ‚Blättern, Stielen, Blüten, Früchten usw. sollte auch die

Einsicht bringen, dass ein guter Florist keine Farbsprays oder Färbemittel für

frischen Werkstoff braucht.

- Licht u. Farbe

- Ohne Licht keine

Farben !!!


- Weiß - Grau - Schwarz


so genannte unbunte Farben gehören zu den Farben 1. Ordnung bzw. das

mittlere Grau ist eine Farbe 2. Ordnung.

Sie sind vollwertige Farben, ja physikalisch gesehen sogar die Totalität der

Farben.

Sie als Nichtfarben zu bezeichnen widerspricht vielen Kriterien, ja ist gar

unsinnig und entbehrt jeder Grundlage.

Folgende Beispiele sollen dies belegen. Weiß ist die Summe aller Farben (

additive Farbmischung ), das heißt, vom Körper werden alle „Farben“

reflektiert.

Alle Wellen werden zurückgeworfen und reizen das Auge.

Die Aussage von Weiß ginge keine farbige Reizwirkung aus, ist dadurch äußerst

zweifelhaft, wenn man bedenkt, dass das weiße Sonnenlicht alle Farben

enthält.

Nehmen wir das mittlere Grau und zitieren Itten:

„Mehrere Farben sind harmonisch zueinander, wenn sie zusammengemischt ein

neutrales Grau ergeben“ – so ist Grau ideologisch als auch physikalisch gesehen

eine Farbe.

Grau erscheinende Körper haben eine total harmonische Mischung von

Farbpigmenten auf ihrer Oberfläche. In ihrer Summierung erscheinen sie dem

menschlichen Auge als Grau.

Daher die klare Aussage:

Weiß, Schwarz und alle dazwischen liegenden Grautöne sind Farben, unbunte

Farben,

sie können auch als Helligkeitswerte benannt werden, nicht aber als Nichtfarbe

!

- Weis - Grau - Schwarz

-


- Farben!!!

- „ unbunte Farben“

- Weiß

ist die vollkommenste aller Farben. Es ist die Summe aller Farben des Lichts.

Trotz höchster Leuchtkraft ist es eine Farbe ohne Wärme und Gefühl.

Die Assoziationen zum Leuchten und zum Licht bestimmen den Symbolgehalt

der Farbe Weiß. Durch die sterile und saubere Wirkung drückt das Weiß

Wahrheit und Neutralität aus.

Als Modefarbe, bei Kleidung oft gewählt, drückt es Festlichkeit und Eleganz aus.

Da es unter Anderem die Unschuld symbolisiert, wurde es im letzten

Jahrhundert zur Brautkleidfarbe Nr.1!

Weiß steht für das Ideale, Gute und Vollkommene, für den Anfang u. die

Auferstehung.

Blumen in dieser Farbe lösen das Gefühl feierlicher Stille aus, was auch die

Bedeutung als Trauerfarbe erklärt.

In der Innenarchitektur steht Weiß für Sachlichkeit und Funktionalität, es ist

hier keine modische, sondern eine moderne Farbe, die zu allen Stilrichtungen

passt.

- Grau

als Zwischenstufe zwischen Weiß und Schwarz ist es die Totalität der

Farben.

Es hat dadurch bedingt weder Charakter noch Aussagekraft. Als neutrale

Farbe ohne Leuchtkraft kann es trübe und unfreundlich wirken.

Das Grau mit anderen Farben kombiniert ist immer vermittelnd und

ausgleichend.


Durch seinen mittleren Helligkeitswert und seine scheinbare Farblosigkeit

verhält es sich zu allen anderen Farben loyal und verändert am wenigsten

deren Wirkung.

Es konkurriert nicht mit anderen Farben und ist ideal für Hinter- und

Untergrund, wo Zurückhaltung und Neutralität erwünscht sind. Grau hat

viele Helligkeitsstufen und Tönungen.

Oft ist für den Betrachter kaum erkennbar, ob es sich um Unbuntfarben

handelt, oder aber geringe Buntfarbenanteile enthalten sind.

Der Übergang zwischen Weiß, Hellgrau und den so genannten

Hellbeigetönen zum Beispiel ist so vielschichtig und je nach

Lichtverhältnissen sind diese Töne kaum einzuordnen.

Dasselbe gilt für viele Dunkelgrautöne, die in den meisten Fällen aus

Pigmentverdichtung blau-violetter Farbtöne bestehen, bzw. große Anteile

dieser enthalten.

Hinzu kommen noch die vielen Varianten durch die

Oberflächenbeschaffenheit des Materials und Werkstoffs vom Grau bis hin

zum Silbergrau.

Oft hat es Blau oder Braunanteile und mit etwas Phantasie schimmert es

vielfarbig, was es eigentlich auch ist.

- Schwarz

dagegen reflektiert so gut wie keine Lichtstrahlen.

Als Farbe der Dunkelheit symbolisiert Schwarz die Endlosigkeit, die alles Licht

schluckt.

Im christlichen Glauben ist es die Farbe der Trauer und des irdischen Todes,

während Weiß die Farbe der Auferstehung ist.

Schwarz steigert, mit anderen Farben kombiniert deren Leuchtkraft und

Ausdruck.

Als Hintergrundfarbe eingesetzt, wirkt alles andere lebhafter.

Schwarz ist die Farbe der Individualität und der Abgrenzung.

Schwarze Kleidung verleiht Würde, zumindest Unnahbarkeit.

Zudem strahlt diese Farbe Eleganz aus und hat in der Architektur dieselbe


Stellung wie Weiß.

Schwarz kann auch das Unmoralische, Unerlaubte, Brutale, Bedrohende, das

Starke bedeuten.


- Farbordnungen


Ordnungssysteme benutzt unter anderem der Gestalter um einen klaren

Überblick zu schaffen.

Wir kennen aus den verschiedenen Farbenlehren viele verschiedene

Ordnungssysteme wie Farbbänder, Dreiecke, Farbkreise, -ringe, -sternformen,

das Rhomboeder und die Farbkugel.

Außerdem braucht jede Farbenlehre als Ausgangspunkt eine Auswahl von

Farben, die als Grundfarben dieser Lehre bezeichnet werden.

Die Farbenlehre für Floristen geht von 8 Grundfarben aus. Sie ergeben sich aus

den Spektralfarben und den Unbuntfarben Weiß und Schwarz.

Es sind die Farben 1. und 2. Ordnung.

Farben 1. Ordnung (Primärfarben) bezeichnen wir als „Neutrale Farben“.

Das heißt, ein neutrales Rot hat weder Gelb- noch Blauanteile,

ein neutrales Gelb hat keine Rot- noch Blauanteile,

ein neutrales Blau besitzt keine Rot- noch Gelbanteile.

Schwarz ist eine neutrale Farbe, wenn optisch keine Farbanteile von Buntfarben

erkennbar sind.

Dasselbe gilt für Weiß. Die Farben 1. Ordnung sind also die neutralen Farben.

Es sind die Buntfarben Rot, Gelb und Blau, sowie die Unbuntfarben Weiß und

Schwarz.

Farben 2. Ordnung, nennen wir die Farbtöne, die optisch die Zwischenstufen der

Buntfarben 1. Ordnung bilden, nämlich Orange, Grün und Violett.

Diese 8 Farben als Grundfarben zu wählen hat wichtige Gründe:

• Die 8 Grundfarben bestehen neben den zwei Unbuntfarben aus den sechs

Spektralfarben und sind somit wissenschaftlich fundiert.

• Alle 8 Grundfarben tragen geschichtlich geprägte, im allgemeinen

Sprachgebrauch verständliche und vom Gestalter vorstellbare

Bezeichnungen.


• Sie enthalten unter anderem die neutralen Farben und beinhalten somit

einen Ausgangspunkt, der für jeden Betrachter nachvollziehbar ist.

Jeder normal Farbsichtige ist in der Lage, sich ein Rot vorzustellen, das

weder bläulich noch gelblich ist, ein Gelb das weder rötlich noch grünlich ist

und ein Blau, das weder grünlich noch rötlich ist.

Für die Vorstellungskraft von Schwarz und Weiß gilt im dasselbe.

• Im Farbring angeordnet, haben die bekannten, praxisnahen und bewährten

Kontrast- und Harmoniegesetzmäßigkeiten zum Beispiel von Itten weiter

Bestand.

Eine Farbenlehre mit diesen 8 Grundfarben ist eine Weiterentwicklung bekannter

Farbenlehren und zieht aus wissenschaftlichen Erkenntnissen Konsequenzen,

ohne deshalb altbewährte und fundierte Lehren für nichtig zu erklären.

Sie baut auf vorhandenem auf, korrigiert und ergänzt in zeitgerechter Weise.

- Farbordnungen

Ordnungssystem der

Farbenlehre !!!


- Farbkreis


Der zwölfteilige Farbring lässt als zweidimensionale Darstellungsform die

verschiedenen Farbtöne im Überblick erscheinen.

Er ist Grundstein und Ausgangspunkt der Kontrast- und Harmonielehre.

Für die innere Fläche des Farbrings wählen wir die Unbuntfarbe Schwarz.

Die Fläche im äußeren Bereich belassen wir weiß und haben so die beiden

Unbuntfarben 1. Ordnung platziert.

Wir haben nun einen Ring vor uns, der in zwölf gleich großen Abschnitte

unterteilt ist.

Es gilt jetzt, die sechs bunten Grundfarben und die optisch dazwischen

liegenden Farbtöne sinnvoll zu verteilen.

Wir beginnen mit den Farben 1. Ordnung,

den drei neutralen Buntfarben Rot, Gelb, Blau.

Als Hilfslinien wählen wir ein gleichseitiges Dreieck, dessen eine Spitze auf

den oberen Abschnitt des Farbrings zeigt. Hier ist der Platz für die Farbe Rot.

Entsprechend erhält die Farbe Gelb an der unteren rechten Spitze,

die Farbe Blau an der unteren linken Spitze ihren Platz.

Hier wird sich der Farbenlehrenkundige fragen, wieso die Farbe Rot

im Farbring diesen dominanten Platz erhält.

Dies hat mehrere Gründe. Zum einen ist die Farbe Rot die auffallendste Farbe.

Die meisten Menschen nennen nach Farben gefragt sofort „Rot“.

Sie ist die ausdrucksvollste Farbe und hat den größten Symbolgehalt.

Aber auch rein wissenschaftlich gesehen ist es eine logische Konsequenz, die

Farbe Rot an den Ausgangspunkt des Farbrings zu stellen.

Es ist die Farbe mit der höchsten Wellenlänge im Spektralfarbenband.

Nun setzen wir zwischen Rot und Gelb die Farbe Orange, zwischen Gelb und

Blau die Farbe Grün und zwischen Blau und Rot die Farbe Violett.

Dort angeordnet ist der Farbring nun eine stetige Darstellung des

Spektralfarbbandes im Uhrzeigersinn. Auf dem zwölfteiligen Farbring sind

nun alle Spektralfarben, die Buntfarben 1. und 2. Ordnung, im gleichmäßigen

Abstand verteilt.


Die Farben 2. Ordnung stellen das optische Mischergebnis von 2 Farben 1.

Ordnung (den neutralen Farben) dar. Das heißt 50% einer Farbe 1. Ordnung

und 50% einer zweiten Farbe 1. Ordnung ergeben eine Farbe 2. Ordnung.

Fügen wir nun die Farben 3. Ordnung in den Farbring ein, so sind dies die

jeweiligen optischen Zwischentöne der Farben 1. und 2. Ordnung.

Zwischen Rot und Orange entsteht Rotorange, zwischen Orange und Gelb

entsteht Gelborange, zwischen Gelb und Grün entsteht Gelbgrün, zwischen

Grün und Blau entsteht Blaugrün, zwischen Blau und Violett entsteht

Blauviolett und zwischen Violett und Rot entsteht Rotviolett als optische

Mischfarbe.

So ist ein zwölfteiliger, optisch gleichabständiger Farbring entstanden, in

welchem jeder Farbton seinen unverwechselbaren Platz einnimmt. Die Farben

folgen von Rot beginnend in der Ordnung des Regenbogens

(Spektralfarbenband).

Die gegenüberliegenden Farben sind komplementär und jeder kann sich diese

Farben genau vorstellen. Spricht jemand z.B. von Rotorange, so kann sich

jeder Zuhörer denken, dass es sich um den Zwischenton je zur Hälfte aus Rot

und Orange bestehend handelt.

Mit der Konstruktion dieses Farbringes ist der Grundstein der Farbenlehre für

Floristen gelegt.

Es ist Ausgangspunkt für die Konstruktive Farbenlehre.

Diese umfasst die Grundgesetze der Farbwirkung, Harmonie und

Kontrastlehre, wie sie sich aus der Anschauung im Vergleich ergeben.


- Farbkreis

- Zweidimensionale

Darstellung in Ringform

- Ausgangspunkt für

Kontrast- u.

Harmonielehre

- zeigt die vollgesättigten

Farben 1. 2. u. 3. Ordnung

in der Reihenfolge des

Regenbogens

- Rot

- Rotorange

- Orange

- Gelborange

- Gelb

- Gelbgrün

- Grün

- Blaugrün

- Blau

- Blauviolett

- Violett

- Rotviolett


- Ausgangspunkt der

konstruktiven Farbenlehre

- der Farbenlehre für

Floristen !!!


- Farbgruppen


Den 12teiligen Farbring können wir auch in Farbgruppen einteilen.

Sie werden oft auch als Farbfamilien bezeichnet.

Ausgangspunkt einer jeden Farbgruppe sind die Grundfarben. Farbtöne gehören

so lange zu einer Farbgruppe, wie sie von ihrer Erscheinung her zur

Ausgangsfarbe zugehörig wirken. Farbgruppen sind unterschiedlich groß.

Grenzen wir sie im Farbring zum besseren Überblick ein, dürfen wir nicht außer

Acht lassen, dass die Übergänge fließend sind.

Da auch Aufhellung und Abdunklungen sowie zum Beispiel Mischungen

komplementärer Farben zuzuordnen sind, kann eine Farbgruppe aus unzählig

vielen Tönen und Nuancen bestehen.

Je dunkler die Ausgangsfarbe ist, umso größer ist der Hell-Dunkel-Bereich einer

Farbgruppe.

Die zwei größten Farbgruppen im Farbring sind Rot und Grün.

Die Blau- und Orangegruppe sind mittlerer Größe, während sich Violett und Gelb

als Gruppe fast ausschließlich auf Ihre Ausgangsfarbe beschränken.

Gelb zum Beispiel ist eine relativ kleine Farbgruppe, weil Gelb durch Blauanteile

sehr schnell vergrünt bzw. durch Rotanteile oder Braunanteile sehr schnell seine

Wirkung verliert.

Ein Gelbgrün ordnet man empfindungsgemäß eher der Grüngruppe als dem Gelb

zu, ein Gelborange eher der Orangegruppe.

Die Rotgruppe dagegen reicht vom Rotviolett bis zum Rotorange, dazu

Trübungen bis hin zum Rotbraun, sowie die vielen Pastelltöne und

Abdunklungen.

Die Grüngruppe ist gleich große wie die Rotgruppe, da beide als Ausgangspunkt

denselben Helligkeitswert haben. Es sind zudem beides die Grenzfarben der zwei

großen Farbbereiche. Vom Gelbgrün bis Blaugrün ist die Grüngruppe zu sehnen

und enthält viele Pastell- und Dunkelgrüntöne sowie Trübungen.

Auch die Blaugruppe, vom Blau bis zum Blauviolett zu sehen, ist mit ihrer großen

Hell-Dunkelvielfalt eine große Farbgruppe, zumal der Übergang zum Blaugrün

fließend ist.

Den größten Hell-Dunkel-Umfang hat die Violettgruppe fast ausschließlich durch

ihre Ausgangsfarbe ausgefüllt wird und kein großes Spektrum nach links oder

rechts im Farbring hat.


Orange reicht auf der einen Seite hin bis zum Gelborange, während Rotorange

von seiner Wirkung her mehr der Rotgruppe zuzuordnen ist. Eine weitere

Farbgruppe, die nicht im Farbring zu finden ist, ist die Braungruppe.

Es sind die so genannten Erdfarben vom Sandbraun bis hin zum Dunkelbraun z.B.

des Torfs.

Neben den sieben Buntfarbengruppen ist noch die große Gruppe der

Unbuntfarben von Schwarz bis Weiß zu nennen. Sie umfasst auch alle

dazwischen liegenden Grautöne, soweit es sich um Unbuntfarben handelt.

Enthalten die Grautöne Farbanteile der Grundfarben, werden sie diesen

Farbgruppen zugerechnet.

Wir kennen also acht Farbgruppen. Sie bestehen jeweils aus den sechs bunten

Grundfarben, einer Farbgruppe der so genannten Grauleiter von Schwarz bis

Weiß und der Braungruppe. Farbzusammenstellungen, die aus einer Farbgruppe

gewählt sind, bezeichnet man auch als Verwandte Farbtöne, oder Ton-in-Ton-

Gestaltung.

- Farbgruppen

- Farbfamilien sind nicht

klar abgrenzbar !!!


- Farbbereiche !!!


Viel wichtiger als die bekannte Einteilung in Farbfamilien ist für den Gestalter die

Unterteilung des Farbrings in zwei große Farbbereiche.

Es handelt sich zum einen um die Farbtöne, die von ihrer optischen Wirkung

gelbbeeinflußt sind, zum anderen um den blauanteiligen Bereich. Der Farbring

muss hierfür, siehe Grafik, in zwei gleiche Teile getrennt werden.

Die zwei Farben Rot und Grün bilden die Grenze zwischen den zwei großen

Farbbereichen.

Beide Farben haben als einzige im Farbring den gleichen Helligkeitswert.

Ihnen kommt besondere Bedeutung zu, denn sie verhalten sich von ihrer

Wirkung her wertneutral zu Gelb und Blau.

Alle anderen Farben sind entweder von Gelb oder Blau mehr oder weniger

geprägt.

Wir sprechen daher vom Gelbbereich auf der rechten Seite und von Blaubereich

auf der linken Seite der Farben Rot und Grün.

Die Teilung ist auch identisch mit dem Kalt- Warmbereich und mit dem Hell-

Dunkelbereich des Farbkreises.

Die Grenze der zwei großen Farbbereiche verläuft genau durch die zwei großen

Farbfamilien Grün und Rot. Wir haben also sowohl in der Rotgruppe als auch in

der Grüngruppe blauanteilige und gelbanteilige Farbtöne gleicher theoretischer

Mengen.

Gerade in der Floristik, wo wir es mit so vielen Grüntönen zu tun haben, ist die

bewusste Auswahl der Farbtöne besonders wichtig. Bei der Kombination von

Blaugrün und Gelbgrün ist die Menge deren Verteilung und das Mengenverhältnis

zu den Farben aus dem die große Palette der Rottöne.

Die den vielen Pastelltönen zum Beispiel, die wir in der Praxis in Werkstücke

verarbeiten, muss mit viel Einfühlungsvermögen das Wesen der Farbe erkannt

werden.

Hier ist das Erkennen, ob eine Farbnuance zum Gelbbereich oder zum

Blaubereich gehört genauso wichtig wie bei den Grüntönen, jedoch meist noch

schwieriger.

Bewusstes Sehen und Erkennen sowie das Wissen um die Bedeutung dieser zwei

Farbbereiche ist die Grundlage für gezielte Gestaltung mit dem Ausdrucksmittel

Farbe.

!

!

!


!

- Farbbereiche !!!

- die zwei großen

Bereiche

rechts u. links

von Rot und Grün.

- blau oder gelb

geprägte Farben.

- der "hell – dunkel"

sowie

der "kalt – warm"

Bereich !!!


- Farbkontraste


Kontrast heißt Unterschied.

Von Farbkontrasten spricht man dann, wenn zwischen zwei oder mehreren

Farbtönen Unterschiede mit dem Auge feststellbar sind. Es gibt kleine Kontraste,

also schwache Unterschiede, zum Beispiel Rot und Rotorange und große

Kontraste, wie zum Beispiel zwischen Gelb und Violett. Je größer der

Unterschied, je spannungsreicher ist der Kontrast.

Da der Mensch Beurteilungen einer Sache nur vornehmen kann, wenn er den

Vergleich hat, ist eine floristische Arbeit ohne Kontraste undenkbar. Eine helle

Farbe wirkt nur hell neben einer dunkleren. Steht sie einer noch helleren

gegenüber, oder ist ihr Umfeld heller, wirkt sie dunkler.

Der Vergleich, und somit der Kontrast, ist bei der Gestaltung mit Farben sehr

wichtig, zumal die Farbwirkung durch Kontrastfarben gesteigert oder

geschwächt werden kann.

So wirkt zum Beispiel eine reine, helle Farbe, wie Gelb, neben einer dunkleren

oder getrübten Farbe leuchtend und rein. Neben einer helleren Farbe, wie Weiß,

verliert das Gelb an Leuchtkraft und Farbwirkung.

Das Wissen um die Vielfalt der verschiedenen Kontraste und ihre Wirkung hilft

uns beim Gestalten auf vielerlei Weise. Wir können je nach Stärke des Kontrastes

eine harte, spannungsreiche, konträre Wirkung erhalten, oder aber eine ruhig,

dezente, ausgeglichene Stimmung erzielen. Auch können wir durch gezielten

Einsatz von Kontrasten bestimmte Eigenschaften der Farbe nutzen, um

Stimmungen in den Arbeiten stärker zum Ausdruck zu bringen.

Kühl, feierlich, mystisch, laut, fröhlich usw. sind hierfür Beispiele.

Auch können wir durch entsprechende Kontrastwahl Wirkungen wie zum Beispiel

aktiv, passiv, nah, fern, schwer, leicht usw. steigern. Da es eine Vielzahl von

Kontrasten gibt, müssen wir zuerst eine Einteilung vornehmen. Wir

unterscheiden hierbei zwischen den Kontrasten 1., 2. und 3. Ordnung. ‚Die

Kontraste 1. Ordnung sind objektiv feststellbar.

Man nennt sie auch Primärkontraste. Kontraste 2. Ordnung werden nur durch

die psychische Bewertung des Farbeindrucks wirksam.

Sie werden subjektiv empfunden, gehören daher der Psychologie zur

Wahrnehmungslehre. Kontraste 2. Ordnung werden auch als Subjektivkontraste

oder Sekundärkontraste bezeichnet, zumal ihre Wirkung durch Kontraste 1.

Ordnung entsteht.

Die Kontraste 1. Ordnung sind völlig unterschiedlich in ihren Gesetzmäßigkeiten


und jeder für sich hat seinen eigenen Charakter und Gestaltungswert.

Daher wird auf den folgenden Seiten jeder Kontrast gesondert beschrieben und

erklärt, obwohl fast alle Farbzusammenstellungen immer mehrere Kontraste in

sich vereinigen.

- Farbkontraste

- sind kleine oder große

Farbunterschiede.

- lösen Stimmungen

aus.

- die 1.Ordnung sind

objektiv feststellbar.

- werden jedoch von

jedem wiederum

subjektiv empfunden.

-Übersicht Farbkontraste

1.Ordnung - Primärkontraste -Direkte

Farbkontraste


-Farbe-an-sich-Kontrast

- Komplementär-Kontrast

- Hell-Dunkel-Kontrast

-Kalt-Warm-Kontrast

- Qualität-Kontrast

- Quantitäts-Kontrast

2.Ordnung - Sekundärkontraste -Indirekte

Farbkontraste

-Aktiv-Passiv-Kontrast

- Schwer-Leicht-Kontrast

- Nah-Fern-Kontrast

3.Ordnung - Terziärkontraste - Optische

Erscheinungen


- Simultan-Kontrast

- Successiv-Kontrast


- Farbe an sich Kontrast


Auch Farbkontrast genannt, ist er der Überbegriff aller Farbkontraste.

Bei ihm wirken immer noch andere Kontraste mit.

Vom obigen Kontrast sprechen wir, sobald mindestens zwei verschiedene Farben

oder Farbtöne aufeinander treffen.

Wirken also zwei oder mehrere Farben nebeneinander, so haben wir an erster

Stelle und immer einen Farbe-an-sich-Kontrast. Er ist der Ausgangspunkt

jeglichen farbigen Gestaltens.

Wie der Name Farbtonkontrast uns sagt, ist auch eine Farbe, in verschiedenen

Helligkeitswerten dargestellt, schon dem Überbegriff Farbe-an-sich-Kontrast

zuzurechnen.

Die Kombinationsmöglichkeiten sind so vielfältig, dass sich die gesamte

Harmonielehre nur mit dem vorher genannten Kontrast und seinen

Möglichkeiten im 12teiligen Farbring beschäftigt.

Wie bei fast allen Kontrasten gibt es auch beim Farbe-an-sich-Kontrast kleine

und große Unterschiede, also schwache und starke Kontraste.

Um einen Farbkontrast typisch und für den Betrachter sichtbar und erkennbar

zu machen, wird man eine extreme Darstellungsform wählen.

Die stärkste Aussage wird durch die drei neutralen Farben 1. Ordnung erreicht.

Die Farben Rot, Gelb und Blau wirken in ihrer Kombination laut, bunt und

kraftvoll und drücken sie den Begriff Farbunterschied am einfachsten und

stärksten aus.

Der Farbe-an-sich-Kontrast stellt von daher an den Betrachter die wenigsten

Ansprüche. Je mehr sich die verwendeten Farben von denen 1. Ordnung

entfernen, desto schwächer wird die Wirkung des Kontrastes.

Steigernd ist die Hinzunahme der Farbe Schwarz, da sie die Leuchtkraft der

Farben erhöht. Weiß dagegen bewirkt das Gegenteil.

Auch wenn wir hier den Dreiklang mit den Farben Rot, Gelb und Blau als den

typischsten und ausdruckvollsten beschreiben, dürfen wir nicht außer acht

lassen, dass alle anderen Farbkompositionen ebenfalls diesen Kontrast

ausdrücken. Nur eben in schwächerer Form.

Auch die Veränderung der Hell-Dunkel-Werte ergibt eine unzählig große Zahl von

neuen Ausdruckswerten.


- Farbe-an-sich-Kontrast

- bringt weitere

Kontraste mit sich.

- bei mindestens zwei

verschiedenen Farben

oder Farbtönen mit

verschiedenen

Helligkeitswerten.


- Komplementärkontrast


ist ein polarer Kontrast. Er wird immer durch zwei Farben gebildet, die

auch als komplementäres Farbenpaar bezeichnet werden.

Die Farben des Komplementärkontrastes liegen im Gegensatz zu allen

anderen Farbkontrasten immer im gleichen Abstand voneinander

entfernt.

Es sind nämlich die im Farbring diametral, über den Mittelpunkt, sich

gegenüberliegenden Farben.

Dadurch ist es für sich betrachtet immer ein gleichstarker, lebhafter,

spannungsreicher und dynamischer Kontrast.

Durch andere Kontrasteinflüsse wie Hell-Dunkel, Kalt - Warm usw.

erhalten die Komplementärfarbenpaare jedoch unterschiedliche Wirkung

und Stärke.

Im zwölfteiligen Farbring gibt es sechs Farbenpaare, die komplementär

gebildet werden.

Rot – Grün

Rotorange – Blaugrün

Orange – Blau

Gelborange – Violett

Gelbgrün – Rotviolett


In allen Farbenpaaren sind jeweils alle drei Buntfarben 1.Ordnung

enthalten.

Dadurch ist die Wirkung bei entsprechendem Mengenverhältnis

ausgewogen und vollkommen. Trotz der spannungsreichen

Gegensätzlichkeit. Komplementäre Farbenpaare haben zudem eine

große Bedeutung bei anderen Kontrasten.

So ist zum Beispiel die Farbstellung Rotorange/Blaugrün komplementär,

und gleichzeitig zeigt sie den größten Kalt-Warm-Kontrast.

Die Farben Rot/Grün sind als Komplementärpaar gleich hell und ihre

Lichtwerte sind gleich groß.

Gelb/Violett dagegen haben im Farbring als Komplementärkontrast

zugleich den stärksten Hell-Dunkel-Kontrast.

Noch stärker ist der Hell-Dunkel-Kontrast bei den Farben Weiß und

Schwarz, die wir als weiteres Komplementärfarbenpaar zu den bereits

vorhandenen sechs hinzuzählen.

Die Unbuntfarben Weiß und Schwarz liegen nämlich, wenn wir uns eine

dreidimensionale Farbkugel vorstellen, ebenfalls diametral gegenüber.

Auch die Natur zeigt uns in den Blüten komplementäre

Farbzusammenstellungen.

Hier seien als Beispiel die vielen Cattleya Hybriden, die Strelitzia reginae

und das Usambaraveilchen genannt.

- Komplementärkontrast

- Gegensätzlichkeitskontrast

- Farben liegen sich im

Farbkreis diametral

gegenüber

- stärkste Kontrastwirkung !!!


- Hell-Dunkel-Kontrast


Den stärksten Hell-Dunkel-Kontrast bilden die Farben Weiß und Schwarz

zueinander.

Es ist genau wie Gelb u. Violett ein polarer Kontrast, im Farbring bzw. in der

Farbkugel überprüfbar.

Im Farbring haben alle Farben, außer Rot und Grün, verschiedene

Helligkeitswerte und bilden zueinander geordnet einen Hell-Dunkel-Kontrast. Die

schwächsten Hell-Dunkel-Kontraste im Farbring bilden Zusammenstellungen wie

Gelb und Gelborange oder wie Blau und Blauviolett.

Auch Weiß und Gelb oder Schwarz und Violett ergeben nur einen schwachen

Hell-Dunkel-Kontrast. Auch hier gilt wieder, dass ohne den Vergleich keine

Beurteilung möglich ist.

Eine Sache ist nur so lange hell, wie sie von einer dunkleren begleitet oder

umgeben ist.

Kommt eine hellere hinzu, verliert die vorher hellste an Helligkeitswirkung.

Der Hell-Dunkel-Kontrast ist für die Gestaltung in vieler Hinsicht wichtig.

Er schafft Räumlichkeit, da helle Farben nah und dunklere Farben fern wirken. Er

verändert optisch die Größenverhältnisse, denn Hell auf Dunkel wirkt größer,

Dunkel auf Hell umgekehrt.

Er belebt, da es außer im Farbring noch unendlich viele Hell-Dunkel-Varianten

gibt.

Hinzu zählen unter anderem die Farbtonleitern, also eine Farbe aufgehellt oder

abgedunkelt, und wieder deren Komposition untereinander. Den stärksten Hell-

Dunkel-Kontrast bilden, wie anfangs erwähnt, die Farben Schwarz und Weiß.

Ohne Buntfarben kann man gestalten, ohne Hell-Dunkel-Unterschiede jedoch

kaum.

Für jeden Gestalter sind die Farben Weiß und Schwarz die stärksten

Ausdrucksmittel für Hell-Dunkel.

Zwischen Weiß und Schwarz liegt das große Gebiet der Grautöne und das Reich

der Farben überhaupt.

Genauso wie das Auge Anteile aller drei Farben 1.Ordnung braucht, um den

Ausgleich zu finden, benötigt es den Hell-Dunkel-Kontrast zur Abgrenzung der

Formwerte. Kein anderer Farbkontrast belebt eine Farbzusammenstellung so wie

der Hell-Dunkel-Kontrast und stellt zugleich den größten messbaren Gegensatz

dar.


- Hell-Dunkel-Kontrast

- Helligkeitskontrast

- am stärksten bei weiß

u. schwarz.

- schafft Räumlichkeit

- verändert

Größenverhältnisse

- grenzt Formen

voneinander ab !!!


- Kalt-Warm-Kontrast


Zwar ist bei jedem Menschen das Farbempfinden in Bezug auf Kalt und

Warm unterschiedlich stark ausgeprägt, jedoch eindeutig auf dieselben

Farbbereiche beschränkt.

Wie schon unter der Überschrift Farbbereiche erläutert, handelt es sich um

den Gelbund

um den Blaubereich.

Rot und Grün bilden auch hier die Grenze und verhalten sich wertneutral.

Sobald jedoch das Rot auch nur geringe Gelbanteile hat, wird es von der

Wirkung her warm.

Nur geringe Blauanteile im Rot lassen das Rot kühler wirken.

Dies wird besonders sichtbar, wenn wir Pastelltöne blauanteiliger und

gelbanteiliger roter Farbe vergleichen. Gleiches gilt für die wertneutrale

Farbe Grün, also den mittleren Grünwert, der weder blaustichig noch

gelbstichig ist.

Neben der Feststellung, dass die rechte Seite des Farbrings warm, die linke

Seite kalt ist, gibt es selbstverständlich zwei extreme polare Zonen.

Dies bedeutet, dass nicht alle Farben auf der kalten Seite gleich kalt sind

und umgekehrt.

Kalt-Warm-Kontraste gibt es daher auch innerhalb eines Farbbereichs,

jedoch in abgeschwächter Form.

Die polaren Zonen liegen auf der kalten Seite zwischen Blau und Blaugrün,

auf der warmen Seite zwischen Rotorange und Orange, also wiederum

komplementär.

Ebenso bildet der Komplementärkontrast Weiß zu Schwarz einen Kalt-

Warm-Kontrast.

Weiß ist die kalte, Schwarz die wärmere Farbe.


Der Charakter warmer und kalter Farben lässt sich auch noch in anderen

Empfindungen ausdrücken, die für die Gestaltung wichtig sind.

kalt – warm

feucht – trocken

hart – weich

schattig – sonnig

passiv – aktiv

Die Auswahl der richtigen Mengenverhältnisse ist hier in besonderem Maße

wichtig.

Je nach Anlass, Zweck der Arbeit, kombiniert der gute Florist eine große

Menge kalter Farben mit wenigen Anteilen warmer Farben, oder umgekehrt.

Die Anteile im Minimum steigern die Wirkung der Hauptmenge und

umgekehrt.

- Kalt-Warm-Kontrast

- Temperaturkontrast

- Gelb- und Blaubereich

- blau/blaugrün Kältepol !

-orange/rotorange

Wärmepol !


- Qualitätskontrast


Der Begriff Farbqualität steht für den Reinheits- und Sättigungsgrad der Farben.

Die Gegenüberstellung reiner gesättigter Farben mit getrübten oder aufgehellten

Farben bezeichnen wir als Qualitätskontrast. Die Farben des Prismas sind die

reinen gesättigten Farben. Es sind die Farben 1.und 2. Ordnung, die Grundfarben,

zu denen außer den prismatischen Farben noch Schwarz und Weiß gehören.

Schwarz besitzt zwar kaum Leuchtkraft, ist jedoch bei voller Sättigung eine reine

Farbe im Sinne des Begriffs.

Von den acht Grundfarben ausgehend kann man sagen, dass jede weitere

Mischung die Farben trübt.

Farben können auf drei verschiedene Arten getrübt oder gebrochen sein.

1. Die gesättigten Farben kann man brechen durch Beimischung der

entsprechenden komplementären Farbe.

Gibt man dem Orange zum Beispiel Blau hinzu,so erhält man je nach Menge

einen eher bräunlichen getrübten Ton.

2. Die Trübung reiner Farben kann durch Beimischung von Weiß erzielt

werden. Der Ausdruck der Farbe wird dadurch kälter.

3. Eine reine Farbe kann mit Schwarz gebrochen werden. Je dunkler die

Ausgangsfarbe, je schneller verliert sie dabei an Intensität.

Farben können natürlich auch durch alle drei Möglichkeiten zugleich entstanden

sein, bzw. ermischt werden. So können Weiß und Schwarz, im Prinzip Grau, mit

zwei komplementären Farben gemischt, einen völlig neuen, jedoch sehr

getrübten Ton entstehen lassen.

Der Rein-Trübe-Kontrast, wie der Qualitätskontrast auch genannt wird, bewirkt

eine Harmonisierung der Arbeit. Wie bei anderen Kontrasten ist auch hier eine

Wechselwirkung je nach Mengenverhältnis vorhanden. Wählt man vornehmlich

trübe Farben, so beleben die Reinen ungewöhnlich stark.

Umgekehrt steigern geringe Mengenanteile trüber Farben die gesättigten

Farben. Werden zum Beispiel bei Dekorationen Unter- oder Hintergründe getrübt

gewählt, so steigern sie die in der Farbauswahl reinen Farben der floristischen

Arbeit.

Dasselbe gilt für Gefäße, die meist mehr zurückhaltend wirken sollen. Möchte ich


etwas hervorheben, so wähle ich reine Farben, denn rein dominiert gegenüber

trüb.

- Qualitätskontrast

- Rein–Trübe–Kontrast

- Reinheitsu.

Sättigungsgrad der

Farben

- rein dominiert

gegenüber trüb

- bewirkt eine

Harmonisierung der

Farben untereinander !!


- Quantitätskontrast


Der Quantitätskontrast bezieht sich auf die Menge von Farben, die sich auf zwei

oder mehreren Flächen oder Körpern befinden.

Der Quantitätskontrast kommt in fast jeder Farbgestaltung direkt oder indirekt

zur Geltung. Direkt durch ungleich große Mengen verschiedener Farben.

Indirekt bei gleichgroßer Menge verschiedener Farben, da die Farben je nach

Helligkeitswert und Leuchtkraft optisch verschieden groß wirken.

Der Quantitätskontrast, auch Viel-Wenig-Kontrast genannt, ist also bei jedem

anderen Kontrast beteiligt und belebt diesen in seiner Wirkung. Je extremer die

Größenverhältnisse zueinander stehen, desto spannungsreicher und

interessanter ist die Aussage.

Die richtigen Mengenverhältnisse, sowohl der verwendeten Formen als auch der

Farben zueinander, sind die entscheidenden Kriterien für eine gute floristische

Arbeit.

Die größere Menge steigert die Wirkung der kleineren, und umgekehrt wird der

dominierende Anteil in seiner Aussagekraft gestärkt.

Aktive Farben, zum Beispiel wie Rot, werden in geringer Menge mit vielen Teilen

Grün kombiniert. Die große Menge der passiven Grünteile wird durch das wenige

Rot in seinem passiven Ausdruck noch gesteigert.

Das heißt, es wird für den Betrachter durch den Vergleich mit dem Rot erst

passiv, da wir Beurteilungen, wie schon erwähnt, nur im Vergleich vornehmen

können. Das Rot, in geringer Menge verwendet, nimmt also nicht die passive

Wirkung, sondern steigert und belebt sie.

Dies gilt für den Kalt-Warm-, Hell-Dunkel-, Leicht-Schwer-, Nah-Fern-, Rein-

Trüb-Kontrast usw. Das Mengenverhältnis bestimmt also im Wesentlichen die

Wirkung und den Ausdruck der Farbzusammenstellung. Mitentscheidend ist

wiederum die mengenmäßige Verteilung bzw. Gruppierung der einzelnen

Farbmengen, also die optische Fleckengröße.

Blüten, die Farbzusammenstellungen im Quantitätskontrast zeigen, besitzen eine

lebhaftere Wirkung als Blüten, die einfarbig sind. Blütenbeispiele für den

Quantitätskontrast sind die Iris, die Strelitzia, das Usambaraveilchen, viele

Orchideensorten und das Antirrhinum, um nur einige zu nennen.


- Quantitätskontrast

- Mengen-Volumen-

Kontrast

- Viel–Wenig–Kontrast

- entsteht bei fast

jedem anderen

Farbkontrast.

- steigert andere

Kontraste

- von großer Bedeutung

- entscheidendes

Gestaltungskriterium !!!


- Farbharmonien


Farbharmonien brauchen den Kontrast.

Ohne Farbkontrast ist eine Harmonie nicht möglich. Spricht jemand von der

Harmonie der Farben, beurteilt er das Zusammenwirken von mindestens zwei

oder mehreren Farben.

Ist nur eine Farbe bzw. ein Farbton vorhanden, so kann keine Farbharmonie

zustande kommen. Kontraste sind also Voraussetzung für die Harmoniebildung,

denn wo keine Unterschiede sind, entsteht Eintönigkeit im wahrsten Sinne des

Wortes.

Farbharmonien nennt man nebeneinander angenehm wirkende Farben.

Auch Wohlgeordnetheit, Ebenmaß, das Zueinanderstimmen zweier oder

mehrerer Teileindrücke zu einer Gesamtgestalt und die klare Einordnung der

Teile in das Ganze entsprechen der Vorstellung von Harmonie.

Verschiedene Personen werden jedoch vom Gefühl und Geschmack her, über

angenehm miteinander wirkende Farben urteilend, nicht gleicher Ansicht sein.

Was für den einen Menschen harmonisch wirkt, stellt für den anderen schon eine

Disharmonie dar. Farbzusammenstellungen mit kleinen Unterschieden

(Kontrasten) werden von Laien meist als harmonisch bezeichnet, Kombinationen

mit starken Kontrasten als disharmonisch.

Eher ist jedoch das Gegenteil der Fall, was nach Durcharbeiten der gesamten

Harmonielehre verständlich wird.

Die Harmonielehre beschäftigt sich im Prinzip mit dem Farbe-an-sich-Kontrast in

allen möglichen Stärken und Variationen auf dem zwölfteiligen Farbring.

Sie bezieht außerdem die Unbuntfarben Weiß, Schwarz und die dazwischen

liegende Grauleiter mit ein. Viele Theorien und Regeln wurden hierfür schon

aufgestellt, jedoch konnte keine voll überzeugen. Auch die Gesetze der Farblehre

von W. Ostwald, die erstmalig Farbton, Helligkeitswert und Sättigungsgrad mit

berücksichtigen, haben keine allgemeine Anerkennung im Bereich der

Harmonielehre gefunden.

Erst Johannes Itten, der die Simultan- und Successiv-Wirkung mit einbezieht,

kommt zu überzeugenden Ergebnissen.

Ohne Harmoniegesetze und entsprechende Einteilung betreffen die Aussagen

harmonisch – disharmonisch nur den Gefühlsbereich wie angenehm –

unangenehm, sympathisch – unsympathisch oder schön – unschön.

Solche Urteile sind persönliche Meinung und haben keinen objektiven Wert.


Wir können die Farbharmonien in drei große Gruppen zusammenfassen:

1. Harmonien kleiner Abstände und Kontraste

2. Harmonien großer Abstände und Kontraste

3. Harmonien gemischter Abstände und Kontraste

Berücksichtigen wir die Gesetzmäßigkeiten, die sich aus der der Simultan- und

Successiv-Wirkung ergeben, müssen wir erkennen, dass nicht alle Gruppen

eigenständig eine Harmonie bilden können. Die Gruppe der Harmonien kleiner

Kontraste kann nur mit anderen Farben eine vollständige Harmonie bilden.

Entweder mit einer Komplementärfarbe oder einer Farbe aus dem

entgegengesetzten Farbbereich. Wir sprechen daher auch von unvollständigen

Harmonien kleiner Kontraste und von unvollständigen Harmonien großer oder

gemischter Kontraste. Denn Harmonie heißt Gleichgewicht, heißt Symetrie der

Kräfte, jedoch nicht Eintönigkeit und Gleichheit. Neben dem verschiedensten

Vorhandensein aller drei Farben 1. Ordnung sind folgende Faktoren letztendlich

ausschlaggebend für die harmonische Wirkung der Farbzusammenstellungen:

1. Das Mengenverhältnis

In welchen Mengen sind die verschiedenen Farben vorhanden?

2. Die Fleckengröße

In welchen Größeneinheiten wurden oder werden die vorhandenen Farben

zusammengefaßt bzw. gruppiert?

3. Kontrastwirkung

Welche anderen Kontraste, außer dem Farbe-an-sich-Kontrast, wirken noch und

in welchem Ausmaß mit?

Bei allen Harmonien wirken immer mehrere Kontraste zugleich, wenn auch

verschieden stark.


Zum besseren Überblick hier eine Übersicht der Farbharmonien

1. Harmonien kleiner Abstände (Kontraste)

1. Gleichklang unvollständige

2. Nachbarfarben Farbharmonien

2. Harmonien großer Abstände (Kontraste)

1. Zweiklang vollständige

2. Dreiklang Farbharmonien

3. Vierklang

3. Harmonien gemischter Abstände (Kontraste)

1. Gleichklang und Komplementär vollständige

2. Nachbarfarben und Komplementär Farbharmonien

und Harmonie der Vielfarbigkeit

Alle auf den folgenden Seiten beschriebenen Farbharmonien aus der Übersicht

zeigen die Gesetzmäßigkeiten der Farbauswahl.

Sie berücksichtigen nicht die Mengenverhältnisse, die Fleckengröße und das

Mitwirken der anderen Kontraste 1. Und 2. Ordnung.

Nur auf diese Weise sind klare objektive Feststellungen zu treffen und der Begriff

Farbharmonie kann so aus der subjektiven Gefühlslage herausgehoben werden.

- Farbharmonien

- ohne Kontrast

keine Harmonie !!!


- Harmonie kleiner Abstände


Sie werden auch als unvollständige Harmonien bezeichnet.

Die Abstände, das heißt die Farbunterschiede sind sehr gering.

Es handelt sich entweder um eine Farbzusammenstellung einer Farbe in

verschiedenen Helligkeitswerten, oder aber um Farben, die im 12-teiligen

Farbring direkt nebeneinander liegen. Sie enthalten jedoch immer nur

Anteile von maximal zwei Farben 1. Ordnung.

Sind diese nicht vorhanden, entsteht der Simultaneffekt und man hat den

Eindruck, die Farben fangen an zu vibrieren. Ihre Stabilität wird aufgelöst

und sie verlieren ihren objektiven, wirklichen Charakter. Sie verändern ihre

Farbwirkung, da das Auge versucht, Harmonie herzustellen und die

einseitige Reizwirkung zu mildern.

Zwar wirkt diesem Phänomen der Hell-Dunkel-Kontrast des Gleichklangs

entgegen, kann es aber nicht ganz ausschalten.

Daher sind Harmonien kleiner Abstände, für sich betrachtet, keine

vollständigen bzw. eigenständigen Farbharmonien.

Es bedarf hierzu der Komplementärfarbe, die das Auge auch simultan fordert

und produziert. Daher wird eine Harmonie kleiner Kontraste erst durch

Hinzunahme einer Komplementärfarbe zur vollständigen Harmonie. Wir

sprechen dann von der Harmonie gemischter Abstände.


1. Gleichklang

- Harmonie des Gleichklangs

Eine Farbe in verschiedenen Helligkeitswerten gewählt bildet die Harmonie des

Gleichklangs. Man spricht bei der Hell-Dunkelabstufung einer Farbe von

Gleichklang, da hier stets eine Farbe gleicher Art auftritt.

Vom 12-teiligen Farbring ausgehend, kann sie mit Schwarz abgedunkelt

(Dunkelfarben) oder mit Weiß aufgehellt sein (Pastellfarben).

Auch die Farben Weiß, über die verschiedenen Graustufen bis hin zum Schwarz,

bilden einen Gleichklang.

Beim Grau entsteht die Ausnahme. Grau fordert keine andere Farbe.

Es ist harmonisch, denn es bildet den Gleichgewichtszustand aller Farben.

Da wir es als Floristen zum größten Teil mit schon farbigem Werkstoff zu tun

haben, stellt der Gleichklang an uns hohe Ansprüche in Bezug auf

Farbempfinden und Farbbeziehungen.

Ein aufgehelltes Rot mit Gelbanteilen bildet mit einem blauanteiligen Rot

natürlich keine Harmonie des Gleichklangs.

Von daher werden wir es in der Floristik viel öfter mit der Harmonie der

Nachbarfarben zu tun haben, wenn wir von kleinen Abständen oder Kontrasten

sprechen.

Als praktisches Beispiel für variierende Einfarbigkeit des Gleichklangs sei hier

ein Brautstrauß in verschiedenen Grüntönen erwähnt.

Auch die vergrünten Blüten von Hortensien und Christrosen, aber auch viele

Fruchtstände wie Spathiphyllum, Iris, Lilien usw. bilden eine variierende

Einfarbigkeit.

- Harmonie des

Gleichklangs

Hell-Dunkelabstufung

einer Farbe

2. Nachbarfarben


Die Harmonie der Nachbarfarben besteht aus Farben, die im Farbring

nebeneinamder liegen. Auch Zwischentöne, die nicht im 12-teiligen Farbring

aufgezeigt sind, sind möglich.

Es sind jedoch grundsätzlich nur zwei Farben 1. Ordnung beteiligt. Das

bedeutet, wenn wir vom 12-teiligen Farbring ausgehen, können maximal 5

Farben zu einer Harmonie der Nachbarfarben ausgewählt werden. Es sind

entweder die Farben:

Rot, Rotorange, Orange, Gelborange und Gelb, oder Gelb, Gelbgrün, Grün,

Blaugrün und Blau oder Blau, Blauviolett, Violett, Rotviolett und Rot.

Natürlich können es auch nur vier, drei oder gar zwei Farben sein. Sie

müssen nur im 12-teiligen Farbring nebeneinander liegen und es darf die

Farbe 1. Ordnung nicht in beide Richtungen überschritten werden.

Farbzusammenstellungen wie z.B. Rotorange, Rot und Rotviolett enthalten

zu gewissen Anteilen alle drei Farben 1. Ordnung und gehören nicht zu den

Harmonien kleiner Abstände bzw. Kontraste. In meinem hier genannten

Beispiel sind im Rotorange 25% Gelbanteile und im Rotviolett 25%

Blauanteile neben den entsprechenden Rotanteilen enthalten.

Die Harmonie der Nachbarfarben bewegt sich in ihrer Farbauswahl immer

von einer neutralen Farbe zur nächsten und kann beide Farben 1. Ordnung

mit einbeziehen.

Auch die Harmonie der Nachbarfarben ist eine Harmonie der kleinen

Abstände und somit eine unvollständige Harmonie.

Es fehlen zur vollständigen Harmonie Farbanteile der dritten Farbe 1.

Ordnung. Farbzusammenstellungen in der Harmonie der Nachbarfarben

fordern die Ergänzung durch eine Komplementärfarbe und sei dies nur als

Akzent.

- Harmonie der Nachbarfarben


- Harmonie der

Nachbarfarben

- Farbtöne zwischen rot

u. gelb

oder gelb u. blau

oder blau u. rot

in geringem Abstand.


- Harmonien großer Abstände


sind Farbzusammenstellungen, an denen alle drei neutralen Farben, die

Farben 1. Ordnung, beteiligt sind. Sie sind daher vollkommene Harmonien.

Durch Beziehungsfiguren wie z.B. das gleichseitige oder gleichschenklige

Dreieck, im 12-teiligen Farbring angewandt, sind die Farben im Gegensatz zu

Harmonien kleiner Abstände hier weiter voneinander entfernt.

Es entsteht im 12-teiligen Farbring immer mindestens eine Farbe Abstand.

Sie wirken immer mehr oder weniger bunt und laut. Zwei-, Drei- und

Vierklänge sind die klassischen Bezeichnungen für Harmonien großer

Abstände.

Man könnte auch zwei Nachbarfarben, vom Wortgefüge des Begriffs her, als

Zweiklang bezeichnen. Es „klingen“ zwei Farben miteinander. Dies würde

jedoch die bestehenden Begriffe Zwei-, Drei- und Vierklang, die für große

Abstände stehen, verwässern.

Alle Zwei-, Drei- und Vierklänge lassen sich durch die Grundfarben Schwarz

und Weiß ergänzen und werden dadurch zu Drei-, Vier-, Fünf- oder gar

Sechsklängen.

Nur aus Buntfarben bestehende Sechsklänge lassen sich im 12-teiligen

Farbring auch bilden.

Sie sind jedoch schon in ihrer Buntwirkung geschwächt.

Jedes weitere Hinzufügen von Farben aus dem 12-teiligen Farbring entspricht

nicht mehr den Gesetzmäßigkeiten großer Abstände und es entsteht schnell

die Harmonie der Vielfarbigkeit.


Der Zweiklang…

… wird durch eine über den Mittelpunkt führende Gerade konstruiert. Die Farben

erscheinen in dieser Harmonie in größter Farbwirklichkeit, denn sie bilden den

Komplementärkontrast. Hierdurch wird der die Farbwirkung verändernde

Simultaneffekt ausgeschaltet und die Farben des Zweiklangs bilden die

theoretisch größtmögliche Harmonieerscheinung.

Bei der praktischen Anwendung in der Floristik sollte jeder die

Mengenverhältnisse und die Verteilung der Farben beachten.

Der Dreiklang…

… kann durch die Beziehungsfigur des gleichseitigen oder gleichschenkligen

Dreiecks im Farbring geschaffen werden.

In der Ausgangsstellung des gleichseitigen Dreiecks zeigt er die Farben Rot, Gelb

und Blau, den stärksten und lautesten Farbe-an-sich-Kontrast.

Vom gleichschenkligen Dreieck werden in dieser Stellung die Farben Rot,

Gelbgrün und Blaugrün ermittelt.

Entlässt man eine Buntfarbe aus dem Dreiklang und ersetzt sie durch eine

Unbuntfarbe, kann dies zur Steigerung oder Minderung von Leuchtkraft und

Farbwirkung führen.

Fügt man zu den drei Buntfarben eine oder zwei Unbuntfarben hinzu, entsteht

ein Vier-, bzw. Fünfklang.

Der Vierklang…

… ist durch die Beziehungsfigur des Quadrats oder des Rechtecks zu bilden.

Das Quadrat zeigt in seiner Grundstellung die Farben Rot, Gelborange, Grün und

Blauviolett, während das Rechteck im Uhrzeigersinn die Farben Rotorange,

Gelbgrün, Blaugrün und Rotviolett ermittelt.


So wie im Dreiklang eine Buntfarbe durch eine Unbuntfarbe ersetzt werden kann,

ist dies auch im Vierklang möglich.

Auch die Erweiterungsmöglichkeiten durch Unbuntfarben zum Fünf- oder

Sechsklang sind gegeben.

Durch Drehen der Beziehungsfiguren können sowohl beim Zwei-, Drei- und

Vierklang weitere Zusammenstellungsmöglichkeiten abgelesen werden. Jeder

dieser Farbklänge hat seinen eigenen Charakter, der noch anderen

Gesetzmäßigkeiten unterliegt.

Abdunklung einzelner oder mehrerer Farben kann die Wirkung steigern oder

abschwächen. Auch die Veränderung der Mengenverhältnisse bewirkt dies.

Zudem sind Stofflichkeit, Formwerte sowie Verteilung hier von großer

Wichtigkeit unbd ausschlaggebend für die Ausstrahlungskraft der Harmonie.

- Harmonien großer

Abstände

- Vollkommene

Harmonien

- Große

Farbunterschiede, alle

drei Farben 1. Ordnung

sind beteiligt.

- Zwei-, Drei- und

Vierklänge sind die

klassischen

Bezeichnungen für

Harmonien großer

Abstände.


- Harmonie gemischter Abstände


… wird aus der Harmonie kleiner Abstände, dem Gleichklang oder den

Nachbarfarben durch die Ergänzung mit der Komplementärfarbe gebildet.

Aus der unvollkommenen wird die vollkommene Harmonie.

Sie ist neben der Vielfarbigkeit die zeitgerechteste und für die lebendige

Floristik die gebräuchlichste Farbharmonie.

Da in unseren Werkstücken meist die Farbe Grün in Form von Stielen und

Blättern enthalten ist, kommen unvollständige Harmonien wie Gleichklang

und Nachbarfarben von Natur her selten zur alleinigen Anwendung.

Nehmen wir zwei, drei, vier oder gar fünf Nachbarfarben und von einer dieser

Farben die Komplementärfarbe, so sind alle dreiFarben 1. Ordnung anteilig

enthalten.

Es entsteht eine stimmungsvolle aussagekräftige Farbzusammenstellung, die

von den Nachbarfarben geprägt wird.

Die Komplementärfarbe, typisch im Minimum verwendet, steigert die

Wirkung der Nachbarfarbpalette und umgekehrt. Durch die

Komplementärfarbe entsteht Spannung und Ausgeglichenheit zugleich.

Bei Ausschöpfung aller Möglichkeiten im Bereich der Nachbarfarben kann

Grün immer vorhanden sein, was dem Floristen bei seiner Gestaltung sehr

entgegen kommt.

Wählt man die Farben Rot bis Gelb als Nachbarfarben, kann das wertneutrale

Grün oder Blaugrün die komplementäre Ergänzung bilden.

Im Bereich der Nachbarfarben Blau bis Rot können entweder Gelbgrün oder

wiederum Grün als Komplementärfarbe gewählt werden.

Nimmt man gar den Bereich zwischen Blau und Gelb, können hier z.B. die drei

Farben Gelbgrün, Grün und Blaugrün in verschiedenen Mengenverhältnissen

durch Rot oder Rotviolett oder aber durch Rotorange gesteigert werden.

Wobei Farbauswahl und Mengenverhältnisse auch von Anlass, Jahreszeit,

Räumlichkeiten usw. abhängig zu machen sind.

Die Beispiele zeigen unter anderem, dass jede Komplementärfarbe der


Nachbarpalette gewählt werden kann.

Also auch eine der äußeren, wie auch die Grafik rechts zeigt.

- Harmonie gemischter Abstände

- Gleichklang und Komplementärfarbe

und oder - Nachbarfarben und Komplement


- Harmonie der Vielfarbigkeit


… wird gebildet durch eine Vielzahl von Farben in relativ ausgeglichener

Menge und Verteilung. Wobei hier die Unbuntfarben Schwarz und Weiß oder

die „neutrale“ Farbe Grün eine entscheidende Rolle spielen.

Die Vielfarbigkeit wirkt, ihre Gesetzmäßigkeiten berücksichtigt, nicht bunt

und laut sondern interessant und belebend. Die Buntheit geht durch die

geringen Abstände zwischen den Farben verloren.

Sie gehört theoretisch zu den Harmonien gemischter Abstände, da große und

kleine Abstände nebeneinander zur Wirkung kommen.

Es werden immer ein Großteil der Farben des 12-teiligen Farbrings als auch

Aufhellungen und Abdunkelungen sowie Trübungen benutzt.

Die Farben Schwarz, Weiß und Grau oder das wertneutrale Grün werden in

großer Menge verwendet. Einer dieser Farben kommt die Bedeutung der

Abgrenzung bzw. auch derVerbindung zu.

Auch starke Aufhellungen sowie starke Abdunkelungen anderer Farben

können diese Funktion wahrnehmen. Helle und dunkle Farben beeinflussen

die Leuchtkraft der anderen Farben. Grau und Grün mittlerer Helligkeit

verhalten sich hier wertneutral und sind daher meist ideal.

Für die beispielhafte Darstellung der Harmonie der Vielfarbigkeit haben wir

daher auch vier verschiedene Hintergründe in den vier Farbgrafiken

verwendet.

Die Vielfarbigkeit ist immer in derselben Menge und Verteilung gewählt.

Es wechselt nur die Umgebung. die erste Grafik zeigt einen weißen

Untergrund, der die Leuchtkraft der Farben mindert, die Qualität der dunklen

Farbtöne allerdings optisch steigert. Bei der zweiten u. dritten Abbildung sind

die Farben Grau bzw. Grün mittlerer Helligkeit verwendet. Sie verhalten sich

zur Gesamtheit der Farben wertneutral und nehmen die Aufgabe Verbindung

und Abgrenzung zu schaffen gleichermaßen wahr. Das Gegenteil zeigt die

untere Grafik. Hier wird durch die Farbe Schwarz eine klare Abgrenzung

zwischen den einzelnen Farben geschaffen.

Die Leuchtkraft aller Farben wird gesteigert, die dunklen Farben allerdings in

ihrer Wirkung geschwächt. Die Harmonie der Vielfarbigkeit entspricht einer

sehr zeitgerechten Vorgehensweise bei vielen floristischen Werkstücken.

Man kann romantisch verspielten Arbeiten durch diese Farbauswahl mehr

Spritzigkeit und Lebendigkeit geben, ohne sie in ihrer Wirkung durch laute

Buntheit zu beeinträchtigen. Umgekehrt können Arbeiten, die zu laut und


vordergründig sind, durch Hinzunahme weiterer Farben nach den

Gesetzmäßigkeiten der Vielfarbigkeit in ihrer Aussagekraft an Reife und

Inhalt gewinnen.

- Harmonie der

Vielfarbigkeit

- Geringe Abstände

einer

Vielzahl von Farben in

relativ ausgeglichener

Menge u. Verteilung bei

sehr geringer

Fleckengröße.

- Schwarz, Weiß, Grau

oder Grün tritt in großer

Menge auf und dient der

Verbindung u.

Abgrenzung.


- Farbwirkung


Die Farbwirkung wird von verschiedenen Faktoren beeinflußt.

Zum Einen durch Kombination bzw. Gegenüberstellung mit anderen Farben, durch Mengenverhältnisse,

Fleckengrößen, Licht, Textur, Form und Raum, zum Anderen duch das individuelle "Sehen" der jeweiligen

Person und deren persönlichen Empfindungen.

Will man mit Farben gestalten, muss man die einzelnen Farben kennen und sich mit ihrem Wesen und ihrer

Wirkung auseinandersetzen.

Die nachfolgende Farbbeschreibung soll beim Lesen Gedankengänge über einzelne Farben auslösen.

Sie ist in großen Teilen subjektiv zu sehen und soll kritisch gelesen werden.

Sie soll nur Ausgangspunkt für eigene Überlegungen sein.

Die Auseinandersetzung mit Wesen und Charakter der Farben ist für den Gestalter wichtig, er kann die Farben

nicht wie Nummern behandeln sondern muss sie individuell sehen. Daher hier Farbporträts.

- Rot

Es ist die stärkste und aussagekräftigste Farbe. Voller Kraft und Leidenschaft drückt sie Liebe und Hass aus.

Alle Gefühle, die das Blut in Wallung bringen, werden mit Rot verbunden. Rot ist das Blut und das Feuer.

Es ist die erste Farbe, der der Mensch einen Namen gab. In manchen Sprachen ist das Wort „Farbe“ identisch mit

dem Wort Rot, so beim spanischen „colorado“. Rot ist die Farbe der Macht und des Reichtums.

Nur höher gestellte Personen, z.B. Könige, Adelige, Kirchenfürsten und Richter durften im Mittelalter rote Kleidung

tragen. Todesurteile wurden mit roter Tinte unterschrieben und noch heute tragen die obersten Richter rote

Talare.

Rot ist die häufigste Farbe in Flaggen, was die Macht der Politik und zugleich Befreiung in der Arbeiterbewegung

und im Kommunismus ausdrücken soll.

Rot steht für Dynamik, Aktivität, Hektik und Bewegung und dominierte lange Zeit in der Werbung.

Es ist eine kreative Farbe mit Signalwirkung.

- Rosa

Obwohl nicht weit von Rot entfernt, ist die Wirkung eine ganz andere.

War das Rot unter anderem herausfordernd und aktiv, so ist Rosa zart, schwach und schüchtern.

Es ist die Farbe der Zärtlichkeit, der Schwärmerei und der Romantik.

Rosa wirkt süßlich, ja, mit leichten Blauanteilen sogar „sweety“. Rosa steht symbolisch für das schwache

Geschlecht.

Es ist das geschwächte männlich Rot bzw. das verschönerte Weiß. Durch seine Weißanteile wirkt es andererseits

kühl und unschuldig. Sensibilität, Empfindsamkeit und Sanftheit kommen durch Rosa zum Ausdruck.

Das Rosa mit Gelbanteilen wirkt eher elegant, modisch und kreativ und nicht mehr süßlich.


- Weiß

ist die vollkommenste aller Farben. Es ist die Summe aller Farben des Lichts.

Trotz höchster Leuchtkraft ist es eine Farbe ohne Wärme und Gefühl.

Die Assoziationen zum Leuchten und zum Licht bestimmen den Symbolgehalt der Farbe Weiß.

Durch die sterile und saubere Wirkung drückt das Weiß Neutralität aus.

Als Modefarbe, bei Kleidung oft gewählt, drückt es Festlichkeit und Eleganz aus.

Weil Weiß Unschuld symbolisiert, wurde es im letzten Jahrhundert zur Brautkleidfarbe Nr. 1. Weiß steht für das

Ideale, Vollkommene und Gute, für den Anfang und die Auferstehung. Blumen in dieser Farbe lösen das Gefühl

feierlicher Stille aus, was auch die Bedeutung als Trauerfarbe erklärt.

In der Innenarchitektur steht Weiß für Sachlichkeit und Funktionalität, es ist hier keine modische, sondern eine

moderne Farbe, die zu allen Stilrichtungen passt.

- Grau

Als Zwischenstufe zwischen Weiß und Schwarz ist es die Totalität der Farben. Es hat dadurch bedingt weder

Charakter noch Aussagekraft. Als neutrale Farbe ohne Leuchtkraft kann es trübe und unfreundlich wirken.

Das Grau mit anderen Farben kombiniert ist immer vermittelnd und ausgleichend. Durch seinen mittleren

Helligkeitswert und seine scheinbare Farblosigkeit verhält es sich zu allen anderen Farben loyal und verändert am

wenigsten deren Wirkung.

Es konkurriert nicht mit anderen Farben und ist ideal für Hinter- und Untergrund, wo Zurückhaltung und

Neutralität erwünscht sind. Grau hat viele Helligkeitsstufen und Tönungen.

Oft hat es Blau- oder Braunanteile und mit etwas Phantasie schimmert es vielfarbig, was es eigentlich auch ist.

- Schwarz

dagegen reflektiert so gut wie keine Lichtstrahlen. Als Farbe der Dunkelheit symbolisiert Schwarz die Endlosigkeit,

die alles Licht schluckt.

Im christlichen Glauben ist es die Farbe der Trauer und des irdischen Todes, während Weiß die Farbe der

Auferstehung ist. Schwarz steigert, mit anderen Farben kombiniert, deren Leuchtkraft und Ausdruck.

Als Hintergrundfarbe eingesetzt, wirkt alles andere lebhafter. Schwarz ist die Farbe der Individualität und der

Abgrenzung. Schwarze Kleidung verleiht Würde, zumindest Unnahbarkeit.

Zudem strahlt diese Farbe Eleganz aus und hat in der Architektur dieselbe Stellung wie Weiß.

Schwarz kann auch das Unmoralische, Unerlaubte, Brutale, Bedrohende, Starke bedeuten.

- Grün

ist Leben. Grün steht als Zeichen für Hoffnung, Leben, Wachstum und Natur. Es strahlt Ruhe, Ausdauer und

Sicherheit aus. Eigenschaften wie Toleranz, Hilfsbereitschaft und Frische werden mit der Farbe Grün verbunden.


Vom Helligkeitswert wie Rot einzuordnen, hat es mit dem mittleren Grau viele Gemeinsamkeiten. Da die Farbe von

ihrem Wesen her ausgleichend ist, kann sie als verbindendes Element gut eingesetzt werden. Das wertneutrale

Grün grenzt ab und passt sich harmonisch ein. Zu allen anderen Farben verhält es sich wie das Grau neutral.

Enthält das Grün sichtbar mehr Gelbanteile, wird es grell (Giftgrün). Seine Wirkung wird leicht aggressiv.

Das Gelbgrün symbolisiert auch das junge Wachstum der Pflanzen und steht für vegetativ im Sinne von wuchshaft.

Bei höheren Blauanteilen im Grün wird es kühl und distanziert. Es verliert an Leben und Aktivität.

Das „neutrale“ Grün dagegen bildet zu allen anderen Farben die beruhigende, ausgleichende Mitte:

- Rot ist aktiv - Blau ist passiv - Grün beruhigend

- Orange ist warm - Blau ist kalt - Grün von angenehmer Temperatur

- Rot ist trocken - Blau ist nass - Grün ist feucht usw.

Grün steht in vollendeter Neutralität zwischen allen Extremen.

- Blau

ist kalt und voller Klarheit.

Es wirkt schwer, lastend und statisch. Im hellen Blau liegt Ferne und Sehnsucht.

Obwohl sie das Kalte und Kühle symbolisiert, ist Blau die meistgewählte Lieblingsfarbe, sowohl bei Männern als

auch bei Frauen. Als Farbe der Treue und der Zuverlässigkeit ist sie auch Farbe der geistigen Tugenden.

Sie charakterisiert die positive Seite der Phantasie, die Utopie, deren Verwirklichung in der Ferne liegt.

Blau steht in der Kunst für die Moderne, jedoch auch Künstler anderer Epochen hatten ihre blauen Phasen.

In der Bekleidung reicht die Bedeutung vom Königsblau bis zum Jeansblau.

Eigentlich ist das Blau jedoch eine eher kostbare Farbe, die auch als Blütenfarbe in der Natur seltener ist.

- Gelb

wirkt leicht und leuchtend.

Es ist die Symbolfarbe für Weltoffenheit, Interessiertheit und Erlebnisbereitschaft, da es strahlt und seine eigene

Form zu erweitern scheint.

Licht, Sonne und Gold werden gleichermaßen mit Gelb in Verbindung gebracht.

Gelb steht auch für Reichtum und Größe. Die historisch geprägte Symbolik ist negativ.

Gelb steht für Egoismus, Neid und Geiz. An erster Stelle steht jedoch das Positive.

Gelbes (Kerzenlicht) oder gelbanteiliges Licht wird angenehm empfunden.

Hier entsteht wieder der Bezug zur strahlenden Sonne.

- Braun

ist die Farbe des Erdbodens und lässt Stabilität empfinden.

Als Mischfarbe hat sie etwas Trübes an sich und wirkt fest, materiell und bodenständig. Sie wirkt rustikal und


spontan, assoziiert man Dreck und Exkremente zur Farbe Braun.

Andererseits drückt sie Gemütlichkeit und Geborgenheit aus, aber auch das Spießige und Biedere.

Von ihrer geschichtlichen Bedeutung war es die Farbe der Armen, in der Natur die Farbe des Welkens und des

Herbstes.

In der Mode gilt Braun als altmodisch und konservativ. Dunkles Braun wirkt schwer und tief, helles Braun leicht.

Als Modefarbe tritt es heute meist in hellen Naturtönen in Erscheinung.

- Gold

ist weniger Farbe, sondern eher eine Strukturerscheinung. Es ist die Farbe des Reichtums und der Macht.

Man verbindet mit ihr Verblendung, Überfluss und Göttlichkeit.

Gold strahlt Pracht und Festlichkeit aus und ist die Farbe des Ruhms. Als Farbe ist Gold ein klassisches

Dekorationsmittel und typisch für die dekorative Gestaltung.

Es tritt farblich als Gelbgold, Rotgold und Weißgold in Erscheinung.

Das Rotgold drückt am stärksten Prunk und Luxus aus. Gold kann aber auch billig wirken.

Auf Alltagsgegenständen, wie Kugelschreibern, Nagelfeilen, Kamm oder gar Zahnbürsten wirkt es kitschig und

verliert an Ausdruck. Auch ein goldbesprühter Tontopf z.B. kann diese Wirkung haben.

- Silber

wirkt kühl und distanzierend. Die Mischung der Charaktere Weiß, Grau und Weißgold trifft auf Silber zu.

Es ist die Farbe des Modernen, Gold gehört zum Altmodischen. Was golden gefärbt ist, soll wirken wie Gold.

Silbern jedoch sind z.B. Nickel, Platin, Chrom und Aluminium mit eigenständigem Wert.

Es sind die modernen Materialien des modischen Designers.

Silbrig ist also zeitgerechter als golden, zumindest in großflächiger Gestaltung.

- Farbwirkung

und Farbwirklichkeit sind nie ganz identisch !

- zum Einen Beeinflussung duch das individuelle "Sehen"

-zum Anderen Wirkungsunterschiede u. Farbveränderung durch

Mengenverhältnisse, Fleckengrößen, Licht, Textur, Form u. Raum.

- letztere werden auf den nächsten Seiten behandelt.


- Farbwirklichkeit


Farbwirkung und Farbwirklichkeit sind nie ganz identisch.

Da das Auge selbst die Farbe erzeugt, lässt es sich beeinflussen:

- Von der Lichtquelle und ihrem Spektrum

- Vom Licht und dessen Helligkeitswert

- Und von den Farben an sich in ihrer Kombination zueinander

Farben haben Eigenschaften, die in Wechselwirkung miteinander die

Farbwirkung verändern. Die Farbeigenschaften sind:

- Farbe-an-sich (Farbton)

- Helligkeitswert

- Qualität (Reinheit der Farbe)

Es sind die drei Dimensionen der Farben mit ihren Wirkungsfaktoren.

Farbwirkung und Farbwirklichkeit werden nur annähernd gleich, wenn die

Reizwirkung im Auge nicht einseitig ist. Nur wenn die Sehsubstanz im

Zustand des Gleichgewichts gehalten wird, behalten die Farben ihr reales

Erscheinungsbild.

Ist der Komplementärkontrast nicht vorhanden, oder fehlen gar Anteile einer

Farbe 1. Ordnung, so kommt es zu erkennbaren Veränderungen.

Das heißt, die Farbe wirkt anders als für sich alleine betrachtet.

Sie verändert sich in ihrer Erscheinung bis zur Größenordnung eines ganzen

Farbabstandes im 12-teiligen Farbring.

Dies ist das Resultat des Simultaneffekts, bei dem das Auge versucht,

einseitige Reize auszugleichen. Es produziert simultan die Gegenfarbe, bzw.

verändert dadurch zwei nicht komplementär zueinander stehende Farben in

diese Richtung.

Das gleiche Grau wirkt durch Umfeldfarbe

Bei einer Farbwahl nur aus reinem Rot und Gelb z.B., wird das Rot blaustichig

und das Gelb grünlich wirken, da das Auge die fehlenden Blauanteile

produziert.

Auch reine Farben zeigen also die Tendenz, sich gegenseitig nach ihrem


Komplementär hin zu verändern.

Damit Farbwirkung und Farbwirklichkeit möglichst identisch sind, brauchen

wir das Gleichgewicht, die Harmonie. Das wertneutrale Grau mittlerer

Helligkeit erzeugt diesen Zustand im Auge. Dieses Grau kann aus Schwarz

und Weiß entstanden sein oder durch mehrere Buntfarben.

Diese Buntfarben müssen dann jedoch im richtigen Mengenverhältnis die

Farben 1. Ordnung enthalten. Schwarz und Weiß zum einen sowie Rot, Gelb

und Blau zum anderen, können jeweils als die Totalität aller Farben

bezeichnet werden.

Sind sie im richtigen Mengenverhältnis vorhanden, sind Farbwirkung und

Farbwirklichkeit in Bezug auf den Farbton gleich.

Schwarz heller, auf hellem Grund dunkler.

Neben der Auswahl in Bezug auf den Farbton, die Helligkeit und die Reinheit

sind

- Mengenverhältnisse

- Fleckengröße

- Licht

- Oberflächenstruktur

- Form

- Raum

weitere Faktoren. Letztere werden auf den folgenden Seiten weitgehend

eigenständig behandelt, wobei alle Faktoren letztendlich gemeinsam die

Leuchtkraft und Wirkung der Farben mitbestimmen.


- Farbwirkung und Farbwirklichkeit sind nie ganz

identisch.

- Farbe-an-sich, Helligkeitswert u.

Qualität/Reinheit

machen die Farbwirklichkeit aus.

- Farbwirkung wird beeinflusst durch Kombination

bzw. Gegenüberstellung mit anderen Farben,

durch Mengenverhältnisse, Fleckengrößen, Licht,

Textur, Form und Raum.


- Fleckengröße


Neben dem Mengenverhältnis, einem schon oft genannten und wichtigen

Kriterium, ist die Verteilung der Farbmengen von großer Bedeutung.

Die Wirkung wird also stark von der Anordnung der Farben geprägt.

Wir unterscheiden grundsätzlich zwischen freier und strenger Ordnung.

Die Farbstoffträger, Werkstoff oder Material, werden in der Ordnungsart

Symmetrie und Asymmetrie platziert. Die beiden rechten Graphiken zeigen

jeweils die Komplementärfarben Gelborange und Blauviolett im Verhältnis 1:4.

Während die obere eine symmetrische Anordnungsmöglichkeit zeigt, sehen wir

auf der unteren eine Darstellung in der Asymmetrie.

Es gibt jeweils viele andere Verteilungsmöglichkeiten hinsichtlich Fleckengröße

und Anordnung. Das Beachten und Abstimmen der farbigen Flächengrößen in

einem floristischen Werkstück ist mindestens so wichtig wie Mengenverhältnis

und die Auswahl der Farben selbst.

Wie stark Farbwirkung und Aussagekraft einer Arbeit sich verändern, zeigen die

Abbildungen unten. Alle vier Farbdrucke enthalten dieselben Farben, die gleichen

Farbmengen und somit gleiche Kontraste. Die Wirkung ist jedoch bei allen vier

verschieden.

Die Harmonie der großen Abstände wirkt alleine durch die verschiedenen

Gruppierungen und Fleckengrößen vom Ausdruck verändert. Alle vorhandenen

Kontraste werden in ihrer Wirkung beeinflusst, sogar der Simultaneffekt kommt

stärker oder schwächer zur Geltung.

Die Farbwirkung und somit die Aussagekraft wandeln sich und ergeben ein

neues Erscheinungsbild.

Vergleichen wir Abb. 1 mit 2, so sehen wir eine spannungsreiche aber dennoch

Ruhe ausstrahlende asymmetrische Farbgestaltung in der oberen Grafik.

Die Ruhe entsteht durch die Großflächigkeit der Aufteilung und die klare

geometrische Begrenzung.

Die Fleckengröße ist entscheidend für die Großzügigkeit und Ausgeglichenheit,

die von der Darstellung ausgeht. Im Vergleich dazu wirken die vielen kleinen

Quadrate unruhig und vielfarbiger. Der harmonische Vierklang, gebildet durch

die Farben Rotorange, Gelbgrün, Blaugrün und Rotviolett, zeigt unterschiedliche

Wirkungen.

Der Vergleich zwischen Abb. 3 und 4 verdeutlicht dies ebenso.

Die Farbbilder 2 und 4 unterscheiden sich nur durch die Verteilung im sonst


gleichen Rasterschema.

Hier wird besonders deutlich, was die Fleckengröße und deren Verteilung für die

Gestaltung bedeuten. Obwohl nicht zur Einzelfläche zusammengefasst,

entstehen bei Abb. 4 Ruhepunkte fürs Auge, was der Fläche 2 ganz fehlt.

Die Verdichtungen, durch Summierung in der Verteilung geschaffen, lösen durch

die freie Anordnung wiederum Spannung und Bewegung aus.

Durch die Ruhepunkte in der Gruppierung entsteht jedoch zugleich Ruhe und

Ordnung.

So lasse jeder nach seinem Geschmack und Empfinden die vier Grafiken auf sich

einwirken, jeder wird dennoch die Wirkungsunterschiede erkennen.

Diese Erkenntnis gedanklich zu verarbeiten und umzusetzen ist Aufgabe des

Floristen.

Es ergeben sich hieraus die vielfältigsten Möglichkeiten in der Gestaltung.



1. 2. 3. 4.

- Fleckengröße

- Auswahl der Farben, Mengenverhältnis, Fleckengröße und Verteilung

sind ausschlaggebende Faktoren für die Farbwirkung.


- Textur u. Farbe


Alle Werkstoffe u. Materialien haben, neben Farbe u. Form, die Textur als

drittes Ausdrucksmittel der Gestaltung.

Dem Wechselspiel der Kräfte beim Zusammenwirken von Farbe, Form und

Textur sollte sich der Florist immer bewusst sein.

So kann er schon bei der Auswahl noch gezielter Gestaltungselemente

einsetzen und den Wirkungsgrad erhöhen.

picture in progress

Die Wirkung der Farben kann durch die Textur (Oberflächenstruktur) betont,

verstärkt oder aber geschwächt werden.

So erscheinen z.B. eigentlich warm wirkende Farben wie Orange auf

glänzender Fläche kühler und abweisender, während sie auf tiefporigen

Untergrund warm und weich empfunden werden. Ist die glatte Fläche des

Orange gar hochglänzend, verliert die Farbe ganz an Wärme und Nähe.

Eine kalte Farbe dagegen, kommt auf glattem glänzend Oberflächen voll zur

Geltung. Auf offenporigen, tiefen also rauen Texturen verliert sie ihre

Klarheit, wirkt schwerer, ferner und nicht mehr so kühl.

Der Vergleich zwischen Anthurium andreanum und Anthurium scherzerianum

oder mit Celosien des gleichen roten Farbtons, zeigen die

Wirkungsunterschiede am deutlichsten.

Durch Texturen können Farbwirkungen wie nah-fern, warm-kalt, leichtschwer,

aktiv-passiv, rein-trüb, hell-dunkel…verändert werden.

Texturen können also, gezielt eingesetzt, Farbkontraste in ihrer Stärke

betonen und steigern oder aber ihre Wirkung abschwächen.

Farbkategorie

Steigerung der Farbwirkung

durch Texturen wie…

Minderung der Farbwirkung

durch Texturen wie…

warme Farben matt/ rau/ weich hochglänzend/ glänzend

kalte Farben hochglänzend/ glänzend matt/ rau/ weich


getrübte Farben matt/ rau/ weich hochglänzend/ glänzend

leuchtende Farben hochglänzend/ glänzend fein/ weich/ transparent/

matt/ rau

aktive Farben hochglänzend/ glänzend fein/ weich/ transparent/

matt/ rau

passive Farben matt/ rau/ hochglänzend/ glänzend

helle Farben transparent/ fein matt/ rau

dunkele Farben matt/ rau transparent/ fein

Eine Ausnahme bildet „seidenmatt“, es verhält sich meist neutral.

Die Farben Schwarz und Weiß und die dazwischen liegenden Grautöne sind

texturunabhängig, das heißt sie können, bis auf wenige Ausnahmen, mit

jeder Textur ihren vollen Wirkungsgrad erreichen.

- Textur

beeinflußt die

Farbwirkung.

- Farbe

beeinflußt die

Oberflächenwirkun


- Farbe und Licht


… stehen in enger Beziehung zueinander.

Da Farbe durch Licht entsteht, ist die Farbwirkung abhängig von der

Lichtquelle.

Schon das Sonnenlicht zeigt zu den verschiedenen Tageszeiten

veränderte Strahlungswerte.

So haben wir morgens mehr Blauanteile im Licht, abends mehr Gelbanteile.

Dies wirkt sich je nach Farbton positiv oder negativ auf die Farbe aus.

Betrachten wir uns in den Morgenstunden blaublühenden Rittersporn, so

wirkt er frisch und leuchtend. Am Nachmittag betrachtet, wirkt er im Licht der

letzten Sonnenstrahlen trüb, stumpf und matt.

Umgekehrt verhält es sich mit Farben aus dem Warmbereich des Farbrings.

Eine Calendula oder gar Rotoranger Mohn steigern im letzten Licht des Tages

nochmals ihre Leuchtkraft, während sie in den Morgenstunden etwas blasser

und kälter erscheinen. Bei anderen Lichtquellen als dem Sonnenlicht ist diese

veränderte Wirkung noch stärker.

Je nachdem, welches Spektrum die Lichtquelle umfasst, ergeben sich andere

Strahlungsverhältnisse und damit andere Farbergebnisse im Auge.

Enthält das Licht weniger Blau- und mehr Gelbanteile, wie z.B. die Glühlampe,

kann auch nur weniger Blau erzeugt werden bzw. zurückgeworfen werden.

Dies wirkt sich nachteilig auf Farben aus dem Blaubereich aus, steigert jedoch

die Erscheinung der Farben aus dem Gelbbereich. Die stärker gelbanteilig

strahlende Glühbirne steigert die warmen Farben der rechten Seite des

Farbrings.

Wir sprechen daher grundsätzlich von Warmton- und Kalttonleuchten, was

jeweils den Mehranteil von gelben bzw. blauen Lichtanteilen ausdrückt.

Wir können auch hier wieder die Einteilung der zwei großen Farbbereiche zur

Hilfe nehmen. Alle Farben aus dem Blaubereich werden vom kalten Licht

gesteigert und vom Warmtonlicht negativ verändert.

Die Farben aus dem Gelbbereich hingegen verhalten sich umgekehrt.

Auch hier nehmen die wertneutralen Farben Rot und Grün eine

Sonderstellung ein. Rot wirkt bei Warmtonlampen lebhaft und leuchtend

jedoch leicht bräunlich je nach Beeinflussung durch Umfeldfarben.

Bei Kaltlicht verliert Rot etwas an Leuchtkraft. Grün dagegen verliert die im

Kaltlicht erscheinende Frische und Natürlichkeit und zeigt bei Warmtonlicht

ein olivstichiges und fahles Erscheinungsbild.

picture in progress


Daher ist bei floralem Raumschmuck die Beachtung der Lichtquellen und der

entsprechende Einsatz z.B. blau- oder gelbanteiliger Grüntöne für die

Gesamtwirkung sehr wichtig.

Die grundlegende Einteilung im Text sowie eine Tabelle der gebräuchlichen

Lichtquellen ist als Überblick gedacht, bezieht aber nicht die anderen

beeinflussenden Faktoren mit ein.

„Sonnen-

Tageslicht

Glüh-

Lampe

Warmtonlicht

NL

Tageslicht

NL

Kalttonlicht

NL

Wachstumslichtlampe

Schwarzlichtlampe

Rot

etwas

leuchtender

lebhafter stumpfer blasser leuchtend dumpf

rotviolett

Orange

betont

leuchtender

leuchtender

heller

kälter

kälter

leuchtend

rein

dumpf

braunviolett

Gelb

betont

leuchtender

natürlich

leuchtend

natürlich

leuchtend

kühler

etwas

härter

hellbeige

Gelbgrün weicher stumpfer frischer härter kälter blass

kalt

Grün olivestichig olivestichig natürlich graustichig natürlich

tiefer

gräulich

Blaugrün

matter

gräulich

stumpf

matt

natürlich

frisch

leuchtender

leuchtend

klar

heller

Blau

vergraut

rotstichig

matt, leicht

rotstichig

natürlich

frisch

leicht

vergraut

leuchtend

klar

leuchtender

Violett

stark

vergraut

rotstichig

vergraut

natürlich

frisch

leicht

vergraut

lebhafter

klar

kälter

- Licht


Weiß

gelblich

fahl

Schwarz bräunlich leicht

bräunlich

gelblich bläulich vergraut leicht

violett

bläulich

rein vergraut tiefer ohne

Wirkung

- je nach Spektrum,

verändert Farbwirkung

bzw. Farberlebniss im

Auge.

- Farbwirklichkeit ???


- Form und Raum


- Farbe u. Form

Obwohl im Vergleich die größere Wirkung von der Farbe ausgeht, geben wir

bei der Gestaltung mit Werkstoffen der Form den höheren Stellenwert.

Da die Form viel stärker den Geltungsanspruch prägt, muss sie in der Floristik

der Farbe übergeordnet werden.

Form vor Farbe

ist daher eine alte und dennoch sehr zeitgerechte Aussage.

Die Einzelform erhält immer mehr Beachtung und Wertschätzung und Zeiten,

wo Blumen nur Dekomittel und Farbkleckse waren, sind hoffentlich vorbei.

Blumen werden immer bewusster nach ihrem Geltungsanspruch, ihrem

Wachstums- und Bewegungsrhythmus und ihrem Milieu ausgewählt und

angeordnet.

Bei der Einstufung von Pflanzen in ein Milieu haben Struktur und Farbe große

Bedeutung. Hier sind sie mehr als die Form prägende Ausdrucksmittel.

Farben können Formen in ihrer Gestalt, Größe und Schwere beeinflussen.

Man spricht in diesem Zusammenhang auch vom optischen Gewicht, das z.B.

durch die Farbe stark verändert werden kann. Umgekehrt kann natürlich auch

die Farbe durch die Form in ihrer Wirkung beeinflusst werden.

Genau wie die Farben haben auch die Formen ihre typischen Ausdrucks- und

Wirkungswerte. So wirken bestimmte Formen schwer lagernd bis statisch,

andere dagegen leicht und aufstrebend.

Bewusstes Zuordnen von Farben zu entsprechenden Formen als

grundlegende Erkenntnis ist daher wichtig. Wo Farben und Formen in ihrem

Ausdruck übereinstimmen, summieren sich die Wirkungen und steigern sich

gegenseitig.

Wie für die drei Farben 1. Ordnung Rot, Gelb und Blau, lassen sich auch für

die drei geometrischen Grundformen Kreis, Dreieck und Quadrat eindeutige

Charaktere finden.

- Der Kreis steht für die stetige Bewegung, aber auch für das Gefühl der

Entspanntheit und der sammelnden Kraft.

In dreidimensionaler Darstellung als Kugel wird dieser Ausdruck noch

verstärkt.


Die Farbe Rot entspricht dieser dynamischen und doch sammelnden Form am

meisten.

- Das Dreieck erhält seinen Grundcharakter durch seine spitzen Winkel. Es

wirkt aggressiv und benötigt viel Freiraum um sich.

Es wirkt im Gegensatz zu den anderen Formen leicht. Seiner schwerelosen Art

entspricht die helle Farbe Gelb.

- Das Quadrat ist das Symbol für schwere und harte Begrenztheit.

Dies wird von der kalten und dunklen Farbe Blau am klarsten ausgedrückt.

In der dritten Dimension, der Form des Würfels, wird dies noch gesteigert.

Das Blau wirkt schwer, lastend und statisch, was auch durch die Form des

Würfels charakterisiert wird.

Wenn man für die Farben 2. Ordnung die entsprechenden Formen festlegen

will, so ergibt sich für das Orange ein sphärisches Dreieck, für Grün ein

Trapez und für Violett eine Ellipse. Es sind Zwischenformen, deren

Berechtigung sich am besten auf der Grafik rechts erkennen lässt.

Von den acht Grundfarben fehlen nun nur noch die Unbuntfarben Weiß und

Schwarz. Weiß drückt Weite und Ferne aus, bei Schwarz wirkt die

Endlosigkeit in die Tiefe. Beiden Farben ist daher keine geometrische

Umrissform zuzuordnen.

- Farbe u. Raum

sind unter mehreren Gesichtspunkten zu beurteilen.

Hier ist zum einen die räumliche Wirkung der Farben selbst im Vergleich mit

der Formwirkung anderer Farben ein Faktum.

Es wird durch die Tiefenschichtung, also die räumliche Überlagerung der

Farben gesteigert. Zum anderen ist der Raum selbst als Umfeld mit seiner

Form und mit seiner Farbe ein Einflussfaktor.

Die Farbwirkung wird also durch die räumliche Wirkung, ihre Tiefenkraft,

zueinander und von dem Umfeld, sprich Raumfarben verändert.

Der Farbton der Hintergrundfarbe kann Räume öffnen oder schließen, kann

- Farbe u. Form

- Farbe verändert

Formen.


abgrenzend oder erweiternd wirken.

So können Helligkeit und Qualität der Raumfarbe neue Kontraste zu

floristischen Werkstücken schaffen oder bestehende in ihrer Wirkung

verändern. Mengenverhältnisse und die Verteilung der Farben werden durch

Größe und Farbe des Raumes verändert. Auch die Leuchtkraft der Farben wird

durch getrübte Raumfarben oder, wie die Farbgrafiken rechts zeigen, durch

den Hell-Dunkel-Kontrast verändert.

Einen großen Einfluss nimmt die Farbe durch ihren Helligkeitswert auf die

Tiefenwirkung der Formen und Körper zueinander.

Der Hell-Dunkel-Kontrast hat großen Anteil am Zustandekommen der Nah-

Fern-Wirkung verschiedener Farbtöne. Außerdem sind ohne Unterschiede der

Helligkeit, Formunterschiede und somit Tiefenschichtung kaum zu erkennen.

Das heißt, räumliche Wirkung der Farben wird durch große

Helligkeitsunterschiede gesteigert, bei Farbtönen gleicher Helligkeit

gemindert. Abb. 1 und 2 unten zeigen, wie groß und verschieden die

Unterschiede sein können. Es werden jeweils die Farben Gelb und Blauviolett

auf Schwarz und zum Vergleich auf Weiß gezeigt.

Auf Schwarz kommt das Gelb stark nach vorne, während das Blauviolett fast

so tief wie Schwarz erscheint. Abb. 2 zeigt umgekehrte Tendenzen.

Blauviolett wird optisch von dem weißen Untergrund nach vorne getrieben,

während das Gelb eher versinkt. Noch deutlicher wird dieser Effekt auf den

Abb. 3 und 4 sichtbar.

Das Blauviolett bindet das Gelb bei Abb. 3 durch die Überlagerung an den

Hintergrund. Die räumliche Wirkung ist geschwächt.

Gegensätzlich verhält es sich auf der vierten Farbdarstellung.

Das Gelb überlagert das Blauviolett und kann voll seine plastische Wirkung

entfalten.

Die Flächengliederung erhält optische Tiefenschichtung.



1 2 3 4

- Farbe u. Raum

- Farbe schafft räumliche Wirkung.

- Räume verlangen nach mehreren Farben.


- Gestaltungsgrundlagen

sind die Gesetzmäßigkeiten sowie die Regeln und Kriterien, welche die Basis, beziehungsweise die Grundlagen

für die Gestaltung bilden. Sie sind neben dem Fachwissen über Texturen, der Formen- und Farbenlehre das

Basiswissen jeden Gestalters und Floristen.

Auch hier ist der Übergang zu speziellen, nur die Floristik betreffenden Regeln fließend. Zumal es sinnvoll ist in

einem Buch der Floristik immer wieder sofort auch bei allgemeinen Gestaltungsgrundlagen auf spezielle Details

oder Besonderheiten in der Floristik einzugehen.

- Gestaltungsgrundlagen

- Gestaltungskriterien

- Grundregeln des Gestaltens.

- Ordnungsarten


Wir unterscheiden grundsätzlich zwischen der Symmetrie und der

Asymmetrie als Ordnungsarten.

Die Symmetrie wird auch als strenge Ordnung, die Asymmetrie als

freie Ordnung bezeichnet. Je nach gewählter Ordnungsart erhält das

Werkstück oder die Werkstückgruppierung den entsprechenden

Ausdruck.

In der Floristik sprechen wir auch dann von Symmetrie, wenn diese

bedingt durch die Natürlichkeit der Werkstoffe nicht 100% gegeben

ist.

Es ist die optische, scheinbare, gefühlte Symmetrie.

Wir unterscheiden speziell in der Floristik zwischen Umriss- und

Detailgestaltung.

So kann ein Werkstück im Umriss optisch symmetrisch sein, im Detail,

dem inneren Aufbau sich jedoch asymmetrisch gegliedert darstellen.

Auch können z.B. Gefäße in strenger Ordnung im Raum als „Stetige

Reihung“ oder „Strenge Formation“ gruppiert, in der floristischen

Ausgestaltung jedoch asymmetrisch sein.

Gestaltungskriterium - Ordnungsart

Gestaltungsart

vegetativ -

wahrhaft

vegetativ -

klassisch

vegetativ -

abstrakt

Umriss u. Detail

ausschließlich

Asymmetrie

möglich

ausschließlich

Asymmetrie

möglich

ausschließlich

Asymmetrie

möglich

dekorativ

Symmetrie und Asymmetrie

möglich

formal –linear

Asymmetrie

typisch

graphisch

Asymmetrie

typisch

im Umriss auch Symmetrie !

grafic in progress

Das Gestaltungskriterium „Ordnungsart“ wird hier

zum Vergleich und besseren Verständnis in Bezug

zu den Gestaltungsarten als Tabellenausschnitt

dargestellt. Die sechs aktuellen Gestaltungsarten

der Moderne werden ausführlich und bis ins Detail

im Kapitel 6 behandelt.


- Ordnungsarten

- Symmetrie, strenge Ordnung

- Ebenmaß der Teile !!!

- Asymmetrie, freie Ordnung

- Ungleichheit in Größe, Menge u. Verteilung !!!


- Symmetrie

ist die strenge Ordnung. Sie wird ganzheitlich, also im Umriss und im Detail, fast

nur in der dekorativen Gestaltungsart eingesetzt.

Für die Symmetrie ist es typisch dass das Hauptmotiv, der Ausgangpunkt und der

Waagepunkt in der geometrischen Mitte liegen.

Hier befindet sich auch die Symmetrieachse, die alles spiegelbildlich in zwei

optisch gleiche Hälften teilt.

Da wir in der Floristik mit Naturformen arbeiten ist nicht das exakte tatsächliche

Maß entscheidend, sondern das optische Erscheinungsbild.

Farben, Formen und Texturen müssen sich jedoch in jedem Fall im optisch

gleichen Mengen- u. Größenverhältniss auf beiden Seiten wiederholen.

Sind die Werkstoffe in alle Richtungen des Raumes gleichmäßig verteilt ergeben

sich mehrere Symmetrieachsen.

Sind mehrere Werkstücke im Raum symmetrisch zueinander geordnet, so muss

das Hauptmotiv in der geometrischen der Grundfläche platziert werden.

Dies währe z.B. durch eine symmetrische Dreiergruppierung möglich.

Aber auch die stetige Reihe als Gruppierungsart ist z.B. als Bühnenschmuck ohne

Hauptmotiv eine Möglichkeit, wie auch die strenge Formation.

Als Anordnungsart ist „radial“ ohne Überschneidungen typisch, die beiden

anderen Anordnungsarten „parallel“ und „überschneidend“ möglich.

graphic in progress

Die strenge, gleichmäßige und klare Wirkung der Symmetrie findet ihre

Anwendung, wo immer eine Überschaubarkeit zweckdienlich oder erwünscht ist.

Auch bei sehr feierlichen und würdevollen Anlässen hat sie ihre Berechtigung.

- Ordnungsart

- Symmetrie = strenge Ordnung

- Ebenmaß der Teile !!!


- Asymmetrie


ist die freie Ordnung. Sie ist in allen Gestaltungsarten der modernen Floristik

möglich, ja in den meisten sogar typisch. In den vegetativen Gestaltungsarten

gar die einzige Möglichkeit.

In der dekorativen und der graphischen Gestaltungsart ist zwar die

Umrisssymmetrie möglich, aber im Detail wird der Florist meistens asymmetrisch

gruppieren.

Ungleichheit der Größen- und Mengenverhältnisse, sowie deren Verteilung sind

ihre Merkmale. Sowohl in Bezug auf die Form als auch auf die Farbe. Das

Hauptmotiv liegt grundsätzlich außerhalb der geometrischen Mitte. Ja sie wird

gemieden.

Je nach Werkstück und Gestaltungsart kann hier im mittleren Bereich sogar ein

großer, oder der größte Freiraum asymmetrisch zur Wirkung kommen.

Asymmetrisch zur Wirkung kommen heißt dass er nicht exakt mittig auf der

Symmetrieachse eine optische Teilung herbeiführen darf.

Des Weiteren dürfen keine Elemente gleichwertig in Erscheinung treten und die

Freiräume sind mehr oder weniger verschieden groß.

Als Anordnungsarten sind „parallel“, „überschneidend“, und „radial“ mit

Überschneidungen typisch.

Die Wirkung der Asymmetrie ist frei, ungezwungen und durch ihre

Unüberschaubarkeit wirkt sie interessant und spannungsreich.

Durch ihre lebendige, natürliche Wirkung passt sie viel besser zu unserem

Werkstoff als die Symmetrie.

Die verschiedenen Möglichkeiten asymmetrisch zu gruppieren werden unter dem

Thema „Gruppierungsarten“ im nächsten Kapitel beschrieben und anhand von

Skizzen dargestellt.

graphic in progress

- Ordnungsart

- Asymmetrie = freie Ordnung

- Ungleichheit in Größe, Menge u. Verteilung !!!


- Anordnungsart


ist die Art und Weise wie Werkstoffe und Materialien zueinander

angeordnet sind.

Es ist die sichtbare Linienführung der Werkstoffe und Materialien.

Also ein gestalterischer Aspekt und nicht mit Technik zu verwechseln!

Wir unterscheiden zwischen radialer,

paralleler und überschneidender Anordnungsart. Die Wahl der

Anordnungsart ist vor allem von der Auswahl der Werkstoffe und der

Gestaltungsart abhängig, bzw. wird davon beeinflusst.

So gibt es Werkstoffe die sich mehr für die parallele Anordnungsart

eignen oder Andere die von ihrem Wachstums- und

Bewegungsrhythmus mehr für die überschneidende geeignet sind.

In der vegetativen Gestaltung ist die richtige Wahl der Anordnungsart

ein sehr wichtiges Kriterium aber auch bei den anderen

Gestaltungsarten in letzter Konsequenz entscheidend.

Es sind auch Kombinationen in einem Werkstück möglich, wobei eine

Anordnungsart immer mit der größeren Wirkung optisch in Erscheinung

treten sollte.

Der kleine Teil an Überschneidungen steigert dann z.B. die Parallelität

in der Dominanz. Umgekehrt kann eine große Anzahl von

Überschneidungen durch wenige parallel angeordnete Elemente

gesteigert werden.

Radiale Anordnungen werden durch einzelne Überschneidungen

spannungsreicher.

Wie man in der Übersicht bzw. dessen Ausschnitt sehen kann, lassen

sich alle Anordnungsarten mit fast allen Gestaltungsarten kombinieren.

Von da her besteht auch die Möglichkeit die Anordnungsart als

Begrifflichkeit bzw. als Gestaltungsvariante der Gestaltungsart

beizufügen.

Wir sprechen dann z.B. von:

Gestaltungskriterium Anordnungsart

Gestaltungsart

vegetativ -

wahrhaft

vegetativ -

klassisch

vegetativ –

abstrakt

dekorativ

formal –

linear

gestalterisch

sichtbare

Linienverlauf

der Werkstoffe

und Materialien

parallel und oder

überschneidend

radial mit

natürlichen

Überschneidungen

parallel und oder

überschneidend

radial oder

parallel und oder

überschneidend

radial mit bewussten

Überschneidungen

oder

überschneidend

– vegetativ - wahrhaft – parallel und oder überschneidend

- vegetativ - klassisch – radial mit natürlichen Überschneidungen

graphisch

parallel und oder

überschneidend


- vegetativ – abstrakt – parallel und oder überschneidend

- dekorativ – radial oder parallel oder überschneidend

- formal-linear – radial mit Überschneidungen oder überschneidend

- graphisch – parallel und oder überschneidend

Die Gestaltungsart formal-linear mit paralleler Anordnungsart,

sowie graphisch mit radialer sind eher nicht typische Kombinationen.

- Anordnungsart

- gestalterisch sichtbarer Linienverlauf

- radial – parallel – überschneidend

- das Gestaltungskriterium der Linien !!!

Das Gestaltungskriterium

„Anordnungsart“ wird hier zum

Vergleich in Bezug zu den

Gestaltungsarten dargestellt.

Die sechs aktuellen Gestaltungsarten

werden ausführlich im sechsten

Kapitel behandelt !!



- Anordnungsart "radial"


"paralell"

"überschneidend"

"Radial"

- radiale Anordnungsart

- von einem Zentrum ausgehend

vergrößert sich der Abstand

mehr oder weniger stark.

- es entsteht ein strahliges,

leicht

fächerartiges Erscheinungsbild.

- vereinzelte Überschneidungen

möglich !!!


-Anordnungsart "parallel"


"radial"

"überschneidend"

"paralell"

- parallele Anordnungsart

- Dominanz der Linien verlaufen

nebeneinander.

- jeweils zwei behalten in etwa

die gleiche Distanz zueinander.

- Überschneidungen

in geringer Menge steigern

die parallele Wirkung !!!


- Anordnungsart "überschneidend"


"radial"

"paralell"

"überschneidend"

- überschneidende

Anordnungsart

- die Mehrzahl der Linien

überschneiden

bzw. kreuzen sich

optisch und oder tatsächlich.

- Tiefenschichtung und


räumlicher Ausdruck werden

verstärkt !!


- Richtungsdynamik


Die Werkstoffe, welche in der Floristik Verwendung finden sind Ausdruck von

Vergänglichkeit und Lebendigkeit, von Veränderung und Entwicklung.

Die Natur ist dynamisch! Die Richtung der Darstellung von Dynamik entscheidet

meist der Gestalter, im Dialog mit dem Werkstoff und der Natur.

Die Richtungsdynamik beschreibt den Verlauf einer, meist jedoch mehrer Linien

im Raum bzw. in einem Werkstück.

Linienverläufe können tendenziell horizontal, diagonal oder vertikal zum

Ausdruck kommen.

Außerdem ist es auch möglich relativ gleichgewichtig alle Richtungen z.B. in

dekorativen Arbeiten darzustellen. Wir sprechen dann von Werkstücken ohne

dominante Richtungsdynamik.

Nicht nur die bloße Darstellung von Linien, sondern ein kraftvoller, lebendiger

Umgang mit denselben wirkt spannungsreich und dynamisch.

Dass heißt eine gemeinsame Richtung sollte, wenn gestalterisch erwünscht oder

erforderlich, deutlich erkennbar sein und Konsequenz und Entschiedenheit

ausstrahlen.

Ob überschneidend oder parallel angeordnet, entscheidet der Gestalter je nach

Werkstoffauswahl.

Bei paralleler Anordnungsart wird durch einzelne, bewusste Überschneidungen

sowohl die Parallelität als auch die Dynamik gesteigert.

Auch bei überschneidender Anordnungsart kann eine dominante

Richtungsdynamik entstehen.

Hierzu müssen die Überschneidungswinkel flach gewählt werden, dass heißt die

Linien variieren nur gering in ihrer Richtung.

Auch hier kann die geringere Menge Gegenbewegungen bilden, die dann einen

starken Richtungskontrast zur Hauptmenge erzeugen müssen, welche

gleichzeitig auch Form-, Farb- und Texturakzent sein könnten.

Eine weitere Möglichkeit ist eine Richtungsänderung des gesamten

Linienverlaufes, wobei eine Richtung optisch dominieren sollte. Dies könnten

zum Beispiel eine Formation von Equisetum hymale, dem Schachtelhalm sein.

Die Halme stehen vertikal zueinander und sind in ihrem oberen oder unteren

Drittel in die diagonale geknickt.

So kann durch den Richtungswechsel der Gesamtheit das Werkstück mehr

Ausdruck und Eigendynamik bekommen.

Gestaltungskriterium

dominante Richtungsdynamik

Gestaltungsart

vegetativ -

wahrhaft

vegetativ -

klassisch

vegetativ –

abstrakt

dekorativ

formal –linear

graphisch

typisch

auch ohne

möglich

typisch

auch ohne

möglich

typisch

auch ohne

möglich

möglich

nicht typisch

mit dominanter

Richtungsdynamik

fast unmöglich !

ja typisch

ohne dominante

Richtungsdynamik

fast unmöglich !


Es ist wichtig zwischen Anordnungsart und der Richtungsdynamik zu

unterscheiden.

Es sind zwei verschiedene Gestaltungskriterien !!!

Die Anordnungsart beschreibt die Stellung der einzelnen Linien zueinander und

unterscheidet zwischen parallel, radial und überschneidend.

Die Richtungsdynamik jedoch beschreibt die Stellung der Linien zum Gefäß und

Raum.

Diese können mehrheitlich im horizontalen, vertikalen und diagonalen Bereich

dominieren oder aber z.B. in formal-linearen Arbeiten keine gemeinsame

Richtungsdynamik ergeben.

Letzteres bedeutet, dass die Dynamik des Einzelnen immer wieder mehr oder

weniger konträr zu den anderen Linien steht.

Das Kriterium „Richtungsdynamik“

wird hier zum Vergleich und besseren

Verständnis in Bezug zu den

Gestaltungsarten als Tabellenausschnitt

dargestellt.

Die drei „vegetativen“

und drei „nichtvegetativen“

Gestaltungsarten der Floristik,

sowie weitere Gestaltungsvarianten

werden ausführlich und detailliert

im übernächsten Kapitel behandelt.


- Richtungsdynamik

- Stellung der Linien zum Raum u. zum Betrachter.

- Werkstücke dominierend im vertikalen, diagonalen

oder horizontalen Bereich

oder aber ohne dominante Richtung!


- Ausgangspunkt


Je nach Betrachtungsweise auch als Endpunkt, Sammelpunkt, Entstehungspunkt,

Basismittelpunkt, Wuchspunkt oder Wachstumspunkt bezeichnet.

Gestaltungskriterium -

Ausgangspunkt

Wir unterscheiden grundsätzlich Werkstücke mit einem gemeinsamen Punkt

oder Werkstücke, wo jedes einzelne Teil seinen eigenen individuellen Punkt hat.

Es ist der Punkt von dem die Gestaltung ausgeht.

Beim gemeinsamen Punkt ist es ein gedachter Punkt an dem sich optisch alle

Werkstoffe treffen. Das heißt die Stiele enden optisch an diesem Punkt, daher

auch der Begriff Endpunkt.

Das Werkstück, das aus vielen verschiedenen Teilen besteht ist dann im Prinzip

einer Pflanze nachempfunden, wo alles aus einem Vegetationspunkt wächst.

Typisch bei der vegetativ-klassischen Gestaltungsart.

Auch in der dekorativen Gestaltung ist der gemeinsame Punkt eine Möglichkeit,

wird hier aber nicht als Wuchsmittelpunkt sondern als End-, Ausgangs-,

Sammelpunkt oder Basismittelpunkt bezeichnet.

Dasselbe gilt für die formal - lineare Gestaltungsart.

Die Gestaltungsart graphisch, vegetativ-wahrhaft und vegetativ- abstrakt haben

typischerweise keinen gemeinsamen Ausgangs- bzw. Endpunkt, sondern jeder

Werkstoff hat seinen Individuellen.

Ausnahmen wird es auch hier geben. So können zum Beispiel im vegetativen

auch ganze Pflanzenteile wie Orchideen, Grasbüschel, oder Farnpflanzen

Verwendung finden, die dann jeweils für sich gesehen einen gemeinsamen

Wachstumspunkt haben.

Jedes der Teile wiederum hat seinen individuellen Wachstumspunkt.

Bis auf diese Ausnahmen sollten wir in jedem floristischen Werkstück uns immer

konsequent für eine Möglichkeit des End- bzw. Ausgangspunktes entscheiden.

In der vegetativen Gestaltung sprechen wir wie schon erwähnt vom Wuchs- oder

Wachstums-punkt und unterscheiden zwischen idealisierten,

imaginären oder individuellen Punkt.

Gestaltungsart

vegetativ -

wahrhaft

vegetativ -

klassisch

vegetativ –

abstrakt

dekorativ

formal –linear

graphisch

bzw. Endpunkt

der einzelnen

Werkstoffe

individuell

im Detail auch

„gemeinsamer“

möglich

gemeinsamer

imaginär /

idealisiert

individuell

individuell oder

gemeinsamer

individuell oder

gemeinsamer

individuell


- Ausgangspunkt

- Endpunkt - Sammelpunkt – Basismittelpunkt

- Entstehungspunkt usw.

gemeinsamer oder individueller →

- oder im vegetativen Wuchs- oder Wachstumspunkt

- der Punkt von dem die Gestaltung optisch ausgeht

!!!

Das Gestaltungskriterium „Ausgangspunkt“

beziehungsweise „Endpunkt“ wird zum

Vergleich und besseren Verständnis in

Bezug zu den Gestaltungsarten als

Tabellenausschnitt dargestellt.

Die sechs aktuellen Gestaltungsarten der

Moderne werden ausführlich und detailliert

im übernächsten Kapitel behandelt. Dort

finden sie auch die Gesamtübersicht

„Gestaltungskriterien der Floristik“


- Wachstumspunkt


oder Wuchspunkt genannt ist er Ausgangspunkt jeden wuchshaften und damit

vegetativen Gestaltens.

- Idealisierter Wachstumspunkt

Alle Werkstoffe, typisch beim Gesteck, treffen sich optisch fast auf einem Punkt,

der dem Ideal des tatsächlichen Treffens sehr nahe ist.

Daher bezeichnen wir diesen Punkt, der im oder dicht unter dem Gefäß liegt,

auch als idealisierten Wachstumspunkt.

Typisch für die vegetativ - klassische Gestaltungsart bei der in Haupt- Gegen, -

und Nebengruppen geordnet bzw. gruppiert wird.

- Imaginärer Wachstumspunkt

Gedachter Punkt, an dem sich alle Werkstoffe scheinbar optisch treffen. Er

befindet sich nicht existent tief unterhalb des Werkstückes oder bei größeren

Floralinstallationen an einer fiktiven Stelle im freien Raum.

graphic in progress

graphic in progress

- Individueller Wachstumspunkt

Jeder Werkstoff hat seinen eigenen, individuellen Wachstumspunkt.

Typisch für vegetativ-wahrhaft oder vegetativ-abstrakt, den beiden

Gestaltungsarten wo auf die natürliche Stellung des Werkstoffes größten Wert

gelegt wird!

Die Punkte jeden einzelnen Werkstoffes sind im Gefäß oder im freien Raum so

parallel oder überschneidend angeordnet, dass sie sich scheinbar nie zu einem

gemeinsamen Punkt hin bewegen.

graphic in progress


- Gravitation


vom lat. gravitas „schwere“ ist die wahrscheinlich älteste bekannte Kraft und

zugleich die Rätselhafteste. Es ist eine der vier Grundkräfte der Physik und

bezeichnet die gegenseitige Anziehungskraft der Massen.

So wie es in der Physik die Tatsächliche gibt, ist für den Gestalter die optische

Gravitation entscheidend.

Der Gestalter sollte sich bewusst sein, dass die größere Masse, wenn auch nur

optisch, die kleinere anzieht.

Beide Teile bewegen sich scheinbar aufeinander zu, aber die Kleinere „legt mehr

Weg zurück“. Viele kleine Teile zu einem Großen wirken immer näher als sie

tatsächlich platziert sind.

Es bedeutet außerdem, dass sich bei starken Größenunterschieden der

verwendeten Formen das „optische Gewicht“ und damit auch die

Proportionsverhältnisse leicht verändern.

• •

Die Gravitation ist kein entscheidender Faktor der Gestaltung, jedoch ein

wissenswerter Aspekt und hier der Vollständigkeit wegen erwähnt wird.

- Gravitation

Massenanziehungskraft


- Proportionen


Der Begriff Proportion bezeichnet das Verhältnis der Breiten-, Höhen- und

Tiefenmaße im Bezug zueinander, zur Gesamtgröße und zum Raum.

Im Detail das Verhältnis der Einzelteile zueinander und zum Ganzen.

Seit der Antike haben sich immer wieder Gelehrte, Künstler und Architekten, wie

Plato, Leonardo da Vinci und Le Corbusier mit Theorien der Idealproportion

beschäftigt.

Von einer guten Proportion sprechen wir wenn die verwendeten

Gestaltungselemente in einem für das Auge angenehmen Größen und oder

Längenverhältnis zueinander stehen.

Dies ist jedoch sehr subjektiv und dem Zeitgeist, der Mode und dem persönlichen

Geschmack unterworfen.

In der Floristik, wo wir hauptsächlich mit Naturformen arbeiten, sind die

empfundenen Größenverhältnisse maßgebend und nicht die gemessenen,

tatsächlichen.

Die Größenverhältnisse werden zum einen durch die Gestaltungselemente bzw.

deren Ausdrucksmittel Farbe, Form und Textur beeinflusst, als auch durch den

Hinter-, bzw. Untergrund.

Weitere Kriterien welche die empfundenen Proportionsverhältnisse beeinflussen

sind Form- und Farbverteilung innerhalb des Werkstücks.

Auch eine geschlossene oder aufgelockerte Umrissform sowie eine dominante

Richtungsdynamik im Werkstück verändert die Verhältnisse bzw. deren optische

Wirkung.

Als klassische Proportion für ungleiche Mengen- und Größenverhältnisse kennen

wir den „Goldenen Schnitt“, 1 : 1,6 bzw. 3 : 5 : 8 : 13 ….

Diese Verhältniszahlen sind dann auch Gestaltungsgrundlage für die Floristik

denn sie bilden das Fundament der Proportionslehre.

Sie sind wohlgemerkt für uns nur die Basis, also der Ausgangspunkt, denn es gibt

viele weitere Möglichkeiten als auch andere Proportionslehren.


- Proportionen

- die Größen und

Mengenverhältnisse

von Teilen zueinander

und zum Ganzen !!!


- Optisches Gewicht


Es beeinflusst unser Empfinden und damit auch die Proportionen.

Jedes Gestaltungselement besitzt ein messbares, spezifisches

Gewicht, das wir in Gramm oder Kilogramm angeben können.

Für den Gestalter ist dieses tatsächliche Gewicht zweitrangig und nur

selten zu berücksichtigen.

Viel wichtiger ist das so genannte „Optische Gewicht“ das der Mensch

jeder Sache unbewusst zuordnet.

Die durch das Auge aufgenommenen Informationen und Eindrücke

sowie Erfahrungswerte werden im Gehirn des Menschen ständig neu

gespeichert und sind Beurteilungsgrundlage für sein subjektives

empfinden.

Dieses subjektive Empfinden ist bei jedem Menschen verschieden,

aber tendenziell ähnlich.

Das „Optische Gewicht“ entsteht durch das zusammenwirken der

drei Ausdrucksmittel Form Farbe und Textur.

Sie können in Wechselwirkung zueinander das „Optische Gewicht“

verändern und werden daher jeweils gesondert behandelt.

Des Weiteren sind es Gruppierungsart und Richtungsdynamik die das

empfundene Gewicht beeinflussen und damit auch die

Proportionsverhältnisse optisch verändern.

So wirken Teile in strenger Formation gruppiert schwerer wie die

gleichen Teile in Streuung.

Auch horizontal ausgerichtete Formen können gewichtiger

erscheinen als solche in vertikaler Stellung.

graphic in progress

Die Proportionen werden also nach den „Optischen Gewicht“ beurteilt

und sind empfundene Werte des Gestalters und Betrachters.


- optisches Gewicht

- beeinflusst

unser Proportionsempfinden.

- vom Auge gemessen.

- empfunden

- subjektiv

- meist nicht mit

dem tatsächlichen identisch!!!

- optische Gewichtsbeeinflussung durch Farbe

Farben wirken optisch schwerer oder leichter, je nach

Helligkeitswert, Leuchtkraft und Qualität bzw. ihrer Reinheit. Auch

durch Vergleichsfarben

im direkten Umfeld oder durch Hinter- oder Untergrund verändert

sich das empfundene Gewicht der anderen Farben.

Helle Farben entwickeln vor dunklen Hintergründen mehr Leuchtkraft

und Strahlungsgröße. Dunkle Farben dagegen werden intensiver und

schwerer.

Das heißt helle Farben vergrößern zwar optisch den Körper trotzdem

wirken Formen mit dunkler Farbgebung grundsätzlich schwerer.

Da die Farbwirkung von der Lichtquelle und deren Intensität

abhängig ist beeinflussen die Lichtverhältnisse ebenfalls das

„Optische Gewicht“.

- optische Gewichtsbeeinflussung durch Form

Verschiedene Formen gleichen tatsächlichen Gewichts werden je

nach Umrissform verschieden schwer empfunden. So wird ein Würfel


gegenüber einer Pyramide gleichen Volumens immer schwerer

wirken.

Aufstrebende Formen oder solche von denen Bewegung ausgeht,

wirken also grundsätzlich leichter als lagernde oder von ihrem Wesen

ruhende.

Auch ihre Stellung zum Raum und zum Betrachter verändert ihr

optisches Gewicht. So wirkt ein Würfel auf eine Kante oder Spitze

gestellt leichter als wenn er auf der vollen Fläche einer Seite ruht.

Auch die anderen zur Gruppierung gehörenden Formen im Vergleich

können eine Form schwerer oder leichter wirken lassen.

Des Weiteren können Blüten je nach Form im geschlossenen Zustand

oder

in geöffneter Darstellung schwerer oder auch leichter wirken.

In Bezug auf die Gesamtform wirken selbstverständlich klare

geschlossene Umrissformen immer schwerer als aufgelockerte oder

solche mit einer unregelmäßigen Umrisslinie.

- optische Gewichtsbeeinflussung durch

Textur

Ein wesentlicher Faktor ist die Oberflächenbeschaffenheit und das

Wesen des Materials. So wirken Texturen die tief und rau sind

grundsätzlich schwerer als glatte glänzende. Transparente wirken

leichter als undurchsichtige Texturen. Aber auch das Material und die

ihm zugeordneten Eigenschaften beeinflussen das empfundene

Gewicht. So wirken Ton oder Metallgefäße schwerer als Glasgefäße

obwohl sie vielleicht das gleiche Gewicht haben.

Es sind die Erfahrungswerte die der Mensch hier gedanklich je nach

Material mit einfließen lässt und die dann die Bewertung des

optischen Gewichts beeinflussen.

-

optische Gewichtsbeeinflussung


- durch Farbe, Form u. Textur.

in Wechselwirkung

- auch Lichtverhältnisse und

Charakter des

Materials beeinflussen!


- Goldener Schnitt


Was Plato den „Schnitt“ nannte wird seit Anfang des 19. Jahrhunderts in der Kunst und Architektur als „Goldener

Schnitt“ bezeichnet.

Auch in der Floristik ist es das Maßsystem das bei vielen klassischen Werkstücken die Proportionen vorgibt.

Es kann sich hier auf die Gefäßhöhe zur Füllung, auf die Breite der Arbeit zur Höhe, auf Kranzkörper zur Öffnung und

vieles mehr beziehen.

Auch die Größen- und Mengenverhältnisse mehrer Werkstücke bzw. Gruppen zueinander und deren Abstand können

nach dem „Goldenen Schnitt“ ausgerichtet sein. Es ist, wie auch in anderen gestalterischen Berufen, die klassische

Proportion für ungleiche Teile und Mengenverhältnisse.

Mathematisch gesehen ist es die ungleiche Teilung einer Strecke X in die kleinere A und die größere B . Die kleinere

Strecke A verhält sich zur größeren B dann im gleichen Verhältnis wie B : X. Daraus ergibt sich die

Formel :

A : B = B : X

Wenn die Unbekannte X dann zum Beispiel 8 Teile hat lautet die Gleichung in Zahlen ausgedrückt dann: 3 : 5 = 5 : 8

und es ergibt sich mathematisch die Verhältniszahl 1,6

Das Achtel oder die Zahl 8 ist hierbei die entscheidende Größe wie wir unter dem Thema Proportionsgraduierung auf

der nächsten Seite

und in der entsprechenden Grafik sehen werden.

- „Goldener Schnitt“

- klassische Proportion - 3 : 5 : 8 : 13 : 21 :34 :55 :usw.

- ein klassisches Mengen- u. Größenverhältnis für die Asymmetrie!!!


- Proportionsgraduierungen


Leonardo da Vinci ging, wie viele Gelehrte vor ihm, bei seiner Proportionslehre vom „Goldenen Schnitt“ und den

Größenverhältnissen des menschlichen Körpers aus.

Von der Maßeinheit des „Goldenen Schnitts“ ausgehend teilt er in Achtel ein.

Von der Zahl 8 ausgehend, 3 Achtel zu 5 Achtel, finden wir neben 3:5 auch die Verhältniszahlen 2:6 und 1:7 in seiner

Proportionslehre für ungleiche Mengen und Größen. 1:7 oder 7:1 ist für ihn das Maximalverhältnis einer noch

ästhetischen Proportion vom biologischen Format abgeleitet.

Diese Verhältniszahlen kann man an vielen Naturformen nachweisen.

Leonardo da Vinic’s berühmter Vitruvianischer Mann zeigt neben dem „Goldenen Schnitt“ auch z.B. zwischen

Kopfgröße und Körper das Verhältnis 1:7.

Aber auch viele Bauwerke der Antike weisen neben dem „Goldenen Schnitt“ oft Proportionsverhältnisse von 1:7 bzw.

7:1 auf.

So verhält sich die Höhe von klassischen Giebeln zur Breite 1:7 und die Höhe der dorischen Säulen entspricht 6-mal

der Breite des Säulenfußes. Auch viele Kapitelle verhalten sich 1:7 zur Säulenlänge.

Zwischen dem „Goldenen Schnitt“ 1:1,6 und dem Maximalverhältnis nach Leonardo da Vinci 1:7 gibt es viele

Graduierungen, also Abstufungen bzw. Zwischengrößen sowie eine Übersteigerung letzterer.

Bei Abstufungen in der anderen Richtung sprechen wir dann von Umkehrproportionen.

Es bleibt z.B. goldener Schnitt wenn wir das Verhältnis Gefäß : Füllung von 1:1,6 in 1,6:1 umkehren, wie aus der

Skizze zu ersehen ist.

Hier von „Unterproportion“ zu sprechen ist daher nicht angebracht zumal dieser Begriff für unvorteilhafte Proportion

steht.

Der Begriff „Überproportioniert“ steht im allgemeinen Sprachgebrauch für Verhältnisse die nicht gleich, also nicht 1:1

sind.

Er ist daher besser von Graduierungen, „übersteigerten Proportionen“, „Extremproportionen“ oder „XXL-

Proportionen“ auf der einen Seite und „Umkehrproportionen“ in der anderen Richtung zu sprechen.

Gerade solche Proportionen die von der Norm des „Goldenen Schnittes“ abweichen sind es oftmals die ein floristisches

Werkstück noch interessanter, spannungsreicher und aussagekräftiger machen. Zudem wird immer die Zeit, die Kultur

und der Mensch entscheiden was Norm ist.

Wir sind der Meinung, dass Proportionsgraduierungen ein ganz wichtiges Gestaltungsmittel unserer Zeit sind.


4:1 2:1 1:1 1:2 1:4 1:6 1:8 1:10

- Proportionsgraduierung

- Abstufungen

zwischen klassischen Proportionen sowie übersteigerte Proportionen und

Umkehrproportionen !!!


- Empfundene Soziologie


Wir unterscheiden aus floristischer Sicht zwischen der tatsächlichen und der

empfundenen Soziologie und Ökologie der Pflanzenwelt.

Die Pflanzensoziologie und Pflanzenökologie ist die Lehre vom

zusammenleben der Pflanzen in Lebensräumen und Gemeinschaften. Sie

berücksichtigen also was vom Klima und den anderen Ansprüchen her

zusammen wachsen kann. Sie ist bei Pflanzungen, besonders bei

vegetativen, ein wichtiges Auswahlkriterium. Bei den meisten anderen

floristischen Werkstücken ist die empfundene Soziologie und die

empfundene Ökologie für die Auswahl der Werkstoffe entscheidend und

nicht die Tatsächliche!

Das Empfundene wird geprägt durch das Gefühl und Beurteilungen die wir

fast klischeehaft von Pflanzen und Pflanzenteilen haben.

Es ist die Pflanzenzusammengehörigkeit die nicht unbedingt tatsächlich

besteht, sondern von Menschen in unserem Kulturkreis

momentan so empfunden wird. Sie ist vom Zeitgeist abhängig und wird von

unserem Lebensumfeld beeinflusst.

So empfinden wir in unserem Kulturkreis z.B. Thypa latifolia und Iris

germanica als stimmig und zusammenpassend, obwohl Thypa im Sumpf –

Wasser Bereich und Iris germanica im Trockenbereich heimisch sind.

Des weiteren gibt es auch viele Blattsorten wie Galax -, Aspedistra-, und

Sparthiphyllumblätter

die sich neutral verhalten und als geschnittener Werkstoff mit unseren

heimischen

Sommerstauden kombinieren lassen, obwohl sie von ihrer tatsächlichen

Soziologie und Ökologie nicht zusammengehören.

Auch gibt es viele Gräser die sich je nach Art, Sorte und Beschaffenheit vom

Empfinden neutral verhalten und mit den entsprechenden

Ökologiebereichen kombinieren lassen.

Als letzte Beispiele seien noch Kombinationen von Olivenzweigen und

Eucharis oder Calla und Rosen genannt die zwar vom Gefühl her zusammen

verarbeitet werden können aber tatsächlich von ihrer Ökologie u. Soziologie

nicht zusammen gehören.

Das Empfundene ist bei der Auswahl geschnittener Werkstoffe zur

vegetativen Gestaltung das Kriterium, bei vegetativen Pflanzungen dagegen

müssen wir, wie schon erwähnt die tatsächlichen pflanzensoziologischen


und pflanzenökologischen Gegebenheiten und Ansprüche der Pflanzen

akzeptieren und berücksichtigen.

Bei vegetativen Werkstücken imitieren wir nicht die Natur sondern

interpretieren sie und können bei geschnittenem Werkstoff auch

empfundene Werte einsetzen.

- empfundene

Pflanzensoziologie

u. Pflanzenökologie

- was könnte

vom Erscheinungsbild

zusammen gewachsen sein und

bei geschnittenem Werkstoff

somit auch vegetativ gestaltet

zusammen passen.

- bei der vegetativen

Pflanzung ist die tatsächliche

Soziologie unbedingt zu

beachten !!!

- Pflanzensoziologie

Die Pflanzensoziologie ist ein Teil der Botanik und der Ökologie. Die

Pflanzensoziologie ist die Lehre von Pflanzengemeinschaften. Ihre

spezifische Struktur und die Ursachenforschung ist die Aufgabe der

Pflanzensoziologie.

Die Vegetationsdecke der Erde besteht aus den verschiedensten


Pflanzenarten, die in unterschiedlichen und wiederkehrenden

Artenkombinationen auftreten.

Sie sind in einem langsamen aber ständigem Wandel, bedingt durch

klimatische Veränderungen und menschliche Eingriffe in die Natur.

So sind z.B. Akazien, viele Prunussorten und auch der Bambus bei uns

heimisch geworden.

Mit vielen Stauden verhält es sich ähnlich.

Die ursprüngliche Heimat der Pflanzen gibt uns Hinweise auf

Standortbedingungen, klimatische Bedürfnisse und Pflegeansprüche der

Pflanzen. Zugleich auch, welche Pflanzen unter Berücksichtigung all diesen

Ansprüche zusammen wachsen und gestalterisch eine Einheit ergeben

können.

Vegetationszonen unserer Erde reichen über den tropischen Regenwald,

tropische Trockenwälder, Savannen, Steppen, Halbwüsten, Wüsten,

Subtropen, gemäßigte- u. mediterrane Zonen bis hin zu Polar- und

Hochgebirgsregionen.

- Pflanzensoziologie

- Teil der Botanik

und der Ökologie.

- Vegetationsdecke der Erde.

- ursprüngliche Heimat der

Pflanzen.

- ein Auswahlkriterium

bei vegetativen Pflanzungen.

- bei Arbeiten

mit geschnittenem Werkstoff

ist die Zusammenstellung, auch


im Vegetativen, nach

der „empfundene

Pflanzensoziologie“ möglich.

- Pflanzenökologie

Neben dem Wissen der Pflanzensoziologie ist die Pflanzenökologie für uns

Gestalter noch wichtiger. Die Lehre vom zusammenleben der Pflanzen in

Gemeinschaften und ihren Wechselbeziehungen zueinander.

Da Pflanzengemeinschaften, die in der Natur zusammen wachsen, in der

Regel dieselben Klima und Lebensansprüche haben, ist das Wissen darüber

für den Floristen wichtig.

Sie berücksichtigt was vom Klima (Sonne, Regen, Temperatur) und den

anderen Ansprüchen wie Bodenbeschaffenheit her zusammen wachsen

kann.

Die Pflanzenökologie teilt in Lebensräume wie z.B. Wasser, Sumpf, Moor,

Uferbereiche, Heide, Steppe, Trockenböden, Feuchtwiese, Wald u. Waldrand

ein.

Diese Lebensräume sollten der Floristen kennen und dann gestalterisch,

nicht imitiert sondern interpretiert, darstellen.

Die Pflanzenökologie ist daher besonders bei vegetativen Pflanzungen ein

wichtiges Auswahlkriterium.

Für Arbeiten mit geschnittenem Werkstoff dagegen sind die „empfundene

Pflanzenökologie“ und die „empfundene Pflanzensoziologie“ maßgebend.

- Pflanzenökologie

- Lebensräume der Pflanzen.

- wichtiges

Auswahlkriterium bei vegetative

n Pflanzungen!


- bei Werkstücke mit

geschnittenem Werkstoff

ist die Auswahl nach

der„empfundene

Pflanzenökologie“ möglich.


- Milieu


Werkstoffe, Pflanzen und Pflanzenteile, sowie Materialien werden neben

anderen gestalterischen Gesichtspunkten auch nach ihrem Milieu

ausgewählt.

Das Milieu ist in allen Gestaltungsarten ein wichtiges

Entscheidungskriterium für die Auswahl, die beim gestalten an erster

Stelle steht.

Der Begriff Milieu kommt aus dem Französischen und wir unterscheiden als

spezielle Begrifflichkeit in der Floristik zwischen dem natürlichen Milieu der

Werkstoffe und dem der Materialien.

Das Milieu beschreibt die charakteristische Momentankonfiguration, also

die Beurteilung eines Gestaltungselements zu einem bestimmten Zeitpunkt

und Zustand.

Dies ist immer nur im Vergleich möglich. Stufen wir in der Floristik

Werkstoffe und Materialien nach ihrem Milieu ein ist dies immer Subjektiv

und vom Vergleich abhängig.

Das Milieu das der Mensch Dingen zuordnet entsteht durch viele Faktoren.

So sind es zum Einen die Farbe, die Form und Textur die Einfluss nehmen

aber auch Kultur, Zeitgeist und Werteinschätzung beeinflussen unser

Milieuempfinden.

Des Weiteren spielt die empfundene Soziologie eine Rolle.

Nicht zu verwechseln mit der tatsächlichen Soziologie die mit dem Milieu

oft verwechselt wird jedoch hier keine Bedeutung hat.

Auch der Raum, das Umfeld sind milieugeprägt und beeinflussen wiederum

die Milieuwirkung der Gestaltungselemente.

Wir unterscheiden grundsätzlich zwischen rustikalem, derbem

Milieubereich auf der einen Seite und edlem, elegantem Milieu als

Gegenpol. Es sind die zwei Extrembereiche, dazwischen gibt es jedoch

endlos viele Abstufungen und in der Mitte liegt der große Bereich

der milieuneutralen Werkstoffe und Materialien.

Diese verhalten sich zu beiden Bereichen, in denen es ja viele Stufen gibt,

neutral und können zu beiden Extrembereichen kombiniert werden.

So können z.B. Zantedeschia oder Phallenopsis die von sehr edlem Milieu

sind mit einem rostigen Metallgefäß kombiniert werden. Das rostige

Metallgefäß verhält sich wie auch oxidierte Kupfer- oder Messinggefäße

abhängig von der Form relativ milieuneutral.

Auch Pflanzenteile aus dem Gegenpol dem extrem rustikalen Bereich wie

z.B. Distel, Sonnenblume, Solidago und Achilea können in einem solchen


Gefäß ihrem Platz finden.

Neben dem Gefäß sind es auch viele Werkstoffe wie z.B. Hostablätter,

Thyphablätter, viele Rosen und Gräsersorten sowie grüne Mohnkapseln und

Schlehenäste, die im mittleren Milieubereich anzusiedeln sind und sich

relativ neutral zu beiden Bereichen verhalten.

Die richtige Milieuauswahl ist in allen Bereichen sehr wichtig. So ist es z.B.

bei sichtbaren Bindestellten auch ein großer Unterschied ob wir mit

rustikalem Naturbast, gefärbtem Bast, Kabelbindern oder mit edlen

Schnüren gestalten. Dies ist abhängig vom Milieu des Werkstücks und

dessen Bestandteilen.

Die farbliche Beeinflussung soll an der Zantedeschia beispielhaft

verdeutlicht werden. Es gibt sie z.B.in Weiß Schwarzviolett, Rotviolett,

Gelb, Orange und Rostorange. In der hier genannten Reihenfolge bei ganz

Edel beginnend zeigt sich eine kontinuierliche Abstufung Richtung des

mittleren Milieubereiches.

Eine solche rostorange Calla mit geringer Farbqualität kann dann sowohl zu

edel wirkenden Orchideen passender Farbe als auch zu rustikaler

einzustufenden Zinien, Asklepien, Digitalis und orange Antirinium

beispielsweise passen.

Der Gestalter sollt immer wieder Milieukonfigurationen vergleichen und

sich Unterschiede und deren Ursachen bewusst machen. Trotz allen

Beispielen im Text bleibt die Beurteilung subjektiv und ist von vielen

Faktoren abhängig.

Vom Gestalter erfordern solche Einstufungen immer wieder ein

aufmerksames, bewusstes und individuelles Sehen und Erkennen der

besonderen Merkmale unserer Werkstoffe.

Des Weiteren bieten natürlich bewusst gewählt Milieukontraste eine jedoch

begrenzte Möglichkeit, bei der dann das Mengenverhältnis entscheidend

für die Harmoniebildung ist.

Totale Milieugegensätze in relativ gleiche Menge bilden keine Harmonie

und sind dann auch nicht Stilgerecht und aller Wahrscheinlichkeit auch

nicht Anlassgerecht.


- Milieu

- subjektives Empfinden

- fließende Bereiche

von rustikal, derb

über milieuneutral bis

edel, elegant.

- wird geprägt durch

Farbe, Form, Textur,

sowie Werteinschätzung,

Kultur, Zeitgeist und von

der empfundenen

Soziologie sowie der

persönlichen

Einstellung des Gestalters u.

Betrachters !!!


- Akzent


ist in einer floristischen Arbeit die Bezeichnung für die Teile, die in sehr geringer

Menge einer bedeutend größeren Menge gegenüberstehen.

Wir kennen hier den Farb- Form- und Texturakzent, wobei die zwei erst

genannten die größere Fernwirkung haben.

Es ist die Aufgabe des Akzents, durch einen großen Unterschied in kleiner Menge,

die Gesamtarbeit zu steigern. Im Idealfall stellt der Akzent in allen drei

Ausdrucksmitteln einen großen Kontrast dar. Das heißt sowohl Farbe als auch

Form und Textur bilden einen starken Gegensatz zu den in der Hauptmenge

vorhandenen Ausdrucksmitteln.

Die kleinere Menge steigert dann die Größere in ihrer Wirkung, aber auch

umgekehrt.

Sprechen wir von ungleichen Mengen muss uns auch klar sein das der Akzent

typischer Weise in der Asymmetrie zum Einsatz kommt.

Am wichtigsten, ja fast unverzichtbar ist er in der graphischen Gestaltungsart.

Im dekorativen und vegetativen Werkstück ist er eine gute Möglichkeit die Arbeit

spannungsreicher und interessanter zu gestalten.

In der formal-linearen Gestaltungsart dagegen ist er untypisch da hier alle

kontrastreich verwendeten Teile in relativ geringer Menge zum Einsatz kommen.

Auch sollte der Akzent konsequent platziert sein, das heißt klar außerhalb der

geometrischen Mitte und auch nicht direkt an der äußeren Umrisslinie des

Werkstückes.

Eine gestreute Gruppierung wäre auch nicht sinnvoll, da hierdurch die Wirkung

stark gemindert würde.

Starke Ausstrahlung erhält er durch eine konzentrierte gezielte Platzierung und

den großen Kontrast in ganz geringer Menge zur Gesamtmenge. Eine weitere

Intensivierung kann durch Lichteffekte, wie Lichtbündelung, lichtleitende Stäbe

oder Schnüre erreicht werden.

Der Akzent steigern, ergänzen, harmonisieren und bringen zugleich Spannung ins

floristische Werkstück.


- Akzent

-die bedeutend

geringere Menge im

Verhältniss

zur Gesamtmenge.

- typ. Gegensatz

in Farbe, Form u.

Textur

- steigert !!!


- Farb-Form-Texturakzent


- Farbakzent

Er muss gegenüber den anderen Farben einen großen Unterschied, sprich Kontrast in der Farbe selbst und im

Helligkeitswert aufweisen.

Die Farbe als Akzent hat dann die größte Fernwirkung und sticht als erstes ins Auge.

Die Wirkung des Farbakzents lässt sich durch Struktur und Form beeinflussen.

Der Akzent kommt nur als großer Farbkontrast zur vollen Wirkung.

So können z.B. floristische Werkstücke, bei denen in der Dominanz trübe Farben wirken, durch eine reine leuchtende

Farbe gesteigert werden. Eine Arbeit die durch kühle Farben geprägt ist, lässt sich durch einen Akzent aus dem

Warmbereich ergänzen.

Dies macht das Kalte der anderen Farben bewusst und bringt Spannung in die Sache.

Mit dem Farbakzent können vollkommene Harmonien gebildet werden, ohne die Aussage der Arbeit wesentlich zu

verändern.

Die zum Großteil verwendeten Farben erhalten durch den Vergleich noch mehr Aussagekraft.

Auch Harmonien kleiner Abstände lassen sich durch eine Komplementärfarbe als Akzent zum einen vervollständigen,

zum anderen in ihrer Wirkung verstärken.

Als Beispiel sei ein Strauß genannt, der zu ca. 95% aus blaugrünem und blauem, pastellfarbenem Werkstoff besteht.

Der Akzent könnte aus ca. 5% rotorangenem Material oder Werkstoff gewählt sein.

Dunkelblau als Akzent würde den Hell-Dunkel-Kontrast verdeutlichen, Rotorange den Komplementärkontrast zur

Akzentsetzung benutzen. Die ca. 5% Angabe bezieht sich natürlich auf die optische Menge und wird je nach Farbwahl

tatsächlich differieren.

Auch ist besonders wichtig dass die Farbe als ein Flecken erscheint, also auf keinen Fall als Streuung gruppiert wird.

Gerade beim Farbakzent ist natürlich das Licht bzw. die Lichtquelle ein wichtiger Faktor.

- Formakzent

Auch das Ausdrucksmittel Form lässt sich optimal als Akzent einsetzen.

Dies kann zum einen durch einen großen Formunterschied, als auch durch einen Richtungs- und Bewegungskontrast

geschehen.

Letzterer müsste allerdings, was grundsätzlich sowieso besser ist, auch in seiner Farbe und Struktur einen großen

Kontrast bilden. Formkontraste kommen in graphischen Arbeiten und bei der Anordnungsart parallel am stärksten zur

Wirkung und sind dort auch unverzichtbar.


Eine große Summierung linearer Darstellungen in einer dominanten Richtungsdynamik fordert geradezu den

Gegensatz beispielsweise in Kugelform oder eine kontrastreiche Gegenbewegung in geringer Menge.

- Texturakzent

So wie die Farbe und oder die Form als Akzent eingesetzt werden kann, so bietet auch die Textur diese Möglichkeit.

Steht z.B. eine bedeutend geringe Menge hochglänzender Werkstoffe einer großen Menge z.B. matter, weicher oder

rauer in einer floristischen Arbeit gegenüber so entsteht ein Texturakzent.

Wichtig ist jedoch, da immer alle drei Ausdrucksmittel vorhanden sind, deren wechselseitige Wirkung zu beachten.

Sie können sich in ihrer Ausdruckskraft gegenseitig steigern oder mindern.


- Schmücken


ist das Betonen, ein Ergänzen, ein begleitendes Hervorheben von Vorhandenem.

Der Schmuck stellt immer die kleinere Menge zum zu Schmückenden dar, und

kann sich so gar als Akzent zur Gesamtmenge darstellen.

Im Gegensatz zum „Dekorieren“, wo ein komplett neues Bild entsteht, steht hier

das zu Schmückende im Vordergrund.

Schmuck ist eine Maßnahme zur Verschönerung, eine optische Aufwertung, eine

den Wohlstand repräsentierende Ausgestaltung von Gegenständen, Räumen oder

Personen.

Etwas, oder sich zu „schmücken“ ist seit Menschengedenken Brauchtum und

somit ein Stück Kulturgut.

In der Floristik kennen wir den Körperschmuck, Brautschmuck, Autoschmuck,

Tischschmuck, Altarschmuck, Sargschmuck, Urnenschmuck und den

Raumschmuck um nur Einige der Wichtigsten zu nennen.

Der Schmucktisch, eine weitere Begrifflichkeit mit dem Wortinhalt „schmuck“,

bildet hier eine Ausnahme. Ein völlig überladener dekorierter Schmucktisch als

Ausstellungsgegenstand ist zwar nicht geschmückt, sondern dekoriert, kann aber

wiederum im Raum einen Schmuck darstellen und den Raum schmücken.

Der Schmuck ist wie bereits erwähnt die kleinere Menge und muss vom Stil zu

dem was zu schmücken ist passend sein. Am Beispiel Raumschmuck soll dies

verdeutlicht werden. Egal ob im barocken Festsaal, der modernen Nobeldisco

oder im Foyer eines postmodernen Gebäudes, der Schmuck muss sich zum

Interieur, der Innenarchitektur und den örtlichen Gegebenheiten harmonisch

verhalten. Für eine stilvolle, festliche Feier z.B. in einer Turnhalle sollten diese

Räumlichkeiten nicht geschmückt, sondern sie müssen dekoriert werden.

Dass heißt, „dekorieren“ das Gegenteil von „schmücken“, verändert das

Gesamterscheinungsbild und schafft somit ein ganz neues Raumgefühl.

Blumenschmuck sollte daher immer Stilgerecht, Werkgerecht, Zweckgerecht,

Werkstoffgerecht und dadurch wahrhaftig sein.

Wahrhaftigkeit bedeutet Ehrlichkeit beim gestalten, eine gewisse Konsequenz

des Gestalters und vor allem die Achtung der „Blume“!


picture in progress

- Schmücken

- Vorhandenes betonen,

steigern, hervorheben.

- Blumenschmuck, eine

Aufgabe der es gerecht

zu werden gilt !!!


- Summierung und Reduzierung


sind in der Gestaltung ständige wechselnde und sich ergänzende

Erscheinungen.

Fast jedes gestalten also ordnen und somit gruppieren wird immer auch

zugleich ein summieren und reduzieren von Teilen sein.

Summieren heißt eine größere Menge gestalterisch zusammenfassen, mehr

oder weniger verdichten. Reduzieren ist das Beschränken auf wenige Teile im

Verhältnis zum Gestaltungsraum oder der „Restmenge“. Die so genannte

„Restmenge“ ist dann die bedeutend Größere. Eine Reduzierung kann sich

aber auch auf die Verwendung nur einer Farbe, Form oder Textur, also auf ein

und dieselben Ausdrucksmittel beziehen.

Summierung findet typischer Weise bei der dekorativen Gestaltungsart durch

das Zusammenfügen vieler verschiedener Teile in einer relativen Verdichtung

statt.

Aber auch die Verdichtung vieler gleicher Teile in z.B. der graphischen

Gestaltungsart ist eine Summierung. Diese stellt, da es gleiche Teile sind,

jedoch zu gleich auch eine Reduzierung dar. Auch in den vegetativen

Gestaltungsarten ist das Wechselspiel Summierung und Reduzierung typisch.

Sobald mehrere gleiche Teile dichter zueinander stehen und andere weiter

voneinander entfernt sind können wir je nachdem von einer mehr oder

weniger starken Summierung sprechen. Die weiter entfernten Teile in

geringer Stückzahl stellen einer Reduzierung im Vergleich dar. Sind es viele

gleiche Teile in Form, Farbe und Textur sind sie sowohl summiert von der

Menge als auch reduziert von der Vielfalt.

In der Asymmetrie findet also immer eine mehr oder weniger starke

Summierung und Reduzierung statt. Diese entsteht theoretisch durch

unterschiedliche Mengen- und Größenverhältnisse und je unterschiedlicher

diese sich optisch und tatsächlich darstellen, desto stärker ist die Wirkung

von Summierung und Reduzierung. Jede gute asymmetrische Gruppierung

erfüllt daher beide Gesichtspunkte.

Sind die Ausdrucksmittel z.B. in gleicher Form aber alle in verschiedenen

Farben gewählt zeigen sie auch deutlich dieses Wechselspiel. In der

Symmetrie ist z.B. bei der stetigen Reihung als Gruppierungsart ebenfalls

eine Summierung und Reduzierung vorhanden.


Die stetige Reihe zeigt gleiche Teile als Summierung, da es aber nur eine

Sorte Teile ist stellt sie auch eine Reduzierung nämlich auf eine Farbe, Form

und Textur dar.

Formationen sind die stärkste Dar-stellungsform von Summierungen und

Reduzierungen zugleich.

Summierung und Reduzierung sind also keine Gruppierungsarten, sondern in

starker oder schwächerer Form in fast allen Gruppierungsarten Bestandteil

dieser.

Wir können grundlegend feststellen, dass die Reduzierung sowohl als

Summierung vieler gleicher Teile als auch die Reduzierung auf wenige Teile

bis hin zur Einzelstellung, die schwierigere Aufgabe für den Gestalter ist.

Jedes Detail, ja jede Bewegung bekommt einen höheren Stellenwert, wie

die Werkstoffe selbst auch. Die Werkstoffe erhalten durch Reduzierung eine

höhere Ausdruckskraft und mehr Geltung. Dies ist besonders in der

vegetativ-abstrakten und in der graphischen Gestaltungsart erstrebenswert

aber auch in der formal-linearen und in den anderen vegetativen

Gestaltungsarten durchaus sinnvoll.

- Summierung u.

Reduzierung

- Wechselspiel der

Mengen, Farben, Formen,

usw.

- keine


Gruppierungsarten,

jedoch Bestandteil fast

jeden Gruppierens !!!


- Die Gruppe


Die gestalterischen Möglichkeiten, die wir haben Dinge zueinander zu ordnen,

nennen wir auch Gestaltungsmittel.

Es gibt viele Mittel und Wege Teile zu einem neuen Ganzen zu ordnen.

Eine Gruppe entsteht sobald der Gestalter mehrere Einzelteile ( mindestens

zwei ) auswählt und zu einem neuen Ganzen zusammen fügt.

Zu diesem Zweck, der Zusammengehörigkeit, müssen die Einzelteile

Beziehungen eingehen, und zwar

zueinander, zum Raum, und dadurch zum Betrachter .

- Die Gruppe

- gestalten ist ein ordnen

- ordnen heißt gruppieren

!


- gruppieren


ist also ein gestalterisches Ordnen, mit dem Ergebnis, das eine oder mehrere

Gruppen, bzw. Gruppierungen entstehen. Eine Gruppe ist ein erkennbar

zusammengehörendes Ganzes aus mehreren Einzelteilen.

Um dies zu erreichen müssen sowohl bei der Auswahl der Gestaltungselemente

als auch beim Zusammenfügen die Gruppengesetze Beachtung finden. Das

Gesetz besagt, das alle Teile einer Gruppe als ein zusammengehörendes Ganzes

in Erscheinung treten müssen.

Zu diesem Zweck, der Zusammengehörigkeit, müssen die Einzelteile

Beziehungen eingehen, und zwar

- zueinander

- zum Raum,

und dadurch - zum Betrachter .

Gruppieren heißt demnach Einzel- oder Teilformen zu einem neuen Ganzen

zusammenfügen bzw. ordnen. Die Beziehung der Teile zueinander entsteht zum

Beispiel durch deren Ausdrucksmittel.

So können die Elemente gleicher Form und oder gleicher Farbe, als auch gleicher

Textur sein und somit zusammengehörig wirken. Auch eine dominante

Richtungsdynamik oder gemeinsame Bewegungszentren schaffen Beziehung der

Teile zueinander und auch zum Raum. Wobei der wichtigste Faktor hier die

Entfernung der Teile im Verhältnis zum Gesamtraum und ihrer Größe ist.

Der Raum zu dem die Gruppenteile Beziehung aufnehmen, kann ein tatsächlich

begrenzter Raum, sowie ein durch die Gruppierung entstandener, optisch

geforderter Freiraum sein.

Die Beziehung zum Betrachter entsteht, wenn die Teile Beziehung zueinander als

auch zum Raum haben und dies für ihn als Betrachter erkennbar ist.

Alle Arten der Reihung oder die Formationen erfüllen diese Vorraussetzungen

sehr deutlich und sind somit logischer Weise den Gruppierungsarten zuzuordnen.

Neben den Gruppengesetzen spielen bei der Gruppierung weiter

Gesetzmäßigkeiten wie z.B. Gravitationsgesetz, optisches Gewicht und Gesetz

der Rangordnung eine Rolle.


Auch die Ordnungsart, Symmetrie oder Asymmetrie, ist ein entscheidender

Faktor.

Grundsätzlich sprechen wir von einer Gruppe, wenn mindestens zwei gleiche

Teile verschiedenen Ranges oder verschiedene Teile zueinander geordnet,

gruppiert sind.

Ob zwei gleiche Teile gleichen Ranges eine Gruppe bilden ist strittig, man spricht

hier unter anderem von einem Paar. Je nach deren Erscheinungsform rivalisieren

sie um ihre Vorrangstellung und heben eventuell ihrer Wirkung gegenseitig auf.

Dementsprechend bedarf es in den meisten Fällen mindestens drei Teile für eine

symmetrische Gruppierung, während eine einfache asymmetrische Gruppe schon

mit zwei gleichen Teilen verschiedenen Ranges entstehen kann.

Gruppierungen gleicher Teile z.B. stetige Reihe und Staffelung, bezeichnen wir

als einfache Gruppe, da ohne großen Aufwand vom Betrachter der Bezug sofort

erkennbar ist. Werden dagegen verschiedenartige Teile zueinander gefügt die

nur durch gleiche Farbe, oder gleiche Textur, oder etwa gleichen

Bewegungsablauf Beziehung zueinander aufnehmen, wir der Schwierigkeitsgrad

höher. Es entsteht ein größerer Aufwand des Betrachters und wir sprechen von

einer anspruchsvolleren, gesteigerten Gruppierung.

Die einfache Gruppierung wird in das floristische Werkstück meist nur als ein

Teilausschnitt in Erscheinung treten. In der ersten Dimension sind es z. B.

asymmetrische 2er und 3er Gruppierungen. Mit anderen Gruppierungen und

oder gleichen Gruppierungen anderer Ausdrucksmittel, oder Materialien entsteht

eine neue Gesamtgruppierung in der nächsten Dimension. Jedes unserer

floristischen Werkstücke ist demnach eine neue Gesamtgruppierung, die man

zumeist mehrmals in Einzelgruppen untergliedern kann. Andererseits können

mehrere Werkstücke wieder so zueinander angeordnet sein, dass eine neue

Gruppe bilden.

Gruppierungen können theoretisch zweidimensionale Flächengliederung

oder zeichnerische Darstellungen sein, erhalten aber in der Floristik schon bei

der Flächengestaltung, mit dreidimensionalem Werkstoff, die dritte Dimension.


- gruppieren

- ist ein gestalterisches

ordnen.

- heißt Beziehung der

Teile zueinander, zum

Raum u. damit zum

Betrachter schaffen.

- es gibt symmetrische

u. asymmetrische

Gruppierungsarten !!!


- Symmetrische Gruppierungen


Strenge Gruppierungen bestehen entweder aus gleichen Teilen wie die „stetige

Reihung“ oder die „strenge Formation“. Oder sie bestehen aus ungleichen Teilen

wie die „rhythmische Reihung“ und meistenfalls auch die„asymmetrische 3er

Gruppierung“.

Die Teile sind dann jeweils so angeordnet, dass sie sich durch mindestens eine

Symmetrieachse in zwei optisch gleiche Bereiche teilen lassen.

Die „3er Gruppierungen, die„Reihungen mit Schwerpunkt“ und die

„Formationen“ sind Gruppierungsarten, die sowohl als symmetrische als auch als

asymmetrische in Erscheinung treten können.

Sie werden daher entsprechend ihrer Erscheinung sowohl als strenge wie auch

als freie Gruppierungen nach ihren Merkmalen und Gesetzmäßigkeiten behandelt

u. erklärt.

Die Wirkung der symmetrischen Gruppierungen ist streng und klar. Je nach

Farbwahl entsteht eine mehr oder weniger feierliche, würdevolle und ruhige

Ausstrahlung.

Zu den symmetrischen Gruppierungsarten gehören somit

- Symmetrische 3er Gruppierungen

- Stetige Reihungen

- Rhythmisch sym. Reihungen

- Reihungen mit sym. Schwerpunkt

- Strenge Formationen

die nachfolgend einzelnen erklärt und mit Skizzen veranschaulicht werden. Der

Vollständigkeit wegen sei noch die

- Symmetrische 2er Gruppierung


genannt. Sie findet jedoch nur selten, und dann meist nur als Umrißsymmetrie

Anwendung.

So können z.B. zwei Gefäßfüllungen rechts und links eines Eingangs oder

Rednerpults eine solche Gruppierung darstellen. Sind sie im Detail asymmetrisch

gestaltet erfüllen sie alle Gesetzmäßigkeiten einer Gruppierung.

Bei komplett symmetrischer Darstellung möchten wir es dem Betrachter

überlassen, ob er dieses Paar den Gruppierungen zuordnet.

- Symmetrische Gruppierungen

- streng, klar, architektonisch.

- meist zur Mitte hin konzentriert.

- mit asymmetrischen Gruppierungen kombinierbar !!!


- Symmetrische 3er Gruppierungen


sind meist eine Gruppierungsart der nächsten Größenordnung bzw.

Dimension.

Das heißt, es sind meist komplette Werkstücke die in der ersten Dimension

aus vielen einzelnen Gruppierungsarten entstehen und dann als sym. 3er

Gruppierungen im Raum angeordnet werden.

Dabei besteht die Möglichkeit dass die drei Werkstücke gleich sind, oder im

klassischen Fall aus einem größeren Hauptmotiv und zwei gleich großen

Nebenmotiven bestehen.

Auch ist es möglich, dass das Motiv in der Mitte das kleinere ist und die

zwei „Nebenmotive“ größer aber gleichgroß sind. Immer stehen sie jedoch

im gleichen Winkel und Entfernung zum mittleren Motiv. Im Gegensatz zur

stetigen Reihung, die mit vier gleichen Teilen beginnt, ist hier meistens

mehr räumliche Tiefe durch die Verteilung im Grundriss gegeben. Das heißt,

das Hauptmotiv, das Mittlere steht nicht in der gleichen räumlichen Tiefe,

sondern ist nach vorne oder hinten versetzt. Daraus ergibt sich im

Grundriss die Beziehungsfigur des gleichseitigen oder gleichschenkligen

Dreiecks. Der gedachte Waagepunkt und die Symmetrieachse verlaufen

durch das Hauptmotiv genau in der geometrischen Mitte.

Die drei Teile können auch auf verschiedenen Höhen präsentiert sein, wobei

die zwei „Nebenmotive“ immer auch von der Höhe gleich sein müssen.

Die Wirkung im Gegensatz zur asymmetrischen 3er Gruppierung ist streng,

überschaubar und eignet sich für entsprechende feierliche und würdevolle

Anlässe.

Als Schmuckform in der Trauerhalle oder im klassischen Ball- oder

Opernsaal stellt sie eine mögliche Gruppierungsart dar.

Die dekorative Gestaltungsart ist dementsprechend hier vorwiegend zu

finden, wobei sie dann mit symmetrischem Umriss, zeitgerecht jedoch im

Detail meist asymmetrisch geordnet sein wird.

Die symmetrische 3er Gruppierung ist als Detailgruppierung nur von

geringer Bedeutung und kommt, wie bereits erwähnt, fast ausschließlich in

der zweiten Größe mit kompletten Werkstücken zum Einsatz.


- Symmetrische 3er Gruppierungen

- drei Teile symmetrisch zueinander u. zum Raum

- meist Hauptmotiv und zwei gleichgroße,

gleichweit entfernte Nebenmotive

- Waagepunkt u. Symmetrieachse liegen auf

der Gruppenachse des mittleren Motivs und in der

geometrischen Raummitte !!!


- Stetige Reihungen


bestehen aus gleichen Elementen in gleichen Abständen.

Die Linie ist die Beziehungsfigur der Reihe.

Das heißt die Ausdehnung ist zweidimensional, jedoch die Reihe selbst stellt

durch den Werkstoff bedingt eine dreidimensionale Erscheinung dar.

Sie ist eine der klarsten Gruppierungen in Bezug auf die Erkennbarkeit und die

Erfüllung der Gruppengesetze.

Durch ihre Gleichheit haben die Teile einen starken Bezug zueinander, durch ihre

klare Ausrichtung einen sofort erkennbaren Bezug zum Raum und damit zum

Betrachter.

So finden wir sie als einfache Reihung gleicher Blütenteile in gleichem Abstand

im klassischen Brautschmuck und in der Formbinderei. Auch Kerzen werden

ebenfalls oft in stetigen Reihungen aufgestellt oder als solche im Werkstück

integriert.

Durch die strenge Gliederung wird die Symbolik des Kerzenlichtes in Bezug auf

„feierlich“ noch verstärkt.

Auch in der zeitgerechten Schaufenstergestaltung hat die Reihe ihren Platz.

Entweder durch Reihung gleicher Pflanzen, Flaschen mit Einzelblüten und der

Gleichen, oder aber als Reihung von gleichen Gebrauchsgefäßen zur

Wahrenpräsentation.

Auch auf der Bühnenkante oder entlang von Laufstegen finden wir solche

stetigen Reihungen.

Sehr modern ist die Kombination stetiger Gefäßreihen mit veschiedenen

asymmetrischen Füllungen sowohl in der Schaufenstergestaltung als auch im

Raum- oder Tischschmuck. Daher finden wir heute stetige Reihungen auch in

allen Gestaltungsarten meist in Kombination mit anderen Gruppierungsarten

immer wieder.

Grundsätzlich brauchen wir für eine stetige Reihe mindestens vier Teile.

Typischer Weise sind es jedoch mehr um eine klare lineare Ausdehnung zu


erkennen.

Die Reihung muss selbstverständlich nicht immer eine Gerade darstellen, sie

kann gebogen, gewunden oder im Verlauf kantig sein.

Hier kann es dann zu einer asymmetrischen Darstellung kommen.

Ebenso kann dies der Fall sein, wenn in der Reihung z.B. das eine oder andere

Gefäß bewusst fehlt und durch die asymmetrisch gewählten Freiräume das

Gesamtbild sich spannungsreicher darstellt.

- Stetige Reihungen

- gleiche Teile im gleichen Abstand in linearem Bezug

zum Raum

- mit vielen anderen Gruppierungsarten kombinierbar,

in allen Gestaltungsarten möglich.

- eine der klassische Gruppierungsart !!!


- Rhytmische Reihungen


können unter anderem mit Einzelblüten, Pflanzen oder Werkstücken gebildet

werden.

Auch hier ist wie bei allen Reihungen die Linie die Beziehungsfigur der

räumlichen Ausdehnung.

Es sind jedoch im Gegensatz zur stetigen Reihung verschiedene Teile, die sich

nach einem festzulegendem Muster wiederholen. Die Teile können verschieden

sein in Form und oder Größe und oder Bewegung sowie in ihrer Farbe, müssen

dann aber in der gleichen Abfolge sich mehrmals wiederholen.

Innerhalb einer Abfolge kann der Abstand zwischen den Einzelteilen ungleich

sein, in den Wiederholungen müssen die einzelnen Sequenzen jedoch gleichartig

wiederkehren.

So entsteht eine wiederkehrende Reihenfolge, bei der die lineare Raumerfassung

im Vordergrund steht.

graphic in progress

Sie ist nur dann symmetrisch, wenn die Aufteilung wie im skizzierten Beispiel so

gewählt und angeordnet ist, dass eine spiegelgleiche Teilung möglich ist.

Mehrere Balkonkästen können ein gängiges Anwendungsbeispiel darstellen.

Eine Gruppierungsart die gegebenenfalls auch für die Bühnenkante, den Laufsteg

oder die Außenfassade geeignet ist.

Hier wirkt sie zwar noch ruhig, ausgewogen und je nach Farbwahl auch feierlich,

aber dennoch lebendiger als die stetige Reihe.

Typisch ist hier die Gruppierung dekorativer Werkstücke, aber auch Arbeiten der

formal-linearen oder der graphischen Gestaltungsart sind durchaus realistisch.

Kombinationen mit anderen Gruppierungsarten, die z.B. bei stetigen Reihungen

typisch sind, erscheinen hier weniger sinnvoll.

- Rhythmische Reihungen

- wiederkehrende Reihenfolge in linearer

Ausdehnung.

- Bühnenkante, Laufsteg, klassischer Raum- oder

Fassadenschmuck sowie Formbinderei.


- Abfolge im Takt

- bei mindestens dreimaliger Abfolge entsteht

Rhythmus !


- Reihungen mit symmetrischen

Schwerpunkt


bestehen aus gleichen Elementen, die sich jedoch Stufenweise verändern.

Es kann sich der Abstand und oder die Größe der Formen verändern.

Es ist eine Veränderung zur Mitte hin oder von der Mitte ausgehend.

Hier auf der Symmetrieachse liegt der Schwerpunkt bei oben genannter Art

der Reihungen.

Links und rechts der geometrischen Mitte verhalten sich die Formen in ihrer

Reduzierung vom Abstand und oder der Größe spiegelgleich.

Der Schwerpunkt liegt entweder, durch das größte Teil geprägt oder durch

die stärkste Verdichtung, exakt in der Mitte auf der Symmetrieachse.

Charakteristisch hierfür sind Schmuckketten bei denen z.B. die Perlen zur

Mitte hin gleichmäßig größer werden und dann im selben Abstand sich auf

der anderen Seite verkleinern.

In der Floristik finden wir die Reihung mit sym. Schwerpunkt unter anderem

beim Körperschmuck als Kopfkranz, floralen Ketten und Gürteln um nur

einige zu nennen.

In der nächsten Dimension kann diese Gruppierungsart auch mit Reihungen

von Werkstücken gebildet werden.

Von einem z.B. Mittig platzierten Rednerpult können sich die Gestecke nach

links und rechts verkleinern und oder die Abstände vergrößern.

Reihungen mit asym. Schwerpunkt wird unserer Meinung nach in den

meisten Fällen heute die mehr angebrachte und gewählte Variante von

Beiden sein.


- Reihungen mit symmetrischen Schwerpunkt

- gleiche Elemente in stufenweiser, schrittweiser

Veränderung in Größe oder Abstand zueinander.

- Summierung mit mittig gewähltem Schwerpunkt

in linearer Ausdehnung u. zwei spiegelgleichen

Reduzierungen !


- Strenge Formation


sind Summierungen nur eines Werkstoffes oder Materials.

Bei der strengen Formation ist es die gleichmäßige und gleichwertige Verteilung.

Typisch und charakteristisch mit nichtfloralen Gestaltungselementen oder

Floralen, die sich von ihrem Habitus streng, klar u. linear wirken.

So sind es z.B. Equisetum, Liatris, Alium, die sich hierfür besonders eignen.

Strenge Formationen sind im Prinzip nebeneinander angeordnete stetige

Reihungen und haben meist einen blockhaften Umriss.

Gleiche Teile im gleichen Abstand in dreidimensionaler Ausdehnung und im

gleichen Bewegungsablauf.

Sie haben immer eine dominante Richtungsdynamik und die parallele

Anordnungsart ist typisch.

Die Gruppierungsart der strengen Formation wird nie alleine stehen, denn sie

braucht den großen Kontrast in geringer Menge um harmonisch zu wirken.

Ja, hier ist der Akzent typisch, der als bedeutend geringere Menge die größere

Menge steigert und daher selbstverständlich eine asymmetrische

Gruppierungsart darstellt.

So kann hier eine asymmetrische 2er oder 3er Gruppierung und oder ein stark

gewählter Richtungskontrast diese Aufgabe erfüllen.

Auch ein einzelnes Element ist hier möglich, ja sogar empfehlenswert.

Ein einzelnes Element das erst einmal keine Gruppe bildet, aber dann in der

Gesamtgruppierung des Werkstücks ein Gruppenteil darstellt.

Die strenge Formation ist die Gruppierungsart der graphischen Gestaltung und

hat auch hier ihren größten Wirkungsgrad. Eine kompakt gestaltete Formation

ohne große Höhen wirkt eher dekorativ und verliert ihrem Charakter

entsprechend an Geltung und Wirkung.

Hier wird dem einzelnen Werkstoff eventuell viel Geltung genommen was

unserer Meinung nicht mehr dem Zeitgeist entspricht.

Die strenge Formation kann jedoch, wie die stetige Reihung einen

Ausgangspunkt für asymmetrische Werkstücke bilden.

So bilden z.B. viele Gläser oder Flaschen zum Block gestellt eine solche

Formation. Diese können dann mit verschiedenen Werkstoffen einzeln bestückt


und überschneidend angeordnet, z. B. ein blockhaftes Werkstück aus asym. 2er

u. 3er Gruppierungen bilden.

- Strenge Formation

- gleiche Teile im gleichen Abstand in

dreidimensionaler symmetrischer Ausdehnung.

- fast immer mit dominanter Richtungsdynamik !!!


- Asymmetrische Gruppierungen


sind in freier Ordnung gestaltet.

Von ihrem Wesen wirken sie ungezwungen, spannungsreich, zufällig,

teilweise unüberschaubar und damit interessanter als die Symmetrischen.

Ihr Hauptmotiv liegt immer außerhalb der geometrischen Raummitte und sie

sind dadurch auch nicht durch eine Symmetrieachse in zwei spiegelgleiche

Hälften teilbar. Dadurch, dass sowohl die Mengen als auch die Größen

verschieden sind, wird die Unterschiedlichkeit der Naturformen auffälliger

und wirkungsvoller als in der Symmetrie dargestellt.

Jedes Teil kann hier eine Einmaligkeit erlangen, was der Natürlichkeit und

dem Geltungsanspruch unseres Werkstoffs besser entspricht.

Asymmetrische Gruppierungen sind in allen Gestaltungsarten außer, der

dekorativen die Regel bzw. typisch.

Nur im Dekorativen besteht auch die Möglichkeit, ausschließlich, sowohl im

Detail als im Umriss symmetrisch zu gruppieren.

In den meisten dekorativen Werkstücken der heutigen Zeit sind jedoch auf

alle in der Detailgestaltung asymmetrische Gruppierungen die Konsequenz.

Zu den asymmetrischen Gruppierungsarten gehören,

- Asymmetrische 2er Gruppierungen

- Asymmetrische 3er Gruppierungen

- Staffelung

- Unregelmäßige Reihungen

- Rhythmisch asym. Reihungen

- Reihungen mit asym. Schwerpunkt


- Streuung

- Streuung mit Schwerpunkt

- Freie Formation

welche nun im Einzelnen mit Skizzen dargestellt und im Text erklärt und

können so dann miteinander verglichen werden.

- Asymmetrische Gruppierungen

- frei, mehr oder weniger ungezwungen u.

spannungsreich.

- ungleiche Teile, Mengen, Größen.

- keine Symmetrieachse vorhanden !!!


- Asymmetrische 2er Gruppierungen


Die kleinste mögliche Gruppierung besteht aus zwei Teilen.

In der Asymmetrie müssen die zwei Teile entweder verschieden in einem der

drei Ausdrucksmittel sein, oder Größenunterschiede aufweisen.

Des Weiteren besteht die Möglichkeit, Teile die von allen Kriterien gleich sind

durch unterschiedliche Wertigkeit asymmetrisch darzustellen.

Das heißt die Teile müssen von ihrer Stellung zueinander, zum Raum und zum

Betrachter ungleich angeordnet sein.

Eines der beiden Teile wird im Rang hervorgehoben und damit zum Hauptmotiv.

Asymmetrische 2er Gruppierungen bilden entweder Teile einer

Gesamtgruppierung und sind oft in vegetativen oder formal- linearen

Werkstücken mit asymmetrischen 3er Gruppierungen kombiniert.

Oder aber sie sind in der nächsten Dimension zwei asymmetrische Gruppenteile

des Werkstücks oder gar als Raumschmuck zwei unterschiedlich große

Werkstücke die durch ihre Beziehung zueinander, zum Raum und damit zum

Betrachter wiederum eine Einheit bilden.

Auch als Akzent oder kleinere Menge können sie z.B. in Formationen als

Einzelgruppierung große Geltung erhalten.

Sie bildet in diesem Fall typischer Weise den großen Kontrast, den Gegensatz

und steigert somit die Wirkung der größeren Menge.

Die Steigerung ist wechselseitig, dass heißt durch ihre Reduzierung erhalten sie

dann eine dominante Wirkung trotz geringer Menge.

Sie ist mit fast allen anderen asymmetrischen und teilweise auch mir den

symmetrischen Gruppenarten wie der strengen Formation kombinierbar.

Sie stellt je nach Kombination eine mehr oder weniger starke Reduzierung dar

und spielen somit in vielen Werkstücken eine wichtige gestalterische Rolle.


- Asymmetrische 2er Gruppierungen

- zwei unterschiedliche Teile

oder gleiche Teile verschiedenen Ranges.

- typisch als Reduzierung oder zu Mehreren und oder

mit

asym. 3er Gruppierungen kombiniert als Summierung

!!!


- Asymmetrische 3er Gruppierungen


bestehen aus drei Teilen, die grundsätzlich in verschiedenem Abstand

zueinander stehen.

Zwei sind näher zusammen, das dritte Teil ist weiter entfernt.

Die Teile können gleich sein in Form, Farbe und Textur aber auch

verschieden.

Um eine Gruppe bilden zu können müssen sie aber Beziehung zueinander,

zum Raum und dadurch zum Betrachter haben.

Es ist zusammen mit der asym. 2er Gruppierung die meist verwendete

Möglichkeit in der ersten Größe bzw. Dimension. Dass heißt, die meisten

asym.

Werkstücke bauen sich aus vielen asym. 2er und 3er Gruppierungen auf.

In der zweiten Größe, als Gruppierung ganzer Werkstücke bestehen sie aus

drei verschieden großen Gruppen, der so genannten Hauptgruppe,

Gegengruppe und Nebengruppe.

Die Hauptgruppe ist hierbei die Größte. Die Gegengruppe die Zweitgrößte

und am weitesten von der Hauptgruppe entfernt.

Die Nebengruppe ist die kleinste und steht relativ dicht bei der Hauptgruppe

oder ist sogar mit ihr verbunden. Im klassischen vegetativen Gesteck ist dies

meist der Fall.

In „wahrhaft vegetativen“, „abstrakt vegetativen“, oder „dekorativen“

Werkstücken können die drei Gruppierungen auch fließend ineinander

übergehen und müssen in der zeitgerechten Floristik nicht klar abgegrenzt

wirken.

Das gleiche gilt entsprechend für Raum- oder Tischschmuck.

Die Hauptgruppe muss in jedem Fall außerhalb der geometrischen Mitte

liegen und demzufolge der Waagepunkt zwischen Haupt- und Gegengruppe

zu finden sein.

Die Beziehungsfigur zwischen den drei Gruppenteilen ist das ungleichseitige

Dreieck.

Als Gruppierung kompletter Werkstücke sind sie im „dekorativem“ und


„klassisch vegetativen“ typisch aber auch bei Arbeiten in anderen

Gestaltungsarten möglich.

Es ist die zurzeit meist verwendete Gruppierungsart, zumal die klassische

Staffelung ebenfalls eine asymmetrische 3er Gruppierung mit besonderen

Eigenheiten ist.

- Asymmetrische 3er Gruppierungen

- drei gleiche Teile in Unterschiedlichem

Abstand, oder drei verschiedene Teile mit

Beziehung zueinander.

- typisch, Haupt- Gegen u. Nebengruppe.

- in der Moderne nicht mehr voneinander

abgegrenzt, sondern ineinander übergehend !!!


- Staffelung


sind asymmetrische 3er Gruppierungen mit nur grundsätzlich einem Werkstoff.

In einem Werkstück werden meist mehrere Stafflungen vorhanden sein, die dann

auch jeweils aus verschiedenen Blumen sein können.

Die klassische Staffelung, die aus drei gleichen Teilen besteht kann auch auf vier

bis fünf erweitert werden. Bei vier Elementen setzt sie sich aus zwei asym.

2er Gruppierungen zusammen, die jedoch unbedingt wieder ungleich zueinander

angeordnet sein müssen.

Bei fünf Teilen aus einer asym. 3er und einer asym. 2er Gruppierung nach dem

gleichen Prinzip. Wie aus den Skizzen hervor geht sind die gleichen Einzelteile in

unterschiedlichem Abstand und in räumlicher Ausdehnung in mehreren

Richtungen geordnet.

Sie entsprechen damit allen Gesetzmäßigkeiten der asym. 3er Gruppierungen,

nur mit der Besonderheit, dass nur eine Art von Werkstoff verwendet wird und

dass sie immer raumerfassend sind.


- Staffelungen

- Raumerfassung in allen

Richtungen.

- typische asymmetrische 3er Gruppierung mit

jeweils

nur einer Sorte

Werkstoff!


- Unregelmäßige Reihungen

entstehen durch das Ordnen von Elementen auf einer Linie. Es sind typischer

Weise verschiedene Elemente in variierender Stückzahl.

Sie können von ihrer Form, ihrer Größe, ihrer Farbe und Textur

unterschiedlich gewählt sein und ihre Abstände können verschieden sein

oder wirken. Es können aber auch gleiche Elemente in unregelmäßig

variierenden Abstand eine solche Reihung darstellen.

Durch die Raumausdehnung auf einer gedachten Linie erhalten sie ihren

Bezug und werden zur Gruppierung. Eine Gruppierungsart die im Körper-,

Brautschmuck und in der objekthaften Gestaltung Anwendung finden kann.

Oder ist aber in Kombination mit der stetigen Reihung als Raumschmuck in

der nächsten Größe möglich.

So können z.B. viele gleiche Gefäße in stetiger Reihung geordnet mit

unterschiedlichen Werkstücken und verschiedenartigen Gestaltungsarten

gefüllt werden und so Seriographien entstehen.

Durch die Beziehungsfigur der Linie können hier Teile zu einer Gruppierung

werden, die ansonsten nur sehr schwer vom Betrachter als zusammengehörig

erkannt würden.

Die Gestaltung im Reihungsprinzip ist es hier, welche die Teile zu einer

Gruppierung werden lässt.

graphic in progress

- Unregelmäßige Reihungen

- in der Moderne als Raumschmuck, Seriographien

usw.

- typisch verschiedene Teile

und doch eine Gruppierung durch das

Reihungsprinzip !!!


- Reihungen mit asymmetrischem

Schwerpunkt


sind, bis auf die Platzierung des Schwerpunktes, mit den Reihungen

mit sym. Schwerpunkt identisch.

Es sind meist gleiche Teile, die sich stufenweise verändern und

deren Schwerpunkt nicht in der geometrischen Mitte liegt.

Er befindet sich meist an einem Punkt, der dem Teilungsprinzip des

„Goldenen Schnittes“ entspricht, oder einer extremeren

Teilungsproportion.

Verschiedene Elemente sind hier zwar nicht die Regel aber auch

möglich.

picture/graphic in progress

In der Floristik besteht durch diese Gruppierungsart die Möglichkeit

im Raumschmuck Schwerpunkte zu schaffen, bzw. das Auge des

Betrachters auf ein im Raum asymmetrisch platziertes Teil zu

lenken.

So kann ein Rednerpult oder eine Podium der Ausgangspunkt bzw.

der asymmetrischer Schwerpunkt einer Werkstückreihung sein.

Ebenso wie bei der Reihung mit sym. Schwerpunkt ist ihr Einsatz im

Körper-, Braut- und Taufbeckenschmuck möglich, um nur einige zu

nennen.

- Reihungen mit asym.Schwerpunkt

- meist gleiche Teile in stufenweiser

Veränderung in Größe oder Abstand

zueinander, in linearer Raumausdehnung

- Summierung mit nicht mittig gewähltem

Schwerpunkt !!!


- Streuungen


sind die Verteilung von Gestaltungselementen auf einer Fläche oder im Raum. Sie

verteilen sich hier fast gleichwertig und doch ist die Ungleichmäßigkeit

erkennbar.

Im Gegensatz zur asym. 3er Gruppierung und der Staffelung sind die Abstände in

geringem Unterschied gewählt aber dennoch asymmetrisch.

Es können viele gleiche Teile sein oder aber unterschiedliche, wobei ihre Größe

relativ ähnlich sein sollte um dem Wesen der Streuung zu entsprechen.

In der Floristik sind es meist viele kleine Blütenteile oder Blüten, in der Harmonie

der Vielfarbigkeit gewählt, die dann z.B. einen romantischen und dennoch

zeitgemäßen Braut-, Raum- oder Tischschmuck entstehen lassen.

Des Weiteren finden wir Streuungen in der Advents und Weihnachtsfloristik bis

hin zum Baumschmuck der oft in dieser Gruppierungsart gestaltet ist.

Die Streuung wird in fast allen Gestaltungsarten Anwendung finden, nur in der

„formal-linearen“ ist sie nicht passend.

Hier müssen Abstände und Freiräume extremer und verschiedener sein. Auch im

„klassisch- vegetativen“ ist sie bedingt durch den gemeinsamen Ausgangspunkt

der Werkstoffe nur schwer vorstellbar.


- Streuungen

- gleichwertige und doch unregelmäßige,

asymmetrische Verteilung vieler gleicher oder

verschiedener Teile ähnlicher Größe !!!


- Streuungen mit Schwerpunkt

Bei dieser Art der Streuung kommt die Asymmetrie stärker zur Geltung und

es entsteht

mehr Spannung.

Der Schwerpunkt liegt hier selbstverständlich deutlich außerhalb der

geometrischen Mitte und es entsteht eine Verdichtung durch Summierung.

Die Übergänge zu dem, oder den Schwerpunkten müssen fließend gestaltet

werden, um so dem Wesen der gleichmäßigen Unregelmäßigkeit zu

entsprechen.

graphic in progress

Je nach Größe des Werkstückes können auch zwei bis maximal drei

Schwerpunkte nach dem Prinzip der asym. 2er bzw. 3er Gruppierung platziert

werden.

Die Streuung mit Schwerpunkt ist in der Moderne eine wieder neu entdeckte

immer öfter verwendete Gruppierungsart.

- Streuungen mit Schwerpunkt

- gleichmäßige Unregelmäßigkeit mit einem

bis maximal drei Schwerpunkten

- Schwerpunkt = Verdichtung = stärkste

Summierung !!!


- Freie Formation


Freie Formationen sind in der Natur für den aufmerksamen Betrachter oft

vorzufinden.

Es ist die relativ gleichmäßige Verteilung von floralen und nichtfloralen

Gestaltungselementen.

Die Verteilung ist nur annähernd gleichmäßig wie wir dies bei naturhaften

Formationen auch vorfinden. Aber es sind grundsätzlich gleiche Teile von

ihren Ausdrucksmitteln, der Form, der Farbe und der Textur.

Also eine Blüten-, Blatt-, bzw. Pflanzensorte, oder ein nichtflorales

Gestaltungselement, wie gefärbte Rundstäbe oder Vierkantleisten.

Verschiedene Teile zu verwenden entspricht nicht der Begrifflichkeit,

„Format“ bedeutet gleiche Größe und Art und „Formation“ stellt einen

Verband gleichartiger Teile dar.

Die Anordnungsart ist meist parallel jedoch können wenige leichte

Überschneidungen steigernd wirken und Spannung erzeugen. Auch kann

sich bei der freien Formation die vorgegebene Richtungsdynamik

geringfügig verändern und somit können leichte Bewegungen innerhalb

der Gruppierung steigernd wirken. Sie kann nur mit floralen

Gestaltungselementen gearbeitet sehr gut in „ wahrhaft vegetativen“

Arbeiten Naturformen interpretieren, also gestalterisch nachempfinden.

Des Weiteren ist die freie Formation als Gruppierungsart in der

graphischen Gestaltungsart typisch und im dekorativen oder „abstrakt

vegetativen“ möglich.

Wir können hier auch zwischen der naturhaften Formation, der

graphischen Formation und der dekorativen Formation unterscheiden.

Die Übergänge können hier fließend sein oder die Gruppierung kann auch

zwei oder allen drei Ansprüchen bzw. Begrifflichkeiten gerecht werden.

Bei der Werkstoffauswahl sind lineare Werkstoffe mit klarer, strenger

Formgebung zu bevorzugen, lagernde, verspielte und brüchige Formen

sind nicht verwendbar.

Von der Gefäßfüllung über Tisch- und Raumschmuck bis hin zum


Brautschmuck kann in vielen floristischen Werkstücken diese

Gruppierungsart eingesetzt werden.

- Freie Formation

- annähernd gleiche Teile gleicher Art.

- Naturformationen

- Umriss meist optisch symmetrisch.

- Detailgestaltung asymmetrisch,

frei und dennoch klar u. streng in der Wirkung !!!


- Gestaltungskriterien der Floristik


sind alle Gesetzmäßigkeiten wie z.B. die der

Ordnungsarten, Gestaltungsarten, Anordnungsarten,

Gruppierungsarten usw. sowie deren Unterscheidungsmerkmale.

Die entsprechende Übersicht „Gestaltungskriterien der Floristik“ zeigt die

wichtigsten Begrifflichkeiten im Zusammenhang mit den sechs wichtigsten

Gestaltungsarten, bevor diese im nächsten Kapitel einzeln und ausführlich

behandelt werden.

Auch werden im Überblick die Unterscheidungsmerkmale deutlicher und es

werden Abgrenzungen zwischen den einzelnen Gestaltungsarten und deren

Kriterien besser erkennbar.

Diese Tabelle ist eine Möglichkeit die vielen Aspekte, welche der Gestalter

berücksichtigen sollte, mit denen er ständig umgeht, übersichtlich

darzustellen.

Sie soll auf keinen Fall einschränkend wirken, sondern zum schnelleren

Verständnis führen und Zusammenhänge leichter erkennbar machen.

Aus diesem Grund und da sich Kriterien auch weiterentwickeln und

verändern, empfehlen wir den aktiven Umgang mit dieser Übersicht.

Dass heißt, ein ergänzen, verändern, umgestalten ist erwünscht.

Denn nur durch die intensive Beschäftigung und ständige

Auseinandersetzung mit der Gestaltungslehre wird diese immer wieder neu

verstanden und gegebenenfalls weiterentwickelt.

- Gestaltungskriterien

-allgemeine u. spezielle Ordnungsmerkmale der


Gestaltung

- Gesetzmäßigkeiten der floristischen

Gestaltung und deren Unterscheidungsmerkmale !!!

- Kriterien in Bezug auf Auswahl, Menge u.

Verteilung sowie Größenverhältnisse, Anordnung,

Gruppierung usw.


- Gestaltungskriterien der

Floristik

Übersicht

-


Gestaltungsa

rt

Wesen /Wirkung

Ordnungsart

Umriss u. Detail

typ. Anordnungsart

gestalterischer sichtbarer Linienverlauf

der Werkstoffe u. Materialien

opt. Ausgangspunk

t

bzw. Endpunkt der einzelnen

Werkstoffe

dominante

Richtungsdynami

k

typische

Gruppierungsart

Wachstums- u.

Bewegungsrhyth

vegetativwahrhaft

wuchshaft

natürlich

ungezwungen

ausschließlich

Asymmetrie

möglich

parallel

und

oder überschneid

end

individuell

im Detail auch

gemeinsamer möglich

typisch,

auch ohne möglich

asym.2er u. 3er

Gruppierungen,

freie Formationen

u. Streuungen mit

Schwerpunkt

totale

Beachtung

vegetati

v-

klassisc

h

wuchshaft

zentriert

ausschließlich

Asymmetri

e

möglich

radial

mit natürlichen

Überschneidun

gen

gemeinsame

r

( imaginär oder

idealisiert )

typisch,

auch ohne

möglich

asymmetrische

2er u. 3er

Gruppierungen

totale

Beachtu

vegetativabstrakt

wuchshaft

stilisiert

reduziert

Asymmetrie!

im Umriss auch

Symmetrie möglich

parallel

und

oder überschneid

end

individuell

typisch,

auch ohne möglich

asym.2er u. 3er

Gruppierungen,

freie Formationen

u. Streuungen mit

Schwerpunkt

dekorativ

üppig

füllig

summiert

(meist vielfältig)

Symmetrie

und

Asymmetrie

möglich

radial oder

parallel

oder überschneid

end

individuell

oder

gemeinsamer

möglich

alle

Gruppierungsarten

möglich !

totale

Beachtung Berücksichtigung

nur bedingt

notwendig !

formallinear

kontrastreich u.

spannungsreich

(formbezogen)redu

ziert vielfältig

Asymmetrie

typisch

radial mit Überschneidungen

oder überschneid

end

individuell

oder

gemeinsamer

nicht typisch,

mit fast unmöglich

asymmetrische

2er u. 3er

Gruppierungen

Berücksichtigung

nur bedingt

notwendig

graphisch

streng, klar

konstruiert

summiert

(nicht vielfältig)

Asymmetrie

typisch

im Umriss auch

Symmetrie !

parallel

und

oder überschneid

end

individuell

ja typisch,

ohne fast

unmöglich

Formationen,

Streuungen

u. Streuungen mit

Schwerpunkt

Berücksichtigung

nur bedingt

notwendig


mus

der einzelnen Werkstoffe,

sowie

Geltungsanspruc

h und

empfundene Soziolog

ie

typ. Gefäßwirkung

wenn vorhanden

Technik

gestalterisch sichtbar ! ?

Einsatz

von Material bzw. von

nichtfloralen

Gestaltungselementen

Akzent

!

und

Berücksichtigung

ng

!

und

Berücksichtigu

ng

!

und

Berücksichtigung

tritt zurück tritt zurück kann stark

mitwirken

nicht möglich

nicht möglic

h

nein nein ja

von stark

mitwirkend bis

nicht mitwirkend

immer

stark mitwirkend

von stark

mitwirkend bis

nicht mitwirkend

ja ! typisch ja ! möglich ja ! möglich ja ! möglich

ja

eventuell bis ca. 40%

ja

ja

eventuell bis ca.90%

möglich möglich möglich möglich nicht typisch ja ! typisch


Das Milieu der floralen und nichtfloralen Gestaltungselemente ist ein wichtiges Kriterium bei der Auswahl

und in allen Gestaltungsarten von großer Bedeutung!


- Gestaltungsstil


steht als Begrifflichkeit für den persönlichen Stil des

Gestalters, mit dem er den von ihm gestalteten Dingen seine

eigene Note gibt.

Nicht zu verwechseln mit der Gestaltungsart, die nach

Wirkung und dem Wesen eingeteilt und ein

Gestaltungskriterium mit entsprechenden Regeln ist. In der

Kunst und der Architektur sprechen wir zum einen von

Stilepochen oder Stilrichtungen, zum anderen hatte und hat

jeder Künstler, Architekt und jeder Gestalter wiederum seine

besonderen Merkmale und Eigenheiten.

Diese stellen dann den persönlichen Gestaltungsstil dar, der

dann das Individuelle und Einzigartige im positiven Sinne

verkörpern sollte.

Der Florist sollte innerhalb der Gestaltungslehre und dem

bewussten Einsatz seines Fachwissens sich immer auch die

Frage nach seinem persönlichen Gestaltungsstil stellen.

Dieser unterliegt einem ständigen Entwicklungsprozess.

Selbst wenn man glaubt, seinen Stil gefunden zu haben, wird

sich dieser ausbauen, verändern und weiterentwickeln.

Der Florist solle immer wieder die wichtige Frage nach dem

„Wie“ neu für sich beantworten.

„Wie“ stelle ich meine Persönlichkeit dar ?

„Wie“ entwickele ich meinen individuellen

Stil weiter ?

„Wie“ verkaufe ich mich und meinen Stil ?

Kunden

„Wie“ verwirkliche ich die Ansprüche der

innerhalb meines Gestaltungsstiles ?


- Gestaltungsstil

- persönliche Note des Gestalters.

- nicht die Art des Gestaltens.

- nicht

mit Gestaltungsart zu verwechseln!!


- Entwicklungen !!! -

Geschichte der

Gestaltungsarten

Die Gestaltungsarten als Begrifflichkeit in der Floristik sind

im Laufe des letzten Jahrhunderts entstanden. Die

wohl älteste Gestaltungsart ist „dekorativ“. Sie hat sich mit

der Zeit verändert, ist vielfältiger, variantenreicher und

„asymmetrischer“ geworden.

Ihre eigentlichen Wesensmerkmale, das Üppige u. Füllige hat

und hatte immer Bestand.

Mitte des 19. Jahrhunderts brachte die floristische

Entwicklung relativ zeitgleich die vegetative (heute

vegetativ-klassische) und die formal-lineare Gestaltungsart

zur Anerkennung.

Beide gingen, teils nach Vorbildern der asiatischen

Blumenkunst, von einem Punkt aus.

Das Vegetative war von dem Gedanken getragen,

verschiedene Blumensorten, aus einem Vegetationspunkt

und damit leicht abstrakt und dennoch wuchshaft

darzustellen. Diese Form des vegetativen Gestaltens ist ein

Stück Kulturgut und wird daher heute als "vegetativklassisch"

bezeichnet.

Das formal-lineare zeigte eine ganz andere

Gestaltungsmöglichkeit.

Eine nicht wuchshafte, nicht vegetative, hauptsächlich auf

die Form bezogene kontrastreiche Darstellung. Von Anfang

an wurden sehr kontrastreiche Formen, jeweils in geringer

Menge in entsprechend verschiedengroßen Freiräumen

dargestellt. Der Geltungsanspruch und der Wachstums-u.

Bewegungsryhtmus brauchten nicht beachtet werden, die

Form insbesondere die Linie standen in dieser typ.


asymmetrischen Arbeit im Vordergrund.

Dekorativ, vegetativ und formal-linear waren dann bis in die

70er Jahre die drei maßgebenden Gestaltungsarten.

Die Floristik entwickelte sich weiter und es gab die

verschiedensten Bestrebungen und Fachansichten über

weitere Gestaltungsarten oder deren Reformierung.

Über unsinnige Begriffe wie „Gärtchentechnik“ oder dem

Bestreben nur noch nach dekorativ oder vegetativ

einzuteilen gab es viele Versuche. Unter anderem auch nur

noch über "vegetativ" oder "nichtvegetativ" zu befinden.

Einen relativ langen Zeitraum, nicht von allen akzeptiert,

hatte „parallel“ als Gestaltungsart eine Bedeutung. In

parallel-dekorativ, parallel-vegetativ u. parallel-graphisch

untergliedert gab es sechs Gestaltungsarten.

Ende der 90er Jahre, Anfang des 20. Jahrhunderts schieden

sich unter den fachkompetenten Floristen immer mehr die

Geister.

Die Einen blieben, oder kehrten zum

"Dreigestaltungsartenmodell" zurück, Andere unterschieden

nur noch zwischen "vegetativ" und "dekorativ" oder

zwischen "vegetativ" und "nichtvegetativ". Für

Andere wiederum wurde "graphisch" zur 4. eigenständigen

Gestaltungsart

Das Problem bestand im einen darin, dass parallel von der

Begrifflichkeit, genau wie radial u. überschneidend

Anordnungsarten sind und damit eine Doppelverwendung

des Begriffes gegeben war. Aber vor allem aus der

Entwicklung heraus, dass immer mehr graphische u.

vegetative Werkstücke auch in der Anordnungsart

überschneidend gestaltet wurden und werden, und somit

eine Einordnung dieser Werkstücke unter "parallel" nicht


mehr möglich war.

Parallel als Gestaltungsart ist also Geschichte und kehrt auf

alle Fälle zu seiner ursprünglichen Begrifflichkeit den

Anordnungsarten zurück.

Zum Einen eine Unterscheidung zwischen "vegetativ" und

"nicht-vegetativ" und zum Anderen eine Einteilung in sechs

eigenständige Gestaltungsarten, wie auf den nächsten Seiten

beschrieben u. erklärt, sehen wir zum momentanen

Entwicklungsstand sowohl für den Lehrenden als für den

Lernenden am geeignetsten.

Es wird Kulturgut (z.B. "vegetativ-klassisch") in seiner

Ursprungsform erhalten aber zugleich

für Weiterentwicklungen Freiraum geschaffen, denn eine

Weiterentwicklung muß jederzeit möglich sein.

- Entwicklungen !!!

- zur Zeit sechs eigenständige

Gestaltungsarten.


- Gestaltungsarten


Die Gestaltungsart definiert den Gesamteindruck.

Unterschiedliche Gestaltungsarten setzen sich immer aus einem

Adjektiv und einem Nomen zusammen.

Das Nomen bleibt gleich, „Gestaltung“, das Adjektiv „Art“ z.B.

graphisch beschreibt die Wirkung, den Ausdruck, das Wesen und die

Eigenart welche von der Gestaltung ausgeht.

Floristische Gestaltungsarten haben sich im Laufe des Bestehens

unseres Berufes entwickelt.

Sie können sich festigen, „unentbehrlich“ werden, sich verändern oder

im Extremfall sich erübrigen.

Ebenfalls können sich neue Gestaltungsarten entwickeln, die durch

Aktualität eine Berechtigung fordern.

In jedem Fall wird ein „entbehrlich werden“ oder „neu entwickeln“ von

einzelnen Gestaltungsarten eine Bereicherung darstellen.

So war über einen gewissen Zeitraum „parallel“ als Gestaltungsart ein

wichtiger Bestandteil der Lehre und für die Entwicklung der Floristik

sinnvoll.

Im Laufe der Zeit hat sie sich als wichtiges Kriterium für die sichtbare

Linienführung der Gestaltungselemente entwickelt.

Sie ist neben „überschneidend“ und „radial“ als Anordnungsart ein

wesentliches Merkmal der entsprechenden Gestaltungsart.

Als eigenständige Gestaltungsart hat sie keine Berechtigung mehr, da

„parallel“ in fast allen Gestaltungsarten als Anordnungsart eine

gestalterische Möglichkeit ist.

Es war und wird ein ewiger Anspruch sein, „Anderes“, „Verändertes“

und „Neues“ in die Entwicklung einfließen zu lassen, wenn es denn als

positiv erkannt wurde und eine gewisse Grundsätzlichkeit und

Nachhaltigkeit anzunehmen ist.

Gestaltungsarten müssen klar in ihrer Art und ihrem Wesen

voneinander unterschieden werden können. Trotzdem kann es auch zu

fließenden Übergänge, so genannten Graduierungen zwischen der


Einen und der Anderen geben.

In Ausnahmefällen ist es sogar möglich, dass in einem Werkstück zwei

Gestaltungsarten zugleich darstellt werden.

Mehr dazu unter dem Thema „Gestaltungsarten zwei und mehr “.

Grundsätzlich unterscheiden wir zwischen „vegetativen“ und

„nichtvegetativen“ Gestaltungsarten.

In der aktuellen Floristik haben wir dann drei sehr unterschiedliche

wuchshafte Gestaltungsarten und drei total verschiedene „nicht“

wuchshafte Darstellungsarten.

Die sechs Gestaltungsarten, in ihrer Unterschiedlichkeit klar zu

definieren, bilden den momentanen Ausgangspunkt der

Gestaltungslehre für Floristen.

- Gestaltungsart

- Art, Ausdruck, Wesen, Eigenart,

Wirkung, Merkmale der

Gestaltung.

- wir unterscheiden grundsätzlich

zwischen

„Vegetativ“und „Nichtvegetativ“!!!


"- Vegetativ "


Der Begriff „vegetativ“ steht für Vegetation, also für die wuchshafte

Darstellung der Pflanzen und Pflanzenteile.

Das heißt, der Wuchs, ihre natürlichen Bewegungen, ihre Stellung

zum Raum sind für den Gestalter Vorbild für sein Tun.

Er beachtet grundsätzlich den Geltungsanspruch und gibt dem

Einzelteil seinen entsprechenden Stellenwert und Freiraum.

Er verarbeitet die Teile, oder Pflanzen so wie sie gewachsen sein

könnten.

Das heißt er interpretiert die Natur gestalterisch und stellt damit

Wuchshaftes dar,

ohne zu imitieren oder zu kopieren.

Bei der vegetativen Gestaltung bzw. deren drei Gestaltungsarten

wird auch immer die empfundene Soziologie bei der Auswahl und

Zusammenstellung des geschnittenen Werkstoffs voll beachtet.

Bei dauerhaften Gefäßbepflanzungen auch die tatsächliche

Soziologie um den Wachstums- und Pflegeansprüchen gerecht zu

werden.

Die vegetativen Gestaltungsarten sind von ihrem Wesen her im

Detail nur in der Asymmetrie möglich. Nur im Umriss ist bei

„vegetativ abstrakt“ auch die Symmetrie eine Möglichkeit.

Die zu wählende Anordnungsart wird durch den natürlichen Wuchs

der Werkstoffe bestimmt und es sind daher auch Kombinationen

verschiedener Arten möglich. Entsprechend verhält es sich auch im

Prinzip mit dem Ausgangspunkt der Pflanzen und Pflanzenteile,

wobei hier die „vegetativ-klassische“ eine Ausnahme bildet.

Grundlegend stellen die drei vegetativen Gestaltungsarten das

Natürliche, das Wuchshafte und damit die Pflanze im Detail oder im

Ganzen in den Vordergrund.

Jede jedoch auf eine andere Art und Weise.

Es gibt bei den drei vegetativen Gestaltungsarten wesentliche und


markante Unterschiede. Diese werden dann im Einzelnen auf den

nächsten Seiten erklärt und durch die Auseinandersetzung mit der

jeweiligen Gestaltungsart bewusst.


- „vegetativ“

- wuchshafte Gestaltung

- wir kennen drei

vegetative Gestaltungsarten:

vegetativ-wahrhaft

vegetativ-klassisch

vegetativ-graphisch

- totale Beachtung

von Wachstums- u. Bewegungsrhyth

mus sowie Geltungsanspruch !!!



- vegetativ-wahrhaft


ist die natürlichste Gestaltungsart der Floristik.

Von der Gesamtdarstellung bis ins Detail werden alle Werkstoffe nur so

verarbeitet wie sie gewachsen sein könnten.

Dass heißt, auch die Basisgestaltung ist natürlich, wuchshaft und

passend zu den sonst verwendeten Pflanzenarten gestaltet. Die

Geltungsansprüche der Einzelteile müssen im Bezug auf Auswahl, Menge,

Verteilung und Freiraum voll beachtet werden.

Des Weiteren ist dem Wachstums- und Bewegungsrhythmus wie bei

allen vegetativen Gestaltungsarten gerecht zu werden.

Bei Pflanzungen ist zudem die Soziologie, bei geschnittenem Werkstoff

die „empfundene“ Soziologie ein Auswahlkriterium.

Im Gegensatz zu „vegetativ abstrakt“ werden typischer Weise keine

nicht floralen Gestaltungselemente verwendet. Nur das Gefäß, wenn als

solches sichtbar, tritt zurück und wirkt schlicht, klar, neutral oder

natürlich.

Als Gruppierungsarten kommen bei dieser Gestaltungsart am besten die

Streuung mit Schwerpunkt, die freie Formation oder asym. 2er und 3er

Gruppierungen zur Anwendung. Je nach Gruppierungsart und

Werkstoffwahl ist ein Akzent möglich. Die Werkstoffe werden meist mit

einer dominanten Richtungsdynamik, nämlich im Bereich der „vertikalen“

positioniert.

Die Anordnungsart ist meist „überschneidend“ aber auch „parallel“ ist

nicht selten möglich, je nachdem wie der jeweilige Werkstoff von

seinem Wuchs mehr Natürlichkeit ausdrückt. Die Einzelteile haben ihren

Ausgangspunkt so wie sie in der Natur gewachsen sein könnten.

Dass heißt, gleiche Werkstoffe die in der Natur aus einem Punkt

wachsen, können auch hier optisch so wirken.

Auch zum Beispiel Grasbüschel oder kleine Kräuter im Basisbereich

behalten für sich gesehen ihren gemeinsamen Ausgangspunkt. In der

großen Gesamtheit wird jedoch der „individuelle“ Ausgangspunkt die

Regel sein.

Nur die Asymmetrie sowohl im Detail als auch im Umriss steht zur Wahl

und selbstverständlich darf hier die Technik nicht gestalterisch sichtbar

eingesetzt werden.


Das wesentliche der „vegetativ wahrhaften“ Gestaltungsart ist die totale

Natürlichkeit jeden Details und des Gesamtwerkstücks.

Alles ist so gestaltet, als wenn es so zusammen gewachsen sein könnte.

Gestaltungsart : vegetativ-wahrhaft

Wesen u. Wirkung

wuchshaft, natürlich,

ungezwungen

Ordnungsart

Umriss u. Detail

ausschließlich

Asymmetrie möglich

Anordnungsart

gestalterisch sichtbare Linienführung

bzw. Linienverlauf

der Werkstoffe u. Materialien

parallel und oder

überschneidend

Dominante Richtungsdynamik

typisch,

auch ohne möglich

Ausgangspunkt

bzw. Endpunkt der einzelnen Werkstoffe

individuell

( im Detail auch

„gemeinsamer“ möglich )

Typische Gruppierungsart

asym.2er u. 3er

Gruppierungen, freie

Formationen u. Streuungenmit

Schwerpunkt

Wachstumsrhythmus

der einzelnen Werkstoffe,

totale

Beachtung !


sowie Geltungsanspruch

und empfundene Soziologie

und

Berücksichtigung

Typische Gefäßwirkung wenn vorhanden

tritt zurück

Technik gestalterisch sichtbar ! ? nicht möglich !

Einsatz

von „nichtfloralen“ Gestaltungselementen

nein

Akzent

möglich

Das Milieu der „floralen“ und „nichtfloralen“ Gestaltungselemente ist ein wichtiges

Kriterium

und bei der Auswahl in allen Gestaltungsarten von großer Bedeutung !!!


- vegetativ-wahrhaft

- bis hin zur

Basisgestaltung alles wuchshaft.

- so wie gewachsen

- natürlichste Gestaltungsart !!!


- vegetativ-klassisch


ist die Interpretation einer Pflanze die aus mehreren verschiedenen Sorten

besteht.

In den Anfängen der Floristik, als diese Gestaltungsart sich entwickelte,

war es üblich nur aus einem Punkt zu arbeiten.

Fast alle Werkstücke hatten einen „gemeinsamen“ Ausgangs- bzw.

Endpunkt, so wie man ihn heute noch im „dekorativem“ und „formallinearem“

findet.

Bei der „vegetativ- klassischen“ Gestaltungsart gehen wir von der

Vorstellung aus, dass alle verwendeten Teile aus einem Punkt, dem

Vegetationspunkt, wachsen.

Wir sprechen hier zum einen von idealisierten, zum anderen vom

imaginären Wachstumspunkt.

Hier treffen sich optisch die einzelnen Pflanzenteile, als ob sie aus diesem

Punkt herauswachsen würden.

Es ist einerseits eine Vorstellung aus einer vergangenen Zeit, kann aber,

gut gearbeitet auch heute noch seine Berechtigung haben. Als vegetativer

Raumschmuck mit imaginärem Wachstumspunkt, als Gefäßfüllung bei

entsprechender Gefäßform oder in flachen Schalen im Stil asiatischer

Blumenkunst.

Als klassisch europäische Arbeit wird es auch als das vegetative„Haupt-

Gegen-Nebengruppen“ -Gesteck bezeichnet.

Des Weiteren besteht die Möglichkeit, so weit dies machbar ist, einen

Strauß in dieser Gestaltungsart zu binden.

Bei gebundenen Werkstücken von vegetativ zu sprechen darf jedoch

umstritten sein und gehört wenn überhaupt zu den Ausnahmefällen der

Gestaltung.

In Bezug auf Soziologie, Geltungsanspruch, Wachstums- und

Bewegungsrhythmus finden wir hier die gleichen Kriterien wie bei allen

anderen vegetativen Gestaltungsarten.

In der „vegetativ- klassischen“ Arbeit braucht der Florist aber auf alle Fälle

verschiedene Werkstoffe verschiedener Geltungsansprüche in

unterschiedlichen Mengen.


Ein weiterer wesentlicher Unterschied zu den beiden anderen vegetativen

Gestaltungsarten ist, wie schon erwähnt, der gemeinsame Ausgangspunkt

aller Werkstoffe in einer Arbeit.

Bei bewusster Betrachtung und gedanklicher Auseinandersetzung wirkt

das Werkstück in dieser Gestaltungsart leicht surreal und es ist daher nicht

die natürlichste Darstellungsform der vegetativen Gestaltung.

Gestaltungsart : vegetativ-klassisch

Wesen u. Wirkung

wuchshaft, zentriert

Ordnungsart

Umriss u. Detail

ausschließlich

Asymmetrie möglich

Anordnungsart

gestalterisch sichtbare Linienführung

bzw. Linienverlauf

der Werkstoffe u. Materialien

radial

mit natürlichen Überschneidungen

Dominante Richtungsdynamik

typisch,

auch ohne möglich

Ausgangspunkt

bzw. Endpunkt der einzelnen Werkstoffe

gemeinsamer

imaginär oder idealisiert

Typische Gruppierungsart

asym.2er u. 3er Gruppierungen


Wachstumsrhythmus

der einzelnen Werkstoffe,

sowie Geltungsanspruch

und empfundene Soziologie

totale

Beachtung !

und

Berücksichtigung

Typische Gefäßwirkung wenn vorhanden

tritt zurück

Technik gestalterisch sichtbar ! ? nicht möglich !

Einsatz

von „nichtfloralen“ Gestaltungselementen

nein

Akzent

möglich

Das Milieu der „floralen“ und „nichtfloralen“ Gestaltungselemente ist ein wichtiges

Kriterium und bei der Auswahl in allen Gestaltungsarten von großer Bedeutung


- vegetativ-klassisch

- punktbezogen

- ein

gemeinsamer Wachstumspunkt

aller Werkstoffe.

- imaginärer oder

idealisierter Ausgangspunkt.

- „ Interpretation“

von natürlich….

nicht wahrhaft !!!


- vegetativ-abstrakt


Bei der vegetativ-abstrakten Gestaltungsart werden grundsätzlich alle

Kriterien der vegetativen Gestaltung beachtet.

Ja, das Vegetative wird hier sogar für den Betrachter noch deutlicher und im

Ausdruck verstärkt.

Das Wort „abstrakt“ bezeichnet meist den Vorgang des Weglassens von

Teilbereichen.

In der Gestaltung bezeichnet Abstraktion eine Vorgehensweise, die zuvor

von einem konkreten Vorbild ausgehen kann, aber davon nur bestimmte

Aspekte im Werk wiedergibt und diese dadurch besonders hervorhebt.

Der Gegensatz vom Abstrakten ist das Konkrete.

Bei der abstrakten Gestaltung werden Dinge aus dem tatsächlichen

Zusammenhang herausgehoben oder in ein irreales Umfeld gebracht.

Bei der vegetativ- abstrakten Gestaltungsart werden alle Werkstoffe zwar

wie sie gewachsen sein könnten angeordnet, aber nicht im natürlichen

Umfeld dargestellt.

Wie gewachsen heißt, dass sie mit vollem Geltungsanspruch und in ihrem

natürlichen Wachstums- und Bewegungsrhythmus in Position gebracht

werden.

Die Basisgestaltung oder das restliche Umfeld sind jedoch z.B. steril, neutral,

auf keinen Fall natürlich gestaltet. Durch diese abstrakte Darstellung wird

das Vegetative im Detail für den Betrachter noch anschaulicher und das

Wesentliche wird hervorgehoben.

Er, der Betrachter, sieht Dinge und Details, die ihm im natürlichen Umfeld so

gar nicht aufgefallen oder bewusst geworden wären.

Jeder einzelne Werkstoff hat seinen eigenen Wachstumspunkt, so wie er in

der Natur gewachsen sein könnte. Nur die Ausgangspunkte kommen z.B. aus

einer neutralen, schlichten Basisfläche oder Körper, die einen Kontrast zur

Natur darstellt oder aber sind frei im Raum gewählt.

Während bei der vegetativ - klassischen oder der vegetativ – wahrhaften

Gestaltungsart natürliche Basisgestaltungen typisch sind, wird bei vegetativ -

abstraktem darauf verzichtet.


Es ist dann der Teilbereich der entfernt (abstractus = entfernen) wird um

anderen Teilbereichen mehr Geltung und Aufmerksamkeit zu schenken.

Diese Gestaltungsart eignet sich sehr gut für Gefäßfüllungen, sowie

Tischschmuck und vor allem für modernen Raumschmuck.

Gerade hier ist es besonders wichtig dass sowohl Gefäß als auch die

Räumlichkeiten vom Stil geeignet sind.

Im Gegensatz zu den anderen vegetativen Gestaltungsarten kann hier das

Gefäß stark mitwirken, ja sogar dominieren.

Gestaltungsart : vegetativ-abstrakt

Wesen u. Wirkung

wuchshaft, stilisiert,

reduziert

Ordnungsart

Umriss u. Detail

Asymmetrie !

im Umriss auch Symmetrie

Anordnungsart

gestalterisch sichtbare Linienführung

bzw. Linienverlauf

der Werkstoffe u. Materialien

parallel und oder

überschneidend

Dominante Richtungsdynamik

typisch,

auch ohne möglich

Ausgangspunkt

bzw. Endpunkt der einzelnen Werkstoffe

individuell

Typische Gruppierungsart

asym.2er u. 3er

Gruppierungen, freie


Formationen

u. Streuungenmit Schwerpunkt

Wachstumsrhythmus

der einzelnen Werkstoffe,

sowie Geltungsanspruch

und empfundene Soziologie

totale

Beachtung !

und

Berücksichtigung

Typische Gefäßwirkung wenn vorhanden

kann stark mitwirken

Technik gestalterisch sichtbar ! ?

ja ! typisch

Einsatz

von „nichtfloralen“ Gestaltungselementen

ja

Akzent

möglich

Das Milieu der „floralen“ und „nichtfloralen“ Gestaltungselemente ist ein wichtiges Kriterium

und bei der Auswahl in allen Gestaltungsarten von großer Bedeutung

- Vegetativ- abstrakt

- wie gewachsen

gestaltet,

aber reduziert auf

die Einzelteile in sterilen

Umfeld


-Wuchshaftes

bewusst gemacht !!!


-" Nicht vegetativ "


Die drei „nichtvegetativen“ Gestaltungsarten unterscheiden sich in wesentlichen

Kriterien.

Sie haben jedoch die Gemeinsamkeit, dass das wuchshafte nicht im Vordergrund

steht.

Die Blume wird teilweise benutzt und stellt sich dann nur noch als Form und

Farbe dar,

ohne dass auf die natürliche Stellung Wert gelegt wird.

Auch der Geltungsanspruch der Einzelform tritt zurück, zugunsten der

Gesamtwirkung bzw. für gestalterische Aufgaben.

So können Formen großer Geltung, wie z.B. Alium giganteum, im Basisbereich als

Kugelform Verwendung finden.

Als weitere Beispiele können ganz viele verschiedene Herrschafts- und

Edelformen verdichtet eine dekadente Summierung bilden, oder aber auch Teile

einer Blume eine neue Formgestalt bilden.

Im Gegensatz zur vegetativen Gestaltungsart brauchen bei der Auswahl weder

die Soziologie noch die empfundene Soziologie Berücksichtigung finden.

Nichtflorale Gestaltungselemente können bei allen drei nichtvegetativen

Gestaltungsarten eingesetzt werden, sowohl als sichtbare Technik als auch rein

gestalterisch.

Die Natur ist hier nicht Vorbild, sondern Naturformen werden meist mit

konstruierten Formen kombiniert in einem Werkstück zusammen gefügt.

Die Blume wird zum Dekoelement, zur formal- linearen Erscheinung, zur

graphischen Summierung, oder zum Akzent in einer nichtfloralen Summierung.

Es entsteht ein mehr oder weniger unnatürliches Bild in Form eines floristischen

Werkstücks.

Bei allen nichtvegetativen Handlungen sollte der Florist sein Tun immer wieder

neu hinterfragen.


Er sollte bewusst abwägen, mit welchen Werstoffen, was noch gestalterisch

verantwortbar und dann sinnvoll und zweckgerecht ist.

- „Nicht vegetativ“

- Geltungsanspruch der

Einzelform tritt zurück

- wir kennen drei

„nichtvegetative“

Gestaltungsarten

dekorativ

formal-linear

graphisch

- unnatürliche Stellung

der Werkstoffe möglich

!!!


- dekorativ


Die älteste Gestaltungsart der Floristik, entstand in unserem Kulturkreis als

Blumenbindekunst im 18.Jahrhundert.

„Dekorativ“ als Gestaltungsart steht für das Üppige, das Füllige, ja für die

Summierung und Verdichtung von Gestaltungselementen.

Die einzelnen Werkstoffe treten von ihrem Geltungsanspruch zugunsten der

Gesamtwirkung zurück. Was nicht bedeutet, dass sie in unserer heutigen Zeit,

ihre Geltung total aufgeben.

Der geübte Gestalter wird immer versuchen auch in der dekorativen

Gestaltungsart der Blume noch eine gewisse Geltung zu belassen, bzw. ihre

Geltung so wenig wie möglich zu mindern.

Die Symmetrie ist eigentlich die Ordnungsart der Vergangenheit, doch wird sie

auch heute bei gewissen Gestaltungsaufgaben noch ihre Berechtigung haben.

In der Mehrzahl werden die Werkstücke heute jedoch von der Asymmetrie

geprägt sein, auf alle Fälle im Detail,

aber auch meist im Umriss. In der Ordnungsart der Asymmetrie ist mit dieser

Gestaltungsart das Werkstück zeitgemäßer und interessanter darzustellen.

Auch der Akzent als Steigerungsmöglichkeit ist wie wir wissen nur in der

Asymmetrie möglich.

Entscheidend bei der Auswahl sind die Formen, Farben, Texturen und die

entsprechende Menge. Für die dekorative Gestaltungsart eignen sich Prunkund

Edelformen sowie Formen mittlerer Geltung, aber auch andere Formen

finden in entsprechender Summierung ihre Wirkung.

Die Formen mit rundem Endpunkt sind hierbei besonders geeignet prunkvoll

zu wirken und üppige Fülle darzustellen. Ebenso ist es hierbei typisch

verschiedene Werkstoffe in verschiedenen Mengen zu kombinieren.

Des Weiteren ist hier das Milieu der Werkstoffe wichtig, während die

Beachtung der Soziologie und des Wachstums- u. Bewegungsrhythmus

vernachlässigt werden kann.

Die drei Anordnungsarten radial, parallel und überschneidend, sowie alle

Gruppierungsarten sind möglich.

Im dekorativen kann das Gefäß nur funktional sein und für den Betrachter


nicht sichtbar, es kann aber auch mitwirken, oder gar dominant in den

Vordergrund treten.

Nichtflorale Gestaltungselemente wie Stäbe, Bänder, Kugeln, Würfel und

andere Accessoires sind bis ca. 40% der Gesamtwirkung möglich. Auch die

Technik kann sichtbar sein und sich als Gestaltungselement darstellen.

Abschließend können wir feststellen, dass die dekorative Gestaltungsart lebt.

Sie hat sich weiterentwickelt und lässt auch in der Zukunft für Entwicklungen

und Entfaltungsmöglichkeiten der Floristik Spielraum.

Gestaltungsart : dekorativ

Wesen u. Wirkung

üppig, füllig, summiert

(meist vielfältig)

Ordnungsart

Umriss u. Detail

Symmetrie und

Asymmetrie möglich

Anordnungsart

gestalterisch sichtbare Linienführung

bzw. Linienverlauf

der Werkstoffe u. Materialien

radial oder parallel und oder

überschneidend

Dominante Richtungsdynamik

möglich

Ausgangspunkt

bzw. Endpunkt der einzelnen Werkstoffe

individuell oder

gemeinsamer

Typische Gruppierungsart

alle Gruppierungsarten möglich

!


Wachstumsrhythmus

der einzelnen Werkstoffe,

sowie Geltungsanspruch

und empfundene Soziologie

Berücksichtigung

nur bedingt notwendig !

Typische Gefäßwirkung wenn vorhanden

von stark mitwirkend

bis wirkt nicht mit

Technik gestalterisch sichtbar ! ?

Einsatz

von „nichtfloralen“ Gestaltungselementen

ja ! möglich

ja ! möglich !

eventuell bis 40%

Akzent

möglich

Das Milieu der „floralen“ und „nichtfloralen“ Gestaltungselemente ist ein wichtiges Kriterium

und bei der Auswahl in allen Gestaltungsarten von großer Bedeutung


- dekorativ

- meist viele

verschiedene Werkstoffe,

prunkvoll in

üppiger Fülle

summiert dargestellt.

- Asymmetrie heute

typisch, Symmetrie als

klassische Ordnungsart

möglich.

- Geltungsanspruch

der Einzelform tritt

zurück!!!


- formal-linear


Von größter Bedeutung in dieser Gestaltungsart sind die Einzelformen,

insbesondere die Linie. Sie werden kontrastreich ausgewählt, in ihrer

Anzahl reduziert, durch verschieden große Freiräume spannungsreich

platziert.

Die Ordnungsart ist dementsprechend die Asymmetrie, da die

verschieden großen Freiräume ein wesentliches Merkmal dieser

Gestaltungsart sind.

Die kontrastreichen Formen werden jeweils nur in geringer Stückzahl

verwendet.

Meist sind es ca. 7 bis 13 verschiedene Formen, die dann jeweils in

begrenzter Anzahl in Erscheinung treten. Also eine Vielzahl von großen

Formkontrasten, reduziert in jeweils geringer Menge dargestellt.

Da es oft nur zwei oder drei Teile einer Sorte sind, werden in den meisten

Fällen asymmetrische 2er u. 3er Gruppierungen gewählt.

Das Gefäß, falls vorhanden, wirkt gestalterisch stark mit und ist dann

eine dieser Formen. Werden von einer Sorte zuviel gleichwertige

verwendet, so verlieren sie an Ausdruckskraft und das Werkstück

entspricht nicht mehr dem Wesen von „formal-linear“.

Die Begrifflichkeit „formal“ bedeutet dass etwas nur auf die bloße Form

bezogen ist und in der Floristik hier die Blume nur noch Form ist.

Der Werkstoff kann seinen Geltungsanspruch komplett verlieren, wenn

z.B. eine Alium als Kugelform in der Basis eingesetzt wird. “Linear“ steht

für die Bedeutung der Linie als Form und deren Aufgabe durch

entsprechende Überschneidungen Räumlichkeit zu erzeugen.

Die Einzelformen bewegen sich mehr oder weniger überschneidend in alle

Richtungen des Raumes, klassisch von einem gemeinsamen

Ausgangspunkt oder jedes Teil hat seinen individuellen.

Daher ist Formal-linear die Gestaltungsart, die keine dominante

Richtungsdynamik zulässt, was einen totalen Gegensatz zur graphischen

Gestaltungsart darstellt.

Auch der Akzent ist im formal-linearen nicht typisch, da bei vielen Teilen

in jeweils geringer Menge, er kaum Wirkung erzielen könnte.

Ein ebenfalls wesentlicher Unterschied zum graphischen, wo der Akzent

fast unverzichtbar ist. Graphisch und formal-linear sind in fast allen


Gestaltungskriterien total gegensätzlich und sollten daher auf keinen Fall

in einen Topf geworfen oder begrifflich verknüpft werden.

Der natürliche Wachstums- u. Bewegungsrhythmus sowie die Soziologie

der Pflanzen kann außer Acht gelassen werden. Technische Hilfsmittel

können so eingesetzt werden, dass sie auch eine gestalterische Funktion

übernehmen.

Nichtflorale Gestaltungselemente können in gewissem Umfang

Werkstoffe ersetzen und gleiche Aufgaben erfüllen.

Gestaltungsart : formal-linear

Wesen u. Wirkung

spannungsreich, kontrastreich

Ordnungsart

Umriss u. Detail

Asymmetrie

typisch

Anordnungsart

gestalterisch sichtbare Linienführung

bzw. Linienverlauf

der Werkstoffe u. Materialien

radial mit Überschneidungen

oder überschneidend

Dominante Richtungsdynamik

nicht typisch,

mit dominanter Richtungsdynamik

fast unmöglich

Ausgangspunkt

bzw. Endpunkt der einzelnen Werkstoffe

individuell

oder gemeinsamer

Typische Gruppierungsart

asym.2er u. 3er Gruppierungen


Wachstumsrhythmus

der einzelnen Werkstoffe,

sowie Geltungsanspruch

und empfundene Soziologie

Berücksichtigung

nur bedingt notwendig !

Typische Gefäßwirkung wenn vorhanden

immer stark mitwirkend

Technik gestalterisch sichtbar ! ? ja ! möglich !

Einsatz

von „nichtfloralen“ Gestaltungselementen

ja

Akzent

nicht typisch

Das Milieu der „floralen“ und „nichtfloralen“ Gestaltungselemente ist ein wichtiges

Kriterium und bei der Auswahl in allen Gestaltungsarten von großer Bedeutung


- formal-linear

- viele große Formkontraste,

die Linie

u. verschiedengroße Freiräume

von großer Bedeutung.

- etwa 7 bis 13 verschiedene

Formen in jeweils geringer

Menge, pro Form meist nur ein

bis drei mal.

- das totale Gegenteil zur

graphischen Gestaltungsart !


- graphisch


ist die jüngste der Gestaltungsarten, die der Moderne.

Sie ist aus der „Parallelgestaltung“ entstanden und hat sich im Laufe der

Jahre zu einer eigenständigen Gestaltungsart entwickelt.

Die „parallele“ Anordnungsart ist weiterhin die eine Möglichkeit,

„überschneidend“ ist eine Weitere.

Die Gestaltungselemente werden von ihrer sichtbaren Linienführung

entweder überschneidend oder parallel angeordnet und erhalten hierbei

eine dominante Richtungsdynamik.

Diese stellt ein wichtiges Kriterium für das Wesen dieser Gestaltungsart

dar und ist für deren klare Wirkung ein wesentlicher Faktor.

Entscheidend ist die Auswahl einer klaren, strengen Form, die auch

lineare Wirkungsanteile hat. Beispielhaft seien Alium, Kniphofia, Calla,

Equisetum und Strelizie als florale Gestaltungselemente genannt. Aber

auch farbige Rund- oder Kanthölzer, gebleichte Äste, Metall- oder

Kunststoffstäbe um nur einige zu nennen sind möglich.

Wichtig ist die Entscheidung für nur eine Sorte in großer Menge, der dann

eine bedeutend kleinere Menge gegenüber steht.

Die kleinere Menge, meist aus zwei verschiedenen Arten, wiederum in

unterschiedlicher Menge, muss einen großen Kontrast zur dominant

graphisch wirkenden Hauptmenge bilden.

Die geringeren Anteile steigern die Mehrzahl der konstruiert und streng

wirkenden Formen und erhöhen somit deren Wirkungsgrad.

Es ist das klassische Wechselspiel von Summierung und Reduzierung.

Eine der reduzierten Formen bildet meist den Akzent, auf den nur ganz

selten zu verzichten ist.

Die Ordnungsart ist die Asymmetrie, wobei auch die Symmetrie als Block

im Umriss eine Möglichkeit darstellt.

Als Gruppierungsarten sind sowohl strenge und freie Formationen, als

auch Streuungen mit und ohne Schwerpunkt typisch.

Der natürliche Wachstums- und Bewegungsrhythmus, empfundene

Soziologie und Geltungsanspruch werden nur bedingt berücksichtigt.


Das Milieu der „floralen“ und „nichtfloralen“ Gestaltungselemente ist ein

wichtiges Kriterium, zumal zum Wesen dieser Gestaltungsart eher Dinge

aus dem edlen, eleganten Bereich passen.

Es ist die einzige Gestaltungsart bei der die Möglichkeit besteht

die „nichtfloralen“ Gestaltungselemente in der Dominanz wirken zu

lassen.

Jedes Gestaltungselement hat seinen individuellen Ausgangspunkt,

eventuell in einem Gefäß, das dann stark mitwirken kann.

Hier kann dann auch der Moderne entsprechend die Technik gestalterisch

sichtbar eingesetzt werden.

Gestaltungsart : graphisch

Wesen u. Wirkung

streng, klar, konstruiert,

summiert (nicht vielfältig)

Ordnungsart

Umriss u. Detail

Asymmetrie typisch

im Umriß auch Symmetrie !

Anordnungsart

gestalterisch sichtbare Linienführung

bzw. Linienverlauf

der Werkstoffe u. Materialien

parallel und oder

überschneidend

Dominante Richtungsdynamik

ja typisch,

ohne dominante Richtungsdynamik

fast unmöglich

Ausgangspunkt

bzw. Endpunkt der einzelnen Werkstoffe

individuell


Typische Gruppierungsart

Formationen, Streuungen

u. Streuungen mit

Schwerpunkt

Wachstumsrhythmus

der einzelnen Werkstoffe,

sowie Geltungsanspruch

und empfundene Soziologie

Berücksichtigung

nur bedingt notwendig !

Typische Gefäßwirkung wenn vorhanden

von stark

mitwirkend bis

nicht mitwirkend

Technik gestalterisch sichtbar ! ? ja ! möglich !

Einsatz

von „nichtfloralen“ Gestaltungselementen

ja

eventuell bis ca. 90%

Akzent

ja typisch

Das Milieu der „floralen“ und „nichtfloralen“ Gestaltungselemente ist ein wichtiges

Kriterium und bei der Auswahl in allen Gestaltungsarten von großer Bedeutung


- graphisch

- eine klare Form mit linearem

Teil als Hauptmenge, kombiniert

mit einer oder mehreren

bedeutend kleineren Menge bzw.

Mengen in größtmöglichem

Kontrast.

- überschneidend oder parallel in

der sichtbaren Linienführung,

immer mit dominanter

Richtungsdynamik.

- totales Gegenteil zur

formal-linearen Gestaltungsart

!!!


- Gestaltungsarten im Überblick

Gestaltungskriterien

der Floristik

Gestaltungs

art ›

Wesen /Wirkung

Ordnungsart

Umriss u. Detail

typ. Anordnungsart

gestalterischer sichtbarer Linienverlauf

der Werkstoffe u. Materialien

opt. Ausgangspunk

t

bzw. Endpunkt der einzelnen

Werkstoffe

dominante

Richtungsdynam

ik

-"vegetativ" >>>

vegetativwahrhaft

wuchshaft

natürlich

ungezwungen

ausschließlich

Asymmetrie

möglich

parallel

und

oder überschneid

end

individuell

im Detail auch

gemeinsamer möglich

typisch,

auch ohne möglich

vegetati

v-

klassisc

h

wuchshaft

zentriert

ausschließlich

Asymmetri

e

möglich

radial

mit natürlichen

Überschneidun

gen

gemeinsame

r

( imaginär oder

idealisiert )

typisch,

auch ohne

möglich

vegetativabstrakt

wuchshaft

stilisiert

reduziert

Asymmetrie!

im Umriss auch

Symmetrie möglich

parallel

und

oder überschneid

end

individuell

typisch,

auch ohne möglich

-"nicht-vegetativ"

>>>

dekorativ

üppig

füllig

summiert

(meist vielfältig)

Symmetrie

und

Asymmetrie

möglich

radial oder

parallel

oder überschneid

end

individuell

oder

gemeinsamer

möglich

formallinear

spannungsreich

kontrastreich

reduziert-vielfältig

Asymmetrie

typisch

radial mit Überschneidungen

oder überschneid

end

individuell

oder

gemeinsamer

nicht typisch,

mit fast unmöglich

graphisch

streng, klar

konstruiert

summiert

(nicht vielfältig)

Asymmetrie

typisch

im Umriss auch

Symmetrie !

parallel

und

oder überschneid

end

individuell

ja typisch,

ohne fast

unmöglich


typische

Gruppierungsart

asym.2er u. 3er

Gruppierungen,

freie Formationen

u. Streuungen mit

Schwerpunkt

asymmetrische

2er u. 3er

Gruppierungen

asym.2er u. 3er

Gruppierungen,

freie Formationen

u. Streuungen mit

Schwerpunkt

alle

Gruppierungsarten

möglich !

asymmetrische

2er u. 3er

Gruppierungen

Formationen,

Streuungen

u. Streuungen mit

Schwerpunkt

Wachstums- u.

Bewegungsrhyth

mus

der einzelnen Werkstoffe,

sowie

Geltungsanspruc

h und

empfundene Soziolog

ie

typ. Gefäßwirkung

wenn vorhanden

Technik

gestalterisch sichtbar ! ?

Einsatz

von Material bzw. von

nichtfloralen

Gestaltungselementen

totale

Beachtung

!

und

Berücksichtigung

tritt zurück

nicht möglich

totale

Beachtu

ng

!

und

Berücksichtigu

ng

tritt zurück

nicht möglic

h

totale

Beachtung

!

und

Berücksichtigung

kann stark

mitwirken

nein nein ja

Berücksichtigung

nur bedingt

notwendig !

von stark

mitwirkend bis

nicht mitwirkend

Berücksichtigung

nur bedingt

notwendig

immer

stark mitwirkend

Berücksichtigung

nur bedingt

notwendig

von stark

mitwirkend bis

nicht mitwirkend

ja ! typisch ja ! möglich ja ! möglich ja ! möglich

ja

eventuell bis ca. 40%

ja

ja

eventuell bis ca.90%

Akzent

möglich möglich möglich möglich nicht typisch ja ! typisch

Das Milieu der floralen und nichtfloralen Gestaltungselemente ist ein wichtiges Kriterium bei der Auswahl und in allen Gestaltungsarten von

großer Bedeutung !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!


- Gestaltungsarten, zwei und mehr !?


Ein Werkstück, mehrere Gestaltungsarten, dass ist möglich !

Es gibt Gestaltungsarten, die lassen sich mit anderen kombinieren

und zugleich verwirklichen, andere sind so gegensätzlich und

artfremd, dass eine Kombination unmöglich ist.

Bei formal-linear und graphisch trifft letzteres zu. Sie können auf

keinen Fall

in einer Arbeit zugleich verwirklicht werden.

Dazu sind die beiden Gestaltungsarten von ihrem Wesen und ihren

Gestaltungskriterien zu Gegensätzlich.

Während bei formal-linear viele verschiedene kontrastreiche Formen

im Werkstück in geringer Stückzahl dominieren, wird beim

graphischen eine Form als Hauptmenge gewählt.

Formal-linear stellt im Gesamtbild eine Reduzierung, graphisch eine

Summierung dar.

Vegetativ-wahrhaft und graphisch dagegen bietet diese Möglichkeit

bei entsprechender Werkstoffauswahl. Verwenden wir z.B.

Schachtelhalm in großen Mengen stark verdichtet und ordnen ihn so

an wie er gewachsen sein könnte, erhalten wir eine vegetativwahrhafte

Arbeit.

Dieses stellt zugleich, durch die strenge lineare Summierung eine

graphische Arbeit dar.

Auch entspricht sie zudem dem Wesen der dekorativen

Gestaltungsart,

üppig und füllig, allerdings ohne deren typische Vielfalt darzustellen.

So können auch vegetativ-wahrhafte Werkstücke aus Gräsern und

Wiesenblumen in ihrer Vielfalt und Üppigkeit zugleich dekorativ sein.

Bei entsprechender Werkstoffwahl und Summierung ist es durchaus

möglich in einem Werkstück die Kriterien der vegetativ-abstrakten

und der graphischen Gestaltungsart zu erfüllen.


Auch gleichwertige Kombinationen zwischen vegetativ-abstrakt und

dekorativ sind entsprechend zu realisieren.

Nicht gleichwertig kombiniert, aber mit dekorativer Tendenz können

jeweils die Gestaltungsarten vegetativ-klassisch und formal-linear

gearbeitet werden.

Die Werkstoffe werden stärker verdichtet als eigentlich erlaubt,

ansonsten sind alle Kriterien der jeweiligen Gestaltungsart voll

berücksichtigt.

Das Werkstück bekommt zusätzlich dekorativen Charakter.

graphisch u. dekorativ

- Gestaltungsarten zwei und

mehr ?

- vegetativ-wahrhaft und

graphisch

und oder dekorativ

- vegetativ-abstrakt und

graphisch

und oder dekorativ

- vegetativ-abstrakt und formallinear

sowie graphisch und dekorativ

- können bei

entsprechender Werkstoffwahl

u. Beachtung

der Gestaltungskriterien


gleichwertig kombiniert

werden.

dekorativ, graphisch u. vegetativ-abstrakt

- formal-linear und graphisch

lassen sich wegen ihrer

extrem gegensätzlichen

Kriterien nicht kombinieren !!!

- auch zwischen den drei

vegetativen Gestaltungsarten

erscheint dies gestalterisch

wenig sinnvoll.


- Graduierung


Die Möglichkeit der Graduierung erweitern den

Handlungsspielraum des Gestaltenden, ohne die Grundprinzipien

der Gestaltungslehre in Frage stellen zu müssen. Die

Graduierung ist in der Floristik in vielen Bereichen möglich,

sollte jedoch nur von den Gestaltern angewannt werden, die die

Grundprinzipien der Gestaltungslehre beherschen.

Es ist die Darstellung schrittweiser Veränderungen von z.B.

Proportionen, Umrissformen und Mengenverhältnissen, wie

Farbmengen und vielem mehr in stetiger Abfolge.

Auch die Ordnungsarten, die Anordnungsarten oder

Gruppierungsarten können stufenweise verändert werden. Bei

letztgenanntem kann z.B. eine strenge Formation in eine freie

übergehen und in einer Streuung mit Schwerpunkt enden.

Die Stetige Reihe ist hier die typische Gruppierungsart der

Gefäße, wobei auch die strenge Formation möglich ist. In beiden

Fällen entsteht ab einer gewissen Anzahl gleicher Gefäße eine

Seriographie. (Siehe nächste Seite)

Graduierungsdarstellungen sind jedoch nur dann gut gestaltet

und ein gutes Lehrbeispiel, wenn die mittlere, also die fifty-fifty

Variante nicht angestrebt wird.

Eine Proportion 50% Gefäß und 50% Füllung ist ebenso

schlecht wie ausgeglichene Farbmengen.

Dies gilt noch mehr bei Graduierungen von verschiedenen

Gestaltungsarten, welche im nächsten Absatz beschrieben

werden.

- Gestaltungsarten und deren Graduierung

- Graduierungen

schrittweise Veränderungen


Eine besonders interressante und Gestaltungsspielräume

erweiternde Möglichkeit ist die Graduierung der

Gestaltungsarten.Neben der Darstellung als Seriographie ist es

auch hier möglich, nur zwei Arbeiten gegenüber zu stellen. So

kann ein Werkstück zu 70% formal-linear, zu 30% dekorativ

sein, das Andere eine umgekehrte Wertigkeit zeigen.

Auch zwischen vegetativ-klassisch und dekorativ, sowie

zwischen graphisch und dekorativ gibt es Graduierungsstufen,

die zur Gegenüberstellung geeignet sind, oder auch als

Einzelwerkstück gezielt gestaltet werden können.

So können wir, mit entsprechendem Fachwissen ausgestattet,

Werkstücke arbeiten, die z.B. 70% graphisch u. 30% dekorative

Wirkung ausstrahlen. Auch 90% zu 10% oder 80% zu 20% sind

bei den letzt genannten bzw. bei dekorativ und formal-linear

möglich.

Eine 60:40 Lösung oder gar ein Verhältniss von 50:50 sollte auf

alle Fälle vermieden werden!

Auch erscheinen uns Graduierungsstufen zwischen den drei

vegetativen Gestaltungsarten wenig sinnvoll.

Unmöglich ist die Graduierung der formal-linearen und der

graphischen Gestaltungsart, da diese völlig wesensfremd und

total gegensätzlich sind !

- Gestaltungsarten

"graduiert"

- zwischen

graphisch und formallinear

nicht möglich !


- Gestaltungsthemen


oder Themen der Gestaltung gibt es unendlich viele.

Ob gestalterische Begriffe wie summiert, reduziert, aktiv,

passiv, diagonal, formiert, statisch, dynamisch oder in die

floristische Gestaltung übernommene Begriffe wie

gewunden, geschichtet, gesteckt, gewickelt, gebündelt,

verwoben und gebunden können Ausgangspunkt für eine

gestalterische Thematik und Darstellung sein.

Unter der Überschrift Gestaltungsthemen werden hier die

unserer Meinung nach momentan wichtigsten und

interessantesten Themen behandelt.

Es sind ausschließlich Begrifflichkeiten die von der

Thematik „Gestaltung“ ausgehen, diese beinhalten oder

darstellen.


- Gestaltungsthemen

-Themen, deren Zielsetzung es ist

gestalterische Begriffe

bzw. deren Darstellung

in den Vordergrund zu stellen !!!


- Seriographien


sind Reihen die in einer bestimmten Sequenz, also Reihenfolgen, die meist

verschiedenartige Dinge wieder in Beziehung zueinander bringen. Es sind meist

starke Kontraste z.B. in Bezug auf Farbe, Form, Anordnungsart,

Richtungsdynamik, Milieu oder gar Gestaltungsart,die jedoch durch

Gemeinsamkeiten wieder eine Verbindung eingehen. Somit bilden eigentlich

viele individuelle Werkstücke wieder eine neue Gesamtgruppierung, also ein

Werkstück.

Die Verbindung entsteht meist durch wiederkehrende Elemente typisch als

Reihung gruppiert. So können gleiche Gefäße entsprechend gruppiert in

verschiedenen Gestaltungsarten gearbeitet, ein neues interessantes und

spannungsreiches Gesamtwerkstück bilden. Neben gleichen Gefäßen und der

Gruppierungsart sind auch Zweige, Ranken oder Stäbe weitere Möglichkeiten

um Verbindung zu schaffen. Gleiche Formen in verschiedenen Farben sind als

Sequenzen auch vorstellbar. Auch die Graduierung, also der

stufenweise Übergang zwischen zwei Gestaltungsarten, kann als Seriographie

gezeigt werden.

Auch können Formationen als Gruppierungsart auf quadratischer oder

rechteckiger Grundfläche die Basis für Seriographien bilden. Viele gleiche

Einzelgefäße, beispielsweise Gläser mit farbigem Wasser gefüllt, werden mit

vielen verschiedenen Werkstoffen individuell bestückt.

Zusätzlich können auch hier Linien in Form von Ranken, Zweigen oder Stäben,

als auch Konstruktionen weitere verbindende Elemente darstellen.

Die Seriographie ist eine gute Möglichkeit verschiedene kontrastreiche oder gar

gegensätzliche Dinge zu vergleichen, bewusst zu machen und in einer

harmonischen Einheit zu präsentieren. Auch als Lehrbeispiel oder zu

Demonstrationszwecken können so verschiedene Gestaltungsarten,

Anordnungsarten, oder Gruppierungsarten gegenübergestellt werden. In

Serieographien lassen sich auch Gestaltungsbeispiele wie verschiedene

Harmonien oder Kontraste, verschiedene Geltungsansprüche oder Wachstums- u.

Bewegungsrhythmen oder Richtungsdynamiken letztendlich in einer Arbeit

darstellen.

Wichtig ist hierbei immer, dass ein oder auch mehrere verbindende Elemente

vorhanden sind, die das ganze wieder zu einer Einheit werden lassen.


- Seriographie

- Sequenz typischer

Gegensätzlichkeiten

oder

Darstellung stufenweise

Veränderungen bzw.

Graduierung.

- durch Reihung oder

Formation in Serie

gebracht


- verbindende Elemente

wichtig !!!


- Surreale Gestaltung -

als Gestaltungsthema


stellt das Unwirkliche, das dem Realen nicht mehr entsprechende dar.

Surrealismus, eine Kunstrichtung aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts,

stellt das jenseits der Wirklichkeit dar.

In der Floristik gibt es je nach Zielsetzung auch Möglichkeiten „surreal“ zu

gestalten.

So können gestalterisch Stiele der Blüten durch Schläuche ersetzt werden und

diese dann der Wasserversorgung dienen oder Wurzelteile im oberen Bereich des

Raumes und Blüten entgegen ihrer Wuchsrichtung kurz über dem Boden

schweben.

Auch können durch künstliche Stielverlängerungen Extremproportionen

entstehen.

Als Gestaltungsart eignen sich dekorativ und formal-linear jedoch vor allem

vegetativ-abstrakt und graphisch.

Die surreale Gestaltung kann unter anderem beim Raumschmuck, zu

Ausstellungen und zur Schaufenstergestaltung Thema bzw. Zielsetzung des

Gestalters sein.

Das Surreale kann auch das Abstrakte beinhalten.

Es kann etwas objekthaftes darstellen oder Teil einer objekthaften Arbeit sein.


- Surreale Gestaltung

- unwirkliche,

unrealistische

Darstellung.


- Objekthafte Gestaltung -

als Gestaltungsthema


Objektkunst ist eine seit Ende der 50er Jahre des 20.Jahrhunderts

weiterentwickelte Kunstform, die einen oder mehrere vorgefundene

Gegenstände teilweise oder auch ganz bearbeitet und oder verfremdet und damit

zum Objekt erklärt.

Die Ursprünge dieser Ausdrucksformen liegen in Collagen und auch in der

Floristik standen Floralcollagen am Anfang objekthaften Gestaltens.

Leere Bilderrahmen, Fußabstreifer, ein Pfund Butter oder gar eine Toilettenbrille

z.B. an der Wand befestigt ist eine Zweckentfremdung und damit eine

Objektivierung des Gegenstandes.

In der Floristik sind es neben Gegenständen florale Werkstoffe die objektiviert,

das heißt verändert, zweckentfremdet, entartet in eine neue Gestalt gebracht

werden.

So können Werkstoffe zu Materialien werden und Materialien können Werkstoffe

z.B. Pflanzenteile darstellen.

Aus vielen Kiefernadeln oder Büroklammern kann z.B. die klassische Form einer

Kaktee räumlich entstehen oder aus Rosenstacheln ein Kopfkissen.

Auch extreme Proportionsveränderungen lassen Dinge zu Objekten werden.

Serien sich verändernder Werkstoffe oder Aufgliederungen eines Werkstoffs in

z.B. Wurzel, Stiel, Stachel, Blatt, Blüte und Frucht sind als objekthafte

Darstellung denkbar.

Auch ein einzelnes Pflanzenteil kann isoliert vom gewohnten Umfeld zum Objekt

werden, ohne das eine Verfremdung stattfindet. So könnte z.B. eine

Bambusstange welche als Einzelne horizontal unter der Decke hängt diese

Wirkung erzielen.

Sie wird zum Objekt weil sie horizontal, also entgegen ihrer natürlichen

Wuchsrichtung von der Natur isoliert dargestellt ist.

Ebenfalls wird durch eine extreme vegetativ-abstrakte Gestaltung eine

Objektivierung des Werkstoffs erreicht. Es können z.B. Orchideen-pflanzen im

Wurzelbereich mit farbigen Schwämmen gestalterisch bestückt werden.

Diese geben funktional Feuchtigkeit an die Pflanze ab und stellen zugleich eine

Verfremdung und damit Objektivierung des Pflanzsubstrats dar.


Auch Extremproportionen können unter anderem zur Steigerung oder gar selbst

zur Objektivierung führen.

Eine Idee, ein Thema, ein Material oder ein Werkstoff wird meist Ausgangspunkt

objekhafter Gestaltung sein.

- Objekthaftes gestalten

- Werkstoffe und oder

Materialien reduziert

und oder isoliert.

- anders dargestellt

– zweckentfremdet?

- dem Betrachter neu

bewusst gemacht !!!


- Parallele Gestaltung -

als Gestaltungsthema


ist als Anordnungsart in fast allen Gestaltungsarten möglich.

Nur im formal-linearem und im vegetativ-klassischem stellt sie einen

Widerspruch zum Wesen und den Kriterien dieser Gestaltungsarten dar.

Im vegetativ-wahrhaften, vegetativ-abstrakten, dekorativen und graphischen

ist die parallele Anordnung eine gute Möglichkeit.

Von „paralleler“ Gestaltung sprechen wir, wenn die Mehrzahl der

Gestaltungselemente optisch parallel zueinander angeordnet sind.

Sie sind „angeordnet“, dass heißt, der sichtbare Linienverlauf ist in der

Anordnungsart parallel gewählt.

Das heißt natürlich auch, dass die Werkstoffe die hierzu ausgewählt werden,

linearen Charakter haben.

Sie müssen lineare Formbestandteile besitzen, die auch dann in

entsprechender Länge zur Wirkung kommen. Zum Beispiel nur Blütenköpfe

parallel nebeneinander gesteckt stellen keinesfalls Parallelgestaltung dar.

Die Teile erhalten meist eine dominante Richtungsdynamik, entweder im

vertikalen, diagonalen oder im horizontalen Bereich. Jedes

Gestaltungselement hat seinen individuellen Ausgangspunkt, im vegetativen

auch als Wachstumspunkt bezeichnet.

Die Werkstücke in paralleler Anordnungsart wirken oft strenger, konstruierter

und klarer als solche mit überschneidender oder radialer Linienführung.

Neben dem klassischen Parallelstrauß, als gebundenes Werkstück, sind

Steckarbeiten typisch.

Sowohl der Tisch- und Raumschmuck bieten sich hierfür an, aber auch im

Trauerschmuck und der Schaufenstergestaltung ist parallel eine oft gewählte

Anordnungsart.

Gesteigert wird diese durch Überschneidungen in geringer Stückzahl, die

eventuell auch den Akzent in Farbe, Form und Textur bilden können.

Bei der „Parallelen Gestaltung“ steht also die Anordnungsart parallel im

Vordergrund, bzw. wird thematisiert und meist asymmetrisch dargestellt.


- Parallele Gestaltung

- die Dominanz der Linien

verlaufen optisch parallel

- keine Gestaltungsart,

sondern

eine Anordnungsart

bezogen auf die

sichtbare Linienführung der

Werkstoffe.

- kann eine Zielsetzung

oder Thematik im

Werkstück sein.

- in fast allen

Gestaltungsarten möglich

!!!


- Überschneidende

Gestaltung

- als Gestaltungsthema


ist das Gegenteil von paralleler Gestaltung.

Die Anordnungsart überschneidend steht im Vordergrund.

Wir können grundlegend zwischen Überschneidungen in ähnlicher Stellung

und Winkel oder solchen die in allen Richtungen "kreuzen" unterscheiden.

Im ersten Fall hat das Werkstück dann eine dominante Richtungsdynamik,

im letzteren entsteht meist keine.

Im Gegensatz zu parallel ist hier auch die formal-lineare Gestaltungsart mit

individuellen Ausgangspunkten möglich. Hierbei verlaufen die einzelnen

Linien in verschiedenen Neigungswinkeln vom einen zum anderen

Gefäßrand oder darüber hinaus.

Wichtig hierbei ist jedoch, dass die geometrische Mitte des Gefäßes

gemieden wird, bzw. hier der größte Freiraum entsteht. Reduziert und mit

entsprechender Auswahl als formal-lineare Arbeit, summiert als dekorative

Gefäßfüllung gestaltet, beides ist möglich.

Auch Graduierungen sind hier möglich.

Überschneidungen, in der Anfangszeit der Floristik vermieden, bekommen

immer mehr Bedeutung und gestalterischen Stellenwert. Wie die Skizze als

ein Beispiel zeigt, kann auch eine teilweise parallele Anordnungsart durch

viele dominante Überschneidungen diese Thematik zum Ausdruck bringen.

Als Gestaltungsthema treten die Überschneidungen nicht vereinzelt sondern

immer als Summierungen mit hohem und dominantem Wirkungsgrad auf.

Die bedeutend größere Menge ist überschneidend angeordnet.

Formationen oder Streuungen mit Schwerpunkt/en sind die gängigen

Gruppierungsarten.

Auch asymmetrische 2er und 3er Gruppierungen in Summierung sind je

nach Zielsetzung des Gestalters sinnvoll. Die Gestaltungselemente

überschneiden sich im spitzen Winkeln, typischer Weise in der Asymmetrie

als Ordnungsart.

Auch andere Winkel sind im Einzelfall möglich, der rechte Winkel sollte

jedoch mit natürlichem Werkstoff vermieden werden. In den vegetativen

Gestaltungsarten ist es ideal, die Überschneidungswinkel so zu variieren,

dass sie zufällig wirken.


Im dekorativen und im graphischen können sie mehr geplant und eventuell

auch konstruiert erscheinen.

Im Gegensatz zum parallelen bieten sich hier auch Konstruktionen an, bei

denen die Teile überschneidend befestigt sind und die Technik gestalterisch

mitwirkt.

Überschneidend zählt ebenso wie parallel nicht zu den Gestaltungsarten.

Als Anordnungsart jedoch ein wichtiges Gestaltungskriterium und daher gut

geeignet als Thematik oder Ausgangsidee floristischer Werkstücke.

Zudem bewusst „überschneidend“ zu gestalten, bei intensiver Betrachtung

der Natur, dem Gestalter unendlich viele Möglichkeiten eröffnet.

- Überschneidende

Gestaltung

- die Mehrzahl der

Linien kreuzen

bzw. überschneiden sich je

nach Blickwinkel mehr oder

weniger stark.

- keine Gestaltungsart,

sondern eine

Anordnungsart

- kann die Zielsetzung oder

Thematik im Werkstück

sein. - in fast allen

Gestaltungsarten summiert


in den Anderen reduziert

möglich !!!


- Wuchshafte

Gestaltung

- als Gestaltungsthema


stellt die Natürlichkeit als Gesamtbild oder im Detail dar.

Alles Unnatürliche wird vermieden, oder es dient der Steigerung bzw. der

Herausstellung vegetativen Elemente.

Letzteres finden wir in der vegetativ-abstrakten Gestaltungsart.

Wuchshafte Gestaltung ist am werkgerechtesten als Pflanzung in der

vegetativ-wahrhaften Gestaltungsart darzustellen.

Neben dem Wachstums- u. Bewegungsrhythmus sind der

Geltungsanspruch und die entsprechenden Freiräume von größter

Bedeutung.

Alles sollte, bis hin zum Bodenbereich, so gestaltet sein, als wenn es

schon länger so zusammen gewachsen währe.

Die Natur wird hierbei interpretiert, auf keinen Fall immitiert!

Bei der Auswahl werden bei Werkstücken mit geschnittenen

Werkstoffen neben der empfundenen Soziologie alle „vegetativen“

Gestaltungskriterien berücksichtigt.

Bei Pflanzungen muß statt der empfundenen die tatsächliche Soziologie

beachtet werden, wenn diese über einen längeren Zeitraum weiterhin

zusammen wachsen sollen.

Wuchshafte Gestaltung kann je nach Auswahl und Anordnung der floralen

Gestaltungselemente auch dekorative, formal-lineare oder wie in der

Abbildung unten graphische Charakterzüge haben.


- Wuchshafte Gestaltung

- Wachstums- u.

Bewegungsrhythmus stehen beim

gestalten im

Vordergrund und Geltungsansprüc

he der Einzelform haben

höchste Priorität !!!


- Textur Gestaltung - als

Gestaltungsthema


in der Floristik auch als Strukturarbeiten bekannt, stehen im Werkstück die

Oberflächenstrukturen der Gestaltungselemente so weit wie möglich im

Vordergrund.

Dazu müssen die anderen Ausdrucksmittel, Farbe und Form, in ihrer

Wirkung zurücktreten.

Ein schon klassisches Werkstück stellt hier der Strukturstrauß, in den 80iger

Jahren entstanden, dar.

Der anfangs sehr kompakte und passive Strauß bekam im laufe der Zeit

mehr Formwerte und stellt heute, zeitgerecht gearbeitet, eigentlich keine

Strukturarbeit im ursprünglichen Sinn mehr dar.

Die Ursprungsform und der entsprechende Umgang mit der Blume

entsprechen nicht mehr den heutigen Zeitgeist.

Von daher sind reine Struktur- bzw. Texturarbeiten, die den Formwert der

Blume zu sehr zurückstufen und mindern nicht mehr gerechtfertigt. Unter

Anderem wurde durch das Wissen um die Gestaltungskriterien der Umgang

mit den Werkstoffen bewußter, sensibler - die Wertschätzung wuchs !

Wir hoffen dies wird auch in der Zukunft so bleiben.

Es sei denn wir wählen zum Einen Werkstoffe aus, die von ihrem Habitus

und ihrer Erscheinungsform dazu geeignet sind, zum Anderen durch

interresante Formwerte in großen Kontrast gesetzt werden.

Graduierungen, mit 70% dekorativem (Texturgestaltung) und 30% formallinearem

Anteil sind z.B. solche Möglichkeiten.

Die Textur als Ausdrucksmittel muß in die Gestaltung bewusst einbezogen

werden, ohne die Blume und deren Form- und Geltungswert zu stark zu

mindern.


- Textur Gestaltung

- die

Oberflächenbeschaffenheit

der Gestaltungselemente

stehen im Vordergrund der

Darstellung


- Konstruierte

Gestaltung

- als Gestaltungsthema


Ist das Zusammenfügen vieler einzelner Gestaltungselemente in eine neue, meist

mehr oder weniger geometrische Gesamtform.

Dies kann durch binden, stecken, verklemmen, kleben, haften, wickeln usw.

geschehen, je nach Werkstoff und Zielsetzung.

Konstruierte Gestaltung finden wir in vielen Bereichen der Floristik.

In klassischen Brautsträußen, im Trauer- oder Gedenkkranz, letztendlich in allen

Bereichen der Formbinderei wie Girlanden, Kreuze, Herzen, Pyramiden, Kugeln

und Zepter, um nur einige zu nennen.

Es ist der Ursprung der Blumenbinderei und somit der Floristik.

Wichtig ist es, dieses Altbewährte weiter zu entwickeln und in zeitgemäßer Art

zu gestalten.

Zum Einen, dem Werkstoff obwohl er letztendlich eine konstruierte Form bildet,

soviel wie möglich Natürlichkeit zu belassen.

Zum Anderen, Formen zu verändern um sie der Architektur und dem Lifestyle

unserer Zeitepoche anzupassen, oder gar einen Schritt weiter zu gehen.

Auch besteht die Möglichkeit Formgebilde zu zergliedern um sie dann wieder zu

einer neuen Form zusammenzufügen. Dies ist jedoch nur bei entsprechender

Thematik oder z.B. bei objekthafter Gestaltung sinnvoll.

Es braucht zudem den dafür geeigneten Werkstoff und muss ästhetisch und

technisch sauber gearbeitet sein.

Des Weiteren können Konstruktionen Teil floristischer Werkstücke sein.

Konstruierte Werkformen, die gestalterisch einen Teil des Werkstücks darstellen.

Sie erfüllen eine Funktion, eventuell technisch, auf alle Fälle gestalterisch.

Die Konstruktion kann aus floralen- und oder nichtfloralen Gestaltungselementen

gefertigt werden.

Bei der Auswahl der Materialien oder Werkstoffe muss auf alle Fälle das Milieu

Beachtung finden. Dies gilt auch in Bezug auf die Form, die weich und spielerisch

konstruiert sein kann aber auch streng, statisch und graphisch wirken kann.

Je nach zu gestaltender Größe und Form gibt es unendlich viele Materialien und

Werkstoffe die sich in neue Werkformen verbinden lassen.

Der kreative Gestalter sollte immer wieder neuen Möglichkeiten gegenüber offen


sein und nicht bei Weide und gefärbten Bambusstäben gedankliche stehen

bleiben.

Konstruktionen sind in fast allen Gestaltungsarten möglich, außer bei „vegetativ

– klassisch“ und „vegetativ – wahrhaft“, wo sie von der Philosophie keinen Sinn

ergeben. Ihren typischen Platz finden sie in der dekorativen und der graphischen

Gestaltungsart wo sie auch die Gesamtform bilden können.

Wichtig ist hierbei auch die Wahl einer dominanten Richtungsdynamik, einer

konsequenten Anordnungsart und der richtigen Technik.

Letztere sollte zeitgerecht und sichtbar sein und gestalterisch mitwirken, also

auch von ihrer Art zum Charakter, dem Milieu des Werkstücks passen.


- Konstruierte

Gestaltung

- Einzelteile, so

zusammengefügt das

sie meist eine neue,

mehr oder

weniger geometrische

Gestalt erhalten.


- Idee und Verwirklichung


Ideen entstehen grundsätzlich und ganz allgemein durch die achtsame

Wahrnehmung der Umwelt, der Mitmenschen und seiner eigenen Persönlichkeit.

Stets in Kombination mit dem Grundwissen über das Vergangene, sich freuen auf

die Zukunft mit entsprechenden Visionen sowie Engagement für die Gegenwart.

Eine große Rolle spielen Kenntnisse und Erfahrungen sowie Wagnis und Mut.

Ideen kann man nicht finden, man muss sie erkennen und anerkennen. Um

Ideen zu erkennen muss eine grundsätzliche Freude an der gedanklichen

Auseinandersetzung mit Gestaltung vorherrschen. Diese gedankliche

Beschäftigung sollte nicht auf die Floristik beschränkt sein, sondern Gestaltung

in der Architektur, der Kunst, der Mode, dem Lifestyle usw. mit einbeziehen.

Nachdenken, Mitdenken, Weiterdenken lässt Ideen entstehen.

Außerdem sollte über Ideen gesprochen werden, denn sobald diese in Worte

gefasst sind, ist der Gestalter bereits am Anfang der Verwirklichung seiner

Ideen. Diesem Beginn folgt notwendiger Weise die Entschlossenheit, ihre

Umsetzung zu realisieren.

Nun ist es wichtig für den gestaltenden Floristen Entscheidungen zu treffen.

Hierbei spielt stets, mit unterschiedlicher Gewichtung, die Kreativität,

die Konsequenz, der Charakter und das Fachwissen des Gestalters eine große

Rolle.

Thema, Anlass und Umfeld sind meist nicht unsere Entscheidungen, sondern

vorherrschende Gegebenheiten. Entscheidungen in Bezug auf Ordnungsart,

Gestaltungsart, Anordnungsart, Ausgangspunkt Richtungsdynamik,

Gruppierungsart und Proportionen sind Kern-entscheidungen, durch welche das

Werkstück später Entschiedenheit ausdrückt.

Auch Entscheidungen bezüglich der Auswahl und der jeweiligen Menge der

Gestaltungselemente sind zu treffen, wobei diese im ständigen Dialog mit den

oben genannten Gestaltungskriterien stehen müssen.

Die Ergebnisse führen schließlich zu Resultaten, floralen Elementen, den

floristischen Werkstücken, bis hin zu floralen Objekten und damit zur

Verwirklichung einer Idee!


- Ideen und

Verwirklichung

- Bewährtes erkennen,

begreifen u. bewahren,

um es durch

neue Ideen zu ergänzen,

es weiter zu

entwickeln u. „Neues“

zu verwirklichen !!!


- Werkstücke


Unter dem Begriff Werkstücke verstehen wir in der Floristik Kompositionen in

denen pflanzliches, also florales zur Wirkung kommt.

Es ist oft eine Kombination von Werkstoffen mit Materialien bzw. nichtfloralen

Gestaltungselementen.

Auch wenn vielleicht in einem Strauß keine Materialien verwendet werden,

spätestens dann wenn er ins Gefäß gestellt wird entsteht diese Kombination.

Auch wird es das eine oder andere floristische Werkstück geben, bei dem das

Material von der Menge überwiegt und die Werkstoffe „nur“ den Akzent bilden.

Umso wichtiger ist es dann, dass die Werkstoffe zur vollen Wirkung kommen,

also die kleinere Menge des floralen von der Größeren nichtfloralen gesteigert

wird.

Das Kapitel floristische Werkstücke behandelt die Gestaltungskriterien, den

Umgang mit den Gestaltungselementen, die Zweckgerechtigkeit sowie die

verschiedenen Techniken immer bezogen auf die jeweiligen Werkstücke.

Auch die Proportion und die Umrissgestaltung „geschlossen“ bzw. mehr oder

weniger „aufgelockert“ sind Kriterien die gegebenenfalls Thema sind.

Die einzelnen Begriffe sind im Laufe der Zeit entstanden und von der Entstehung

in der entsprechenden Zeit und deren Gestalter geprägt.

Teilweise unterliegen sie Veränderungen und Entwicklungen, andere werden

wegen ihrem Bekanntheitsgrad, ihrer Gebräuchlichkeit und einer gewissen

Kontinuität beibehalten. Dies obwohl sie eventuell von ihrer Aussage nicht mehr

ganz treffend sind.

Sie beziehen sich entweder auf den Verwendungszweck, wie „Tischschmuck“

oder auf die Technik wie „Gesteck“ u. „Strauß“ oder auf beides wie

„Brautstrauß“.

Letzterer hat als Begrifflichkeit bestand, obwohl heute bei dieser Form des

Brautschmucks auch anderen Techniken wie z.B. stecken gebräuchlich sind.



- Werkstücke

- oft Arrangements aus

Werkstoff und Material

- Floristische Arbeiten

– floristische

Werkstücke

- zweckgebunden

– zweckerfüllend

– zweckgerecht !!!


- Gebundene Werkstücke


steht als Begrifflichkeit für floristische Werkstücke, die entweder einen Strauß

im klassischen Sinn darstellen oder eine Weiterentwicklung dessen sind.

Weiterentwicklungen können u.a. veränderte Proportionsverhältnisse, neue

Formen und Techniken sein, aber auch das Einbeziehen von Konstruktionen in

die Gestaltung.

Des Weiteren können die Bindestellen gestalterisch sichtbar und in größerer

Anzahl funktional eingesetzt werden. Das „Binden“, das „Gebundene“ als

Technik wird in die Gestaltung mit einbezogen und entsprechend dargestellt.

Während beim klassischen „Strauß“ meist eine Bindestelle so schmal wie

möglich und nur so breit wie nötig sein soll, sind bei den sichtbaren

Bindestellen andere Vorgehensweisen möglich.

Dies gilt auch in Bezug auf Farbwahl und Textur. Der „frei stehende Strauß“

kann dann als gebundenes Werkstück z.B. in flachen Gefäßen platziert

werden und gestalterisch bis zu den Stielenden wirken.

Auch können mehrere Gefäße tatsächliche Ausgangspunkte sein oder auch nur

optisch die Basis darstellen.

Während der Strauß fast immer optisch einen Ausgangspunkt hat und die

Stiele in der Bindestelle meist radial angeordnet sind, können die

Weiterentwicklungen mehrere Ausgangspunkte haben und parallel oder

überschneidend angeordnet sein.

Bei den Gestaltungsarten ist neben dekorativ, formal-linear und graphisch

auch vegetativ-abstrakt eine gute Möglichkeit. Vegetativ-wahrhaft und

vegetativ-klassisch dagegen sind bei Beachtung aller Kriterien sehr

unrealistische Gestaltungsarten in Bezug auf gebundene Werkstücke.

Auch Trauerkranz, Brautschmuck und Körperschmuck können unter anderem

von der Technik her gebunden sein. Sie zählen jedoch von der Begrifflichkeit

nicht zu den „Gebundenen Werkstücken“, sondern werden unter dem

entsprechenden Thema eigenständig behandelt.

Der Begriff „Gebundene Werkstücke“ steht ausschließlich als Überbegriff für

Arbeiten in Straußform oder für frei gebundene Werkstücke mit mehreren

Bindestellen.


- Gebundene

Werkstücke

- Überbegriff

aller floristischen

Arbeiten in

„Straußform“ oder

frei “gebundener

Werkstücken mit

mehreren Bindestellen

- gebunden nur Technik

oder auch Gestaltung !!!


- Konstruktionen für gebundene- u.

andere Werkstücke


Konstruktionen finden in der Floristik in vielerlei Arten, Formen und den

verschiedensten Werkstücken Verwendung.

Sie sind konstruiert und sollten der Werkgerechtigkeit wegen dann auch so

wirken, im Idealfall sogar den Konstruktionsprozess erkennen lassen.

Konstruktionen werden fälschlicher Weise oft als Gerüste bezeichnet. Ein

Gerüst jedoch ist ein technisches Hilfsmittel, welches entfernt wird wenn es

seinen Zweck erfüllt hat.

Es trägt also nicht der Gestaltung bei. Die Konstruktion ist aber

Gestaltungselement und kann nur zusätzlich technisches Hilfsmittel sein!

Meist geben sie dem Werkstück seine Form oder sind in die Form integriert.

Konstruktionen werden oft als Grundgebilde für Werkstücke mit mehreren

Bindestellen oder aber für Sträuße mit nur einer dominanten Bindestelle

verwendet.

Für Letztere wird eine Vielzahl fertiger Formen im Handel angeboten, die

jedoch kritisch auf ihre Einsatzmöglichkeiten hin betrachtet werden müssen.

Sie können einen zu starken industriellen Charakter aufweisen und oder in der

Verarbeitung und Qualität mangelhaft sein.

Auch fehlender Formanspruch und zu wenig Räumlichkeit sind oft negative

Merkmale.

Oft sind es mehr Einschränkungen als Hilfe. Auch besteht die Gefahr, dass

Individualität und der Reiz des Besonderen verloren gehen.

Dem gegenübergestellt können Halbfertigprodukte in ästhetischer Form, guter

Qualität vom Preisleistungsverhältnis und der Zeitersparnis auch eine

Möglichkeit darstellen.

Gestaltungsarten : Konstruktionen sollten grundsätzlich auf die entsprechende

Gestaltungsart abgestimmt sein, sie in ihrer Wirkung unterstützen, bzw. ein

Teil von ihr sein.

Dekorativ, graphisch und vegetativ-abstrakt sind hier am besten geeignet.

Für alle drei Gestaltungsarten können wir dieselben Konstruktionen als

Beispiele nehmen. Der Ausschnitt einer Prunus spinosa Hecke, eine freie

Formation von Bambusstäben oder ein lockeres Formgefüge bemooster Äste.

Alle drei können dann entsprechend der gewünschten Gestaltungsart mit

weiteren Werkstoffen ergänzt werden. Üppig, füllig und vielfältig summiert bei


dekorativ – kontrastreich aber minimalistisch, reduziert als graphische

Darstellung – wuchshaft, mit entsprechenden Freiräumen für die vegetativabstrakte

Variante.

Auch können bei allen drei hier genannten Gestaltungsarten die

Konstruktionen aus Material gefertigt sein. Im graphischen tritt dann der

Werkstoff nur als Akzent in Erscheinung.

In formal-linearen Darstellungen sind Konstruktionen nur als separate, einzeln

wirkende Formgefüge verwendbar.

In allen anderen Gestaltungsarten muss die Konstruktion eine Verbindung mit

den anderen Werkstoffen eingehen und mit ihnen zu einer Einheit

verschmelzen.

Weiche Übergänge, aufgebrochene Formen, Räumlichkeit und Transparenz

ermöglichen die harmonische Einheit zwischen konstruierten Formen und

weiteren Werkstoffen.

Spannungsreiche Mengenverhältnisse und die richtige Milieuwahl sind

wichtige Voraussetzungen für ein interessantes und doch harmonisches

Ergebnis.


- Konstruktionen

- Technik und in ihrer

Entstehung

nachvollziehbar

- auch für

Raumschmuck,

Hochzeits- und

Trauerfloristik...


- Gebundene Werkstücke mit mehreren

Bindestellen


Das gebundene Werkstück mit mehreren Bindestellen ist meistens eine

Komposition geschnittener Werkstoffe, welche parallel und oder überschneidend

zueinander angeordnet sind.

So ergibt sich Möglichkeit einzelne Werkstoffe und Materialien an den

Überschneidungs- oder Berührungspunkten miteinander zu verbinden. Durch

unterschiedliche Verbindungspunkte und Abstände wird Räumlichkeit und

Spannung geschaffen.

Gebundene Werkstücke mit mehreren Bindestellen besitzen häufig eine

spektakuläre, statische Leichtigkeit, oder wirken blockhaft und schwer. Eine

dominante Richtungsdynamik lässt sich spannungsreich in einer solchen Arbeit

verwirklichen, da hier der komplette Linienverlauf der Gestaltungselemente

wichtiger Bestandteil der Gesamterscheinung ist.

Ordnungsart : Die freie Ordnung, die Asymmetrie ist hier typische, wobei im

Umriss auch die Symmetrie zur Anwendung kommt.

Gestaltungsart : Alle drei nichtvegetativen Gestaltungsarten dekorativ, formallinear

und graphisch sind hier sehr gut realisierbar. Auch vegetativ-abstrakt mit

Pflanzenteilen oder ganzen Pflanzen ist eine weitere interessante Möglichkeit.

Beispielhaft sei ein Raumteiler gewählt, bestehend aus patinierten Blechen oder

Plexiglasscheiben mit Stäben verbunden. An diesen werden dann z.B.

Orchideenpflanzen ohne Substrat gebunden und dabei nach

wuchshaften Kriterien ausgerichtet und gruppiert.

Anordnungsart : Fast ausschließlich parallel und oder überschneidend. Dies

bedeutet dass der sichtbare Linienverlauf entweder in der Dominanz parallel ist

und einige steigernde Überschneidungen zeigt oder aber komplett

überschneidend angeordnet ist.

Technik : Gebundene Werkstücke mit mehreren Bindestellen entstehen in ihrer

Form durch die Technik des Bindens. Die Technik des Bindens sollte bei diesen

Werkstücken fast immer mehr oder weniger stark mitwirken und bewusst

gestalterisch eingesetzt werden. Das Bindematerial wie Bast, Fasern, Wolle,

Folie, Kabelbinder, Lederstreifen Filzschnüre, Schmuckdraht, Band…... muss dem

Werkstoff und dem Milieu des Werkstücks entsprechend ausgewählt werden.


Es darf nicht zu dicht an Blüten oder Knospen gebunden werden. Außerdem

sollte jedes Werkstoffteil so fixiert sein, dass eine gute Stabilität und eine feste

Position erreicht werden.

Wasserversorgung : Auf ihren Stielenden stehend können die Werkstoffe z.B.

durch eine Schale mit Wasser versorgt werden. Ist der Einsatz eines Gefäßes zur

Wasserversorgung nicht Zweckgerecht, können unter

anderem Bambusabschnitte, Schoten oder Reagensgläser als Wasserreservoirs

dienen.

Auch das ästhetische Versiegeln der Stielenden bzw. Schnittstellen mit Wachs

oder Farbe ist bei einigen Pflanzenteilen mit geringem Wasserbedarf und guter

Haltbarkeit eine Möglichkeit.

- Gebundene

Werkstücke

mit mehreren

Bindestellen

- meist mit einer


dominanter

Richtungsdynamik!


- Sträuße


Nach allgemeinem Verständnis ist der Strauß ein gebundenes Werkstück mit

einer dominanten Bindestelle. Ausnahmen, wie z.B. der Parallelstrauß mit

mehreren Bindestellen sind selten.

Als Präsent, zum Überreichen, ist er alltagstauglich und kann bequem in der

Hand getragen werden, ohne dass er fest mit einem Gefäß verbunden ist.

Der Strauß ist und bleibt im Floristenalltag unser häufigstes Werkstück.

Man sollte ihn als Top-Thema sehen und damit auch als positive Herausforderung

zur Suche nach handwerklicher und gestalterischer Perfektion.

Hier gibt es gestalterisch unendlich viele Möglichkeiten von Straußtypen und

Straußformen sowie Varianten durch Trends und Modeerscheinungen. Ganz

bewusst nehmen wir daher Abstand von einer Auflistung von Straußtypen oder

gar Eigennamen.

Ordnungsart: Die meisten Sträuße im täglichen Geschäftsalltag haben einen

mehr oder weniger runden Umriss, der jedoch meist durch Einzelelemente wie

Blätter gebrochen wird. Eine zurückhaltende, ausgewogene Asymmetrie, die sich

fast immer auch im Detail fortsetzt.

Gestaltungsart: Die meisten Sträuße werden dekorativ gestaltet. In ihrer

üppigen Fülle wirken sie meist vielfältig und prachtvoll. Die dekorative

Gestaltungsart entspricht von ihrem Wesen, dem zusammenbinden von Blüten in

Straußform am besten.

Durch formal-linear gestaltete Sträuße werden einzelne Gestaltungselemente

und deren Besonderheiten in Form, Bewegung und Farbe in den Vordergrund

gestellt. Angefangen bei einer interessanten Solitärblüte mit ein paar

kontrastreicher Formen, lässt sich bei relativ geringem Aufwand, eine

ausdrucksstarke Lösung finden.

Die graphische Gestaltungsart in der Straußbinderei ist zwar nicht typisch, aber

durchaus möglich. Hier könnten z.B. parallel oder überschneidend angeordnete

Bündlungen in horizontaler Richtungsdynamik die Dominanz bilden.

Wenige verspielt wirkende Teile könnten den Kontrast bilden und die größere

Menge in ihrer graphischen Wirkung steigern.


Anordnungsart: Die häufigste und gebräuchlichste Anordnungsart ist die radiale,

meist spiralförmige Linienführung, überschneidend und parallel sind jedoch auch

möglich.

Milieu: Ein weiterer, wichtiger Aspekt ist das Milieu des Straußes. Dient der

Strauß als Geschenk, so ist der Schenkende mit einer milieuneutralen Auswahl

auf der sicheren Seite.

Nähert man sich aber ganz bewusst einem, zum Empfänger passenden

Milieubereich an, so wird der Strauß zu einem ganz persönlichen Geschenk.

Bei der Wahl des Milieus spielt eventuell auch der Anlass, die Thematik, eine

Vorgabe und der Raum eine bedeutende Rolle.

Technik:Sträuße erlangen und behalten durch die Technik des Bindens ihre Form.

Das Bindematerial, meist Bast, aber auch Fasern, Wolle, Band, Rebdraht,

Kunststoffschnüre…muss dem Werkstoff und dem Werkstück entsprechend

ausgewählt werden.

Die Bindestelle wird meist durch einen Doppelknoten fixiert.

Dem Werkstoff entsprechen wird so fest wie möglich gebunden, ohne dabei

Stiele zu beschädigen oder zu quetschen. Die Bindestelle ist meist so schmal wie

möglich und so breit wie nötig gehalten.

Es sollten sich keine Blätter oder andere nicht benötigten Pflanzenteile in oder

unterhalb der Bindestelle befinden, da sonst der Fäulnissprozeß beschleunigt

wird.

Auch bei Sträußen mit nur einer Bindestelle kann wenn sinnvoll die Technik, also

die Bindestelle bewusst gestalterisch mitwirken.


- Sträuße

-

typisch eine Bindestelle

und „ klassische

Straußform “…

…mehr oder weniger

rund im Umriss…..

- bei dekorativ ist eine

weiche, ausgewogene

Asymmetrie typisch !!!


- Gefäßfüllungen


sind in der Floristik Werkstücke bei denen mehr oder weniger, meist jedoch

mehr, das Gefäß im Vordergrund steht. Dass heißt das Gefäß ist bewusst in die

Gestaltung mit einbezogen und auf alle Fälle gut sichtbar. Tischgestecke z.B.

bei denen das Gefäß nicht mehr zu sehen ist und rein funktional der

Wasserversorgung dient, wird man in diesem Sinne nicht als Gefäßfüllung

bezeichnen!

Gefäßfüllung ist eigentlich ein Überbegriff über viele floristische Werkstücke,

wenn sie diese Voraussetzungen erfüllen. So sind die meisten Gestecke, viele

Gefäßbepflanzungen, die gebundenen Werkstücke einschließlich der Sträuße

als Gefäßfüllungen zu bezeichnen, wenn ein Gefäß vorhanden ist und

gestalterisch mitwirkt.

Auch als Raumschmuck, bei entsprechender Größe oder Summierung finden

Gefäßfüllungen ihre Verwendung. So können Gefäße in Umkehrproportion

floristisch gestaltet solitär den Raum schmücken, oder aber in Summierung

z.B. monoton oder verschieden gefüllt sich als Seriographie darstellen.

Als Gruppierungsart ist hier dann die stetige Reihung oder die strenge

Formation typisch.

Die bei diesem Beispiel erwähnte Umkehrproportion, also Gefäß optisch ca.

70% / Füllung ca. 30% der Wirkung, währe bei dem Begriff „Gefäßfüllung“

typisch aber nicht zwingend erforderlich.

Technisch gibt es viele Möglichkeiten für den Floristen, Gefäße mit

Werkstoffen und teilweise mit Materialien zu „füllen“ bzw. zu einer neuen

Gesamteinheit zu gestalten. Beginnend beim Binden als klassischen Strauß bis

hin zum gebundenen Werkstück mit freier oder konstruierter Form. Des

Weiteren durch die Technik des Steckens mit sichtbaren oder nichtsichtbaren

Steckhilfsmittel sowie des Pflanzens in Erde oder andere Substrate.

Weitere Techniken wie kleben, flechten, klemmen, winden usw. sind möglich.

Von den sechs aktuellen Gestaltungsarten sind für Gefäßfüllungen die formallineare

und die dekorative typisch, die graphische und die vegetativ-abstrakte

ebenso realisierbar. Bei der vegetativ-wahrhaften und der vegetativklassischen

Gestaltungsart sollte das Gefäß zurücktreten und dies entspricht

nicht der Bezeichnung „Gefäßfüllung“ im eigentlichen Sinn.


Die Einbeziehung des Gefäßes als ein stark wirkendes Gestaltungselement ist

ein wichtiges Kriterium für diese Begrifflichkeit.

Als Gefäße stehen dem Floristen vielerlei industriell gefertigte Produkte zur

Verfügung. Aber auch handgefertigte Produkte entsprechender Hersteller

sowie selbst gefertigte Gefäße sind denkbar. Beispielhaft hierfür seien Gefäße

aus Papier, Holz, Metall, Plexiglas oder dicken Folien genannt, die dann

gegebenenfalls wasserdicht oder mit einem entsprechenden Einsatz versehen

werden müssen.

Auch die Summierung vieler kleiner Gefäße zu einem neuen großen

Gesamtgefäß, z.B. aus Reagenzgläsern, Internodien, Schoten, Röhren,

Kunststofftüten usw. ist denkbar.

- Gefäßfüllungen

- viele Techniken


möglich

- Gefäß gestalterisch

stark mitwirkend !!!


- Gestecke


Die Begrifflichkeit „Gesteck“ ist begründet auf der technischen Vorgehensweise

des Steckens. Hierzu bedarf es Steckhilfsmitteln, die auf natürlicher oder

synthetischer Basis hergestellt, auch den End- bzw. Ausgangspunkt und somit

die Basis bilden.

Am Anfang stand die Idee auch flache Gefäße wie Teller und Schalen mehr oder

weniger wuchshaft mit Blumen zu gestalten. Fernöstliche Vorbilder mit Kenzan

als Steckhilfsmittel waren teilweise Inspiration, woraus sich Anfang des

20.Jahrhunderts die Moosbasis entwickelte.

Erst synthetisch, industriell hergestellte Steckmasse ab Mitte des 20.

Jahrhunderts eröffnete mehr Möglichkeiten und wirtschaftlicheres Arbeiten.

Inzwischen werden die Möglichkeiten immer vielfältiger und es gibt unendlich

viele innovative und individuelle Alternativen.

Auswahl des Steckhilfsmittels und des Gefäßes sollten aufeinander abgestimmt

sein.

Grundsätzlich sollte das Gefäß wasserdicht sein, notfalls durch das Einsetzen

eines weiteren Gefäßes es werden. Die Gefäßauswahl in Bezug auf Form und

deren Größe, Farbe und Textur ist unter vielen Gesichtspunkten zu treffen. So

spielen unter anderem die Form und die Größe des späteren Werkstücks sowie

die angestrebte Proportion eine wesentliche Rolle.

Aber auch Ordnungsart, Anordnungsart, Milieu und vor allem die Gestaltungsart

sind wichtige Kriterien bei der Gefäßauswahl.

picture in progress

Gestaltungsart : Beim Werkstück Gesteck sind alle sechs Gestaltungsarten

gleichermaßen gut realisierbar. Besonders erwähnenswert ist die vegetativklassische

Gestaltungsart, die in keinem anderen Werkstück zu realisieren ist,

sich aber hier verwirklichen lässt. Auch die vegetativ-wahrhafte Gestaltungsart,

sonst nur noch als Pflanzung realisierbar, kann als Gesteck ohne Kompromisse

dargestellt werden. Hierbei ist sowohl in der klassischen als auch in der

wahrhaften Art das Steckhilfsmittel gestalterisch, wuchshaft verdeckt. In

vegetativ-abstrakten und in den „nichtvegetativen“ Gestaltungsarten kann es

sichtbar sein und dann gestalterisch mitwirken.

Beim vegetativen Gestalten mit geschnittenem Werkstoff ist bei der Auswahl die

empfundene Soziologie zu beachten.


Bei der Verteilung, dem stecken ist der Geltungsanspruch und der Wachstums- u.

Bewegungsrhythmus der Werkstoffe zu beachten.

Anordnungsart : Je nach Gestaltungsart gibt es zwei Anordnungsarten die

typisch sind oder alle drei sind möglich. Nur bei der vegetativ-klassischen

Gestaltungsart ist ausschließlich ein radialer Linienverlauf mit einigen

natürlichen Überschneidungen möglich. Die wuchshafte, auf einen Punkt

bezogene und damit radiale Anordnung ist nämlich das Hauptmerkmal und

Wesen dieser Gestaltungsart.

Siehe auch "Übersicht Gestaltungskriterien der Floristik"

Wie bei allen floristischen Werkstücken steht am Anfang die Auswahl, bei der

unabhängig von der Gestaltungsart immer dem Milieu aller zu verwendeten

Elemente viel Beachtung zu schenken ist.

- Gestecke

- meist Gefäßfüllungen.

- Technik gesteckt

in….Kenzan, Moosbasis,

synthetische oder


alternative

Steckhilfsmittel


- Pflanzungen


Die Gefäßbepflanzung holt ein Stück Natur in den Innenbereich oder findet im

Außenbereich auf Balkon, Terrasse, Dachgarten und vielen anderen Plätzen seine

Verwendung.

Pflanzen üben einen positiven Einfluss auf den Menschen aus. Sie verbessern

nicht nur tatsächlich das Raumklima, sondern erzeugen auch optisch ein

Wohlfühlklima. Grundsätzlich unterscheiden wir zwischen „Indoor“ und

„Outdoor“ Pflanzungen oder solchen die jahresszeitlich bedingt ihren Standort

wechseln.

Auch unterscheiden wir zwischen der so genannten Dauerbepflanzung und einer

saisonalen und oder kurzlebigen Pflanzung. Dauerbepflanzungen sind für einige

Jahre, Saisonpflanzungen für wenige Wochen gedacht. Auch Dauerbepflanzungen

in denen kleinere Bereiche saisonal wechseln sind möglich.

- Außenbepflanzung

Gefäße für Pflanzungen im Freien müssen frostfest von ihrer

Materialbeschaffenheit und ihrer Form sein.

Sie sind im Idealfall konisch nach oben geöffnet und sollten in den meisten Fällen

eine Ab- oder Überlauföffnung haben. Dies ist bei einem nicht überdachten

Standort zwingend notwendig.

Es muss genügend Raum für Wurzelballen, Pflanzsubstrat und Dränage

vorhanden sein.

Die Auswahl der Pflanzen muss entsprechend dem Standort schattig, halbschattig

oder sonnig getroffen werden.

Weitere Gesichtspunkte der Pflanzensoziologie wie Nährstoff- und Wasserbedarf

sind zu berücksichtigen.

Neben den bereits genannten Kriterien wird die Auswahl auch unter

Berücksichtigung aller gestalterischen Gesichtspunkte stattfinden.


- Innenbepflanzung

Hier ist es die Zielsetzung, etwas Natürliches in die Wohnung, das Büro, die

Hotellobby usw. zu holen oder diese mit pflanzlichem zu schmücken und zu

verschönern.

Die Gefäßauswahl muss hier unter dem Gesichtspunkt der absoluten

Wasserdichte stattfinden. Abstandshalter z.B. aus Filz oder Kunststoff sollten am

Gefäßboden vorhanden sein um unter anderem durch Luftzirkulation

Schwitzwasserbildung zu vermeiden.

Gefäße mit Abflussloch und entsprechen großem wasserdichten Untersatz sind

eine weitere Möglichkeit.

Bei der Pflanzenauswahl sind neben gestalterischen Kriterien die gemeinsamen

Ansprüche in Bezug auf Licht, Wasser, Temperatur, Luftfeuchtigkeit und

Nährstoffe zu beachten. Gegebenenfalls ist statt Einheitserde ein spezielles

Pflanzsubstrat erforderlich.



- Gefäßbepflanzungen


Innen- und Außenbepflanzung haben viele Gemeinsamkeiten in Technik und

Gestaltung.

Bei jeder Pflanzung sollte ein ausreichend hoher Giesrand vorhanden sein und

die Festigkeit der Pflanzung muss durch entsprechendes Andrücken und

Angießen gewährleistet sein.

Bei Dauerbepflanzungen muss entsprechender Raum zur Entfaltung und

Wachstum gewährleistet sein. Hier bieten sich unter Anderem so genannte

Umkehrproportionen an, bei denen das Gefäß bedeutend größer als die

Bepflanzung ist.

Ordnungsarten : Pflanzungen sind von ihrem Wesen her typisch asymmetrisch

gruppiert. In der Gestaltungsart „dekorativ“ ist zwar theoretisch die Symmetrie

möglich, wird aber in den meisten Fällen als zurückhaltende Asymmetrie in

Erscheinung treten. Vegetativ ist ausschließlich in der Asymmetrie möglich! Bei

mehreren gleichen Gefäßen können diese jedoch symmetrisch als stetige Reihe

oder strenge Formation gruppiert sein.

Gestaltungsarten : „Vegetativ-wahrhaft“ und „dekorativ“ sind die zwei

typischen Gestaltungsarten für Gefäßbepflanzungen. Die „vegetative“ meist in

flacheren Gefäßen mit entsprechenden Freiräumen und natürlicher

Bodenmodellierung, die „dekorative“ in üppiger Fülle verdichtet mit

repräsentativer Wirkung.

Die „vegetativ-wahrhafte“ Pflanzung ist von allen Werkstücken der Natur am

nächsten, ohne sie zu imitieren. Die Natur stellt sich gut gestaltet als eine

Interpretation im Ausschnitt dar. Große Freiräume, die Beachtung von

Wachstums- und Bewegungsrhythmus sowie des Geltungsanspruchs sind

zwingend erforderlich.

Auch die Bodengestaltung muss von ihrer Auswahl zum soziologischen Umfeld

der Pflanzen passen. Neutrale, schlichte Gefäße sind im

vegetativen erforderlich.

„Dekorativ“ fängt schon bei der Gefäßauswahl an. Bauchige Schalen,

Jardinieren, Amphoren, Kübel, Töpfe und viele mehr finden hier Verwendung Sie

können im dekorativen auch Verzierungen und Schmuckelemente aufweisen


sowie prunkvolle Glasuren haben.

Die Geltung der einzelnen Pflanzen tritt zu Gunsten der Fülle und Üppigkeit

zurück und es entsteht eine leichte Dekadenz.

Die Gestaltungsart „graphisch“ ist nur mit wenigen Pflanzenarten, die von ihrem

Wuchs und Habitus linear und unverzweigt sind, wenn dann in großer

Summierung möglich.

Die Bodengestaltung muss dann sehr streng und klar und oder auch unnatürlich

wirken.

Letzteres gilt auch für die „vegetativ-abstrakte Gefäßbepflanzung die jedoch wie

die „graphische“ weniger oft zur Anwendung kommt.

„Formal-linear“ ist als Pflanzung nur in Extremfällen und ganz selten

realisierbar, die Gestaltungsart „vegetativ-klassisch“ ganz und gar nicht.

Am Anfang steht die Wahl der Gestaltungsabsicht und damit die Wahl der

Gestaltungsart. Dementsprechend treffen wir die Auswahl, entscheiden die

Mengen und Größen und nehmen dann die Verteilung vor.

Beim Pflanzen, der Verteilung, können wir dann die Mengen, die Größen und

eventuell die Auswahl noch verändern.


- Gefäßbepflanzungen

- Innen - u.

Außenbepflanzung.

- Asymmetrie typisch.


- Brautschmuck


beziehungsweise Hochzeitsschmuck umfasst alle floralen Werkstücke

rund um das Brautpaar und die Feierlichkeiten.

Neben Auto-, Tisch-, Altar- und Raumschmuck in Kirche und

Standesamt ist und bleibt der Brautschmuck das Wichtigste im Bereich

Vermählung. Er ist Brauchtum und auch Statussymbol und sollte

individuell auf die Braut, das Brautkleid, das Umfeld und den Stil der

Hochzeit abgestimmt sein. Lieblingsblumen der Braut sind auch

Beratungskriterien spielen aber letztendlich eine eher untergeordnete

Rolle.

Der Brauttyp, Ihre Größe und Figur, das Alter, der Teint, die Haarfarbe

sind die entscheidenden Kriterien.

Brautschmuck zur Hochzeit gab es schon in der Antike, aber auch von

anderen Kulturen gibt es hierzu Überlieferungen. Bereits im Altertum

trug die Braut Riechsträuße oder Kränze aus Duftkräutern.

Der Blumenschmuck ergänzte und ersetzte im Lauf der Zeit immer

mehr den Familienschmuck.

Es haben sich im letzten Jahrhundert die verschiedensten Formen des

Brautschmucks entwickelt und die Vielfalt wird von Jahr zu Jahr

größer. Der Kreativität des Floristen sind nur dort Grenzen gesetzt, wo

die Zweckerfüllung und der Schmuckwert verloren gehen. Die Aufgabe

des Brautschmucks, die Braut zu schmücken, sollte im Vordergrund

stehen.

Angesichts der Formenvielfalt und ständigen Weiterentwicklungen

vermeiden wir Auflistungen von „Brautstraußtypen mit Mode- oder

Eigennamen sondern gehen bewusst nur auf Grundformen und

Grundtechniken ein.

Beim Brautschmuck ist grundsätzlich zwischen drei Möglichkeiten zu

differenzieren.

- Der Brautstrauß, also in klassischer Straußform, frei in der

Hand und oder über dem Arm liegend tragbar. (nächste Seite)


- Der Brautschmuck, der keine Straußform darstellt,

dennoch mehr oder weniger in oder an der Hand getragen wird.

- Der Körperschmuck, als eigenständiger Brautschmuck

oder als ergänzendes Teil zu den zwei erstgenannten Möglichkeiten.

Diese drei Möglichkeiten sowie Autoschmuck werden unter dem

Thema Hochzeitsschmuck auf den nächsten Seiten behandelt. Tisch-,

Altar- und Raumschmuck für Sakral- und Profanbauten sind

eigenständige Themen in diesem Kapitel.

- Brautschmuck

- Floraler Hochzeitsschmuck

wie Braut -strauß,-kranz,-

zepter und vielem mehr bis

hin zum floralen

Körperschmuck.


- Der Brautschmuck,

der keine Straußform darstellt, dennoch mehr oder weniger in oder an

der Hand getragen wird stellt eventuell eine Weiterentwicklung des

Brautstraußes dar.

Es gibt hier eine unendliche Vielfalt von Formen und Variationen. Oft

sind Kugel, Spindel, Tropfen, Wasserfall, Keule, Bogen, usw. oder

„Gebrauchsgegenstände“ wie Tasche, Muff, Zepter, Schirm, usw.

Ausgangs- oder Grundform für diese Art von Brautschmuck.

Auch ganz freie Formen sind möglich.

Als Griff dient häufig, gestalterisch mitwirkend, z.B. eine Kugel, ein

Ring oder ein Bügel über oder innerhalb der Konstruktion.

Die gewählte Gestaltungsart ist hier meist „dekorativ“, aber auch

„graphisch“ und „formal-linear“ sind gut möglich. In seltenen Fällen

auch „vegetativ-abstrakt“.

Von der Technik werden es immer ganz individuelle Lösungen sein, die

jedoch funktional und falls sichtbar ästhetisch und vom Milieu passend

sein sollten.

Bei Allem sollte die bequeme Tragbarkeit und das Ziel die Braut zu

schmücken immer im Vordergrund stehen.

Schmücken heißt, vorhandenes hervorheben und betonen und beim

Brautschmuck dann zur Braut, ihrem Typ und ihrem Erscheinungsbild

am Hochzeitstag passend sein.


- Der Brautschmuck

- in oder an oder im

Bereich der Hand getragen!


- Der Körperschmuck,

als eigenständiger Brautschmuck oder als ergänzendes Element zu den

zwei erstgenannten Möglichkeiten. Als ergänzender Körperschmuck

sind Corsagen, Colliers sowie Schmuck am Schleier, Kleid, Hut oder im

Haar sehr beliebt.

Die Möglichkeiten sind auch hier sehr vielfältig, wobei Farbe und

Milieuauswahl auf den Brautschmuck abgestimmt sein sollten.

Der Körperschmuck als eigenständiger Brautschmuck ist unter

Anderem als floral gestalteter Schal, Hut, Stola, Schleppe, Bustier

realisierbar. Auch der direkte Schmuck des Brautkleids sowie von

Schulter- und oder Armpartien sei erwähnt.

Ebenfalls möglich die Kombination mehrerer, wie z.B. Hut und Bustier

oder florale Schleppe und Haarschmuck.

Da er eine gewisse Zeit direkt am Körper oder am Kleid getragen wird,

sollte er so konzipiert sein, dass die Bewegungsfreiheit der Braut so

wenig wie möglich eingeschränkt wird.

Vorteil eines solchen Schmuckes ist, dass die Braut beide Hände frei

hat und das Florale die Braut während der gesamten Feierlichkeiten

schmückt.


- Der Körperschmuck

z.B. Schal, Hut, Stola,

Schleppe, Schuhe, Bustier

usw.


- Brautsträuße


Ein in klassischer Straußform, frei in der Hand und oder über dem Arm liegend

tragbares Schmuckteil. Entgegen der eigentlichen Begrifflichkeit auch in anderen

Fertigungstechniken möglich.

Als Gestaltungsart ist vor allem „dekorativ“, aber auch „formal-linear“ und

„graphisch“, eingeschränkt auch „vegetativ-abstrakt“ möglich. Der dekorative

Brautstrauß wird meist in Kuppel- Bogen- oder Tropfenform gearbeitet, die

geschlossen kompakt oder aufgelockert gestaltet sein kann.

Möglich ist hier die Symmetrie, wobei die Asymmetrie, auf alle Fälle die

spannungsreichere und eher unserer Zeit entsprechende Ordnungsart ist. Die

Gestaltungsart „dekorativ“ ermöglicht jedoch auch das Wechselspiel von

Detailsymmetrie und Umrissasymmetrie und umgekehrt.

Umso aufgelockerter Umriss- u. Detailgestaltung sind, desto mehr Geltung behält

die Blume als solche.

Räumlichkeit und Überschneidungen steigern die Fernwirkung und erzeugen

Spannung.

Gestalterisch gezielt ausgewählte Farb-, Form- und Texturkontraste machen den

Brautstrauß interessant und harmonisch zugleich. Unterschiedliche

Mengenverhältnisse bis hin zum Akzent unterstützen dies.

Bei „formal-linear“, „graphisch“ und „vegetativ-abstrakt“ ist meist nur die

Asymmetrie sowohl im Umriss als auch im Detail sinnvoll. „Vegetativ-abstrakt“

und „graphisch“ wird meist von einer Konstruktion geprägt sein, die sich im

graphischen stark summiert darstellt.

Je nach Form, Gestaltungsart, Werkstoff- und Materialauswahl wird die jeweils

am besten geeignete Technik ausgewählt. Auch mehrere Techniken können in

einem Brautstrauß zur Anwendung kommen, wenn dies sinnvoll ist und sie in der

Kombination ihre Aufgabe erfüllen. Wirtschaftliche Faktoren können ebenfalls

ein Auswahlkriterium sein.

Grundtechniken :

- „ binden mit natürlichen Stielen“

- „ binden mit gedrahteten Stielen“

- „ stecken in Brautstraußhalter oder Moosbasis“

Letztere auch Moostechnik genannt ist letztendlich auch ein binden. Weitere


Techniken wie stützen, schienen, kleben, wattieren usw. sind ergänzende

Möglichkeiten.

Es ist immer die Technik oder Technikkombination zu wählen, die mit geringstem

Aufwand,

das bestmögliche Ergebnis erzielt.

Die Technik muss für entsprechende Festigkeit sorgen und die Haltbarkeit der

Werkstoffe für die Nutzungsdauer gewährleisten. Um letzteres zu erreichen,

werden vorzugsweise immer ausgereifte und gut gewässerte Werkstoffe

verwendet.

Werkstoffe und Materialien müssen so ausgewählt und verarbeitet sein, das sie

nicht unerwünschte Düfte abgeben, nicht abfärben, nichts beschmutzen oder von

ihnen eine Verletzungsgefahr ausgeht.

Auch sichtbare, gestalterisch mitwirkende Techniken sind möglich, als auch

Schmuckelemente mit Funktion.


- Der Brautstrauß

- verschiedene

Techniken

- „Straußform“!!!

- Asymmetrie, die der

Zeit entsprechende

Ordnungsart.


- Farbe im Brautschmuck


Vom Brauchtum her gibt es, außer vielleicht „weiß“, keine typischen Farben

für den Brautschmuck. Die Farbwahl ist heute sehr der Mode unterworfen und

drückt wie die Mode selbst, die Einstellung der Menschen zur Zeit aus.Die

Farbkombination soll zur Person passen und ihren Lebensstil zum Ausdruck

bringen. Die Farben sollten zur Art und dem Stil der Hochzeit passen und die

Braut schmücken.

Das heißt, sie müssen so gewählt sein, dass sie zum Typ der Braut und deren

Erscheinungsbild am Tage der Hochzeit passen.

Die gewählten Farben sollten zum

- Wesen der Braut, Charakter und Temperament

- Erscheinungsbild, Haar-, Augenfarbe und Teint

- Brautkleid und dessen Farbe

- Brautpartner bzw. dessen Kleidung passen ausgewählt sein.

Zur Haarfarbe kann gesagt werden :

- blond kein Gelb, kein Rot, keine kräftigen Farben

sonder Pastelltöne

im leichten Hell-Dunkel-Kontrast

- dunkelhaarig keine Pastellfarben sondern klare kräftige Farben

- rothaarig kein Rotviolett, bzw. keine blauanteiligen Rottöne,

ansonsten je nach Teint, kräftige Farben oder vom

aufgehelltem Gelborange(apricot) bis hin zum Grün.

Wobei die Aussagen zur Haarfarbe in der heutigen Zeit, durch die Wahl

entsprechender Mengenverhältnisse und Verteilung der Farben vom guten

Gestalter auch bewusst missachtet werden können. Auch der Teint kann

Einfluss nehmen.

So kann z.B. eine braungebrannte blonde Braut auch mit Gelb gut beraten

sein.

Wichtig ist auch die Abstimmung mit der Farbe des Brautkleids. Hier stehen

sich zwei Forderungen gegenüber. Zum einen soll der Brautschmuck vor dem

Kleid zur Wirkung kommen, zum anderen soll er die Braut schmücken und

eine Einheit mit ihr bilden. Ein zu starker Kontrast wäre daher eventuell

schlecht.


Gleichfarbigkeit, bei der der Schmuck fast nicht mehr zu wahrgenommen

wird, sollte auf alle Fälle vermieden werden.

Alle hier genannten Gesichtspunkte gelten für Brautschmuckart dessen

Gesamtform und den auszuwählenden Einzelformen. So können elegante

Formen durch klare Farben, besonders durch Weiß gesteigert werden. Durch

Orange z.B. oder durch Buntheit verlieren sie ihre Eleganz. Umgekehrt

können romantische Brautschmuckformen nicht mit klaren, großflächig

summierten Farben entstehen. Die Fleckengröße der einzelnen Farben

beeinflusst die Farbwirkung bzw. verändert sie.

Die Wirkung und das Milieu der Einzelform sowie der Gesamtform werden

durch die Farbwahl und deren Verteilung stark geprägt.

Eine individuelle und sensible Beratung ist absolute Voraussetzung, den für

die Braut perfekt passenden Blumenschmuck zu gestalten. Ansonsten gilt,

was gestalterisch sinnvoll ist, gefällt und passt ist machbar.


- Farbe im

Brautschmuck

- auf Charakter, Teint

und Haarfarbe

abstimmen.

- Braut u. Schmuck

werden


zur gestalterischen

Einheit !


- Autoschmuck


Je nach Fahrzeugart -typ und -farbe gibt es unendlich viele Möglichkeiten, für die

Fahrt zum Standesamt und zur Kirche, den Wagen zu schmücken.

Neben klassischen Formgebinden wie Girlanden, Ringen und Herzen oder dem

Gesteck auf der Fronthaube sind Ende des letzten Jahrhunderts viele neue,

individuelle Schmuckformen entstanden.

Von der dekorativen über die formal-lineare bis hin zur graphischen

Gestaltungsart ist vieles möglich. Vegetativ ist nur in Ausnahmefällen und auch

nur in der vegetativ-abstrakten Art denkbar.

Auch Einzelblüten mit Hilfe von Saugnäpfen am Auto in Streuung mit

Schwerpunkt verteilt oder an Konstruktionen befestigt sind Beispiele für

unzählige Möglichkeiten.

Dem Floristen sind gestalterisch nur bedingt Grenzen gesetzt, insofern er

nachfolgende Kriterien beachtet :

- Auswahl relativ fester u. haltbarer Werkstoffe

- gute Festigkeit innerhalb des Werkstücks

- sichere Befestigung am Fahrzeug

- Lack darf nicht beschädigt werden

- Funktionalität, z.B. Scheibenwischer, Blinker…

- keine Sichtbehinderung für Fahrer

Gestalterisch sollte die Richtungsdynamik der Werkstoffe sich der Linienführung

des Fahrzeugs mehr oder weniger anpassen.

Auch große Richtungs- u. Bewegungskontraste entgegen der Fahrtrichtung

sollten vermieden werden. Fahrzeug und Schmuck sollen eine Einheit bilden und

trotzdem eine gute Fernwirkung erreichen. Das heißt, Eigenheiten der

Karosserieform aufnehmen und in die Gestaltung mit einbeziehen. Farbe des

Fahrzeugs im Schmuck mit aufnehmen, aber dennoch Kontraste schaffen.

Hell-Dunkel-Kontraste sind hier für die Fernwirkung besonders wichtig.

Neben den Farbkontrasten sind hier auch bewusst gewählte Formkontraste

angebracht.


Auch großflächige Werkstoffe oder starke Verdichtung gleicher Blüten, statt

vieler verschiedener Kleinerer, sind für die Fernwirkung meist besser.

Im Detail ist zeitgerechter Weise meistens eine asymmetrische Gestaltung

angesagt. In der Umrissform und der Verteilung ist der Fahrzeugtyp

ausschlaggebend für die Wahl der Ordnungsart.

So wird bei Kutschen, Oldtimern und großen Luxuskarossen eher die Symmetrie

angebracht sein, während bei kleineren Limousinen, Sportwagen und Cabriolets

meist Asymmetrie angesagt ist.

Die Proportionen sollten so gewählt sein, dass der Schmuck in einem

ausgewogenen Verhältnis zum Fahrzeug steht. Es sollte nicht überladen wirken,

sondern einen Schmuck darstellen, vorhandenes betonen bzw. unterstreichen.

Der Autoschmuck sollte unter anderem zum Stil der Hochzeit, dem

Kirchenschmuck und dem Brautschmuck passen.


- Autoschmuck

- Fahrzeug schmücken,

- vorhandenes betonen,

unterstreichen

- gute Fernwirkung

wichtig!


- Tischschmuck


Neben der Hochzeit ist der Tischschmuck zu den verschiedensten Anlässen,

immer dann wenn Menschen stilvoll miteinander speisen, angesagt.

Neben dem klassischen Tischschmuck gehören auch der Büffetschmuck und der

Schmucktisch zu diesem Spektrum.

Letzterer könnte auch als Tischdekoration bezeichnet werden, während

ansonsten in den meisten Fällen Tischschmuck oder Tafelschmuck die richtige

und treffendere Begrifflichkeit ist.

Der Tischschmuck sollte immer auf die Tischform, den Anlass, den Stil der Feier

und des Raumes sowie den Personenkreis abgestimmt sein. Der Schmuck darf

auf keinen Fall behindern oder stören und sollte nichts beschmutzen. Er sollte

nicht unangenehm riechen oder zu stark duften.

Ästhetik und Funktionalität sind weitere Forderungen. Funktional bedeutet zum

einen, dass der Blickkontakt und die Kommunikation der Gäste nicht gestört

werden, zum anderen dass genügend Raum für Platzteller etc. zur Verfügung

steht.

Der Platzbedarf pro Person in der Breite 60 bis 80 cm, in der Tiefe 30 bis 40cm

sollte im Vorfeld geklärt sein.

Des Blickkontaktes wegen sollte der Schmuck an entsprechenden Stellen nicht

höher als ca. 25 cm sein oder aber oberhalb des Sichtfeldes angebracht sein. Dies

könnte durch schlanke, höhere Gefäße oder aber auch mit entsprechenden

Konstruktionen aus floralen oder nichtfloralen Gestaltungselementen erreicht

werden.

Letzteres, sowie langstielige Gläser oder schlanke Vasen eignen sich auch für den

Buffetschmuck.

Der Schmucktisch, eine Sonderform des Tischschmucks hat rein dekorative

Aufgaben und ist nicht zum daran Platz nehmen gedacht. Er stellt ein

Ausstellungsstück dar, das in der Praxis auf Messen und Ausstellungen oder im

Hotel und Gaststättenbereich, Produkte oder Dienstleistungen schmuckvoll

präsentiert, oder aber als dekoratives Stillleben Raumambiente schafft.

Auch objekthafte Präsentationen sind hier denkbar.

Ordnungsart : Wird in den meisten Fällen im Detail asymmetrisch sein, im Umriss

und der Gruppierung (Verteilung) mehrerer Teile ist auch die Symmetrie möglich.


Gestaltungsart : Von „dekorativ“, der Gebräuchlichsten über „graphisch“ und

„formal-linear“ bis

hin zu den „vegetativen“ Gestaltungsart ist alles möglich. Auch Kombinationen

von „dekorativ“ und „graphisch“ oder „graphisch“ und „vegetativ-abstrakt“,

sowie klassischer Formbinderei in die Moderne interpretiert sind Möglichkeiten.

Letzteres wäre von der Gestaltungsart dann „dekorativ“ oder „graphisch“

machbar.

Anordnungsart : Sowohl radial, überschneidend als auch parallel in Abhängigkeit

mit der gewählten Gestaltungsart möglich.

Gefäßwirkung : Von nicht sichtbar, rein funktional über mitwirkend bis hin zur

dominanten Wirkung des Gefäßes ist alles praktikabel, in Abhängig von Idee,

Zielsetzung und Möglichkeiten.

Die Wahrhaftigkeit, also Material-, Werk-, Stil- und Zweckgerechtigkeit, sollte bei

der Auswahl beachtet werden. Auch ist es möglich die Technik gestalterisch

sichtbar einzusetzen.

Als Beispiele hierfür seien „farbige Steckmasse“, Konstruktionen mit sichtbaren

Bindestellen, Reagenzgläser oder alternative Steckhilfsmittel genannt.


- Tischschmuck

- für stilvolles

Ambiente, meist

anlassbezogen!


- Formbinderei


ist die klassische Form des Blumenschmuckes und gehört zu den historisch

ältesten Formen der Floristik. Sie war über lange Zeiten auch die meist

gebräuchliche Schmuckart.

Ob bei Feierlichkeiten, Raum- Tisch- Fassadenschmuck oder Toten- und

Siegerehrungen, die Formbinderei kam zum Einsatz.

Auch heute noch findet sie zu vielen Anlässen und Schmuckformen noch

Verwendung. Girlanden, Kranz-körper, Herz-, Kissen-, Kreuz-, Stern-, Kuppelund

Kugelformen sind einige Beispiele.

Floristische Gestaltung, bei denen neue Formen mit relativ

geschlossenem Umriss und Oberfläche entstehen, zählt man auch heute noch zur

Formbinderei. Die Werkstoffe ordnen sich dem Gesamtbild unter, geben aber in

zeitgerechter Ausführung ihre Geltung nie ganz auf.

Ordnungsart : Die Formbinderei hat sich allerdings weiterentwickelt, ist

lebendiger, moderner und im Detail teilweise asymmetrisch geworden.

Im Umriss und der Verteilung ist sie jedoch meist symmetrisch.

Gestaltungsart : Die Formbinderei gehört mit ihrer kompakten, summierten

Ausprägung und ihrer Umrisssymmetrie zur dekorativen Gestaltungsart.

Auch graphische Formteile sind möglich, zumal die Ursprungsform des

klassischen Römers in seiner architektonischen Strenge auch schon der

graphischen Gestaltungsart entsprach.

Gruppierungsart : Von symmetrischen 2er und 3er Gruppierungen, der strengen

Reihung, der Reihung mit Schwerpunkt, bis hin zu asymmetrischen 2er und 3er

Gruppierungen und der Streuung im Detail sind fast alle Gruppierungsarten

möglich.

Anordnungsarten : Da es sich um relativ kompakte Werkstücke handelt ist eine

sichtbaren Linienführung des Werkstoffs nur in den seltensten Fällen vorhanden.

Daher spielt die Anordnungsart eine untergeordnete Rolle.

Akzent : In der klassischen Formbinderei nicht gebräuchlich, kann der Akzent in

heutigen Arbeiten durchaus eine Aufwertung und Steigerung bewirken.


Formbinderei ist stark mit dem Brauchtum verknüpft und z.B. unter anderem in

der Oster-, Advents- und Trauerbinderei sowie im Hochzeitsschmuck heute noch

zu finden.

So gehören die „Glamelie“ oder der kompakte „Bogenbrautstrauß“ ebenso wie

der Adventskranz zur Formbinderei.

- Formbinderei

- oft

Brauchtumsfloristik

- aus Werkstoffen

entstehen neue Formen,

mit relativ kompaktem

geschossenem Umriss !

- z.B. Herz-, Kissen-,

Kreuz-, Stern, Kuppel-,

Kugel-Kranzformen u.

Girlanden.



- Sakralschmuck


Sakralbauten (von lateinisch sacer „heilig“), sind Bauwerke, die für

sakrale, rituelle oder kultische Handlungen wie beispielsweise

Gottesdienste oder Opferungen durch religiöse Gemeinschaften genutzt

werden.

Sakralbauten interpretieren sich als Anwesenheitsort höherer Macht,

und werden alltagssprachlich in unserem Kulzturkreis als Gotteshäuser

bzw. Kirchen bezeichnet.

Der Begriff Sakralbau entstammt den Kultur- und Kunstwissenschaften

und dient dort als Abgrenzung zum Profanbau, einem Bauwerk für

weltliche Aufgaben.

Bekannteste Bautypen der Sakralarchitektur sind Tempel, Kirchen,

Moscheen usw.

Auch Friedhöfe sind, wie auch die Trauerhallen, sakrale Orte.

Der floraler Schmuck wird immer anlassbezogen,

objektbezogen,eventuell peronenbezogen und ansonsten dem

Kundenwunsch entsprechend gestaltet sein.

"Formgebinde", wie Kranz, Kreuz, Herz, Kissen usw. sind sowohl in

geschlossenen kompakten Umrissformen, als auch in aufgelockerter Art

möglich.

Von der Formbinderei bis hin zum objekthaften Schmuck ist heute vieles

möglich.

Auch gibt es in Bezug Auf die zu wählende Gestaltungsart

keine Beschränkungen.

Sowohl die drei vegetativen -, als auch die drei nichtvegetativen

Gestaltungsarten sind grundsätzlich möglich.

Die Werkstücke sollen auf alle Fälle der Würde des Ortes gerecht

werden.

Daher ist bei der Farbauswahl große Sorgfalt angesagt, großflächige

Buntheit ist an sakralen Orten meist nicht angebracht.

Die Harmonie der Nachbarfarben, oder besser noch die der gemischten

Abstände, ist neben der Harmonie der Vielfarbigkeit ideal.


Das "grün" als verbindendes Element zwischen den anderen Farbtönen

ist wichtig, zudem es auch auch noch einen entspechende

Symbolaussage tätigt.

- Sakralschmuck

-Anlass- u. Orts- u.

eventuell Personenbezogen.

- keine großflächige

Buntheit !


- Altarschmuck


Der Schmuck ist jeweils auf den Anlass, das Sakralgebäude und den Altar, seine

Größe, Beschaffenheit und dessen Stilrichtung abzustimmen.

Auch die Farbe des Altarleinens und die Bestückung mit liturgischen

Gegenständen sind in die Planung mit einzubeziehen.

Der Stil des Sakralbaues sollte heutzutage nicht daran hindern, einen modernen,

zeitgerechten Schmuck zu fertigen. Beachten sollte man jedoch, dass er dennoch

zum Stil passend ist und mehr oder weniger eine Einheit mit dem Altar bildet.

Zum Stil passend heißt, dass der Schmuck eventuell Elemente der jeweiligen

Stilepochen aufnimmt und in unsere Zeit interpretiert darstellt.

So verwenden wir in einer Barockkirche mehr Formen mit rundem, kugeligem

Endpunkt kombiniert mit wenigen Verspielten. In einer gotischen Kirche sind

aufstrebende Formen in hellen Farben angesagt. Diese können dann, mit

dominanter Richtungsdynamik in der vertikalen, parallel oder überschneidend

angeordnet werden.

Als letztes Beispiel sei eine schlichte romanische Kirche genannt, in der fast alle

modernen Blumenschmuckarten Verwendung finden können.

Im Vorfeld ist auf alle Fälle abzuklären ob und in welchem Umfang der Altar mit

Blumen geschmückt werden darf. Ansonsten bieten sich auch Blumenschmuck

seitlich, vor oder hinter dem Altar an.

Gestaltungsarten : Je nach Stilrichtung und Anlass sind alle Gestaltungsarten

möglich, immer mit dem Ziel Kontraste zu schaffen und trotzdem eine Einheit zu

bilden.

Farbgestaltung : Die Farbwahl richtet sich unter anderem nach den

Lichtverhältnissen im Altarbereich und dem Anlass. Auf alle Fälle sind starke

Hell-Dunkel-Kontraste im Werkstück und zum Untergrund, der Fernwirkung

wegen, wichtig.

Auch entsprechende Formkontraste steigern die Fernwirkung und die

Räumlichkeit des floralen Schmuckes.

Technik : Die Werkstoffe sollten auch beim Altarschmuck gut gewässert und

nach dem Haltbarkeitsanspruch gemäß ausgewählt sein. Ein eventuell nötiges

Wassernachfüllen muss von der Technik möglich sein. Stark riechende


Pflanzenteile sollten vermieden werden.

Ebenso sollten keine Gestaltungselemente ausgewählt werden, die abfärben,

beschmutzen oder Altartücher, z.B. durch ihre Dornen, beschädigen.

picture in progress

- Altarschmuck

- Anlassbezogen

- Bezug zum Stil des

Sakralgebäudes und

zum Altar

- Fernwirkung wichtig !


- Trauerschmuck


Das große Gebiet der Trauerfloristik gehört zur anlassbezogene Floristik.

Trauerschmuck ist funktional mit der Trauer, dem Gedenken an Verstorbene

und der eigenen Endlichkeit verbunden.

Er soll Trost spenden, einen würdevolles Abschiednehmen begleiten und

oder aber Gedenken sowie die Ehrung der verstorbenen Person zum Ausdruck

bringen.

Vom sakralen Schmuck der Trauerhalle oder Kirche über Sargschmuck,

Trauerkränzen, Bouquets, Sträußen und Gestecken bis hin zum Urnenschmuck

ist die Palette der Möglichkeiten sehr vielseitig.

Trauerschmuck sollte immer individuell auf den Verstorbenen und eventuell

auf Räumlichkeiten wie Trauerhalle etc. abgestimmt sein. Eine kompetente

sowie persönliche Beratung durch den Floristen ist hierfür Vorraussetzung.

Trauerschmuck ist ein Kulturgut mit langem geschichtlichem Ursprung und

voller Symbolik.

Die klarste und deutlichste Symbolik geht vom Kranz aus.

Durch seine geschlossene Ringform stellt er den Kreislauf des Lebens und die

Endlosigkeit dar. Schon lange vor Christi Geburt wurden Kränze zur

Totenehrung verwendet.

Aber auch das Kreuz, als christliches Symbol steht unter anderem für Trauer

und Gedenken.

Die Auswahl vieler gedeckter bzw. getrübter Farben und nur in geringer Menge

leuchtende entspricht am besten diesem Anlass.

Nur „Grün“ und „Weiß“ der traditionellen Trauerfarbe währe die klassische

Wahl.

Ansonsten gibt es viele individuelle auf die Person abgestimmte Möglichkeiten,

wobei das großflächig Bunte die meist schlechtere Wahl ist.

Die Harmonie der Vielfarbigkeit oder der gemischten Abstände mit vielen

Nachbarfarben sind hier die besseren Farbkombinationen.

Von der dekorativen Formbinderei über „dekorativ“ aufgelockert bis hin zur

„vegetativ-wahrhaften“ Gefäßbepflanzung sind fast alle Gestaltungsarten

möglich.


Die „formal-lineare“ ist für Trauerschmuck meist ungeeignet, da sie zu

kontrastreich und spannungsreich vom Ausdruck ist.

- Trauerschmuck

anlassbezogene Floristik

- meist zurückhaltende

Farbgebung.

- Sargschmuck,

Trauerkränzen, Bouquets,

Sträuße…......


- Trauer- u. Gedenkkränze


Der Kranz ist seit Menschengedenken eine Gabe für die Toten und hat über

Jahrhunderte bis heute als Kulturgut seine Aufgabe. Er soll Trost spenden, Liebe

und Zuneigung ausdrücken sowie als Gedenkkranz an die Verstorbenen erinnern.

Die Kreisform vermittelt das unendliche, den Kreislauf des Lebens und wird in

ihrer Symbolik von immergrünen Werkstoffen unterstrichen. Aber auch andere

Werkstoffe haben sich etabliert und der Kranz unterliegt wie alle anderen

floristischen Werkstücke einer ständigen Weiterentwicklung.

Was jedoch auf keinen Fall verändert werden kann, ist der Kranzkörper als Kreis

in Ringform.

Die Profile des Kranzkörpers können jedoch sehr unterschiedlich gestaltet sein.

Kranzkörperprofile : Wir unterscheiden zwischen Vollrund-, Halbrund-,

Dreiviertelrundprofilen, dem Deichprofil sowie frei gestalteten Profilen. Die vier

erstgenannten können von völlig geschlossener, kompakter Form, bis zu stark

aufgelockert mit entsprechender Räumlichkeit gefertigt sein.

Das Profil bezieht sich auf die Form im Querschnitt unabhängig von Proportion

und Größe.

Wie die Profilskizzen seitlich zeigen beziehen sich die Bezeichnungen auf den

Abschlusswinkel zur Grundfläche und entsteht durch die Verlagerung der

höchsten und oder der breitesten Ausdehnung.

Proportion : Der goldene Schnitt ist beim Trauerkranz das klassische

Proportionsverhältnis, sowohl für die Kranzöffnung als auch für die

Kranzkörperhöhe bzw. dessen Durchmesser.

Die Proportion wird durch den Helligkeitswert der Werkstoffe, die Profilform und

deren Umrissgestaltung beeinflusst.

Beim geschlossenen Umriss sind tatsächliche und optische Begrenzung identisch.

Beim aufgelockerten Profil hingegen, sucht das Auge das optische Zwischenmaß

der weitesten Ausdehnung und der größten Tiefe.

Daher zeigen nebenstehende Skizzen nur die theoretischen Ausgangsmaße und

stellen keine messbare unumstößliche Norm dar.

Technik : Von. binden bzw.wickeln, stecken, haften bis zum pflanzen gibt es

unendlich viele Möglichkeiten, die auch individuell kombiniert werden können. Es

gibt unter anderem formgebende Unterlagen, Steckwülste aus Moos oder


Steckmasse sowie die Möglichkeit Konstruktionen als Ausgangsform zu

verwenden. Die zu wählenden Unterlagen und Techniken sind immer abhängig

von der Werkstoff-auswahl, der Profilform und der Art des Kranzes.

Wir unterscheiden grundsätzlich zwei Arten von Kranzkörpern:

- Schmuckwert im Körper sehr hoch, kein weiterer Schmuck sinnvoll!

- Klarer, schlichter Kranzkörper, ergänzender Schmuck angebracht!

Gestaltungsart : Beim Trauer- und Gedenkkranz sind alle Arten möglich, wobei

die „dekorative“ die Gebräuchlichste ist. Neben „graphisch“ sind auch alle

„vegetativen“ Gestaltungsarten teilweise in der aufgelockerten Deichform und

vor allem im frei gestalteten Profil möglich. „Formal-linear wird beim

Kranzkörper selbst die große Ausnahme bleiben, als Schmuck jedoch eine

Möglichkeit darstellen.

- Trauer und

Gedenkkränze

- Dreiviertelrund-,

Deich- u. Halbrundprofil

desweiteren Vollrund -

Profil geschlossen u.

aufgelockert sowie frei

gestaltete Profile.


- Kranzschmuck

Je nach Art des Kranzkörpers ist es möglich den Schmuckwert des Kranzkörpers

mit einem weiteren Schmuck zu ergänzen. Wichtig hierbei ist es, dass Körper und

Schmuck eine Einheit ergeben.

Daher sollte der Schmuck nicht zu groß, zu hoch und zu kompakt sein und auf

alle Fälle dem Kranzverlauf im Uhrzeigersinn folgen. Auch mehrere Teile, der so

genannte „Gruppenschmuck“, sollten diese Kriterien erfüllen und die Teile sollten

Verbindung zueinander haben.

Neben dem klassischen „Bandschmuck“ ist der „Akzentschmuck“ die

zweckdienlichste Art.

Die Symbolik der Ringform wird hierbei am wenigsten beeinträchtigt und der

Kranz selbst behält die größte Wirkung. Der Akzentschmuck betont und steigert

die vorhandene größere Menge, in diesem Fall den Kranzkörper.

Weitere bekannte Kranzschmuckarten sind :

„Dekorativ-symmetrischer“

„Dekorativ-asymmetrischer–Schmuck“

„Straußschmuck“

„Formal-linearer“

„Graphischer- Schmuck“.

sowie freie Schmuchformen

Einen Schmuck auf einem dekorativen Kranzkörper der vegetativen

Gestaltungsart zuzuordnen widerspricht unserem Verständnis. Auch die

Begrifflichkeit Strukturschmuck ist unnötig, da es sich hierbei um einen

Dekorativ-asymmetrischen- Schmuck handelt, bei dem die Struktur als

Ausdrucksmittel mehr zur Wirkung kommt.

Technik : Je nach Schmuckart, Werkstoffen und Unterlage sind verschiedene

Vorgehensweisen angebracht. So kann der Schmuck direkt mit dem Körper

gearbeitet werden, in zuvor geplante Freiräume gesetzt oder aber nachträglich

befestigt werden.


Ordnungsart : Außer dem „Dekorativ-symmetrischen-Schmuck“ und eventuell

dem „Bandschmuck“ sind alle anderen Schmuckarten asymmetrisch.

Auch der Dekorativ-symmetrische- Schmuck kann im Detail asymmetrisch sein.

- Kranzschmuck

- Band- Akzent-

Gruppen- Strauß-

Schmuck

Dekorativsymmetrischeru.

Dekorativ-

asymmetrischer-

Schmuck

sowie Formal-lineareru.

Graphischer-

Schmuck.



- Urnenschmuck


Da es eine Vielzahl völlig unterschiedlicher Urnenformen und Designs gibt, ist es

auch hier wichtig einen jeweils individuellen Schmuck zu fertigen.

Zudem sollte noch der Bezug zur verstorbenen Person zum Ausdruck kommen.

Bei Urnen mit wenig Eigenwirkung und Schmuckwert hat der Florist viele

Möglichkeiten.

Angefangen vom klassischen Kranz, in dem die Urne steht, über den gebundenen

Kranz, die Girlande, das Fries bis hin zu freien Formen.

Hier bieten sich sowohl dekorative als auch formal-lineare sowie graphische

Schmuckteile an.

Diese können, in verschiedenen Techniken gefertigt und falls zweckmäßig an der

Urne befestigt werden.

Je mehr Schmuckwert die Urne hat, desto weniger darf sie verdeckt werden,

umso filigraner muss der Schmuck sein. Bei Designerurnen ist es meist am

Zweckmäßigsten sie nicht direkt zu schmücken, sondern sie auf einen floralen

Schmuck zu stellen.

Dies könnte ein Blatt- oder Blütenteppich oder ein floral gestaltetes Podest sein.

Auch eine sehr reduzierte vegetativ-wahrhaft oder vegetativ-abstrakte

Gestaltung stellt eine weitere Möglichkeit dar.

Um einen feierlichen Rahmen zu schaffen, ist es sinnvoll, weitere floristische

Werkstücke um die Urne herum oder gar einen entsprechenden Raumschmuck

anzubieten.


- Urnenschmuck

- Kränze, Girlanden,

Friese, bis hin zu freien

Formen

- Dekorativ

- Formal linear

- Graphisch

u. Vegetativ möglich.


- Sargschmuck


Das florale Werkstück hat, wie die Begrifflichkeit es auch aussagt, den Sarg zu

schmücken.

Dabei sollte die Wirkung des Sarges, dessen Design in Form, Farbe und Textur

sowie eventuell vorhandene Schmuckelemente, berücksichtigt werden.

Der Sarg steht im Mittelpunkt und Blickpunkt der Trauerfeier, daher sollte der

Schmuck die verschiedensten Kriterien erfüllen. Der Schmuck sollte auf alle Fälle

eine Einheit mit dem Sarg werden und schmückenden Charakter haben.

Er sollte individuell auf die Persönlichkeit und den Lebensstil der verstorbenen

Person abgestimmt sein und eventuell Lieblingsfarben und Vorlieben

berücksichtigen.

Begleitend können gestalterisch passende Werkstücke den Sargschmuck

ergänzen, bis hin zum Raumschmuck.

picture/graphic in progress

Ordnungsart : Meist asymmetrisch, aber auch in der Symmetrie möglich.

So kann eine Detailasymmetrie im Umriss auch symmetrisch gestaltet sein und

dadurch feierlicher wirken, wobei eine asymmetrische Gestaltung

spannungsreicher und individueller zur Wirkung kommt.

Gestaltungsart : Grundsätzlich sind für den Sargschmuck alle Gestaltungsarten

möglich, wobei die vegetativen eher die Ausnahme bilden. Dekorativ in all seinen

Facetten ist hier die Gebräuchlichste, von Sargdecken als Blütenmeer bis hin zum

klassischen Gesteck.

Ebenso stilisierte Formen, wie Herz oder Kreuz sind z.B. als dekorative Arbeiten

einsetzbar.

Auch Konstruktionen aus Stäben oder filigranem Ranken und Ästen sind eine

Möglichkeit. Letztere könnten dekorativ, graphisch oder gar vegetativ-abstrakt

von der Gestaltungsart sein.

Auch formal-linearer Schmuck z.B. aus mehreren verschieden großen Elementen

am Sarg gruppiert oder als Einzelteile am Sarg befestigt ist denkbar.

Gruppierungsarten : Typisch sind Stafflungen und oder asym. 2er und 3er

Gruppierungen aber auch die Streuung oder die Formation kommt zur

Anwendung.


Technik : Im Vorfeld muss abgeklärt sein, ob der Schmuck am Sarg verbleibt oder

ob er vor der Beisetzung abgenommen werden soll.

Dies ist wichtig in Bezug auf Gestaltung und Technik, insbesondere auf die

Befestigungstechnik.

Der Sargschmuck sollte so gearbeitet sein, dass er für die Zeit der Trauerfeier

frisch bleibt bzw. seine Form behält.

Eine längere Haltbarkeit ist nicht unbedingt von Nöten, da er eigentlich nicht als

Grabschmuck sondern für die Trauerfeier gedacht ist. Die Werkstoffe sollten zum

Zeitpunkt der Trauerfeier auf alle Fälle in voller Pracht und Reife in Erscheinung

treten.

Dies sollte dem Kunden bei der Beratung neben vielen anderen Gesichtspunkten

bewusst gemacht werden.

Eine gute, individuelle Beratung ist neben handwerklichem Können und

gestalterischem Wissen Voraussetzung für eine erfolgreiche Floristik.

picture/graphic in progress

- Sargschmuck

- individuell, Anlass- u.

Personenbezogen.

- den Sarg schmückend.


- Raumschmuck


Anlass- und oder Themenbezogen und oder Raumbezogen ist er für eine

spezielle Örtlichkeit bestimmt. Der zu schmückende Raum sollte durch die

Gestaltung erfasst sein, was nicht ausgefüllt bedeutet.

Der Schmuck sollte raumerfassend und je nach räumlichen Gegebenheiten ohne

Rückseite allseitig interessant gestaltet sein.

Interessant heißt unter anderem kontrastreich mit spannungsreich

variierenden Mengenverhältnissen und ein Wechselspiel von Summierung u.

Reduzierung darstellen.

Raumschmuck muss den Raum also nicht ausfüllen sondern ihn positiv erfassen,

gestalterisch einnehmen.

Ordnungsart : Um dies zu erreichen ist die Asymmetrie die ideale Ordnungsart.

Aber auch die Symmetrie im Umriss oder ganzheitlich zu bestimmte Anlässen in

entsprechenden Räumlichkeiten ist realisierbar.

Gestaltungsart : So vielfältig die Räumlichkeiten, Themen, Anlässe und

Zielsetzungen sein können, so unendlich viele Gestaltungsmöglichkeiten gibt es.

Alle Gestaltungsarten sind in allen möglichen Variationen einzusetzen.

Auch die Kombination mehrere Gestaltungsarten kann beim Raumschmuck

durchaus sinnvoll sein.

Gruppierungsart : Ein Raumschmuck kann aus einzelnen Werkstücken bestehen,

die dann im Raum so gruppiert sind, dass sie wieder ein neues

Gesamtwerkstück bilden.

Die andere Möglichkeit ist es einzelne Werkstoffe und Materialien direkt im

Raum zu gruppieren und auf diese Weise einen Raumschmuck zu erstellen.

Als Gruppierungsarten kommen neben asymmetrischen 2er u. 3er

Gruppierungen auch Streuung mit Schwerpunkt, Formationen und die stetige

Reihung in Frage. Letztere mit Gefäßen als Raumteiler in Form einer

Seriographie gearbeitet, ist eine von vielen Raumschmuckmöglichkeiten.

Auch die symmetrische 2er Gruppierung, z.B. rechts und links vom Eingang oder

der Bühne kann sinnvoll sein.

Proportion : Unterschiedliche Proportionsverhältnisse von Breite zu Höhe und

Tiefe sowie der verschiedenen Teile zueinander erhöhen die Spannung,


Extremproportionen wecken Interesse und führen zu einer stärkeren

Wahrnehmung.

Anordnungsart : „Überschneidend“ ist die bestgeeignete Anordnungsart, da sie

am besten die Räumlichkeit unterstützt und zur Geltung bringt. „Radial“ und

„parallel“ sind die beiden anderen Möglichkeiten. Letztere, die parallele braucht

jedoch auch in geringen Mengen Überschneidungen um entsprechende Wirkung

zu erreichen.

Technik : Von Gefäßen über Ständer, Stangen, Rohre, Scheiben, Platten,

Konstruktionen aus Ästen, Zweigen u. Stäben etc. unter zur Hilfenahme

von Drahtseilen u. Kunststoffschnüren gibt es unendlich viele Möglichkeiten

gestalterisch sichtbare Grundaufbauten zu erstellen.

Die Wasserversorgung kann über Gefäße aller Art, Reagensgläser, Schoten usw.

gewährleistet werden oder es sind Werkstoffe, die auch versiegelt entsprechend

lange haltbar sind.


- Raumschmuck

Anlass- und oder

Themenbezogen

und Raumbezogen.


- Schaufenstergestaltung


Wir unterscheiden hierbei die Gestaltung eines Schaufensters im

Floristfachgeschäft und die einer Fremdbranche. In letzterem wird der

Blumenschmuck ergänzend und schmückend in Erscheinung treten. Er wird auf

die Warenpräsentation, die Jahreszeit, die Branche und auf den Werbezweck

abgestimmt sein.

Beim Schaufenster des Floristen ist die Blume zum einen Ware, also das Produkt

was angeboten wird, zum anderen ist das Schaufenster ein Aushängeschild des

Geschäfts.

Wir betreiben durch die Schaufenstergestaltung Produkt- und Imagewerbung

zugleich!

Technik : Punktueller Lichteinsatz und oder Außenschattierung für gute

Sichtverhältnisse von Außen nach Innen sind wichtige technische

Vorraussetzungen. Indirekte, auf keinen Fall den Betrachter blendende

Beleuchtung, sollte selbstverständlich sein.

Auf Sauberkeit sowie wechselnde Gestaltung auch in nicht so stark

frequentierten Ecken und Bereichen sollte immer geachtet werden.

Gestaltung : Das Schaufenster muss so gestaltet sein, dass es eine gewisse

Fernwirkung hat, aber bei näherem betrachten noch genügend interessante

Dinge neu zu entdecken sind.

Auch sollten nicht alle Werkstücke und Ausstellungsgegenstände voll

überschaubar sein.

Es sollte so gestaltet und gruppiert sein, dass einige Teile nicht auf den ersten

Blick voll erkennbar und andere nur teilweise sichtbar sind.

Es sollte auf keinen Fall eine Treppe nach hinten ansteigend entstehen, sondern

auch im vorderen Bereich entsprechende Höhen geben. Halbtransparente

„Trennwände“ zur Gliederung und der besseren räumlichen Wirkung sind nur

eine Möglichkeit.

Diese könnten z. B. aus transparenten Stoff- bzw. Folienbahnen sein oder aus

floralen- bzw. nichtfloralen Konstruktionen bestehen.

Eine andere oder ergänzende Möglichkeit bilden größere Gefäße, die auch als

stetige Reihung den Schaufensterbereich gliedern können.


Gruppierungsart : Stetige Reihe und Formation sind die modernen

Gruppierungsarten der Schaufenstergestaltung. Klassische 2er- u. 3er-

Gruppierungen sowohl in der Symmetrie als auch in der Asymmetrie sind

ebenfalls praktikabel.

Gestaltungsart : Meist werden im Schaufenster mehrere Gestaltungs-arten zu

sehen sein, was auch sinnvoll ist, denn nur was man den Kunden zeigt und

anbietet kann er konsumieren. Gegebenenfalls kann auch jahreszeitlich oder zu

besonderen Anlässen oder Themen nur in einer Gestaltungsart gearbeitet sein.

Ganz wichtig ist das die Schaufenstergestaltung immer wechselnd und aktuell

ist.

Daher ist darauf zu achten Werbeträger und Themen, die von der Zeit überholt

sind, rechtzeitig zu entfernen.

-

Schaufenstergestaltung

- Produkt- und

Imagewerbung

zugleich!


- spannungsreich u.

interessant sein-

Interesse wecken


- Geschenkverpackung


Eine Geschenkverpackung ist grundsätzlich eine

ästhetische Umhüllung eines Gegenstandes.

In Zeiten in denen Gescheke immer leichter zu

bekommen sind, dem Schenkenden an Tankstellen und

im Supermarkt zu jeder Zeit alles und das möglichst

unpersönlich angeboten und abgenommen wird, wird die

Blume, der Werkstoff selbst zu einem ganz wichtigen

Botschafter.

Der Werkstoff, das Werkstück ist Ausdruck von

Wertschätzung gegenüber dem Beschenkten,

Wertsteigerung des eigentlichen Geschenkes und

Selbstdarstellung des Schenkenden.

Die Entscheidungen welche Werkstoffe und Materialien

für einen Geschenkschmuck verwendet werden richtet

sich nach folgenden Kriterien:

- Anlass

- Alter der Beschenkten

- Geschlecht der Beschenkten

- eventuell bereits vorhandene Materialien mit welchen

das Geschenk umhüllt ist

- vorhandene Gestaltung von Etiketten auf z.B. Flaschen

- Gewährleistung einer gewissen Haltbarkeit, eventuell

auch ohne Wasserversorgung

Der Schmuck stellt eine optisch deutlich kleinere Menge

als der zu schmückende Gegenstand dar.

Schmücken ist das Betonen, Ergänzen, Hervorheben von

Vorhandenem.

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Getränkeflaschen( meist Sekt, Wein, Champagner...)

stellen wohl das Produnkt dar, welches der Florist am

häufigsten schmückt.


Der Schmuck sollte vom Stil und Milieu zu dem zu

schmückenden Gegenstand passen.

Eine elegant geformte Flasche mit einem hochpreisigen

Champagner sollte z.B. nicht mit einer rustikalen

Sonnenblume geschmückt werden.

Stilgerecht wäre jedoch z. B. ein Verlobungsring in einem

Werkstück mit roten Rosen.

Eine gute Zweckgerechtigkeit ist gegeben, wenn der

Geschenkschmuck funktionell ist.

Er muss transportabel sein und der Schmuck leicht zu

entfernen, oder z.B. an einer Flasche dauerhaft bestehen

bleiben.

Auf einen werkstoffgerechten Umgang muss gerade beim

Geschenkschmuck größten Wert gelegt werden.

Werkstoffe, welche auch ohne Wasserversorgung eine

gute Haltbarkeit aufweisen eignen sich besonders gut.

Hier ist es wichtig, dass die Schnittstellen ästhetisch und

funktionell versiegelt werden. Werkstoffe, die auf eine

dauerhafte Wasserversorgung angewiesen sind werden

in Reagenzgläser oder alternativen Wasserreservoires

gesteckt.

Die Werkstoffe können aber auch so angebracht werden,

dass sie leicht abzulösen sind und nach dem Überreichen

eingewässert werden können.

Eine Ausnahme stellen meist

Geldgeschenke, Theaterkarten, Gutschein usw. dar.

Hier dient das eigentliche Geschenk, z.B. die

Theaterkarte, als Schmuck bzw. Gestaltungselement.

Gehaftet, gerollt, gefädelt, gedrahtet, geklammert... wird

das Geld oder die Karte in das Werkstück eingearbeitet.

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- Geschenkverpackung

- hochwertige florale Gestaltung.

- komplett verhüllt oder teilverpackt,

schmückend.


- Körperschmuck


Im Floristikfachgeschäft begegnet uns Körperschmuck meist als ergänzendes

Schmuckelement zu Brautstrauß oder Brautschmuck.

Zum Einen in Form von Schmuckteilen an der Braut, zum Anderen als Anstecker

für den Bräutigam und eventuell für Gäste der Hochzeitsgesellschaft.

Als ergänzender Körperschmuck sind Corsagen, Colliers sowie Schmuck am

Schleier, Kleid, Hut oder im Haar sehr beliebt.

Die Möglichkeiten sind hier sehr vielfältig, wobei Farbe und Milieuauswahl auf

den Brautschmuck abgestimmt sein sollten.

Seltener, aber nicht ungewöhnlich ist es auch zu anderen, offiziellen

Feierlichkeiten, Gäste mit einem floralen Anstecker, Armband, Kollier... zu

schmücken und hervorzuheben.

Bei Wettbewerben, Prüfungen oder Ausstellungen sind in den letzten Jahren im

Bereich Körperschuck spannende Entwicklungen geschehen. Diese individuellen,

oft extrem egozentrischen Schmuckformen werden sich kaum in der täglichen

Praxis etablieren können. Wollen wir das überhaupt?

Durch einen zu dominanten Schmuck wirkt der Mensch schnell verkleidet u.

kostümiert. "Weniger ist mehr" ist also meist einer der wichtigsten Grundsätze.

Eine Ausnahme für einen sehr dominanten, praxistauglichen Körperschmuck

stellt z.B. ein floraler Brautschleier oder eine üppige, florale Schleppe dar.

Trozdem ist eine intensive Auseinandersetzung mit der Thematik sicher sehr

lehrreich und spannend für den Gestalter. Entscheidende Kriterien für jeden

Körperschmuck sind Anlass, Haarfarbe und Teint, Größe und Figur sowie das

Alter.

Körperschmuck kann dekorativ, formal- linear oder graphisch gstaltet werden.

Die dekorative ist die typische, die vegetativ- wahrhafte oder vegetativklassische

Gestaltungsart sind hier nicht möglich! Gestalterisch denkbar, aber

meist nicht funktionell ist die vegetativ-abstrakte Gestalungsart.

Äußerste Beachtung/ Wichtigkeit bei der Planung des Körperschmuckes sollte

auf perfekt abgestimmte Proportionen von der Größe des Schmuckes zur Statur

des zu schmückenden Models gelegt werden.

Die Richtungsdynamik spielt in sofern eine große Rolle, da sie mit den Linien und


Begwegungen des Körpers harmonieren sollte, sich an die Figur anschmiegt, dem

Körper schmeichelt.

Aber auch hier gilt, dass wenige bewusste Richtungskontraste oder sogar ein

Richtungswechsel (z.B. Schulterschmuck) die Gestaltungsdynamik und somit das

Werkstück gestalterisch steigern.

Der Körperschmuck muss funktional gearbeitet sein, bequem, praktisch, leicht

und nie hinderlich. Außerdem darf er keine Verletzungsgefahr (durch z.B. Enden

von Schmuckdrähten) darstellen und nicht die Kleidung beschädigen.

Ob gebunden, gewunden, geklebt... die gewählte Technik muss gerade hier

extrem sicher und sauber ausgeführt werden.

Eigenständiger Körperschmuck beinhaltet meist eine Konstruktion.

Durch diese wird Räumlichkeit, Transparenz und Leichtigkeit geschaffen.

Außerdem ermöglicht die Konstruktion das Arbeiten eines zusammenhängenden

Werkstückes, ohne dass direkt "an der Person, die zu schmücken ist" gearbeitet

wird.

Zudem ist durch die Konstruktion das Entfernen des Schmuckes leichter und

praktischer.

Wird ein Körperschmuck direkt am Model gearbeitet, so besteht der Vorteil darin,

dass der Gestalter perfekt mit den Werkstoffen auf die individuelle Figur des

Models eingehen kann, eben ein Körperschmuck wie maßgeschneidert.

- Körperschmuck als eigenständiger Brautschmuck

Der Körperschmuck als eigenständiger Brautschmuck ersetzt den "Brautstrauß".

Vorteil eines solchen Schmuckes ist, dass die Braut beide Hände frei hat und das

Florale die Braut während der gesamten Feierlichkeiten schmückt.

Dieser ist unter Anderem als floral gestalteter Schal, Hut, Stola, Schleppe, Bustier

realisierbar. Auch der direkte Schmuck des Brautkleids sowie von Schulter- und

oder Armpartien sei erwähnt.

Ebenfalls möglich die Kombination mehrerer, wie z.B. Hut und Bustier oder

florale Schleppe und Haarschmuck.


Da er eine gewisse Zeit direkt am Körper oder am Kleid getragen wird, sollte er

so konzipiert sein, dass die Bewegungsfreiheit der Braut so wenig wie möglich

eingeschränkt wird.

- Der Körperschmuck

- ergänzend

zum Brautstrauß

oder als eigenständiger

Brautschmuck.

- direkt am Körper oder

am Kleid getragen.


- Materialien aus gestalterischer Sicht


Aus floristischer Sicht können wir Mareialien nach ihrem Verwendungszweck in drei Gruppen einteilen.

• Materialien, die nur als technische Hilfsmittel dienen, wie Tape, Plastikschalen für Tischgestecke, grüner Wickelu.

Steckdraht, Patenthaften, Pinholder und die Steckmasse.

Sie wirken gestalterisch nicht mit, haben nur eine Funktion und dürfen auf keinen Fall sichtbar bleiben.

• Materialien, die nur als Gestaltungelemente verwendet werden und außer ihrem Schmuckwert keine Funktion

haben.

Als Beispiele seien Perlen, Schmucksteine, Muscheln, Federn, Metallspäne, Papier, Stoffe, gebleichtes Holz,

gefärbte Trockenblätter u. Peddigrohr genannt.

Auch Schmuckdrähte in allen möglichen Farben zählen hierzu, wenn sie ohne technische Funktion Verwendung

finden.

• Materialien, die beide Aufgaben gleichermaßen wahrnehmen, das heißt eine Funktion ausüben und zugleich

gestalterisch sichtbar mitwirken. Hier sind Glas- u. Keramikgefäße sowie vielerlei andere Behältnisse

mit Schmuckwert zu nennen.

Aber auch farbiger Rebdraht, Kabelbinder, Pfeifenputzer, Klettband, um nur einige aufzuzählen, sind Materialien

die gestalterisch und zugleich funktional in Erscheinung treten können.

In unserer heutigen Zeit ist es, bis auf wenige Ausnahmen, besser Materialien zu wählen, die sowohl gestalterisch

mitwirken, als auch eine technische Funktion erfüllen.

Nach Möglickeit sollte die Technik so gewählt sein, dass sie gestalterisch mitwirken kann und das Werkstück in

seiner Wirkung steigert.

Schmuckdraht zum Beispiel kann Federn oder gefärbte Skelettblätter, die oben genannte Ausnahme, fixieren oder

aber kleinere Geschenke oder Gutscheine befestigen.

Ebenso kann Band tatsächlich binden, statt nur Schmuckelement zu sein.

Der Florist sollte Materialien, die er verwendet oder verwenden will, immer wieder aufs Neue kritisch betrachten

und hinterfragen.

Material-, Werk-, Stil u. Zweckgerechte Verwendung, sowie das Erkennen von Charakter u. Eigenart des jeweiligen

Materials sind Voraussetzung für eine nachhaltige Gestaltung.

Aus floristischer Sicht ist es unerheblich mit welcher Temperatur eine bestimmte Keramik gebrannt ist.

Entscheidend und viel wichtiger sind die Beschaffenheit des Produkts und die daraus


resultierenden Verwendungsmöglichkeiten.

Der Gestalter sollte z. B. den Unterschied zwischen Weich- u. Hartkeramik kennen, jedoch in Bezug auf die Qualität

und Dichte des Scherbens und nicht Brenntemperaturen und Mischungsverhältnisse auswendig lernen.

Das äußere Erscheinungsbild im Bezug zur Form, Farbe, Textur u. somit das Milieu sind wichtige Gesichtspunkte

für die Gestaltung.

Dies gilt ebenso für Glas, Kunststoff, Metall, Papier, Stoffe und alle anderen Materialien.

Nicht der Herstellungsprozess interessiert, sondern die Verwendbarkeit, Funktion u. Reaktion in Verbindung mit

floraler Gestaltung.

- Materialkunde

- Erscheinungsbild u. Verwendungsmöglichkeiten

- Keramik, Metall, Glas, Bänder, Folien, Kerzen, Kunststoffe, Stoffe, Papier,

usw.


- Papier, Stoffe, Kunststoffe, Kerzen...


- Papier

aus Holz unter großem Energie- u. Wasserverbrauch hergestellt, ist Papier nicht so

umweltfreundlich wie meist angenommen.

Trotzdem sollten wir z.B. für Geschenkverpackungen oder als gestalterisches

Element nicht darauf verzichten.

Zum einen, da es ein Stück Kulturgut darstellt Dinge als Geschenk zu

verpacken, zum anderen, weil wir zu diesem Zweck meist edleres oder gar

handgeschöpftes Papier verwenden.

Das ideale Papier für den Gestalter wirkt natürlich bis edel und lässt den

Herstellungsprozess noch erahnen oder ist bedruck bzw. beschrieben und erfüllt

damit eine Aufgabe.

- Papier

- Geschenkverpackung u.

Gestaltungselement.


- Stoffe

Stoff ist ein Gewebe, das in den meisten Fällen durch ein Verkreuzen und

Verflechten von Fäden entsteht.

Sie können tierischer, pflanzlicher, mineralischer oder synthetischen Ursprungs sein.

Durch die verschiedenen Rohstoffe und Herstellungsmethoden entstehen sehr

unterschiedliche Stoffarten, wie Molton, Rupfen, Leinen, Samt, Brokat, Plüsch, Tüll,

Nessel, Taft und Filz, um die bekanntesten zu nennen.

Stoffe können zur Raumgliederung abgehängt, verspannt oder z.B. auf Platten

gezogen Verwendung finden. Auch ein raffen und drapieren, lange Zeit verpönt, ist

mit manchen Stoffarten je nach Thema und Gestaltungszweck möglich.

So lassen sich Stoffe in der Gestaltungsart „dekorativ“ auch direkt im Werkstück

platzieren.

Je nach Stoffart, Design, Farbe, Textur hat der Stoff einen bestimmten

Charakter und Milieuwert.

Diesen zu erkennen und entsprechend für den Raumschmuck, die

Schaufenstergestaltung, den Tischschmuck das Werkstück die richtige Wahl zu

treffen ist die Aufgabe des Floristen.

- Stoffe

- auch raffen u.

drapieren kann „ in“ sein,

wo es passt.

- Milieu beachten!


- Bänder

Band verbindet, beziehungsweise bindet und sollte auch so verarbeitet sein.

Es kann auch etwas umschlingen, abgrenzen oder es wird als Aufhängung benutzt.

Der Einsatz von Band als reines Schmuckelement, ohne tatsächliche oder

optische Funktion ist nur äußerst selten sinnvoll.

Band hat als klassisches Gestaltungselement seinen Platz in der dekorativen

Gestaltungsart und findet dort meist in der Hochzeits-, Trauer- u. Straußfloristik

sowie in der Adventsbinderei Verwendung.

Neben den gestalterischen Kriterien ist es wichtig, dass Band von der Qualität

gewisse Ansprüche erfüllt. Es sollte nicht zu schnell knittern, farbecht sein und

gegebenenfalls eine gewisse Resistenz gegenüber Wasser aufweisen.

- Bänder

- Band bindet !


- Kunststoff

Als solche bezeichnen wir alle Stoffe deren Molekularstruktur vom Mensch

verändert wurde. Also Stoffe die es in dieser Zusammensetzung auf unserer Welt so

nicht gibt.

Kunststoffe können gestalterisch positiv, aber auch sehr negativ zur Geltung

kommen.

Der Gestalter sollte sie nur da einsetzen wo sie sinnvoll sind und materialgerecht in

Erscheinung treten.

Dass heißt, Kunststoff sollte auf keinen Fall ein anderes Material imitieren, sondern

dann auch klar erkennbar Kunststoff darstellen.

Negativbeispiele sind Kunststoffgefäße im Terracottalook oder als Holzdekor.

Immer wenn etwas imitiert dargestellt wird, etwas nicht wahrhaft ist, sollten wir als

Gestalter sehr kritisch damit umgehen.

Positive Beispiele für den sinnvollen Einsatz von Kunststoffen gibt es viele:

Kunststoffbänder, Schnüre, Kabelbinder, Folien, Platten, Röhren, Stäbe und Gefäße

aus Plexiglas, Designergefäße usw.!

Immer unter der Vorgabe, dass sie als Kunststoffe klar erkennbar sind und vom Stil

und dem Milieu zu den anderen Gestaltungselementen passen.

- Kunststoff

- als solcher erkennbar,

Wahrhaftigkeit, Material- u.

Stilgerechtigkeit.


- Folien

Wie Stoffe gibt es Folien in unzähligen Sorten, Stärken, Texturen, Farben und

Qualitäten. Von hochglänzenden Spiegel-, Lack- u. Metallfolien über mehr oder

weniger transparente Folien, fluoreszierenden bis hin zu matt und stumpf

wirkenden. Auch dickere, so genannte Weichfolien, die in Leuchtfarben das Licht

zum Rand leiten sind z.B. für Raumschmuck und Schaufenstergestaltung

verwendbar.

Wie Stoffe eignen sich Folien sehr gut um Dekoelemente zu beziehen oder können

auch als Bahnen abgehängt werden. Die Folie erhält aber immer eine funktionelle

Aufgabe, wie Hinter- oder Untergründe zu schaffen sowie den Raum zu gliedern und

mit zu erfassen. Auch erzeugt Folienflächen Formkontraste zum natürlichen

Werkstoff und schafft zugleich Ruhepunkte fürs Auge.

Auch für Folien gilt wie bei Kunststoffen, dass sie nicht eine andere Stofflichkeit

vortäuschen dürfen, wie z.B. Kork-, Holz- oder Steindekor.

Folien müssen künstlich wirken, denn sie bestehen zum größten Teil auch aus

Kunststoffen. Von da her passen Folien auch nicht in die rustikalen Milieubereiche.

- Folien

- zur Raumgliederung

Unter-, Hintergrund...

- großer Kontrast

zum natürlichen Werkstoff.


- Kerzen

Kerzen gelten als Symbol für Licht, Leben und Glück. Sie werden in unserem

Kulturkreis zu vielen Anlässen eingesetzt. Kerzen erzeugen durch ihr warmes Licht

und die optische Wärme der Flamme eine feierliche bis romantische Stimmung beim

Betrachter.

Die Kerze und das Kerzenlicht haben eine starke Eigenwirkung.

Aus diesem, aber auch aus technischen Gesichtspunkten sowie Sicherheitsaspekten,

sollten sie keinen direkten Kontakt mit den Werkstoffen haben.

Bei Adventkränzen z.B., wo es gestalterisch sinnvoll ist, sie direkt auf dem

Werkstück zu platzieren, müssen entsprechende Sicherheitsvorkehrungen getroffen

werden.

Kerzen, die in der Floristik verwendet werden, sollten so klar wie möglich von der

Formgebung sein. Verzierungen oder gar figürliche Darstellungen sowie

Mehrfarbigkeit konkurrieren mit den natürlichen Werkstoffen und sind daher

ungeeignet.

Klare, einfarbige Kerzen dagegen bilden einen starken Formkontrast zum Werkstoff

und damit eine Harmonie.

Gebräuchliche Kerzenarten sind Stab-, Spitz-, Lang-, Stumpen- oder so genannte

Formkerzen wie z.B. Kugel- u. Blockkerzen. Sie werden meist aus Mischungen

hergestellt, deren Hauptbestandteile Parafin und Stearin oder Bienenwachs sind.

Qualitätsmerkmale sind richtige Dochtstärken, “nicht rußend“ sowie durchgängige

Farbigkeit, bzw. nur äußerlich gefärbt.


- Kerzen

- einfarbig u. klare Formen,

ideal für die Floristik.



- Glas, Metall, Keramik...


- Glas

Glas besteht aus einem Gemisch aus Quarzsand, Kalk u. Soda.

Dieses wird nach dem Erhitzen in Form gebracht und eventuell

noch veredelt.

Glas kann immer wieder neu erhitzt und in Form gebracht

werden und ist daher ein sehr umweltfreundliches Produkt.

Als Gefäß oder in flächiger Form ist Glas ein vielseitiges

Gestaltungselement.

Die Formenvielfalt ist groß, wobei die körperliche Wirkung im

Allgemeinen geringer ist als bei Keramik, Metall oder

Kunststoff. Glas sollte auf alle Fälle mehr oder weniger

durchsichtig und transparent wirken.

Auch matte Texturen, Blasenbildung oder Schmutzschlieren im

Glas können gestalterisch reizvoll sein. Der Charakter und das

Wesen von Glas müssen jedoch, der Materialgerechtigkeit

wegen, zur Geltung kommen.

Kein Mensch braucht Glasgefäße die z.B. metallisch aussehen

oder Keramik vortäuschen.

Glasgefäße sind sehr gut für gebundene Werkstücke mit

sichtbarer Bindestelle geeignet.

Wird mit Steckhilfsmittel gearbeitet sollten diese im Idealfall

so gewählt sein, dass diese ästhetisch u. sauber mitwirken

können, oder aber umgeben von Granulat nicht mehr sichtbar

sind.

Auch farbiges Wasser oder geleeartige Produkte können je

nach Konzept gestalterisch sinnvoll sein. Glasgefäße können je

nach Form in allen Gestaltungsarten verwendet werden.

Da das optische Gewicht von Glas sehr unterschiedlich

empfunden werden kann, variieren dementsprechend auch die

Proportionsverhältnisse und sind nicht messbar.


Zumal das Werkstück eventuell bis tief ins Gefäß sichtbar ist

und damit optisch neue Proportionsverhältnisse entstehen.

- Glas

- mehr

oder weniger durchsichtig,

transparent.

- Metall

Gibt es in unendlich vielen Erscheinungsformen,

Oberflächentexturen und Farbnuancen.

Vom hochglänzenden, silbrigem Chrom, über

verschiedenfarbige, glänzende, seidenmatte u. matte

Legierungen, bis hin zu rauem, rostigem Eisen in

bräunlichen Farbnuancen.

Auch andere Farbtöne, durch Patina oder Veredlung

entstanden sind in vielfältigen Variationen vorhanden.

Von daher ist die Begrifflichkeit „metallisch“ mit so vielen

unterschiedlichen Vorstellungen verbunden, dass sie

eigentlich keine Aussagekraft besitzt.

Metalle können als reine Schmuck- oder Dekoelemente wie

Schmuckdraht, Kugeln, Stäbe, Metallfolien usw.

Verwendung finden oder aber funktional und gestalterisch

eingesetzt werden.

Hier währe auch wieder der Schmuckdraht, aber mit

Funktion, zu nennen wie auch die Vielzahl verschiedener

Metallgefäße. Des weiteren Bleistreifen, Metallklemmen,

Schmucknadeln, Nägel usw. zur sichtbaren Befestigung.


Im Gefäßbereich finden Metalle, auch ihrer Funktionalität

wegen, sowohl im Innen- als auch im Außenbereich immer

mehr Verwendung.

Vom rostigen oder veredelten Eisen über Bronze, Blech,

Zink, Alu usw. bis hin zu Edelstahl als Material finden

unendlich viele Gefäßformen und Arten in der Floristik ihre

Aufgaben.

- Metall

- Vielfältige

Erscheinungsformen !

- Milieu und Wirkung von

Form, Farbe u. Textur abhängig.

- Keramik

Steht als Begrifflichkeit für alle tonmineralhaltigen Produkte.

Die Palette und Sortenvielfalt ist riesengroß. Sie reicht von

rustikaler bäuerlichen Gefäßen über schlichte Tontöpfe bis zu

elegant und edel wirkenden Porzellangefäßen.

Wir unterscheiden zwischen Weich- u. Hartkeramik auch als

Irdenware und Sinterzeug bezeichnet.

Aus floristischer Sicht interessiert nicht die benötigte

Brenntemperatur oder die verwendete Tonart, sondern die

Beschaffenheit des fertigen Produkts.

Terrakotta, Fayencen bzw. Majolika und Steingut gehören zur

Weichkeramik und sind nach dem ersten Brand nicht voll

gesintert. Das heißt, solche Gefäße sind ohne komplette

Glasur nicht wasserdicht und ohne Zusatzstoffe nicht frostfest.


Der unglasierte Scherben nimmt Feuchtigkeit auf und gibt sie

wieder ab.

Steinzeug und das meiste Porzellan sind

Hartkeramikprodukte, die keine komplette oder

dichtende Glasur benötigen um wasserdicht zu sein. Es ist die

hochwertigere und härtere Keramik, die auch im Innenbereich

ohne größere Risiken verwendet werden können.

Trotzdem sollte Keramik für den Innenbereich grundsätzlich

mit Filz- oder Gummipunktierung auf der Standfläche

versehen sein.

Dies beugt Beschädigungen wie Kratzer auf Möbeln oder

Schwitzwasserbildung vor.

Im Gegensatz zum Glas wird Keramik erst in Form gebracht

und dann erhitzt.

Neben dem manuellen Drehen auf der Töpferscheibe, dem

freien Formen und Aufbauen wurden im laufe der Zeit viele

industrielle Fertigungsmethoden entwickelt.

In Form gießen, pressen oder maschinelle Aufbautechniken

sind die Bekanntesten.

Durch die unterschiedlichsten Glasuren werden viele

Keramikarten noch veredelt u. Weichkeramik zugleich

wasserundurchlässig gemacht.

Blei-, Kristall-, Salz-, Lauf-, Wisch-, Matt- u.

Reduktionsglasuren sind die bekanntesten.

Beim Einsatz von keramischen Produkten sollte in den meisten

Fällen die starke Geltung des Gefäßes erhalten bleiben, nur im

vegetativen muss das Gefäß von der Wirkung zurücktreten.

Gefäße mit Verzierungen oder Malerei eignen sich nur für die

dekorative Gestaltungsart, sind aber auch hier nur bedingt

geeignet, da sie mit dem natürlichen Werkstoff konkurrieren.

Da es Keramiken von derb, rustikal über neutral bis edel,

elegant gibt, ist bei der Auswahl auch immer das Milieu zu


beachten. Zum einen in Bezug auf das Umfeld aber auch in

Bezug zu den auszuwählenden Werkstoffen.

- Keramik

- tonmineralhaltigen Produkte

- Weich- u. Hartkeramik.


- Gefäße


Neben Kunststoff-, Glas-, Metall- und Keramikgefäßen lassen sich zu

bestimmten

Anlässen und Stilrichtungen weitere Gefäßarten gestalterisch einsetzen.

So benutzen wir z.B. Korbwaren, Gefäße aus Moos, Birkenrinde etc. oder

entsprechende Holzgefäße für kurzweiligen Blumenschmuck.

Auch Steintröge Zement-, Wachs-, Pappe- oder Papiergefäße sind weitere

Möglichkeiten. Wobei die letzt genannten entsprechend imprägniert oder

mit einem wasserdichten Einsatz versehen sein müssen. Auch

Einweggefäße, wie Tetrapack, Sektflaschen und Getränkedosen können in

der Floristik zu gewissen Themen und Anlässen Verwendung finden.

Entscheidend für die Gefäßauswahl ist neben der Funktionalität die

Gestaltungsart des Werkstücks und eventuell die Stilrichtung des Raumes.

Stilgerechtigkeit bezieht sich sowohl auf das Gefäß selbst als auf die

Stimmigkeit zum Aufstellungsort.

Zur Bauhausarchitektur und ins Landhausambiente passt z.B. keine Vase

im

Jugendstil, ins „barocke“ Wohnzimmer kein Terrakottakübel oder

Glaszylinder.

Wichtig sind immer neben der Stil- u. Zweckgerechtigkeit die Material- u.

Werkgerechtigkeit und damit die Wahrhaftigkeit der verwendeten Gefäße.

Sie sollten außerdem von ihrem Milieu u. Stil zum Milieu der Werkstoffe

passen.

In eine Jugendstilglasvase passen eben keine Sonnenblumen oder in einen

rustikalen Weidenkorb keine weißen Phalenopsisblüten.


- Gefäße

- sollten zweck-, material-

, werk- u. stilgerecht

sein

und damit wahrhaft in

Erscheinung treten !

- sollen von ihrem Stil

und Milieu u.a. zum

Standort passen.


- Material-,Werk- u. Zweckgerechtigkeit


- Materialgerecht

Materialgerecht ist ein Gefäß oder ein nichtflorales

Gestaltungselement dann, wenn seine Oberfläche und Form sowie

eventuell die Farbe und das Gewicht dem Charakter des Materials

entspricht.

So ist Glas meist durchsichtig oder zumindest lichtdurchlässig.

Kunststoffe sollten als solche erkennbar sein und kein anderes

Material wie z.B. Holz, Terrakotta oder Metall vortäuschen.

Typisch für Kunststoffartikel sind klare, kräftige Farben, jedoch auf

keinen Fall Naturtöne im Braun oder Grünbereich.

- Werkgerecht

Werkgerecht ist ein Material, ein Gefäß, ein Dekoelement, wenn

durch sein Äußeres der Herstellungsprozess zu erahnen ist.

Die Art des Materials sollte der Formgebung entsprechen.

Ein Keramikgefäß als Korb oder als Gieskanne sind hierfür

Negativbeispiele.

Bei Keramiken ist es schön wenn man den Herstellungsprozess auf

der Töpferscheibe oder die Nahtstellen der Aufbaukeramik noch

erkennen kann.

Auch „Herstellungsfehler“, wie Schlieren und Lufteinschlüsse im

Glas oder Glasurfehler bei Hartkeramik können in Bezug auf

Werkgerechtigkeit steigernd wirken.


Auch bei z.B. Kerzen sollte der Herstellungsprozess, das Tauchen

oder auch das Gießen noch erkennbar sein.

- Zweckgerecht

Das Gefäß soll den ihm zugedachten Zweck erfüllen. Es muss

gegebenenfalls wasserdicht sein und von der Größe und Öffnung

den Anforderungen entsprechen.

Das Gefäß sollte entsprechend standfest und z.B. als Gebrauchsvase

im Floristfachgeschäft leicht zu reinigen sein. Als Pflanzgefäß muss

es genügend Platz für Wurzelballen, Giesrand und gestalterische

Freiräume aufweisen.

Der Anspruch „Zweckgerechtigkeit“ gilt auch für alle anderen

nichtfloralen Gestaltungselemente. So sollte nach Möglichkeit jedes

vom Floristen eingesetzte Gestaltungselement funktional sein, also

einen Zweck erfüllen, eine Funktion ausüben.

- Wahrhaftigkeit !!!

- ist ein Gefäß, ein

nichtflorales Gestaltungselement

Zweck-, Material-, Werkund

Stilgerecht,

erfüllt es alle diese Ansprüche,

ist es wahrhaftig !!!

- Stilgerecht

Die Stilgerechtigkeit eines Gefäßes selbst entsteht durch die

Harmonie von Form, Farbe, Textur und dem Material. Sind Gefäße


Materialgerecht und Werkgerecht sind sie meist auch Stilgerecht.

Ein Glasgefäß, durchsichtig, glänzend, glatt, gestielt mit reiner

Linienführung z.B. entspricht diesen Kriterien.

Stilgerechtigkeit bezieht sich natürlich auch darauf, ob die

verwendeten Materialien zum Stil der Raumeinrichtung, der

Gestaltungsart und dem Milieu der Werkstoffe passend gewählt

sind. Kabelbinder oder Kunststoffschnüre passen eben vom Stil her

nicht als sichtbares Bindemittel in einen rustikalen Herbststrauß.

Andererseits passen Naturbast und Kokosstrick nicht zu eleganten

Blüten und Pflanzenteilen.

Ein Gefäß in Jugendstilform gehört nicht ins Landhauambiente und

Tontöpfe, Weidenkörbe sowie Schamottkübel nicht in klassizistische

oder minimalistisch, modern eingerichtete Innenräume.

Würfelförmige oder zylindrische Gefäße aus Beton, Glas oder Wachs

passen nicht zum Barock- oder Rokokostil.

Stilgerechtigkeit hat auch etwas mit dem Milieu zu tun und

bewusster Stilbruch muss zumindest unter Beachtung der

Milieuverhältnisse stattfinden.


- Zeichentechniken


Es gibt unendlich viele verschiedene Möglichkeiten, in der Gestaltung, bzw. in

der Floristik, Entwürfe, Ideen, Vorschläge und Planungen zeichnerisch auf

Papier zu bringen.

Neben dem Schmierzettel, der legendären Serviette beim Italiener, gibt es

unendlich viele Bildträger bzw. Papierarten, wobei Skizzenblocks oder

zumindest festeres Papier ratsam sind.

Auch bei der Wahl der Zeichentechniken, den Malgeräten u. Farbarten sind

die Möglichkeiten und deren Kombinationen schier endlos.

Da es meist schnell gehen muss und aufwendige Entwürfe in der Floristik

nicht im wirtschaftlichen Verhältniss stehen, ist das skizzieren mit

Tuschestift, Bleistift oder Kohlestift am naheliegensten.

Der wasserfeste Tuschestift (Finepen) hat den Vorteil, dass man die Skizzen

auch mit Wasser- oder Aquarellfarbe kolorieren kann und sie damit eventuell

aufwertet.

Auch ist die Kombination mit dem Kohlestift eine gute Möglichkeit um dem

ganzen mehr Ausdruck zu verleihen.

-Bleistift

Das Skizzieren, Colorieren und das Plan- bzw. Entwurfszeichnen, letzteres für

die Floristmeisterprüfung relevant, wird auf den nächsten Seiten detailliert

beschrieben.

-Finepen, Bleistift u. Kohletechnik

-Kohletechnik


-Bleistift

-Finepen u. Kohletechnik

- Zeichentechniken


- Skizzen


Skizzieren ist das schnelle, andeutungsweise Darstellen von Ideen,

Vorschlägen, Konzepten oder nur eine Darstellung für den ersten Überblick.

Skizzieren hat Tradition, die ältesten Skizzen sind Höhlenmalereien.

Skizzen sind Handzeichnungen ohne Lineal und Zirkel. Sie sind das

Gegenstück zu technischen Zeichnungen.

In der Floristik ist es oft die zeichnerische Grundlage für ein späteres

Werkstück oder Dekoration. Entwürfe für Raum-, Tisch-, Hochzeitsschmuck

oder Darstellungen für Altar- und Trauerfloristik, bis hin zu objekthafter

Gestaltung sind denkbar.

Zweck einer Skizze kann es sein, Ideen für sich zu fixieren, etwas als Beispiel

für den Lernenden darzustellen, oder zur Präsentation gegenüber dem

Kunden.

Skizzieren legt keinen Wert auf Genauigkeit, sondern es kommt auf die

markante Darstellung an. Es braucht keine exakten Proportionsverhältnisse,

ja sie können sogar etwas überzogen dargestellt werden. Auch das

maßstabsgetreue Zeichnen, wie bei der Plan- bzw. der Entwurfszeichnung ist

nicht unbedingt erforderlich.

Das wichtigste Element der Skizze mit Bleistift sind Linien, durch die Stiele

und Umrisse gemalt sowie Schatten erzeugt werden.

Sehr weiche u. mittlere Härtegrade sowie tiefschwarze Bleistifte eignen sich

am besten für das zeichnen von Skizzen, Studien und Entwürfen.

Natürlich ist auch ein skizzieren mit Buntstiften oder Aquarellfarbe möglich.

Wobei das direkte Skizzieren mit Wasserfarbe viel Übung und entsprechende

Werkzeuge benötigt werden. Ein fester, dünner, harter Pinsel oder eine

entsprechende Feder sind hier gut geeignet.

Es wird mehr oder weniger perspektivisch gezeichnet, was natürlich vom

Können des Einzelnen abhängt und mit Üben verbunden ist.


Skizzen Bang Sik Floristmeisterschule Seoul

- Skizzieren

- mit wenigen

aussagekräftigen

Strichen Wesentliches

herausstellen.


- Colorieren


Es gibt verschiedene Techniken und Möglichkeiten die Skizze oder den

Entwurf (Planzeichnung) mit Buntfarbe aufzuwerten und damit eventuell die

Darstellung in ihrer Aussagekraft zu steigern.

Es sollte kein Ausmalen im klassischen Sinn, sondern ein gestalterisches

andeuten der Farbgebung sein.

Das heißt, die einzelnen Flächen werden nicht exakt bis zur jeweiligen

Begrenzungslinie „ausgemalt“, sondern die Farbe wird mit entsprechenden

Übergängen großzügig und teilweise nur andeutungsweise platziert.

Wichtig sind hell-dunkel Abstufungen auch innerhalb eines Farbtons.

Hierdurch entsteht Lebendigkeit, Tiefenwirkung und somit Räumlichkeit in

der Zeichnung.

Da es sich um eine verkleinerte Darstellung (eventuell im Maßstab) zum

späteren Original handelt, muss dies auch bei der Farbgebung berücksichtigt

werden.

Die Farben sollten von ihrer Sättigung auf alle Fälle schwächer gewählt

werden, als sie später im Originalwerkstück in Erscheinung treten.

Dies ist sehr gut mit „Wasserfarben“ möglich, aber auch „Buntstifte“ sind

einsetzbar.

Wasserfarben, die eigentlich bessere Variante hat allerdings den Nachteil,

dass die Zeichnung Konturen aufweisen muss, die nicht mehr verwischt

werden können.

Da dies bei Bleistiftzeichnungen nicht voll gewährleistet ist, müssen diese

zunächst dünn mit wasserfester Tusche nachgezogen werden.

Buntstifte können zum Einen direkt eingesetzt werden, was aber zu einem

„ausmalen“ im negativen Sinn verführt, oder aber es können nur die

Farbpigmente benutzt werden. Hierzu werden mit einem scharfen Messer

oder Schmirgelpapier Farbpigmente bzw. Farbpuder hergestellt, die dann mit

kleinem Tuch, Schwamm oder den Fingern auf die Zeichnung aufgetragen

werden.


Auch das Colorieren mit bunter Kreide ist eine weitere Variante, wobei hier

anschließend, wie auch beim Kohlestift, Fixierspray zum Einsatz kommen

muss.

Die Farbigkeit sollte insgesamt so gewählt werden, dass sie das Wesentliche,

das Markante des Entwurfs gesteigert wird und in etwa die

Farbmengenverhältnisse widergespiegelt werden.

- colorieren

- lat. colorare

- färben, bemalen

monochromer

Darstellungen.


- Planzeichnen


und Entwurfszeichnen kommen im floristischen Alltag eher

selten zum Einsatz.

Der Aufwand steht in den meisten Fällen in keinem

Verhältnis zum wirtschaftlichen Nutzen.

Für die Aus- u. Weiterbildung sind Planzeichnungen jedoch

ein gutes Mittel, Themen wie z.B. Raumschmuck zu

erarbeiten und entsprechende Lernziele zeichnerisch zu

bewältigen und zu verinnerlichen. Auch bei Florist- u.

Floristmeisterprüfungen ist je nach Standort und

Prüfungsbestimmungen diese Art von Zeichnungen

prüfungsrelevant.

Planzeichnung und Entwurfszeichnung sind

unterschiedlich in ihrer Zielsetzung und Ausgestaltung.

Eine Planzeichnung wird nicht perspektivisch gezeichnet,

was bei der Entwurfs- oder Präsentationszeichnung

typisch ist. Die Planzeichnung zeigt alle Details, exakte

Stückzahlen und dient als konkrete Vorlage.

Die Entwurfszeichnung dagegen soll die dahinter stehende

Idee möglichst prägnant transportieren und lässt dem

Gestalter bei der Ausführung noch genügend Spielräume.

Der Florist wird in den meisten Fällen eine Kombination

aus Plan- und Entwurfszeichnung anfertigen, die wir

nachfolgend als „Entwurfsplanzeichnung“ bezeichnen und

entsprechend auch Grundlegendes erklären.

Sie ist nicht perspektivisch, sondern benutzt eine Aufrissu.

Grundrissdarstellung zum besseren Verständnis der

räumlichen Gegebenheiten. Sowohl im Aufriss als im

Grundriss werden jedoch nur so viel Elemente und

Werkstoffe eingezeichnet, wie sie zur prägnanten und

gestalterisch interessanten Darstellung nötig u. sinnvoll

sind.


Des Weiteren sollte eine solche floristische

„Entwurfsplanzeichnung“ folgende Angaben enthalten

bzw. Kriterien erfüllen:

- gute Blatteinteilung bzw. Blattaufteilung.

- Angabe des gewählten Maßstabs ( M. = 1: ?),

sowie entsprechende Vermassungslinien mit Angaben in

cm (Orginalgröße)

- Beschriftung mit THEMA: ….. , Aufriss A. und Grundriss G.

sowie eventuell Seitenriss S. u. Legende L.

- Einheitliches Schriftbild und nicht allzu viel

verschiedenen Schriftgrößen.

- Farbgebung entsprechend dem Maßstab aufgehellt.

- Name, Ort, Datum.

Nebenstehender Blankoentwurf zeigt eine Möglichkeit,

eine Systematik der Blattaufteilung und Beschriftung.

Andere Aufteilungen sind je nach Maßstab und Größe

möglich, wie auch die colorierten Beispiele unten zeigen.

Die Legende, hier noch erwähnt, stellt eine Besonderheit

dar. Sie ist nicht im angegebenen Maßstab gezeichnet,

sondern stellt Farbmengen u. Verteilungsverhältnisse oder

interessante Details vergrößert dar.

Auch hier ist, wie in der gesamten

„Entwurfsplanzeichnung“, wiederum die individuelle

Gestaltungsidee gefragt.


- Planzeichnen

und Entwurfszeichnen

floristische „Entwurfsplanzeichnung“

oder

Präsentationszeichnung



- Stil


Dem Wortsinn nach bedeutet Stil, vom lat. stilus = Griffel, ital. Stile nur eine

charakteristisch ausgeprägte Art der Ausführung bzw. der Handschrift und

meint damit das Kennzeichnende,

die Eigenart des Schreibenden.

Im übertragenden Sinne bezeichnet der Stil in Kunst und Handwerk

demgemäß die Art und Weise, wie ein „Kunstwerk“ geschaffen wird.

Es geht hier um Merkmale, die typisch bzw. charakteristisch sind für einen

Künstler, eine Epoche, eine Schule oder auch ein Werk.

Neue Kunstformen, Stilformen entwickeln sich durch einen Wandel der

Lebensauffassung und Geisteshaltung der Menschen.

Politische, Wirtschaftliche und soziale Veränderungen sind ausschlaggebend

hierfür.

Die Stilkunde umfasst sehr komplexe Inhalte.

Zur Erschließung eines stilkundlichen Wissens in Bezug zur Floristik wird

dieses in zwei große Teilbereiche gegliedert.

Im ersten Stil-, Kunst- u. Lifestylrichtungen der Vergangenheit und

Gegenwart in wahlloser Reihenfolge, wie Art Déco, Landhausstil, Pop Art,

Surrealismus, Expressionismus…….

Im zweiten die Stilepochen mit ihren Baustielen, also Stilkundethemen vom

21. Jahrhundert bis zur Antike.

Des Weiteren wird die Begrifflichkeit „Stilgerecht“ definiert.


- Stil

- Stil- u.

Kunstrichtungen

- Stilepochen in

Bezug auf Baustile

- Stilgerecht

- Floristische

Gestaltung.


- Stilgerecht


Um eine Wahrhaftigkeit zu erreichen ist die Stilgerechtigkeit ein

Baustein sprich eine Voraussetzung.

Wenn typische Ausdrucksformen in Form, Farbe und Struktur den

Bedingungen und typischen Merkmalen bzw. Erscheinungen des

entsprechenden Stils entsprechen können wir von einer

Stilgerechtigkeit ausgehen.

Für den Floristen ist diese Begrifflichkeit bei allen Werkstücken von

großer Bedeutung.

Sei es die Beachtung des Baustils bzw. der Einrichtung eines zu

gestaltenden Raumes oder auch die florale Gestaltung eines

Gefäßes (Jugendstilvase, Terrakottakrug oder Metallwürfel) unter

Berücksichtigung der Stilgerechtigkeit.

Stilmerkmale können aufgegriffen und floristisch interpretiert eine

optimale Verbindung schaffen.

Weitere Bausteine um eine Wahrhaftigkeit zu erreichen sind

Zweckgerechtigkeit, Werkgerechtigkeit sowie Materialgerechtigkeit.

Das gelungene Zusammenspiel aller hier erwähnten Bausteine bildet

eine wichtige Grundlage für gestalterisch erstklassige Werkstücke.


- Stilgerecht

- Farbe, Form und Textur

ergänzen, betonen

Stilmerkmale

- Wahrhaftigkeit

ist oberstes Gebot

- Kenntnisse der Stilepochen u.

Lifestyle sind Voraussetzung

um Stilgerecht arbeiten zu

können.


- Lifestyle


steht für einen

umgangssprachlichen

Lebensstilbegriff.

Lebensstil steht hier für die

Bezeichnung wieder erkennbarer

Kombinationen von Präferenzen

der Kunst, der Freizeit, des

Berufes, des Wohnstiles, der

Kleidung, der Sprache um nur

einige zu nennen.

Mit dem aus dem englischen

entlehnten Ausdruck Lifestyle

werden besonders Lebensstile im

jugend-kulturellen Bereich

bezeichnet sowie Lebensstile die

stark auf Genuss und Konsum

ausgerichtet sind bzw. mit

Assoziationen von „cool“ oder

„stylish“ verbunden werden.

Mit dem Lebensstil sind Attribute

verbunden, die einen Menschen

von Anderen abgrenzen oder mit

anderen verbinden.

So kann ein Lebensstil teil einer

Kulturbewegung sein,

Lebensfreude verkörpern oder

Ausdruck polischen Protestes sein.

Typische Lifestyle Richtungen

waren und sind die Hippies, Punks,

Scooterboys, Rocker, Mods,

Dandpicture in progressys,


Playboys.

Kunstrichtungen, wie

Expressionismus,

Impressionismus, Pop-Art,

Surrealismus etc. geben jedoch

ebenfalls eine Lifestyle-Richtung

wieder.

Verschiedene Lifestyle Bereiche

ausgehend von den

Kunstrichtungen werden auf den

nächsten Seiten vorgestellt.

- Lifestyle

- wieder erkennbare u. prägende Lebensstilattribute

- stark beeinflusst durch der Entwicklung des Zeitgeistes.

- kann auch politischer Ausdruck oder Teil einer

Kunst oder Kulturbewegung sein !!!



-Art Déco


Art Déco ist eine Bewegung in der Designgeschichte von etwa 1920 bis 1940, die

die Formgebung von Gegenständen in allen Lebensbereichen wie Architektur,

Möbeln, Fahrzeugen, Kleidermode, Schmuck oder Gebrauchsartikeln umfasste.

Art Déco steht für "arts décoratifs" was in etwa „verzierende Künste“ heißt.

Art Déco entstand als Kunstrichtung durch die Secessionskünstler Josef

Hoffmann und Koloman Moser und den Industriellen Fritz Wärndorfer 1903, setzt

sich aber erst in der frühen 20 er Jahren durch. Es behielt seine bestimmende

Richtung bis in die 40 er Jahre, wo es dann auch mit dem 2. Weltkrieg endete.

Stilmerkmale des Art Déco sind vom Jugendstil geprägt.

Man findet wie im Jugendstil bestimmte florale, der Natur entlehnte Ornamente.

Die Möbel und anderen Gebrauchsgegenstände zeichnet eine hohe

handwerkliche Qualität aus.

Das Art Déco beeinflusst in erster Linie das Design von Gebrauchsgegenständen.

Elegante, klare Linien und ein oft geometrisches Dekor prägen die Werke.

Neue Werkstoffe wie Bakelit, Stahl … ermöglichen die Fertigung in Serie.

Um in der Floristik Art Déco zu interpretieren bieten sich Werkstücke in

dekadenter Ausarbeitung mit unterschiedlichsten Werkstoffen und Materialien

mit interessanten Bewegungen und Formen an.

Französischer Art Déco inspiriert uns weitergehend zu einer Überfülle an

Blumen, gepaart mit Plüsch, jedoch ästhetisch und gestalterisch perfekt in Scene

gesetzt.


- Art Deco

- Prunkvoll

- Verzierende Künste

- Viele Elemente aus

dem Jugendstil.

- Bewusste

Formgebung!


- Landhausstil


Der ursprüngliche Landhausstil überdauerte bereits mehrere Generationen.

Die tatsächlichen Ursprünge sind bei den ärmeren Landleuten früherer

Generationen zu finden: Die Einrichtung diente damals lediglich dem

Wohnzweck und nicht als Prestigeobjekt oder der Schaffung eines

ansprechenden Ambientes.

Der Landhausstil steht für Tradition und bleibende Werte. In der heutigen

schnelllebigen Zeit strahlt er wie kein anderer Wohnstil Ruhe und

Gemütlichkeit aus.

Landhausstil kann in verschiedenen Variationen dargestellt werden. Im

Regelfall handelt es sich hier um einen Einrichtungsstil der eine gewisse

Lebensart wiederspiegeln soll.

Viele Menschen bezeichnen den Landhausstil auch als Bauernstil. Bauernstil

ist jedoch nur eine spezielle Variante.

So muss man verschiedene Landhausstile je nach Region und Land

unterscheiden. Es gibt z.B. den

- Landhausstil des Südens

Der Landhausstil zeichnet sich durch natürliche Materialien aus.

Reine Baumwolltextilien, Schrank und Armlehnstuhl aus massiver Eiche und

rustikalen Natursteinfließen sind typische Materialien dieses mediterranen

Ambientes.

- Landhausstil des Nordens

Der skandinavische Landhausstil zeichnet sich durch helle Naturmaterialien

und kuscheligen Accessoires aus.

Hier findet man z.B. Juteteppiche und ein flauschiges Schaffell in hellen mit

Holz verkleideten Räumen.

- Landhausstil - Country style

Auf dem amerikanischen Kontinent mag man traditionelle Handwerkskunst,

Möbel in XXL und den maritimen Look eines Strandhauses.

Eines jedoch darf beim Landhausstil egal welcher Gegend nicht fehlen! Holz!

Ob Möbel oder Fußboden, helle oder weiß lasierte Hölzer bringen einen

natürlich leichten Landhaus-Charme in die Wohnung. In der Floristik kann der


entsprechende Stil problemlos aufgegriffen und gestalterisch ergänzt und

interpretiert werden. Blumen unterstreichen den Charakter des

Landhausstiles und vermitteln ein Gefühl des Geborgenen und der

Gemütlichkeit. Die entsprechende Gefäßauswahl bezogen auf den Stil ist

selbstverständlich.

- Landhausstil

- Holz als fester

Bestandteil dieser

Stilrichtung

- Lebensart spiegelt sich

in der Einrichtung

wieder

- Qualität und

bleibender Wert sind

von großer Bedeutung.


- Retrostil


Retro / Retrowelle bezeichnet ursprünglich nichts anderes als eine

Modewelle,

deren Inhalt eine rückwärts-orientierte Mode ist.

Der Sixties-Look, Möbel aus Teakholz und das klassische Design der

60er Jahre entspricht jedoch meist unserer Vorstellung von Retro.

Gewagte Entwürfe, ungewöhnliche Formen und ausdrucksstarke

Farben zeichneten das damalige Design aus. Beim aktuellen Retro-

Stil ist jedoch außerdem eine gekonnte Mischung aus Klassikern und

zeitgenössischem Design gewünscht.

Typisch für den Retro-Stil sind organische Formen wie beim

Nierentisch oder bei geschwungenen Cocktailsesseln aus Leder.

Der Retro-Stil ist schwungvoll, innovativ und experimentiert mit

neuen Formen und Farben. Von dezenten Pastelltönen bis hin zu

Knallfarben ist beim Retro-Stil alles vertreten und darf nach

persönlichem Geschmack kombiniert werden.

Auch Naturtöne, Cremeweiß und Schwarz sind typisch für den

Retro-Stil.

Sie sind ein Kontrast zu Knallfarben, die oft nur als Akzent

eingesetzt werden.

Textilien im Retro-Stil haben typischerweise grafische Muster oder

sind mit geometrischen Formen verziert.

Neben dunklen Teakholz, Naturmaterialien aller Art, sind Kunstund

Schaumstoffe typisch für den Retro-Stil.

Sie erlauben eine große Form- und Farbvielfalt und spiegeln den

Einfluss der Pop-Art auf den Retro-Stil wider.

Kultobjekte sind z.B. Sitzgelegenheiten aus einem „Guss“ oder der

bekannte Sitzsack mit Steroporkugeln gefüllt.

Floristische Gestalter können hier gezielt mit Formen und Farben

spielen. Harte Farbgegensätze bieten zum Beispiel tolle und

interessante Gestaltungsmöglichkeiten!


- Retrostil

- Spiel mit Formen und Farben.

- Zeitgerechte

Interpretation wünschenswert.

- Flower Power spiegelt

die Lebensart wieder.


- Ethno


Griechisch ethnos = Volk, beschreibt Verhaltensweisen und Lebensarten

sowie Gegenstände und Fakten die sich auf Völker beziehen.

Wenn man kulturelle Gegebenheiten und Traditionen einer Völkergruppe

beschreibt sowie Religionen und Geschichte mit einbezieht, also Ethnologie

( Völkerkunde) betreibt, ist es möglich auch im Bereich Design auf

volkskulturellbare Traditionen hinzuweisen.

Oft ist diese Darstellung wissenschaftlich nicht korrekt, entspricht aber den

typischen Vorstellungen der Masse.

Es wäre aber auf jeden Fall erstrebenswert sich eine fundierte

Wissengrundlage zu erarbeiten um dann z.B. bei floristischen Werkstücken

im Ethno Style bewusst zu abstrahieren, zu interpretieren, zu variieren und

kreativ zu gestalten.

In der Musik findet man ebenfalls ethnische Songs etc.

Ethno kann sich also auf verschieden, in der Regel außereuropäische

Völker, wie Afrikaner, Indianer, Mongolen…, hinweisen!

In Einrichtungsdesign und im Bereich Mode finden wir jedoch meistens nur

den Bezug zu der afrikanischen oder mexikanischen Kultur.

Blumen, teils mit entsprechender Symbolwirkung, in verschiedener

Gestaltung, mit entsprechenden nichfloralen Werksstoffen und evtl.

Accessoires, bieten jedoch tolle Gestaltungsmöglichkeiten um auf

verschiedene Ethnien (Völker) hinzuweisen.


- Ethno

- volkskulturelle

Traditionen werden

hervorgehoben.

- Besonders

im Wohnraumdesign u.

in der Mode zu finden.

- Symbole in Farbe u.

Form können bewusst

eingesetzt werden.


- Kubismus


Lat. CUBUS = DER WÜRFEL, seit 1907 eine wichtige Kunstrichtung.

Der Kubismus versuchte eine Abstraktion der realen Wirklichkeit zu erreichen.

Der zweidimensionale Charakter des Bildes wird hervorgehoben.

Alle Seiten dreidimensionaler Körper werden anschaulich gemacht.

Durch die Verwendung kubischer Körper und würfelförmiger Elemente wird eine

abstrakte Darstellung vermittelt.

Die Farbigkeit wird reduziert wodurch die Abstraktion der Körper verstärkt wird.

Proportionen werden neu interpretiert durch die Zerlegung in geometrische

Einzelteile und neuer Zusammensetzung. Nach dem sogenannten analytischen

Kubismus folgt der synthetische Kubismus, der das Prinzip der Collage mit

einbezieht.

Materialien wie Holz, Zeitungsausschnitte, Fotografien, Federn und ähnliches

werden auf das Bild geklebt und so in Verbindung mit der bemalten Oberfläche

gebracht.

Für kubistisch wirkende Arbeiten in der Floristik sind strenge, klare Gefäßformen

eine logische Grundvoraussetzung. Würfel, Quader, Kugel bieten sich als Formen

an.

Eine blockhafte Erscheinung im Umriss erscheint sinnvoll um den Charakter

dieser Stilrichtung darzustellen.


- Kubismus

- Vollständige

Demontage

der Zentralperspektive

- Neue Darstellungen

durch kubistische

Formen die der flachen

Leinwand

optisch entspringen

wollen

-Visueller Bruch

- Bekannte Künstler

Pablo Picasso und

Georges Braque.


- Fauvismus


Vertreter des Fauvismus waren unter anderem Henri Matisse, Maurice de

Vlaminck und Andre´Derain.

Diese drei gleichgesinnten Künstler wurden bei einer Ausstellung von einem

Zeitungskritiker als „le fauves“, die wilden Tiere, bezeichnet. So war der

Fauvismus geboren, die erste künstlerische Revolution des 20. Jahrhunderts.

Der Fauvismus besaß keine feste Theorie, die Künstler verband jedoch eine

gemeinsame allgemeine Auffassung.

Die folgenden Merkmale dieser Kunstrichtung verdeutlichen die Aussage, das

Gedankengut dieses Stils.

- Abkehr von der illusionistischen Raumdarstellung

- Vereinfachung des Gegenständlichen

- Vorrang der Farbe

- Einsatz starker Farbkontraste

- Flächige Malerei

- Verzicht auf Körpermodelierung durch hell-dunkel

- Betonung des Ausdrucks in der Komposition

Bunte großflächige Werkstücke mit optisch größeren Farbflecken einer Farbe

können in der floralen Gestaltung die Ideologie des Stiles wohl am besten

aufgreifen.

Farbmenge, Farbverteilung, Fleckengröße und natürlich die richtige Farbauswahl

sind demnach von großer Bedeutung!


- Fauvismus

- ein wilder moderner

Kunststil mit

ausdrucksstarken

Farben und plakativen

Formen !!!


- Naturstil


Die Natur mit ihren natürlichen Elementen und Materialien steht im

Vordergrund und soll wahrhaftig beachtet, eingesetzt und hervorgehoben

werden.

Ein bekannter Künstler der diese Philosophie zu seinem Lebenswerk machte ist

Friedrich Stowasser, besser bekannt als Friedensreich Hundertwasser (1928 bis

2000).

Er schaffte es wie kaum ein Anderer die Natur in unser Leben, in unserem Alltag

zu integrieren.

Das Wohnhaus Hundertwasser ist dafür ein einleuchtendes Beispiel.

Ökologie meint, die gesamte Wissenschaft von den Beziehungen des

Organismus zur umgebenden Außenwelt zu beachten und einzubeziehen.

Auf unseren Alltag bezogen bedeutet es wohl das Leben im Einklang mit der

Natur sowie die Natur mit ihren Rohstoffen zu nutzen, ohne sie jedoch zu

zerstören.

Dies in gestalterischen Bereich zu verdeutlichen ist eine Herausforderung für

jeden

Gestalter. Sei es in der Mode, im Design, In der Werbung der Architektur oder

der Floristik!


- Naturstil /ökologischer

Stil

- Vegetativ –

wahrhaft Gestaltungsart

typisch !

- vegetativ

abstrakte Darstellungen

eine Herausforderung !?

- Natur in unserem

Alltag integriert.


- Dadaismus


"Dada", ist der erste verbale Ausdruck eines Kleinkindes.

Dadaismus gründete sich aus Protest gegen die konventionelle bürgerliche

Kultur und wendete sich dem scheinbar Sinnlosen, Läppischen und

Nichtssagenden zu.

Eine radikale Entfesselung der Künste welche Neubeginn ausdrückt, die

Einfachheit darstellt und gleichzeitig den Anfang aller Kunst symbolisiert,

entstand!

Die dadaistische Idee breitete sich sehr schnell, auch international, aus.

Collagen, Objekte, Lärmmusik, und Zufallsgedichte etc. sind

Ausdrucksformen des Dadaismus.

Ein bekannter Künstler des Dadaismus war Marcel Duchamp.

In der Floristik können wir diesen Gedanken aufgreifen und in schlichter

Einfachheit scheinbar Nichtssagendes zu neuer Ausdrucksstärke

gestalterisch kombinieren.

Der Florist kann neue gestalterische Möglichkeiten entwickeln ohne jedoch

den Ursprung der Gestaltung zu vergessen!


- Dadaismus

- Nichtssagendes bekommt

eine neue Bedeutung.

- Kunst in neuer

verständlicher Dimension.

- Beachtung

gestalterischer Grundlagen

ist eine Voraussetzung.


- Pop Art


Als Pop-Art (Popular Art) bezeichnet man eine visuelle Kunstbewegung die Mitte

der 50 Jahre des 20 Jahrhunderts vor allem in England und der USA entstand.

Mitte der 60 Jahre etablierte sich diese Kunstrichtung, welche sich der

Alltagskultur, der Welt des Konsums, den Massenmedien und der Werbung

bediente, zur künstlerischen Ausdrucksform.

Die Künstler vervielfältigten beispielsweise Suppendosen, Comicstreifen,

Flaschen und Straßenzeichen in modifizierter Form in ihren Skulpturen und

Gemälden.

Plastik, Acryl, Bauschaum etc. oft auffällig bunt bemalt wird eingesetzt.

Banale Alltagsgegenstände werden isoliert, reduziert oder summiert dargestellt.

Viele Formen werden von schwarzen Linien umrandet.

Pop-Art ist eine Verknüpfung von Realität und Kunst, die mit Abstraktion

einhergeht.

Für den floralen Gestalter bieten sich hier typischerweise Seriographien an.

Diese können sowohl in bewusster dreidimensionaler Gestaltung, in Reihungen

oder Formationen dargestellt sein, als auch in optisch eher zweidimensional

wirkenden Floralcollagen.

Das Spiel mit Summierung und Reduzierung in Form, Farbe und Struktur bietet

hier eine besondere Herausforderung.

Die Künstler haben das Ziel des amerikanischen John Cage aufgegriffen, die

Lücke zwischen Kunst und Leben zu schließen.

Das alltägliche Leben soll in der Kunst einbezogen werden.

Pop-Art Künstler benutzen Bilder, die den Materialismus und die Brutalität von

Massenkulturen wiederspiegeln um eine Vorstellung der Wirklichkeit

bereitzustellen.

Die Wirkung auf Grafik, Werbung und Design ist unübersehbar.

Bekannte Pop-Art Künstler sind z.B. Roy Lichtenstein, Andy Warhol, Richard

Hamilton, Jaspar John und Robert Rauschenberg.


- Pop Art

- Reaktion gegen die

abstrakte Malerei.

- Kunst sollte in das

tägliche Leben der

Menschen

gebracht werden.

- Comics (Roy

Lichtenstein)

und Suppendosen

(Andy

Warhol) sind typische

Beispiele.


- Op Art


Die Kunstrichtung der „OP ART“ löst die Pop-Art ab.

Op Art ist die Abkürzung für den englischen Terminus "optical art"

(deutsch: optische Kunst).

Die Op Art spielt mit der optischen Wahrnehmung des Betrachters. Op

Art entstand seit der Mitte der 1950er Jahre und prägte sich um 1960

erstmals voll aus, die Bezeichnung ist seit 1964 geläufig.

In der Op Art werden geometrische Formen, oft in Schwarz oder Weiß aber

auch in kräftigen Buntfarben in einer reduzierten Form dargestellt. Die

Reduzierung bezieht sich hierbei auf die Verschiedenartigkeit der Form.

Einzelne Formen werden dann wiederum häufig in summierter Art und

Weise dargestellt.

Mit Hilfe von geometrischen abstrakten Farbmustern und Farbfiguren sollen

im Auge des Betrachters optische Täuschungen hervorgerufen werden,

optischen Wirkungen von Licht, Luft, Bewegung und Raum sollen imitiert

werden.

Auch die Wirkung von Farbgesetzen wie dem Simultankontrast wurde von

der Op Art gezielt genutzt.

Typische Darstellungsformen der Op Art waren Malerei und Relief.

In der zeitgleich entstandenen kinetischen (bewegenden Darstellung) Op

Art treten auch dreidimensionale Objekte auf.

Oftmals entstanden Werke der Op Art in serieller Konzeption.

Eine Vorläuferrolle haben bezüglich einer "optical art" Futurismus, Dada

und Konstruktivismus inne, die schon vor dem Zweiten Weltkrieg mit

derartigen Effekten experimentierten.

Im Bereich der Modeindustrie hatte diese Kunstrichtung in den 70er Jahren

enormen Einfluss.

Einer der bekanntesten Künstler der OP ART ist der in Ungarn geborene

Victor Vasarely.

In der Floristik wird Op Art mit klaren Darstellungen interpretiert.

Eine konsequente Weiterführung von Seriographien, eventuell mit

blockhaften oder anderen klaren Gestaltungsmöglichkeiten ist hier sinnvoll.


- Op Art

- Hervorrufen optischer

Täuschungen

- Reduzierte Formenvielfalt

- Optical Art


- Postmoderne


Die Postmoderne entwickelt sich nach dem 2.Weltkrieg aus den Grundsätzen

des Bauhauses.

Sie kehrt sich bewusst vom Funktionalismus der Moderne ab.

Es entsteht eine Architektur die auf alte Formen, Ornamente und Farben

zurückgreift, diese jedoch proportional verändert und gestalterisch mit

modernen Elementen verbindet.

So entsteht eine einzigartige Darstellung in der Elemente der Architektur

eine völlig neue Aussagekraft bekommen.

Die neue Staatsgalerie Stuttgart vermittelt eine Vielzahl dieser Merkmale.

So finden wir hier Säulen, Fassaden aus Stein kombiniert mit Kunststoff in

grellen Farben, Metall und Glas. Organisch Geschwungenes wird mit

Kubischen Formen und Funktionalen kombiniert.

Die Postmoderne hat auch heute noch in der Architektur bestand.

Die Stilvielfalt die durch die Freiheit und Kombination verschiedener Formen,

Ornamente und Materialien ermöglicht wird, beinhaltet jedoch auch die

Gefahr stilloser Beliebigkeit.

In die floristischen Gestaltung übertragen sollte der Florist immer auf eine

klare Aussage und Konsequenz bedacht sein.

Nichts des so trotz ermöglich diese Stilrichtung dem Floristen Werkstoffe

fantasiereich und kreativ im floristischen Werkstück emotional darzustellen.


- Postmoderne

- Gestaltung ist

Ausdruck von Fantasie

und Emotion

- Alte Formen der

Architektur kombiniert

mit

modernen funktionalen

Elementen

- Ermöglicht eine

gestalterische Vielfalt.


- Realismus


Lat. Realis = Die Sache betreffend. Der Neue Realismus entwickelte sich

Ende der 50er Jahre.

In den Nachkriegsjahren, galt die gegenständliche Malerei bald als

reaktionär, rückständig und konservativ. Dies war besonders in

Deutschland zu erkennen, wo diese Kunstrichtung vom Regime stark

unterstützt wurde.

So ist es leicht nachzuvollziehen, dass die Abstraktion als neue freie

künstlerische Form gesucht wurde.

Dessen ungeachtet gab es auch in den 1950er und 1960er Jahren immer

wieder Künstler, welche die Figuration suchten. So führte z.B. der

Phantastische Realismus die surrealistischen Stilformen weiter.

Ab den 1960er Jahren schließlich kam es mit Pop Art, Narrativer

Figuration und Kritischem Realismus zu einer neuen und eigenständigen

Blüte der figurativen Kunst.

Spätestens mit dem Fotorealismus war der Realismus als

Kunstrichtung wieder völlig rehabilitiert.

Alle Werke werden realistisch gefertigt und das alltägliche Leben wird

zum Hauptschwerpunkt.

In der Floristik sollten ebenfalls die Werkstoffe real, sprich bewusst

eingesetzt und in ihrer Form, Farbe und Struktur wahrhaftig oder klar

objektiviert dargestellt werden.

Pop Art Elemente sind deutlich erkennbar. Ausdrucksformen werden in

der Objektkunst(Verfremdete bzw. bewusste Darstellung) und im

Happening (improvisiertes Ereignis vor Publikum) gezielt und

eindrucksvoll in Szene gesetzt.

Bekannte Realisten sind z.B. Peter Nagel, Dieter Asmus und Nikolaus

Störtebecker.


- Realismus

- Ausdrucksformen

spiegeln sich wieder

- Realistische,

teils objektivierte Darstellung.

- Die Sache wird

hervorgehoben.


- Surrealismus


Surrealismus war eine Bewegung in der Literatur und der bildenden Kunst, die

in der Nachfolge von Dada um 1920 in Paris entstand.

Diese revolutionäre Kunst- und Weltauffassung will geltende Werte verändern.

Das Wort „Surrealismus“ bedeutet wörtlich „über dem Realismus“.

Etwas, das als surreal bezeichnet wird, wirkt traumhaft im Sinne von

unwirklich!

Die in den frühen zwanziger Jahren von Paris ausgehende neue Bewegung des

Surrealismus versuchte das Unwirkliche und Traumhafte sowie die Tiefen des

Unbewussten auszuloten und den durch die menschliche Logik begrenzten

Erfahrungsbereich durch das Phantastische und Absurde zu erweitern.

Die vom französischen Schriftsteller und Kritiker André Breton seit 1921 in Paris

geführte surrealistische Bewegung suchte die eigene Wirklichkeit des Menschen

im Unbewussten und verwertete Rausch- und Traumerlebnisse als Quelle der

künstlerischen Eingebung.

Spontane Mal- und Schreibtechniken (Automatismus), bei denen sich das

Unbewusste unmittelbar und ohne Kontrolle der Vernunft materialisiert, aber

auch ein Hang zur Verfremdung und Mystifikation des Absurden gehören zu den

Grundweisen surrealistischen Gestaltens.

Traditionelle Formensprache wird bruchstückartig oder verzehrt übernommen

und in einen ungewohnten Zusammenhang gebracht. Klare Formen,

Genauigkeit und Präzession sind jedoch Voraussetzung.

Die Hintergründe bzw. Assoziationen der „Dingwelt“ werden aufgezeigt und

erscheinen in einer der Wirklichkeit wiedersprechenden Weise neu.

Die Allmacht des Traumes und das zweckfreie Spiel des Denkens ist ein

Grundgedanke des Surrealismus.-

Zu den deutschen Vertretern des Surrealismus zählen vor allem Salvador Dali,

Joan Miro, Hans Arp, Paul Klee und Max Ernst.

In der heutigen Zeit finden wir auch in der Floristik vermehrt surreale

Gestaltungen.

So wird z.B. ausgehend vom Tischschmuck dieser so gestaltet dass er zwar in

optimalster Art und Weise den Raum schmückt aber z.B. unter der Decke hängt

und somit als Tischschmuck keinen realen Nutzen hat.

Aber auch im Bereich Brautschmuck kann surreal gearbeitet werden.


Werkstoffe egal ob floral oder nichtfloral werden surreal (also nicht real – nicht

typisch) eingesetzt und können so einen ganz anderen Eindruck vermitteln.

(z.B. Leuchtstrohalme als Konstruktionsform oder Uhrengehäuse als

gestalterisches Grundelement.

Trotzdem könnte der Brautschmuck, je nach Ausarbeiten seinen ursprünglichen

Zweck erfüllen.

- Surrealismus

- Freie revolutionäre

und unabhängige Kunst

- Surrealistesten wollen

über das Wirkliche

hinausgehen

- Allmacht des Traumes

ist ein Grundgedanke.


- Expressionismus


Auch der Expressionismus war eine

künstlerische und literarische Bewegung

am Anfang des 20. Jahrhunderts und galt

als deutsche Version des Fauvismus.

Wie der Symbolismus und der

Impressionismus war der Expressionismus

eine Gegenbewegung zum Naturalismus.

Der Künstler versucht sein Erlebnis für den

Betrachter, expressiv, darzustellen.

Den Malern dieser Richtung waren nicht

die wirklichkeitstreue Weitergabe von

Eindrücken und schönen Formen wichtig,

sondern der Ausdruck ihrer eigenen

Regungen und ein gefühltes

interpretiertes Motiv.

Die Elemente Farbe, Dynamik und Gefühl

lassen sich in nahezu jedem

expressionistischen Kunstwerk wieder

finden.

Künstlervereinigungen wie „Die Brücke“

oder „Der blaue Reiter“, der unter

anderem die bekannten Künstler August

Macke, Paul Klee und Franc Marc

angehörten, führten diesen Malstil weiter

bis hin zur Abstraktion.

Kandinsky und Marc waren die

Namensgeber des Blauen Reiters.

Beide liebten Blau, Marc mochte Pferde

und Kandinsky Reiter.

Der Expressionismus richtete sich als

Protest gegen die damals bestehende

Ordnung und somit vielfach gegen das

Bürgertum.


Der Expressionismus wurde weitgehend

negativ definiert, „nicht naturgetreu“,

„nicht bürgerlich“, „nicht konventionell“.

Daraus ergab sich im Gegensatz zum

Impressionismus eine Kunst die nicht ohne

weiteres an Stilmerkmalen zu erkennen

ist.

Es ist mehr eine geistige Haltung, die den

Expressionismus ausmacht.


- Expressionismus

- der Künstler versucht sein Erlebnis für den

Betrachter darzustellen

- vor allem Dynamik und Gefühle lassen sich

in jedem expressionistischen Kunstwerk finden

!!!




- Impressionismus


Ende des 19. Jahrhunderts bereitete sich der Impressionismus von Frankreich

über ganz Europa aus.

Impressionismus, die Stunde des Lichts spiegelt eine subjektiv empfundene

Wirklichkeit wieder.

Eine in Farbe ausgedrückte Atmosphäre war in der damaligen Zeit eine neue

revolutionäre Malweise bei der bisher bekannter Aufbau und Komposition des

Bildes für diesen Zweck aufgegeben wurde.

Die Impressionisten, wie z.B. Paul Cezanne, Claude Monet und van Gogh

benutzten hauptsächlich helle, reine Buntfarben und malten strukturiert.

Die Künstler legten großen Wert auf Lichtunterschiede und malten deshalb

oft in verschiedenen Räumen und zu verschiedenen Tages- und Nachtzeiten

um die unterschiedlichen Helligkeiten effektvoll in Szene zu setzen.

In diesem Zusammenhang kam ebenfalls die Freilichtmalerei auf.

Es wurde Skizzenhaft in Pinselstrichen gemalt.

Weiterentwickelt zum Neoimpressionismus wurden die Primärfarben

mosaikartig nebeneinander gesetzt (Pointillismus).

Floristische Werkstücke in verschiedenen Helligkeitswerten, auch ausgehend

von einer Farbe in der Harmonie des Gleichklanges bieten für den Gestalter

tolle Möglichkeiten den Geist des Impressionismus zu nutzen.

Insgesamt kann die Farbe besonders in den Vordergrund gestellt werden.

Lichttechnik, natürliche und künstliche Lichtquellen des beabsichtigten

Präsentationsorts sollten unbedingt Beachtung finden.


- Impressionismus

- Lichtunterschiede sind

von großer Bedeutung

- Subjektiv

empfundene Wirklichkeit,

eine Atmosphäre wird

zum Ausdruck gebracht

- Die Stunde des Lichts.


- 21.Jahrhundert


Die ersten Jahre im 21.Jahrhundert deuten auf eine weitere

avantgardistische Entwicklung der Architektur hin.

Historische Gebäude werden durch interessante Architekturbauten der

neuen Moderne erweitert.

Viele Architekten sehen in diesen Kombinationen eine Assoziation des

Kontinents bzw. Europas welche im 21. Jahrhundert zusammen

wachsen und sich auf seine gemeinsamen Kräfte besinnen können.

Glas-Panoramaräume, interessant gefaltete Dachlandschaften,

intelligente Grundrisse, spannungsreiche Treppenkonstruktionen,

verschiebbare Fensterläden, künstlerisch gestaltete Wände, schräge

Fassaden, Materialien wie Titanzink, Metalle, Holz, Kunststoff

und Baustoffe jeder Art werden in der Architektur verwendet.

Dynamische, illusionsstarke formenreiche Gebäude entstehen.

Auch in der Kunst ist eine interessante Entwicklung zu erwarten, da

immer neue Techniken in Kombination mit der Werkstoff- und

Materialvielfalt ungeahnte Möglichkeiten eröffnen.

Dies gilt auch für die Floristik, sprich Blumenkunst, sowie für die

Gartengestaltung.

Zu beobachten ist auch das der Begriff der Ästhetik wieder an

Bedeutung gewinnt und dies besonders in der Floristik beachtet wird.

Die Geltung, Bewegung und Charakteraussage der Blume wird

analysiert und in den floristischen Werkstücken beachtet und gezielt

eingesetzt.

Deshalb sind gerade heute die Kenntnis und das Verständnis der

gestalterischen Kriterien und Gesetzmäßigkeiten von großer

Wichtigkeit.

Ein interessantes Zeitalter erwartet uns ! ???


- 21. Jahrhundert

-

avantgardistische Entwicklung

in der Kunst und der

Architektur.

- neue Techniken,

Materialien und Werkstoffe

- Ästhetik

- Blume in ihrer

Aussage gewinnt an

Bedeutung !


- Moderne


Im 20 Jahrhundertspiegelt sich der Wandel in unserer Gesellschaft wieder.

In immer kürzeren Abständen treten Kunstbewegungen und Stile in Architektur

und Kunst auf. Zu Beginn des 20 Jahrhundert herrscht noch der Jugendstil.

Nach 1920 setzen sich mit der neuen Sachlichkeit Stahl, Beton und Glas durch.

Später kommen noch Kunststoffe und Aluminium als Baustoffe hinzu.

Von besonderer Bedeutung ist nach Bauhaus ab ca. 1975 die Postmoderne.

Es ist eine Abkehr vom Funktionalismus und eine Hinwendung zu freien

spielerischen Bauformen. Stilelemente aus früheren Epochen werden bewusst

eingesetzt und durch proportionale Veränderungen gekonnt in Szene gesetzt.

Haben die Architekten der Bauhausarchitektur noch weitgehend auf

Schmuckformen verzichtet und konsequent im Funktionalismus gearbeitet so

änderte sich dies jedoch in der Postmoderne.

Hier war nicht mehr der Baublock erstrebenswert, sondern ein Ensemble

bestehend aus vielfältigen geometrischen Baukörpern. Eine Vielzahl

verschiedener Ziele konnte so mit Leichtigkeit interpretiert und „zitiert“ werden.

James Stirling (Neue Staatsgalerie Stuttgart ) war neben Sir Normen Foster (

Reichstagskuppel ) einer der Architekten der den Stil in Deutschland nachhaltig

beeinflusste.

Dagegen entwickeltesich eine Architekturströmung, die als Dekonstruktivismus

bezeichnet wird. Es ist eine Kunststilrichtung welche für sich den Anspruch einer

Ablösung der Postmoderne erhebt. In der Architektur ging und geht es

gewissermaßen immer um reine Formen. Es geht darum Gebäude im Rückgriff

auf einfache geometrische Körper wie Kegel, Pyramide, Kugel Würfel und

Zylinder zu konstruieren und ihnen einen wohlgeordneten stabilen Charakter zu

geben. Dekonstruktivismus zeigt jedoch innerhalb dieser Kompositionen eine

scheinbare Instabilität, welche dargestellt und sichtbar gemacht wird.

Die Walt-Diney-Konzerthalle in Los Angeles ist ein Gebäude des heutigen

Dekonstruktivismus.

Parallel dazu entwickelte sich jedoch auch das ökologische Bauen.

Friedrich Hundertwasser, 1928 – 2000, verstand es wie kaum ein anderer,

Ansätze des Wiener Jugendstils mit Anlehnungen an die Fantasiegebilde von

Antonio Gaudi zu einem fröhlich bunten, plastischen und dynamischen

Gesamteindruck zu verbinden.


In der Malerei bilden sich neue Künstlergruppen und inspiriert durch die Vielzahl

an neuen Werkstoffen entstehen neue Kunstrichtungen. Sie entwickeln sich vom

Impressionismus und Expressionismus des ausgehenden 19. Jahrhunderts bzw.

des beginnenden 20. Jahrhunderts über Futurismus zum Realismus.

Bedingt durch die neue Gesellschaft entstehen weiterhin Pop-Art, Plakatkunst,

Surrealismus um nur einige zu nennen.

In den neu geschaffenen Siedlungen des 20.Jahrhundrts gehört zum Eigenheim

ein Garten.

Die Kleingartenanlagen - Schrebergärten - finden neuen Auftrieb.

Dachgärten, Terrassengärten und Balkongärten bilden nach dem 2. Weltkrieg

einen Ersatz für all die, welche sich die teuren Grundstückpreise in den ständig

wachsenden Städten nicht leisten können.

Später entdeckt man die Haugärten als mögliche Refugien für bedrohte Tier- und

Pflanzenarten. Naturnah gestaltete Anlagen umgeben Gebäude der Industrie und

öffentlichen Verwaltung.

Die Floristik entwickelt sich immer mehr zum künstlerischen Gestalten mit der

Blume. Handwerkliche Techniken werden erweitert, verfeinert und neu entdeckt.

International werden Blumen importiert und exportiert. Floristen suchen den

Austausch auf internationaler Ebene. Trendaussagen werden, in Anlehnung an

Kunst und Mode erarbeitet. Die Floristik entwickelt sich stetig und in rasendem

Tempo. Werkstücke werden nach gestalterischen und technischen

Gesetzmäßigkeiten gearbeitet. Der Florist wird zu einem anerkannten

Ausbildungsberuf für künstlerisch begabte, naturverbundene Menschen.

Neue Bräuche entstehen und alte Bräuche werden in Ehren gehalten. Maikränze,

Erntekronen, Türkranze, Adventschmuck und Ostergaben werden vom Floristen

ebenso hergestellt wie moderne floristische Werkstücke.


- Moderne

- Werkstoff und

Form bestimmen den

Stil.

- Unterschiedliche

Stilrichtungen in

Malerei und Plastik.

- Impressionismus

- Expressionismus

- Kubismus

- Pop-Art

- Realismus

- Postmoderne usw.


- Bauhaus


Das Bauhaus war eine Kunsthochschule in Deutschland.

Sie wurde 1919 von dem Architekten Walter Gropius in Weimer

gegründet und gilt heute weltweit als Advantgardstätte der Klassischen

Moderne.

Zu den von Gropius entwickelten Grundsätzen gehört die

Wiederherstellung von Kunst und Handwerk, sowie das

Zusammenwirken von Kunst und Industrie. 1933 wurde das Bauhaus von

den Nationalsozialisten geschlossen.

Standort war nach Weimar und Dessau zu diesem Zeitpunkt Berlin.

Im Bauhaus wurden die traditionellen getrennten Bereiche der bildenden

Kunst, der angewandten Kunst und der darstellenden Kunst miteinander

verbunden.

Das moderne Industrie-Design wurde entwickelt.

Künstler wie Johannes Itten, Paul Klee, Lyonel Feininger, Josef Albers,

Wassily Kandinsky, Oskar Schlemmer sowie die Architekten Marcel

Breuer und Hannes Meyer prägten als Lehrer das Bauhaus und deren

Hinwendung zur funktionalen Qualität, zur Materialgerechtigkeit und

Ästhetik. Primärfarben und Formen werden oft angewandt.

In der Architektur wurde eine klare schmucklose Formensprache

angestrebt, die der Zweckmäßigkeit des Baukörpers entsprach. Der

rechte Winkel dominiert, und die Gebäude sind klar proportioniert.

Stahlstreben im Inneren dienen als Skelettkonstruktion.

Die typische Farbe ist weiß und die Wirkung ist leicht, transparent und

klar konstruiert.

Im Gebäudekomplex des Dessauer Bauhauses ist die dem

Baukastenprinzip entsprechende Bauweise rational verwirklicht.

Funktionalität und Sachlichkeit stehen im Vordergrund.

In der Gartengestaltung suchte man den Kontrast zu den strengen

sachlichen

kubistischen Bauformen. Die Gärten wurden zu naturbelassenen

Landschaften.

Man schuf allerdings Wohngärten die als Dach-, Terrassengärten sowie

als Gartenhöfe


eng an die Architektur angegliedert wurden.

Blumen werden stilgerecht in Szene gesetzt und als wirkungssteigernder

Kontrast eingesetzt.


- Bauhaus

- Zweckmäßigkeit

des Baukörpers.

- Baukastensystem

- Funktionalität,

Materialgerechtigkeit, Sachlichkei

t und Ästhetik stehen im

Vordergrund.

- Das moderne

Industrie-Design ist geboren.



- Jugendstil


Die Hauptperiode des Jugendstils umfasst die Zeit vom letzten Jahrzehnt des 19.

Jahrhunderts bis ca. 1920.

Ihren Namen erhielt diese Stilrichtung nach der Münchener Kunstzeitschrift

„Jugend“. Künstlergruppen, die das Herkömmliche und Überladene des

Historismus ablehnten formierten sich und schufen diese neue Stilrichtung.

In Wien wird die „Wiener Sezession“ gegründet. Sezession steht für die

Loslösung junger Künstler von den traditionellen Schulen der freien und

angewandten Kunst. Charakteristisch sind lineare, oft asym. Ornamente floralen

oder geometrischen Ursprungs.

Deutlich ist die Neigung zu Verfremdungseffekten zu erkennen.

Phantasie und Sinnlichkeit wurden so in den Vordergrund gerückt.

Die Betonung des Jugendstils bezieht sich auf die Kunst der Linie.

Blumenmotive sind von großer Bedeutung. So sind Heckenrosen, Seerosen,

Lilien, Lianen beispielsweise voller Spannung und werden pflanzenähnlich

stilisiert, fantastisch bis sinnlich überspannt dargestellt. Tiermotive wie Schwäne

und Flamingos lassen sich ebenfalls leicht in Linien umwandeln und sind daher

beliebte Motive.

Die Künstler gehen von der Gesamtgestaltung des Lebensraumes aus, das

bedeutet die gesamte Innenraumgestaltung muss im Zusammenhang mit den

Möbeln und den anderen Haushaltsgegenständen gesehen werden.

Zur Dekoration der Innenräume gehören neben Möbeln auch Glas- und

Keramikgefäße sowie Textilien, Lampen, Spiegel, Kacheln und vieles mehr.

Die Individualität im Handwerk wird gefördert und es entsteht die Arts- und

Craftsbewegung, welche sich gegen jegliche maschinelle Fertigung auflehnt.

In Frankreich spricht man von Art Noveau.

Die Künstler treten für den Bau menschenwürdiger und wohnlicher Mietshäuser

ein.

Sie wollten die Menschen positiv beeinflussen, indem sie die Kunst

auf Gebrauchgegenstände übertragen. Für die breite Masse blieb dies jedoch

unerschwinglich.

In dieser Zeit entstanden auch die so genannten Schrebergärten, die zur

Selbstversorgung der Arbeiter und deren Erholung gedacht waren.

Der Name geht auf den Arzt Schreber zurück, der die heilsame und nützliche

Gartenarbeit propagiert hat.


Hauptvertreter der Künstler dieser Zeit sind Gustav Klimt, Ferdinand Hodler,

Charles Rennie und Albert von Keller.

Die Architekten verwenden vor allem Baumaterialien wie Eisen und Glas,

wodurch neue Gebäudekonstruktionen ermöglicht werden.

So entstehen u.a. der Eifelturm in Paris u. der Kristallpalast in London.

Viele Jugendstilbauten weisen ein neues Raumgefühl auf, dessen Grundlage das

funktions- u. materialgerechte Bauen ist.

So vielfältig der Jugendstil sich darstellt, so war auch der Blumenschmuck dieser

Zeit.

Es gelang Blumen mit starken Stielen zu züchten wie zum Beispiel die Lilie.

Somit konnte man auf Draht zur Stärkung der Stiele verzichten.

Für die Fertigung von Kränzen oder anderen Formen ermöglichte der Draht

jedoch

vielfältige technische Möglichkeiten die bis heute genutzt werden.

Gärten wurden von den Architekten in ihre Entwurfsplanung miteinbezogen

damit eine

enge Verbindung zwischen Haus und Garten entstehen sollte.

Denn die Gesamtgestaltung des Lebensraumes und die Verschmelzung zwischen

bildender und angewandter Kunst hatte oberste Priorität im Jugendstil!


- Jugendstil

- Kunst der Linie

- Pflanzen und

Tiermotive.

- Gartenreform

– eine ganzheitliche

Verbindung von Garten

und Haus.

- Gesamtgestaltung

des Lebensraums.


- Historismus


Das Zeitalter des Historismus begann etwa ab 1840 – 1900.

Der Stil ist gekennzeichnet durch die Nachahmung historischer Baustile.

Romanische, gotische und barocke Stilelemente wurden vorzugsweise

eingesetzt.

Die neuen Stilformen wurden nach den historischen Baustilen benannt und so

entstand z.B. Neugotik, Neubarock oder auch Neurenaissance.

Durch den Einsatz neuer Baumaterialien kommt es zu vorher nie gekannten

neuen technischen und baulichen Möglichkeiten. Die Verwendung von Glas,

Stahl, Beton und der Einsatz vorgefertigter Baukörper führten zurationalen und

funktionalen Bauwerken.

Diese modernen Gebäude wurden jedoch dann hinter vertrauten Fassaden z.B.

der Gotik, Renaissance und des Barock versteckt.

Oft passen die historischen Elemente schlecht zum Baukörper.

Über den Historismus kursiert auch das Bonmot - eine ironische Assoziation - das

Haus ist fertig, welcher Stil soll nun entstehen?

Dem Historismus gelang also keine eigene Ausdrucksform, sondern er

beschränkte sich im Wesentlichen auf Wiederholung, Nachahmung und

Vermischung verschiedener Baustile aus der Vergangenheit. Kunstrichtung

dieser Zeit ist der Realismus.

Charakteristische Zusammenhänge und Wesenszüge wurden so dargestellt das

sie vom Betrachter wahrgenommen werden sollten.

Der französische Impressionismus wurde in Deutschland nur von wenigen

Malern angenommen. Einer der bekanntesten war Max Liebermann, 1847 –

1935. Kriterium dieser Kunstrichtung ist es, vorzugsweise Gegenstände der

Natur, nicht in ihrer Körperlichkeit, sondern in der farblichen Auflösung zu zeigen

welche durch Sonne, Licht und Luft hervorgerufen werden.

Hans Makart kreierte in dieser Zeit den Makart Stil der seinen

überschwänglichen Lebensstil in seinen Salonbildern widerspiegelte.

Die Raumausstattung und der bürgerliche Geschmack werden im Historismus

stark von Malern und Bildhauern beeinflusst.

Blumen und Pflanzen werden werden für Gärten und Fensterbank kultiviert.

Es entstehen Volksgärten zur Verschönerung und Erhaltung der Gesundheit.

Hier sucht die Bevölkerung Erholung von den, durch die zunehmende

Industrialisierung, verschmutzten Städte. Sport- und Spielgeräte dienten ebenso

der Erholung wie Bereiche zum Sitzen und Reden. Blumenbeete, Lauben und


Sträucher gehörten zum Bild der Volksgärten. Pflanzensammler und Botaniker

kultivierten und präsentierten vor allem die exotische Pflanzenwelt der fernen

Kontinente.

Aufgrund der Tatsache das Glas großflächig zum Bau von Gewächshäusern

genutzt wurde, konnten Botaniker der Pflanze einen neuen Stellenwert

verschaffen.

Die Gewächshäuser dienten allerdings nicht nur dem botanischen Interesse

sondern sie boten, besonders im Winter, einen angenehmen Aufenthaltsort.

- Historismus

- Nachahmung

historischer Stilformen.

- Stilwirwar

- Kultivierung von

Blumen und Pflanzen,

auch exotischer

Herkunft.


- Biedermeier


Der Klassizismus klingt in der Zeit von ca. 1815 – 1850 im

Biedermeier aus.

Der Begriff bezieht sich jedoch nur auf die Gestaltgebung der Möbel,

Mode und des Hausrats.

Die Malerei wird noch der Romantik zugeordnet. Mit Biedermeier

wird eine kleinbürgerliche Denkweise umschrieben, welche sich

durch Ordnung, Sauberkeit, der Liebe zum Detail sowie gemütlicher

Beschaulichkeit auszeichnet.

Die Möbel sind schlicht und unaufdringlich mit leicht geschlungenen

Formen. Oft sind Sitzmöbel gepolstert und aus Obsthölzern oder

Mahagoni geschaffen. Man sieht die Welt durch eine rosarote Brille

und zieht sich in die häusliche Behaglichkeit zurück.

Familienporträts schmücken die Wände, Nähtische, Etageren und

Blumentische zieren die Wohnung.

Blumensträuße schmücken den Tisch und räsentieren sich in

leuchtenden Farben. Zimmerpflanzen gehören ebenfalls zum

typischen Bild dieser Zeit wie Kakteensammlungen oder ähnlichem.

Vergißmeinicht, Reseda, Rosen, Jasmin, Nelken und Heliotrop

werden in den Garten gepflanzt und man bindet kleine Sträuße aus

ihnen.

Die kleinen runden Blumensträuße erhalten ihre typische

ringförmige Aufgliederung und eine Spitzenmanschette aus Papier

oder Stoff.

Blumen spielen im Gefühlsleben dieserZeit eine große Rolle.

So trug die Braut neben dem Biedermeierstrauß einen Myrtenkranz

und viele am Schleier angenähte Myrtenspitzen.

Der Lichterbaum verbreitete sich als stimmungsvolles Element der

Weihnachtszeit.


- Biedermeier

- Zeit der

häuslichen Behaglichkeit.

- Zimmerpflanzen werden

zum Kennzeichen

biedermeierlicher Häuslichkeit.

- Einfache zierliche

und geschwungene Formen.


- Klassizismus


Der Klassizismus greift in der Zeit von 1750 – 1830 erneut auf die Werte der

Antike

zurück. Der Wunsch nach Einfachheit und Klarheit erwacht.

Klare Formen und Linien werden dem Überschwang von Barock und Rokoko

entgegengesetzt.

Es ist der Stil der Aufklärung. Die Vernunft und Mündigkeit des Einzelnen löst

das absolutistische, herrschende, Regierungssystem ab. Nicht die Politik,

sondern die Literatur ist Ausgangspunkt neuer Gedankengänge.

Man spricht von der klassischen Zeit der deutschen Dichtkunst und

Philosophie, von Kant, Goethe und Schiller.

Im Grunde genommen stellt der Klassizismus eine Gegenreaktion auf den

Überschwank des Barock dar.

Wie in der Renaissance sind wieder symmetrische, einfache Baukörper mit

klarer Linienführung gefragt. Säulen, antike Portale, Dreiecksgiebel und

gradlinige Fassaden

sind zu finden. Kirchen, Theater, Museen und Schlösser werden mit Hilfe

griechischer und römischer Stilelemente errichtet. Künstler dieser Zeit stellen

das persönliche Leben bei ihren Darstellungen in den Vordergrund.

Die als Romantiker bezeichneten Maler schufen unter anderem

Landschaftsbilder, in denen die Natur Gefühle, Stimmungen und Sehnsüchte

ausdrückte.

Einer der bedeutensten Künstler dieser Stilphase, die als Romantik, ca. 1790 –

1830, bezeichnet wird war Caspar David Friedrich.

In der Gartenkunst werden die Gärten so angelegt, dass ein natürlicher

Charakter entsteht. Seen, hügelige Rasenflächen, Wasserläufe und

unregelmäßige Wege vermitteln einen naturbelassenen Charakter.

Künstliche Ruinen, antike Tempel, Steinbrücken und Plastiken bereichern die

Gärten. Blumen waren in großer Vielzahl vorhanden und wurden vorzugsweise

in Gefäße arangiert, welche nach antiken Vorbildern gestaltet waren.

Motive aus der griechischen Mythologie zierten Vasen und Gefäße aller Art.

Klassik wird heute übrigens folgendermaßen definiert:

Er wird als übergreifender Begriff verstanden, wenn Leistungen und das

Wirken von Kunstwerken überragend, zeitlosund überdauernd sind!


- Klassizismus

- klare Formen, Linien

und gradlinige

Fassaden.

- Gefäße nach Art

antiker Vorbilder.

- Gegenströmung zu

Barock und Rokoko !!!


- Rokoko


ist die durch den Zeitgeist geprägte Weiterentwicklung zum Barock und im

eigentlichen Sinne keine eigene Stilrichtung.

Oft wird Rokoko auch als Ausschweifung des Barock bezeichnet.

Es handelt sich hierbei nämlich in erster Linie um ein sich veränderndes

Interieur.

Rokoko ist geprägt durch leichte und zierliche Stilformen.

Roncaillenornamente schmücken den Raum. Im Detail ist häufig die

Asymmetrie zu finden.

Alles wirkt romantischer und verspielter.

Auch die Menschen erscheinen kapriziöser, galanter und eleganter.

Lichte, zarte Farben in Pastelltönen verstärken den zarten Eindruck.

Nachdem Johann Friedrich Böttger Anfang des 18. Jahrhunderts das

Geheimnis der

Porzellanherstellung wieder für Europa entdeckt hat, entstanden in der Zeit

des

Rokoko Meisterwerke der Porzellankunst.


- Rokoko

- Steigerung des Barock,

mehr Ausschmückungen

- Interieur verändert

sich.

- Details in der

Asymmetrie !!!


- Barock


Es ist die Zeit des Absolutismus, der uneingeschränkten

Herrschaft.

Kirchenfürsten und weltliche Fürsten demonstrieren etwa von

1630 - 1770 ihre Macht in Bereichen des Lebens, der Architektur

und der Kunst.

Kriege erschüttern die Welt und die politischen Kräfte des

Bürgertums aus der Zeit der Renaissance treten unter den

Herrschaftswillen der Kirche und des Hochadels zurück.

Der Stil des Barock greift auf die Kunstformen der Renaissance

zurück und verändert diese in schwülstiger, dekorativer und

überladender Weise. So verändert sich die klar gegliederte

Fassade in plastische Gebilde, konkav einziehend und konvex

auswölbend.

Barock stammt aus dem Portugisischen „barocco“ und bezeichnet

eine ungleiche, rohe Perle.

Der Grundriss vieler Kirchen ist durch das verschmelzen des

lateinischen Kreuzes, welches wir aus dem Mittelalter kennen

dem Oval zuzuordnen.

Profanbauten, unter anderem die Schlösser dieser Zeit,

beeindrucken durch monumentale Treppen und weite

raumgreifende Treppenhäuser.

Alle Räume gliedern sich symmetrisch um die Mittelachse der

Gebäude. Riesige Kuppeln begrenzen große, helle Räume.

Säulen und Säulengruppen sind ebenso zu finden wie

perspektivische Darstellungen, reiche Stuckarbeiten sowie Prunk

in Farben und Formen.

Dreieck und Segmentgiebel oberhalb der Fenster sind gesprengt,

also offen. Blumen an Wänden und Decken sind aus Stuck

modelliert.

Die Räume beeindrucken insgesamt durch kraftvolle

Bewegungen, perspektivischen Darstellungen und den Farben

Gold, Weiß und Rot-Violett, letzteres als Purpur bezeichnet.

Auch die Blumenbilder, Stillleben, Landschaften und Porträts


bekannter Maler, wie Peter Paul Rubens und Rembrandt von Rijn,

zählen zu den Schmuckformen in den Räumen.

Schauplatz des höfischen Lebens waren der Barockgärten.

Sie schienen ins unendliche ausgedehnt zu sein und werden als

vollendete Gartenkunst gesehen.

Haus und Garten bilden eine Einheit in der die Hauptachse des

Hauses im Garten weitergeführt wird. Die Natur wird durch eine

strenge geometrische Anordnung der Gartenteile nach

architektonischen Gesetzmäßigkeiten geformt.

Die Symmetrische Anordnung wird durch kunstvolle

Heckenschnitte verdeutlicht. Wasserbecken, Brunnen, Kanäle,

Wasserspiele und vergoldete Figuren sind weitere schmückende

Elemente des Barockgartens.

Blumenschmuck wird dem Lebensstil dieser Zeit angepasst.

Üppig, prächtig wird dieser dargestellt.

Wir finden Nelken, Hyazinthen, Rittersporn, Rosen und eine

artenreiche Vielzahl an weiteren Blumen.

Geschlossene Formen werden von leichten Formen überspielt.

Blumen sammeln, züchtenund anbauen ist ein Hobby dieser Zeit.

Blumenvasen mit röhrenförmigen Öffnungenbestehend aus

Majolika und Porzellan dienen als Gefäße für Blumen.


- Barock

- reichhaltige

Verzierungen, Stuckmamor, Illusions

malerei.

- Prunk in Formen und Farbe.

- Haus und Garten bilden eine Einheit.

- Monumentale Treppen

und Treppenaufgänge.

- Natur wird in strenge Formen

nach architektonischer

Gesetzmäßigkeit geformt.


- Renaissance


Die Menschen entwickeln in der Zeit von ca. 1480 – 1630 n. Chr. einen neuen Eigenwert.

Sie wenden sich dem Diesseits zu und das Jenseits bleibt zurück.

Renaissance bedeutet Wiedergeburt und bezeichnet eine Stilrichtung welche die

künstlerischen Ideale der Antike zu neuer Geltung brachte und die Wende vom

Mittelalter zur Neuzeit bewirkt.

Künstler erforschen die Antiken Kunstformen und interpretieren sie neu.

Neue Gestaltungsweisen werden aufgrund naturwissenschaftlicher Erkenntnisse

umgesetzt.

Profane Kunst tritt hervor, auch wenn die religiöse Kunst ebenfalls noch von Bedeutung

ist.

Renaissancebauten zeichnen sich durch eine klare Gliederung und ein ausgewogenes

Verhältnis aus, gerade so wie auch die Teile des menschlichen Körpers miteinander

wirken.

Zu den Architekturformen dieser Zeit gehören waagerecht gegliederte Fassaden mit

Strebepfeilern versehen und tonnengewölbte überspannte Räume.

Kassettendecken aus Stuck oder Holz verzieren die Gewölbe, helle Fenster werden als

Schmuck mit Dreiecken oder Segmenten überdacht - die Segmentgiebel sind offen oder

gesprengt, breite Treppen und Treppengiebel bieten Zugang zu den Gebäuden, die

wiederum Innenhöfe mit Arkaden besitzen.

Der Grundriss ist oval bis rund.

Die Symmetrie und die Betonung der Horizontalen sind deutlich und die Rückbesinnung

auf die Antike wird überall sichtbar.

In der Kunst gibt es große Neuerungen. Michelangelo schuf mit „David“ die erste nackte

Skulptur seit der Antike und Leonardo da Vinci gestaltete nicht nur berühmte

Kunstwerke, sondern beeindruckte auch als Bildhauer, Architekt, Ingenieur und Erfinder.

In der Malerei wird durch die Einführung der Zentralperspektive die räumliche

Darstellung möglich.

Der humanistische Mensch lenkt sich selbst und rückt damit ein Denken und Handeln

durch seine Kunst und Geisteshaltung in den Mittelpunkt.

Trotzdem gibt es noch Unruhen und Krieg und auch die Hexenverfolgung die uns aus

dem Mittelalter bekannt ist prägt noch das Bild der Renaissance.

Dichter und Schriftsteller dieser Zeit vermitteln uns dennoch einen Menschen, der sich

gänzlich anders darstellt und die Neuzeit verkörpert.


Die Gärten dieser Zeit dienen der Erholung, werden jedoch auch zu wissenschaftlichen

Studien genutzt. Man kennt auch Frucht und Gewürzgärten mit rechteckiger Einteilung

welche mit einer Mauer umgeben waren.

Erste botanische Gärten sind aus dieser Zeit bekannt. In der Malerei zeugen die

Blumenaquarelle von Albrecht Dürers von exakt dargestellten Blumen mit all ihren

botanischen Details.

Der religiöse Symbolgehalt der Blumen war nicht mehr von so großer Bedeutung.

Buchsbaum, Eibe, Zypressen, Lorbeerbaum, Ringelblumen, Dahlien, Kaiserkrone,

Sonnenblume, Hyazinthe, Schwertlilie, Nelke, Ranunkel, Tulpe, Studentenblume sind

Pflanzen dieser Epoche.

Als Werkstücke werden Formgirlanden, Festons und vollrunde Formen aus Blumen

gesteckt oder gebunden. Schnittblumen stehen in kostbar, verzierten Vasen in stark

leuchtenden Farben, die den Reichtum symbolisieren.

Bindegrün und Früchte hängen als Schmuckmittel an Baukörpern.

Die horizontale Gliederung des Baustils wird durch Flachfestons und Keulen

unterstrichen.

- Renaissance

- Inbegriff


-Gotik

der Wiedergeburt

antiker Werte !!!


Das Zeitalter der Gotik dauerte ca. von 1200 – 1500 n. Chr. Diese Zeit die

gemeinsam mit der Romanik als Mittelalter bezeichnet wird war geprägt durch

den Feudalismus. Alle Herrschaftsform wird von der Grundbesitzverfügenden

aristokratischen Oberschicht ausgeübt. Durch umfangreiche Entstehung neuer

Städte bildete sich allmählich das Bürgertum aus. Handel und Handwerk blüht

auf.

Der Trittwebstuhl wird erfunden, Hammerwerke und Sägemühlen sind

vorhanden. Leibeigene Bauern konnten in den Städten als Handwerker

Bürgerrechte erwerben. Man konnte Papier herstellen und es dank Gutenberg

bedrucken. Gotik was soviel wie barbarisch bedeutet weißt auf den Einfluss der

Völker nördlich der Alpen hin.

Italienische Baumeister drückten durch diese Namensgebung ihr Missfallen aus.

Im Kirchenbau entsteht als wesentliches Merkmal der Architektur das

Kreuzrippengewölbe. Der Druck des Gewölbes wird durch Rippen und

Strebebögen auf die Strebepfeiler geleitet. Außerhalb der Kirche werden diese

durch Stützpfeiler gesichert. Die Überleitung des Drucks erfolgt durch

Stützbögen.

Nur so konnte man diese himmelwärts strebende, dem Licht zugewandte,

Architektur verwirklichen. Die Hoffnung auf Erlösung von allen irdischen

Beschwerden wurde hierdurch ausgedrückt.

Grundriss ist das Rechteck sowie beim Kirchenbau das Kreuz. Kirchen bestehen

aus mehreren Schiffen und der Spitzbogen ist en typisches Merkmal. In den

hohen, hellen Räumen erstrahlt das Licht durch große bunte Glasfenster, welche

mit Stabwerk gegliedert und mit Maßwerk verziert sind. Die Fensterrosette, ein

großes rundes Fenster ist häufig über dem Portal zu finden.

Krabben, Kreuzblumen und Wasserspeier sind schmückende Elemente.

Schlanke Türmchen, Fialen sind ein weiteres markantes Merkmal der gotischen

Architektur. Profanbauten besitzen teilweise Treppengiebel und die Häuser sind

mit Fachwerk versehen. Das Rathaus in Fulda ist ein bekannter Profanbau dieser

Zeit. Das Mittelalter ist auch die Zeit des Aberglaubens und der

Hexenverfolgung.

Gärten sind in dieser Zeit Obst und Nutzgärten, unter anderem zum Anbau

wohlriechender und heilbringender Kräuter, aus deren Extrakten Medizin


gewonnen wurde.

Es wurden allerdings auch Blumen angebaut, die zum schmücken der Altäre

verwendet wurden. Lilien, Gladiolen und Rittersporn wurden hier häufig

eingesetzt, da diese das emporstrebende der Gebäude in seiner Wirkung

betonten.

Licht welches durch die großen Fenster in das Gebäude strahlte verstärkte diese

Wirkung noch. Girlanden wurden senkrecht in den Raum gehängt.

Blumen, als Sinnbild religiösen Lebens, Rose für Marienkult und die Lilie für die

Dreifaltigkeit werden ebenso auf Bildern wiedergegeben wie die Akelei,

Veilchen, Maiglöckchen, Pfingstrosen und die Gartennelken, wodurch sich

ein gewisses naturwissenschaftliches Interesse vermuten lässt.


- Gotik

- Weiß u. Gelb hat

größte

Wirkung

durch bunte Fenster.

- Spitzbogen und

Strebepfeiler

symbolisieren das

emporstreben zum

Himmel !!!


- Romanik


In der Zeit von ca. 800 – 1200 n.Chr. besaßen die Adligen das Bildungsprivileg.

Sie waren unabhängig und trafen wirtschaftliche und politische Entscheidungen.

Gleichzeitig ist diese Zeit durch religiöse, kirchliche und kulturelle Umbrüche

geprägt. Kreuzzugbewegungen waren die Folge kirchlicher Machtsteigerung.

Die romanische Profanarchitektur hatte keinen großen Stellenwert, sieht man

von den Wehrbauten und den Pfalzen, den Wohnbauten deutscher Könige und

Kaiser ab. Der Sakralbau zu Ehren Gottes hingegen erstrahlte in einer riesigen

Vielfältigkeit.

Der Name Romanik, was soviel bedeutet wie von den Römern übernommen,

erklärt schon das die Merkmale der Architektur auf die Römer zurückzuführen

sind.

Rundbögen tragen die Gewölbe, und umspannen Fenster und Tore.

Portale sind mit Skulpturen geschmückt und verschiedenfarbige Steine sind als

dekorative Elemente eingebracht.

Die Mauern sind extrem massiv und wirken schützend.

Die Lebensgeschichte von Heiligen wird auf farbigen Glasfenstern dargestellt.

Grundriss ist das Quadrat, bei dreischiffigen Kirchen ist der Grundriss ein Kreuz.

Es entsteht aus Längs- und Querschiff. Der Vierungsturm ist über dem

Schnittpunkt des Kreuzes zu finden und eine Krypta, - Gruftkirche - unter dem

Chor, ist ebenfalls vorhanden. Arkaden trennen das Mittelschiff von den

Seitenschiffen.

Pfeiler und Säulen sind innenliegend und dienen als Gewölbestützen.

Säulen bestehen aus Säulenfuß, Säulenschaft und Würfelkapitell.

Wechseln sich bei der Gliederung der Innenwände Pfeiler mit Säulen ab, wird

dies als Stützenwechsel bezeichnet.

Die Wände sind nach außen geschlossen. Botschaften der Bibel wurden in dieser

Zeit, in der nur wenige Menschen lesen und schreiben konnten, durch

Gemälden, Malereien und Skulpturen in den Kirchen vermittelt.

Die Buchmalerei ist ebenfalls in dieser Zeit zu finden.

Zahlreiche Klöster waren Refugien des Gebets und Aufbewahrungsort von

Reliquien.

In den zweckgerichteten Gärten wuchsen Heilkräuter, Gewürze sowie Rosen

und Lilien als Schmuck für die Kirchen. Sie dienten nicht mehr als Ort der


Träumereien und Sehnsüchte.

Blumenschmuck wurde sehr zurückhaltend eingesetzt. Es gab jedoch Girlanden

und Kränze mit geschlossenem Umriss aus vorwiegend dunklem Werkstoff, wie

Buchsbaum und Eibe.

Sträuße in geschlossener Umrissform wurden in kugeligen oder halbkugeligen

Gefäßen präsentiert, Blumen oder Grünbüschel in lockerer Reihe über Schnüre

gehängt.

Der Boden wurde mit duftenden Kräutern und Blumen bestreut.

Kränze wurden als Trauerschmuck in der Totenverehrung gestaltet.

- Romanik

- Kirche und Adlige sind

die Machthaben dieser

Zeit und Auftraggeber

für

Baumeister, Steinmetze,

Maler

und andere Künstler.

- Heilkräuter werden

angebaut.

- der Rundbogen ist


ein typisches Merkmal

dieser Zeit !!!


- Antikes Rom


In der Zeit von ca. 400 v. Chr. – 400 n. Chr. galt die greifbare Wirklichkeit

mehr als

philosophische Betrachtungen über Götter und Weissagungen.

Merkmale der römischen Epoche sind vor allem in der Baukunst zu finden.

Die meisten Tempel ähnelten denen der Griechen, doch es gab z.B. das

Panthenon, das einst allen Göttern geweiht und mit einem kreisförmigen

Grundriss versehen war.

Die Römer waren bestrebt repräsentativ, sprich groß und aufwendig zu

bauen.

Sie übernahmen die griechischen Säulenordnungen und entwickelten eine

Kombination aus Säulen und Rundbögen, deren Belastbarkeit enorm war.

Es wurden Nutzbauten geschaffen, wie die römische Basilika, welche als

Gerichtsgebäude und als Markt- oder Versammlungshalle genutzt wurde.

Der Grundriss war rechteckig und hatte entweder einen gewölbeartigen

Abschluss oder eine Flachdecke. Thermen mit Fußbodenheizung, beheizten

Räumen und Bädern galten als Verkörperung des großstädtischen Lebens

Stils. Bildhauer verwendeten häufig Naturvorlagen wie Zapfen und

Acanthus.

Amphitheater mit der ovalen Arena, in der Gladiatorenkämpfe stattfanden,

werden ebenso mit dem römischen Weltbild verbunden wie die sogenannten

Triumphbögen.

Man wohnte in einem Wohnhaus mit symmetrisch angeordneten Räumen,

einem Innenhof - einen sogenannten Atrium - mit Pflanzen wie Rosmarin,

Lorbeer, Myrte, Granatapfel, Zitronen und Palmen, Wasserspielen und

Säulenhalle.

Die Fußböden wurden mit Mosaiken gestaltet und Warmluft beheizte die

Räume.

Als Meisterleistung der römischen Architekten sind jedoch die Aquädukte,

kilometerlange Wasserleitungen zu sehen. Straßen verbinden alle wichtigen

Teile des Reiches und die Glasmacherkunst blüht auf. Gewächshäuser

liefern den Werkstoff für Rosenkränze, Girlanden und Festons,

keulenartigen Gehängen aus Blumen und Früchten. Keramik, vom Ziegel bis

zum Gefäß war vorhanden.


Eine Besonderheit war Terra Sigillata, eine Tonware welche mit einem

metallisch glänzenden Tonschlick überzogen wurde. Wandgemälde lassen

uns heute erkennen dass die Römer einen großen Luxus pflegten.

Die Zimmer der Villen waren häufig mit Wandmalereien verziert und bunt

bemalt. Girlandenmotive, Blumen in den Händen von Kindern waren häufig

auftretende Motive. Bei Festen wurden die Gäste mit Blumen empfangen,

die auf dem Kopf getragen kühl und erfrischend wirkten.

- Antikes Rom

- gut situierte

Römer lebten

in Atriumhäusern.

- umfangreiche

Wasserleitungen versorgen

die Städte und

Garnisonen.

- Gewächshäuser

lieferten Werkstoffe für

alle Festlichkeiten!


- Antikes Griechenland


Antike ist die Bezeichnung für das klassische Altertum, lat. antiquus = alt.

Das Zeitalter der Griechen dauerte in etwa von 700 v. Chr. bis 50 v. Chr.

Es ist die Zeit in der die Kultur, Kunst und Denken unserer Zeit ihre

Wurzeln findet.

Aufgrund der Geisteshaltung der Griechen entstanden die ersten

demokratischen Lehren. Demokratie, aus dem griechischen Wort demos

- gleich Volk und kratos - gleich Macht, bedeutet übersetzt Herrschaft

durch das Volk.

Die erste bekannte Lautschrift in der Geschichte ist den Griechen

zuzuordnen.

Dadurch konnten viele Informationen aus Philosophie, Dichtung,

Lebensweise und Baukunst überliefert werden.

So ist bekannt das griechische Bildhauer und Philosophen die

Gesetzmäßigkeit der stetigen Teilung formulierten. Heute wird diese als

„goldener Schnitt“ bezeichnet.

Gefäße aus Keramik, wie z.B. die Amphora, entstehen Typische Merkmale

der Architektur sind im Tempelbau zu finden, da diesen, die Baumeister als

Ihre höchste Aufgabeansahen.

Säulen tragen waagerechte Satteldächer und der klare Verlauf der

senkrechten und waagerechten Teile ist deutlich zu erkennen.

Gerade Liniendominieren und es sind keine zusätzlichen Wölbungen und

Bögen zu finden.

Drei Säulenordnungen sind in dieser Zeit zu finden. Die dorische, welche

keine Basis besitzt, deutliche Kannelüren aufweist und sich nach oben

verjüngt ist die älteste Form.

Sie hat ein schlichtes Kapitell mit flachem Abakus, einer quadratischen

Deckplatte und ruht auf einem Echinus, einer Art Steinkissen zwischen

Schaft und Abakus.

Die ionische Säulenform ist insgesamt höher und schlanker. Flache Stege

trennen die Kannelüren. Das Kapitell ist mit Voluten, Schneckenformen in

der Symmetrie geschmückt.

Die erst später entwickelte korinthische Säulenordnung ist im Kapitell

reich verziert und gleicht in der Darstellung einer Ansammlung von

Akanthuspflanzen.

Wohnhäuser besitzen einen Innenhof und haben Mosaikfußböden.


Palmettenfries, Eierband, Perlstab, Wellenband und Mäanderband sind

Friesformen des antiken Griechenlands und sind als Schmuckornamente in

der Baukunst häufig zu finden.

In der Bildhauerkunst gab es Skulpturen, Götterbilder und

Athletenfiguren aus Stein gehauen. Blumen spielen in dieser Zeit eine

bedeutende Rolle, da immer eine Gottheit durch sie geehrt wurde. So gab

es Beispielweise die Rose, welche Aphrodite, Göttin der Schönheit und

Liebe geweiht war oder Apollo, Gott des Lichtes der mit Lorbeer geehrt

wurde.

Der Kranz, übersetzt aus dem lat. corona wurde auf dem Kopf getragen

und diente in erster Linie dazu dem Werkstoff entsprechend göttliche

Kraft zu übertragen sowie den Träger vor bösen Einflüssen zu schützen.

Bekannt aus dieser Zeit ist ebenfalls noch der Thyrsos-Stab. Dieser mit

Weinlaub und Efeu umschlungene Stock, an der Spitze mit einem

Pinienzapfen und Bändern geschmückt ist ein Attribut an den griechischen

Gott des Weines, Dionyssos.

- Antikes Griechenland

- Zeit der Philosophen,

Dichter und Künstler

- Grundzüge der

demokratischen

Gesellschaft

- Gefäße aus

Keramik als Zweckform


- Ägypten

mit einer

ästhetischen Komponente!!!


Das Zeitalter der Ägypter dauerte ca. von 3000v.Chr.bis Chr.Geburt.

In dieser Zeit entstand die erste Hochkultur der Menschheit.

Merkmale dieser Zeitsind: Ackerbau im Nildelta, Städteentwicklung,

Geschichtsbewusstsein, Kalenderwurden eingeführt, Bilderschrift sprich

Hieroglyphen, Kunst, Religion – man

glaubte an ein Leben nach dem Tod und das Königtum, den Himmelsgott.

Die Baukunst der Ägypter beeindruckt noch heute. Riesige Steinpyramiden, die

sich

als Stufenbau nach oben hin in vielen Ebenen gleichmäßig verjüngen gleichen

der

staatlichen Ordnung des Reiches. Die Spitze der Pyramide entspricht dem

Pharao,

der gottgleich der Sonne am nächsten steht.

Noch heute spekulieren die Gelehrten wie diese mit höchster trigonometrischer

Präzision geplanten und errichteten Meisterwerke der Architektur zustande

kamen. Auffallend bei der ägyptischen Architektur ist die strenge Symmetrie aller

Gebäudeteile und Säulenordnung im Grundriss, welche vor allem bei den Anlagen

der Göttertempel zu finden ist.

Die Säulen selbst bestehen meist aus drei Teilen. Einer Basis, der Fußplatte, dem

Schaft aus Stein - der in Längsstreifen aufgeteilt oder Naturformen nachgeahmt

hat - und dem Kapitell. Unter Kapitell versteht man das vermittelnde Glied

zwischen Säulenschaft und den darüber liegenden waagerechten Steinbalken,

dem Architrav.

Die Kapitelle, welche auch als Säulenköpfe bezeichnet werden

gleichen Lotusblüten oder Papyruspflanzen. Fußböden aus Majolika vermitteln

einperfektes Raumgefühl.

Blumenschmuck hatte im Zeitalter der Ägypter einenhohen Stellenwert.

Die ägyptischen Blumenketten sind in allen Kulturkreisen als Vorbilder der

Goldschmiedearbeiten anzusehen. Lotusblumen, Papyrus aus

den Feuchtgebieten Ägyptens sowie Kornblumen, Mohn, Rittersporn,

Granatäpfelbäume, Palmen und Rosen wurden zu Stabsträußen,

Blumenhalskragen, Kränzen, Bündeln und weiteren Blumenschmuckvariationen


genutzt.

So war es auch Sitte die Mumien der Verstorbenen mit Blumengebinden zu

schmücken und den Mumiensarg mit Blüten und Blättern zu bestreuen. Papyrus

diente größtenteils zur Papierherstellung. Übrigens wurden bei Reliefs und

Malereien die Menschen, egal aus welcher Ansicht, immer mit dem Profil frontal

dargestellt und flächig ausgearbeitet.

Das Auge schaut den Betrachter dadurch stets direkt an. Dadurch sollte die

Funktion der Körperteile, hier besonders das Auge ,hervorgehoben und bewusst

gemacht werden.

Farben haben ihre Bedeutung: Blau steht für Wasser, Grün für die Pflanzen,

Brauntöne

für männliche Körper, Hellgelb für den weibliche Körper sowie Weiß für die

Kleidung.

- Ägypten

- erste Hochkultur

der Menschheit.

- aus Papyrus wird

Papier hergestellt und

mit Hieroglyphen

beschriftet.

- Klassisch

ausgereifte Baukunst.


- Stilepochen tabellarisch

21.

Jahrhundert

„Neue

Moderne“

2000 - 2100

Neue Techniken, Gestaltungen und

Werkstoffe. Avantgardistische Entwicklung in der Architektur

und Kunst.

Historische Gebäude werden durch die neue Moderne ergänzt.

Metalle,

Kunststoffe, Holz, Glas und Baustoffe jeder Art werden

verwendet.

Geltung, Bewegung und Charakteraussage der

Blume wird in der Floristik beachtet und gezielt eingesetzt.

Gesetzmäßigkeiten

und gestalterische Kriterien werden beachtet. Ästhetik gelangt

zu einer neuen

Bedeutung. Werkstoffvielfalt durch Export und neuen Nutzen.

20.

Jahrhundert

„Moderne“

1900 - 2000

Funktionalismus (Bauhaus), freie

spielerische Formen (Postmoderne), Dekonstruktivismus

(Walt-Disney-Konzerthalle) und der Ökologische Stil

(Hundertwasser) sind allesamt im 20. Jh. zu finden.

Unterschiedliche Stilrichtungen in Malerei und

Plastik. Kubismus, Expressionismus, Dadaismus,

Surrealismus,

Art Decó, Futurismus, Bauhaus sind einige Kunstrichtungen

dieser Zeit. Werkstoff und Form bestimmen den Stil.

Gartenanlagen bekommen neuen Aufwind.

Naturnahe Anlagen werden vielfach integriert. Werkstücke

werden nach gestalterischen und technischen Gesetzmäßigkeiten

gearbeitet. Neue Bräuche entstehen und alte Bräuche werden in

Ehren gehalten (Maikranz, Türkranz…) wenn auch in

modifizierter Form.

Bauhaus

Advantgardstätte der „Klassischen Moderne“ - Gropius

schaffte

Grundsätze zur Verbindung von Kunst und Sachlichkeit zu

einem funktionalen Design - Zweckmäßigkeit des Baukörpers

– Baukastensystem - Ästhetik steht im Vordergrund –

Funktionalität, Materialgerechtigkeit und Sachlichkeit – Eisen,

Stahl, Beton und Glas –einfache geometrische Formen –

rechter Winkel dominiert.

Die Gärten, als naturbelassenen

Landschaften, bilden den Kontrast zu den klaren kubistischen

Formen – Dach- und Terrassengärten… werden an die

Architektur angegliedert – Floristische Arbeiten leben ebenfalls

durch den Kontrast von klaren, sachlichen, kubistisch wirkenden

Formen und den natürlichen, spannungsreichen natürlichen

freien Formen.

Jugendstil

ca. 1890 -

1910

Eifelturm, Kristallpalast… - Revolutionärer

Stil in Baukunst, Malerei und Inneneinrichtung als Antithese

auf den Historismus – Gesamtgestaltung des Lebensraums –

elegant und schwungvoll im Ausdruck – Glaskunstfenster,

Eisenkunst, Kupfer … - Ganzheitliches Konzept von

Architektur, Inneneinrichtung, Haushaltsgegenständen,

Gartengestaltung…

Verschmelzung zwischen bildender und angewandter Kunst –

Lilien Seerosen, Orchideen und Ranken sind

typische Werkstoffe – Floristische Arbeiten sollten so geschaffen

sein dass sie das ganzheitliche Prinzip des Jugendstils

wiederspiegeln - Linien und Pflanzenornamentik – Gefäßformen

aus Glas, Eisen, Metall oder Kombinationen dieser

Materialien können interessante

Ausgangspunkte für Florale Werkstücke zum Thema Jugendstil

sein.


Kunst für Alle – Schrebergärten als Erholungsbereiche

entstanden.

Historismus

ca. 1820 -

1920

Imitierte historische Stilformen wie Barock,

Gotik, Romanik, Renaissance – Wird dann entsprechend als

Neugotik, Neubarock etc. benannt – Rationale, funktionale

Baukörper durch die Verwendung von Glas, Stahl, Beton und

vorgefertigten Baukörpern, jedoch hinter Fassaden im

entsprechen Stil (Barock, Gotik..) versteckt – Stilmix –

Wintergärten - Kunstrichtung dieser Zeit unter anderem der

Realismus, Impressionismus …

Kultivierung von Blumen und Pflanzen, auch exotischer Herkunft

– Gewächshauser – Rosenzüchtungen, Dahlien, Geranien,

Fuchsien… - In der Floristik kann der Gestalter verschiedene

Richtungen des Historismus interpretieren. Die Stilvielfalt

ermöglicht eine Bandbreite an floristischen Werkstücken in

traditioneller, modifizierter oder freier Form – Grundprinzip sollte

jedoch

immer die konsequente Gestaltung der einmal gewählten

Idee/Richtung sein unter Berücksichtigung der sich ergebenden

Kriterien…

Biedermeier

ca. 1815 -

1830

Bezieht sich auf die Gestaltgebung des

Wohnraumdesign - Romantische Idylle – Rückgriff auf

gesicherte Werte – Zeit der häuslichen Behaglichkeit –

Schlichte, unaufdringliche Möbel häufig aus Obsthölzern oder

Mahagoni – Einfache zierliche und geschwungene Formen

Zimmerpflanzen, Kakteensammlungen sind typisch – Gärten und

kleine Sträuße (auch Biedermeier in ringförmiger Anordnung und

Spitzenmanschette) mit Heliotrop, Nelken, Vergissmeinnicht,

Rosen, Jasmin gehören in diese Zeit – Der Gestalter heute kann

mit dem Wissen über die Epoche, die Lebensart der Zeit in

interessanter und zeitgerechter Art und Weise in Werkstücken

aller Art ( z.B. Tischkranz, Pflanztisch…) aufgreifen und

darstellen.

Klassizismus

ca. 1750 -

1850

Greift erneut auf die Werte der Antike

zurück - Einfachheit und Klarheit – klare Formen und Linien –

Symmetrische einfache Baukörper mit gradlinigen Fassaden –

Dreiecksgiebel, Säulen und antike Portale – Gegenströmung

zu Barock u. Rokoko – Gefäße nach antiken Vorbildern –

Romantik, typische Kunstrichtung…

Gärten mit natürlichen Charakter – Im Klassizismus

waren Blumen in großer Vielzahl vorhanden(Palmen,

Hortensien…) – Gefäße nach antiken Vorbildern – Der Florist

heute sollte versuchen seine Werkstücke im Bereich Klassizismus

so zu gestalten dass ein zeitloser künstlerischer Ausdruck erzielt

wird.

Barock

u.Rokoko

ca. 1600 -

1770

Haus und Garten bilden eine Einheit –

reichhaltige Verzierungen, Stuckmarmor, Ilusionsmalerei –

Prunk in Form und Farbe (Gold, Weiß, Rot-Violett) - Räume

gliedern sich symmetrisch um die Mittelachse der Gebäude –

riesige Kuppeln, hohe helle Räume – Dreieck und

Segmentgiebel –

Im Rokoko ändert sich das Interieur – Details in der

Asymmetrie - Farben in Aufhellungen - Roncaillenornamente

schmücken

Gartenteile sind nach architektonischen

Gesetzmäßigkeiten geformt – Symmetrische Anordnung – Nelke,

Hyazinthe,

Porzellanblumen - Artenreiche Vielfalt - Der Blumenschmuck

spiegelt den Lebensstil der Zeit wieder (Üppig, füllig, prächtig)

im Rokoko (üppig und füllig aber graziler, feiner) im Detail

Asymmetrisch. Dieses aufzugreifen und in interpretierter neuer

Art und Weise gestalterisch floristisch darzustellen ist die

Aufgabe des Floristischen Gestalters von heute.


den Raum – leicht und verspielet – Meisterwerke der

Porzellankunst entstanden (Johann Friedrich Böttger)

Renaissance

ca. 1480 -

1630

Wiedergeburt der Antike – Rückbesinnung auf

die Antike – viele Fenster mit Spitz- oder

Rundgiebel (Verdachung) – Betonung der Horizontalen

- Kasettengewölbe – Innenhöfe mit Arkaden –

Zentralperspektive in der Malerei ermöglicht räumliche

Darstellung – Leonardo da Vinci berühmter Künstler,

Architekt, Erfinder…dieser Zeit -

Erste botanische Gärten – erste Prunkgärten Paeonia, Flieder

Tulpe, Sonnenblume, Iris, Tagetes, Eibe, Buchsbaum, Zypresse,

Lorbeerbaum,

Schwertlilie, Ringelblumen, Dahlien,

Kaiserkrone, Hyazinthen – Durch Formgirlanden, Festons ,

Formen aus Blumen gesteckt oder gebunden und

Vasenfüllungen wurden die

Stilmerkmale dieser Zeit betont. Heute erscheint es logisch die

Werkstücke zu modifizieren bzw. andere zu entwickeln um durch

einen bewussten werkstoffgerechten Einsatz der Blumen den

Zeitgeist der Renaissance in einer zeitgerechten Art und in Weise

gestalterisch hochwertig zu präsentieren.

Gotik

ca. 1200 -

1500

Grundmaß ist das Rechteck - Betonung der

Vertikalen – Spitzbogen und

Strebepfeiler symbolisieren das emporstreben zum

Himmel - große bunte Fenster mit Maßwerk – Weiß und Gelb

hat

große Wirkung durch den Lichteinfall – Fensterrosette

- Streben mit Fialen, Krabben und Kreuzblumen

- Kreuzrippengewölbe,

Stützkonstruktionen nach außen verlagert, hohe helle Räume

Lilien, Rosen, Akelei, Rittersporn, Gladiolen,

wohlriechende Blumen, Heilpflanzen und

aufstrebende Formen in hellen Farben unterstreichen die Gotik –

Werkstücke, die aufrechtstrebend gearbeitet sind, bzw. den

Raum erfassen und das emporstreben symbolisieren erscheinen

logisch beim aufgreifen dieser Stilepoche!

Romanik

ca. 800 -

1200

Kirche u. Adlige sind Machthaber dieser

Zeit - Grundmaß ist das Quadrat - Krypta unter dem Chor

- Betonung der Horizontalen - Rundbogen, kleine Fenster –

Kreuzgewölbe - Festungscharakter

Heilkräuter, Gewürzpflanzen sowie Rosen und Lilien sind in

dieser Zeit

typisch - Blumen gestreut, über Schnüre gehängt, als Kranz,

Girlande oder Strauß kennen wir aus dieser Zeit. Will man heute

einen Blumenschmuck in Gebäude der Romanik fertigen ist es

sicherlich

sinnvoll den Ausdruck des Gebäudes aufzugreifen und dann aber

je nach Anlass individuell von klassisch bis modern

die gestalterische Vielfalt zu nutzen.

Antike Rom

Gewächshäuser liefern Werkstoffe für alle

Festlichkeiten – Wasserleitungen / Aquädukte - Atriumhäuser

Girlanden, Festons, Gehänge aus Blüten und

Früchten sowie Rosenkränze dienten den

Römern als Prestige bei Festen und Präsentationen - Auf dem


ca.

400v.Chr.-

400n.Chr.

Kopf getragen sollten Blumen den Menschen erfrischen und

kühlen -

Antikes

Griechenland

ca. 700v.Chr.

– 50v.Chr.

Zeit der Philosophen, Dichter und Künstler

– Grundzüge der demokratischen Gesellschaft – Gefäße aus

Keramik als Zweckform mit ästhetischer Komponente

Blumen symbolisieren eine Gottheit und Werkstücke dienten dem

Zweck der Ehrung bzw. zum Schutz – In der heutigen Floristik

sollte man, um Antike Werte zu vermitteln , den Symbolwert der

Blume in Farbe, Form und Blumenart aufgreifen und bewusst zu

einen bedeutsamen aussagekräftigen Werkstück gestalterisch

zusammenfügen.

Ägypten

ca.

3000v.Chr.-

Chr.Geburt

Erste Hochkultur der Menschheit –

Papierherstellung aus Papyrus - Hieroglyphen – Klassisch

ausgereifte Baukunst

Blumenketten der Zeit sind in alle Kulturkreisen als Vorbilder der

Goldschmiedearbeiten anzusehen – Lotusblumen, Papyrus,

Kornblumen, Mohn, Rittersporn, Granatäpfelbäume, Palmen und

Rosen

wurden zu Blumenschmuckvariationen genutzt -

- und ...


- Design, zu deutsch

Gestaltung

ist ein kreativer Schaffensprozess, bei welchem durch die Tätigkeit des

Gestaltenden ein Gedankengut und oder eine „Sache“ verändert, erstellt,

modifiziert oder entwickelt wird.

Es entsteht eine neue Form oder ein neues Erscheinungsbild.

Gestaltung ist die bewusste, verändernde Einflussnahme auf die ästhetische

Erscheinung von Dingen oder Zusammenhängen.

Also auf die sinnlich wahrnehmbaren Phänomene wie Objektgestaltung,

Raumschmuck und verschiedene Designbereiche in Mode, Lifestyle, Floristik,

Grafik und Architektur.

Der deutsche Begriff „Gestaltung“ wird immer öfter vom englischen Wort

„Design“ verdrängt, welches jedoch von gleicher Bedeutung ist.

In unserem Beruf sind Werkstücke, die nicht verhübscht sind und wahrhaft

gestaltet sind, "Designerstücke" bzw. gut gestaltete Werkstücke.

Design ist ein Produkt der Moderne, es strebt nach Einfachheit, Funktionalität,

Rationalität und Funktionsoptimierung.

Gutes Desing orientiert sich am Menschen, seinen Bedürfnissen und wird durch

Gesellschaft, Tradition, Kultur und Technologie geprägt (Apple Iphone, MP3

Player, VW Beatle...).

Design finden wir im Handwerk und im Industriellen. Es überträgt z.B. das

Traditionelle in die Gegenwart.

Konstruktionen können sichtbar sein und dann gestalterisch mitwirken.

Design reduziert meist auf das Wesentliche und ist immer weit weg vom

"verhübschen".

Es ist wahrhaft und ehrlich. Die Grenzen zur Kunst sind fliesend.

Gutes Design ist dann meist zeitlos, andererseits in ständiger

Weiterentwicklung !


- Design ist,

wie auch der

Begriff "Designer" nicht

geschützt u. kann auch

vom

Floristen genutzt werden.



- und, und ...

der Gestalter, der Designer, hat wenn er sich als solcher versteht, eine

gestalterische


- Verantwortung gegenüber - sich selbst

Grundsätzlich ist jeder Mensch Gestalter – Gestalter seines Lebens. Menschen die „beruflich Gestaltung“ betreiben,

sollten sich also darüber bewusst sein, dass sie sich selbst in ihrer Arbeit ausdrücken, sich im fertigen Werk spiegeln!

Die Gestalten, die der Gestalter schafft, sollten also nach Möglichkeit Wesensnähe zum Gestalter selbst besitzen.

Durch sie sollen seine Kreativität, sein Humor, seine Freiheit und seine Verantwortung zum Ausdruck kommen.

Die Verantwortung, welche man dem eigenen Tun entgegenbringen sollte, steht in direktem Zusammenhang mit

der Eigenverantwortung.

Da man ja bekanntlich „sich selbst der Nächste“ ist, sollte man als Gestalter auch den Anspruch haben, sich selbst

treu zu bleiben bzw. seinem persönlichen Stil.

Erst dann gilt man als authentisch. Persönliche Authentizität wird in Zukunft vor dem Hintergrund ständig mehr

werdender vergleichbarer Produkte, einen größeren Stellenwert erlangen.

- Verantwortung gegenüber - der Natur

Sowohl ökonomische als auch ökologische Gesichts-punkte fordern den verantwortungsbewussten Umgang mit der

Natur.

Auf eine Auflistung dieser Fakten möchten wir an dieser Stelle verzichten und lediglich darauf hinweisen, dass der

gestaltende Florist auch als „Kommunikationsmittel“ zwischen Natur und „Hightech – Mensch“ fungieren kann!

Auch wenn unser Tun oft im Konflikt zur Schutzlosigkeit der Natur steht und diese nicht selten ausgenutzt wird, sollte

dies nie schamlos oder nutzlos geschehen. Dankbar und ehrfürchtig sollte der Gestalter seine Fähigkeiten nutzen, die

Natur ein Stück weit geistig zu durchdringen. Natur begreifen, erkennen, annehmen und sie dann neu gestaltet,

verändert und neu interpretiert darstellen.

- Verantwortung gegenüber - der Kultur

Die florale Kultur ist ein nach wie vor wichtiger Bestandteil unserer Gesellschaft.

Auch vergängliches stellt Werte dar und zählt nicht selten zu den höchsten Kulturgütern.

Tulpenzeit in Holland, Gärten im Barock und Ikebana in Asien sind Beispiele.

Das Vergängliche bietet sich geradezu an, da auch die Kultur einer ständigen Wandlung und Veränderung

unterliegt.

- Verantwortung gegenüber - dem Kunden

Erhält der Florist einen Auftrag, so hat er eine ästhetische Aufgabe, Technik; Gestaltung und persönliche Anliegen in


Einklang zu bringen.

Die beim Kundengespräch geweckten Erwartungen müssen sich mit den tatsächlichen Leistungen decken, besser noch

sie übertreffen. Techniken und Gestaltung müssen qualitativ hochwertig sein, um eine Kundenbindung zu

ermöglichen.

„Qualität ist die Moral des Produkts“

(Zitat: Jan Teunen)

- Verantwortung gegenüber – der Zukunft

Denn Gutes hat Zukunft, ist von Bestand und wird es auch in hundert Jahren noch geben.

Mehr denn je wird der Gestalter in Zukunft wieder Verantwortung gegenüber seinem Schaffen übernehmen müssen!

Nachhaltigkeit, Hochwertigkeit und Zeitlosigkeit sind die Schlagwörter und Geiz ist nicht mehr geil! Genug der

Applikationen und Trendkopien, Originale sind wieder erwünscht. Der Anspruch auf Qualität und Authentizität wird

wachsen und mit ihm die Wertschätzung gegenüber dem Handwerk.

Ökonomische und ökologische Überlegungen dürfen in der Gestaltung sichtbar werden und steigern Glaubwürdigkeit

und Wertebewusstsein.

Daher muss der Gestalter die Verantwortung gegenüber der Zukunft annehmen um sie richtungweisend in seinem

Wirkungsbereich mit zu gestalten !!!


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