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Leseprobe "Ostseefalle" von Eva Almstädt

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terkam, hatte er zwei Zettel mit groben Skizzen und Maßen<br />

dabei. »Das Aufmaß habe ich fertig. Für eine Beratung sollten<br />

Sie dann in unsere Ausstellung kommen.«<br />

»Ja, das werde ich tun. Ich bin noch etwas unentschieden,<br />

welches Holz das richtige ist.«<br />

»Eiche«, sagte Steinhaus. »Das hält ewig.«<br />

»Das ist aber auch recht teuer.«<br />

»Da sollte man keine halben Sachen machen«, entgegnete<br />

er. Sein Blick fiel auf die geöffneten Schubladen und<br />

Schränke. »Was haben Sie mit dem ganzen Zeug vor?«, fragte<br />

er. »Flohmarkt? Dorfmuseum? Oder eBay?«<br />

»Das meiste wird wohl in einen Container wandern.«<br />

»Passen Sie bloß auf, dass Sie nicht aus Versehen was<br />

Wertvolles wegwerfen.«<br />

»Was sollte das sein?«<br />

»Keine Ahnung. Antiquitäten, Bilder, Teppiche …<br />

Manchmal staunt man, was Sammler für den letzten Schrott<br />

so ausgeben.« Er lehnte sich gegen die Küchenarbeitsplatte<br />

und verschränkte die Arme vor der Brust.<br />

»Leben Sie in Barnebek?«<br />

»Schon immer. Meine ganze Familie. Mein Vater und<br />

Großvater haben auf einem Bauernhof gearbeitet.«<br />

»Kannten Sie die Leute, die in diesem Haus gewohnt haben?«<br />

»Oh, das waren so einige. Zuletzt lebte hier ein Mann, der<br />

sich wohl für einen Künstler hielt. Ein Schreiberling. Alleinstehend,<br />

etwas älter, ein seltsamer Kauz.«<br />

»Was ist mit der Familie, <strong>von</strong> der der Makler gesprochen<br />

hat?«<br />

»Hat er? Ja, da war mal eine Familie, die das Haus gemietet<br />

hat, das stimmt. Mehrere Kinder. Aber die wohnten nur<br />

kurz hier.«<br />

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