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ungefähr zehn Jahren eine junge Frau aus Barnebek verschwunden<br />
und niemals wieder aufgetaucht war. Aber das<br />
da unten im Keller würde doch wohl kaum ihr Schädel sein?<br />
Das ergäbe überhaupt keinen Sinn … Niemand bewahrte so<br />
etwas in seinem Keller auf, wenn der Schädel mit einem bekannten<br />
Todesfall, vielleicht sogar einem Mord, zusammenhing.<br />
Und dieses Ding sah so … sauber aus. Wirklich mehr<br />
wie ein Theaterrequisit oder Anschauungsmaterial für den<br />
Biologieunterricht als etwas, was sich mal im Inneren eines<br />
Menschen befunden hatte.<br />
Inka betrachtete ihr Smartphone. Sie hielt es immer noch<br />
umklammert. Kopfschüttelnd ließ sie das Handy in ihre Jackentasche<br />
gleiten. Es würde sich alles aufklären, und später<br />
würden sie da rüber lachen. Sie hatte sich bestimmt nur <strong>von</strong><br />
der morbiden Atmosphäre des Hauses und den Sprüchen<br />
dieses ungehobelten Mannes, der das Aufmaß genommen<br />
hatte, ins Bockshorn jagen lassen.<br />
Die Kinder strömten aus dem Haupteingang des Schulgebäudes.<br />
Die ersten rannten, danach folgten ein paar, die<br />
hüpften oder die Hände vor sich um ein imaginäres Steuer<br />
geschlossen hatten und wohl ein fantasiertes Gefährt lenkten.<br />
Dann kamen die, die in normalem Tempo gingen, in Gruppen,<br />
zu zweit oder allein. Pia sah Felix als einen der Letzten<br />
hi nausschlendern. Er unterhielt sich mit Raphael, seinem<br />
Freund, den er schon aus dem Kindergarten kannte. Felix<br />
war, ebenso wie sie, eher zurückhaltend mit neuen Bekanntschaften<br />
und beständig in seinen Freundschaften.<br />
Pia musterte ihren Sohn. Seine Haare schimmerten weich,<br />
weil das Sonnenlicht auf sie fiel. Sie betrachtete seine Statur,<br />
seinen Gang. Er hatte wenig Ähnlichkeit mit Hinnerk. Das<br />
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