BIG_Magazin_2021-1_Nr_113_V4
big magazin nr. 113 Köln-Bickendorf und Umgebung
big magazin nr. 113
Köln-Bickendorf und Umgebung
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Ausgabe 1/2021 · Nr. 113 · ISSN 2195-6464
Das Ossendorfbad im
„Dornröschenschlaf“
Rochusplatz: Bebauung vollendet,
aber immer noch nicht fertig
Eine Momentaufnahme:
Was macht die Pandemie mit uns?
„Die Menschen müssen sich wieder begegnen können“
Das big Magazin im Gespräch mit dem neuen Bürgermeister des Stadtbezirks Köln-Ehrenfeld Volker Spelthann
Unabhängiges Magazin der big für
Bickendorf, Ossendorf und Vogelsang
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Herausgeber:
big - Bickendorfer Interessengemeinschaft
e.V.
Redaktionsleitung:
Claudia Wingens, Ernst- Jürgen
Kröll (v.i.S.d.P. für das Land NRW
vom 24.5.1966)
Redaktion:
Peter Bruckmann,
Angelika Burauen,
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Peter Johann Kierzkowski (Fotos),
Uli Klinger,
Ernst-Jürgen Kröll,
Kay Carolin Plaßmann,
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Claudia Wingens
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und der Redaktion:
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SOLO-Druck GmbH
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Wir danken für die Mitarbeit
an dieser Ausgabe:
Andrea Contzen
Franziska Graalmann
Tim Morgenstern
Käthi Schneider
Joseph Schnitzler
big Magazin 1/2021
Auflage: 10.000 Exemplare
Erscheinungsweise:
4 Ausgaben im Jahr
Namentlich gekennzeichnete Beiträge
geben nicht unbedingt die
Meinung der Redaktion wieder.
Für unverlangt eingesandte Manuskripte
und Leserbriefe sind wir
dankbar. Über Abdruck und evtl.
Kürzungen entscheidet die Redaktion.
Eine Verwertung der urheberrechtlich
geschützten Artikel,
Abbildungen, Anzeigen ect. – insbesondere
durch Vervielfältigungen,
Verbreitung, Digitalisierung und
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unzulässig und strafbar, soweit sich
dem Urhebergesetz nach nichts
anders ergibt. Die Rechte für vorstehende
Nutzungen, auch für Wiederveröffentlichungen,
bietet die Bickendorfer
Interessengemeinschaft
e.V. hiermit an.
ISSN 2195-6464
big Titelbild:
Peter Johann Kierzkowski
Mit Hoffnung in den Frühling
Ein herausforderndes Jahr
liegt hinter uns. Nun zeichnet
sich mit der Impfkampagne
vielleicht eine Wende hin zu einer
neuen Normalität ab. Doch
wie sieht die Situation aktuell
für die Solo-Selbständigen und
Unternehmen im Veedel aus?
Wir haben erneut bei den big
Unternehmen nachgefragt und
stellen das derzeitige Stimmungsbild
in dieser Ausgabe
vor. Für Veränderung steht
auch der neue Bezirksbürgermeister
Volker Spelthann. Im
Gespräch mit uns skizziert er
seine Ideen und Wünsche für
die Zukunft unseres Stadtteils.
So steht dieser Frühling für
Aufbruch und Neuanfang.
Bleiben Sie gesund!
Ihre big-Redaktion
big inhalt
big aktuell
04 „Die Menschen müssen sich wieder
begegnen können“
07 Sport, Spaß und Spannung im Veedel
08 Josef Wirges: Ex-Bürgermeister einer „Großstadt“
11 Wie wirkt sich der Lockdown im Veedel aus?
14 Ein Gespenst geht um in Bickendorf…
20 Was macht die Pandemie mit uns?
22 Das Ossendorfbad im „Dornröschenschlaf“
25 Die Bebauung vollendet, aber immer noch nicht fertig
27 Den Willen bekunden
32 Neues aus der BV
34 Verschiedenes
big porträt
10 Neumitglied
Böhm & Plaßmann
16 Mit Herz und Hand
für das Veedel
big ratgeber
12 Mein kleiner Garten
im Frühjahr
24 ...big trauert
big kultur
34 Gedicht Käthi Schneider
big rätsel
27 Wer kennt sich aus in
Bickendorf?
big 10 fragen
33 Bickendorfer Klaav
big historie
30 Wie hat der Rhein
Bickendorf und Ossendorf
verändert?
Ausgabe 1/2021 | Nr. 113 3
unter versteht. Es ist was dran,
wenn dadurch eine bestimmte
Art investorengetriebener Immobilienentwicklung
gemeint
ist, da müssen wir aufpassen,
dass hier nicht nur Betongold
für Anleger wie bei so manchem
aktuellen Projekt in Ehrenfeld
entsteht, sondern guter, bezahlbarer
Wohnraum für jedes
Portemonnaie. Ich finde die Genbig
aktuell
Unsere Lebensfreude braucht Orte,
wo sie sich wohl fühlen kann.
© Ernst Ferstl
Bilder: Peter Johann Kierzkowski
„Die Menschen müssen sich wieder begegnen können“
Das big Magazin im Gespräch mit Volker Spelthann Bezirksbürgermeister des Stadtbezirk Köln-Ehrenfeld
Sie sind nun schon seit den
berühmten gut 100 Tagen
Bezirksbürgermeister des
Stadtbezirks Köln-Ehrenfeld.
Erzählen Sie mir bitte ein wenig
über Ihre ersten Monate
in diesem Amt.
Für mich ist das eine sehr aufregende
Zeit. Täglich prasselt eine
Unmenge Neues auf mich herein,
ich lerne viel, versuche, mich
in alles hineinzudenken. Grundsätzlich
„erbt“ dir die neue BV
ja viele Prozesse wie zum Beispiel
das Radverkehrskonzept,
die Planungen für neue Quartiere
an der Franz-Geuer-Straße
oder auf dem Max-Becker-Gelände,
die Agenda der ersten
100 Tage hat sich da von ganz
alleine gefüllt. Hinzu kommt die
Corona-Situation, die uns auch
kreativ werden lassen musste:
So hatten wir Anfang Februar
die erste digitale BV-Sitzung, so
bleiben wir arbeitsfähig.
Über die einzelnen Punkte
können wir gleich noch mal
auf das eine oder andere zurückkommen.
Aber vielleicht
zuvor ein paar Eckpunkte Ihrer
Vita und insbesondere aus
Ihrer Karriere als Politiker.
Als gebürtiger Rheinländer hat
mich der Kampf gegen den
Braunkohle-Filz rund um Hambach
oder Garzweiler schon in
den 90ern zu den Grünen geführt.
Nach dem Studium der
Wirtschaftsgeographie in Bonn
und Amsterdam sowie berufliche
Stationen in Berlin und
London brachte mich die Liebe
schließlich nach Ehrenfeld. Eine
„politische Karriere“ würde ich
das aber nicht nennen, strenggenommen
bin ich ein Quereinsteiger.
Damit bin ich aber ja
nicht alleine, immer mehr, auch
jüngere Menschen, wollen nicht
länger von der Seitenlinie zusehen,
sondern demokratische
Verantwortung übernehmen, da
weht nicht nur bei uns Grünen
frischer Wind.
Was ist das Besondere am
Stadtbezirk Ehrenfeld im
▲
Volker Spelthann hofft auf
bezahlbaren Wohnraum im Veedel
Vergleich zu anderen Stadtbezirken?
Solche Fragen sind immer
schwierig zu beantworten, weil
man ja immer Gefahr läuft andere
Bezirke damit gleichzeitig herabzusetzen.
Aber sagen wir mal
so: Ich empfinde Ehrenfeld als
besonders engagiert, solidarisch
und liberal, das ist eine außergewöhnlich
vielfältige, energiegeladene
Mischung. Diese Energie
auch kreativ „auf die Straße“ zu
bringen, sich entfalten zu lassen,
daran möchte ich in der BV mitarbeiten.
Gibt es etwas, das Ihnen hier
ganz besondere Sorgen bereitet
oder nachdenklich macht?
Akut natürlich die Isolation des
Corona-Lockdowns, die uns ja
alle irgendwo zwischen Einsamkeit
und Lager-Koller belastet.
Mit der Impfkampagne und den
ersten Lockerungen ist da aber
ja endlich ein Licht am Ende des
Tunnels für viele sichtbar, wobei
mich als Vater von drei Kindern
schon umtreibt, warum z.B. die
Impfperspektive für Kinder und
Jugendliche aufgrund fehlender
Zulassungen offensichtlich auch
langfristig noch auf sich warten
lässt.
Wie kann unser Veedel noch
lebenswerter gestaltet werden?
Wir brauchen mehr Freiräume als
Voraussetzung von öffentlichem
Leben, funktionierenden Nachbarschaften,
Vereinsleben oder
Freundschaften. Die Menschen
müssen sich begegnen können,
in Zeiten der Pandemie ist das
wichtiger denn je. Da ist in der
Vergangenheit zu einseitig und
uninspiriert nur auf Wohnraum
und Parkraum gesetzt worden.
Grünanlagen, Spielplätze, Sport,
Außengastro oder Treffpunkte
aller Art machen unsere Straßen
und Plätze aber ja erst lebendig
und damit lebenswert. Wir müssen
darauf aufpassen, dass dies
in Zukunft besser gelingt.
Wenn wir mal etwas näher
auf den Stadtteil Bickendorf
schauen: Was fällt Ihnen auf?
Bickendorf ist sehr lebenswert,
viele engagierte Menschen, viele
lebendige Vereine, tolle Architektur,
wenn ich zum Beispiel an
die Riphahnsiedlung denke. Ich
bin gerne im St. Mocca, auch im
Rondellchen fühle ich mich wohl.
Auch in Bickendorf wird immer
häufiger vor einer möglichen
Gentrifizierung gewarnt.
Wie sehen Sie diese
Entwicklung?
Kommt drauf an, was man dar-
big aktuell
Joseph
Schnitzler,
Rechtsanwalt.
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Ausgabe 1/2021 | Nr. 113 5
big aktuell
big aktuell
trifizierungsdebatte allerdings
schwierig, wenn sie etwas Xenophobes
bekommt und jeden und
jede, die gerne in Bickendorf
leben möchte, im Voraus schon
als „Gentrifizierer“ abqualifiziert.
Das ist nicht kölsch, denn
irgendwie simmer doch all he
hinjekumme wie es im „Stammbaum“
heißt.
Ein wichtiger Punkt ist seit
Jahren die künftige Gestaltung
des Rochusplatzes, dessen
verbleibende Freifläche
ja nun nach Fertigstellung der
Bebauung gänzlich umgestaltet
werden soll. Können Sie
unseren Lesern schon sagen,
in welcher Form der Platz gestaltet
werden soll und wann
mit seiner Fertigstellung gerechnet
werden kann?
Dies ist leider ein Beispiel für
ein Projekt, das die neue von
der alten BV etwas „holprig“
übernimmt: Weil der Platz für
den Stadtteil und den Bezirk
eine sehr hohe Priorität hat,
haben wir uns sofort zu Beginn
eingehend damit beschäftigt.
Uns ist mitgeteilt worden, dass
mit einem Baubeschluss im 3.
Quartal 2021 zu rechnen sei.
Allerdings wollte die Verwaltung
den Umbau ursprünglich über
Städtebaufördermittel finanzieren,
was aber wohl letzten
Herbst vom zuständigen Ministerium
abgelehnt worden ist.
Wir haben daraufhin in einem
digitalen Fachgespräch mit der
Fachverwaltung nach Lösungen
gesucht. Mit den zuständigen
Dezernenten Blome für Verkehr
und Greitemann für Bauen sind
wir auch in konstruktivem Austausch
und ich bin zuversichtlich,
dass der Zeitplan dennoch
gestützt werden kann.
Ein langgehegter Wunsch vieler
Bickendorfer ist die Umgestaltung
der Kreuzungsbereiche
Äußere Kanalstraße
und Wilhelm-Mauser-Straße
mit der Venloer Straße in
einen Kreisverkehr. Gibt es
dazu eine konkrete Planung
und zeitliche Vorstellung für
die Umgestaltung?
Hier hat mir die Verwaltung mitgeteilt,
die Planungen ab 2023
aufzunehmen.
Welche Themen liegen Ihnen
für Ihre Amtszeit am Herzen?
Was brennt Ihnen unter den
Nägeln?
Ich merke, dass sich mancher
Frust über die letzten Jahre
aufgestaut hat, das ist mit den
Händen greifbar. Vieles kommt
nicht schnell genug voran, obwohl
sich viele dafür einsetzen.
Ein Beispiel: Am Monte gibt es
viel zu wenige Fahrrad-Abstellplätze,
das Thema treibt nicht
nur die Bezirksvertretung sondern
auch die Elternschaft, die
Direktion und die Schüler um,
es wurden Beschlüsse gefasst,
Emails geschrieben, Unterschriften
gesammelt und Ortstermine
vereinbart. Mir wurde nun versprochen,
dass die Abstellanlagen
in den Osterferien endlich
montiert werden. Falls dem so
ist: gut. Trotzdem hat der ganze
Prozess dann aber schon viele
Jahre gedauert und viel Energie
und ehrenamtliches Engagement
absorbiert. Dem Demokratieverdruss
etwas gegenzuhalten,
indem man Bürgerschaft,
Bezirksvertretung und Verwaltung
wieder zu verlässlichen
Partnern macht, daran möchte
ich arbeiten.
Haben Sie noch eine Anmerkung
zum Schluss?
Beim Bickendorfer Büdchenlauf
trotz der Corona-Pfunde den
10km-Lauf zu überstehen, da
freue ich mich ganz besonders
drauf.
■ Ernst-Jürgen Kröll
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welche die aktuelle
Angebotsvielfalt für Kinder und
Jugendliche im Gebiet der Gesundheitsförderung
aufzeigt.
Im Hinblick auf einen ganzheitlichen
Ansatz sowie zahlreiche
Gesundheitsfaktoren, bezieht
sich der Gesundheitskompass
auf verschiedenste Angebote.
Diese sind aufgeteilt in die Bereiche
von körperlicher Aktivität,
Bewegung und Sport über Ernährung,
öffentliche Freiräume,
Grün- und Spielflächen bis hin
zu den Themen soziale Infrastruktur,
Zusammenhalt und
Integration. Dafür hat Julia Althof
im Rahmen einer Projektaufgabe
für ihr Studium „Gesundheit
& Sozialraum“ an der
hsg Bochum alle bekannten
und zugesandten Angebote und
Möglichkeiten des großen „Sozialraumgebiet
Bickendorf/Ossendorf“
zusammengefasst. So
findet auch der traditionsreiche
Bickendorfer Büdchenlauf Erwähnung,
den die Bickendorfer
Interessengemeinschaft seit vielen
Jahren im und für das Veedel
an den Start bringt. „Bei meiner
Nachforschung ist mir aufgefallen,
dass in Bickendorf und Ossendorf
bereits eine Vielzahl von
Angeboten etabliert sind, jedoch
der Wunsch nach einer Vernetzung
der Angebotsstruktur und
den Akteuren besteht“, erklärt
Julia Althof zu ihrer Arbeit.
Bei dieser umfangreichen Recherche-Aufgabe
wurde sie tatkräftig
durch den Sozialraumkoordinator
Thomas Wydra
unterstützt, der über ein breit
gefächertes Netzwerk in den
Veedeln verfügt. „Alle in der
Kölner Sozialraumkoordination
Tätigen arbeiten nach vorab
festgelegten Jahreszielen im
Auftrag der Stadt Köln an bestimmten
Themen“, so Thomas
Wydra. „Für 2020/21 war beziehungsweise
ist das Thema
die ‚Verbesserung der Kinderund
Jugendgesundheit‘. Daher
war ich ganz begeistert von der
Anfrage etwas gemeinsam auf
den Weg zu bringen.“
Auch Bettina Scheunemann, die
Leiterin des Bürgeramtes Ehrenfeld,
zeigt sich beeindruckt von
dem Ergebnis. „Besonders toll
Sie freuen sich über den neuen Gesundheitskompass (v.l.): Thomas Wydra, Julia Althof und Bettina Scheunemann
finde ich die Vielschichtigkeit.
Diese zeigt ja, dass Gesundheit
eben nicht nur aus der
Abwesenheit von Krankheit besteht“,
betont die Amtsleiterin.
„Spontan habe ich gedacht,
ob der Zeitpunkt der Veröffentlichung
mitten in der Pandemie
sinnvoll ist. Denn viele
Angebote können ja jetzt noch
nicht wahrgenommen werden.
Aber nachdem ich ihn mir angeschaut
habe, denke ich, dass
der Zeitpunkt gerade jetzt gut
gewählt ist. Und ich hoffe, dass
der Kompass gut ankommt und
zu vielen Gesprächen über die
Gesundheit anregt.“
So laden die Ersteller des Kompasses
ab sofort alle Kids, Jugendlichen
und Familien zum
„Schmökern und Daddeln“ ein.
Denn der Gesundheitskompass
steht als PDF-Download auf der
Veedels-Internetseite vom „Sozialraum
Bickendorf und Ossendorf“
zur Verfügung. Zu finden
unter der Rubrik „Aktuelles“,
wo es noch weitere interessante
Informationen zu entdecken gilt.
Allerdings ruhen viele der Angebote
noch aufgrund der aktuellen
Situation, jedoch sind stets
Kontaktdaten oder Informationsportale
beigefügt, damit sich Interessierte
informieren können.
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■ Claudia Wingens
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Ausgabe 1/2021 | Nr. 113 7
big aktuell
big aktuell
Josef Wirges: Ex-Bürgermeister einer „Großstadt“
Ein kölsches Urgestein verabschiedet sich zwar aus der aktiven Politik , wird sich aber weiter engagieren
Gerne wäre er noch Bürgermeister
von Ehrenfeld geblieben,
aber das Wählervotum
bei der letzten Kommunalwahl
wollte es ein wenig anders. Von
daher schaut Josef Wirges heute
drei Monate später noch einmal
zurück. Er blickt auf vier Jahrzehnte,
in welchen er Mitglied
in der Bezirksvertretung und davon
23 Jahre als Bürgermeister
gewählt war – eigentlich Bürgermeister
einer „Großstadt“,
wie er nicht ohne Stolz betont.
Wäre der Stadtbezirk Ehrenfeld
eine selbständige Gemeinde, so
Josef Wirges blickt zurück auf vier Jahrzehnte in der Bezirksvertretung
wäre sie tatsächlich mit mehr
als 100.000 Einwohnern eine
Großstadt und würde von einem
hauptamtlichen Bürgermeister
regiert und verwaltet.
So war er zwar teilweise freigestellt
von seiner beruflichen
Tätigkeit als Verwaltungsangestellter
beim Städte- und Gemeindebund,
aber dennoch nur
im Ehrenamt; über all die Jahre
im Bezirk Ehrenfeld täglich präsent
und engagiert. Mit dem Abstand
von den berühmten „100
Tagen“ zu der sein Leben deutlich
verändernden Kommunalwahl
stellt er fest, dass es ihm
heute ungleich besser und entspannter
geht. Vorbei sind nicht
nur die unendlich vielen Termine
mit den Spitzen aus Politik, Verwaltung,
Wirtschaft, Vereinen
und Bürgern, sondern auch die
unzähligen täglichen Telefonate,
die mit vielen Anforderungen
an ihn und sein Amt verknüpft
waren. Stets mit dem Ziel, das
bestmögliche Ergebnis für die
Bürgerrinnen und Bürger im
Veedel zu erreichen. Seine Nähe
zum Bürger und seine unvergleichbare
Art unterscheidet ihn
von vielen Politikern im kommunalen
Bereich und machte ihn
weit über den Bezirk Ehrenfeld
und Köln hinaus bekannt und
unglaublich populär.
Seine hohe Popularität ging aber
dennoch auch mit schmerzhaften
Erlebnissen einher. So denkt
er heute noch oft an die Brandkatastrophe
am 21.9.2012 in
der Lansstraße, wo zahlreiche
Familien von jetzt auf gleich
ihr gesamtes Hab und Gut verloren
hatten. Doch dank seiner
Kontakte und hohen Akzeptanz
war es ihm damals zusammen
Verkauf - Vermietung - Verwaltung
Bild: Peter Johann Kierzkowski
mit ganz vielen anderen Menschen
möglich, schnell und unbürokratisch
zu helfen und die
schlimmste Not zu lindern. Er
vergisst allerdings auch nicht
die Erniedrigung durch den
türkischen Staatspräsidenten
Erdogan. Denn dieser ließ es,
anlässlich der Einweihung der
Moschee in Ehrenfeld, an der
entsprechenden Wertschätzung
fehlen und stieß die gesamte
Stadtspitze und auch Josef Wirges
persönlich vor den Kopf, in
dem sie beim Festakt zu Randfiguren
degradiert wurden. Als
seinen größten persönlichen Erfolg
wertet Josef Wirges die sich
jetzt in der Realisation befindliche
Neubebauung des Heliosgeländes.
Mit seinem unbändigen
Einsatz gegen die von den Eigentümern
geplante Errichtung
eines Einkaufszentrums konnte
er dieses verhindern. Und so
entsteht dort jetzt eine hochangesehene
Universitätsschule, deren
Strahlkraft einmal weit über
Köln-Ehrenfeld und die ganze
Stadt hinaus reichen wird.
Kaum jemand versteht es wie
Josef Wirges, sich mit seiner
Sprache und seinem rheinischen
Naturell so auf die Bürger einzustellen,
wie er es stets tat und
dabei immer authentisch blieb.
Und dies obschon inzwischen
mehr als die Hälfte aller Bewohner
des Bezirks Ehrenfeld keine
kölnischen Wurzeln mehr haben.
Eigentlich könnte er sich jetzt,
wo viele formale Pflichten von
ihm abgefallen sind, seinem
liebsten Hobby widmen, dem
Reisen mit seinem Wohnanhänger,
aber dann wäre er nicht
mehr Josef Wirges mit seiner
Leidenschaft für Köln und besonders
für seine Viertel. Insofern
fühlt sich Josef Wirges auch
nach seiner Verabschiedung als
Bürgermeister dem Bezirk und
seinen Bewohnern gegenüber
immer noch verpflichtet. Schon
vor zwanzig Jahren gründete
er zusammen mit anderen
engagierten Bürgern den Verein
„Förder- und Trägerverein
Veedelsmanagement Ehrenfeld
e.V.“. Ein gemeinnütziger Förder-
und Trägerverein, dessen
Mitglieder das wirtschaftliche,
kulturelle und institutionelle Leben
in Ehrenfeld widerspiegeln.
Oh ja, Computerprobleme
können wir schnell lösen!
Oft sind es die kleinen sowie
großen Nöte und Sorgen der
Bürger, um die sich Josef Wirges
und seine Mitstreiter kümmern.
Als dessen Vorsitzender möchte
er auch in der Zukunft dazu
beitragen, sein geliebtes Viertel
lebens- und liebenswert zu erhalten
und zu gestalten.
Mit seinen engen und über Jahrzehnte
gepflegten Kontakten zu
den städtischen Dienststellen
und den Mitarbeitern sorgt er
nach wie vor auf kurzem Dienstweg
dafür, „dass die kleinen
Mängel am Straßenbelag und an
der Straßenlaterne schnellstmöglich
behoben werden“, wie er es
an diesen Beispielen anschaulich
darstellt. Aber es sind auch die
sozialen Aspekte und Probleme
im Viertel, denen sich der Verein
und im Besonderen der Ex-Bürgermeister
annehmen. So bereitet
ihm besonders die Entfremdung
im Bezirk große Sorgen,
welche im besonderen Maße
Ehrenfeld betrifft. Dabei spielt für
ihn eine große Rolle, dass dort
nicht nur hochpreisiger Wohnungsbau
entsteht und durch
Umwandlung für die bisherigen
Bewohner unbezahlbar wird. So
tritt er mit Vehemenz dafür ein,
dass Neubauprojekte immer mit
mindestens einem Drittelanteil
mietpreisgedäpftem Wohnungsbau
einhergehen. Nur dadurch
kann seiner Meinung nach „die
bunte Vielfalt“ von Ehrenfeld
und die Lebensqualität erhalten
bleiben. So schaut er sorgenvoll
und dennoch mit viel Herzblut
nach vorne und auf die bauliche
Entwicklung des Max-Becker-Areals
an der Widdersdorfer
Straße. Dort entscheidet sich, wie
er wörtlich sagt, „in den nächsten
Jahren, ob der letzte Sargnagel
der Gentrifizierung von
Ehrenfeld eingeschlagen wird.“
Ganz sicher wird Josef Wirges als
Ehrenfelder Urgestein seine unzähligen
Erlebnisse, Erfolge, aber
auch Niederlagen, fröhlichen
und traurigen Erlebnisse einmal
in einer Biografie festhalten.
Wäre auch zu schade, wenn der
Jupp, wie ihn vielen Weggefährten
nennen dürfen, diese unendliche
Fülle an Anekdoten, Geschichten
und Erlebnissen nicht
für die Nachwelt nachlesbar erhalten
würde. ■ Ernst-Jürgen Kröll
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„Gut 80 Prozent Umsatzeinbußen
sprechen für sich, trotzdem
versuche ich immer weiter, mit
neuen Ideen im Gespräch zu
bleiben, damit neben dem wirtschaftlichen
Fiasko nicht auch
noch das Lebenswerk zerstört
wird.“ So entwickelt er seit dem
ersten Lockdown im März 2020
permanent auf seiner Homepage
„heuser-shop.de“ neue
Formate und Ideen – von Online-
und Streaming-Konzerten
über persönliche Video-Ständchen
bis hin zu Online-Gitarrenworkshops
oder Kinder-Mitmach-Konzerten.
„Man darf als
Künstler nicht von der Bildfläche
verschwinden, man muss sich
immer wieder neu erfinden“,
so Björn Heuser. „Das spornt
zwar an, würde mit einer realistischen
Perspektive auf ein Ende
der Krise aber angenehmer von
der Hand gehen.“ Dabei findet
er klare Worte in Richtung der
Politik. „Die erste Soforthilfe
musste ich fast vollständig zurückzahlen,
die Novemberhilfe
ebenso“, sagt er. „Das ist nicht
korrekt. Vor allem, weil die Menschen
denken, dass uns Künstlern
geholfen wird. Das stimmt
einfach nicht.“ Perspektivisch
glaubt der Künstler, dass sich
im Eventbereich einiges grundlegend
ändern wird. „Sicher ist,
dass die Gesellschaft umerzogen
wird“, denkt Björn Heuser.
„Es wird keinen Fingerschnips
geben und dann wird wieder
mit tausenden Menschen Arm
in Arm gesungen – das ist noch
ein weiter, weiter Weg. Und es
steht in den Sternen, welche
Künstler diesen Weg schaffen
werden. Sicher ist: leider nicht
alle.“ Für sich selbst zieht er seit
dem Beginn der Krise die Kraft
aus seiner Passion für die Musik.
„Aufgeben ist keine Option.
Ich bin sehr glücklich und dankbar,
dass ich meine Leidenschaft
zum Beruf machen durfte. Und
jetzt ist es passenderweise auch
die Musik, die mich immer wieder
auffängt, wenn ich drohe zu
fallen.“
Vor allem die Verantwortung
für ihr Mitarbeiter-Team beschäftigt
die Verantwortlichen
der Firma Itting zunehmend.
„Wir sind mit unserer Werkstatt
in der glücklichen Lage, noch
arbeiten zu dürfen.“, erklärt
Kim Adler, Geschäftsleitung des
Karosseriefachbetriebes. „Allerdings
sind durch verstärktes Homeoffice
viel weniger Autos auf
der Straße, was sich natürlich
auch bei uns bemerkbar macht.
So trifft uns der derzeitige Lockdown
stärker als der erste und
wir versuchen, jeden Auftrag zu
generieren, um unsere Mitarbeiter
nicht in die Kurzarbeit schicken
zu müssen.“ Daher ist das
Wichtigste derzeit, den Kunden
zu vermitteln, dass der Betrieb
weiterhin geöffnet ist. Doch
neben den rein wirtschaftlichen
Hemmnissen hat der Lockdown
für Kim Adler auch eine zwischenmenschliche
Dimension:
„Uns fehlen natürlich die sozialen
Kontakte und vor allem der
Austausch mit den Kollegen. Ein
Björn Heuser findet Kraft in der Musik: „Aufgeben ist keine Option“
Zoom-Meeting kann ein Kölsch
an der Theke nicht ersetzen.“
Nach Einschätzung der Pressesprecherin
der KölnBäder Franziska
Graalmann wird der aktuelle
Lockdown seine Spuren
auch bei ihrem Unternehmen
hinterlassen – zum einen bei
der Ertragslage aber auch beim
Gästeverhalten. „Der Lockdown
verändert derzeit gravierend die
Freizeitgestaltung, beeinträchtigt
massiv die Möglichkeit, Bewegung
im Wasser in den Alltag
einzubauen und gefährdet nicht
zuletzt die Schwimmfertigkeit
unserer Kinder“, so Franziska
Graalmann. „Wir hören sehr
oft, dass die Gäste gerne zu uns
kommen möchten, wenn sie
endlich wieder ins Schwimmbad
dürfen.“ Dafür hat die
Gesellschaft schon im vergangenen
Jahr Konzepte für den
Betrieb unter Pandemiebedingungen
erstellt und stets angepasst.
Darüber hinaus wurden
ein E-Ticket-System implementiert
sowie ein umfangreiches
Hygienekonzept für Gäste und
Mitarbeitende entwickelt. So
fehlt nur noch der Startschuss
für den Sprung ins Wasser.
■ Claudia Wingens
10 www.bickendorf.info Ausgabe 1/2021 | Nr. 113 11
big ratgeber
Mein kleiner Garten im Frühjahr
Waldmeister, Bärlauch und Co. – Gärtnern und Kochen im Wandel der Jahreszeiten mit Andrea Contzen
Mit dem elterlichen Schrebergarten
mehr oder weniger
großgeworden, habe ich
mich lange kaum für ihn interessiert.
Lieber war ich wandernd,
sammelnd und probierend
in der Natur unterwegs.
Häufig mit Bestimmungsbuch,
um anschließend aus Beeren,
Blättern, Samen und Früchten
verschiedene Marmeladen,
Tees, Shampoos, Öle oder Pestos
herzustellen.
Der Einfachheit halber habe ich
schließlich angefangen, verschiedene
mehrjährige Kräuter
und einheimische Wildpflanzen
im elterlichen Garten anzubauen
und der Schwerpunkt meiner
Rezepte wurde das Kochen mit
Im Garten finden sich alle Zutaten für den Geschmack, den frische Kräuter vielen Gerichten geben
Kräutern. Mittlerweile bin ich
selbst seit einigen Jahren Pächterin
eines Kleingartens und
baue neben Kräutern verschiedene
samenfeste Gemüsesorten
an. Während ich im Januar
meine Pflanzplanungen mache
und Saatgut besorge, sehe ich
bereits Ende Februar die zarten
Blättchen des Bärlauchs und das
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Bild: Andrea Contzen
erste Grün des Waldmeisters erscheinen.
Manchmal gerate ich
mit den Aussaaten in Verzug
und bin sehr froh, dass die vielen
Kräuter dort wachsen. Denn
diese kommen ganz bestimmt,
ohne mein Zutun und sehr
verlässlich. Die beschriebenen
Pflanzen haben Heilwirkung,
jedoch möchte ich ihre kulinarische
Qualität hervorheben.
Der Waldmeister (Galium odoratum)
ist mir besonders ans
Herz gewachsen. Ein zartes,
duftendes Kraut, mit schönen
Namen wie Herzfreund, Maiblume
und Teekraut, von dem in
der Küche nur wenige Stängelchen
verwendet werden. Er ist
sehr aromatisch und verfeinert
Speisen ungemein. Im Garten
hat er sein schattiges Plätzchen
und wächst bei mir um den Apfelbaum
herum. Dort bilden Bärlauch,
Waldmeister und Beinwell
eine bodendeckende Pflanzengemeinschaft,
die regelrecht
zu atmen scheint. Eines meiner
Lieblingsrezepte möchte ich vorstellen,
wozu der Waldmeister
vor der Blüte gepflückt wird:
Waldmeistercreme
5-8 Stängel Waldmeister
1 unbehandelte Orange
3/8 l guten, naturtrüben Apfelsaft
z.B. von Weber
35 g Mondamin mit etwas
kaltem Apfelsaft anrühren
200 ml Sahne
Abgeriebene Orangenschale
mit Apfelsaft und Waldmeister
zum Kochen bringen. Durch ein
Sieb den Waldmeister abgießen
und die Flüssigkeit wieder auf
den Herd stellen. Nach Bedarf
etwas nachsüßen. Das mit Apfelsaft
angerührte Mondamin in
die heiße Flüssigkeit einrühren,
kurz aufkochen und unter Rühren
erkalten lassen. Die Sahne
steif schlagen und unter die
erkaltete Masse heben. In eine
Schüssel füllen und mit Waldmeisterblättchen
dekorieren.
Am besten kalt servieren.
Das Spannende an diesem Rezept
ist, dass bei dieser fruchtigen
Süßspeise der Geschmack
von Orangen sehr präsent ist,
der Waldmeistergeschmack
aber darüber zu schweben
scheint. Ausprobieren und mit
Mengenverhältnissen von Orangenschale
experimentieren!
Wild wächst der Bärlauch (Allium
ursinum) in feuchtschattigen
Laubwäldern und hat sich
bei mir im Garten im lichten
Schatten des Apfelbaums bereits
über viele Jahre etabliert.
Da, wo er sich wohlfühlt, breitet
er sich teppichartig aus und lässt
sich selbstverständlich nicht
von einem Maschendrahtzaun
zum Nachbarn abschrecken. Es
ist immer wieder erstaunlich,
wo plötzlich Blätter auftauchen
und Ameisen die Pflanzensamen
hingetragen haben.
Seine Ernteperiode ist wenige
Wochen lang. Meistens ernte
ich von Anfang bis Ende April
Zur Person:
Andrea Contzen ist ausgebildete Gärtnerin im Zierpflanzenbau. Als
Ergotherapeutin langjährig im psychosozialen Bereich tätig, leitete
sie gärtnerische und naturpädagogische Gruppen an und setzte
Projekte wie die Baumscheibenpflege im Viertel in Kooperation mit
EVA e.V. um.
Interessante Bezugsquellen: VEN e.V., Verein zur Erhaltung der
Nutzpflanzenvielfalt; Dreschflegel e.V. biologisches Saatgut für Hausgarten
und Selbstversorgung; Hof Jeebel, www.biogartenversand.de
vor der Blüte. Wenn schließlich
die weißen Sternblüten erscheinen,
büßen die Blätter an
Kraft und Farbe ein. Aber auch
seine Blüten sind essbar und zu
dekorativen Zwecken geeignet.
Ich lasse jedoch lieber Bärlauch
und Waldmeister um die Wette
blühen. Bärlauch ist eine Zwiebelpflanze
und zieht sich zurück.
Im Sommer ist auf einmal
nichts mehr von den Pflanzen
zu erkennen. Keine Sorge, der
Bärlauch hat Bärenkräfte und
kommt immer wieder. Beim Ernten
nehme ich immer nur einen
Teil und der Rest dient den Insekten
als Nahrungs- und Bestäubungsquelle.
Ziegenfrischkäse mit Bärlauch
Ziegenfrischkäse mit ein wenig
Olivenöl und einigen kleingeschnittenen
Bärlauchblättern
verrühren. Ein „Must have“ auf
dem Sonntagsbrötchen!
Bärlauchpesto
100 g Bärlauch
4 EL Pinienkerne
5 EL Parmesan
8 EL Olivenöl
Salz und Pfeffer aus der Mühle
Die Bärlauchblätter waschen,
Egal
was
fehlt...
ITTING bringt
es wieder
in Ordnung!
big ratgeber
trockenschütteln und kleinschneiden.
Die Pinienkerne in
einer Pfanne ohne Fett rösten
und abkühlen lassen. Schließlich
den Parmesan reiben.
Bärlauch, Öl und Pinienkerne
pürieren. Danach den Parmesan
unterrühren und mit Salz
und Pfeffer würzen. Wem der
Geschmack von Knoblauch zu
intensiv und scharf ist, nimmt
einfach 70 g Bärlauch und 30
g Petersilie. Die Pestos werden
dann portionsweise in kleinen
Gefrierbehältern eingefroren
und versorgen uns so über das
ganze Jahr.
Auch der Beinwell (Symphytum
officinale) kann in der
Kräuterküche und zu Heilzwecken
verwendet werden.
Bei mir übernimmt die
Pflanze eine andere Aufgabe.
Teile werden regelmäßig zurückgeschnitten
und sowohl
zum Mulchen als auch zum
Ansetzen von Jauchen eingesetzt.
Dabei bildet die zurückgeschnittene
Pflanze sehr
schnell wieder Blattmasse
und kann regelmäßig geerntet
werden. ■ Andrea Contzen
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12 www.bickendorf.info
Ausgabe 1/2021 | Nr. 113 13
big aktuell
Ein Veedel verändert sich: Eine Bildmontage zeigt, wie es aussehen könnte
Ein Gespenst geht um in Bickendorf…
Besteht für Bickendorf die Gefahr der Gentrifizierung?
Ein Gespenst geht um in
Bickendorf – nicht der Kommunismus
– die Gentrifizierung.
Es gibt viele Menschen, die diesen
Begriff noch nicht einmal
unfallfrei aussprechen können,
geschweige denn wissen, was
sich dahinter verbirgt. Wieder
andere haben eine diffuse Vorstellung
von der Bedeutung
des Wortes. Wiederum andere
reduzieren den Begriff Gentrifizierung
auf steigende Mieten
und das Verdrängen einkommensschwacher
Menschen.
Auch in Bickendorf gibt es diese
Befürchtung. Deswegen soll an
dieser Stelle untersucht werden,
ob diese Furcht begründet ist.
Entzündet hat sich in Bickendorf
die Debatte an dem Plan,
die Aufbauten auf dem ehemaligen
Bruncken-Motoren-Gelände
zwischen Rochusstraße und
Teichstraße abzureißen und dort
neue Wohnungen zu errichten.
Was wird unter Gentrifizierung
verstanden?
Die Grundstücksfläche ist zwar
relativ groß. Aber lässt sich aus einem
Bauvorhaben dieser Größe
bereits die Gefahr einer Gentrifizierung
Bickendorfs ableiten
– oder gar bereits das Entstehen
dieser? Der Begriff Gentrifizierung
ist erst in den letzten
zwanzig Jahren in Mode gekommen,
obschon er bereits 1964
geschaffen wurde. Die britische
Soziologin Ruth Glass schuf den
Begriff „gentrification“, um das
Phänomen zu beschreiben, dass
Mittelschichtfamilien in das
Londoner Arbeiterviertel Islington
zogen. Letztendlich ist der
Begriff auf das 18. Jahrhundert
zurück zu führen, als der niedrige
englische Adel – Gentry
– vom Land in die Großstädte
zog. Dieses führte zu einer
Konkurrenz mit der ärmeren
Stadtbevölkerung um den vorhandenen
Wohnraum. Bereits
an dieser Stelle wird deutlich,
dass die Gentrifizierung nur
dann in Betracht kommt, wenn
in größerem Umfang eine Verdrängung
stattfindet. Vereinzelte
Baumaßnahmen in einem
Umfeld bestehender intakter
Bebauung können nicht zu
einer Gentrifizierung führen.
Das gilt insbesondere dann
nicht, wenn bislang unbebaute
kleinere Grundstücke erstmalig
bebaut und dann zugegebenermaßen
zu atemberaubenden
Mieten von 17,– €/m² vermietet
werden. Denn von bisher
unbebauten Flächen kann
niemand verdrängt werden.
Von einer Gentrifizierung kann
erst dann gesprochen werden,
wenn neben einer Vielzahl von
überteuerten Mietwohnungen
auch die bisherigen bodenständigen
Geschäfte verdrängt und
durch andere hippe Locations
ersetzt werden: den Designerladen,
den Demeterladen, den
Sushiladen, den Edelitaliener
oder den Sternekoch. Erst dann,
wenn dieser Wandel in seiner
Gesamtheit erkennbar ist, dann
kann die Gefahr einer Gentrifizierung
befürchtet werden,
mit der Folge, dass aus einem
Stadtgebiet Arme, Alte, Arbeitslose
und Ausländer verdrängt
werden, so die Gentrifizierungsforscherin
Ilse Helbrecht von der
Humboldt-Universität in Berlin.
Die Erfahrung lehrt jedoch,
dass „die Gentrifizierung erst
Bild: Peter Johann Kierzkowski
dann einsetzt, wenn sich in den
Stadtteilen über Jahre gar nichts
verändert, dann verändern sie
sich negativ.“, so Ilse Helbrecht.
Nach diesem Herunterkommen
setzt die Gentrifizierung ein,
siehe Alt-Ehrenfeld. Um diesen
Stadtteil hatte sich die Stadtplanung
jahrelang nicht gekümmert,
bis man festgestellt
hat, dass dort eine großräumige
und flächendeckende Sanierung
dringend erforderlich ist mit der
Folge der – mäßigen – Gentrifizierung.
Kann das in Bickendorf passieren?
Bickendorf besteht aus einer
Reihe von abgrenzbaren Wohngebieten,
dem Westend, der Kölner
Gartensiedlung (Akazienweg/Erlenweg),
der Mehrfamilienhaussiedlung
aus den
1920er-Jahren (Venloer Straße/
Akazienweg/Grüner Brunnenweg),
der Einfamilienhaussiedlung
(Sandweg/Grüner
Brunnenweg/Akazienweg),
den großen Neubausiedlungen
(Akazienweg/Venloer Straße),
dem Rochusplatz und dem vormaligen
Grotengelände (Häuschensweg/Grüner
Brunnenweg).
Keines der Mehrfamilienhausgebiete
ist im Besitz von
privaten Investoren. Der größte
Teil befindet sich im Besitz der
GAG, einer Wohnungsbaugesellschaft
in städtischer Hand.
Vor circa zwei Jahrzehnten gab
es ernsthafte Bestrebungen der
CDU-Ratsfraktion, diese Wohnungsbaugesellschaft
zu privatisieren.
In einer Zeit als die
Not bezahlbaren Wohnraums
noch nicht ins Auge fiel, aber
schon vorausgesagt wurde. Der
Plan der CDU-Fraktion ist dank
des großen politischen Widerstandes
gescheitert. Deswegen
konnten von der GAG auf den
Neubaugebieten Wohnungen
errichtet werden, die preisgünstig
sind. Sei es aufgrund öffentlicher
Förderung, aber auch
aufgrund moderater Preispolitik
der Gesellschaft. Die Mehrfamilienhaussiedlung
aus den
1920er-Jahren wurde vollständig
modernisiert und im Äußeren
nach historischem Vorbild
restauriert. Im Rahmen dessen
hat die GAG nicht den Miet-Erhöhungsrahmen
ausgeschöpft,
den der Gesetzgeber zulässt,
wenn Wohnungen modernisiert
worden sind. Das Gleiche gilt
für Baumaßnahmen der Kölner
Gartensiedlung. Freie große
Grundstücksflächen gibt es in
Bickendorf nicht, auf denen ein
privater Investor Wohnungen
bauen und diese zu überzogenen
Preisen vermieten könnte.
Ist das 4711-Gelände im Umbruch?
Gleichwohl ist Obacht geboten.
Der Presse war zu entnehmen,
dass die Firma Coty
auf dem ehemaligen 4711-
Gelände (Wilhelm-Mauser-Straße/Venloer
Straße/Akazienweg)
die Produktion einstellen wird.
Hier sollten Stadtrat, Bezirksvertretung
und Stadtverwaltung
rechtzeitig – und darauf liegt
die Betonung – dafür sorgen,
dass ein Bebauungsplan aufgestellt
wird, der Wohnbebauung
mit kleinen Gewerbeeinheiten
vorsieht. Des Weiteren muss
dafür gesorgt werden, dass
das Grundstück in städtische
Hand gelangt, damit Stadtrat
und Stadtverwaltung Einfluss
nehmen können. Nur diese
Vorgehensweise gewährleistet
eine sozial verträgliche Wohnbebauung,
die sich auch durch
moderate Mieten auszeichnet.
Denkbar ist es, auf dem recht
großen Gelände nicht nur Mehrfamilienhäuser,
sondern auch
Einfamilienhäuser zu errichten.
Welcher Strukturwandel droht
im Einzelhandel?
Die vorhandene Struktur der
Wohnbebauung und die Neubaukapazitäten
auf vereinzelten
kleinen Grundstücken lassen
also nicht den Schluss zu, dass
es zu einer Gentrifizierung in
Bickendorf kommen wird. Daraus
folgt aber auch, dass keine
hippen Läden mit überteuertem
Angebot entstehen, da dafür in
Bickendorf aufgrund der Bevölkerungs-
und Wohnungsstruktur
die Kaufkraft fehlt. Abgesehen
von der Corona-Situation stellt
sich die Lage in Bickendorf
so dar, dass viele Geschäfte
– auch kleinere – deswegen
gut bestehen können, weil sie
gute Leistungen zu moderaten
Preisen anbieten. Gewiss, der
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Einzelhandel unterliegt auch in
Bickendorf dem Strukturwandel,
der jedoch nicht einer örtlichen
Gentrifizierung geschuldet ist,
sondern dem Internethandel
und den Großanbietern auf der
grünen Wiese.
Deswegen erscheint es zumindest
schwierig, dass in den
Gewerberäumen, die auf dem
Rochusplatz geschaffen worden
sind, aber auch in der Ladenzeile
des Westcenters, eine gute
Gewerbestruktur etabliert werden
kann. Hier ist den Betreibern
der beiden Ladenzeilen ein
gutes und glückliches Händchen
zu wünschen.
Sicherlich könnte man sich an
dieser Stelle noch mit der Frage
beschäftigen, ob Bestandsgebäude
grundsätzlich zu erhalten
sind oder ob diese ohne Rücksichtnahme
auf ihren Erhaltungswert
abgerissen werden
dürfen. Diese Notwendigkeit
stellt sich jedoch bei der Betrachtung,
ob die Gefahr der
Gentrifizierung besteht, nicht,
da diese sowohl durch den Abbruch
von Altbauten und den
anschließenden Neubau als
auch durch die Modernisierung
von Altbauten bewerkstelligt
werden kann. Es liegt im Wesen
eines Gespenstes, das es real
nicht wahrnehmbar ist und eben
nur in der Fantasie existiert. So
verhält es sich auch mit der
Gentrifizierung in Bickendorf.
Sie ist nur ein Gespenst.
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Ausgabe 1/2021 | Nr. 113 15
big porträt
big porträt
Mit Herz und Hand für das Veedel
Das Familienunternehmen Schwan Sanitär & Heizungstechnik überzeugt mit Engagement und Qualität
Bickendorf ist in jeder Hinsicht
ihr Mittelpunkt. Denn Ferdinand
Schwan lebt bereits seit
25 Jahren im Veedel und gründete
im Jahr 2008 dann auch
vor Ort seine Firma Schwan -
Sanitär & Heizungstechnik. Seine
Frau Andrea Schwan, die für
das Kaufmännische zuständig
ist, wurde sogar in Bickendorf
geboren. „Da eines unserer
Kinder damals noch die Grundschule
Erlenweg besuchte, war
es für uns naheliegend möglichst
in Bickendorf oder der
näheren Umgebung ein Ladenlokal
anzumieten“, erinnert
sich Ferdinand Schwan an die
Sie engagieren sich in Bickendorf: Ferdinand Schwan (links) und sein Team
Anfänge seines Betriebes. „Als
sich dann für uns die Gelegenheit
bot, hier ein Haus mit dazugehörigen
Geschäftsräumen zu
erwerben, haben wir natürlich
zugeschlagen.“
Seither bietet der Familienbetrieb
das gesamte Spektrum
im Bereich Sanitär- und Heizungstechnik
an. Ob Armaturen
tropfen, WC-Spülungen defekt
sind oder die Heizung nur lauwarm
wird, das erfahrene Team
aus Spezialisten findet stets die
passende Lösung. So liegen
die Schwerpunkte neben dem
klassischen Kundendienst, auf
Wartungen, den notwendigen
Bilder: Peter Johann Kierzkowski
Reparaturen und auf dem Einbau
moderner und effizienter
Heizungsanlagen. Dabei stehen
wirtschaftliche und klimafreundliche
Lösungen im
Vordergrund wie die Heizungserneuerung
mit Brennwert-Anlagen.
„Seit einigen Jahren erreichen
uns auch immer mehr Anfragen
rund um das Thema ‚seniorengerechtes‘
Badezimmer“, erklärt
Andrea Schwan. „Dieser
Bereich hat definitiv stark an
Bedeutung gewonnen und gehört
für uns mittlerweile zum
gängigen Tagesgeschäft wie
eben auch die Modernisierung
von älteren Badezimmern.“ Bei
größeren Projekten entwickeln
die Fachhandwerker eine Gesamtplanung
und beziehen dafür
ein sehr gut funktionierendes
Netzwerk von qualifizierten
Partnern aus anderen Gewerken
mit ein. Nach
gemeinsamen Baubesprechungen
vor Ort,
planen sie dann die
konkreten Arbeitsabläufe
und übernehmen
auf
Wunsch auch die gesamte Koordination.
„Da wir unsere
Partner und deren jeweiligen
Stärken durch die jahrelange
Zusammenarbeit gut kennen,
funktioniert das in der Regel
reibungslos“, betont Ferdinand
Schwan. „So können wir die
Bauzeit möglichst kurzhalten.“
Oberste Priorität hat bei allen
Aufträgen jedoch die Kundenzufriedenheit.
„Auch wenn es
sich nach einer Standard-Antwort
anhört, aber tatsächlich
ist es uns wirklich wichtig, dass
unsere Kunden am Ende eines
Auftrages zufrieden mit unseren
Arbeiten sind“, sagt Ferdinand
Schwan. „Dabei ist es
auch egal, ob es sich um eine
kleine Reparatur oder eine komplette
Badsanierung handelt.
Wir haben an uns selbst den
Anspruch, dass wir erst zufrieden
sind, wenn der
Kunde es auch ist,
alles richtig funktioniert
und er
sich jeden Morgen
aufs Neue
zum Beispiel an
seinem Bad erfreuen
kann.“
Dafür legt der
Inhaber auch
großen Wert auf ein gutes Miteinander
im Team. „Gerade in
so einem kleinen Betrieb ist es
für uns ganz wichtig, dass ein
gutes Arbeitsklima herrscht und
die Mitarbeiter sich wohlfühlen.
Denn letztendlich profitieren
natürlich auch die Kunden von
der guten Zusammenarbeit
unserer Mitarbeiter.“ Gerne
würde er sein Team von vier
versierten Monteuren noch verstärken,
jedoch gestaltet sich
die Suche angesichts des Fachkräftemangels
schon seit Jahren
als schwierig. „Wir haben aber
zum Glück wirklich treue und
zuverlässige Mitarbeiter, die uns
teilweise schon seit Betriebsgründung
unterstützen“, sagt
Andrea Schwan. „So ist über
die Jahre ein familiäres Miteinander
entstanden.“ Auch wenn
die beiden Töchter des Paares
andere Berufswege eingeschlagen
haben, übernehmen auch
sie regelmäßig Büroarbeiten im
Betrieb. Daher betont Andrea
Schwan: „Wir verstehen uns
schon als Familienbetrieb.“
Doch was schätzt das Paar
an Bickendorf, das sie als Lebens-
und Arbeitsmittelpunkt
gewählt haben? Da müssen
beide nicht lange überlegen.
„Man
lebt hier
relativ
ruhig und
hat trotzdem
alles, was man
an Geschäften
oder Restaurants
braucht. Wenn es mal
etwas mehr sein soll, ist
man halt schnell in Ehrenfeld
oder der Innenstadt“,
sagt Ferdinand Schwan.
„Genauso schnell erreicht
man aber auch die
Naturgebiete im Umland.
Nach nur ein paar Minuten
Autofahrt kann man
durch Felder, Wiesen und
Wäldern spazieren.“ Dazu
ergänzt seine Frau: „Wir
schätzen besonders, dass
Bickendorf seinen dörflichen
Charakter beibehalten
hat und, dass das
menschliche Miteinander
auch generationsübergreifend
offensichtlich gut
funktioniert.“
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18 www.bickendorf.info Ausgabe 1/2021 | Nr. 113 19
big aktuell
Was macht die Pandemie mit uns?
Eine Momentaufnahme: die globale Corona-Krise und ihre Auswirkungen vor Ort im Veedel
Wir alle kennen sie mittlerweile
– die Berichte über
abgeriegelte Pflegeheime, Bilder
von überforderten Grundschülern,
Reportagen über
Eltern, die in Zeiten von geschlossenen
Kitas im Homeoffice
an ihre Grenzen stoßen. Seit
circa einem Jahr hören wir lauter
solche Geschichten, sie sind
in jedem Medium präsent, viele
von uns mögen sich schon gar
nicht mehr damit beschäftigen.
Und trotzdem soll es heute um
solche Geschichten gehen, und
zwar um gleich zwei davon.
Warum? Weil das Coronavirus
nicht nur irgendwo in den
Nachrichtenmeldungen präsent
ist, sondern überall – und damit
auch direkt vor unserer Haustür.
Der CMS Pflegewohnstift Bickendorf
(CMS) ist ein Beispiel
dafür. Rund 80 Senioren
werden dort betreut, der erste
Lockdown war ein tiefer Einschnitt
für die gesamte Einrichtung.
„Am Anfang hat man die
Tragweite noch nicht verstanden,
aber als die ersten Fälle in
Kölner Pflegeheimen auftauchten,
ging es los“, sagt die Residenzleiterin
Karla Müller. Die
Belastungen und Ängste waren
vielseitig: Da waren Mitarbeiterinnen,
die Angst hatten, das
Virus einzuschleusen und sich
deswegen krankmeldeten. Demenzkranke,
die die Situation
nicht ansatzweise verstehen
konnten, täglich neue Vorgaben
und Regeln der Politik, kurz:
ein Albtraum für Karla Müller.
„Während dieser Zeit war ich
völlig im Tunnel. Ich habe mindestens
14 Stunden am Tag
gearbeitet, hatte auch am Wochenende
Bereitschaft und bin
mit meinem Handy schlafen gegangen.“
In einer Einrichtung,
in der die überwältigende Mehrheit
der Betreuten zur Risikogruppe
zählt, ist der Druck auf
die Verantwortlichen sehr hoch.
Und das ohne klare Vorgaben:
„Im März und April haben wir
viele Infos aus dem Fernsehen
bekommen, anstatt direkt vom
Gesundheitsamt. Wir mussten
uns ständig überlegen, wie wir
die neuen Regeln umsetzen
können, denn die kamen oft
vor den Umsetzungskonzepten.
Gerade zu Beginn der Pandemie
war das völlig unberechenbar“,
sagt Karla Müller im Interview.
Doch nicht nur in Seniorenheimen
hat das Virus einiges
auf den Kopf gestellt. Auch die
Brunnenkinder e.V., Kindertagesstätte
und Familienzentrum
in Bickendorf, haben ähnliches
erlebt. Zu Beginn der Pandemie
war man noch skeptisch,
machte Späße und fragte sich,
ob das mit der Maske wirklich
etwas bringt. Doch dann
Der Spielplatz der Brunnenkinder konnte lange nicht genutzt werden
kam der Lockdown. Alle Kinder
mussten nach Hause geschickt
werden, unabhängig davon, ob
ihre Eltern Zeit für sie hatten
oder nicht. Erst einige Wochen
später wurde dann eine Notbetreuung
für Eltern in systemrelevanten
Berufen eingeführt. „Die
Akzeptanz für die Maßnahmen
war zwar sehr hoch, jedoch gab
es ein großes Ungleichgewicht
zwischen den Familien – nur
Eltern in systemrelevanten Berufen
durften ihre Kinder schicken“,
sagt Darline-Marie Maschewski,
Leiterin der Kita. Und
auch in dieser Einrichtung hatte
das Team anfangs, mit den sich
ständig ändernden Vorschriften
zu kämpfen, mit deren Umsetzung
es sich allein gelassen
fühlte.
Im Sommer kam dann für beide
Einrichtungen eine etwas
entspanntere Phase. Die Fallzahlen
sanken, die Maßnahmen
wurden gelockert, mehr
Kontakt wurde wieder möglich.
Das CMS konnte wieder mehr
besucht werden, und die Kita
hatte für zwei Monate wieder
Bilder: Peter Johann Kierzkowski
für alle Kinder geöffnet, wenn auch in getrennten
Gruppen.
„Im Stillen haben wir aber mit einer zweiten
Welle gerechnet. Und für die hätte die
Politik sich anders aufstellen müssen“, findet
Karla Müller. Beim Thema Schnelltests
zum Beispiel habe die Politik zu lange stillgehalten,
außerdem werde die Einrichtung
mit der Umsetzung von Vorschriften immer
noch allein gelassen. Alles in allem fühlt sich
das CMS jedoch durch die Erfahrungen aus
dem ersten Lockdown besser vorbereitet.
Ähnliches sagt die Leiterin der Brunnenkinder:
„Mittlerweile wissen wir, wie man sich
auf neue Beschlüsse vorbereiten muss. Aber
trotzdem machen wir uns Sorgen um die
Ansteckungsgefahr in der Kita, unsere älteren
Kollegen und auch die Kinder.“ Denn
auch die Jüngsten der Gesellschaft merkten,
dass sich etwas verändert hat. Viele stellten
Fragen zur Situation, manche seien auch
stiller geworden als sonst. „Gerade die Älteren
ab fünf Jahren erinnern sich noch gut
an die Zeit vor Corona und spüren die Veränderung
ganz deutlich“, so Darline-Marie
Maschewski.
Ein Hoffnungsschimmer ist nun die Impfung.
Im CMS haben zum Zeitpunkt des
Interviews Mitte Januar bereits 80 Prozent
der Bewohner und Pflegekräfte die Erstimpfung
hinter sich. „Die Impfbereitschaft
war bei der Belegschaft nicht so hoch wie
bei den Senioren, da musste viel Überzeugungsarbeit
geleistet werden “, sagt Karla
Müller. „Viele wollten nicht als einzige
in ihrer Familie geimpft sein oder hatten
Angst, die Impfung würde nicht vor den
Mutationen schützen. Eine Werbekampagne
der Regierung oder eine Impfpflicht für
bestimmte Gruppen wäre vielleicht sinnvoll.
Auch die Leiterin der Brunnenkinder sieht
das ähnlich: „Ich würde mich auch impfen
lassen, vor allem, wenn die Regierung das
für Erzieher vorschreibt. Bei den Kollegen gehen
die Meinungen allerdings auseinander.“
Neben all den Belastungen, denen die
beiden Bickendorfer Einrichtungen im vergangenen
Jahr ausgesetzt waren, gibt es
allerdings auch eine gemeinsame positive
Erfahrung: „Der Zusammenhalt unter den
Mitarbeitern ist während dieser Zeit definitiv
gestiegen. Man war füreinander da,
es gab Mitarbeiter, die sind freiwillig stundenweise
gekommen, um krankgemeldete
Kollegen zu ersetzen“, berichtet Residenzleiterin
Karla Müller. Auch Darline-Marie
Maschewski ist stolz auf ihr Team: „Wir
haben bewiesen, dass wir als Team flexibel
und anpassungsfähig sind.“ Außerdem sind
beide Einrichtungen bisher ohne einen einzigen
internen Corona-Fall durch das Jahr
gekommen.
Unterm Strich bleibt es dabei: Auch
wenn wir es satt sind, die immergleichen
Weil es Wichtigeres
gibt als Geld.
big aktuell
Dank engagierter Mitarbeiter sind die Senioren nicht allein
Corona-Geschichten zu hören, sie finden
trotzdem statt und beschäftigen die Betroffenen
tagein und tagaus. Hier ist es die Aufgabe
der Politik, einen Weg zu finden, der
den Einrichtungen einen machbaren Weg
im Umgang mit der Pandemie bietet. Und,
zum Beispiel mit einer guten Impfkampagne,
vielleicht auch einen Weg aus ihr hinaus.
■ Tim Morgenstern
volksbank-koeln-bonn.de
Gerade in der heutigen Zeit braucht die Welt mehr Zuversicht.
Deshalb unterstützen wir alle, die trotz der Herausforderungen
den Mut finden, die Zukunft selbst in die Hand zu nehmen.
Ideenhaber und Anpacker, Familien und Pläneschmieder, Mitbestimmer,
Unternehmer und Alltagshelden. Gemeinsam schauen
wir nach vorne und sagen: Morgen kann kommen.
Wir machen den Weg frei.
20 www.bickendorf.info Ausgabe 1/2021 | Nr. 113 21
big aktuell
big aktuell
Bilder: KölnBäder GmbH
ten ihr Training wiederaufnehmen
und ältere Menschen
möchten sich endlich wieder im
Wasser entspannen. Jeder und
jede hat einen Lieblingsplatz
im Schwimmbad und eine ganz
eigene Art, das Schwimmbad zu
erleben und zu genießen.
Experten schätzen die Gefahr
einer Übertragung oder Ansteckung
mit einem Virus als
gering ein. Die hohe Luftfeuchtigkeit
und die desinfizierende
Wirkung des Chlorwassers machen
sie in einem Schwimmbad
sogar eher unwahrscheinlich.
Daher möchte die Bädergesellschaft,
die Bäder – selbstverständlich
unter Beachtung der
Hygieneregeln – baldmöglich
wieder anbieten. Die KölnBäder
benötigen circa 14 Tage, um die
Bäder wieder betriebsbereit zu
machen. So wartet das Team
um Heiko Seifert nur auf ein
Signal für die Wiederinbetriebnahme
und versucht die Zeit bis
es so weit ist, weiterhin bestmöglich
zu nutzen.
■ Franziska Graalmann
Alle Bereiche des Bades sind verwaist
Ein Schwimmbad ohne Gäste: das Ossendorfbad im Lockdown
Das Ossendorfbad im „Dornröschenschlaf“
Die KölnBäder befinden sich in Wartestellung für einen Neustart und nutzen die Zeit
Elvira Klinkigt leitet die Kurskoordination
Die KölnBäder pausieren im
Lockdown. Denn ein Betrieb
von Hallenbädern ist nicht gestattet,
die Corona-Schutzverordnung
des Landes sieht in
dieser Zeit keinen Badebetrieb
vor. Lediglich für den Leistungssport
gelten Ausnahmen.
Ganz konkret sieht es so aus,
dass im Ossendorfbad zwar
Wasser in den Becken ist, aber
ansonsten das Bad mit spiegelglatter
Wasseroberfläche im
Dornröschenschlaf liegt. Kein
Kindergeschrei, kein rhythmisches
Geräusch von Sportschwimmern,
die konzentriert
ihre Bahnen ziehen. Keine Rutsche,
die regelmäßig vor sich
hinplätschert, es gibt nichts und
niemanden im Bad, es ist keine
Beckenaufsicht zu machen.
Die Mitarbeitenden der Köln-
Bäder sind zwar ab und an in der
Schwimmhalle, aber die übliche
Geräuschkulisse und das bunte
Treiben in einem Kombibad fehlen.
„Wir sind heruntergefahren,
das Wasser ist derzeit nur
um 17 °C kalt. Zwar laufen die
Lüftungen und die Umwälzung
intervallmäßig, aber es macht
keinen Sinn, alles auf Volllast
laufen zu lassen“, erklärt Heiko
Seifert, der Bereichsleiter für das
Agrippabad und das Ossendorfbad.
Die KölnBäder fahren daher
die Anlagen im Sparbetrieb,
haben die Temperaturen für Luft
und Wasser überall gesenkt. Im
Ossendorfbad sind einige Mitarbeiter
stundenweise vor Ort,
auch Handwerker sind im Einsatz.
„Wir reparieren kleinere
Fliesenschäden und kümmern
uns um Dinge, zu denen man
sonst nicht kommt“, so Heiko
Seifert. „Sprich: Wir widmen
uns zum Beispiel intensiver den
Kalkflecken und der Glasreinigung.“
Auch kümmert sich ein
Schichtführer regelmäßig um
die Betriebskontrolle, checkt die
Chlor- und Hygieneparameter
oder setzt den Beckenbodensauger
ein. „Uns wird also nicht
langweilig, beziehungsweise
wir wissen uns zu beschäftigen“,
betont der Bereichsleiter.
„Aber so ganz das Wahre ist es
nicht. Sonst nehmen wir mal
ein Abzeichen ab, tragen Verantwortung,
organisieren und
beaufsichtigen den Badebetrieb
und sind im Dialog mit Schwimmern,
Kursleitern und Vereinsmitgliedern.“
Ein Bad ist ein sozialer Ort. Dort
kommen Menschen jenseits
von Status zusammen, treiben
Sport, gestalten aktiv ihre Freizeit
und finden Entspannung.
Schwimmen ist die drittbeliebteste
Sportart in Deutschland.
Die Frühschwimmer sind wie
ein Club, auch im Bereich der
Familien, Vereine und Fitnessmitglieder
gibt es viele Stammgäste
und Begegnungen mit
Gästen. Vielen großen und kleinen
Kölnern fehlt das Schwimmen
sehr. Auf Facebook und Instagram
wünschen sie sich eine
baldige Wiedereröffnung des
Ossendorfbades und der anderen
KölnBäder. Eltern möchten,
dass ihre Kinder Schwimmen
lernen, Kinder möchten ins
Schwimmbad, weil es Spaß
macht, Sportschwimmer möch-
Heiko Seifert, Bereichsleiter
Schwimmen lernen in Pandemie-Zeiten
Auch der Kursbereich liegt bei den KölnBädern
momentan brach. Im vergangenen
Jahr sind ganze Quartale ausgefallen. Die
Kursteilnehmer des letzten Quartals 2020
konnten ihre Kurse nicht zu Ende führen.
Der Kursbetrieb wird auf jeden Fall weitergehen.
Die Frage ist jedoch auch hier, wann
und wie, die ohnehin sehr gut nachgefragten
Schwimmkurse weitergeführt werden
können. Auch ist nicht klar, ob sichergestellt
werden kann, dass nicht ganze Jahrgänge
ohne Schwimmkursangebote dastehen.
Elvira Klinkigt leitet die Kurskoordination
bei den KölnBädern. Sie gibt Tipps für Eltern,
die zum Beispiel Kleinkinder an das
Wasser gewöhnen möchten:
Hier ist eine Badewanne hilfreich. Ohne
Schaum können im warmen Wasser das
Untertauchen, das Augen aufmachen unter
Wasser oder auch das Duschen als zentrale
Elemente der Wassergewöhnung geübt
werden. Der „Erlebnisraum Badewanne“
hat zwar andere Dimensionen als das örtliche
Schwimmbad, aber es ist ein Anfang.
„Ich möchte Eltern Mut machen, dass
Kinder zuhause im Wasser begleitet werden“,
sagt Elvira Klinkigt. „Sie können als
ersten Schritt die Badewanne spielerisch
als Spiel und Erlebniselement einbeziehen.
Eine Übung aus der Wasserbewältigung
ist zum Beispiel das Fersen gehen und das
abwechselnde Anziehen und Strecken im
Langsitz (flex & point), um Koordination
aufzubauen.“
Auf der Internetseite von „Sicher Schwimmen!“
finden Eltern weitere Tipps, um
zuhause anzufangen. Ansonsten wirbt
die Kurskoordinatorin um Vertrauen: „Wir
wissen, die Eltern warten genauso wie
wir, wir bereiten alles vor, um zügig wieder
loslegen zu können“. Doch zunächst
werden, ab dem Moment, wo sich eine
Wiedereröffnung abzeichnet, die Kursteilnehmer
kontaktiert, deren Kurse im vergangenen
Herbst so abrupt geendet sind,
um die ausgefallenen Termine nachzuholen.
Unterdessen werden die KölnBäder
alles versuchen, um möglichst viele Kurse
und Einzelunterricht sowie zusätzliche
Kompaktkurse anzubieten, zum Beispiel
in den Sommerferien. „Auch werden wir
wieder Kurse in die Außenbecken verlegen,
Specials einschieben und Auffrischungen
anbieten“, stellt Elvira Klinkigt in Aussicht.
Sobald sich eine Öffnung abzeichnet, benötigt
auch die Kurskoordination circa zwei
Wochen Vorlauf, um ein neues Angebot zu
schnüren. Alle Kursteilnehmer werden über
die Kurse informiert, die weitergeführt werden
und neu starten.
Schwimmkurs-Interessierte können den
Newsletter auf der Homepage
www.koelnbaeder.de abonnieren und
gerne auch die sozialen Netzwerke der Köln-
Bäder nutzen, um Informationen zu erhalten,
wann eine Anmeldung möglich ist. ■
Dienstag - Samstag 16.00 bis 22.00 Uhr
Küche bis 21:00 Uhr
Sonntag 10.00 bis 14.00 Uhr Brunch
Reservierung erforderlich!
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22 www.bickendorf.info Ausgabe 1/2021 | Nr. 113 23
big trauert
big aktuell
Nachruf zum Tod von Hans-Gerd Kuhl
Die Bickendorfer Interessengemeinschaft
trauert um ihr ehemaliges Mitglied
Herrn Bäckermeister Hans-Gerd Kuhl, der
am 2. März 2021 im Alter von 77 Jahren
verstarb.
Der gelernte Bäcker übte seinen Beruf von
Beginn an mit Begeisterung und Enthusiasmus
aus. So wurde er damals als jüngster
Bäckermeister der Innung Köln ausgezeichnet
und konnte im Jahr 1970 die Bäckerei
in der Masiusstraße von seinem Vater übernehmen.
Hans-Gerd Kuhl war über zehn Jahre Mitglied
unserer Interessengemeinschaft. Als
er im Jahr 2018 seinen mehr als verdienten
Ruhestand antrat, war es ihm wichtig, dass
auch sein Nachfolger weiterhin in der big
aktiv wird. Schon kurz danach erfuhr Hans-
Gerd Kuhl von seiner schweren Erkrankung.
Davon konnte er sich nicht mehr erholen
und starb nun eineinhalb Jahre nach
der ersten Diagnose. Er war der big stets als
enger Partner verbunden, großzügig und
immer bereit, die Interessen der Gemeinschaft
zu vertreten und zu unterstützen.
Der Vorstand der big und alle Mitgliedsunternehmen
sind ihm dafür sehr dankbar
und wir alle nehmen mit hohem Respekt
Abschied von Hans-Gerd Kuhl. Wir werden
die Erinnerung an ihn stets in tiefer Verbundenheit
wachhalten.
Ernst-Jürgen Kröll
Ehrenvorsitzender der
Bickendorfer Interessengemeinschaft e.V.
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Bild: Peter Johann Kierzkowski
Seit der Fertigstellung der
U-Bahn unter der Venloer
Straße und dem Bau der Haltestellte
war der „Rochusplatz“,
wie die Bickendorfer Interessengemeinschaft
(big) die Fläche
vor dem Westcenter seit jeher
benannt hat, eine Brache. Jetzt
sind die Neubauten fertig gestellt
und die neuen Bewohner
ziehen in die Häuser mit der
attraktiven Adresse Rochusplatz
1 und den weiteren Hausnummern
ein.
Nun fehlt noch die Fertigstellung
der verbliebenen Freifläche.
Die zu bearbeitende Gesamtfläche
beläuft sich immerhin
auf circa 11.000 Quadratmeter,
was ungefähr der Fläche von
zwei Fußballfeldern entspricht.
Zwar soll die Umgestaltung
zeitnah erfolgen; allerdings ist
auch dies nicht von heute auf
morgen möglich, wie das Stadtplanungsamt
auf Anfrage dieses
Magazins mitteilt.
Derzeit wird nämlich dort der
Entwurf „Umgestaltung Rochusplatz“
in Köln-Bickendorf
erarbeitet und befindet sich in
der verwaltungsinternen Abstimmung.
Im Laufe des Jahres
soll der Plan den politischen
Gremien zur Beschlussfassung
vorgelegt werden. Wann genau
eine Entscheidung getroffen
wird, kann nach Aussagen des
Planungsamtes allerdings noch
nicht gesagt werden. Die Ergebnisse
der Bürgerbeteiligung vom
Juli 2018 und die Vorplanung
zur Umgestaltung des Rochusplatzes
sollen in die Entwurfsplanung
einfließen.
Dies waren insbesondere die
Forderung nach einer ausreichend
großen Fläche für den
Wochenmarkt, der künftig parallel
zur Venloer Straße, südlich
der Baumreihe, angeordnet
werden soll. Er bietet dort für
Marktstände eine Aufstellfläche
mit einer Länge von rund 210
Metern. Darüber hinaus prüft
die Verwaltung, ob zusätzliche
Bereiche an der Wilhelm-Mauser-Straße
für den Marktbetrieb
geeignet sind.
Eine weitere Forderung war
das Ausweisen von Flächen für
eine Außengastronomie. Dazu
soll ein Bereich mit Bezug zum
Markt entstehen.
Die von vielen Bürgern und
der big gewünschten Kreisverkehre
im Bereich der Äußeren
Kanal Straße und Wilhelm-Mauser-Straße
sehen allerdings die
Vorgaben für die Planung nicht
vor. Allerdings soll die Neugestaltung
des Rochusplatzes einem
späteren Ausbau des Kreisverkehrs
nicht entgegenstehen.
Auf die Frage an das Stadtplanungsamt,
wann mit dem
Beginn beziehungsweise der
Fertigstellung der gesamten
Baumaßnahme zu rechnen sei,
wurde der „big“ mitgeteilt, dass
S T E I N
K U N S T
K A I S E R
Der neue Wohnraum in Bickendorf ist sehr gefragt
nach dem Baubeschluss für die
Umgestaltung des Rochusplatzes,
erst die Ausführungsplanung
und Ausschreibung der
Baumaßnahmen erfolgt. Insofern
kann der Beginn der Baumaßnahme
derzeit noch nicht
terminiert werden.
Alles in allem bleibt zum Schluss
nur die Hoffnung, dass nicht
drei weitere Jahrzehnte ins Land
ziehen, bis der neue Rochusplatz
endgültig fertig ist und
dort ein Kaffee, ein Becher Eis
oder Kölsch im Freien genossen
werden kann. ■ Ernst-Jürgen Kröll
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Ausgabe 1/2021 | Nr. 113 25
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Wer kennt sich aus in Bickendorf?
Mit der Rätsel-Reihe möchte der big-Historiker und Stadtteilführer Uli Voosen andere Einblicke ins
Veedel geben und auf neue Pfade locken. Wer sein Wissen über Bickendorf testen möchte, kann bis
zum 21.05.2021 schriftlich an die Redaktion seine Antworten einsenden – und vielleicht mit etwas
Glück gewinnen!
1. Wie wurde der Friedrich-Ebert-Saal kurz nach dem 2. Weltkrieg genutzt?
2. In welchem Park befindet sich der Baumlehrpfad?
3. Nach wem wurde das Bickendorfer Gymnasium benannt?
4. An welcher Straße liegt die evangelische Kirche von Bickendorf?
5. Was befand sich hinter der roten Backsteinmauer an der Feltenstraße?
6. Welches Bickendorfer Sportereignis startet an der Venloer Straße?
7. Was bedeutet die Abkürzung „GdK“?
8. Was befindet sich mitten auf dem Johann-Brinck-Platz?
9. Welches weltbekannte Duftwasser wurde bis 2003 in Bickendorf produziert?
ERSTE WAHL
DER MEISTERBÄCKER
Wir können
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10. Wonach roch es über 100 Jahre lang aus dem Haus Nagelschmiedgasse 11?
Die Preise
1. Preis: Ein Gutschein für ein Abendessen für zwei Personen im Little Eataly
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Die Gewinner werden per Los aus den richtigen Einsendungen ermittelt und erhalten ihre Preise auf
dem Postweg. Der Verlosungsteilnehmer willigt ein, dass sein Vor- und Zuname im Fall der Gewinnerzielung
im nächsten big-Magazin veröffentlicht wird. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
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Lösungen big Rätsel Ausgabe 4/2020
1. Die Emilstraße wurde nach dem Zuckerfabrikanten Emil Pfeifer benannt/2. Der Friedrich-Ebert-Saal liegt am Josef-Esser-Platz/3. Die
Steinfigur über dem Brunnen wird „Treuer Husar“ genannt/4. Am Akazienweg 125 wohnte Hans Böckler, 1. Vorsitzende des DGB/
5. Der Künstler Jörg Barner nannte die Steinfiguren Adam und Eva/6. Die Kapelle ist dem heiligen Rochus geweiht/7. Das „Tor des
Gerichts“ steht an der U-Bahnhaltestelle „Akazienweg“/8. An der Rochusstraße 56 lag die Elektromotorenfabrik Bruncken/9. Die
„Amis“ rückten über die Venloer Straße nach Bickendorf ein/10. Auf dem Bickendorfer Friedhof ist das Grab der Familie Hopmann
erhalten. Unter den Teilnehmern mit den richtigen Lösungen wurden drei Preise verlost. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Die Gewinner Ausgabe 04/2020: 1. Preis: Andrea Faßbender, 2. Preis: Eberhard Maurer, 3. Preis: Wilfried Kaets
Die big gratuliert herzlich.
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Ausgabe 1/2021 | Nr. 113 27
big big partner aktuell
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Den Willen bekunden
Die Patientenverfügung ist in Corona-Zeiten besonders wichtig
Angesichts der erschreckend
vielen Menschen, die wegen
einer Covid 19-Erkrankung auf
einer Intensivstation behandelt
werden müssen, soll dasjenige
dargestellt werden, was bei dem
Errichten einer Patientenverfügung
zu beachten ist. Wie so vieles
in Deutschland ist auch die
Patientenverfügung gesetzlich
geregelt. Die Regelungen sind
recht jung. Nach einer langen
Debatte wurden entsprechende
Normen in das Bürgerliche Gesetzbuch
(BGB) aufgenommen.
Was steht hinter dem Begriff
„Patientenverfügung“?
Dazu gibt es in § 1901a BGB
eine gesetzliche Definition, die
sich sperrig liest:
„Hat ein einwilligungsfähiger
Volljähriger für den Fall seiner
Einwilligungsunfähigkeit
schriftlich festgelegt, ob er in
bestimmte, zum Zeitpunkt der
Festlegung noch nicht unmittelbar
bevorstehende Untersuchungen
seines Gesundheitszustands,
Heilbehandlungen oder
ärztliche Eingriffe einwilligt
oder sie untersagt (Patientenverfügung),
…“ (§ 1901a Abs.
1 S. 1 BGB)
Diese Vorschrift wird nun im Detail
erklärt, um sie verständlich
zu machen.
Wer kann eine Patientenverfügung
errichten?
Der Betroffene muss volljährig,
also 18 Jahre alt sein, und einwilligungsfähig.
Der Minderjährige
kann auch nicht vertreten
durch seine Erziehungsberechtigen
eine Verfügung errichten.
Was heißt „einwilligungsfähig“?
Dass ist dann der Fall, wenn der
Betroffene einsichts- und steuerungsfähig
ist, Art und Bedeutung,
Tragweite und Risiken der
Maßnahme zu erfassen und seinen
Willen danach zu richten. Mit
anderen Worten: Der Betroffene
muss überblicken, welche Konsequenzen
seine Anordnung haben
kann und den entsprechenden
Willen selbst bilden können. Das
dürfte demzufolge bei einem
Demenzkranken oder einem Depressiven
nicht der Fall sein.
Muss eine Patientenverfügung
schriftlich errichtet
werden?
Ja! Es reicht aus, wenn ein maschinenschriftlicher
Text unterschrieben
wird. Der Text sollte
das Datum des Tages tragen,
an dem die Unterschrift geleistet
worden ist. Es ist weder ein
handschriftliches Niederlegen
noch eine notarielle Beurkundung
erforderlich. Die Unterschrift
sollte in der Art und Weise
geleistet werden, wie dieses von
dem Betroffenen üblicherweise
geschieht.
Muss vorher ärztlicher Rat
eingeholt werden?
Nein! Die Verbindlichkeit der
Erklärung hängt nicht von dem
vorherigen Einholen eines ärztlichen
Rats ab. Das war im
Gesetzgebungsverfahren diskutiert
worden, wurde jedoch
nicht in das Gesetz aufgenommen.
Gleichwohl kann es nicht
schaden, vorher ärztlichen Rat
einzuholen, um Missverständnisse
und Fehlvorstellungen
über Behandlungsmöglichkeiten
und Behandlungsmethoden zu
vermeiden. Holt der Betroffene
keinen ärztlichen Rat ein, dann
trägt er das Risiko, unzureichend
aufgeklärt zu sein. Der Gesetzgeber
hat sich diesbezüglich
bewusst nicht in die Autonomie
– Selbstständigkeit – des Betroffenen
eingemischt.
Kann eine Patientenverfügung
widerrufen werden?
Eine dauerhafte Bindung geht
von der Patientenverfügung
nicht aus. Der Widerruf kann
jederzeit erfolgen und bedarf
keiner Form. Die mündliche Erklärung
reicht aus, genauso
konkludentes Handeln. Darunter
versteht man, dass durch entsprechendes
Handeln der Wille
zum Widerruf ausgedrückt wird.
Zum Zeitpunkt des Widerrufs
muss der Betroffene einwilligungsfähig
in dem oben beschriebenen
Sinn sein. Ist vom
Gericht ein Betreuer bestellt,
dann darf dieser die Verfügung
nicht widerrufen. Dem Vorsorgebevollmächtigten
ist das nur
gestattet, wenn eine Vorsorgevollmacht
dieses ausdrücklich
vorsieht.
Muss eine Patientenverfügung
aktualisiert werden?
Praktisch ist darunter zu verstehen,
dass in gewissen Zeitabständen
durch die Unterschrift
bekundet werden soll, dass die
Verfügung noch Bestand hat.
Auch von einer solchen Verpflichtung
hat der Gesetzgeber abgesehen.
Zu ihrem Weiterbestand
bedarf die Patientenverfügung
mithin keiner regelmäßigen Erneuerung
durch Unterschriftsleistung.
Gleichwohl kann es
nicht schaden, von Zeit zu Zeit
den Inhalt der Verfügung zu
überdenken, insbesondere dann,
wenn sich die Lebensumstände
oder der Gesundheitszustand
geändert haben.
Wer ist Adressat der Patientenverfügung?
Bild: Peter Johann Kierzkowski
In erster Linie der Arzt und das
Pflegepersonal, die in der entsprechenden
Lebenssituation tätig
werden. Der Bevollmächtigte,
der Betreuer, das Betreuungsgericht,
Familienangehörige
und übrige Personen sind daran
genauso gebunden, da die Verfügung
allgemeinverbindlich ist.
Dieses führt dazu, dass die Beteiligten,
den vom Patienten niedergelegten
Willen umzusetzen
haben. Die getroffenen Anordnungen
müssen jedoch rechtlich
zulässig sein. Der Patient kann
zum Beispiel nicht anordnen,
dass ihm aktive Sterbehilfe geleistet
wird durch Maßnahmen,
die sein Leben beenden.
Kann man zum Errichten
einer Verfügung verpflichtet
werden oder kann diese Bedingung
für einen Vertragsabschluss
sein?
Der Gesetzgeber verbietet dies
ausdrücklich (§ 1901a Abs. 5
BGB). Dadurch soll vermieden
werden, dass der Patient unter
Druck gesetzt werden kann. Die
Aufnahme in ein Pflegeheim soll
nicht von einer Patientenverfügung
abhängig sein. Gleichwohl
ist es zwischenzeitlich bei
der Aufnahme in ein Pflegeheim
oder Krankenhaus üblich geworden,
die Frage nach der Patientenverfügung
zu stellen.
Die Vorsorgevollmacht und
die Patientenverfügung sollten
in zwei separaten Urkunden
niedergelegt werden. Es gibt
nämlich Situationen, in denen
Dritte bei Vorlage der Vorsorgevollmacht
nicht zu interessieren
hat, ob der Betroffene auch eine
Patientenverfügung errichtet
hat. Den Bankangestellten hat
dieses nämlich nicht zu interessieren,
genauso wenig den Vermieter,
demgegenüber das Mietverhältnis
gekündigt wird.
Setzt die Patientenverfügung
eine Vorsorgevollmacht voraus?
Gesetzlich ist das nicht vorgesehen.
Gleichwohl muss dazu
geraten werden, zumindest eine
Vorsorgevollmacht zu errichten,
nach der der Bevollmächtigte für
die Gesundheitsfürsorge zuständig
ist. Zum einen ist es für die
behandelnden Ärzte hilfreich,
einen konkreten Ansprechpartner
zu haben, zum anderen sind
Situationen denkbar, dass der
Patient Hilfe benötigt, damit
sein Wille umgesetzt wird. Das
ist etwa dann der Fall, wenn der
Arzt Maßnahmen treffen möchte,
die dem erklärten Willen des
Patienten zuwiderlaufen. In der
Patientenverfügung sollte der
Bevollmächtigte mit sämtlichen
Daten (Vorname, Name, Adresse,
Telefonnummer, E-Mail-Adresse)
erwähnt werden.
Wird die Patientenverfügung
erst wirksam, wenn der Sterbeprozess
unumkehrbar eingesetzt
hat?
Auch diese Frage war vor der
gesetzlichen Regelung sehr umstritten.
Der Gesetzgeber hat
klargestellt, dass die Wirksamkeit
der Erklärung weder von
der Art noch dem Stadium der
Erkrankung abhängt (§ 1901a
Abs. 3 BGB). Auch an dieser
Stelle wurde der Autonomie des
Patienten der Vorrang gegenüber
einer gesetzlichen Bevormundung
gegeben.
Wann wird die Patientenverfügung
wirksam?
Es liegt in der Natur der Sache,
dass die Verfügung erst dann
wirksam wird, wenn der Patient
nicht mehr einwilligungsfähig
ist. Solange der Patient seinen
Willen noch bilden und diesen
auch äußern kann, darf auf die
Verfügung nicht zurückgegriffen
werden. Der Wille muss nicht
unbedingt durch Worte geäußert
werden. Gesten reichen aus,
wenn sie eindeutig sind.
Sollte ein vorgedruckter Text
verwendet werden?
Das Internet ist voller Textvorschläge.
Diese sind nur zum
Teil gut, wenn sie insbesondere
die Vorgaben des Bundesgerichtshofs
(BGH) berücksichtigen.
Der BGH hat sich nämlich
wiederholt dazu geäußert, wie
konkret – bestimmt – eine Patientenverfügung
sein muss. Da
die Formulare oft nicht ergeben,
wann sie verfasst worden sind,
besteht die Gefahr, ein veraltetes
Formular zu benutzen, dessen
Inhalt nicht den Anforderungen
der Rechtsprechung entspricht.
Auf der Homepage des Bundesministers
der Justiz und für Verbraucherschutz
(www.bmjv.de)
befindet sich ein Formular, das
sehr ausführlich und inhaltlich
detailliert ist. Bei der Formulierung
der Patientenverfügung
stehen Rechtsanwältinnen und
Rechtsanwälte sowie Notarinnen
und Notare mit Rat und Tat
zur Verfügung.
Was muss eine Patientenverfügung
enthalten?
Das Gesetz, aber auch die
BGH-Rechtsprechung verlangen,
dass die Verfügung hinreichend
konkretisiert ist. Dann ist dem
Bestimmtheitserfordernis genüge
getan. Formulierungen, wie:
„Ich möchte in Würde sterben“
oder „Ich wünsche keine lebenserhaltenden
Maßnahmen“ reichen
nicht aus. Der BGH gibt vor,
wann dem Bestimmtheitsgrundsatz
genüge getan ist. In seiner
Entscheidung vom 14.11.2018
(XII ZB 107/18) heißt es: „…
eine Patientenverfügung, die
einerseits konkret die Behandlungssituationen
beschreibt, in
der die Verfügung gelten soll,
und andererseits die ärztlichen
Maßnahmen genau bezeichnet,
in die der Ersteller einwilligt
oder die er untersagt, etwa
durch Angaben zu Schmerz- und
Symptombehandlung, künstlichen
Ernährung und Flüssigkeitszufuhr,
Wiederbelebung,
künstlichen Beatmung, Antibiotikagabe
oder Dialyse,“ genügt
„dem Bestimmtheitsgrundsatz“.
Sodann heißt es in der gleichen
Entscheidung jedoch:
„Die Anforderungen an die Bestimmtheit
einer Patientenverfügung
dürfen dabei jedoch nicht
überspannt werden.“ Danach
kann von dem Betroffenen nicht
verlangt werden, dass er seine
eigene Biografie oder Fortschritte
in der Medizin vorausahnt.
Das bereits erwähnte Formular
des BMJV genügt diesen Anforderungen.
Was kann in der Patientenverfügung
geregelt werden?
Es muss sich um Untersuchungen
des Gesundheitszustandes,
Heilbehandlungen oder ärztliche
Eingriffe handeln, die nicht unmittelbar
bevorstehen dürfen.
Was bedeutet das und warum
gibt es diese Regelung? Ein
Patient, der sich aus ärztlicher
Sicht einer Operation sofort
oder möglichst bald unterziehen
sollte, kann in diese ärztliche
Maßnahme einwilligen,
da er einwilligungsfähig ist und
ganz konkret abwägen kann,
welche Maßnahme geplant ist
und welche Risiken diese birgt.
Eine Patientenverfügung soll
sich mithin nur auf Maßnahmen
beziehen, die in der Zukunft liegen
und noch nicht unmittelbar
bevorstehen. Die Maßnahmen,
die der Verfügende anordnet,
können in einem Handeln oder
aber in einem Unterlassen bestehen.
Ein Unterlassen bedeutet,
dass von vorneherein Maßnahmen
nicht ergriffen werden.
Das Handeln kann auch darin
bestehen, dass die bereits eingeleitete
Behandlung abgebrochen
wird, zum Beispiel durch
das Abstellen des Beatmungsgerätes
oder das Entfernen des
Schlauchs zur künstlichen Ernährung.
Diese Maßnahmen
stellen zunächst einmal aktives
Handeln dar, auch wenn daraus
ein Unterlassen der weiteren
Behandlung folgt. Der BGH hat
diesbezüglich ausgeführt, dass
passive Sterbehilfe auch durch
aktives Handeln erfolgen kann.
Deswegen sollte der Begriff der
passiven Sterbehilfe nicht mehr
verwendet werdet. Üblich ist es
zwischenzeitlich von einem Behandlungsabbruch
beziehungsweise
Behandlungsverzicht zu
sprechen.
Wo soll die Patientenverfügung
aufbewahrt werden?
Gibt es einen Vorsorgebevollmächtigten,
dann sollte dieser
die Patientenverfügung verwahren.
Ist dieses nicht gewünscht,
dann soll die Patientenverfügung
bei dem Verfügenden
aufbewahrt werden. Der Bevollmächtigte
oder andere Dritte
müssen wissen, wo sie sie im
Notfall finden. Es bietet sich
an, alle wichtigen Dokumente
in einem „Notfallordner“ zu
sammeln, der ins Auge sticht.
Die Patientenverfügung kann
zusammen mit einer Vorsorgevollmacht
zudem im Zentralen
Vorsorgeregister der Bundesnotarkammer
(www.vorsorgeregister.de)
registriert werden. Die
Patientenverfügung wird jedoch
dort nicht hinterlegt. Es erfolgt
lediglich die Registrierung, dass
eine Patientenverfügung errichtet
worden ist.
■ Joseph Schnitzler, Rechtsanwalt
28 www.bickendorf.info Ausgabe 1/2021 | Nr. 113 29
big partner historie
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Vor einiger Zeit gab es einen
interessanten Dachbodenfund
in Bickendorf. Es handelte
sich um die Examensarbeit
einer Lehrerin aus dem Jahr
1949. Darin beschäftigte sie
sich unter anderem mit den
natürlichen Grundlagen von
Bickendorf und Ossendorf.
Als sie an ihrer Arbeit schrieb,
reichten die Äcker und Weiden
noch bis an die beiden Stadtteile
heran. Vom kleinen Hexenberg
hinter dem Westfriedhof
aus konnte sie damals wohl bis
ins Bergische und in die Ville sehen.
„Was ich vom Hexenberg
aus erblicke, ist ein kleiner Teil
vom Rheinbecken. In unserer
Landschaft ist die waagerechte,
flache Linie vorherrschend. Der
kleine Hexenberg steigt eigenartigerweise
ganz plötzlich
aus der Ebene hervor“, stellte
sie fest. Heute führt ein Radschnellweg
an der seltsamen
Erhebung vorbei, die aussieht
wie eine ehemalige militärische
Stellung. Dahinter erstreckt sich
eine wilde Wiese, die von Hundehaltern
gerne als Auslauf für
ihre Tiere genutzt wird. Älteren
Bickendorfern ist der Flurname
„Auf dem Hexenberg“ noch
bekannt. Die winzige Anhöhe
erlaubt heute keinen Blick in die
Ferne, da sie von Büschen und
Bäumen bewachsen ist.
Den Grund für die plötzliche
Erhebung sah die Lehrerin im
Urrhein, der „im Kampfe um
den Abfluss nach Norden jene
Aufschüttungen vollbracht“
hat. Auch der Eiszeit gibt sie
eine entscheidende Bedeutung
bei der Entstehung der niederrheinischen
Landschaft und
kommt zu dem Schluss, dass
„die wenigen Erhebungen in
Bickendorf und Ossendorf erdgeschichtliche
Flussablagerungen
sind“. Als Beispiele nennt
sie den Landrücken „am Ruckeshof
bis zur Emilshöhe und
am Hexenberg.“ Einen Ruckesoder
Breuerhof sucht man heute
vergeblich. Er stand einmal
zwischen Subbelrather- und
Feltenstraße. Auch die „Emilshöhe“
gibt es nicht mehr, da die
Gaststätte „Emilshöhe“ an der
Ecke Emilstraße und Sandweg
im 2. Weltkrieg zerstört wurde.
Den leichten Anstieg des
Sandwegs bemerkt man noch
heute, wenn man die Strecke
mit dem Fahrrad befährt. Der
alte Flurname „Auf dem Sandberge“
beschreibt anschaulich
die Bodenverhältnisse links und
Blick über die alte Hofmauer an der Rochusstraße
Wie hat der Rhein Bickendorf und Ossendorf geformt?
Ein besonderer Dachbodenfund gibt Auskunft zu Erhebungen und Vertiefungen in Bickendorf
rechts des Sandweges. Dort hat
der Urrhein in Jahrtausenden
eine dicke Sandschicht abgelagert,
die früher als Sand- und
Kiesgruben genutzt wurde. Am
Mühlenweg und an der Matthias-Brüggen-Straße
reicht die
Kiesschicht bis kurz unter die
Grasnarbe. Die dortige Senke
ist nur 44 Meter über NN. Hier
hat der Rhein seinen Lauf geändert,
bevor er fruchtbaren
Der Hexenberg hinter dem Westfriedhof entstand vor langer Zeit durch Flussablagerungen
Bilder: Uli Voosen und Maria Hollmann
Lehm absetzen konnte. Auf solche
Vertiefungen trifft man in
Bickendorf an einigen Stellen.
Am Erlenweg in Höhe der Straße
„Am Langen Stein“ liegen
die Gärten bis zu zwei Meter
tiefer als die Straßenseite. Damit
nicht versehentlich ein Fußgänger
in die Tiefe fällt, wurde
der Erlenweg dort mit einem
stabilen Geländer gesichert.
Von der Terrasse eines Hauses
führt eine Treppe mit 13 Stufen
in den Garten. Auf der anderen
Seite gelangt man von der Epiphaniaskirche
über eine Treppe
zur Kita und zu den Wohnhäusern.
Um die Schwimmhalle der
Grundschule Erlenweg zu erreichen,
muss man einen abschüssigen
Weg heruntergehen. Wie
kam es zu diesen Vertiefungen?
Wieder war der Rhein beteiligt.
Im Laufe der Jahrtausende
veränderte er immer wieder
seinen Lauf. Dabei lagerte er
Sand, Kies und Lehm ab. Nach
der letzten Eiszeit vor 10.000
Jahren floss er in unzähligen
Rinnen nach Norden ab. Im Bereich
des heutigen Bickendorfs
gab es drei solcher Rinnen, die
bis heute trotz Veränderungen
durch den Menschen noch vorhanden
sind. Am Sandweg baute
die Kölner Gartensiedlung
ihre Häuser an den Hang einer
ehemaligen Rheinrinne. Der
Höhenunterschied zwischen
Straße und Gärten beträgt fast
ein Stockwerk. Vom Sandweg
aus führt der Akazienweg stetig
bergab. Auch auf dem Gelände
der Schule „Lindweiler
Hof“ stößt man auf eine natürliche
Senke. Hinter der alten
Hofmauer liegen die Schulgebäude
versteckt in einer Mulde.
Hinter dem ehemaligen Gutshof
wurde vor ein paar Jahren
eine Einfamilienhaussiedlung
errichtet, die man durch ein
Torhaus von der Feltenstraße
aus erreicht. Beim Aushub der
Fundamente stießen die Bagger
auf Sedimente, die von einem
ehemaligen Teich stammten.
Hier befand sich noch im Jahr
1902 ein Wassertümpel, der
„Kradepohl“ (Krötenpfuhl) genannt
wurde. Der Name „Teichstraße“
erinnert an den Weiher,
eine Infotafel des Kulturpfads
Bickendorf weist darauf hin. In
kalten Wintern fror der Teich
zu, so dass die Kinder auf ihm
Schlittschuh laufen konnten. Im
Sommer nahmen dort Jugendliche
ein Bad. Als der Tümpel
Bestattungen Schönhals
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empathisch & würdevoll
durch Abfälle und Tierkadaver
immer mehr zur Kloake verkam
und fürchterlich stank, forderten
Anwohner der Felten- und Subbelrather
Straße seine baldige
Beseitigung. Da das verseuchte
Wasser über Grundwasserpumpen
aufgenommen wurde,
erkrankten viele Anwohner an
Typhus.
„Eine zweite Linie schneidet etwas
westlich die Venloer Straße
am Häuschensweg“, heißt es
weiter in der Examensarbeit.
Das Haus Venloer Straße 749 A
steht bereits in der Senke. „Im
Volksmunde wird diese Delle
das Schwabental genannt“,
erklärt die Lehrerin. Heute
stehen in der Vertiefung die
Hallen der US-Firma Coty, die
bis 2003 unter anderem 4711
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Höhenlinienkarte von Bickendorf im Maßstab 1:25000
herstellte. Auch östlich von
Vogelsang zieht sich eine ehemalige
Rheinrinne entlang, bevor
sie die Venloer Straße kurz
vor der Militärringstraße kreuzt.
Schließlich lassen sich auch östlich
und nördlich von Ossendorf
flachere Rinnenzüge erkennen.
„Alle diese Rinnen sind alte
Rheinläufe aus einer Zeit, da
der Mensch den Strom noch
nicht in feste Ufer gezwungen
hatte“, resümiert die Lehrerin.
Quellen:
Maria Hollmann „Die stadtkölnischen
Vororte Bickendorf und Ossendorf“.
In gebundener Form kann die Examensarbeit
bei der Buchhandlung Klinger
für 25 Euro erworben werden.
Leserbrief:
Stadtanzeiger Nr. 390 vom 26.08.1902
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Bild: Peter Johann Kierzkowski
10 Fragen
an Bickendorfer Lück
Hans Johnen
im Bickendorfer Klaav
mit Sven Oleff,
Prinz im Dreigestirn der Session 2020/21
Neues aus der BV
An dieser Stelle berichtet die big über interessante Entscheidungen aus der Bezirksvertretung (BV) Ehrenfeld
Verkehrsregelung zum
Werkstoffcenter
Butzweilerhof
auf der Butzweiler Straße
Das Werkstoffcenter am Butzweiler
Hof wird insbesondere
am Wochenende und in der Feierabendzeit
stark frequentiert.
Damit verbunden sind lange
Staus und unübersichtliche Verkehrssituationen
im Kreuzungsund
Einfahrtbereich zur Deponie
auf der Butzweiler Straße.
Dazu ist es nach Auffassung
der BV unbedingt notwendig,
schnellstmöglich für Abhilfe zu
sorgen. Die BV Ehrenfeld beauftragt
daher die Verwaltung
nach geeigneten Maßnahmen
zu suchen, wie das Verkehrsaufkommen
in Spitzenzeiten zum
Wertstoffcenter Butzweilerhof
entschärft werden kann. Mit der
AWB sollen sowohl organisatorische
als auch Maßnahmen
der Verkehrslenkung überprüft
werden.
Barrierefreier Zugang
zu öffentlichen Parks
und Anlagen
Immer wieder kommt es an den
Eingängen zu Parks, Spielplätzen
oder Grünflächen sowohl
für Fußgänger mit Kinderwagen
als auch für Radfahrer zu
Problemen beim Zugang. Allerdings
stellte die BV fest, dass
es schwierig ist, dafür eine für
alle optimale Lösung zu finden.
Was einerseits dem Schutz der
Fußgänger am Aus- und Eingang
dient, kann für Radfahrer
eher ungünstig oder gar gefährlich
sein und ist stark abhängig
von der örtlichen Gegebenheit.
Nicht zuletzt wurden zahlreiche
Drängelgitter in Folge von Bürgerhinweisen
aus Gründen der
Verkehrssicherheit errichtet, sodass
ein eventueller Abbau sehr
wohl bedacht werden muss.
Dementsprechend wurde die
Verwaltung durch den Beschluss
der BV aufgefordert, alle
im Stadtbezirk vorhandenen
Drängelgitter und andere nicht
barrierefreien Zugangssperren
abzubauen und durch geeignete
Durchfahrtssperren, wie
Pfosten, zu ersetzen. Diese sind
so herzustellen, dass niemand
am freien Zugang gehindert
wird und auch für Personen mit
eingeschränktem Sehvermögen
optisch gut zu erkennen sind.
Maßnahmen zur
Stadtverschönerung
Im Rahmen der eigenen Entscheidungsmöglichkeiten
vergibt
die BV Aufträge im Volumen
von 120.000 Euro, die
für unterschiedlichste Projekte
verwendet werden. So wurden
jetzt folgende Projekte beschlossen:
• Neuanpflanzung von Bäumen
und Sträuchern vorzugsweise
„Essbare Stadt“:
20.000 Euro
• EVA Baumscheibenprojekt:
15.000 Euro
• Verschenk-Aktion für
Staudenpflanzen und/oder
Obstbäume über EVA:
5.000 Euro
• Bienenfreundliche Blühstreifen:
5.000 Euro
• Fitnessparcours für Vogelsang:
35.000 Euro
• Barrierefreie Gestaltung von
Parks, Grünflächen und fußläufigen
Verbindungen:
15.000 Euro
• 15 Bänke, inklusive 4 - 5
Bänke für die Vogelsanger
Straße, 1. Teilabschnitt:
12.000 Euro
• 2 Tischtennisplatten:
8.000 Euro
• Auffüllen der Stolperkanten
auf dem Lenauplatz und ggf.
Laufbereiche im Bereich der
TT-Platte erweitern:
5.000 Euro
Vergabe der
bezirklichen Finanzmittel
Mit diesem Titel kann die BV
Projekte von Vereinen und Organisationen
fördern und finanziell
unterstützen. Insgesamt
wurden dafür 34.630 Euro bewilligt
und zur Verfügung gestellt.
Dies sind im Einzelnen:
• Rheinische Industriekultur/
Bürgervereinigung KölnEhrenfeld,
Stele Via Industrialis
in Ehrenfeld: 2450 Euro
• Jack in the Box e.V. Westspitze
- Begegnungsstätte für
Kunst und Kultur, nachhaltige
Ökonomie: 5.000 Euro
• Kunstinitiative Kunstroute
Ehrenfeld Online/ONAIR
www.kunstrouteehrenfeld.de
ONAIR: 3.000 Euro
• Kultur im Veedel, open-air
Adventskonzert: 700 Euro
• Evangelisch-Freikirchliche
Gemeinde Köln West, Gute
Nacht Café: 460 Euro
• Rochus-Musikschule, Musik
für uns Pänz: 2.700 Euro
• Gesund in Ehrenfeld e.V. Online,
Rehasport im Lockdown:
420 Euro
• Griechische Gemeinde Köln,
Folkloretanzkurs für Kinder
und Jugendliche: 1.500 Euro
• Förderkreis Hochbunker
Körnerstraße Köln e.V., Erhalt
des Erinnerungsortes und
Kulturraum Hochbunker Körnerstraße
101: 5.600 Euro
• VCD Regionalverband Köln
e.V., Wanderbaumalle Köln:
5.300 Euro
• Ökumenische Begegnungsstätte
Cafe Bickolo e.V.,
Projekt Veedelsleuchten:
1.000 Euro
• artrmx e.V., Simul et Singulis:
2.500 Euro
• artrmx e.V., In search of our
last Utopias: 4.000 Euro
• Aktion Nachbarschaft e.V.,
Fenster auf – Weihnachtskonzerte
in Bocklemünd:
1.000 Euro
• KLug e.V., Wandelwerk im
Winter: 3.000 Euro
■ Ernst-Jürgen Kröll
Bilder: privat
Drei Wörter zu Bickendorf:
Was fällt Ihnen dazu ein?
Veedel, vielseitig und ursprünglich.
Was schätzen sie am Leben
in Bickendorf?
Bickendorf hat sich einen ganz
besonderen Charme erhalten.
Nicht immer schön, aber dafür
herzlich und facettenreich.
Eigentlich spiegelt Bickendorf
das klassische Kölner Veedel
wider.
Was läuft schief im Veedel –
was vermissen Sie am
meisten?
Ich vermisse vor allem
mehr und vor allem vernünftige
Wohnbauprojekte.
Welche Projekte
oder Initiativen
finden Sie gelungen?
Da kommt mir
„Kultur im Veedel“
in den Sinn. Der
Verein hat das Ziel,
Menschen in Bickendorf
und Ossendorf
zusammenzubringen,
den kulturellen Austausch
zu fördern und interessante
Programme anzubieten.
Das Friseurteam für die ganze Familie.
Venloer Straße 694 · 50827 Köln
Tel: 0221 / 5 30 56 95
Inhaberin: Anja Klingenberg
Öffnungszeiten:
Di. – Fr. 9.00 – 18.00 Uhr · Samstag 8.00 – 14.00 Uhr
oder nach Vereinbarung
Ich selbst durfte im
Rahmen des Kölner
Dreigestirns an einer
ihrer Aktionen teilnehmen.
Sie haben drei Wünsche frei:
Was liegt Ihnen am Herzen?
Aktuell wäre das Wichtigste
für uns alle, wenn wir mit dem
Impfen vorankommen. Denn
nur so können wir die Corona-Pandemie
in den Griff bekommen,
um endlich wieder
ein Stück weit Normalität erfahren
zu können.
Worüber freuen Sie sich
gerade?
Momentan freue ich mich darüber,
dass ich nach der Session
2021 wieder etwas mehr Zeit
habe und die verbringe ich gerne
mit meiner Frau und meiner
kleinen Tochter.
Sie haben einen Nachmittag
frei. Wie verbringen Sie die
Zeit in Bickendorf?
Ich würde mir ein Eis holen,
dazu noch einen
Kaffee und würde durch
den Rochuspark spazieren.
Was findet man in Bickendorf
und nirgendwo anders?
Da gibt es natürlich nur eins:
dat Bickendorfer Büdchen.
Haben Sie einen Lieblingsplatz?
Ja, das ist eindeutig der Treuer-
Husar-Brunnen.
Welchen Geheimtipp
haben Sie für Besucher von
Bickendorf?
Die Eröffnung des Straßenkarnevals
durch die GDK
sollte man nicht verpassen –
ein Fastelovend mit Herz und
mit viel ehrenamtlichem Engagement.
■ Hans Johnen
32 www.bickendorf.info Ausgabe 1/2021 | Nr. 113 33
big aktuell
Silbernetz: Telefonate gegen die Einsamkeit
Die Einsamkeit schleicht sich oft unmerklich in das Leben von
älteren Menschen. Und je länger sie andauert, desto schwerer
ist der Weg hinaus. Dagegen hilft das Angebot von Silbernetz:
Unter der kostenfreien Rufnummer 0800 4 70 80 90
finden Anrufende, die einfach mal reden wollen, ein offenes
Ohr. Es geht um Alltagsthemen, Sorgen und Interessen und so
oft wie möglich wird gemeinsam gelacht. Wenn sich im Gespräch
ergibt, dass der Mensch weitergehende Unterstützung
wünscht, hilft Silbernetz mit Kontakt-Telefonnummern wie beispielsweise
von Pflegestützpunkten, Krisentelefonen oder von
sozialpsychologischen Beratungsdiensten der Kommunen. ■
1. Bickendorfer Ostereiersuche
Man kennt sich, man hilft sich: Die Mitglieder des 2018 in Bickendorf
gegründeten Vereins „Kultur im Veedel e.V.“ kennen
zahlreiche Künstler und natürlich auch den echten Osterhasen.
So kamen sie auf die Idee für die „1. Bickendorfer Ostereiersuche“
am Ostermontag. Nach dem Osterfest bringt der Verein
wieder Musikveranstaltungen, Lesungen, Filme, Vorträge
und vieles weitere direkt ins Veedel. Das Ziel der Vereinsmitglieder
ist es, ein Programm aus kulturellen und künstlerischen
Veranstaltungen zu schaffen
und dieses gemeinsam mit
den Bewohnern des Veedels
zu genießen. „Auch sind wir
für Anregungen und Ideen aus
unserem Veedel offen“, erklärt
Dennis Bosch. „Denn wir wissen,
dass hinter den Türen und
Fenstern gemalt, musiziert, geschrieben,
gedichtet, gesungen
und getanzt wird.“ Anmeldung
zum Oster-Event über
ostereiersuche@web.de und
weitere Infos unter
www.kultur-im-veedel.de ■
Bilder: Dennis Bosch, Silbernetz/Schärf, Claudia Wingens, privat
Kann man
regional und
digital sein?
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Ja klar!
Mit unserem innovativen BusinessCenter
mit persönlicher Beratung für schnelle und
einfache Lösungen sind wir in Köln und
Bonn auf kurzen Wegen erreichbar – und
mit dem Finanzkonzept 2.0 haben wir unser
Beratungsangebot weiter ausgebaut.
Persönlich. Digital. Direkt.
Wenn’s um Geld geht
Jugendchor St. Rochus: Online-Konzert zum Jubiläum
Sparkassenkunde: Stefan Lehmann & Sparkassenkundin: Teresa Buntić
s Sparkasse
KölnBonn
Ungewöhnliche Zeiten inspirieren für neue Wege.
So ließ es sich der Jugendchor St. Rochus auch
in pandemischen Zeiten nicht nehmen, sein Jubiläum
zum 30jährigen Bestehen zu feiern. Coronabedingt
in Kleinbesetzung und durch ein
bestens funktionierendes Aerosol-Abzugssystem
erst ermöglicht, gestaltete der Chor live einen
Gottesdienst in der Dreikönigenkirche mit. Neben
der Festmesse, die im Internet gestreamt wurde,
findet sich nun auch ein Jubiläumsfilm bei Youtube
unter „Kirche in Bickendorf, Ehrenfeld und
Ossendorf“. ■
610 Euro für das Bickendorfer Fahrradbüdchen
Frühlingsmusik
Durch den Verkauf des Bickendorfkalenders 2021 kam ein Betrag
von 610 Euro für die interkulturelle Fahrradwerkstatt an der
Wolfsohnstraße 12a zusammen. Eva Schneider von der Aktion
Nachbarschaft e.V. nahm den Umschlag mit dem Geldbetrag von
Uli Voosen entgegen. Mit dem Geld können Ersatzteile wie neue
Fahrradschläuche und Gangschaltungszüge gekauft werden. ■
Ein Schmetterling in Frühlingstracht
schwebt übers grüne Feld
grüßt all die Veilchen in ihrer Pracht
dazu sich die Iris gesellt
Ein Wunder, wie in jedem Jahr
der Lenz, er reist durchs Land
bringt fröhlich zwitschernde Vogelschar
die von Süden her gesandt
Ich fühle mich wie die Natur
erwache froh gestimmt
vom Wintertrübsinn keine Spur
mein Frühling heute beginnt
©Käthi Schneider
Schöne Augenblicke.
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Wir wünschen allen
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Schamong-Crew –
ein gesegnetes, frohes Osterfest!
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