Leseprobe »Naturzeit mit Kindern: Mallorca«
Leseprobe zum Familienwanderführer »Naturzeit mit Kindern: Mallorca« aus dem naturzeit Reiseverlag. ISBN 978-3-944378-30-5.
Leseprobe zum Familienwanderführer »Naturzeit mit Kindern: Mallorca« aus dem naturzeit Reiseverlag. ISBN 978-3-944378-30-5.
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SANTANYI UND DIE SÜDSPITZE<br />
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wurden sie zerstört. Dafür war die Insel bald von Talayot-Dörfern<br />
überzogen. Im Durchschnitt lebten etwa 100 Einwohner in einer<br />
solchen Siedlung. Die Talayot-Kultur war ein wichtiger Wendepunkt<br />
in der Geschichte Mallorcas: Mit ihr begannen Ackerbau<br />
und Viehzucht und die Mallorquiner wurden sesshaft.<br />
Welche Talayots gibt es heute noch?<br />
Von den vielen Urzeit-Siedlungen ist nur wenig bis heute übriggeblieben.<br />
Die großen Bauwerke der Talayots wurden aus behauenen<br />
Steinblöcken ohne jedes Binde<strong>mit</strong>tel errichtet. Diese Bautechnik,<br />
die man als Trockenmauerbau bezeichnet, war auf Mallorca<br />
bis in die jüngere Vergangenheit sehr beliebt. Nicht selten<br />
bediente man sich an den gut bearbeiteten Steinen der alten<br />
Siedlungen. Die Ruinen wurden Stück für Stück abgetragen und<br />
für neuere Häuser und Mauern verwendet. Die meisten alten<br />
Dörfer verschwanden auf diese Weise vollständig.<br />
Es gibt heute auf Mallorca drei relativ gut erhaltene Talayot-Siedlungen,<br />
die man besichtigen kann: Capocorp Vell im Süden der<br />
Insel [› Tour 27], Son Fornés [› Seite 124] im Inselinneren und<br />
Ses Païsses bei Artà im Nordosten. Bei allen drei Siedlungen sind<br />
die dicken Befestigungsmauern gut zu erkennen. In Ses Païsses<br />
[› Seite 192] ist außerdem noch das stattliche Eingangstor zum<br />
Dorf vorhanden. Bei den Ausgrabungen stieß man auf zahlreiche<br />
Werkzeuge und Alltagsgegenstände aus der Epoche.