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Ausgabe 198

Magazin mit Berichten von der Politik bis zur Kultur: sechs Mal jährlich mit bis zu 145 Seiten Österreich. Downloads in vier verschiedenen pdf-Varianten auf http://oesterreichjournal.at/

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Foto: Präsidentschaftskanzlei<br />

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ÖSTERREICH JOURNAL NR. <strong>198</strong> / 19. 04. 2021<br />

Österreich, Europa und die Welt<br />

10<br />

Bundespräsident Alexander Van der Bellen beim Videomeeting mit dem Staatspräsidenten<br />

der Republik Slowenien, Borut Pahor.<br />

Bundespräsident Alexander Van der Bellen beim Videomeeting mit dem Staatspräsidenten<br />

der Republik Slowenien, Borut Pahor.<br />

ne. „Nach der Wahl Joe Bidens zum US-Präsidenten<br />

hat die internationale Zusammenarbeit<br />

der Staaten wieder an Fahrt aufgenommen.<br />

Besonders wichtig war, daß die USA in<br />

den Pariser Klimavertrag wiedereingetreten<br />

sind. Mit der Besetzung John Kerrys als<br />

Sondergesandtem für Klima und der Ausrichtung<br />

des Earth Day Summit zeigt Präsident<br />

Biden, daß ihm die Bewältigung der<br />

Klimakrise ein Anliegen ist. Das sind ermutigende<br />

Zeichen nach Jahren der Verunsicherung“,<br />

sagt der Bundespräsident.<br />

Die Klimakrise stand neben der Corona-<br />

Pandemie für den Bundespräsidenten auch im<br />

Mittelpunkt der im Herbst 2020 ausschließlich<br />

virtuell abgehaltenen UNO-Gene ral ver -<br />

sammlung, auf der er zwei Video-Re den hielt<br />

(Biodiversitätsgipfel und SDG-Mo ment). In<br />

Zusammenhang mit der UNO-Generalversammlung<br />

unterstützte der Bun des präsident<br />

auch den Leaders‘ Pledge for Na ture, einer<br />

Plattform von über 60 Staats- und Regierungschefs,<br />

die gemeinsam Verantwortung<br />

für die Bewältigung der Klimakrise übernehmen<br />

wollen. Die gemeinsame Videobotschaft<br />

der „Leaders“ wurde vom Bundespräsidenten<br />

mit den Worten „Unser Planet befindet<br />

sich im Klimanotstand“ eingeleitet.<br />

Schweiz und Israel zu Gast in Wien<br />

Im Jahr 2021 waren bisher zwei Staatsoberhäupter<br />

in Wien zu Besuch. Deutlich<br />

später als sonst üblich – erst im März statt im<br />

Jänner – fand der traditionelle Antrittsbesuch<br />

des Schweizer Präsidenten Guy Parmelin<br />

statt, und ebenfalls im März kam Israels Präsident<br />

Reuven Rivlin zu Besuch, der auf seiner<br />

kurzen Europareise neben Wien noch<br />

Berlin und Paris besuchte (siehe auch unsere<br />

beiden Berichte auf den vorhergegangenen<br />

Seiten).<br />

Wie schon 2020 telefoniert der Bundespräsident<br />

viel mit anderen Staatsoberhäuptern<br />

(insgesamt hat der Bundespräsident seit<br />

Beginn der Corona-Krise 43 Telefon- bzw.<br />

Videogespräche geführt): etwa mit Portugals<br />

Präsident Marcelo Rebelo de Sousa, dem<br />

König der Belgier Philippe, dem ukraini schen<br />

Präsidenten Wolodymyr Selensky, Italiens<br />

Präsident Sergio Mattarella, Deutschlands<br />

Präsident Frank-Walter Steinmeier und Ir -<br />

lands Präsident Michael D. Higgins, dem der<br />

Bundespräsident die Solidarität Österreichs<br />

angesichts der Auswirkungen des Brexit versicherte.<br />

Ein zentrales Thema bei diesen Ge -<br />

sprächen war natürlich die Corona-Pandemie,<br />

wobei ein Austausch über die ak tuelle<br />

Covid-Situation stattfand, aber vor al lem<br />

auch die Frage der Impfung besprochen<br />

wurde. Der Bundespräsident sagte etwa beim<br />

Besuch Rivlins: „Die ganze Welt hat in den<br />

letzten Wochen bewundernd auf das israelische<br />

Impfprogramm geschaut. Ich bin froh,<br />

daß es diesbezüglich viele Kontakte und<br />

einen regen Erfahrungsaustausch auf allen<br />

Ebenen zwischen Israel und Österreich gab<br />

und gibt.“<br />

Der Pandemie zum Opfer gefallen ist eine<br />

Reise nach Brüssel. Knapp nach Amtsan tritt<br />

der neuen Kommission wollte Bundespräsident<br />

Van der Bellen Kommissionspräsidentin<br />

Ursula von der Leyen, dem Präsident des<br />

Europäischen Rates, Charles Michel, und<br />

dem Europäischen Parlament einen Besuch<br />

abstatten. Dieser Besuch soll sobald als<br />

möglich nachgeholt werden. Geplant waren<br />

auch Reisen nach Asien und in jene Erdteile,<br />

die der Bundespräsident während seiner<br />

Amtszeit bis dato noch nicht besuchen konnte:<br />

Afrika und Lateinamerika, wo es Staaten<br />

mit ähnlichen Interessen – Auswirkungen<br />

der Klimakrise, grüne Energien, Multilateralismus<br />

– und Kooperationsmöglichkeiten<br />

mit Österreich gibt. „Auch die Wirtschaft hat<br />

großes Interesse an diesen Reisen bekundet<br />

weil, wie etwa auch in China, der Besuch<br />

des Staatsoberhauptes als Türöffner für die<br />

Wirtschaft fungieren kann.“ Auch diese Reisen<br />

stehen weiterhin auf dem Plan.<br />

Das Fazit des Bundespräsidenten<br />

„Gerade in der COVID-Krise, in der man<br />

sich nicht gegenseitig einfach besuchen<br />

kann, ist es besonders wichtig, die außenpolitischen<br />

Kontakte aufrechtzuerhalten. Insgesamt<br />

gab es mehr Gespräche mit anderen<br />

Staatsoberhäuptern, weil die Zusammenarbeit<br />

wichtiger denn je ist. Zugleich sind Te -<br />

lefon-Gespräche natürlich mit weniger Zeitaufwand<br />

verbunden als ein offizieller Be -<br />

such in einem anderen Staat. So gab es Tage,<br />

an denen ich mit drei Staatsoberhäuptern<br />

gesprochen habe. So etwas ist sonst nur im<br />

Rahmen der Generalversammlung der UNO<br />

in New York möglich. Trotz allem kann ein<br />

Telefongespräch ein persönliches Treffen<br />

nur bedingt ersetzen. Nur bei einem persönlichen<br />

Vier-Augen-Gespräch ist der so notwendige<br />

vertrauliche Austausch mit dem je -<br />

weils anderen Staatsoberhaupt möglich.“ n<br />

https://www.bundespraesident.at/<br />

»Österreich Journal« – http://www.oesterreichjournal.at

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