19.04.2021 Aufrufe

Ausgabe 198

Magazin mit Berichten von der Politik bis zur Kultur: sechs Mal jährlich mit bis zu 145 Seiten Österreich. Downloads in vier verschiedenen pdf-Varianten auf http://oesterreichjournal.at/

Magazin mit Berichten von der Politik bis zur Kultur: sechs Mal jährlich mit bis zu 145 Seiten Österreich. Downloads in vier verschiedenen pdf-Varianten auf http://oesterreichjournal.at/

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

ÖSTERREICH JOURNAL NR. <strong>198</strong> / 19. 04. 2021<br />

Österreich, Europa und die Welt<br />

30<br />

Gemeinsam Antipersonenminen<br />

ein Ende setzen – ein für alle Mal<br />

Vier von fünf Opfern von Antipersonen -<br />

mi nen sind weiter Zivilisten, über 40 Prozent<br />

davon Kinder. Anläßlich des Internationalen<br />

Minenaktionstages am 4. April ruft<br />

Außenminister Alexander Schallenberg da -<br />

her alle Staaten außerhalb der Konvention<br />

ge gen Antipersonenminen auf, sich dieser<br />

internationalen Norm anzuschließen.<br />

„Neue Herausforderungen, wie der Einsatz<br />

improvisierter Minen durch nichtstaatliche<br />

Akteure, werden wir nur gemeinsam<br />

meistern können“, betont der Außenminister.<br />

„Auch Jahre nach Konfliktende lauert in Mi -<br />

nen der Tod in der Erde, denn diese heimtükkischen<br />

Waffen können jederzeit zur tödli -<br />

chen Gefahr werden. Die Wunden an Leib<br />

und Seele Überlebender sind lebensprägend.<br />

Gebiete, in denen man Minen vermutet, können<br />

nicht bewirtschaftet werden.“<br />

Die schwerwiegenden humanitären Konsequenzen<br />

dieser inakzeptablen Waffen<br />

führten vor 24 Jahren zur Annahme der Konvention<br />

gegen Antipersonenminen, die ne -<br />

ben einem Besitz- und Einsatzverbot, der Ent -<br />

minungsverpflichtung auch Opferhilfe um -<br />

faßt.<br />

Ganz entscheidender Anteil Österreichs<br />

Österreich hatte am Zustandekommen<br />

der sogenannten Ottawa-Konvention ganz<br />

ent scheidenden Anteil. Heute hat die Konvention<br />

164 Vertragsstaaten. Fast 80 Prozent<br />

aller Staaten arbeiten in diesem Rahmen am<br />

gemeinsamen Ziel einer minenfreien Welt.<br />

Österreich leistet dazu konkrete Beiträge,<br />

sowohl finanzieller als auch politischer Na -<br />

tur.<br />

Seit dem Jahr 2000 hat Österreich mehr<br />

als 34 Millionen Euro für Aktivitäten im<br />

Bereich Minenaktion bereitgestellt und<br />

Minenräum- und Opferhilfeprojekte unter<br />

anderem in Bosnien, im Irak, in Afghanistan,<br />

Libyen, Mosambik, Syrien und der Ukraine<br />

unterstützt.<br />

herausragende Er folgsgeschichte<br />

einer Public-Private-Partner ship<br />

Entstehung und Umsetzung der Konvention<br />

fußen auf einer engen Kooperation zwischen<br />

Staaten, internationalen Organisationen<br />

und der globalen und lokalen Zivilgesellschaft.<br />

„Sie ist eine herausragende Er -<br />

folgsgeschichte einer Public-Private-Partner -<br />

ship. Die Konvention beweist, wie produktiv<br />

zielorientierte multilaterale Zusammenarbeit<br />

sein kann und welche Synergien sie haben<br />

kann“, unterstreicht Schallenberg.<br />

Das „Übereinkommen über das Verbot<br />

des Einsatzes, der Lagerung, der Herstellung<br />

und der Weitergabe von Antipersonenminen<br />

und über deren Vernichtung“, wurde am 3.<br />

Dezember 1997 in Ottawa unterzeichnet und<br />

trat am 1. März 1999 in Kraft. Zum ersten<br />

Mal wurde damit ein rechtlich bindendes<br />

Abrüstungsinstrument geschaffen, das über<br />

die herkömmlichen Beschränkungen von<br />

Waffen und Kampfmethoden hinausging<br />

und einen expliziten Schwerpunkt auf<br />

Schutz und Unterstützung für Zivilisten und<br />

Opfer legte. Österreich war unter den Initiatoren,<br />

die das Übereinkommen in enger Zu -<br />

sammenarbeit mit Vertretern der Zivilgesellschaft<br />

und des Internationalen Komitees<br />

vom Roten Kreuz erarbeiteten.<br />

Ein Jahr Rückholaktion des österreichischen<br />

Außenministeriums<br />

Am 10. April 2020 ging die größte Rück -<br />

holaktion aller Zeiten für das österreichische<br />

Außenministerium, seine Vertretungsbehörden<br />

und über 7.500 Passagiere zu Ende.<br />

In 39 Rückholflügen, sogenannten Repatriierungen,<br />

wurden Österreicherinnen und<br />

Österreicher von 29 Destinationen zu Be ginn<br />

der Pandemie zurück nach Österreich ge -<br />

bracht.<br />

„Eine Herkulesaufgabe, die uns hier<br />

gemeinsam mit etlichen Partnern, unter<br />

anderem der AUA, gelungen ist und die für<br />

uns alle eine Premiere war“, erinnert sich<br />

Außenminister Alexander Schallenberg zu -<br />

rück.<br />

Gestartet hatte die Aktion mit einem Rück -<br />

holflug aus Italien am 13. März und ging<br />

dann mit Flügen einmal um die Welt. Von<br />

Mexiko über Südafrika bis Bangkok gelang<br />

unter vollem Einsatz der Teams der österreichischen<br />

Vertretungen vor Ort der erfolgreiche<br />

Abschluß mancher Zitterpartie in Tagen,<br />

wo Grenzen und selbst Lufträume für Passagierflüge<br />

binnen Stunden geschlossen wurden.<br />

So wurde für die Rückholung aus Peru<br />

erst in letzter Minute eine Erlaubnis zur Landung<br />

in Lima erteilt. Von über tausende Ki -<br />

lometer verstreuten südostasiatischen Inseln<br />

und den Weiten des australischen Kontinents<br />

war es bereits ein logistischer Krafttakt, die<br />

Passagiere zum Ab flugterminal zu bringen.<br />

So auch nach Sydney, wo am 31. März der<br />

längste Non-Stopp Flug der AUA abhob.<br />

Europäische Solidarität in der Krise<br />

Mit an Bord der Heimholflieger war auch<br />

europäische Solidarität in der Krise: Von<br />

Destinationen wie Abuja und Moskau wurde<br />

über Wien auch BürgerInnen anderer EU-<br />

Staaten die Weiterreise nachhause ermöglicht.<br />

Den Abschluß der Aktion machte ein<br />

Flug aus Neuseeland. Dort hob am 9. April<br />

in Christchurch um 16:21 Ortszeit mit der<br />

„Spirit of Austria“ erstmals eine AUA-<br />

Maschine von neuseeländischem Boden ab.<br />

Nach Zwi schenstopps in Auckland und<br />

Kuala Lumpur konnten die rund 290 Passagiere<br />

sie in Wien am 10. April, 9:13 Ortszeit<br />

wieder sicher ver lassen.<br />

„Wir waren in der Lage, in einer weltweiten<br />

Krise 7.500 Menschen nach Österreich<br />

zu bringen. Das ist eine beeindruckende Leistung,<br />

die ohne die Geduld und Flexibilität<br />

der Menschen im Ausland und dem ausgezeichneten<br />

Einsatz unserer Teams im Außenministerium<br />

und an den Botschaften nicht<br />

möglich gewesen wäre“, sagt Außenminister<br />

Alexander Schallenberg abschließend.<br />

Virtueller Girls‘ Day 2021<br />

Nach einer Pandemie-bedingten Pause<br />

findet am 22. April 2021 wieder der Girls‘<br />

Day statt, diesmal im virtuellen Format. Der<br />

Girls‘ Day richtet sich an Mädchen ab der<br />

5. Schulstufe, die gerne mehr über unterschiedliche<br />

Berufe im öffentlichen Dienst er -<br />

fahren möchten.<br />

Auch Mitarbeiterinnen des Außenministeriums<br />

werden in einem Live-Talk über ihre<br />

vielfältigen und spannenden Aufgaben be -<br />

richten. Die Teilnehmerinnen bekommen da -<br />

bei Einblicke in die verschiedenen Karrieremöglichkeiten<br />

im Auswärtigen Dienst und<br />

das Leben als Diplomatin. Außerdem können<br />

sie die Gelegenheit nutzen, um Fragen<br />

zu stellen wie:<br />

m Welche Aufgaben fallen im Außenministerium<br />

und an den österreichischen Vertretungsbehörden<br />

an?<br />

m Welche Voraussetzungen gibt es, um sich<br />

zu bewerben?<br />

m Wie ist es, als Diplomatin in verschiedenen<br />

Ländern zu leben?<br />

m Was sind die schönen und interessanten<br />

Seiten des Berufes, welche Herausforderungen<br />

gibt es?<br />

Der Live-Talk findet am Girls‘ Day zwischen<br />

11 und 12 Uhr statt. Die Anmeldung<br />

ist bis 20. April 2021 über folgende E-Mail-<br />

Adresse möglich: girls-day(at)bmeia.gv.at<br />

Fragen über die Tätigkeiten im österreichischen<br />

Außenministerium können außerdem<br />

auf Instagram (mfa_austria) gestellt<br />

wer den, denn auch hier werden sich einige<br />

Mit arbeiterinnen vorstellen und anschliessend<br />

online Fragen beantworten. n<br />

https://www.bmeia.gv.at/<br />

»Österreich Journal« – http://www.oesterreichjournal.at

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!