02 Rabbinische Schrifthermeneutik und Schulsystem
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Die mündliche Tora
1. Mischna
• Wörtlich: „die Zweite“ (Tora) oder „Wiederholung“
• Erste Sammlung mündlicher rabbinischer Überlieferung, Auslegung der (schr.) Tora
• Abschluss ca. 220 n. Chr. durch Jehuda ha-Nasi („Rabbi“)
• Besteht aus
‣ sechs thematisch gegliederten „Ordnungen“ (Sedarim) (sechs Richtungen
sechs Tage der Schöpfung, die
‣ in jeweils 7-12 „Traktate“ (Masechtot) unterteilt sind
• Inhalt: Rabbinische Dialoge und Diskussionen
‣ Themen u.a. Familienrecht, Festtage, Strafrecht und Schadensersatz,
Speisevorschriften und religiöse Bräuche, Einteilung von „reinen“ (koscheren)
und „unreinen“ Dingen
‣ Halachot (Sing. Halacha; bindende Lehrentscheidungen über die praktische
Einhaltung der Gebote = „Mitzwot“)
‣ (H)Aggadot (Sing. Aggada/Hagga; lehrhafte Erzählungen)
‣ Alter der Stoffe oft schwer zu bestimmen (vor 220 n. Chr.), viele Materialien
reichen in (vor-)neutestamentliche Zeit zurück. Wichtige Quelle auch für das NT!
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