Offroad – Presseheft - Thimfilm
Offroad – Presseheft - Thimfilm
Offroad – Presseheft - Thimfilm
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INHALTSVERZEICHNIS<br />
KURZINHALT 3<br />
PRESSENOTIZ 3<br />
LANGINHALT 3<br />
ÜBER DIE PRODUKTION<br />
ÜBER DIE ENTSTEHUNG VON OFFROAD 6<br />
DIE BESETZUNG 8<br />
DER DREH 9<br />
DER LOOK UND DIE MUSIK 11<br />
DAS ZENTRALE THEMA VON OFFROAD 12<br />
VOR DER KAMERA<br />
NORA TSCHIRNER (MEIKE PELZER) 13<br />
ELYAS M’BAREK (SALIM) 13<br />
MAX V. PUFENDORF (PHILIP) 14<br />
TONIO ARANGO (TUSCHI) 15<br />
THOMAS FRÄNZEL (JULIAN) 16<br />
STEFAN RUDOLF (ULF) 16<br />
DOMINIC RAACKE (VATER PELZER) 17<br />
LESLIE MALTON (MUTTER PELZER) 18<br />
AXEL MILBERG RECHTSANWALT (SCHANOWKI) 19<br />
HINTER DER KAMERA<br />
ELMAR FISCHER (REGIE & CO-DREHBUCH) 20<br />
ULI PUTZ (PRODUZENTIN) 21<br />
JAKOB CLAUSSEN (PRODUZENT) 21<br />
ALI N. ASKIN (MUSIK) 22<br />
WOLFGANG ARENS (SZENENBILD) 23<br />
PHILIPP KIRSAMER (KAMERA) 23<br />
CULCHA CANDELA (HUNGRY EYES) 23<br />
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KURZINHALT<br />
Einmal etwas tun, was niemand so erwarten würde! Für Meike Pelzer (Nora Tschirner) scheint<br />
dieses Thema mit dem Ersteigern eines vom Zoll an der deutsch-holländischen Grenze<br />
beschlagnahmten peinlichen Proll-Jeeps eigentlich erledigt. Ihr Lebensentwurf ist bisher eher<br />
dem Straßenbau entliehen: gerade und überschaubar, ohne unvorhersehbare Kurven. Das BWL-<br />
Studium ist abgeschlossen, Heirat und Übernahme des väterlichen Betriebs liegen unmittelbar<br />
vor ihr. Doch dann lässt sich Philip (Max von Pufendorf), ihr Verlobter, dummerweise von Meike in<br />
flagranti mit ihrer besten Freundin Denise (Nora Binder) erwischen und Meikes Lebensplan<br />
zerplatzt wie eine Seifenblase.<br />
Als sie unter der Kofferraumverkleidung ihres neuen Jeeps 50 Kilo Kokain findet, lässt sie ihr<br />
altes Leben spontan und ohne zu zögern hinter sich und begibt sich auf einen Trip ins<br />
Ungewisse, ihrer Vorstellung nach finanziert <strong>–</strong> und betriebswirtschaftlich kalkuliert <strong>–</strong> durch die<br />
ersten Drogengeschäfte ihres Lebens! Davon sind einige Leute natürlich weniger begeistert, allen<br />
voran die eigentlichen Besitzer der Ware. Auf ihrer wilden Reise durch ein völlig neues und ihr bis<br />
dahin unbekanntes Leben trifft sie nicht nur auf Salim (Elyas M’Barek), der ihr aus einigem<br />
Schlamassel hilft, es passieren ihr auf einmal auch mehr verrückte Dinge, als ihr eigentlich lieb<br />
sind. Aber sie trifft auch dort, wo sie es nie für möglich gehalten hätte, auf die Liebe, und plötzlich<br />
ist alles anders ...<br />
PRESSENOTIZ<br />
OFFROAD erzählt die Geschichte einer spannenden Suche nach dem Sinn oder Unsinn des<br />
Lebens und einer unerwarteten Liebe. Eine gefühlvolle und rasante Komödie mit schrägen Typen<br />
und vielen absurden Momenten, in der Nora Tschirner nach Ohren- und Küken-Millionenerfolgen<br />
erneut ihre authentische Spielfreude unter Beweis stellen kann. Neben Elyas M’Barek<br />
(TÜRKISCH FÜR ANFÄNGER), Max von Pufendorf (BUDDENBROOKS), Tonio Arango (EIN<br />
STARKES TEAM) und Nele Kiper (JERRY COTTON) sind unter anderem Dominic Raacke<br />
(TATORT-Kommissar Till Ritter), Leslie Malton (DER GROSSE BELLHEIM) und Axel Milberg<br />
(TATORT-Kommissar Klaus Borowsik) mit von der Partie.<br />
OFFROAD ist eine Claussen+Wöbke+Putz-Filmproduktion in Co-Produktion mit der Dr. Wilfried<br />
Ackermann Filmproduktion und dem ZDF (Redaktion: Daniel Blum). Die Finanzierung wurde<br />
durch die Filmförderungsanstalt, die Filmstiftung Nordrhein-Westfalen, den FilmFernsehFonds<br />
Bayern, das Medienboard Berlin-Brandenburg und den Deutschen Filmförderfonds maßgeblich<br />
unterstützt.<br />
LANGINHALT<br />
Meike Pelzer (Nora Tschirner) ist nach eigenem Bekunden eine ganz durchschnittliche junge<br />
Frau <strong>–</strong> inklusive eines gelegentlichen kleinen (Bier-)Rausches. Ihr steht eine große Karriere<br />
bevor. Sie ist Juniorchefin im Unternehmen ihres Vaters (Dominic Raacke). Die Pelzer<br />
Gartenbedarffirma GmbH produziert hauptsächlich Grasfangsäcke. In ihrer Freizeit radelt Meike<br />
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auf dem Tandem mit ihrem Freund, dem soliden Rechtsanwalt Philip (Max von Pufendorf), durch<br />
ihren kleinen Heimatort Geilenkirchen. Ein Sturzhelm ziert ihren Kopf, beim Abbiegen werden<br />
selbst in der verkehrsarmen Wohnsiedlung korrekt Handzeichen gegeben.<br />
Alles im Lot also? Mitnichten. Denn Meike steht der Sinn eigentlich nach etwas ganz anderem.<br />
Ihr gerades, überschaubares Leben langweilt sie. Nach OFFROAD steht ihr der Sinn, seit Jahren<br />
träumt sie von einer einsamen Landschaft. Heiß soll es sein, keine Regeln geben. Die Sahara,<br />
das wär’s. Der erste Schritt zu dieser neuen Freiheit könnte das Auto sein, das sie ersteigert. Ein<br />
riesiger, spritfressender Jeep mit einem Büffelkopf auf der Kühlerhaube. Der Zoll hat ihn an der<br />
deutsch-holländischen Grenze beschlagnahmt, ihr ist er satte 6.500 Euro wert. Der Papa staunt,<br />
die Mutter (Leslie Malton) schüttelt den Kopf und Philip versteht seine Meike nicht mehr.<br />
Aber Meike will einfach ihrem langweiligen Schicksal entfliehen, denn bekanntlich ist das Leben<br />
ja auch eine Lotterie. Und der Jeep könnte ein Hauptgewinn sein. Denn kaum ist das Auto in<br />
ihrem Besitz, tauchen schon zwei Männer auf, die es ihr abkaufen wollen. 8.000 Euro bietet<br />
Julian (Thomas Fränzel), Ulf (Stefan Rudolf) erhöht auf 10.000. Doch Meike verkauft nicht, nicht<br />
einmal für 30.000 Euro. Und dann tritt sie plötzlich ein, die Situation, die alles verändert: Durchs<br />
Fenster sieht sie, wie Philip sich mit ihrer besten Freundin Denise (Nora Binder) vergnügt, und<br />
nach einer kleinen Spritztour durch die örtliche Kiesgrube <strong>–</strong> Reifenpanne inklusive <strong>–</strong> entdeckt sie<br />
auf der Suche nach Werkzeug unter der Abdeckung im Kofferraum zig Pakete Kokain. 50 Kilo,<br />
wie die Badezimmerwaage ausweist.<br />
Die vermeintlichen „Besitzer“ des Stoffes, Julian, Ulf und ihr skrupelloser Chef Tuschi (Tonio<br />
Arango), Betreiber der insolventen Eventmanagementagentur „Die Partysenatoren“, denen<br />
Gerichtsvollzieher Prokow (Torsten Michaelis) gerade arg zusetzt, sind ob Meikes Fund entsetzt:<br />
„Scheiße“, lautet schlicht ihr Kommentar. Und Meike, ihr BWL-Studium hat durchaus Spuren<br />
hinterlassen, rechnet kühl durch: 50 Kilo entsprechen 2,5 Millionen Euro. „Mach ich natürlich<br />
nicht“, sagt sie <strong>–</strong> und bald darauf steht sie nachts vor einer Düsseldorfer Diskothek und versucht<br />
den Stoff an den Mann zu bringen <strong>–</strong> portionsweise, 100 Euro pro Beutelchen. Ein gefährliches<br />
Geschäft, wie sich schnell herausstellt. Die Käufer sind keine feinen Menschen, bezahlen nicht<br />
und scheuen auch nicht davor zurück, eine Frau zu verprügeln. Richtig ordentlich, mit einem<br />
abschließenden Fausthieb in die Magengrube.<br />
Gut, dass es da noch Gentlemen gibt, Männer wie Salim (Elyas M’Barek), der ihr zu Hilfe eilt und<br />
sie gemeinsam mit seiner Freundin Sarah (Nele Kiper) in deren Wohnung verarztet. Bald sitzt sie<br />
neben dem ziemlich gut aussehenden Mann, der sich natürlich schnell auch als eitel und höchst<br />
unverschämt entpuppt, im Auto. Zusammen geht’s nach Berlin, und auf der Fahrt erzählt sie ihm,<br />
dass sie Kokain verkaufen möchte. Er lacht, spottet: „Bist du wohl in der Kokain GmbH und Co.<br />
KG ...“ Und stellt kurz darauf fest, dass sie wirklich im Besitz von 50 Kilo Stoff ist. Das empört ihn:<br />
„Sag mal, tickst du noch ganz richtig? Fährst mit so ’nem Wagen und so ’ner Menge durch die<br />
Gegend ... und, und ... wenn wir angehalten werden, sagst du, der Türke wusste von nichts, und<br />
die lassen mich gehen oder wie?“<br />
Salim ist außer sich. Die Nummer ist für Meike eindeutig zu groß <strong>–</strong> was er ihr auch gleich erklärt.<br />
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Und er behält recht. Tuschi und seine Kompagnons denken nicht daran, ihnen ihren Stoff<br />
kampflos zu überlassen. Sie haben einen Peilsender an Meikes Wagen angebracht, der sie<br />
immer darüber informiert, wo sie sich gerade aufhält. Salim ist es, der ihn entdeckt und von einer<br />
Brücke auf einen Lastkahn wirft. So finden sich Tuschi und Julian nebst ihrem weinroten Spießer-<br />
Mercedes im Hafen von Frankfurt/Oder wieder <strong>–</strong> und kurz darauf in Polizeigewahrsam. Meike ist<br />
noch einmal davongekommen ...<br />
Doch die junge Frau denkt nicht daran, ihren Plan vom neuen Leben aufzugeben. In Berlin mietet<br />
sie sich in einem Hostel ein und denkt darüber nach, wie sie weiter vorgehen soll. Da ruft Salim<br />
an und bittet sie, ihn in einem Nobelhotel zu treffen. Einen Kokskäufer hat er für sie aufgetan,<br />
einen Geschäftsmann namens Orloff (Peter Benedict), der zu Salims Überraschung mit seiner<br />
Schwester Özlem (Seyneb Saleh) auftaucht. Noch mehr wundert ihn, dass sie sich Penelope<br />
nennt und sich von dem Herrn sein Zimmer hat zeigen lassen. „Ich war früher da“, lautet ihre<br />
Erklärung ... Merkwürdig. Aber immerhin kommt ein kleines Geschäft zustande, und Ärger mit<br />
dem Concierge (Michael Kind) folgt auf dem Fuß. Er droht mit der Polizei und erteilt den beiden<br />
Hausverbot <strong>–</strong> nicht ohne vorher 50 Gramm Koks gekauft zu haben.<br />
Dieser erste geglückte Deal muss gefeiert werden. In einem Szeneclub der Hauptstadt. Seit<br />
Langem ist Meike wieder mal entspannt, tanzt, trinkt Bier und findet auch Gefallen als Salims<br />
Gesangskünsten, der auf der Bühne das Liebeslied „Aicha“ singt. Die beiden kommen sich näher.<br />
Fahren mit dem Auto durch die Nacht. „Du könntest mein Co-Pilot sein“, sagt Meike und dann<br />
lieben sie sich im Jeep. Erst als die Sonne aufgeht, fahren sie nach Hause. Bei Salim wollen sie<br />
frühstücken. Doch daraus wird nichts. Denn vor Salims Haustür steht Sarah <strong>–</strong> und Meike kehrt<br />
enttäuscht in ihr Hostel zurück. Bis das Telefon klingelt. Sarah ist am anderen Ende. Wütend, sie<br />
will eine Erklärung. Meike soll sofort kommen.<br />
Kurz darauf steht Meike vor Salims Tür. Sie horcht <strong>–</strong> und hört merkwürdige Stimmen. Also läuft<br />
sie noch mal zu ihrem Auto. Holt eine Pistole, die sie aus dem elterlichen Waffenschrank<br />
mitgenommen hat <strong>–</strong> nun zahlt es sich aus, dass sie und ihr Vater Mitglieder im heimischen<br />
Schützenverein sind. Wieder bei der Wohnung, klopft sie an <strong>–</strong> und blickt in den Lauf von Tuschis<br />
Waffe. Er und seine beiden Helfer haben Salim und Sarah als Geiseln genommen. Nachdrücklich<br />
fordern sie ihr Koks zurück. Doch Meike gibt sich nicht so leicht geschlagen und schießt Tuschi<br />
mit der Luftdruckpistole ins Gesicht. Ein wüstes Handgemenge ist die Folge. Und dann steht <strong>–</strong><br />
eine aus dem Fester geworfene Waffe ist in ihrer Salatschüssel gelandet <strong>–</strong> Nachbarin Ute (Inga<br />
Busch) in der Wohnung. Entsetzt, ratlos.<br />
Doch die Anwesenden schalten schnell. Sie geben vor, für ein Theaterstück zu proben. Ute<br />
verlässt kopfschüttelnd, gefolgt von Tuschi und seinen Mannen, die Wohnung. Zuvor hat Salim<br />
erfahren, woher die „Partysenatoren“ wussten, wo er wohnt. Aus seiner Schwester Özlem haben<br />
sie die Information herausgeprügelt <strong>–</strong> sie arbeitet nämlich, um ihr Geigenstudium zu finanzieren,<br />
unter dem „Künstlernamen“ Penelope für einen Hostessenservice und war Tuschi in dieser<br />
Funktion schon zu Diensten. Ihr Nackentattoo kennt er dank einer einschlägigen Sexualpraktik<br />
bestens. Salim schäumt vor Wut und will nun nur noch zur Polizei. Mit viel Mühe gelingt es Sarah<br />
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und Meike, Salim von diesem Vorhaben abzubringen <strong>–</strong> ein Gefängnisaufenthalt für alle<br />
Beteiligten wäre wohl unausweichlich.<br />
Zurück im Hostel stellt Meike fest, dass ihr Zimmer durchsucht wurde. Mehr noch. Einer der<br />
Eindringlinge, Julian, ist sogar noch im Raum. Bloß weg hier! Es kommt zu einer wüsten<br />
Verfolgungsjagd, bei der der Mercedes der Verfolger verunglückt. In ihrer Not weiß Meike nicht<br />
mehr, was sie tun soll, und ruft Philip an, derweil die arg lädierten „Partysenatoren“ Tuschi, Julian<br />
und Ulf wieder Besuch vom Gerichtsvollzieher bekommen. Kein Aufschub mehr. Game over. Ihre<br />
Büroräume werden gepfändet <strong>–</strong> und den schicken Plasmafernseher nimmt Teamassistentin<br />
Mandy (Teresa Weissbach) mit. Ihr letzter Monatslohn ist noch ausständig: „Tschüss, Jungs, es<br />
war schön mit euch!“<br />
Philip ist zwischenzeitlich in Berlin gelandet. Einen Blumenstrauß hat er sogar für Meike<br />
mitgebracht und für eine Wohnung gesorgt <strong>–</strong> das schicke Appartement gehört seinem Onkel. Und<br />
er will Meike helfen. Ganz selbstlos. Und Meike glaubt ihm. Denn Männer sind ja bekanntlich<br />
schwach, wenn es um Frauen geht, und Biest Denise hat Philip schlicht verführt. Aber das Beste<br />
ist, dass ihr Freund einen Plan hat, wie man das Kokain verkaufen könnte. En gros, wie es sich<br />
gehört. Sein Praktikum hat Philip bei einem ganz gewieften Anwalt absolviert. Schanowski heißt<br />
er und große Drogengangster zählen zu seinen Klienten. Ein Businesslunch wird verabredet, die<br />
Ware auf der Toilette getestet. Schanowski zeigt sich interessiert und verspricht, sich für die<br />
beiden zu verwenden.<br />
Vielleicht klappt der große Coup ja doch noch. Aber Meike hat nicht mit Salim gerechnet, der auf<br />
der Suche nach ihr die Stadt mit Fotos von ihr gepflastert hat. Und ein paar hängen auch hinter<br />
dem Tresen des Clubs, wo Meike Philip hinführt. Ausgerechnet in jenen Club, wo sie sich mit<br />
Salim vergnügt hat, der zu allem Überfluss auch anwesend ist. Und der es so gar nicht gut findet,<br />
dass Philip auch hier ist. Deal oder Liebe, so lautet jetzt die Frage ...<br />
ÜBER DIE PRODUKTION<br />
Über die Entstehung von OFFROAD<br />
OFFROAD erzählt die Geschichte einer turbulenten Suche nach dem Sinn oder Unsinn des<br />
Lebens und einer unerwarteten Liebe. OFFROAD ist ein spannendes Roadmovie mit schrägen<br />
Typen, absurden Momenten, wilder Action und einer wüste Haken schlagenden Handlung.<br />
OFFROAD handelt von ganz normalen Menschen, die in höchst ungewöhnliche Situationen<br />
geraten und deren bisheriges Leben dadurch vollkommen auf den Kopf gestellt wird <strong>–</strong> und wie<br />
jede gute Kinogeschichte hat OFFROAD seine Wurzeln in der Realität.<br />
Kurz nachdem Regisseur Elmar Fischer 2002 seinen ersten, vielfach ausgezeichneten Kinofilm<br />
FREMDER FREUND fertiggestellt hatte, stieß er in einem Bericht über einen Mann, der beim Zoll<br />
ein Auto ersteigert und darin eine riesige Menge Kokain gefunden hatte. Fischer erinnert sich:<br />
„Ich fand diese Geschichte sehr spannend. Was passiert mit einem Menschen, der subkutan in<br />
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seinem Leben nicht glücklich ist, der von Stress und Langeweile umgeben vor sich hin lebt und<br />
der auf einmal so einen Lottoschein oder vielmehr ein Geschenk des Schicksals bekommt? Was<br />
würde der tun, wenn er nicht so vernünftig wäre, wie dieser Mann, der den Wagen<br />
zurückbrachte? Das ist doch eigentlich eine Situation, mit der sich viele Menschen identifizieren<br />
können, die viele Menschen kennen. Man kann sich überlegen, ändere ich jetzt, in diesem<br />
Moment radikal mein Leben oder bleibe ich vernünftig und lebe mein Leben weiter so wie<br />
bisher?“<br />
Nun galt es die richtige Form für den Film zu finden. Wie könnte man OFFROAD am besten<br />
erzählen? Die Geschichte ist vielschichtig, teils Komödie, teils Liebesgeschichte, teils<br />
Roadmovie. Plus 50 Kilo Kokain ... Eine klare Genrezuordnung ist somit unmöglich. Fischer sieht<br />
OFFROAD in erster Linie als „Spaßfilm“, als witziges Roadmovie mit einer romantischen Love-<br />
Story. Bei den ersten Drehbuchentwürfen experimentierte er mit einem circa 40-jährigen Mann<br />
als Hauptfigur. Das funktionierte nicht richtig, gefiel dem Regisseur bald nicht mehr: „Ich hatte<br />
das Gefühl, dass die Geschichte mit einer jungen Frau als Heldin spannender sein würde. Ich<br />
habe zudem im Kino eine angry young woman noch nicht so oft gesehen. Und eine Frau Mitte,<br />
Ende 20, gerade im Beruf etabliert, hat das ganze Leben vor der Nase und sich vielleicht doch<br />
schon ziemlich festgelegt. Sie weiß also, wie die nächsten 60 Jahre laufen werden, und das kann<br />
ziemlich frustrierend sein. Als dann meine Co-Autorin Susanne Hertel mit in die Entwicklung<br />
einstieg, gewann die Figur an Kontur und in der gemeinsamen Zusammenarbeit hat sich das<br />
Ganze dann fast von alleine geschrieben.“<br />
Dann galt es also, jemanden zu finden, der gewillt war, OFFROAD zu produzieren. Kein leichtes<br />
Unterfangen, da der Film von Form und Machart her nicht so leicht einzuschätzen war. Doch<br />
Jakob Claussen und Uli Putz von Claussen+Wöbke+Putz Filmproduktion sprach das Thema<br />
sofort an. Dank anspruchsvoller, kurzweiliger und spannender Arbeiten wie NACH FÜNF IM<br />
URWALD (1995), JENSEITS DER STILLE (1996), CRAZY (2000), ANATOMIE (2000), KRABAT<br />
(2008) oder BOXHAGENER PLATZ (2009) genießt die Münchner Produktionsfirma einen<br />
exzellenten Ruf. Häufig haben die Produzenten „unmögliche“ Filme finanziert und damit<br />
schlussendlich Publikum und Kritik überzeugt. Elmar Fischer dazu: „Ich bin Jakob Claussen und<br />
Uli Putz sehr dankbar, dass sie es geschafft haben, Leute zu finden, die an dieses Projekt<br />
geglaubt haben, und es tatsächlich hinbekommen haben, dass diesem ungewöhnlichen Projekt<br />
Geld zugeführt wurde. Das ist eine erstaunliche Leistung.“<br />
Jakob Claussen hatte schon seit geraumer Zeit nach einem Kinostoff für Nora Tschirner gesucht und<br />
den Regisseur und Autor Elmar Fischer lange beobachtet: „Als er uns dann zusammen mit seiner Co-<br />
Autorin Susanne Hertel <strong>–</strong> sie hat unter anderem Skripts zu Fernsehfilmen wie „Tierisch verliebt“<br />
(2009), „Wer entführt meine Frau?“ (2006) und „Ein Banker zum Verlieben“ (2003) geschrieben <strong>–</strong><br />
vorschlug, die Geschichte einer jungen Frau zu erzählen, die die Chance bekommt, von heute auf<br />
morgen ihr ganzes Leben zu ändern, hat uns das unmittelbar angesprochen. Das hörte sich nach<br />
einer Komödie mit einem zur Identifikation einladenden emotionalen Kern an, mit Nora Tschirner im<br />
Zentrum des Geschehens <strong>–</strong> da waren wir dann sofort dabei.“<br />
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Die Besetzung<br />
Die Hauptrolle in OFFROAD spielt Nora Tschirner, das Publikum liebt sie für ihre Auftritte an der<br />
Seite von Til Schweiger in dessen Millionenerfolgen KEINOHRHASEN (2007) und<br />
ZWEIOHRKÜKEN (2009). Sie ist eine begabte Schauspielerin, die zudem sehr komisch sein<br />
kann. Dieser besondere Mix aus Charme, schnellem Witz und freundlicher Unverschämtheit, mit<br />
dem sie als MTV-Moderatorin berühmt wurde, hat sie für den Part der Meike Pelzer geradezu<br />
prädestiniert. Sie hat Charakter, ist warmherzig, immer überraschend und lädt zur Identifikation<br />
ein. Also wurde mit Nora Tschirner im Hinterkopf gecastet, sehr lange gecastet, der<br />
Besetzungsprozess zog sich letztendlich über ein Jahr hin.<br />
Elmar Fischer präzisiert: „Erst einmal haben wir mit den Rollen von Meike und Salim begonnen,<br />
und da hat sich dann irgendwann herausgestellt, dass das mit Nora Tschirner und Elyas M’Barek<br />
sehr gut passt. Die beiden haben sich schon beim Vorsprechen voller Freude in ihre Figuren<br />
begeben: Nora Tschirner als die biedere, provinzielle Betriebswirtin, die immer die Tochter ihres<br />
Vaters geblieben ist, und dazu im Gegensatz der sehr emotionale, etwas wilde, urbane,<br />
wahnsinnig gut aussehende, leicht arrogante Salim.“ Auch der perfekte Schauspieler für den Part<br />
des Salim wurde schnell gefunden: Elyas M’Barek. „In ihn“, erzählt Produzent Claussen, „hatten<br />
wir uns schon früh verguckt <strong>–</strong> seit seinem TV-Erfolg mit ‚Türkisch für Anfänger‘ und später dann<br />
dem überzeugenden Auftritt in Dennis Gansels DIE WELLE. Bereits beim Casting haben die<br />
beiden toll miteinander harmoniert.“<br />
Elyas M’Barek weiß auch, warum die Chemie zwischen ihm und Nora Tschirner stimmt, warum<br />
die Zusammenarbeit so angenehm und entspannt ablief: „Ich habe ja schon öfter mit Nora<br />
zusammengearbeitet <strong>–</strong> im Fernsehen bei ‚Doctor’s Diary‘ und im Kino bei ZWEIOHRKÜKEN. Wir<br />
verstehen uns sehr gut, harmonieren perfekt ... das hat besonders in den Szenen geholfen, in<br />
denen wir als Liebespaar auftreten. Und natürlich überträgt sich dieses Feeling dann auch auf die<br />
Leinwand. Einfach klasse!“<br />
Als die beiden Schlüsselparts besetzt waren, galt es die nächste Aufgabe zu lösen. Man musste<br />
für Tschirner und M’Barek die richtigen Mitspieler finden. Auch das war ein langer Prozess, bei<br />
dem eine gemeinsame Vision erarbeitet werden musste. Weitere Casting-Aufnahmen wurden<br />
gemacht und anschließend heftig diskutiert. Jakob Claussen vertraute diesbezüglich ganz auf die<br />
gefragte Casting-Agentin Daniela Tolkien, mit der er schon mehrfach zusammengearbeitet hat:<br />
„Sie ist bei der Besetzung die zentrale Figur. Sie steht in der Mitte, muss vermitteln, die richtigen<br />
Vorschläge machen.“ Für die drei „Tuschis“, so wurden die Figuren Tuschi, Julian und Ulf vor und<br />
während des Drehs genannt, lud Tolkien zwölf Kandidaten ein. Elmar Fischer: „Die haben wir<br />
einen ganzen Tag lang immer wieder in verschiedenen Konstellationen miteinander spielen<br />
lassen. Schließlich haben wir mit Thomas Fränzel, Stefan Rudolf und Tonio Arango genau die<br />
drei Typen gefunden, wie wir sie uns schon in der Entwicklung vorgestellt hatten.“<br />
Dieses Gauner-Trio, das sich mit einer Eventagentur namens „Die Partysenatoren“ übernommen<br />
hat, richtig zu besetzen, war alles andere als einfach. Elmar Fischer war schon während der<br />
Arbeit am Drehbuch wichtig, dass die „Tuschis“ nicht wie klassische Gangster wirken. Sie sollten<br />
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eher Leute sein, wie man sie aus Berlin oder aus anderen Metropolen kennt: überforderte und in<br />
die Jahre gekommene Jungs, die sich ein bisschen zu weit aus der Deckung gewagt haben und<br />
dann von ihrem selbst verursachten Schicksal überrollt werden. Sie haben irgendwann einmal<br />
irgendetwas studiert, eine Firma aufgemacht und plötzlich wird das Geld knapp und sie lassen<br />
sich mit den falschen Typen ein ... Jakob Claussen: „Auf diese Weise tun sie den Zuschauern<br />
hoffentlich auch ein wenig leid, bekommen aber letztendlich auch ihre gerechte Strafe für den<br />
Stress, den sie unserer Hauptfigur Meike bereitet haben.“<br />
In einer weiteren Schlüsselrolle von OFFROAD ist Max von Pufendorf als Philip zu sehen. Der<br />
nur vordergründig solide Anwalt, der Meike mit ihrer Freundin Denise (Nora Binder) betrügt, hat<br />
es in Wahrheit nur auf deren Geld abgesehen, während sich Hallodri Salim als der Mann erweist,<br />
der richtig um die Liebe kämpft. Von Pufendorf, den man aus der Literaturverfilmung<br />
BUDDENBROOKS (2008) bestens kennt, passt perfekt in die Rolle des geschniegelten Juristen,<br />
der nur auf den eigenen Vorteil bedacht ist. Markante Gastauftritte absolvieren darüber hinaus<br />
der Berliner „Tatort“-Kommissar Dominic Raacke und „Der große Bellheim“-Börsenmaklerin<br />
Leslie Malton als Meike Pelzers Eltern sowie der Bremer „Tatort“-Kommissar“ Axel Milberg als<br />
zwielichtiger Rechtsanwalt Schanowski.<br />
Und wenn man von den Schauspielern spricht, kommt man an einer ganz wichtigen „Rolle“ nicht<br />
vorbei, nämlich an dem Jeep, der der Aufhänger der ganzen Geschichte ist. Ganz genau hat sich<br />
Elmar Fischer überlegt, wie dieser Wagen auszusehen hat. Peinlich prollig sollte er sein und<br />
dann wieder unglaublich lässig. Für Jakob Claussen verkörpert dieses Hauptrequisit, der<br />
überdimensionierte Wagen mit den Büffelhörnern, den Traum Meikes, der da heißt: abhauen,<br />
Selbstbestimmtheit, nicht immer die eingefahrenen Pfade benutzen müssen, nicht nur Autobahn,<br />
sondern einfach mal ab ins Gelände.<br />
Der Regisseur hat sich in den Wagen richtiggehend verliebt: „Man fühlt sich wie in einer anderen,<br />
besseren Zeit darin. Ich hätte ihn sogar der Produktion abgekauft, wenn es nicht so eine<br />
Umweltsauerei wäre. Er verbraucht 19 Liter auf 100 Kilometer. Gefunden hat den Wagen<br />
übrigens unsere Abteilung Ausstattung unter Wolfgang Arens über das Internet bei einem<br />
Händler in Holland, der zwei solche Autos aus Kalifornien importiert hatte. Wir haben gleich beide<br />
gekauft. Weil wir auch manchmal parallel mit einer Second Unit gedreht haben. Die Autos wurden<br />
in einer Berliner Werkstatt angeglichen.“ Bleibt nur noch die Frage nach den Hörnern: Die wurden<br />
nachträglich draufgebaut. Kein TÜV würde sie abnehmen, weil sie im Straßenverkehr gefährlich<br />
werden könnten. Die Hörner wurden extra anfertigt, aus einer Plastikmasse gegossen. Es gab<br />
insgesamt drei verschiedene Köpfe, weil zwischenzeitlich auch welche zerschossen wurden.<br />
Der Dreh<br />
Gedreht wurde OFFROAD von Anfang Oktober bis Ende November 2010, rund acht Wochen<br />
lang primär in und um Berlin sowie in Geilenkirchen bei Aachen. Der Cast war für deutsche<br />
Verhältnisse sehr groß, das Team umfasste rund 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, was<br />
immense Herausforderungen mit sich brachte. Besonders die Logistik und die vielen Motive<br />
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stellten die Produzenten vor komplexe Aufgaben. Jakob Claussen spezifiziert: „Unsere<br />
produzentische Aufgabe besteht ja unter anderem darin, alles so zu koordinieren, dass wir uns<br />
mit dieser Maschinerie, mit Hotelkosten, Transport usw. finanziell nicht zu sehr verausgaben,<br />
denn das Geld soll schließlich auf der Leinwand landen und dort auch entsprechend zu sehen<br />
sein. Aber insgesamt war der Dreh sehr entspannt, was auch damit zusammenhängt, dass wir in<br />
Geilenkirchen, Elmar Fischers Heimatort, mit dem Filmen begannen.“<br />
Genau dieser Umstand machte OFFROAD für den Regisseur zu einer besonderen Arbeit: „Wenn<br />
man viel in Köln, Hamburg oder Berlin dreht, lernt man ständig filmsatte Mitmenschen kennen,<br />
die öfter am Set vorbeigehen und nicht ertragen können, dass ihre Parkplätze gesperrt sind, dass<br />
sie irgendwo nicht hingehen können oder leise sein müssen. Das war in Geilenkirchen anders.<br />
Man hat den Bürgermeister gefragt: ‚Ist denn dies oder jenes möglich?‘ Dann hat er stets<br />
wohlwollend genickt und geholfen. Das fing schon bei der ersten Motivbegehung an. Wir<br />
überlegten uns, wie die Kirche wohl von oben aussieht, und innerhalb von 20 Minuten war die<br />
freiwillige Feuerwehr da und hat ihre 60 Meter lange Leiter ausgefahren und unser Kameramann<br />
Philipp Kirsamer hat von oben Fotos gemacht.“<br />
Diese Hilfsbereitschaft hat während des gesamten Drehs angehalten. So wurden beispielsweise<br />
rund 500 Komparsen gebraucht <strong>–</strong> und zwar alle in Schützenuniform. Das Budget gab das aber<br />
nicht her. Dennoch wurde das Problem gelöst. Fischer erklärt: „Auf Drängen der Stadt haben sich<br />
alle Schützenvereine <strong>–</strong> es gibt in Geilenkirchen 17, meine ich, die alle untereinander ein großes<br />
Konkurrenzempfinden haben und sich manchmal spinnefeind sind <strong>–</strong> für diesen Dreh<br />
zusammengetan. So ist dieses große Schützenfest überhaupt erst zustande gekommen. Das<br />
sind schöne Momente, die man da erlebt. Und man sieht auch, dass man mit Film Menschen<br />
erreichen, begeistern und zusammenbringen kann.“<br />
Jakob Claussen ergänzt: „Zunächst hat alles wirklich toll funktioniert. Der Dreh in Geilenkirchen<br />
war konzentriert und entspannt. Dann ist die Karawane nach Berlin weitergezogen und dort ist es<br />
etwas mühsamer geworden. Wir hatten über die ganze Stadt verteilt sehr viele Motive <strong>–</strong> etwa<br />
diesen Club, den ehemaligen Rodeo Club in der Auguststraße, mitten in Mitte <strong>–</strong> und das<br />
schlechte Wetter begann. Ende November morgens um sechs Uhr am Kottbusser Tor zu drehen,<br />
das kann recht ungemütlich sein.“ Dieser Aussage seines Produzenten kann Elyas M’Barek nur<br />
zustimmen: „Wir sind beim Drehen vom Spätsommer in den Herbst hineingekommen und es<br />
wurde sehr kalt. Es ist dann eher unangenehm, wenn man bei drei Grad plus in<br />
Sommerklamotten draußen herumlaufen muss. Aber das Drehbuch hat’s vorgeschrieben.<br />
Insgesamt aber ist der Dreh ungeheuer glattgelaufen, alles hat funktioniert und es hat viel Spaß<br />
gemacht.“<br />
Jakob Claussen dazu: „Es war insgesamt ein herausfordernder Dreh mit vielen handwerklichen<br />
und technischen Aufgaben, die wir so noch nie zu bewältigen hatten, Autostunts,<br />
Verfolgungsjagden, Schießereien inklusive. Aber alles hat geklappt.“ Genauso sieht es auch<br />
Regisseur Elmar Fischer, nur eine Sache bereitet ihm etwas Sorge: „Ich bin gespannt, wie die<br />
Bewohner von Geilenkirchen reagieren werden, wenn sie den Film sehen. Die Szene, in der Nora<br />
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das Ortsschild anbrüllt ‚Tschüss, du Scheißkaff!‘ und ‚Tschüss, ihr Arschlöcher!‘, liegt mir schon<br />
ein bisschen im Magen. Wir haben auch extra in den Abspann schreiben lassen, dass nur die<br />
Figur im Film das so sieht, nicht aber der Regisseur. Ich hoffe, die Stadt wird es mir nachsehen,<br />
dass sie da nicht ganz so gut wegkommt, obwohl ich Geilenkirchen sehr, sehr, sehr gerne mag<br />
und immer noch gerne dort bin.“<br />
Der Look und die Musik<br />
OFFROAD besitzt einen sehr amerikanischen Look und ist als intelligente, gegen den Strich<br />
gebürstete Komödie konzipiert. Ein leichter 70er-Jahre-Retro-Touch, die sinnvoll eingesetzte<br />
Splitscreen-Technik und Meike als Erzählerin aus dem Off, deren Gedanken im Gegensatz zu<br />
ihrem Tun stehen, geben dem Film eine ganz besondere Note. Die Filmemacher wollten sich<br />
selbst nicht immer wahnsinnig ernst nehmen, lustbetont an alles herangehen.<br />
Natürlich gab es dafür auch Vorbilder. Sowohl, was die Kamera angeht, als auch den Schnitt und<br />
die Musik. Elmar Fischer konkretisiert: „In den 70ern bin ich aufgewachsen, da habe ich meine<br />
Kindheit verbracht, da fühle ich mich wohl. Wenn man das in diesem Film spürt, dann ist das<br />
schön. Ich mag Filme wie ‚The Thomas Crown Affair‘ (THOMAS CROWN IST NICHT ZU<br />
FASSEN, 1968), ich kann mich immer noch über die alten, lässigen Lino-Ventura-Abenteuer wie<br />
L’AVENTURE, C’EST L’AVENTURE (DIE ENTFÜHRER LASSEN GRÜSSEN, 1972) freuen und<br />
ich mag heute die Arbeiten von Guy Ritchie und Quentin Tarantino. Auch in Deutschland gibt’s<br />
Filme, die mich ein bisschen in diese Richtung inspiriert haben ... BANG BOOM BANG <strong>–</strong> EIN<br />
TODSICHERES DING (1999) von Peter Thorwarth ist so ein Film, den ich sehr gemocht habe,<br />
und von dem ich vom Gefühl, vom Geist her etwas mitnehmen konnte.“<br />
Jakob Claussen ergänzt: „Wir haben versucht, Filme wie ‚Ocean’s Eleven‘ (OCEAN’S ELEVEN,<br />
2001), klassische Komödien mit Stil und Twist, ein bisschen auf Deutschland umzudeklinieren.<br />
Die Musik spielt hierbei eine besondere Rolle. Wir haben uns für einen nordafrikanischen Sound<br />
entschieden, wie etwa mit ‚Aicha‘ von Cheb Khaled aus Algerien, weil diese Musik den<br />
Freiheitswunsch und das Ziel der Hauptfigur symbolisiert. Mit Nomad Sound System, Culcha<br />
Candela und unserem Komponisten Ali N. Askin erzählen wir musikalisch dabei auch vom<br />
heutigen Schmelztiegel der Kulturen in Berlin.“<br />
Elmar Fischer und sein Komponist Ali N. Askin haben sich für OFFROAD auf eine kleine<br />
musikalische Reise begeben. Der Regisseur ist sehr glücklich über das, was da entstanden ist:<br />
„Grundsätzlich hatte ich das Gefühl, dass sich alles ein bisschen dreckig anhören durfte. Das<br />
sieht man im Bild und das hört man nun im Soundtrack. Die Musik greift für mein Empfinden<br />
wunderbar die absurden Momente auf, die in vielen Szenen lauern, unterstützt sie oder überhöht<br />
sie auch einen Takt lang. Da helfen vor allem die reggaeartigen Dubs. In vielen Passagen hat Ali<br />
auf Easy-Listening-Elemente in Richtung von David Holmes zurückgegriffen, das gibt dem Film<br />
Tempo und Leichtigkeit. Und dann gab’s da noch ein elektrisches Piano, das ich immer<br />
‚Pornoorgel‘ genannt habe. Das erzeugt eine ganz eigene Stimmung, die sehr gut zu unserer<br />
Geschichte passt.“<br />
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Und auch Elyas M’Barek war mit der Musik im Film sehr zufrieden. Mehr noch, er durfte sich im<br />
Berliner Szeneclub sogar als Sänger ausprobieren und für Meike das Liebeslied „Aicha“ singen.<br />
„Ganz klar“, lacht er, das bin ich, der da singt. Kein Playback! Das ist der Anfang meiner neuen<br />
Karriere als Musiker ... Nein, ich hab da zwar selbst gesungen und es hat auch viel Spaß<br />
gemacht. Aber ich bleib mal lieber bei der Schauspielerei.“<br />
Das zentrale Thema von OFFROAD<br />
Eigentlich dreht sich in OFFROAD alles um die von Nora Tschirner gespielte Figur der Meike. Sie<br />
ist eine junge Frau auf der Suche nach dem Sinn in ihrem Leben. Sie funktioniert als<br />
Identifikationsfigur für ein breit gefächertes, weibliches wie männliches Publikum. Die avisierte<br />
Zielgruppe sind Zuschauerinnen und Zuschauer in ihrem Alter, jenem Alter, in dem man anfängt,<br />
das Leben ein bisschen zu verstehen. Man fängt an, darüber nachzudenken, wo man eigentlich<br />
hin möchte. Und man beschließt, nicht so zu werden wie die eigenen Eltern.<br />
Jakob Claussen: „Genau das beschäftigt auch unsere Hauptfigur Meike Pelzer: Soll das jetzt<br />
immer so geplant weitergehen oder wäre es nicht schöner, einfach einmal links oder rechts<br />
abzubiegen? Diese vermeintliche Chance, die sie nutzt, ist ja eigentlich gar keine. Sie gerät<br />
dadurch in immer größere Schwierigkeiten und braucht eine Weile, um das zu erkennen.<br />
Hierdurch entsteht auch der Humor. Schlussendlich lernt sie im Laufe der Geschichte dazu und<br />
entscheidet sich am Ende des Films, etwas schlauer als zuvor, ganz bewusst gegen das<br />
Schlechte und für die Liebe.“<br />
Das heißt, dass letztendlich die Moral ins Spiel kommt, die Moral siegt ... Claussen weiter: „Ja.<br />
Und ich finde, dass es wichtig ist, heute Geschichten wie diese zu erzählen. Eine ernst gemeinte<br />
deutsch-türkische Liebesgeschichte. Eine multikulturelle Liebesgeschichte, die mit alten<br />
Schranken und verkrusteten Konventionen bricht. Wir spielen dabei mit den diversesten<br />
Vorurteilen. Salim entpuppt sich als ganz anders, als wir vermutet hätten, der karriereorientierte<br />
Junganwalt Philip ebenfalls. Meike muss dabei den Überblick erlangen und sich am Ende richtig<br />
entscheiden.“<br />
Bleibt nur noch ein letzter Punkt zu klären: die Drogen. Die 50 Kilo Kokain, die Meike in ihrem<br />
Jeep findet, sind ein klassischer MacGuffin im Hitchcock’schen Sinne. Ein Requisit, das die<br />
Geschichte ins Rollen bringt, die Handlung vorantreibt. Fischer und Claussen war äußerst<br />
wichtig, das Kokain nicht zu verharmlosen, wohl wissend, was Drogen für Schaden anrichten<br />
können. OFFROAD dagegen soll als Gute-Laune-Droge funktionieren, die Zuschauer beschwingt<br />
und vergnügt auf dem Kino entlassen. Produzent Jakob Claussen hofft, dass OFFROAD einen<br />
guten Start erlebt, danach gute Mundpropaganda entwickelt und als komödiantische Mainstream-<br />
Unterhaltung für ein breites Publikum akzeptiert wird.<br />
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VOR DER KAMERA<br />
Nora Tschirner (Meike Pelzer)<br />
Nora Tschirner begeisterte an der Seite und unter der Regie von Til Schweiger in<br />
KEINOHRHASEN (2007) und ZWEIOHRKÜKEN (2009) ein Millionenpublikum. Den (jungen)<br />
Fernsehzuschauern war sie da bereits seit 2001 als Moderatorin des Musiksenders MTV schon<br />
bestens bekannt. Im selben Jahr spielte sie in der ARD-Vorabendserie „Sternenfänger“ ihre erste<br />
TV-Hauptrolle und gab in Connie Walthers deutsch-deutscher „Romeo & Julia“-Variante WIE<br />
FEUER UND FLAMME ihr Leinwanddebüt.<br />
Geboren wurde Nora Tschirner in Berlin. Sie wuchs in der ehemaligen DDR auf und sammelte<br />
dort beim Schultheater erste Bühnenerfahrung. Der Kinodurchbruch gelang ihr 2003 neben<br />
Matthias Schweighöfer in SOLOALBUM, der Verfilmung des gleichnamigen Erfolgsromans von<br />
Benjamin von Stuckrad-Barre. Diesem folgten Auftritte in populären Komödien wie Anno Sauls<br />
KEBAB CONNECTION (2004), Ute Wielands FC VENUS (2006) oder David Pinillos’ BON<br />
APPÉTIT (2009) und die wiederkehrende Rolle als Hannes’ Mutter in den drei erfolgreichen<br />
VORSTADTKROKODILE-Abenteuern (2008 <strong>–</strong> 2010) folgten.<br />
2007 war Nora Tschirner in der Science-Fiction-Serie „Ijon Tichy: Raumpilot“ nach den<br />
„Sterntagebüchern“ von Kultautor Stanislaw Lem zu sehen, im selben Jahr inszenierte Jo Baier<br />
sie in der arte-BR-Co-Produktion „Das letzte Stück Himmel“. Einen vielbeachteten Gastauftritt<br />
absolvierte sie in der dritten Staffel der Erfolgsserie „Doctor’s Diary“ (2010), für ihren<br />
Theaterauftritt am Schauspielhaus Hamburg in Nils Daniel Fincks Bühnenadaption von<br />
„Trainspotting“ erhielt sie 2003 beste Rezensionen.<br />
Die Schauspielerin und Moderatorin, die 2007 ihre Tätigkeit bei MTV aufgab, arbeitet auch als<br />
Synchronsprecherin und war etwa als Abba in „Asterix et les Vikings“ (ASTERX UND DIE<br />
WIKINGER, 2006) oder in „Marmaduke“ (MARMADUKE, 2010) zu hören. Apropos Wikinger <strong>–</strong> viel<br />
Spaß bereitete Tschirner der Dreh mit Michael Bully Herbig bei WICKIE UND DIE STARKEN<br />
MÄNNER (2008). Ihr Talent für Sprachen konnte die deutsche „Bridget Jones“ in Alfonso<br />
Zarauzas, mit zahlreichen Preisen ausgezeichnetem spanischem Drama „La noche que dejó de<br />
llover“ (2008) unter Beweis stellen. Für Ihre Darstellung in BON APPETIT wurde sie auf dem Film<br />
Festival Málaga 2010 mit besonderer Erwähnung ausgezeichnet.<br />
Vor OFFROAD absolvierte Nora Tschirner einen Gastauftritt in Andi Rosenhagens Tourette-<br />
Komödie EIN TICK ANDERS, demnächst wird man sie mit Vincenzo Amato und Paddy Considine<br />
als Partnerin in Jeremy Levens „Girl on a Bicycle“ auf der großen Leinwand bewundern können.<br />
Elyas M’Barek (Salim)<br />
Elyas M’Barek wurde in München geboren, machte später das Abitur und begann schon während<br />
der Schulzeit mit ersten Engagements bei Film und Fernsehen wie in Dennis Gansels<br />
Erfolgskomödie MÄDCHEN, MÄDCHEN, in der er das erste Mal vor der Kamera stand. Der<br />
endgültige Durchbruch gelang ihm als „Cem“ Öztürk in der von der Kritik hoch gelobten ARD-<br />
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Vorabendserie „Türkisch für Anfänger“ (2005 <strong>–</strong> 2008), die unter anderem mit dem Deutschen<br />
Fernsehpreis und dem Adolf-Grimme-Preis für das Darstellerensemble prämiert wurde. Fans des<br />
TV-Dauerbrenners dürfen sich schon auf Bora Dagtekins Kinoversion von TÜRKISCH FÜR<br />
ANFÄNGER (2011) freuen, in der Cem mit seiner deutsch-türkischen Patchwork-Familie in<br />
Südostasien landet.<br />
Beim Fernsehen ist Elyas M’Barek ein gefragter Mann mit gutem Gespür für potentielle Hits: In<br />
„KDD <strong>–</strong> Kriminaldauerdienst“ (2007 <strong>–</strong> 2008) war er in einer wiederkehrenden Rolle zu sehen, im<br />
Sat.1-Quotenrenner „Danni Lowinski“ (2009) übernahm er neben Annette Frier eine der<br />
Hauptrollen und im RTL-Kulthit „Doctor’s Diary <strong>–</strong> Männer sind die beste Medizin“ (2009 <strong>–</strong> 2011)<br />
überzeugte er neben Diana Amft und Florian David Fitz als österreichischer Assistenzarzt Dr.<br />
Maurice Knechtelsdorfer. Zu seinen Fernsehfilmen zählen sowohl Filme wie der Thriller<br />
„Rottmann schlägt zurück“ oder „Tatort <strong>–</strong> Familienaufstellung“, als auch die Komödie „Undercover<br />
Love“.<br />
Seine erste Kinohauptrolle spielte Elyas M’Barek als Graffiti-Künstler in Florian Gaags<br />
preisgekröntem Festivalhit WHOLETRAIN (2006). Anschließend sah man ihn in Dennis Gansels<br />
fesselndem Schuldrama DIE WELLE (2008). 2009 war er gleich in drei Kinoproduktionen zu<br />
sehen: Neben Nora Tschirner in Til Schweigers ZWEIOHRKÜKEN, Granz Henmans<br />
TEUFELSKICKER und in der von Uli Edel inszenierten Bernd-Eichinger-Produktion ZEITEN<br />
ÄNDERN DICH, einem differenzierten Bushido-Biopic, in dem er neben Moritz Bleibtreu und<br />
Hannelore Elsner den jungen Skandal-Rapper verkörpert. Jüngst amüsierten sich rund 1,8<br />
Millionen Kinogänger in WHAT A MAN über Okke alias M’Barek, der Matthias Schweighöfer in<br />
seinem kurzweiligen Regiedebüt in Liebesdingen berät.<br />
Nach der Claussen+Wöbke+Putz Filmproduktion OFFROAD (2011) wird Elyas im nächsten Jahr<br />
in der Verfilmung des Kinderbuchklassikers FÜNF FREUNDE und in UNHEILBAR VERLIEBT<br />
neben Jessica Schwarz und Max Riemelt auf der Leinwand zu sehen sein.<br />
Max v. Pufendorf (Philip)<br />
Max von Pufendorf ist unter Theatergängern ein bekannter Name. Nach diversen Engagements,<br />
unter anderem am Berliner Maxim Gorki Theater oder dem Potsdamer Hans Otto Theater war er<br />
von 2000 bis 2001 am Münchner Residenztheater engagiert. Von 2001 bis 2008 spielte er am<br />
Deutschen Theater Berlin, wo er unter anderem in „Titus Andronicus“, „Was Ihr wollt“, „Dr.<br />
Caligari“, „True Love“, „Die Großherzogin von Gerolstein“, Shakespeares „Ein<br />
Sommernachtstraum“ und in der „Komödie der Verführung“ zu sehen war. An der Seite seiner<br />
OFFROAD-Partnerin Nora Tschirner überzeugte er 2007 in Jo Baiers TV-Drama „Das letzte Stück<br />
Himmel“ im Part des selbstmordgefährdeten Julian.<br />
In Hilden geboren, entschied sich der Sohn des späteren Kultur-Staatssekretärs von Berlin, Lutz<br />
von Pufendorf, und Nachfahre des Rechtsphilosophen Samuel von Pufendorf früh für eine<br />
Laufbahn als Schauspieler und absolvierte eine einschlägige Ausbildung an der Hochschule für<br />
Schauspielkunst „Ernst Busch“ in Berlin.<br />
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Dem Kurzfilm „Nicht auf den Mund“ (1998) folgten 1999 erste Kinorollen in Buddy Giovinazzos<br />
Thriller THE UNSCARRED und Hans-Christian Schmidts Coming-of-Age-Story CRAZY. Darüber<br />
hinaus war von Pufendorf auf der großen Leinwand in Rudolf Schweigers SNIPERS VALLEY <strong>–</strong><br />
MÖRDERISCHER FRIEDEN (2006), Heinrich Breloers Literaturverfilmung DIE<br />
BUDDENBROCKS (2007) und Lancelot von Nasos Politthriller WAFFENSTILLSTAND (2008) zu<br />
sehen.<br />
Auch beim Fernsehen ist von Pufendorf ein gefragter Mann, siehe seine Rollen in Hark Bohms<br />
„Der Fall der Vera Brühne“ (2000), Manuel Siebenmanns Würzburg-Krimi „Freiwild“ (2007) oder<br />
das Katastrophen-Movie „Crashpoint <strong>–</strong> 90 Minuten bis zum Absturz“ (2009). Neben regelmäßigen<br />
Auftritten in Episoden von beliebten Serien wie „Tatort“, „Polizeiruf 110“, „Bella Block“ oder<br />
„Schimanski“ hat der vielbeschäftigte Mime eine feste Rolle im Ermittler-Team der ZDF-<br />
Produktion „Unter anderen Umständen“.<br />
Neben seinen Theater,Film- und Fernsehengagements ist Pufendorf auch in vielen Radio- und<br />
Hörspielproduktionen vertreten. So las er zuletzt im Deutschlandradio aus den Briefen von<br />
Helmuth James v. Moltke.<br />
Demnächst wird Max von Pufendorf in Niki Steins historischem Fernsehfilm „Rommel“ neben<br />
Ulrich Tukur als titelgebendem Feldmarschall als Major Hans-Georg von Tempelhoff zu sehen<br />
sein.<br />
Tonio Arango (Tuschi)<br />
Die Bühne ist die große Liebe des Klavierspielers und Baritons Tonio Arango, der seine<br />
Ausbildung am Max-Reinhardt-Seminar in Wien absolvierte und zu dessen Bühnenstationen<br />
unter anderem die Schaubühne in Berlin, das Düsseldorfer Schauspielhaus, das Theater<br />
Konstanz, das Schauspielhaus Hamburg, das Wiener Theater in der Josefstadt Wien und das<br />
Schauspielhaus Zürich gehören. Unter Torsten Fischer spielte er beispielsweise in „Mephisto“<br />
(2004), „Biedermann und die Brandstifter“ (2005), „Mutter Courage“ (2005) und „Drei<br />
Schwestern“ (2011), unter Niklaus Helbling in „Wünsch dir was“ (2006) und „Miss Sara Sampson“<br />
(2008) und unter Kai Wessel in „Wohltäter“ (2010).<br />
Der großgewachsene Schauspieler (1,90 Meter), in Berlin als Sohn eines Kolumbianers und<br />
einer Deutschen geboren, ist er dem Fernsehpublikum durch seine Parts in Urs Eggers<br />
Politthriller „Opernball“, als Arne Baumeister in der ZDF-Krimireihe „Ein starkes Team“ und Kai<br />
Wessels Zweiteiler „Die Flucht“ <strong>–</strong> hier agiert er neben Maria Furtwängler als Heinrich Graf von<br />
Gernstorff <strong>–</strong> bestens bekannt. Und auch Krimifreunde dürften ihn nicht nur wegen seiner<br />
stechend blauen Augen kennen, hat er doch schon in allen maßgeblichen deutschen Serien des<br />
Genres mitgewirkt, ob in der „Soko Kitzbühel“, der „Soko Köln“ oder der „Soko Donau“, bei<br />
„Kommissar Stolberg“, „Der Kommissarin“, „Blond: Eva Blond!“, „Der Staatsanwalt“, „Schimanski“<br />
und natürlich dem ARD-Dauerbrenner „Tatort“, wo er neben dem OFFROAD-Kollegen Axel<br />
Milberg unter der Regie von Claudia Garde in „Borowski und der vierte Mann“ (2010) zu sehen<br />
war.<br />
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Das Kinopublikum beeindruckt Jazzliebhaber Tonio Arango seit er 1996 in ALLES AUF ANFANG<br />
von Reinhard Münster und VERSTECKT von Anthony Page aufgetreten ist. Weitere Kinoparts<br />
übernahm er etwa in Jochen Kuhns FISIMATENTEN (1998), Oskar Roehlers DIE<br />
UNBERÜHRBARE (1999), Yolande Zaubermanns „La guerre à Paris“ (2002), Heinrich Breloers<br />
hochgelobten BUDDENBROCKS (2007) <strong>–</strong> mit Max von Pufendorf als Schauspielpartner <strong>–</strong> und<br />
Rudolf Thomes PINK (2007).<br />
Thomas Fränzel (Julian)<br />
Thomas Fränzel, in Erfurt geboren, besuchte <strong>–</strong> wie Leinwandpartner Max von Pufendorf <strong>–</strong> die<br />
Berliner Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“. Noch während des Studiums (2002 <strong>–</strong><br />
2006) übertrug ihm Vanessa van Houten die Hauptrolle in ihrem Spielfilm HAUS DER WÜNSCHE<br />
(2005). Zwei weitere Kinoauftritte hat er seitdem absolviert <strong>–</strong> 2006 in Rudolf Schweigers<br />
MÖRDERISCHER FRIEDEN, 2009 in Elisabeth Scharangs VIELLEICHT IN EINEM ANDEREN<br />
LEBEN..<br />
Der Sohn eines Jazz-Saxophonisten, der ein Volontariat beim Rundfunk absolvierte und sich<br />
zunächst in verschiedensten Tätigkeiten beim Film und am Theater ausprobierte, hat auch in<br />
(Hochschul-)Kurzfilmen mitgewirkt. So zum Beispiel in Lydia Dykiers an der Hochschule für Film<br />
und Fernsehen „Konrad Wolf“ entstandenem „Diebe“ (2010), Robert Gwisdeks „Das Heimweh<br />
der Feldforscher“ (2010), Akos Gerstners HFF-Produktion „Die Liebenden und die Toten“ (2007)<br />
oder Grzegorz Muskalas DAS MÄDCHEN MIT DEN GELBEN STRÜMPFEN (2007).<br />
Letztgenannte DFFB-Produktion mit Rosalie Thomass in den Hauptrollen wurde 2008 mit dem<br />
Deutschen Kurzfilmpreis in Gold ausgezeichnet und weltweit auf Festivals eingeladen, unter<br />
anderem nach Cannes und Hof.<br />
Im Fernsehen war Fränzel zuletzt als Tom Erfurter in Christian Petzolds hoch gelobter<br />
„Dreileben“-Episode „Etwas besseres als der Tod“ zu sehen, in der 2008 entstandenen „Tatort“-<br />
Folge „Bluthochzeit“ übertrug ihm Regisseur Patrick Winczewski einen größeren Part an der<br />
Seite von Peter Kremer und Petra Schmidt-Schaller. Weitere kleinere Auftritte hatte er unter<br />
anderem als Mönch in der RTL-Serie „Doctor’s Diary <strong>–</strong> Männer sind die beste Medizin“ (2007)<br />
und als Volker Beck in „KDD <strong>–</strong> Kriminaldauerdienst“ (2006).<br />
Fehlt noch das Theater, an dem der freischaffende Schauspieler natürlich auch arbeitet. Als Gast<br />
am Berliner Maxim Gorki Theater stand er zum Beispiel in „Tintenblut“ (2009) und „Herr Tod lädt<br />
nicht ein“ (2008) auf der Bühne, am Berliner Hebbeltheater in „Schöne Hure Stadt“ (2007) und an<br />
den Kammerspielen Düsseldorf in „Vom richtigen Leben 2“ (2007). Thomas Fränzel, der<br />
demnächst an der Seite von Maria Schrader und Marie Leuenberger in Anne Wilds<br />
SCHWESTERN zu sehen sein wird, wirkt zudem gelegentlich in Hörspielproduktionen als<br />
Sprecher mit.<br />
Stefan Rudolf (Ulf)<br />
Stefan Rudolf hat mit OFFROAD-Regisseur Elmar Fischer bereits mehrfach zusammen<br />
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gearbeitet <strong>–</strong> erstmals 2006 bei einer von diesem inszenierten Folge der RTL-Krimireihe „Post<br />
mortem“ und später dann beim „Tatort“-Fall „Hart an der Grenze“ (2007) sowie in der Episode<br />
„Die Kronzeugin“ der ZDF-Serie „Der Kriminalist“ (2008).<br />
In Krimis ist der geborene Berliner besonders häufig zu bewundern, es gibt kaum ein populäres<br />
Format der Gattung, in dem er noch nicht mitgewirkt hat, sei es nun „Soko Köln“ (2003/2008)<br />
oder „Soko Leipzig“ (2004/2009), „Der Bulle von Tölz“ (2004) oder „Alarm für Cobra 11“ (2008).<br />
Renommierte deutsche Regisseure wie Uwe Friesner („Unter Verdacht <strong>–</strong> Morgenröte“, 2003),<br />
Hans-Günter Bücking („GSG 9 Die Eliteeinheit“, 2006), Hans-Christoph Blumenberg („Soko<br />
Wismar“ <strong>–</strong> Der Mann aus Calais“, 2008), Lars Becker („Tod bei Ankunft, 2008); „Nachtschicht 7<br />
und 8, 2008 bzw. 2009) und Uwe Janson („Laconia“, 2009; „Am Kreuzweg“, 2010) haben ihn<br />
besetzt.<br />
Im Kino war Rudolf, in seiner Freizeit ein begeisterter Sportler, der klettert, Hand-, Basket- und<br />
Fußball spielt, erstmals 2002 in Ralf Huettners MUSTERKNABEN zu sehen. Leinwandauftritte in<br />
Isabelle Stevers GISELA (2004), Dominique Derudderes DIE BLUTHOCHZEIT (2005), Erica von<br />
Moellers LEBEN MIT HANNAH (2005) bzw. FRÄULEIN STINNES FÄHRT UM DIE WELT (2008),<br />
Peter Jeschkes DIE MENSCHEN SIND SCHLECHT (2007) und Pia Marais’ IM ALTER VON<br />
ELLEN (2009) folgten. Stever übertrug dem gefragten Darsteller in ihrem der Berliner Schule<br />
verpflichteten Drama GLÜCKLICHE FÜGUNG 2009 neben Annika Kuhl die Hauptrolle des<br />
Hannes, demnächst wird er in Rudolf Thomes INS BLAUE auf der Leinwand zu sehen sein.<br />
Neben seinem Engagement bei Film und Fernsehen findet Stefan Rudolf, der an der Universität<br />
der Künste in Berlin studierte, auch Zeit für die Bühne. So war er von 2000 bis 2001<br />
beispielsweise am Jungen Theater Göttingen beschäftigt, spielte 2001 unter Einar Schleef am<br />
Berliner Ensemble „Macht nichts“ und 2006 am Schauspielhaus Hamburg unter Frederieke<br />
Czeloth in „Das Käthchen von Heilbronn“. In zwei Kurzfilmen ist er auch aufgetreten <strong>–</strong> „Schneller<br />
als der Tod“ (2011) und „Der Mungo“ (2006). Letztgenannte Arbeit von Philipp Osthus wurde mit<br />
dem Studio Hamburg Nachwuchspreis in der Kategorie „Bester Kurzfilm“ ausgezeichnet und<br />
gewann zudem den Publikumspreis (2007).<br />
Dominic Raacke (Vater Pelzer)<br />
Dominic Raacke wurde als Sohn eines Künstlerehepaares in Hanau geboren. Schon in jungen<br />
Jahren ist er von Film und Fernsehen fasziniert. Mit neun Jahren dreht Raacke seinen ersten<br />
Krimi. Ein Meerschweinchen wird entführt, ein Detektiv macht sich auf die Suche nach dem Täter.<br />
In der Oberstufe gründet Raacke dann zusammen mit Anderen eine Schultheatergruppe und<br />
dreht weiter Super-8 Filme. Nach dem Abitur und einer Hospitanz an den Städtischen Bühnen<br />
Frankfurt absolviert er seine Schauspielausbildung in den USA, am Lee Strasberg Institute in<br />
New York City. Dort lebt er viereinhalb Jahre, belegt Workshops, jobbt als Kellner, Hausmeister<br />
und Kunsttransporteur und sammelt erste Erfahrungen als professioneller Schauspieler.<br />
1983 kehrt Raacke nach Deutschland zurück, nachdem er im Jahr zuvor in dem Mehrteiler „Rote<br />
Erde“ (Regie: Klaus Emmerich) seine erste große Rolle gespielt hat. Für seine Darstellung im<br />
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Politthriller „Gambit“ (Regie: Peter F. Bringmann) wird Raacke 1987 vom Bundesverband Regie<br />
mit dem „Chaplin-Schuh“ als bester Nachwuchsschauspieler ausgezeichnet. Es folgen “Beim<br />
nächsten Mann wird alles anders“ (Regie: Xaver Schwarzenberger), der Kurzfilm „Der schönste<br />
Busen der Welt“ (Regie: Rainer Kaufmann), die Politsatire „Der Papagei“, „Babylon“, die TV-<br />
Miniserie „Um die 30“, „Der kalte Finger“ (Regie: Ralf Huettner), „Eurotrip“ (Regie: Jeff Schaffer),<br />
„Blackout“ (Regie: Peter Keglevic) und viele andere Rollen in Kino- und Fernsehfilmen. Große<br />
Popularität bekommt Raacke spätestens 1999, als er die Hauptrolle im Berliner „Tatort“<br />
übernimmt. Als Hauptkommissars Till Ritter hat er bereits 32 Einsätze hinter sich.<br />
Zuletzt hat Raacke in der ZDF-Reihe „Der Doc und die Hexe“ unter der Regie von Vivian Naefe<br />
erneut sein komödiantisches Talent unter Beweis gestellt. In knapp 30 Jahren hat er in über 100<br />
Filmen mitgewirkt.<br />
Aber auch als Drehbuchautor hat sich Raacke einen Namen gemacht. Mit seinem Freund Ralf<br />
Huettner hat er „Die Musterknaben“ kreiert, eine Polizistenkomödie in drei Teilen, die inzwischen<br />
Kultstatus erreicht hat. Für die Drehbücher zur Serie „Um die 30“ erhielt Raacke 1997 den<br />
Telestar.<br />
Leslie Malton (Mutter Pelzer)<br />
Leslie Malton kommt vom Theater wo sie unter anderem am Burgtheater in Wien, am<br />
Residenztheater München und am Schauspielhaus Zürich große Erfolge feierte. Dem breiten<br />
Publikum wurde sie durch ihren Part als geldgierige Börsenmaklerin Gudrun Lange in Dieter<br />
Wedels inzwischen legendärem TV-Vierteiler „Der große Bellheim“ (1991) bekannt. Für diesen<br />
Part gewann die gebürtige Amerikanerin, die heute in Berlin lebt, sowohl den Bayerischen<br />
Filmpreis als auch den Telestar.<br />
Die Diplomatentochter kam in Washington D.C. auf die Welt, besuchte in Wien die American<br />
International School und machte dort ihr Abitur. Anschließend absolvierte Malton diverse Kurse<br />
an der Royal Academy of Dramatic Art in London sowie am Emerson College in Boston wo sie ihr<br />
späteres Handwerk als Schauspielerin erlernte. Bereits 1975 spielte die polyglotte Mimin <strong>–</strong> sie<br />
spricht neben Wienerisch fließend Deutsch, Englisch und Französisch <strong>–</strong> bei den Wiener<br />
Embassy Players, im Jahr darauf gab sie in einer kleinen Rolle in Harold Princes Filmmusical „A<br />
Little Night Music“ (DAS LÄCHELN EINER SOMMERNACHT) neben Liz Taylor und Diana Rigg<br />
ihr Spielfilmdebüt.<br />
Ihre großen Erfolge feierte Malton aber zunächst auf der Bühne. 1985 brillierte sie als Ophelia<br />
neben Klaus Maria Brandauer in „Hamlet“ an der Wiener „Burg“, wo sie später für George Tabori<br />
etwa in „Mein Kampf“ und „Weissmann und Rotgesicht“ auftrat. Parallel zu der Theaterarbeit<br />
verfolgte sie ihre Karriere als Film- und Fernsehschauspielerin, ein ausgewiesener Theatermann,<br />
Luc Bondy, war es auch, der ihr in DIE ORTLIEBSCHEN FRAUEN (1979) die erste größere<br />
Kinorolle übertrug. Unterschiedlichste Parts in internationalen Produktionen wie Bernd<br />
Fischerauers „Jugend unter Hitler <strong>–</strong> Blut und Ehre“ (1981) <strong>–</strong> Malton wurde hierfür mit dem<br />
Peabody Award prämiert <strong>–</strong>, Krzysztof Zanussis „Die Unerreichbare“ (1982), Eduard Molinaros<br />
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„Palace“ (DIE DAME VOM PALAST HOTEL, 1984), Karin Brandauers DAS TOTENREICH<br />
(1985), Thomas Braschs DER PASSAGIER (1987) und Ute Wielands FC VENUS (2005) folgten.<br />
In letztgenannter Geschlechterkampf-Komödie war OFFROAD-Kollegin Nora Tschirner ihre<br />
Partnerin.<br />
1989 machte Leslie Malton im deutsch-italienischen TV-Thriller „Gefährliche Verführung“ auf sich<br />
aufmerksam, der Lohn war im selben Jahr die Goldene Kamera. Das Fernsehen war fortan ein<br />
weiteres Standbein, Klaus Emmerich besetzte sie beispielsweise 1994 in seiner „Polizeiruf 110“-<br />
Folge „Gespenster“, Sigi Rothemund zweimal hintereinander in „Donna Leon“-Episoden<br />
(2002/2003), Hans-Christoph Blumenberg im Saarbrücker „Tatort“ „Veras Waffen“ (2006) und<br />
Rainer Kaufmann in „Das Grummeln“ (2007).<br />
Mit großer Leichtheit pendelt Mezzosopran Leslie Malton zwischen Theater, Fernsehen und Kino,<br />
dank ihrer markanten Stimme ist sie zudem als Hörbuch-Interpretin überaus gefragt und tritt<br />
regelmäßig bei Lesungen auf. Zu ihren aktuellen Spielfilmen zählen Thomas Jahns DER BOXER<br />
(2009), die Krimi-Komödie „Kreutzer kommt“ (2010), in der sie neben Christoph Maria Herbst<br />
eine Verdächtige mimt, Dietrich Brüggemanns „3 Zimmer Küche Bad“ (2011), Friedemann<br />
Fromms „Die Erlöser AG“, Thomas Nennstiels „Die Stunde der Krähen“ (2011) und Matthias<br />
Tiefenbachers „Halbe Hundert“ (2011).<br />
Axel Milberg Rechtsanwalt (Schanowki)<br />
Er ist einer der beliebtesten und prominentesten deutschen Schauspieler und Serienstars, als<br />
Kieler „Tatort“-Kommissar Klaus Borowski inzwischen ebenso bekannt und beliebt wie einst Götz<br />
George als Ruhrpott-Ermittler Horst Schimanski: Axel Milberg.<br />
In den 1990er-Jahren galt er noch als Spezialist für schräge, verschrobene, neurotische und<br />
gefährliche Biedermänner mit Abgründen und Ticks, in den Folgejahren verfeinerte Milberg seine<br />
Darstellung zu hochkomplexen Charakterisierungen exzentrischer, knorriger, misanthropischer<br />
und muffiger Moralisten mit unergründlichen Tiefen. Im Kino schaffte der vielseitige Schauspieler<br />
den Durchbruch als Spießervater mit Kiffervergangenheit in Hans-Christian Schmids Komödie<br />
NACH FÜNF IM URWALD (1995).<br />
Er mimte Gangster, Triebtäter, Kranke und Verlierer. Populär wurde Milberg als „Stahlnetz“- und<br />
„Tatort“-Hauptkommissar Borowski, der inzwischen in 20 Episoden als wortkarger,<br />
besserwisserischer, muffiger und misstrauischer Kriminalbeamter aufgetreten ist. Gern gesehen<br />
ist er auch als exzentrischer und bockiger Landarzt Dr. Martin Hellberg, der in der ZDF-Serie „Dr.<br />
Martin“ (2006) im plattdeutschen Milieu in Nordfriesland praktiziert und kein Blut sehen kann.<br />
Milberg wirkte in vielen Produktionen mit, die deutsche Zeitgeschichte aufarbeiten, etwa als<br />
Staatsanwalt in „Eichmanns Ende <strong>–</strong> Liebe, Verrat, Tod“ (2010).<br />
Axel Milberg wurde in Kiel als Sohn einer Ärztin und eines Rechtsanwalts geboren und wurde<br />
nach dem Abitur an der Otto-Falckenberg-Schule ausgebildet. Schon zwei Jahre später wurde er<br />
1981 von Dieter Dorn ins Ensemble der Münchner Kammerspiele aufgenommen, wo er bis 1998<br />
blieb und klassische und moderne Rollen etwa in „Troilus und Cressida“ oder „Die Besucher“<br />
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spielte. Das Theater ließ er wegen der dortigen Routine, Terminbindung und Hierarchien hinter<br />
sich, fand beim Fernsehen seine (bevorzugte) Heimat.<br />
Milberg arbeitete in den 1980er-Jahren sporadisch (NEONSTADT, 1982; KALTES FIEBER,<br />
1983), seit 1996, als er für Roland Suso Richter in 14 TAGE LEBENSLÄNGLICH vor der Kamera<br />
stand, regelmäßig fürs Kino. Für Sönke Wortmann gab er in DER CAMPUS (1997) einen<br />
intriganten Dozenten und in ST. PAULI NACHT (1999) einen fremdgehenden Ehemann, er<br />
gehörte als Herr Ledersteger zum Ensemble von Helmut Dietls Satire ROSSINI <strong>–</strong> ODER DIE<br />
MÖRDERISCHE FRAGE, WER MIT WEM SCHLIEF (1996) und spielte in Nico Hoffmans TV-<br />
Remake von „Es geschah am hellichten Tag“ (1996) den schwitzenden Kindsmörder. Seit 2000<br />
ist er nur vereinzelt in Kinofilmen zu sehen, so im Politthriller BALTIC STORM (2003) oder Tom<br />
Tykwers Thriller THE INTERNATIONAL (2009).<br />
Axel Milberg findet immer wieder in Fernsehfilmen passende Rollen, so zum Beispiel als<br />
Staatsanwalt in Friedemann Fromms „Landpartie“ (2003), der zweiten Episode der ZDF-Reihe<br />
„Unter Verdacht“ mit Senta Berger als interne Ermittlerin, im Drama „Silberhochzeit“ (2006) neben<br />
Iris Berben und Corinna Harfouch sowie in Filmen, die NS-Geschichte analysieren. Siehe<br />
Heinrich Breloers „Speer und Er“ (2005), Jo Baiers „Stauffenberg“ (2004) als Generaloberst<br />
Friedrich Fromm, Jeff Kanews BABIJ JAR <strong>–</strong> DAS VERGESSENE VERBRECHEN (2003) oder als<br />
Regisseur Veit Harlan in Horst Königsteins Doku-Drama „Jud Süß - Ein Film als Verbrechen?“<br />
(2001). Zu seinen TV-Komödien gehören „Liebling, bring die Hühner ins Bett“ (2002) und Sigi<br />
Rothemunds „Hochzeitsreise zu viert“ (2010).<br />
Axel Milberg wurde 2008 für „Dr. Martin“ mit dem Bayerischen Fernsehpreis als bester<br />
Schauspieler ausgezeichnet und gewann 2011 den Grimme-Preis für den Dokumentarfilm „Aghet<br />
<strong>–</strong> Ein Völkermord“, den Eric Friedler inszeniert hatte. 2008 gab’s zudem die „Corine“ für seine<br />
Hörbuchlesung von Henning Mankells „Der Chinese“. Nach OFFROAD wird der unermüdliche<br />
Darsteller in Peter Sehrs LUDWIG II. als König Max II. im Kino zu sehen sein.<br />
HINTER DER KAMERA<br />
Elmar Fischer (Regie & Co-Drehbuch)<br />
Elmar Fischer wurde für sein Spielfilmdebüt FREMDER FREUND (2003), der Geschichte eines<br />
Berliner Studenten („Shooting Star“ Antonio Wannek), der sich nach dem Anschlägen vom 11.<br />
September 2001 fragt, ob sein verschwundener jemenitischer Freund (Navid Akhavan) ein<br />
„Schläfer“ war, vielfach ausgezeichnet. Unter anderem erhielt er 2003 den First Steps Award als<br />
„Bester abendfüllender Debütfilm“, den Förderpreis Deutscher Film (2003), den Publikumspreis<br />
des Filmfestivals des deutschen Kinos Mainz (2003), den Digital Vision Award (2003) sowie den<br />
Publikumspreis des 14. FilmKunstfest Schwerin (2004).<br />
Fischer, geboren in Geilenkirchen bei Aachen, studierte nach dem Abitur an der Deutschen<br />
Journalistenschule in München und arbeitet seit Anfang der 1990er Jahre als Autor, Regisseur<br />
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und Produzent für diverse deutsche Fernsehsender. Von 1992 bis 2000 war er als Autor für<br />
verschiedene Tageszeitungen (u.a. Süddeutsche Zeitung und Münchner Abendzeitung) und als<br />
Fernsehjournalist tätig. 1995 gründete Fischer die „hier & jetzt“ Film- und Fernsehproduktion<br />
GmbH, der er bis 2000 als Geschäftsführer und Redaktionsleiter vorstand. 2001 führte er beim<br />
Kurzfilm „Echolon“ Regie, zwischen 2001 und 2002 war er Produzent und Leiter der<br />
Entwicklungsredaktion von jetzt:film, einer TV-Filmreihe des SZ-Jungendmagazins „jetzt“.<br />
Während dieser Zeit entstanden zwei Pilotfilme.<br />
2003 inszenierte Elmar Fischer mit dem Drama FREMDER FREUND seinen ersten Spielfilm,<br />
2005 folgte der TV-Psychothriller „Dornröschen erwacht“, 2006 realisierte er zwei Folgen der<br />
RTL-Krimireihe „Post mortem“. 2007 war er an der Entwicklung des neuen Stuttgarter „Tatort“-<br />
Teams um Richy Müller beteiligt und setzte mit den neuen Ermittlern die Folgen „Hart an der<br />
Grenze“ und „In eigener Sache“ in Szene. Obendrein hat Fischer drei Episoden der ZDF-Reihe<br />
„Der Kriminalist“ und für den SWR zwei „Bloch“-Folgen gedreht, für den WDR entstand <strong>–</strong> für den<br />
Adolf-Grimme-Preis, den Bernd-Burgemeister-Fernsehpreis und den Günter-Rohrbach-Filmpreis<br />
nominiert <strong>–</strong> „Im Dschungel“ (2010).<br />
OFFROAD ist Elmar Fischers zweiter Kinofilm.<br />
Uli Putz (Produzentin)<br />
Uli Putz wurde in Lauingen an der Donau geboren. Zwischen 1984 und 1989 machte sie eine<br />
Ausbildung und war tätig als Fotografin, im Anschluß folgte das Studium an der Hochschule für<br />
Fernsehen und Film München, Abt. Produktion und Medienwirtschaft mit dem Abschluß 1993. Es<br />
folgten Tätigkeiten als freie Produktionsleiterin, Herstellungsleiterin bei MTM Cineteve GmbH und<br />
von 1995 bis 2003 als Herstellungsleiterin bei Claussen+Wöbke.<br />
Seit 1999 ist sie zusätzlich Gastreferentin an der Hochschule für Fernsehen und Film (HFF<br />
München), an der ifs Köln, der Bayerischen Akademie für Film und Fernsehen, (BAF) sowie der<br />
deutsch-französischen Masterclass an der Filmakademie Ludwigsburg.<br />
Seit 2004 ist sie Produzentin, Geschäftsführerin und Gesellschafterin bei<br />
Claussen+Wöbke+Putz.<br />
Jakob Claussen (Produzent)<br />
Jakob Claussen und Thomas Wöbke gründeten 1992 die Claussen+Wöbke Filmproduktion<br />
GmbH in München. Seit 2003 ist Uli Putz, die von Anfang an als Herstellungsleiterin mitarbeitete,<br />
ebenfalls Geschäftsführerin und Gesellschafterin. Thomas Wöbke hat 2010 die Geschäftsführung<br />
niedergelegt und ist als freier Produzent tätig (HELL, 2011). Die Claussen+Wöbke+Putz<br />
Filmproduktion produziert Kino- und ausgewählte Fernsehfilme.<br />
So entstanden unter anderem die Kinofilme NACH FÜNF IM URWALD (1995), 23 (1998),<br />
CRAZY (2000) und LICHTER (2003) von Hans-Christian Schmid, Caroline Links JENSEITS DER<br />
STILLE (1996), Stefan Ruzowitzkys ANATOMIE (2000), KRABAT (2008) von Marco<br />
Kreuzpaintner, Frieder Wittichs 13 SEMESTER (2008), Neele Leana Vollmars MARIA, IHM<br />
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SCHMECKT’S NICHT (2008) oder Matti Geschonnecks BOXHAGENER PLATZ (2009). Für das<br />
Fernsehen produzierten sie unter anderem den „Polizeiruf 110 - Rosis Baby“ (2008) von Andreas<br />
Kleinert, den „Polizeiruf 110 - Denn sie wissen nicht, was sie tun“ (2011) von Hans Steinbichler<br />
und aktuell „Riskante Patienten“ von Stefan Krohmer. Gedreht werden derzeit die Komödie<br />
VATERTAGE von Ingo Rasper und der Familienfilm DIE VAMPIRSCHWESTERN von Wolfgang<br />
Groos.<br />
Ali N. Askin (Musik)<br />
Seit Mitte der 1990er Jahre arbeitet Ali N. Askin regelmäßig für Fernsehen und Film. Er ist beim<br />
Kino ein ebenso gefragter Komponist wie für Dokumentationen und TV-Movies respektive<br />
-Serien. Sein erster Spielfilm-Soundtrack war der zu Peter Fratzschers Werwolf-Thriller SIEBEN<br />
MONDE (1998), der bei Colosseum Schallplatten erschien. Er komponierte bzw. produzierte die<br />
Musik und erstellte zudem das Sounddesign für den Dokumentarfilm „Ratten“, der 1999 mit dem<br />
Grimme-Preis ausgezeichnet wurde.<br />
Die frühe und rege Tätigkeit in Stilen wie Rock, Jazz und Funk <strong>–</strong> sowie die Beschäftigung mit<br />
dem damit einhergehenden elektronischen und elektro-akustischen Instrumentarium <strong>–</strong> führte zur<br />
intensiven Auseinandersetzung mit moderner Clubmusik und elektronischer Musik in all ihren<br />
verschiedenen Ausprägungen. Die Arbeit mit modernen Klangerzeugungs- und<br />
manipulationstechniken (Sampling, Audiosoftware etc.) schlägt sich in Askins Produktionen<br />
nieder. Es entstehen so Remixe von bekannten (Morricone Rmx) und weniger bekannten<br />
Musiken (Star Maidens). Unter dem Projektnamen s-nemek veröffentlicht Askin experimentelle,<br />
elektronische Musik, die er auch live aufführt.<br />
Als Sohn türkischer Einwanderer in München geboren, studierte Ali N. Askin von 1982 bis 1986<br />
an der Musikhochschule der Isarmetropole Komposition bei Dieter Acker und Wilhelm Killmayer<br />
und war 1987 Gaststudent an der Hochschule für Film und Fernsehen (HFF). Neben dem<br />
Studium begann er in unterschiedlichsten Bands und Projekten als Pianist, Keyboarder und<br />
Komponist zu arbeiten, und war auch als Radiomoderator, Kopist, Lektor und Musiklehrer tätig.<br />
Ende der 1980er, Anfang der 1990er arbeitete er als Komponist, Musiker und musikalischer<br />
Leiter für verschiedene Theater, darunter das Residenztheater, die Münchner Kammerspiele und<br />
das Zürcher Schauspielhaus. Von 1991 bis 1993 war er Assistent des Musik-Exzentrikers Frank<br />
Zappa bei dessen Projekt „The Yellow Shark“.<br />
Für das Hollandfestival 2000 rekonstruierte Askin die Originalpartituren der Orchesterstücke von<br />
Zappas legendären Musikfilm „200 Motels“ (200 MOTELS, 1971). Diese waren bis dahin in dieser<br />
Form noch niemals live aufgeführt worden. Zu den Kinofilmen für die das Multitalent die<br />
Soundtracks schrieb, zählen Armin Völckers’ coole Berliner Komödie LEROY (2007) <strong>–</strong> hierfür<br />
wurde er mit dem Deutschen Filmpreis für die beste Musik ausgezeichnet <strong>–</strong>, Sinan Akkus’<br />
Multikulti-Spaß EVET, ICH WILL! (2008), die Culture-Clash-Comedy SALAMI ALEIKUM (2009),<br />
Oliver Schmitz’ gefühlvolles Drama „Life, Above All“ (GELIEBTES LEBEN, 2010) und Ali Samadi<br />
Ahadis dokumentarische Collage THE GREEN WAVE (2010). Fürs Fernsehen komponierte Ali N.<br />
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Askin unter anderem Scores für diverse „Tatort“- und „Polizeiruf 110“-Folgen, für die Hitserie<br />
„Türkisch für Anfänger“ oder Fernsehfilme wie Edzard Onnekens „Lotta & die alten Eisen“ oder<br />
Stephan Wagners „Nette Nachbarn küsst man nicht“.<br />
Wolfgang Arens (Szenenbild)<br />
Wolfgang Arens studierte an der FH für Kunst & Design in Köln. Seit 1996 ist er als<br />
Szenenbildner für diverse TV- und Kinoproduktionen tätig. Nach zwei Tatorten und dem TV-Film<br />
„Im Dschungel“ ist OFFROAD die vierte Zusammenarbeit mit Regisseur Elmar Fischer.<br />
Philipp Kirsamer (Kamera)<br />
Philipp Kirsamer lebt in Berlin und ist seit 1999 als freier Kameramann für Werbung, Film- und<br />
Fernsehen tätig. Er arbeitete in den letzten Jahren unter anderem mit namhaften Regisseuren<br />
wie Peter Thorwarth, Stefan Ruzowitzky, Christian Zübert, Frieder Wittich oder Philipp Stölzl.<br />
OFFROAD ist bereits seine fünfte Zusammenarbeit mit Regisseur Elmar Fischer.<br />
Culcha Candela (Hungry Eyes)<br />
Culcha Candela liefern den passenden Sound zur ganz großen Tour. Mit „Hungry Eyes“, der<br />
ersten Singleauskopplung aus dem kommenden Album „FLÄTRATE“ bieten die coolen Jungs aus<br />
Berlin einen echten Megahit: Hip Hop Beats in Kombination mit typisch augenzwinkernenden<br />
Texten. Genau die richtige Mucke, um sich auf den Weg ins wirklich richtige Leben zu machen....<br />
„Mit OFFROAD kommt unserer Meinung nach endlich mal ein geiler Road-Movie made in<br />
Germany in die Kinos! Mit allem gebührenden Respekt gegenüber den Machern finden wir, dass<br />
„OFFROAD“ in bester Quentin Tarantino Manier über die Leinwand saust. Wir sind stolz, dass wir<br />
mit unserem Song „Hungry Eyes“ perfekt in das Ambiente passen. Geile Story und tolle<br />
Schauspieler treffen auf gute Musik - nicht nur von uns. Und Nora finden wa alle süß..! :)“ Culcha<br />
Candela<br />
Seitdem Culcha Candela mit der Single „Hamma!“ im Jahr 2007 der endgültige Durchbruch<br />
gelang, haben sich Culcha Candela dauerhaft in der Top-Etage der deutschen Musikszene<br />
niedergelassen <strong>–</strong> und machen keinerlei Anstalten, diese in nächster Zeit wieder zu verlassen.<br />
Denn kaum eine andere Band in Deutschland schüttelt mit einer vergleichbaren Lockerheit<br />
Singlehits aus dem Ärmel wie CULCHA CANDELA. In Zahlen liest sich das ungefähr so: eine<br />
Platin- und drei Goldsingles in zehn Jahren Bandgeschichte. Konstant höchstes Niveau auch bei<br />
den letzten vier Alben: zweimal Gold und einmal Platin.<br />
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